Bücher mit dem Tag "erich kästner"
36 Bücher
- Erich Kästner
Fabian
(335)Aktuelle Rezension von: LolyZum Inhalt:
Dr. Jacob Fabian ist Germanist und arbeitet als Werbetexter in Berlin. Er stürzt sich in erotische Abenteuer, trinkt mit Reportern und versucht, im stürmischen Treiben der Großstadt an seinen Idealen festzuhalten. Doch die Stadt bewegt sich im Zickzack und die demokratischen Grundlagen der Weimarer Republik geraten zunehmend ins Wanken. Als Fabian die junge Anwältin Cornelia in einem Bildhaueratelier kennenlernt, verändert sich sein Leben und die beiden verlieben sich – doch ihre Liebe soll nicht von Dauer sein.
Mein Eindruck:
Ich habe in diesem Wintersemester ein Seminar zu Erich Kästner belegt und dafür dieses Buch gelesen, doch das Cover ist mir schon eine ganze Weile vorher gelegentlich in der Buchhandlung aufgefallen, weswegen es mich gefreut hat, es auf der Lektüreliste zu finden.
Besonders nach ‚Emil und die Detektive und Emil und die drei Zwillinge‘ und ‚Das fliegende Klassenzimmer‘ war ich gespannt darauf, wie anders Kästner für seine erwachsene Leserschaft geschrieben hat und ein Unterschied war definitiv erkennbar. Wo in seinen Kinderbüchern die Hoffnung und die Kraft des Guten einen großen Raum einnehmen, ist diese in ‚Fabian‘ so gut wie gar nicht zu finden. Mir ist bewusst, dass es sich um eine gesellschaftskritische Perspektive handelt und es gefiel mir, wie unverblümt er manche Umstände und Situationen geschildert hat. Doch irgendwie wurde die triste Atmosphäre, in der selbst die kleinste Flamme der Hoffnung sofort erlischt, nach einigen Seiten langweilig und fade. Sie deprimierte und frustrierte mich, da Fabian kein flacher, schlecht konstruierter Charakter ist. Er hätte die Umstände, die seinen Alltag geprägt haben, definitiv verändern können, wenn er es genug gewollt und die Energie dafür aufgebracht hätte.
Fabian hat interessante Ansichten in Bezug auf das Leben und die Gesellschaft, deshalb war es für mich nicht ganz verständlich, warum er tatenlos zugesehen hat, wo er doch genau wusste, was die Probleme sind. Das hat die Authentizität seiner Ideale für mich aufgehoben, denn er hat sich so verhalten, als wäre die Tatenlosigkeit zu bequem für ihn und die Aussicht auf Besserung seine Energie nicht wert. Es hat den Eindruck erweckt, er würde sich dieser Welt, die er kritisch betrachtet, nicht wirklich zugehörig fühlen – als wäre er ein unbeteiligter Beobachter.
Genau da hat Kästner meiner Meinung nach alles richtig gemacht, denn die Geschichte hat mich mehrmals zum Nachdenken angeregt. Gleichzeitig hat es sich für mich so angefühlt, als hätte er es sich mit diesem Werk zu leicht gemacht und als würde ein bedeutender Teil zur endgültigen Vollendung fehlen. Hier sollte ich erwähnen, dass ich die zensierte Version und nicht ‚Fabian oder Ein Gang vor die Hunde‘ gelesen habe. Vielleicht würde meine Einschätzung anders ausfallen, hätte ich diese Version gelesen – wer weiß.
‚Fabian‘ zu lesen war auf jeden Fall interessant, besonders im Hinblick auf den Kontrast zu seinen Kinderbüchern. Kästners Schreibstil strahlt eine gewisse Intelligenz aus, was mir sehr gut gefällt, doch in diesem Werk hat mir, wie bereits erwähnt, einfach etwas gefehlt, um es genauso gut finden zu können, wie die anderen Bücher, die ich bereits von ihm kenne. An Fans seiner Arbeit würde ich es auf jeden Fall weiter empfehlen.
(https://book-souls.com/2025/05/19/fabian-von-erich-kaestner/)
- Erich Kästner
Fabian oder Der Gang vor die Hunde
(78)Aktuelle Rezension von: ArgentumverdeJakob Fabian und sein bester Freund Labude sind absolute Gegensätze: der Eine weder besonders ehrgeizig, noch verspürt er den drängenden Wunsch eine Familie zu gründen und lässt sich durchs Leben treiben, der Andere politisch engagiert, arbeitsam und nie mit sich selbst zufrieden.
Kästner greift viele Themen auf, die von der Gesellschaft verschwiegen oder unter den Teppich gekehrt werden. Er gibt einen mehr als deutlichen Einblick in die Gesellschaft der damaligen Zeit. Gerade das Tabuthema Sexualität legt er offen und unumwunden schwarz auf weiß auf den Tisch. Viele Themen baut er gekonnt ironisch satirisch auf, so dass der Leser das Schmunzeln manchmal nicht wegstecken kann, obwohl es eigentlich eher traurig oder gar erschreckend ist. Kästner legt ziemlich klar den Generationenkonflikt der Zeit dar, Hoffnungen, Träume und Ängste der Menschen, politische Ideologien und die Kritik daran. Am Ende des Buches findet der interessierte Leser noch zwei Nachworte Kästners aus verschiedenen Jahren und einige Anmerkungen zur Einordnung des Buches und des Inhaltes.
Mein Fazit: Wer gerne Historisches liest oder sich insbesondere für diese Zeit interessiert, kann und darf an Kästner nicht vorbeigehen, zumal sein schnörkelloser Schreibstil ausgesprochen wortgewandt und inhaltlich deutlich ist. Von mir eine klare Leseempfehlung
Emil und die Detektive
(640)Aktuelle Rezension von: Eni_NoelDie Geschichte um Emil und die Detektive ist ein absoluter Klassiker der Kinderliteratur und nein, er ist nicht in die Jahre gekommen. Ich finde gerade im digitalen Zeitalter ist dieses Buch ein wahres Geschenk für Kinder und das Klassenzimmer. Es bietet die Möglichkeit hinter die digitalen Möglichkeiten zu schauen und zu gucken: Wie haben es die Kids denn früher gemacht? Fazit: Ein Krimi, der die Kinder immer noch fasziniert und die Fantasie anregt.
Pünktchen und Anton
(387)Aktuelle Rezension von: Pegasus1989Ich kenne diese Geschichte nur als Hörspiel. Es ist eine schöne Kindergeschichte mit dem nötigen Ernst, die über Mut, Zusammenhalt, Freundschaft und auch einen Großteil an Verantwortung für andere Menschen berichtet. Schöner Schreibstil und auch in die Charaktere kann man sich gut hinein versetzen. Eine zeitlose Geschichte für Menschen aller Altersklassen, die Klassiker lieben.
- Erich Kästner
Das fliegende Klassenzimmer
(476)Aktuelle Rezension von: Perse- Details:
Ausgabe: Gebundenes Buch
Erscheinungsjahr: 1933
Altersempfehlung: ab 6 Jahren
Illustrator*innen: Walter Trier
Verlag: Dressler
Genre: Kinderliteratur
Seitenanzahl: 175
- Inhalt:
Seit Jahren sind die Schüler aus dem Internat und von der benachbarten Realschule verfeindet. Beide Gruppen denken sich die verrücktesten Streiche aus, um die anderen zu ärgern. Als die Realschüler die Diktathefte der Gymnasiasten klauen und dabei auch noch einen Schüler gefangen nehmen, hört der Spaß allerdings auf...
- Wie das Buch zu mir gefunden hat:
Ich gehe seit neuestem wieder in die Stadtbibliothek um mir Bücher auszuleihen. Beim Schmökern habe ich dann die Ecke mit den Erich Kästner - Büchern entdeckt. Als allererstes musste "Das fliegende Klassenzimmer" mit...
- Meinung:
Ich habe damals den Film in der Grundschulzeit im Kino gesehen. Das Buch zu lesen stand noch auf meiner Wunschliste. Ich bin ziemlich angetan von der altdeutschen Sprache. Der Buchtitel ist interessant ausgewählt. Diese Geschichte hebt sich von vielen anderen Kinderbücher ab, da sie hauptsächlich aus männlichen Protagonisten besteht.
- Fazit:
Eine schöne (Weihnachts-)Geschichte, die ich sehr gerne gelesen habe. Ich werde mir auf jeden Fall weitere Werke von Erich Kästner vornehmen.
- Empfehlung:
Für alle, die eine Weihnachtsgeschichte suchen und/oder Fans von Erich Kästner sind.
Eine Kauf- und Leseempfehlung von mir!
- Tipp:
Schaut euch den gleichnamigen Film von 2003 an.
SPOILER! SPOILER! SPOILER! SPOILER! SPOILER! SPOILER!
- Lieblingszitate:
"Kindertränen sind, bei Gott, nicht kleiner und wiegen oft genug schwerer als die Tränen der Großen."
Die zweite Abteilung des Vorworts - Seite 15
"»Wir brauchen Lehrer, die sich entwickeln müssen, wenn sie uns entwickeln wollen.«"
Das sechste Kapitel - Seite 90
"Das Glück ist bis ins Unendliche verteilt. Und das Unglück auch..."
Das sechste Kapitel - Seite 96
"»An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwas nur die Schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern«,..."
Das siebente Kapitel - Seite 103
"»Ich wünschte aber, es gäbe mehr Menschen, die Zeit hätten, sich an das zu erinnern, was wesentlich ist.«"
Das neunte Kapitel - Seite 130
- Erich Kästner
Das doppelte Lottchen
(503)Aktuelle Rezension von: Perse- Details:
Ausgabe: Gebundenes Buch
Erscheinungsjahr: 1949
Altersempfehlung: ab 6 Jahren
Illustrator*innen: Walter Trier
Verlag: Atrium
Genre: Kinderliteratur
Seitenanzahl: 171
- Inhalt:
Es ist schon merkwürdig, wenn sich zwei Mädchen in einem Ferienheim gegenüberstehen und feststellen, dass sie sich gleichen wie ein Ei dem anderen. Luise Palfy aus Wien hat zwar lange Locken und Lotte Körner aus München zwei geflochtene Zöpfe – das ist aber auch wirklich der einzige Unterschied. Sie beschließen, dem Geheimnis ihrer Ähnlichkeit auf den Grund zu gehen: Luise fährt als Lotte nach München zurück und Lotte als Luise nach Wien
- Wie das Buch zu mir gefunden hat:
Ich gehe seit neuestem wieder in die Stadtbibliothek um mir Bücher auszuleihen. Beim Schmökern habe ich dann die Ecke mit den Erich Kästner - Büchern entdeckt. Als allererstes musste "Das fliegende Klassenzimmer" mit. Mittendrin habe ich beschlossen, auch alle anderen Werke von ihm zu lesen und bin direkt nochmal in die Stadtbibliothek gefahren...
- Meinung:
Einer meiner absoluten Lieblingsfilme als Kind war "Ein Zwilling kommt selten allein". Ich mag die Zwillingsgeschichte sehr gerne und die Idee die Erich Kästner da hatte, ist bis heute sehr originell und beliebt.
- Fazit:
Ein sehr schönes Kinderbuch (Bin ein wenig traurig, dass ich das Buch nicht als Kind zu lesen bekommen habe).
Ich bin gerade dabei, alle Erich Kästner Werke durchzulesen.
- Empfehlung:
Für alle, die Zwillingsgeschichten suchen und/oder Erich Kästner Fans sind.
Eine Kauf- und Leseempfehlung von mir!
- Tipp:
Schaut euch den Disney Film "Ein Zwilling kommt selten allein" von 1998 an, in der Hauptrolle vertreten durch Lindsey Lohan.
SPOILER! SPOILER! SPOILER! SPOILER! SPOILER! SPOILER!
- Lieblingszitate:
"Vielleicht hat das Schicksal, das eben über den Garten hinwegschwebte, sie mit den Flügeln gestreift?"
Zweites Kapitel - Seite 34
"»Wir lernen in der Schule, aber nicht für die Schule, hat die Lehrerin gesagt.«"
Fünftes Kapitel - Seite 63
"Brennende Neugier und kalte Angst streiten in ihrem Herzen, dass es ihr fast den Atem nimmt."
Neuntes Kapitel - Seite 131
"Sie sind, wie es manchmal heißt und ganz selten vorkommt, nicht »von dieser Welt«."
Neuntes Kapitel - Seite 134
"Versunkene Tage, vergessene Stunden tauchen vor ihm auf. Lang, lang ist's her ..."
Zehntes Kapitel - Seite 142
- Erich Kästner
Doktor Erich Kästners Lyrische Hausapotheke
(87)Aktuelle Rezension von: RattusExlibricusBei Weltschmerz, Misanthropie, Liebeskummer und allgemeinem Überdruss in praktisch vorangepassten Dosen einfach einzunehmen.
Die Sammlung enthält über hundert Gedichte, rangierend von aufbauend und verständnisvoll bis hin zu (selbst)ironisch und zynisch, doch selten ohne ein kleines Augenzwinkern. Diese Verspieltheit wird noch verstärkt durch die (den Inhalt nur bei oberflächlicher Betrachtung kontrastierende) strenge und geregelte und dabei sehr gekonnte und angenehme Verwendung von Rhythmus, Reimschema und weiteren Stilmitteln.
Von kleinen seelischen Wehwehchen bis hin zu großen grüblerischen Problemen – für jede allgemeine menschliche Betrübnis findet sich hier die richtige Hausmedizin.
Beiliegend ist auch eine Gebrauchsanweisung, die die Gedichte in entsprechende Anwendungsbereiche vorsortiert – der betrübte Anwender muss also auch nicht lange suchen.
Bliebe noch zu erwähnen, dass die Gedichte stilistisch allesamt dem lockeren, eingängigen und authentischen Stil entsprechen, den man bei Herrn Kästner kennt und liebt.
Die Leinenausgabe ist zudem sehr schön und liegt gut in der Hand – eine ansprechende Verpackung für den noch ansprechenderen Inhalt. Darf im Regal von Lyrikliebhabern, selbstironischen Sensibelchen, notorischen Grüblern und Kästnerfans nicht fehlen!
Emil und die drei Zwillinge
(71)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderEs ist nun zwei Jahre her, dass Emil und ]seine[ Detektive einen spannenden Fall aufgeklärt haben. Nun treffen sich die Freunde wieder, denn einer hat ein Haus an der Ostsee geerbt. Es sollen tolle Tage mit Freunden werden, aber es soll anders kommen. Am Strand lernen sie Zwillinge kennen, Artisten, aber der Vater ist etwas merkwürdig und dann macht er einem der Freunde ein Angebot und der nächste Fall beginnt. Der zweite Teil ist auch spannend, witzig und gut, aber nicht ganz so spritzig.
- Sven Hanuschek
Erich Kästner
(4)Aktuelle Rezension von: Liebes_BuchWas die Öffentlichkeit über Erich Kästner wusste, beruhte lange Zeit auf Briefen, die seine Lebensgefährtin zensierte, und Tagebüchern, die er selber verschönerte.So hatte auch ich lange ein geschöntes Bild des Schriftstellers, der im Dritten Reich zwar wirklich kein Nazi war, aber durchaus profitierte und z B von Goebbels geschützt wurde.Überrascht hat mich der verächtliche Ton, in dem Kästner über seine Mitmenschen sprach, besonders über Frauen. So hat er knallhart Frauen eine Beziehung vorgegaukelt, weil er sie für Sex brauchte-das ging hin bis zum Doppelleben. Auf Prostituierte wollte er nicht zurückgreifen, nachdem er sich einmal einen Tripper eingefangen hatte. Er besprach alles haargenau mit seiner Mutter.Nach dem Krieg hat Kästner sich für die Aufklärung über den Holocaust eingesetzt. Viele Deutsche hielten ihn für eine Propagandaerfindung der Amerikaner.Wer sich für Erich Kästner interessiert, sollte diese Biographie unbedingt lesen, um beide Seiten des Autors zu kennen: nicht nur den geistreichen Schriftsteller, sondern auch den abfälligen Schreiberling.Das Buch enthält tolle Fotos.
- Beate Maly
Die Trümmerschule – Zeit der Hoffnung
(94)Aktuelle Rezension von: tinstampBewertung: 3 1/2 Sterne
"Zeit der Hoffnung" ist der erste von zwei Teilen. Angelehnt ist die Geschichte an die Lebensgeschichte von Stella Klein-Löw.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kehrt die junge Stella Herzig aus London in ihre Heimat Wien zurück, aus der 1938 geflohen ist. Als Einzige ihrer Familie hat sie den Holocaust überlebt. Die ehemalige Wohnung ihrer Familie wurde arisiert. Obwohl sie einen Antrag auf Restitution gestellt hat, um wieder in ihre elterliche Wohnung einziehen zu können, wurde dies abgelehnt. Ihre beste Freundin Feli nimmt sie bei sich auf. Im Lindengymnasium findet Stella eine Anstellung als Englischlehrerin. Nicht nur ihre jüdischen Wurzeln bereiten ihr Probleme, sondern auch ihre fortschrittlichen Lernmethoden finden beim Großteil des Lehrerkollegiums keinen Anklang. Stellas Reformpädagogik, die strikt gegen Gewalt und Prügel als Erziehungsmaßnahme ist, ist für die Kollegen und manche Kolleginnen unverständlich. In ihren Köpfen schwirren einfach noch zu viele Nazi-Ideologien herum. Aber auch bei den Eltern der Kinder trifft Stella auf Unverständnis. Einzig ihr Vorgesetzter ist von ihrer Arbeitsweise angetan und unterstützt sie. Doch seine Pensionierung steht schon fest und Stellas ärgster Feind an der Schule, ist der mögliche Nachfolger. Wird Stella ihre Arbeit behalten können? Zusätzlich verschwindet in der Schulküche immer wieder rationiertes Essen für die Kinder, welches die Alliierten zur Verfügung stellen.
Auch Feli kämpft gegen ihr Pflichtgefühl und ein Versprechen, welches sie vor dem Krieg gegeben hat. Beide Frauen versuchen auf ihre Weise gegen alte verzopfte Vorstellungen anzukämpfen."Zeit der Hoffnung" ist der erste Teil der Trümmerschule Dilogie. Wie immer hat Beate Maly die historischen Hintergründe großartig recherchiert und den Zeitgeist perfekt eingefangen.
Ein sehr wichtiges Thema ist für die Autorin immer wieder die Pädagogik nach Maria Montessori, über deren Lebensgeschichte sie unter Laura Baldini geschrieben hat. Selbst ausgebildete Pädagogin für Kinder mit Autismus-Spektrum-Störung, weiß sie wovon sie schreibt.
In diesem Roman steht neben der Pädagogik vor allem der Antisemitismus und die Nachkriegszeit im Vordergrund. Stella hat große Hoffnung, dass nach dem Krieg alles anders ist. Sie muss jedoch enttäuscht feststellen, dass noch viel zu viel Gedankengut des Nationalsozialismus in den Menschen steckt.Der Schreibstil von Beate Maly ist leicht und lässt sich schnell und kurzweilig lesen. Den damaligen Zeitgeist hat die Autorin wieder wunderbar eingefangen. Trotzdem fehlte es mir hier ein bisschen an Tiefe.
Nun warte ich gespannt auf die Fortsetzung, die im Januar 2026 erscheinen wird.
Fazit:
Der erste Teil der Dilogie hat mir gut gefallen, konnte mich aber nicht so überzeugen, wie manche anderen Romane der Autorin über Frauen, die sich der Pädagogik widmen. Trotzdem freue ich mich schon auf die Fortsetzung. - Philip Kerr
Friedrich der Große Detektiv
(13)Aktuelle Rezension von: AndreasKueckKaum war das Buch erschienen, da war Friedrich auch schon der größte Fan von „Emil und die Detektive“. Und diese Schwärmerei ist nicht nur dem Umstand geschuldet, dass der Autor Erich Kästner mit seinem Vater befreundet ist und zudem direkt im Nachbarhaus wohnt. Diese Verehrung für den Autor wird nicht gleichermaßen gerne gesehen: Während seine Eltern weiterhin mit Kästner befreundet bleiben, sympathisiert sein älterer Bruder Rolf mit den Nazis. Er zwingt Friedrich, ihm sein Exemplar von „Emil und die Detektive“ auszuhändigen, dass er dann bei der Bücherverbrennung in die Flammen wirft. Doch als größter Fan besitzt Friedrich noch ein weiteres Exemplar seines Lieblingsbuches, das er schon über 20 Mal gelesen hat und dessen Existenz er nun vor seinem Bruder verheimlichen muss. Er wünscht sich nichts sehnlicher, als gemeinsam mit seinen Freunden Albert und Viktoria als Detektive aktiv zu werden. Überraschend erhalten sie von der Polizei den Auftrag, einen Spion zu überwachen. Friedrichs Schreck ist groß als sich herausstellt, dass niemand geringerer als Erich Kästner im Visier der Gestapo steht. Da er sich sicher ist, dass Kästner unschuldig ist, sammelt er mit seinen Freunden Beweise für seine Unschuld. Als sie dabei im Park über die Leiche eines befreundeten Künstlers von Kästner stolpern, wird ihnen bewusst, dass Recht nicht mehr gleich Recht ist. Die politische Atmosphäre wird zunehmend angespannter: Die Welt droht aus den Fugen zu geraten…!
Autor Philip Kerr verfügte über genügend Erfahrung im Erzählen von Geschichten, die zur Zeit des Dritten Reichs angesiedelt sind. Und vielleicht brauchte es auch erst diesen versierten britischen Autoren, der es wagte, gleich zwei (un-)heilige Kühe zu schlachten: …eine Abenteuer- und Kriminalgeschichte für Kinder und Jugendliche zur Zeit des Dritten Reichs anzusiedeln, und Erich Kästner als Dreh- und Angelpunkt in diesem Buch auftreten zu lassen.
Neben Kästner finden weitere historische Persönlichkeiten in der Handlung Erwähnung und dienen dazu, den Umbruch der damaligen Zeit zu symbolisieren und den Widerstand und die Zivilcourage zu repräsentieren. Der freie Geist dieser Menschen wurde von den Nazis nicht toleriert: „Gleichschaltung“ lautete deren Parole. Und so stehen Erich Kästner und seine Künstler-Kollegen stellvertretend Pate für all die vielen Menschen, die dem Nazi-Regime zum Opfer fielen, nur weil sie es wagten, anders zu denken, anders zu glauben oder anders zu lieben. Dabei schoss Philip Kerr ein wenig über das Ziel hinaus: Zwar musste ich unwillkürlich schmunzeln, als ich von der Begegnung unseres Helden Friedrich mit Christopher Isherwood (Ja, genau der Christopher Isherwood, der im Oktober bei „Literaten im Fokus“ auf meinem Blog von mir gewürdigt wird!) las. Diese Begegnung war für den Fortgang der Handlung allerdings absolut unerheblich und somit entbehrlich. Vielmehr hatte ich – nachdem ich den entsprechenden Eintrag im Nachwort des Autors gelesen hatte – den Verdacht, dass Kerr mit dem Auftauchen dieser Person verdeutlichen wollte, dass auch Homosexuelle von den Nazis verfolgt wurden.
Dieses „Aufblähen“ der Handlung hätte das Werk gar nicht nötig gehabt. Kerr ist das Kunststück gelungen, sowohl den Spannungseffekt passend für eine junge Leserschaft zu schaffen und gleichzeitig die Umstände der damaligen Zeit überzeugend zu beschreiben. Die tagtägliche Bedrohung ist ebenso nachvollziehbar wie Friedrichs Trauer über den Abschied von seinem Freund jüdischen Glaubens oder den Verlust der liberal-denkenden Klassenlehrerin. Eine „normale“, ungezwungene Kindheit war nicht möglich. Ein Heranwachsen der Jugend zu eigenständig denkenden Erwachsenen war nicht erwünscht. Mit einem Prolog und Epilog erlaubt der Autor einen Blick in die Zukunft seiner Helden und verwehrt (für ein Kinder- und Jugendbuch ungewöhnlich) seinen jungen Lesern ein versöhnliches Ende: Für Friedrich und seine Freunde gibt es kein Happy-End!
So hebt Autor Philip Kerr diese Geschichte auf eine realistischere Ebene (Es ist nicht „nur“ ein fiktiver Abenteuerroman, vieles hätte damals durchaus wirklich so passieren können!)…
…und schafft somit eine Gesprächsgrundlage zwischen den Generationen, denn unkommentiert sollte niemand seinem Kind dieses Buch zum Lesen geben!
- Erich Kästner
Der kleine Mann und die kleine Miss
(1)Aktuelle Rezension von: BuchgespenstEher zufällig erzählt Erich Kästner dem ungeduldigen Mäxchen wie die Geschichte nach der glücklichen Rückkehr des kleinen Manns weitergeht. Die beiden Verbrecher werden von ihrem Boss in einer spektakulären Befreiungsaktion aus dem Gefängnis geholt und nach Südamerika geflogen. Kommissar Steinbeiß als verdeckter Ermittler hinterher. Währenddessen machen sich Rosa Marzipan und Jokus von Pokus Sorgen um Mäxchen. Wird er sich nach ihrer Hochzeit nicht einsam und vernachlässigt fühlen? Da erhalten sie einen überraschenden Anruf.
Dieses Hörspiel startet mit einem völlig anderen Einstieg: Erich Kästner selbst tritt auf, mit Mäxchen Pichelsteiner an seiner Seite. Damit hat diese Geschichte eine ganz andere Atmosphäre. Dass sie für knapp 60 Minuten geradezu randvoll mit Ereignissen ist, macht sie sehr rasant und streckenwese etwas episodenhaft. Trotzdem bleibt ein schönes mitreißendes Hörspiel, das in sich rund ist und in keinem Punkt zu abgehackt oder unstimmig wirkt.
Erich Kästner als Protagonist irritiert zu Beginn und zum Ende etwas, ist aber bei diesem Autor nicht ungewöhnlich. Das fliegende Klassenzimmer beginnt schließlich auch mit einer Selbstinszenierung. Da sich die Szenen mit Kästner selbst in Grenzen halten und schnell wieder in die Hauptgeschichte gewechselt wird, sind sie kein nennenswerter Störfaktor.
Die Fortsetzung von Der kleine Mann ist sehr gelungen und bietet schönsten Hörspielspaß. Unverwechselbar mit Hans Clarin.
- Erich Kästner
Wird's besser? Wird's schlimmer?
(2)Aktuelle Rezension von: mistellor
Dieses Buch ist ein Buch für Erwachsene. Es besteht aus Reden, die Erich Kästner gehalten hat, Briefen, Gedanken zu bestimmten Themen, Aufsätzen, Gedichten und viele Gedanken- und Ideen, die er als Bonmots bezeichnet..
Das alles, wie oft bei Kästner, wird mit Witz dargeboten, wobei einem manchmal das Lachen im Hals steckenbleibt.
Das Buch erschien im dtv- Verlag und ist liebevoll aufgelegt werden.
Von vielen Menschen wird Erich Kästner nur als Kinder-und Jugendbuchschriftsteller wahrgenommen. Und viele Menschen schätzen seine Dichtkunst als simpel ein, halten Kästner für einen Schriftsteller zum Hausgebrauch. Damit wird Kästner ungerecht beurteilt, denn neben seiner genialen Arbeit für Kinder-und Jugendliche schrieb Kästner hervorragende Literatur für Erwachsene wie er beispielsweise mit seinem Roman „Fabian“ . Zudem hat er hervorragende Theaterstücke geschrieben wie z.B. „Kennst du das Land, wo die Kanonen blüh’n“.
Kästner selbst sah sich als Schulmeister, als Lehrer, ein Erzieher der Menschheit. In einer Rede bezeichnete er sich: „ Betrachtet man seine Arbeiten – vom Bilderbuch bis zum verfänglichen Gedicht – unter diesem Gesichtspunkte, so geht die Rechnung ohne Bruch auf. Er ist ein Moralist. Er ist ein Rationalist. Er ist ein Urenkel der deutschen Aufklärung, spinnefeind der unechten ‚Tiefe‘, …..“
Oder wie die Herausgeberin dieses Bandes es ausdrückt.
„ Vieles an Kästner erscheint paradox. Er war ein Aufklärer voller Skepsis, ein Pessimist voller Hoffnung, ein Polemiker mit Weltschmerz im Herzen, ein witziger Melancholiker und ein streitbarer Moralist, ein Mann aus dem Volk mit Gentleman-Manieren.“
Ein paar der köstlichsten Bonmots möchte ich hier wiedergeben:
Was auch geschieht!
Was auch immer geschieht:
Nie dürft ihr so tief sinken,
von dem Kakao, durch den man euch zieht,
auch noch zu trinken!
Zum Neuen Jahr
„Wird’s besser? Wird’s schlimmer?
Fragt man alljährlich.
Seien wir ehrlich:
Leben ist immer
lebensgefährlich.
Das Verhängnis
Das ist das Verhängnis:
Zwischen Empfängnis
und Leichenbegängnis
nichts als Bedrängnis.
Es hilft nicht schönzufärben
Sollen die Kinder erben,
müssen die Eltern sterben.
Neues vom Tage
Da hilft kein Zorn. Da hilft kein Spott.
Da hilft kein Weinen, hilft kein Beten.
Die Nachricht stimmt! Der liebe Gott
ist aus der Kirche ausgetreten.
- Uwe Neumahr
Das Schloss der Schriftsteller: Nürnberg ´46. Treffen am Abgrund
(3)Noch keine Rezension vorhanden - Erich Kästner
Die Schule der Diktatoren
(34)Aktuelle Rezension von: BeagleEin wunderbar ausgefertigtes Theaterstück, auch zum Lesen und nicht nur auf der Bühne ein Genuss - Klaus Kordon
Die Zeit ist kaputt
(30)Aktuelle Rezension von: UteSeiberthKlaus Kordon hat eine sehr gut lesbare Biographie über Erich Kästner geschrieben,die in einer Reihe für Jugendliche erschienen ist.Dabei habe ich bemerkt, dass ich doch vieles über Kästner nicht gewußt und auch vergessen hatte.Ich kann diese Biographie nur empfehlen,weil sie so flüssig geschrieben ist! - Jella Lepman
Die Kinderbuchbrücke
(13)Aktuelle Rezension von: Jonna_Struwe_KinderbuchautorinDie Kinderbuchbrücke ist die autobiografische Erzählung von Jella Lippmann, die nach dem 2. Weltkrieg Kinder- und Jugendbücher aus aller Herrn Länder nach Deutschland brachte und damit den Grundstein legte für die Internationale Jugendbibliothek in München.
Im Auftrag der amerikanischen Besatzer hat sie so den Boden bereitet für alle Kinderbuchkreativen in einem damals geistig verarmten Land, eine Herkulesarbeit, von der wir noch heute profitieren.
Sie hat den Kindern geistige Nahrung gegeben, Seelentrost, einen Blick in die Welt, ihnen Flügel verliehen.
Jella Lepmann war gebürtige Stuttgarterin, floh als Jüdin, Demokratin, Journalistin vor den Nazis nach England, kehrte im Auftrag der Amerikaner nach D zurück und war überzeugt: Wer solches Grausen wie unter den Nazis verhindern will, muss bei den Kindern anfangen. In Erich Kästner fand sie einen wichtigen Mitstreiter.
Wie schade, dass ich erst nach 12 Jahren in Stuttgart von dieser großartigen Frau erfahren habe. Einen Besuch in der Internationalen Jugendbibliothek habe ich mir fest vorgenommen.























