Bücher mit dem Tag "erfurt"
50 Bücher
- Brigitte Kronauer
Das Schöne, Schäbige, Schwankende
(6)Aktuelle Rezension von: YukBookDurch die ZDF App "Dein Buch" bin ich auf diesen ungewöhnlichen Roman gestoßen. Neugierig machte mich nicht nur der Titel und die positive Rezension, sondern auch der Inhalt. Brigitte Schönauer, die 2019 verstorben ist, entwirft 3 x 13 Porträts, die sich in die titelgebenden Kategorien zuordnen lassen.
Eigentlich hat sich die Ich-Erzählerin Charlotte in ein Haus eines Ornithologen zurückgezogen, um mit ihrem Roman „Glamouröse Handlungen“ weiterzukommen. Inspiriert durch die verschiedensten Vogelarten, die sich ihr aufdrängen und sie an die Gesichter diverser Freunde und Bekannter erinnern, schreibt sie stattdessen Porträts, die sich mal wie eine pointenreiche Kurzgeschichte, mal wie eine Charakterstudie lesen.
Es ist nicht leicht, sich ständig auf eine völlig neue Figur einzulassen, doch die Mühe lohnt sich. Die Autorin entfaltet ein wahres Panoptikum an Menschentypen: Rosetta, die mit ihrer betörenden Ausstrahlung eine ganze Tischgesellschaft verzaubert, die geschwätzige Rosa, die zwei Zugpassantinnen ihre Lebensgeschichte erzählt oder der arbeitslose Hubertus, der sich vergeblich nützlich machen will und seinen Nachbarn auf den Geist geht.
Besonders interessant sind die Charaktere wie die schweigsame Andrea, aus denen die Erzählerin selbst nicht ganz schlau wird. Sie versucht, in ihr Innerstes zu blicken, sie durch eine provokante Bemerkung aus der Reserve zu locken. In der Episode „Ehebrecher en famille“ zeigt Brigitte Schönauer ihr ganzes Können. Man meint, eine Verhaltensstudie zu lesen, wobei sie nicht nur den Blick auf die Mimik, Gestik, die Dialoge und das Unausgesprochne zwischen einer Frau, ihrem Mann und seiner Geliebten richtet, sondern auch das Wohnzimmer, in der sich die Szene abspielt, mit allen Details einbezieht. Garniert mit vielen Vogelmetaphern präsentiert uns Brigitte Kronauer 39 Miniporträts, die so bunt sind wie die Vogelwelt.
- Jan Josef Liefers
Soundtrack meiner Kindheit
(43)Aktuelle Rezension von: engineerwifeVor einigen Wochen habe ich das Hörbuch mit Hape Kerkelings Biografie Der Junge muss an die frische Luft gehört und geliebt. Beide, er als auch Jan Josef Liefers wurden 1964 geboren und sind somit meinem eigenen Alter recht nah. Hiermit hören die Gemeinsamkeiten jedoch auch schon auf. Während Hape, wie ich, im Westen Deutschlands aufwuchs, verbrachte Jan Josef seine Kindheit, Jugend sowie seine jungen Erwachsenen Jahre in Osten Deutschland, in und um Dresden. Wie unterschiedlich wir aufwuchsen, wurde mir durch dieses Buch erst bewusst. Wir lebten wirklich in sehr ungleichen Ländern, hörten unterschiedliche Musik, kannten andere Schauspieler und Filme und schlugen uns doch oft mit völlig andersartigen Problemen rum. Um Missverständnisse aus dem Weg zu räumen möchte ich hier jedoch betonen, dass ich von Herrn Liefers als Schauspieler und Musiker absolut begeistert bin. Lediglich diese Biografie wurde für mich zwischendurch immer wieder ein bisschen zäh. - Wolfgang Schorlau
Die schützende Hand
(65)Aktuelle Rezension von: Buchfreundin55Der NSU-Krimi "Die schützende Hand" mit dem Privatermittler Dengler (Typ: anständiger Ex-Polizist, eigenwillig und kantig, man muss ihm Anerkennung zollen). Gerechtigkeit und Ehrlichkeit gehen ihm über alles, sogar über seine Karriere. Nach einem Vertuschungsvorfall beim BKA („er war der Beste“) zieht er selbst die Konsequenzen, quittiert den Dienst und macht sich als Privatermittler in Stuttgart (!) selbstständig.
Von einem unbekannten Auftraggeber bekommt er den Auftrag, die Vorfälle über die mysteriösen Todesfälle der Neonazis Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt in ihrem Camper in Erfurt-Stregda 2011 aufzuklären. Es gibt viele Ungereimtheiten und ungeklärte Fragen. Wurden etwa Spuren zum NSU absichtlich vernichtet? Und wer will diese Spuren verwischen? Ist es der amerikanische Geheimnis oder etwa der thüringische Verfassungsschutz? Wer hat von den Morden des NSU gewusst? Wie weit reicht das Netzwerk von Neonazis, bis in welche politischen Ebenen? Wer ist die schützende Hand, die über das Morden des NSU über Jahre Bescheid wusste? Gab es beim NSU einen Spitzel?
Kann Dengler diesem Staat noch vertrauen? Er bekommt über Kontakte (Ehemalige Kollegin, verliebt in Dengler, unerwidert) Zugang zu vertraulichen Ermittlungsakten, die ihm die Haare zu Berge stehen lassen. Mit an Bord ist seine attraktive Freundin Olga, die ihm als IT-Spezialistin und zusammen mit den gemeinsamen Kumpels mit ihrem gesunden Menschenverstand unterstützt Im Text sind immer wieder Ermittlungsakten eingestreut, die auch beim Leser große Zweifel über den Tod der Neonazis aufkommen lassen. Am Anfang noch ganz interessant, habe ich das Buch zuletzt nur mit wenig Begeisterung zu Ende gebracht.
Zu sehr in die Länge gezogen, die Figuren Dengler, Olga und seine Freunde nervig klischeeartig. Am Ende: Was ist Fiktion, was Wahrheit? In Zeiten wie heute halte ich solche Verschwörungstheorien, wo sich Realität und Fiktion vernetzen, für sehr fragwürdig und umstritten. - Thomas Hohn
Das undenkbare Universum: Meister Eckhart und die Erfindung des Jetzt
(6)Aktuelle Rezension von: Pia_KuepperBei Meister Eckhart geht es darum, dass Eckhart seine Liebe zu Gott findet und ganz in der Suche aufgeht, wo man ihn finden kann.
Dieses Buch ist sehr informativ, fantastisch recherchiert und gut geschrieben. Doch leider genau deswegen auch ein wuchtiges Buch.
Da muss man dran bleiben beim Lesen, sonst kommt man zu schnell wieder raus und fragt sich, wer die ganzen Figuren sind und wie sie zusammen hängen.
Alles in allem ist es für jedermann gut, der sich für die Art Roman interessiert. Mir jedoch war es zu intensiv im Thema drin und dadurch zu langatmig.
Dennoch kann ich dieses Buch empfehlen, auch wenn es meinen Geschmack nicht ganz getroffen hat.
- Wladimir Kaminer
Mein deutsches Dschungelbuch
(114)Aktuelle Rezension von: HoldenWladi schildert seine erste Lesereise im Anschluß an "Russendisko" und berichtet humorvoll und pointiert über das,. was er in der provinz erlebt hat. Das Ganze ist subjektiv von seinem Standpunkt aus geschrieben, und ihninteressiern eher die persönlichen Eindrücke als die Stadtgeschichte o.ä. Der Leser staunt, grinst und wünscht sich, daß W.K. auch seine eigene Stadt besucht hätte. - Anne Bezzel
Wenn ich dich je vergesse ...
(8)Aktuelle Rezension von: SunshineBaby5In diesem historischen Roman geht es um die Betrachtung der Judenverfolgung im 14. Jahrhundert. Der Schauplatz ist diesmal Erfurt, in dem Christen und Juden einst friedlich zusammenlebten. Wie leider so oft in der Geschichte entstehen Neid und Missgunst, aus dem schließlich eine furchtbare Verfolgung der jüdischen Mitbürger resultiert. Die Autorin hat dies in Romanform gebracht und macht so auf die immer noch aktuellen Probleme aufmerksam. Das Buch ist gut geschrieben und sehr interessant. Die Protagonisten haben mir gefallen und zum Thema gepasst.
- Olivia Wenzel
1000 Serpentinen Angst
(56)Aktuelle Rezension von: Hannah_wulf_3232Eines der außergewöhnlichsten Bücher, die ich gelesen habe. Der Schreibstil und die Art des Erzählens sind ungewöhnlich. Im ersten und letzten Drittel Frage- Antwort- Sätze, in der Mitte werden Fotos beschrieben. Die ganze Handlung spielt sich im Kopf der Erzählerin ab, und die springt immer hin und her (wie das so ist mit den eigenen Gedanken). Darauf muss man sich einlassen können. Ich selbst war begeistert, fand es sehr fesselnd und berührend. Aber kann auch verstehen, wenn es jemanden nicht gefällt.
- Jens Becker
Kurzschluß
(7)Aktuelle Rezension von: Nelly87MEINE MEINUNG
Dieses Buch hat mich auf jeden Fall am meisten emotional getroffen in diesem Jahr. Im Allgemeinen werde ich durch fiktive Geschichten nie so berührt wie durch Tatsachenberichte. Doch bei Kurzschluß handelt es sich gerade nicht nur um eine Nachberichterstattung, sondern um ein Buch, wie ich es vorher nie zuvor in Händen hatte.
Fast jeder weiß um die schreckliche Tat, die Robert Steinhäußer am 26. April 2002 am Gutenberg-Gymnasium in Erfurt begangen hat. Nachdem Steinhäuser ein halbes Jahr vor der Tat der Schule verwiesen wurde, betrat er am Tag der letzten Abiturprüfung bewaffnet seine alte Schule und schoss vor allem auf die ihm begegneten Lehrer. Doch auch zwei Schüler fielen ihm zum Opfer, als er Schüsse auf eine geschlossene Tür abgab. Am Ende das Tages waren 16 Personen und der Täter selbst tot.
Nachdem im März 2009 mein Vater, der Polizist ist, beim Amoklauf von Winnenden vor Ort war, hat mich das Thema Amoklauf an Schulen nicht mehr losgelassen. Ich denke, es ist ganz normal, dass auch bei mir immer wieder die Frage aufkam: "Warum?". Also habe ich mir verschiedene Bücher zu diesem Thema angeschafft, doch keines davon war wie dieses hier. Die meisten Bücher, die dieses Thema zum Gegenstand haben, beschäftigen sich mit dem Tathergang eines bestimmten Amoklaufs, mit dem Täter und einem Tatsachenbericht. Jens Becker hat vielmehr den Betroffenen Gelegenheit gegeben, selbst in eigenen Worten Stellung zu nehmen.
Eine leichte Lektüre ist das wahrlich nicht, aber man bekommt einen guten Eindruck davon, wie sehr ein solches Trauma einen Menschen nachhaltig belasten kann. Zu Wort kommen Schüler sowie Lehrer, aber auch der Hausmeister der Schule, der am Tattag in der Schule war und außerdem zur Leichenidentifizierung gebeten wurde. Die psychische Belastung, die durch die Amoktat ausgelöst wurde, wird nochmals viel plastischer, wenn sie von einem Betroffenen und nicht nur aus dritter Sicht erzählt wird.
Aber auch Politiker, der Oberbürgermeister der Stadt Erfurt, Psychologen und so weiter haben ihren Beitrag zum Buch geleistet. Bei diesen Essays ging es allerdings in erster Linie darum, inwieweit der Polizeieinsatz an diesem Tag schief gelaufen ist oder auch nicht. Hierbei werden krass unterschiedliche Meinungen vertreten, da vor allem die Politiker natürlich die Ansicht vertreten, dass Polizei, Feuerwehr und Einsatzleitung absolut richtig reagiert haben. Dagegen gibt es auch einige Stimmen, die die Schuld an einigen der Todesfälle dem zögerlichen Polizeieinsatz und der mangelnden Einsatzleitung zuschreiben.
Sehr beeindruckt war ich allerdings von dem Interview, das in dem Buch angedruckt wurde und das mit den Eltern des Amoktäters geführt wurde. Immer wieder wird ihnen natürlich auch die Schuld an dem Verbrechen ihres Sohnes in die Schuhe geschoben, aber ist es wirklich so einfach? Ich hätte es nur zu verständlich gefunden, wenn sich dieses Ehepaar irgendwo verschanzt hätte, doch sie sind so offen mit der Situation umgegangen, wie es ihnen unter den Umständen möglich war. Das finde ich persönlich sehr mutig und man muss auch immer im Hinterkopf haben, dass auch diese beiden an diesem Tag ein Kind verloren haben.
Das ganze Buch über hatte ich einen dicken Kloß im Hals, da es einem schon sehr an die Nieren geht, zu lesen, wie Schüler und Lehrer auch zwei Jahre nach dem Tag noch Angstzustände bekommen und auf ewig an diesem Trauma zu nagen haben. Es wurden Aspekte genannt und aufgeworfen, die in der täglichen Presse etwas untergegangen sind, die aber dringend angesprochen werden müssen. So wurden vom Bund zwar 10 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, um die Schule zu renovieren, dafür wurde nach einer gewissen Zeit leise, still und heimlich der Zuschuss für die psychologische Betreuung der Opfer einfach gestrichen.
Den Rest gegeben hat mir dann noch die letzte Seite, auf der ein Brief abgedruckt ist, den die Schüler des Gutenberg-Gymnasiums nach der Amoktat erhalten haben. Denn dieser Brief kam nicht von irgendjemanden, sondern von Schülern einer anderen Schule, die ein ähnliches Massaker überlebt haben - den Schülern der Columbine High School in Littleton. Ich musste mich wirklich sehr zusammennehmen, um nicht ungehemmt in Tränen auszubrechen.
FAZIT
Kurzschluß ist ein wahnsinnig emotionales Buch. Als ich das Buch zugeschlagen hab, war ich innerlich wirklich aufgewühlt und auch heute, einige Tage danach, wandern meine Gedanken immer wieder zu diesem Thema zurück. Ich war wirklich betroffen, denn man bekommt doch nochmal ein ganz anderes Bild von der Sache, als wenn man nur die meist sensationsheischenden und nüchteren Berichterstattungen aus Zeitung und Fernsehen sieht. Gerade in Bezug auf die Fehler des Polizeieinsatzes mag man vielleicht eine etwas andere Meinung haben, trotzdem ist dieses Buch wirklich lesenswert. Aufgrund des tragischen Themas und dem Umstand, dass der Autor hier so gut wie nicht selbst zu Wort kommt, sondern andere die Möglichkeit bot, ihre Geschichte zu erzählen, vergebe ich dieses Mal keine Sterne, trotz allem aber eine klare Leseempfehlung. - Andreas Hultberg
Der Tod vergisst nie
(26)Aktuelle Rezension von: Benni91Dies ist der erste Krimi, den ich von Andreas Hultberg gelesen habe und soweit ich weiß, bisher auch leider nur sein einziger? Ihr seht, das Buch hat mir durchaus gefallen......
Chris Zeller und Lina Bredow werden in einen Dreifachmord mit der Ermittlung beauftragt, dabei ist letztere die Vorgesetzte von Zeller, womit dieser nicht immer klarkommt..... In einem Architekturbüro wurden Chef und zwei Angestellte brutal hingerichtet..... Schon bald geraten mehrere Personen in den Kreis der Verdächtigen, da sich die Firma während der Zeit viele Feinde gemacht hat.... Auch im privaten Umfeld der Toten gibt es Verdächtige, u.a. aufgrund von Eifersuchtsmotiven etc...... Deshalb muss man sich gerade zu Beginn des Buches mit vielen Namen auseinandersetzen, was mir fast schon zu viel war......
Nur wenig später gibt es einen weiteren Doppelmord, der beinahe den identischen Tathergang aufweist, aber die Verbindung zum ersten Tatort wird den Ermittlern erst mit der Zeit klar....
Die Spannung zwischen den Protagonisten ist sichtlich angespannt, vor allem zwischen Bredow und Zeller..... Das kann zuweilen ein bisschen nervig sein bzw. macht vor allem Zeller etwas weniger sympathisch.... Dieser ist nämlich durchaus nicht immer vollkommen korrekt und greift auch zu zwielichtigen Mitteln, um seine Ziele zu erreichen, was ihn selbst allerdings in Gefahr bringt..... In den entscheidenden Momenten und wichtigen Szenen können sie sich aber auf den jeweils anderen verlassen.... Auch die Assistent*innen der beiden fand ich angenehm beschrieben....
Der Erzählstil ist meiner Meinung nach flüssig und die Spannung überwiegend durchgängig hoch, auch, wenn das Buch ab ungefähr der Mitte meiner Meinung nach kleine Längen hat. Zudem findet man verschiedene Erzählperspektiven vor, wie auch diejenige des Antagonisten, den ich wirklich erst gegen kurz vor Schluss erahnt habe... Die Story hat es zudem in sich, und auch die Verbindung zum Prolog hat mich überrascht, diese fand ich sehr gelungen. Auch der Showdown am Ende ist klasseund hat mich schockiert zurückgelassen.....
Insgesamt ein wirklich guter Thriller, dem ich gute 4 Sterne geben kann. Meinerseits eine Empfehlung an alle, die sich für eine spannende und wendungsreiche Story mit einer Großzahl von privaten Aspekten der Protagonisten begeistern können..... Ich würde mir wünschen, dass Andreas Hultberg noch weitere Bücher schreibt....
- Klaus Paffrath
Mordskunst
(16)Aktuelle Rezension von: BuecherDannyJohannes Fielding aus Berlin hat seinen ersten Arbeitstag als neuer Staatsanwalt in Erfurt. Er rechnet mit einem großen Empfang, doch es kommt ganz anders.
Bei einer Feuerwehrübung wird im Büro des Kollegen Hillenbrandt eine Leiche gefunden. John Patton ist Kunstsammler und ist aus Amerika angereist. Der erste Fall für den Neuling Fielding, für den es schnell gefährlich wird als sein Kollege Hillenbrandt plötzlich spurlos verschwindet...
Das Buch dreht sich zuerst sehr viel um Fielding und seine Fernbeziehung zu seiner Freundin Tina. Er hat den Kopf nicht recht frei für die Ermittlung und seine Gedanken sind oft in Berlin. Die Ermittlungen kommen daher viel zu kurz, was das Buch zunächst recht langweilig macht.
Später nimmt der Krimi dann ein wenig Fahrt auf als Fielding alleine versucht die Täter zu stellen.
Im Ganzen war es ein unterhaltsam zu lesender Krimi mit gut beschriebenen Charakteren und Lokalkolorit. Der Kunstfälscherfall war ganz interessant aber nicht besonders spannend. Die Beziehungsgeschichte von Fielding hat in meinen Augen zu viel Raum eingenommen.
- Susanne Ayoub
Der Edelsteingarten
(18)Aktuelle Rezension von: Katharina99Im Jahr 1955 lernt Laura in Wien Younis kennen, einen westlich orientierten Iraker. Beide verlieben sich und da Laura in Wien nicht viel zu verlieren hat, folgt sie Younis in dessen Heimat. Sie spricht kein arabisch, kennt im Irak außer Younis niemanden und hat keine Ahnung von dem Land und der Kultur, die sie erwarten. All das ändert sich schrittweise, doch ihre Rolle als Muslima und Ehefrau kann sie bis zuletzt nicht recht annehmen. Umgekehrt begehrt sie jedoch auch nicht dagegen auf, sondern verharrt in Passivität. Daran ändert sich auch nichts, als die große Liebe zu Younis zusehends Enttäuschung und Frustration weicht. Younis engagiert sich politisch, während der revolutionären Umbrüche im Irak ist er praktisch gar nicht mehr für die Familie da. Laura hingegen bleibt zu Hause, kümmert sich um die gemeinsame Tochter und interessiert sich nicht weiter für das, was in ihrer neuen Heimat passiert. Da die Geschichte aus Lauras Perspektive geschrieben ist, bekommt man daher auch als Leserin nicht viel von den politischen Geschehnissen mit, sondern verharrt mit Laura in deren Grübeleien.
Der "Edelsteingarten" gefiel mir zunächst sehr gut. Die Konstellation ist spannend gewählt, ich war neugierig mehr über den Irak vor Saddam Hussain zu erfahren. Tatsächlich wurden auch ein paar Speisen beschrieben und eine irakische Hochzeit dargestellt, je weiter die Handlung voranschritt, desto seltener wurden solche kulturellen Besonderheiten jedoch erwähnt. Besonders schade fand ich, dass auch die politischen Umstände weitgehend ausgespart wurden. Nur am Rande bekommt man beim Lesen etwa mit, dass der König von Revolutionären gestürzt wird. So bleibt der Roman letztlich eine banale Liebesgeschichte, mit einer außergewöhnlichen Konstellation, aber ohne dem politischen und kulturellen Anspruch, den ich mir erhofft hatte.
Hinzu kommt, dass die Geschichte für mich bisweilen kaum nachzuvollziehen war, da ich Lauras Passivität und Desinteresse einfach nicht verstehen konnte. Bisweilen hat es mich fast schon wütend gemacht, dass sie nur zu Hause sitzt, statt Verantwortung für sich und ihr Kind zu übernehmen. Vielleicht hatte ich auch dadurch Schwierigkeiten, in die Geschichte zu finden und mit Laura mitzufühlen.
Alles in allem empfand ich "Der Edelsteingarten" daher als einen Roman mit einer interessanten Idee, der jedoch dieses Potential nicht ausschöpfen kann. Über blieb daher eine solide geschriebene, letztlich aber etwas banale und oberflächliche Liebesgeschichte. - Claudia Rusch
Aufbau Ost
(33)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerLeider eine Enttäuschung. Auch wenn die ienzelnen KApitel mit den entsprechendne Bezirken überschrieben sind wartet man vergebens während der Lektüre...ich habe das buch unausglesen beiseite gelegt, da ich meine zeit lieber für spannendere bücher aufhebe. schade, wobei es so vielversprchend klang. - Anja Tsokos
Heinz Labensky - und seine Sicht auf die Dinge
(110)Aktuelle Rezension von: das_lesende_ich👴🏻
𝘌𝘳 𝘧𝘳𝘢𝘨𝘵𝘦 𝘴𝘪𝘤𝘩, 𝘸𝘢𝘴 𝘸𝘪𝘳𝘬𝘭𝘪𝘤𝘩 𝘸𝘪𝘤𝘩𝘵𝘪𝘨 𝘸𝘢𝘳 𝘪𝘮 𝘓𝘦𝘣𝘦𝘯. 𝘖𝘣 𝘦𝘴 𝘥𝘪𝘦 𝘞𝘢𝘩𝘳𝘩𝘦𝘪𝘵 𝘸𝘢𝘳, 𝘥𝘪𝘦 𝘷𝘪𝘦𝘭𝘭𝘦𝘪𝘤𝘩𝘵 𝘸𝘦𝘩𝘵𝘶𝘯 𝘬𝘰𝘯𝘯𝘵𝘦, 𝘰𝘥𝘦𝘳 𝘥𝘢𝘴, 𝘸𝘢𝘴 𝘮𝘢𝘯 𝘴𝘪𝘤𝘩 𝘴𝘦𝘭𝘣𝘴𝘵 𝘢𝘮 𝘮𝘦𝘪𝘴𝘵𝘦𝘯 𝘸𝘶̈𝘯𝘴𝘤𝘩𝘵𝘦? 𝘎𝘪𝘯𝘨 𝘦𝘴 𝘥𝘢𝘳𝘶𝘮 𝘯𝘶𝘳 𝘯𝘪𝘤𝘩𝘵 𝘦𝘯𝘵𝘵𝘢̈𝘶𝘴𝘤𝘩𝘵 𝘻𝘶 𝘸𝘦𝘳𝘥𝘦𝘯? 𝘖𝘥𝘦𝘳 𝘨𝘪𝘯𝘨 𝘦𝘴 𝘥𝘢𝘳𝘶𝘮, 𝘥𝘦𝘳 𝘞𝘢𝘩𝘳𝘩𝘦𝘪𝘵 𝘪𝘯𝘴 𝘎𝘦𝘴𝘪𝘤𝘩𝘵 𝘻𝘶 𝘣𝘭𝘪𝘤𝘬𝘦𝘯?💭
Zusammen mit Heinz Labensky stieg ich in einen Flixbus und begab mich auf eine Reise, die nicht nur physisch war, sondern auch tief in seine Vergangenheit führte. Es fühlte sich an, als würde Heinz mir als Reisepartnerin seine Geschichte persönlich erzählen – ein sehr intimes und intensives Leseerlebnis.Allerdings verlor sich der Roman manchmal zu sehr in den Details seiner Vergangenheit. Diese Rückblicke waren zwar interessant, machten die Erzählung aber stellenweise langatmig, sodass ich mir wünschte, schneller voranzukommen. Besonders das Rätsel um Rita hielt meine Neugier wach, und ich wollte unbedingt wissen, wie dieses Mysterium aufgelöst wird.
Doch das Ende kam überraschend kurz und ließ mich ein wenig enttäuscht zurück. Ich hatte mir mehr Tiefe und eine umfassendere Auflösung gewünscht.
Insgesamt ist Heinz Labensky ein interessanter Roman, der jedoch an einigen Stellen an Spannung verliert und mehr aus seinem Finale hätte herausholen können.
⭐️⭐️⭐️
⁽ᵁᴺᴮᴱᶻᴬᴴᴸᵀᴱ ᵂᴱᴿᴮᵁᴺᴳ ⁻ ˢᴱᴸᴮˢᵀᴷᴬᵁᶠ⁾
- Simon Winder
Germany, oh Germany
(6)Aktuelle Rezension von: GolondrinaHerr Winder springt ein bisschen herum in der deutschen Geschichte - wer strikte Chronologie erwartet hat, wird enttäuscht sein. Auch wird etwas Grundwissen vorausgesetzt, denn Herr Winder schreibt dann gerne drum herum und seine Sicht der Dinge. Dies als Formnoten-Abzug, ansonsten ganz vergnüglich zu lesen. Und wenn ein Brite deutsche Geschichte als Steckenpferd auserkoren hat und das auch zwischen den Zeilen rüberbringen kann, bekommt er mindestens einen Sympathiepunkt dafür. - Heidi Rehn
Hexengold
(41)Aktuelle Rezension von: LeseherzDeutschland, 1650, Frankfurt am Main.
Der dreißigjährige Krieg scheint vorüber und Magdalena könnte glücklich ihre Tätigkeit als Wundärztin nachgehen. Doch als ihr Mann Eric sich auf Reisen begeben will und daraus ein großes Geheimnis macht, wurde ihr unwohl. Galt ihr gesamtes Glück einer einzigen Lüge was die Ahnenreihe betrifft?
Erich zieht trotz allem los, nachdem man ihrer zukünftigen Base Adelaide das Zuhause nahm als ihr Mann Vinzen verstarb. Nun stand sie da mit ihrem Sohn Mathias auf der Straße. Ohne zu zögern nimmt Magdalena sie zu sich auf.
Magdalena jedoch ereilte das Unglück. Wenige Tage nachdem Eric aufgebrochen war, musste auch sie ihr trautes Heim den Schuldeneintreibern überlassen. So zog sie nun mit Adelaide, deren Sohn und ihrer Tochter Carlotta nach Königsberg, in der Hoffnung ihren Mann wiederzufinden, um Antworten auf ihre Fragen zu erhalten. Doch kommt alles anders.
- Don Winslow
Germany
(61)Aktuelle Rezension von: supersusiPrivatermittler Frank Decker, ein ehemaliger Marine soll für seinen Freund Charlie dessen verschwundene Ehefrau finden. Das Buch beginnt spannend, wenn der Stil auch etwas an die Detektivstories der 70 erinnert. Im Laufe der Ermittlungen wird das Buch immer spannender und liest sich flüssig. Auch die Charaktere gefallen mir, besonders die Polizistin Delgado.. Auch haben mir die Twists gefallen, allerdings wurden die überraschenden Wendungen gegen Ende zu viel und zu unrealistisch. Also entweder sind die Gangster wirklich so professionell wie beschrieben, dann ist ihr Verhalten unrealistisch, oder eben nicht. Am Schluß ist alles sehr James Bond mäßig. Und die Auflösung erklärt auch nicht die Motivation und das Verhalten einzelner Personen. Auch ist das Verhalten oft inkonsequent und unlogisch. Das Buch bleibt spannend, wenn auch das letzte Fünftel wie gesagt etwas zuviel des Guten und nicht alle Handlungen der Personen nachvollziehbar waren.
Zwischendurch habe ich gedacht, dass ich unbedingt mehr von dem Autor lesen möchte. Aber aufgrund der erwähnten Schwächen lasse ich das. Wer Machokrimis in James Bond Manier mag, ist hier jedoch völlig richtig.
- Kati Naumann
Was uns erinnern lässt
(152)Aktuelle Rezension von: graphidaDer Roman spielt auf zwei Zeitebenen: 1977 und 2017.
Die 14-jährige Christine lebt in den 70er Jahren im Grenzgebiet des Thüringer Waldes und sie lernt sich zu arrangieren mit der Einsamkeit, den Einschränkungen und dem Leben im ehemaligen Hotel, das schon lange keine Gäste mehr empfangen kann. Ein Leben im Sperrgebiet, jeder Ausflug muss beantragt werden, ein Übertreten der Grenze ist auch in Notfällen nur mit Passierschein möglich. Sie kennt es nicht anders, wächst gut behütet mit ihren Geschwister am Rennsteig auf bis sich von einem auf den anderen Tag alles verändert. Soldaten räumen das Haus, die Familie wird abtransportiert und es bleibt die Frage, die Christine auch Jahrzehnte später noch beschäftigt: wer war der Denunziant ?
Zeitsprung ins Jahr 2017: Eine junge Frau namens Milla entdeckt auf ihrer Suche nach sogenannten Lost Places auf eine Falltür mitten im Wald. Darunter verbirgt sich nicht nur ein Keller, sondern ein Stück Geschichte. Familiengeschichte. Grenzgebiete. Erinnerungen. Der bisher unentdeckte Platz übt auf die junge Frau eine magische Anziehungskraft aus. Wer hat hier gelebt und warum ist der Keller gut erhalten, inklusive der Marmeladengläser und das Haus darüber verschwunden. Milla begibt sich auf die Suche und findet die ehemaligen Bewohner des Hauses, die ihr mit Skepsis und Ablehnung begegnen…
Der Roman macht die Angst, die Willkür, die ständige Bedrohung in der DDR deutlich.
Erinnern oder Vergessen, Geschichte ruhen lassen oder auch 40 Jahre später noch den Denunzianten finden und ihn zur Verantwortung ziehen ? Vom Loslassen und neu anfangen.
Das Buch hatte einige unnötige Längen, war aber insgesamt gut geschrieben, gut recherchiert, berührend und interessant.
Wer wie ich in den alten Bundesländern aufgewachsen ist, mit allen selbstverständlichen Freiheiten und der uneingeschränkten Bewegungs- und Meinungsfreiheit, kann durch das Buch ein Stück besser nachvollziehen, welche Ängste und Vorsicht auch viele Jahre später noch verinnerlicht sind.
Lesenswert.
- Henry Köhlert
Der Hochzeitsring
(5)Aktuelle Rezension von: TintenelfeHenry Köhler berichtet in seinem historischen Roman aus der Sicht Konrads, des stummen Lehrlings des Goldschmiedes Thomas von Weimar. Der Goldschmied und seine Gesellen fertigen gerade Schmuckstücke für die Hochzeit des Sohnes des reichen Juden Kalman von Wiehe, als erste Gerüchte der Pest aus den umliegenden Orten nach Erfurt gelangen. Konrad bewundert die filigranen Kunstwerke und freut sich, dass er helfen darf. Sein Lehrmeister führt ihn nicht nur in die Goldschmiedekunst ein, sondern nimmt ihn auch mit zu seinem jüdischen Freund und Geschäftspartner, wo Konrad staunend die jüdische Kultur kennenlernt. Doch Neid und Gier nutzen die Gerüchte in der Bevölkerung, die sich gegen die jüdische Gemeinde wendet und erste Verschwörungen brauen sich zusammen… Vollständige Rezension auf www.tintenhain.wordpress.com - Thomas Bienert
Freizeitführer Ostthüringen, Saaleland, Thüringer Kernland
(1)Aktuelle Rezension von: mabuereleDer Freizeitführer umfasst die Landkreise Gotha, Sömmerda, Weimarer Land, Greiz, Saale-Holzland-Kreis, Saale-Orla- Kreis, Altenburger Land und die kreisfreien Städte Erfurt, Weimar, Jena Gera.
Zu Beginn befindet sich eine Karte.
Die Orte werden in alphabetischer Reihenfolge vorgestellt. Dabei ist der Aufbau jeweils identisch. Hellblau unterlegt gibt es Informationen zur Historie. Dunkelblau folgt, wenn vorhanden, Adresse, Telefonnummer und Mailadresse der Tourismusinformation sowie der Link zur Webseite des Ortes..
Unter der Überschrift „Sehenswertes“ werden die Besonderheiten des Ortes beschrieben. Wenn vorhanden, sind Öffnungszeiten und Kontaktmöglichkeiten mit angegeben.
So wird zum Beispiel für Bad Köstritz das Heinrich-Schütz-Haus und die Schwarzbierbrauerei sowie für Kolleda das Stadtzentrum, das Heimatmuseum, das Funkmuseum und das Museum zur Luftkriegsgeschichte vorgestellt.
Danach gibt es Hinweise zu Freizeit und Natur. Wanderwege per Fuß und Rad bilden dabei den Schwerpunkt. Ergänzt werden sie durch Naturdenkmäler oder Museen. So wird für Ranis auf das Artenschutzzentrum, ein Wisenthotel und den Naturlehrpfad hingewiesen.
Abschließend werden Veranstaltungen und Feste erwähnt wie in Weida der Weid`sche Kuchenmarkt.
Viele farbige Fotos veranschaulichen die Gegend.
Zwei Seiten möchte ich besonders erwähnen. Sie sind grün grundiert und enthalten ein Stück unbekannter Thüringer Geschichte. Die eine befasst sich im Zusammenhang mit den Drei Gleichen mit Königin Radegunde, die andere mit der indischen Elefantendame Miss Baba.
Der Reiseführer ist Besuchern Thüringens sehr zu empfehlen. Besonders gefallen hat mir, das auch viele Kleinigkeiten aufgenommen wurden, die in anderen Büchern unter den Tisch fallen. Natürlich sind die Informationen für die kreisfreien Städte umfangreicher und enthalten die all die bekannten klassischen Gedenkstätten.
- Beate Baum
Die Nitribitt und das Ende im Backpacker-Hotel
(14)Aktuelle Rezension von: BlausternZehn Kurzgeschichten mit kriminellem Hintergrund umfasst die Sammlung von Beate Baum. In sieben der Geschichten klären die Fälle die beiden Journalisten Kirsten Bertram und Andreas Rönn auf, sei es in ihrer Heimat rund um Dresden oder auf ihren Urlaubsreisen. Die letzten drei Geschichten handeln von verschiedenen Personen und ihren kriminellen Machenschaften, wobei die Geschichten fast alle einen kulinarischen Inhalt besitzen. In der Kürze von ca. zehn Seiten wird hier Spannung aufgebaut, die dann doch wegen der enormen Kürze etwas auf der Strecke bleibt und dann meistens völlig abrupt endet. Doch haben mir die Kurzgeschichten fast alle gut gefallen, denn sie sind meistens logisch und auch unterhaltsam. Das Buch ist genau das Richtige für zwischendurch zum Abschalten. Der Schreibstil ist einfach, und so kann man die Geschichten flüssig lesen. Zu jeder Geschichte gibt es passend dazu ein Foto in schwarz / weiß. - Christine Westermann
Die Familien der anderen
(6)Aktuelle Rezension von: EstrelasChristine Westermann erzählt aus ihrem Leben und macht damit gleichzeitig einen Streifzug durch die Bücher, die sie dabei begleitet haben, denn die Journalistin hat nicht nur selbst Bücher geschrieben, sondern auch in den Medien so einige besprochen.
Die Autorin wirkt dabei stets authentisch und nahbar. So berichtet sie beispielsweise von ihren Selbstzweifeln, dass sie sich im Literarischen Quartett kleiner fühlte als die anderen drei Teilnehmer oder wie ihre lesbaren Buchtipps in der Jury für den Deutschen Buchpreis überstimmt wurden. Jene gibt sie aber ganz selbstverständlich und nebenbei auch hier, wo es eigentlich um ihr Leben geht. Mit ihr erklimmen wir außerdem den „Zauberberg“, sind sozusagen ihr Antrieb, dass sie diese Lesereise endlich angeht.
Ich habe diese Bücherbiografie bewusst als Hörbuch gewählt, denn so konnte ich Christine Westermann in ihrem Metier erleben. Es blieb dabei natürlich nicht aus, dass ich mir Notizen machte, welche Bücher ich nun unbedingt noch lesen muss. „Die Familien der anderen“ ist jedenfalls ein großes Vergnügen für jeden Büchernarren.
- Astrid Seehaus
Tod im Eichsfeld
(21)Aktuelle Rezension von: teilzeitreisenderIch bin andere Wege gegangen und habe mich in Sachen Literatur auch einmal an eine fremde Genre gewagt. Mit dem Buch "Tod im Eichsfeld" von Astrid Seehaus habe ich mich an einen Krimi gewagt. Der Krimi spielt im Eichfeld, was unweit des Ortes liegt, an dem ich Aufgewachsen bin. Die Eichsfelder haben schon immer eine besondere Rolle in Thüringen gespielt (vor allem was kirchliche Feiertage angeht) und durch mein Studium und ein paar Bekannte aus der Region kenne ich mich dort auch recht gut aus...
Kommen wir aber zum Buch. Der Roman handelt von einem Kommisar, der von Erfurt ins Eichsfeld versetzt wird, dies seiner Tochter zuliebe, die einen Ortswechsel dringend nötig hat. Im Roman geht es nicht nur um den Kriminalfall an sich, sondern auch um die Verwicklungen und Bekanntschaften, in denen sich der Kommissar befindet. Im Eichsfeld kennt jeder jeden und man hält zusammen, was nicht nur das "ankommen" für ihn schwerer macht, sondern auch die Lösung des Falles. Am Ende spitzt sich die Sache ziemlich zu und nimmt eine überraschendes Ende.
Das Buch ist sehr gut geschrieben und hat auch mich gefesselt. Eine flüssige Schreibweise, angenehme Schriftgröße und gut charakterisierte Figuren, die mit ihren Schicksalen sooft an die eigenen Probleme erinnern bewirken, das man 204 Seiten ratz-fatz durchlesen hat... - Petra; Klett, Rolf; Lau, Gabriele Brandenburger
Der Landkreis Erfurt 1816 - 1994... keine unendliche Geschichte.
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