Bücher mit dem Tag "erfahrunge"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "erfahrunge" gekennzeichnet haben.

15 Bücher

  1. Cover des Buches Sechs Millionen Kekse im Jahr (ISBN: 9783456853680)
    Jessica Thom

    Sechs Millionen Kekse im Jahr

     (28)
    Aktuelle Rezension von: Buchwurmchaos

              Es ist schon eine Weile her, als ich dieses Buch gelesen habe, dennoch ist es mir -trotz stressigem Leben- sehr gut im Gedächtnis geblieben. 

    Das Buch ist eine Art Tagebuch einer jungen Frau mit Tourette Syndrom. es ist ein sehr persönliches Buch und kein Roman im engeren Sinne. Es wurde nicht mit Spannungsbogeund einem üblichen Aufbau geschrieben, sondern sind eigentlich Aufzeichnungen eines Alltags für eine Betroffene. 

    Andere Mitmenschen, die ebenfalls mit diesem Syndrom leben, mögen einen völlig anderen Verlauf, andere Erfahrungen haben, Jessica Thorn schreibt hier kein Sachbuch über eine Erkrankung, sie lässt uns Leser ohne filter teilhaben an ihrem Leben.

    Manchmal erinnerte mich der Text mehr an meinen eigenen Terminkalender, nichtsdestotrotz war es wichtig für mich, dieses Buch zu lesen. 

    Es räumt auf mit Vorurteilen, mit der lustigen Verballhornung in TV Serien.

    Es zeigt, ohne anzuklagen, wie bitter es sein muss für Betroffene, so falsch dargestellt zu werden.

    Es hat mich tief beeindruckt, mit welchem Mut Jessica Thorn ihr Schicksal annimmt, wie sie Verschlechterungen des Zustands, persönliche Beleidigungen und ein extrem eingeschränktes Leben meistert.

    Egal, ob man Menschen mit diesen Syndrom selbst kennt, lesenswert ist dieses Buch allemal!

            

  2. Cover des Buches Warum Diversity uns alle angeht (ISBN: 9783596707188)
    Balian Buschbaum

    Warum Diversity uns alle angeht

     (62)
    Aktuelle Rezension von: Alessya

    Mag sein, dass ich mich im Vorhinein  nicht genug mit dem Buch auseinander gesetzt habe, um die richtigen Erwartungen zu haben. Dennoch hätte ich mich mehr über weiteres Eingehen auf Diversity und die Lebenswelt eines trans Menschen gefreut. 

     Die Umrahmung - sowohl die Einleitung als auch das Fazit - haben mir gut gefallen. Auch die Stellen des Buches, in denen er von seiner Gefühlswelt und auch intimere Punkte des Themas Transition beschrieben hat, fand ich spannend und auch interessant zu hören.

    Was den Rest angeht, so muss ich doch der Meinung zustimmen, dass Balian Buschbaum sehr große Bereiche von dem erwarteten Thema abschweift. Für Fans seiner Karriere sicherlich spannend, für mich allerdings sehr große Blöcke, in denen mein Interesse von Satz zu Satz immer weniger wurde.

    Zusammengefasst war der Titel dieses Buches vielleicht nicht so gut gewählt, da es einen falschen Eindruck für Menschen macht, die sich vorher nicht mit dem Menschen und dem eigentlichen Inhalt auseinander gesetzt haben. 

  3. Cover des Buches Wo geht’s denn hier zum Glück? (ISBN: 9783596521845)
    Maike van den Boom

    Wo geht’s denn hier zum Glück?

     (45)
    Aktuelle Rezension von: Thuja

    Maike van den Booms Zusammenstellung der Erkenntnisse von Glücksforschern und vielen glücklichen Menschen bietet viel Überraschendes und eine Menge guter Anregungen. Toll fand ich, dass es Regierungen gibt, die sich zum Ziel gesetzt haben, dass ihre Bevölkerung glücklich ist. So wie in Island jedem Einwohner eine Kühlschrankplakette mit den "10 Geboten des Wohlbefindens" geschenkt würde, könnte mich meine Regierung auch gerne mal überraschen. Natürlich bieten die Ergebnisse der Glücksforschung wenig Neues, ganz einfach, weil wir alle schon lange wissen, dass es die einfachen Dinge im Leben sind, die Freude machen, Familie, Freunde, Gesundheit, Genuss. Warum also sind die Deutschen so viel unglücklicher, als die Menschen in wesentlich ärmeren und unsichereren Ländern? Ich habe dafür drei Erklärungen. 1. Man hat mich nicht gefragt, ich hatte die Statistik ganz sicher nach oben gezogen.
    2. Könnte es an der Definition liegen. Alles das, was von den meisten Befragten an Glücksfaktoren genannt wurde, würden viele Deutsche als Zufriedenheit bezeichnen. Glück ist bei vielen eher das ganz Besondere, der Glücksmoment, der nicht lange anhält. Daher glaube ich, dass die meisten Menschen, zumindest, die die ich kenne, eher zufrieden sind. 3. Gibt  es bei uns zu viele Besserwisser, die anderen dauernd vorschreiben wollen, was sie dürfen und was nicht. Ohne sie, wären viele glücklicher!

  4. Cover des Buches Ich will doch bloß sterben, Papa (ISBN: 9783442158638)
    Michael Schofield

    Ich will doch bloß sterben, Papa

     (135)
    Aktuelle Rezension von: Kuschelhase

    Inhalt: 

    Jani ist erst vier Jahre alt, da befürchten Michael und Susan Schofield bei ihrer Tochter schizophrene Halluzinationen. Die damit konfrontierten Ärzte wiegeln ab, bei einem so kleinen Kind sei so etwas unvorstellbar. Doch der Verdacht bestätigt sich: Bei dem inzwischen sechsjährigen Mädchen wird Schizophrenie diagnostiziert. Jani lebt in einer Welt aus Halluzinationen und gewalttätigen Vorstellungen mit Hunderten imaginärer innerer „Freunde“. Eine Ratte flüstert ihr ein, ihren Bruder zu misshandeln, eine Katze sagt ihr, sie solle sich selbst töten, eine Stimme in ihr drängt sie dazu, aus dem Fenster zu springen. Und mittendrin in diesem Chaos aus nicht enden wollenden Wahnvorstellungen und Wutanfällen: Janis Eltern, die alles daransetzen, das Leben ihrer beiden Kinder zu schützen, während die Familie auseinanderzubrechen droht. Diese packende Geschichte ist dramatisch und Mut machend zugleich. Sie lässt hoffen, dass die bedingungslose elterliche Liebe Jani künftig ein halbwegs lebenswertes Leben ermöglichen wird.


    Meine Meinung: 

    Ich habe mich bewusst für den Klappentext entschieden, da man dieses Buch nicht besser beschreiben könnte. 

    Ich hatte vorher schon öfter von Michael Schofield und dem Schicksal seiner Familie gehört. Auch habe ich seinen Blog gelesen. 

    Deshalb musste ich mir dieses Buch sofort ausleihen, als ich es zufällig in unserer Stadtbücherei gesehen hatte, um vllt alles etwas besser zu verstehen wie auf seinem Blog (mein Englisch ist leider nicht das Beste)

    Ich war erschüttert von der Geschichte aber vorallem beeindruckt, wie die Familie die ganze Situation bis jetzt gemeistert hat, ohne Jani "abzuschieben".

    Ich finde es sehr klasse und bemerkenswert von Michael, so offen über alles zu sprechen wie z.B. die Anzeige, den versuchten Selbstmord seinerseits und das Verhältnis zu seiner Frau in den schlimmsten Zeiten.

    Ich denke, dass dieses Buch einigen Familien, die in der gleichen Situation stecken, helfen kann mit allem besser umzugehen. Schon allein die Tatsache, dass sie wissen nicht allein damit zu sein. 

    Fazit: Bewegende Familiengeschichte! Leseempfehlung

  5. Cover des Buches Lieber jetzt als irgendwann (ISBN: 9783596198443)
    Lauren Graham

    Lieber jetzt als irgendwann

     (106)
    Aktuelle Rezension von: kleine_welle

    Franny Banks hat sich vor drei Jahren ein Ultimatum gesetzt, sie möchte den Durchbruch als Schauspielerin schaffen. Nun kommt langsam die Zeit, in der das Ultimatum abläuft und als dann auch noch ihr Plan B platzt muss sie jetzt loslegen, denn sonst ist es zu spät.

     

    Das Cover ist so richtig Frauenroman-Sommerlektüre mäßig. Eigentlich wäre das nichts, wo ich spontan zugreifen würde. :D

    Allerdings habe ich dieses Buch zusammen mit meiner besten Freundin gelesen, bzw. jede hat für sich gelesen und tauschen unsere Exemplare dann aus. Denn wir haben viele Kommentare auf den Seiten hinterlassen. Ich freu mich schon darauf zu sehen, was ihr so aufgefallen ist. 😊

    Nun aber was zum Buch. 

    Der Inhalt des Buches ist so wie sein Cover, nichts Schweres und letztendlich hatte ich mir schon ziemlich am Anfang des Buches gedacht, was am Ende passieren würde. Trotzdem hat mir das Lesen Spaß gemacht. 

    Lauren Graham schreibt witzig und es hat mich schon sehr stark an ihre Rolle in den Gilmore Girls erinnert, aber es muss ja auch nicht immer High-Fantasy sein. 😉

    Genauso wie der Schreibstil erinnert Franny auch etwas an Lorelai, aber wenn mensch so lange Jahre eine Rolle gespielt hat, bleibt das wohl nicht ganz aus. Auf jeden Fall ist sie verrückt, total chaotisch, dabei aber trotzdem nett. An vielen Stellen setzt sie sich zwar nicht immer so für sich selber ein, wie sie es vielleicht sollte, aber letztendlich geht sie doch ihren Weg. 

    Es gibt viele Auf und Abs in ihrer Karriere, aber ich finde es gut, dass sie versucht sich selber treu zu bleiben und sich selbst als Neuling nicht auf alles in der Filmbranche einlässt. 

    Das Buch ist gespickt von vielen lustigen Dialogen und besonders ihre Telefonate mit ihrem Vater trafen genau meinen Humor. Da ich vor nicht allzu langer Zeit das autobiographische Buch von Lauren Graham gelesen habe, kamen mir die Gespräche auch recht biographisch vor. Aber es ist ja nur logisch, dass mensch über etwas schreibt, über dass sie sich auskennt und dass dann persönliche Dinge miteinfließen, kann ich nachvollziehen. 

    Gut gefallen haben mir die Kalendereinträge zwischendrin, sodass ich als Leserin sehen konnte, was denn so passiert ist und vor allem wie lange es noch dauert, bis das Ultimatum abgelaufen ist. 

    Das einzige, was mich etwas genervt hat, waren ihre ewigen Tagträumereien. Wie bitte soll mensch was zustande bringen, wenn mensch ständig mit den Kopf in den Wolken hängt? 

    Das Ende ist jetzt keine große Überraschung (genauso hatte ich es mir fast vorgestellt), trotzdem ist es voller Hoffnung für sie und hat mir gefallen. 

     

    Mein Fazit: Für den Sommer und als BuddyRead ist dieses Buch perfekt geeignet. Ich konnte es gut am Strand oder auf dem Balkon lesen, ohne viel mit denken zu müssen. Ich dachte mir zwar schon relativ am Anfang des Buches wie es ausgehen würde, aber bei so leichten Lektüren ist das nicht allzu tragisch. Da muss ich nicht bis zur letzten Seite im Dunkeln tappen. 😉

    Wenn ihr also was leichtes und lustiges Lesen wollt, dann greift gerne zu diesem Buch. 

  6. Cover des Buches ...doch helfen musste ich mir selbst (ISBN: B00275POTS)
    Silvia K.

    ...doch helfen musste ich mir selbst

     (17)
    Aktuelle Rezension von: -BuchLiebe-
    Unfassbar was die Autorin erleiden musste. Angefangen wie es überhaupt bis zu dieser Situation kommen konnte, schildert sie die Taten, ihre Flucht und auch wie es ihr danach ergangen war. Denn nur mit der Flucht ist nicht alles überstanden. Manchmal fragt man sich warum die Hauptperson so und so handelt. Aber man bleibt dabei, denn ihr Schicksal fesselt einen.
  7. Cover des Buches Homer und ich (ISBN: 9783868824896)
    Gwen Cooper

    Homer und ich

     (44)
    Aktuelle Rezension von: Jessica-Lang

    Es handelt sich hierbei um eine Geschichte nach wahrer Begebenheit. Ich bin darauf aufmerksam geworden als ich My Cat from Hell – mit Jackson Galaxy gesehen habe. 🐈‍⬛


    Zum Inhalt: 

    Gwen hat mit ihren 25 Jahren schon genug Probleme und Katzen am Hals. Ihre Beziehung die eigentlich für die Ewigkeit gedacht war, die Wohnung in der sie gelebt hat, sind nicht mehr. Sie muss mit ihren beiden Katzen Scarlett und Vashti zu einer Freundin ziehen. Mehr schlecht als Recht, versucht sie ihr Geld zusammenzuhalten, um so schnell wie möglich wieder auf eigenen Beinen zu stehen. 

    Doch wie das Leben so spielt, wird sie von der befreundeten Tierärztin Patty angerufen. Eine kleine schwarze Katze, mit so starker Augenentzündung, dass sie erblindet ist, wurde bei ihr abgegeben und niemand will es haben. 

    Gwen hadert mit sich, sie weiß, wenn sie die Katze nicht nimmt, kommt sie ins Heim und was das bedeutet will sie nicht einmal denken. 

    So sieht sie sich den kleinen Kater an und wie zu erwarten, ist er so ganz anders als sie sich vorgestellt hatte und setzt sofort alle Pfoten in Gwens Herz. Das kleine Bündel ist munter, lebensfroh, verschmust und abenteuerlustig. Der kleine Kegel um seinen Kopf (durch die OP) ist der einzige Störfaktor für ihn und so, nimmt sie ihn mit nach Hause und wir begleiten die beiden. 

    Wir erleben wie der kleine vier Wochen alte Kater wächst, über sich, über Gwen und alles was danach kommt hinaus. Und wir sehen Gwen wachsen, die anfangs etwas Helikoptermami-mäßig unterwegs ist und auch lernen muss zu vertrauen. Homers Blindheit ist für ihn keine Beeinträchtigung, er kennt es nicht anders. Er ist genauso lebensfroh und abenteuerlustig wie jede andere Katze auch. Er stellt Gwens Leben auf den Kopf, spielt mit Schuhen, Tampons, den beiden anderen Katzen und mit allem was gerade zu finden ist. 

    So bauen sie sich ein neues Leben auf, ziehen von Miami nach New York. Gwen lernt neue Menschen kennen (will hier nicht allzu Spoilern) und wir erleben 9/11. Die Gänsehaut, die Ängste die damit verbunden sind, weil sie nicht wieder nach Hause kann und abwarten muss wie es weitergeht. 

    Meine Gedanken dazu: 

    Das Buch geht teilweise unter die Haut, es ist wahnsinnig schön zu lesen, wie Homer so gar nicht das ist, was man von einer blinden „behinderten“ Katze erwartet. Ja er ist anders, aber dennoch steht er auf seinen vier Pfoten und nimmt die Welt genauso wahr wie jeder andere vier-pfotige-Bewohner. Einige Stellen sind hart, in dem Sinne von -was hat der Kater vorher erlebt, weil er große Ängste hat, allein zu schlafen – und -was wäre geschehen wenn sich niemand sonst um ihn gekümmert hätte-. Manche Passagen sind unfassbar lustig und als Katzenbesitzerin fast so real, als würde es im eigenen Zuhause passieren. 

    Man lernt hier wieder, dass das Leben die besten Geschichten schreibt. 


    Die einzigen kleinen Minuspunkte für mich, sind in erster Linie das Cover (hier wurde nicht wie im englischen Original wirklich Homer verwendet, sondern einfach eine normale „nicht blinde Katze“) und zweitens der Schreibstil. Es ist nicht schlecht zu lesen, aber doch mehr Biographie als Roman. 

    Für alle die gerne solche Geschichten lesen, gerne mitfiebern, etwas weinen und lachen wollen, bitte, inmerzu 😊 ihr macht nicht falsch damit

  8. Cover des Buches Mein langer Weg nach Hause (ISBN: 9783548375632)
    Saroo Brierley

    Mein langer Weg nach Hause

     (37)
    Aktuelle Rezension von: R_D1

    Eine Biographie über einen Slum in Indien, eine Adoption und ein unwahrscheinlicher Weg zurück nach Hause.

    Diese Biographie gleicht einem Film. Sie dreht sich um Saroo, einem Jungen, der in einem Slum aufwächst. Beim Spielen wird er versehentlich verschleppt und strandet auf der Straße. 

    Die nächste Station seines Lebens ist - zu seinem Glück - eine Paar in Australien, die ihn adoptiert. 

    Saroo wächst im Wohlstand auf und studiert. Eine Erfindung verhilft ihm letztlich seine leibliche Familie wiederzufinden.

    Die Gefühlslagen der Menschen werden deutlich. Die Biographie ist nicht nüchtern, sondern voller Wärme, Angst, Schrecken und Freude!


    Die Biographie empfehle ich daher gerne weiter! 

  9. Cover des Buches Was wirklich wichtig ist (ISBN: 9783548746166)
  10. Cover des Buches Schizophrenie ist scheiße, Mama! (ISBN: 9783596189144)
    Janine Berg-Peer

    Schizophrenie ist scheiße, Mama!

     (23)
    Aktuelle Rezension von: supersusi

    Ein großartiges Buch. Großartig deswegen, weil es so wichtig ist.

    Die Autorin bekommt einen Anruf aus dem Internat, sie möge bitte ihre Tochter abholen. Und damit beginnt ein Alptraum sowohl für die Mutter, als auch natürlich für Lena, ihre Tochter. Ob es sich dabei um Schizophrenie handelt, oder um eine manisch-depressive Erkrankung mit psychotischen Episoden ist im Grunde nebensächlich (es existieren beide Diagnosen für Lena, was öfter vorkommen kann, wenn man bei verschiedenen Psychiatern ist). 

    Das Leid der Tochter, ihre Ungeduld, ihre Ängste, ihr Bemühen um Normalität und ihr Scheitern, ihr ausuferndes, lautes irrationales Verhalten, ihre Anschuldigungen (aus Verzweiflung, aus wahnhaftem Erleben heraus), ihr Geld ausgeben, ihre Verwahrlosung - das alles ist für die Mutter nur schwer zu ertragen und auszuhalten. Sie will helfen und unterstützen, sie will das Leid ihrer Tochter lindern und ihr beistehen. Aber wie ? Was kann sie tun ? Was braucht ihr Kind jetzt ? Was ist richtig, was ist falsch ? Völlig allein gelassen von Ärzten und Pflegekräften sucht sie nach Informationen über die Erkrankung und versucht ihr möglichstes, um Lena zu helfen. Sie sucht Wohnungen, wenn Lena wieder rausgeflogen ist, sie gibt ihr Arbeit, sie besucht sie täglich in der Klinik, sie putzt und räumt auf, wenn Lena es nicht schafft, sie versucht sie zu motivieren ihre Medikamente zu nehmen und sie moralisch zu unterstützen und aufzubauen. Sie gibt ihr Bestes. Aber das ist nicht leicht bei so einer Erkrankung.

    Viel Zeit und Energie hätte sie sich sparen können, wenn sie von Ärzten und Pflege aufgeklärt worden wäre über die Erkrankung und was sie erwarten kann. Ich arbeite seit 25 Jahren in der Psychiatrie und weiß, dass Angehörige kaum wahrgenommen werden, dass sie in erster Linie gesehen werden, als die, die den Patienten die Sachen bringen (Zigaretten, Kleidung, Geld, Shampoo etc.), dass man sich zu wenig Zeit für sie nimmt und in ihrer Verzweiflung oft alleine lässt. Ich verweise meist auf Angehörigen Gruppen, die bei uns an der Klinik sehr gut sind und wo Angehörige die nötige Unterstützung bekommen, die der Autorin hier so dringend fehlt. In Angehörigen Gruppen erhalten die Eltern/Geschwister/Kinder/ Partner/Freunde nicht nur Psychoedukation, also Aufklärung und Infos über die Erkrankung, die Medikamente und deren Nebenwirkung und  wie sie mit dem Patienten und dessen Verhalten umgehen können, sondern auch Unterstützung, Anteilnahme, Entlastung, das Gefühl, sie stehen nicht alleine da, andere machen die gleichen Erfahrungen, Trost Hoffnung und Zuversicht. In den Gruppen berichten Angehörige davon, was bei ihnen geholfen hat, was funktioniert hat und was nicht. Sie werden Schuldgefühle los (Hab ich was falsch gemacht, bin ich schuld, was hätte ich anders machen können, hätte ich sie besser auf der Schule gelassen trotz mobbing, hätte ich strenger sein müssen oder lascher, hätte ich mehr Zeit mit ihm verbringen sollen oder ihm mehr Freiraum gönnen sollen usw.) und können auch ihrem Ärger Luft machen. Manche Erkrankungen z.B. Depressionen können wütend machen und fast alle Erkrankungen lassen einen verzweifeln und lösen Hoffnungslosigkeit und Hilflosigkeit aus. Hier kann man sagen, wie man sich fühlt ohne, dass man schief angesehen wird. Hier geht es um einen selbst, nicht um den Patienten, auch wenn über ihn, seine Erkrankung und sein Verhalten gesprochen wird. Es gibt Ratschläge und Infos bzgl. Betreuung, Einweisung oder was man macht, wenn der Sohn sich verbarrikadiert hat, wenn er aus Verfolgungswahn aggressiv wird, wenn er aufgrund von Vergiftungsideen nicht mehr ißt und trinkt, wenn der Mann in seiner Manie alles Geld verschenkt oder sonstwie ausgibt, wenn die Patienten sexuell völlig enthemmt sind und Job, Wohnung etc. verlieren, wenn sie Kontakt abbrechen und nur noch sich zurückziehen und verwahrlosen etc. 

    An dieser Stelle möchte ich auch auf den Trialog hinweisen, den es in vielen Städten gibt. Dort sitzen Angehörige, Patienten und Profis (Psychiater, Pflege, Sozialarbeiter, Therapeuten) zusammen, ohne miteinander zu tun zu haben . Es sind also nicht die Angehörigen der Patienten, die daran teilnehmen, sondern Fremde. Und dann schildert jeder wie er das Verhalten der Patienten, ihre Erkrankung etc. erlebt. Wären es die Angehörigen des Patienten, wären die Emotionen zu hoch, um informativ seine Sicht der Dinge darlegen zu können, aber auch so erfährt man viel von der Sicht der anderen und versteht so viel besser, warum sich jemand weigert, die Medikamente zu nehmen, warum in der Klinik auf Tagesstruktur Wert gelegt wird, warum die Eltern einen haben einweisen lassen, warum man Nachts alle Möbel auf die Straße räumt, um Angreifer abzuwehren, warum es in der Klinik nachts keinen Kaffee mehr gibt etc. etc.  Alle 3 Teilnehmergruppen profitieren enorm von diesem Austausch, der ja auch völlig ohne Schuldzuweisungen abläuft, da die drei sonst nichts miteinander zu tun haben. 

    Für Profis : Ich finde, dieses Buch sollte jeder, der in der Psychiatrie arbeitet als Pflichtlektüre lesen, egal ob Arzt, Therapeut, Pflege oder Sozialarbeiter. Denn es ist so, wie die Autorin es schildert, die Angehörigen kommen oft zu kurz und werden mit ihren Fragen und Sorgen allein gelassen. Wir versuchen zwar uns Zeit für Angehörigengespräche zu nehmen, aber auf einer Akutstation ist dies nicht immer möglich und so verlieren wir die Angehörigen oft aus dem Blick. Dieses Buch würde uns wieder bewußtmachen, dass wir uns mehr Zeit nehmen (müssen). 

    Für Angehörige ist dieses Buch auch sehr hilfreich, da sie sich hier sicher wiederfinden werden und merken, sie stehen nicht alleine da. Auch sind im Anhang viele nützliche Adressen und Literatur aufgeführt.

    Für Patienten kann dieses Buch auch hilfreich sein, damit sie -ähnlich wie beim Trialog- besser verstehen können, warum Angehörige oder Freunde sie in die Klinik gebracht oder eine Betreuung eingerichtet haben und wie ihre Erkrankung auf Außenstehende wirkt. Vielleicht ermöglicht dies Buch ihnen, mit ihrer Familie ins Gespräch zu kommen, was sie sich in einer Krankheitsphase für sich wünschen, was sie als hilfreich empfinden etc.

    Für  Nichtbetroffene : Psychische Erkrankungen sind immer noch mit einem großen Stigma behaftet, oft , weil es befremdlich wirkt und Angst macht. Was man nicht versteht, wird abgelehnt. Auch die Autorin stößt -selbst im Freundeskreis- auf Unverständnis, Ablehnung und völlig deplazierte "gute Ratschläge". Dieses Buch gibt einen guten Einblick in die Schwierigkeiten, mit denen es betroffene Familien zu tun haben und ich finde, es ist immer gut seinen Horizont zu erweitern, um mehr Verständnis für andere Menschen zu haben. Also, liebe Leute, lest dieses Buch.

    Ich habe schon viel Literatur zu diesem Thema gelesen, sowohl von Patienten selbst, als auch von Angehörigen (auch die Bücher  "Der Tag an dem meine Tochter verrückt wurde" und "Ich habe dir nie einen Rosengarten versprochen" sind sehr gut). Dieses hier finde ich aber besonders eindringlich, da es hier wirklich um die Erfahrungen als Angehörige geht und nicht die Erkrankung selbst im Mittelpunkt steht. Und wie gesagt, ich halte es für alle, die in der Psychiatrie arbeiten für ein Muß, damit die Angehörigen und ihre Bedürfnisse wieder mehr gesehen werden. Ich werde es jetzt nachkaufen und allen jungen Kolleginnen schenken.

  11. Cover des Buches Datingdschungel (ISBN: 9783000527425)
    Antje Schönfelder

    Datingdschungel

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Diezwinkerlinge
    Meine Erwartungen:
    Ich hatte den Klappentext zuvor nicht gelesen. Durch eine Büchergruppe in einem sozialen Netzwerk bin ich auf das Buch gestoßen. So nahm ich auch Kontakt zu der Autorin auf oder besser sie mit mir auf. Wir schrieben uns. Eine Woche später hatte ich das handsignierte Buch in der Hand. Bis dato hatte ich mir den sehr interessanten Trailer zum Buch angesehen. Ich war mega aufgeregt und freute mich riesig. Die Erwartungen waren kaum zu übertreffen, verglich sie es ja mit den Bestsellern,Fifty Shads of Grey. Das ist schon eine Hausnummer. Der Trailer tat sein übriges. Ich erwartete einen Erotikroman, der im Stiele von den Bestsellerromanen geschrieben ist, nur mit den Erfahrungen aus der Realität in Verbindung mit den Datingmöglichkeiten der heutigen Zeit.
    Das war wahrscheinlich auch mein Problem.


    Meine Meinung zum Buch:
    Das Buch hat einen hohen Unterhaltungswert und ist sehr modern geschrieben. Jedoch gleicht es nicht annähernd den Romanen von Fifty Shads of Grey. Denn es ist weder ein Roman, noch hat es mit deren Vorlieben etwas gemeinsam. Das Einzige was eine Verbindung zu der Buchserie stellt, ist der Millionär. Es ist nicht schlimm, dass es nicht so ist, es ist sogar gut so. Aber durch den Vergleich bekommt der Leser eine falsche Erwartung. Dies ist wirklich schade. Denn den Vergleich hat das Buch so gar nicht nötig. Es ist das Erste in dieser Form, was ich lese und ich wage zu bezweifeln, dass es so etwas auf dem Markt schon gibt. Es ist quasi einzigartig. Etwas besonderes.
    Das Buch gibt sehr viele private, pikante Details aus dem Leben der Autorin Preis. Sehr intime Details zum Teil. Es ist geschrieben wie eine Erzählung und greift ihre Erfahrungen, bei der Männersuche auf. Die Wege, die die Autorin dabei wählte, sind nicht alltäglich. Sie sind ausgefallen und gehen aus der Kompfortzone heraus, so die Autorin. So erfährt man viel über die Tinder App, den Ablauf einer Datingshow, an der sie teilnahm und von Portalen, auf denen Wohlhabende Männer eine Frau suchen. Sie reist spontan um die halbe Welt um einen Man zu treffen und erlebt dabei viele tolle Abenteuer. Der Sex kommt natürlich auch nicht zu kurz. Ich fand es spannend zu Erfahren, was sie noch so alles erlebte und freute mich auf das Lesen. Jedoch konnte ich auch mal eine Pause machen. Da es kein Roman ist, ist man nicht so in der Geschichte drin, man lebt sie nicht, man gelangt in keine andere Welt. Ich las es als Außenstehende. Teilweise konnte ich ihre Erfahrungen auch als meine abhaken. Es ist sehr lebendig und realitätsnah. Sie nimmt keinen Blatt vor den Mund und verschönigt auch keinen Teil ihrer Erzählungen. Es hat mir großen Spaß gemacht, das Buch zu Lesen. Sie bediente sich vielen Klischees, die sich oft auch bestätigten und dann kommt mir doch wieder die Frage, ob die Klischees, die wir so kennen, nicht doch auf Erfahrungen basieren und nur die Ausnahmen die Regel bestätigen. 
    Mehr erfahrt ihr auf unserem Blog http://www.zwinkerlingsbibliothek.de/2016/11/rezension-antje-schonfelder.html
  12. Cover des Buches Und dann ist alles anders (ISBN: 9781542045940)
    Nelly Fehrenbach

    Und dann ist alles anders

     (23)
    Aktuelle Rezension von: Hopeandlive

    Charlotte ist Krankenschwester und ihr Leben ist davon geprägt, für andere Menschen da zu sein und helfen. Ihr Verlobter Jörg ist ebenfalls Krankenpfleger und die beiden planen ihre gemeinsame Hochzeit. Die Hochzeitsvorbereitungen sind anstrengend und die in immer kürzeren Abständen erfolgenden Migräneattacken schiebt Charlotte darauf - bis sie aus heiterem Himmel einen schweren Krampfanfall erleidet und damit nicht genug, sie bekommt die Diagnose eines Hirntumors. 

    Von einem auf den anderen Tag ist alles anders. Jetzt muss Charlotte, die vorher immer Menschen umsorgt hat, selbst Hilfe in Anspruch nehmen. Die Hochzeit mit ihrem Verlobten Jörg wird abgesagt. Er kümmert sich liebevoll um sie, doch seine Anstrengungen stürzen Charlotte in eine immer tiefere Verzweiflung und in eine tiefe Lebenskrise.

    Als der Zeitpunkt naht nur noch Kraft zum Sterben zu haben, begegnet Charlotte ein anderer Mann, der, obwohl ebenfalls gezeichtnet von der Krankheit, eine ganz andere Art hat mit dieser lebensbedrohlichen Herausforderung umzugehen. 

    Aufgeben ist keine Lösung! Dieser Satz sickert immer mehr in Charlottes Bewusstsein und auf einmal scheint ein Weiterleben möglich zu sein, wenn sie es schafft, ihre Krankheit zu akzeptieren.

    Nelly Fehrenbach ist ein außergewöhnlicher Liebesroman gelungen, eine Geschichte, die von eigenem Erleben geprägt ist und mit außergewöhnlicher Intensität geschrieben ist. Jedes Erleben ist so authentisch geschildert, dass sich der Leser sofort mit hineingezogen fühlt und den Schmerz und die Verzweiflung spürt und auch den unbändigen Lebenswillen. Jeder Satz ist pointiert und macht diese Geschichte zu einer außergewöhnlichen Geschichte.

    Sehr lesenswert!

  13. Cover des Buches One Direction: Who We Are (ISBN: 9780007577347)
    One Direction

    One Direction: Who We Are

     (16)
    Aktuelle Rezension von: chiaragut
    Die Autobiografie von "Who We Are" wurde am 25. September 2014 von One Direction veröffentlicht. Hierbei geht es um das Leben von den Bandmitgliedern Louis, Niall, Liam, Harry und Zayn. Es wird beschrieben, wie alles begann und wie die Band gegründet wurde. Zudem wird einem das Leben als One Direction Mitglied näher gebracht.

    Das Buch ist in verschiedene Teile eingeteilt. Jedes Mitglied beschreibt jeweils in einem Kapitel die eigene Situation, wie alles angefangen hatte mit One Direction, vom Beginn bei X-Factor bis zu dem, wo sie heute stehen. Zum Schluss gibt es noch ein Interview mit den fünf Jungs. 

    Ich persönlich finde, dass die Idee von einer Autobiografie sehr gut umgesetzt wurde. Nach jedem Kapitel weiss man wieder viele Sachen mehr, die man vorher nicht wusste oder überhaut nicht wissen konnte. Die Jungs schreiben in dem Buch sehr persönlich und gehen auf verschiedene Dinge ein. Sie bringen ihre Erlebnisse glaubwürdig rüber und man kann sich sehr gut in die jeweiligen Personen hineinfühlen. 

    Ich empfehle dieses Buch den Fans von One Direction, um die Jungs noch besser kennenzulernen. 
  14. Cover des Buches Allein in der Wildnis (ISBN: 9783404611935)
    Anne LaBastille

    Allein in der Wildnis

     (1)
    Noch keine Rezension vorhanden
  15. Cover des Buches Das erst Mal und immer wieder (ISBN: 9783896026569)
    Lisa Moos

    Das erst Mal und immer wieder

     (47)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    In diesem Buch erzählt Lisa Moos intim, offen und detailliert über ihre Erfahrungen als Prostituierte: Leidenschaft, Hemmungslosigkeit, Schattenseiten und sexuelle Obsessionen - und warum sie die Hoffnung auf "die große Liebe" niemals aufgegeben hat.

    Lisa Moos hat ihr Leben gut zu Papier gebracht . Ich finde, solche Biografien über das Tabuthema Prostitution ,sollte man auch mal lesen und nicht die Augen vor verschliessen. Vielleicht kann man diese Frauen dann auch besser verstehen.  Es ist eine Autobiografische Schilderung mehr von ihr Selbst und ihren Gefühlen . Ich hätte mir mehr Informationen über die dunkle Seite des  Rotlichtmilleus  gewünscht. Aber trotzdem regt es zum nachdenken an !

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