Bücher mit dem Tag "erinnerungsliteratur"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "erinnerungsliteratur" gekennzeichnet haben.

7 Bücher

  1. Cover des Buches Menschen, Pferde, weites Land (ISBN: 9783406765353)
  2. Cover des Buches Kormorane, Brombeerranken. Erinnerungen an Ostpreußen (ISBN: 9783784421193)
  3. Cover des Buches Namen, die keiner mehr nennt (ISBN: 9783499624773)
    Marion Gräfin Dönhoff

    Namen, die keiner mehr nennt

     (11)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Meine Großeltern väterlicherseits kommen beide aus dem ehemaligen Ostpreußen, dem Masurenland.
    Durch das Buch von Dönhoff ist mir wieder einmal einiges verständlicher geworden. Auch betreffend unserer eigenen Geschichte. Warum meine Großmutter nie heimisch wurde, nie Freunde gewinnen oder wenigstens zu anderen Kontakt halten konnte: Sie konnte nicht, sie hat doch ihre Heimat verloren.
    Viele dachten, sie würden nur vorübergehend fliehen... Und kamen doch nie wieder.
    Die Dönhoff versteht es, die Geschichte der Ostpreußen verständlich zu machen, auch für meine Generation. Ich wünschte mir, mehr junge Leute würden diesen Zeitzeugen einige Minuten Lesezeit widmen. Allein nur um zu verstehen, warum wir Deutschen so verbittert sind. Oder warum die Großeltern manchmal so handeln wie sie eben handeln.
  4. Cover des Buches Erinnerungen eines alten Ostpreussen (ISBN: 9783800331154)
    Alexander Fürst zu Dohna-Schlobitten

    Erinnerungen eines alten Ostpreussen

     (3)
    Aktuelle Rezension von: LauraHH

    In den "Erinnerungen eines alten Ostpreußen" schildert der Autor sehr anschaulich das Leben seiner Familie vor und nach dem großen Verlust durch den zweiten Weltkrieg.

    Besonders gefiel mir, dass die eigenen Irrtümer und Zweifel die Politik, den Status des Adels betreffend und zu gesellschaftlichen Vorgängen nicht ausgelassen, sondern ehrlich beleuchtet wurden. Ebenso wurde auf die Schwierigkeiten, so große Besitzungen erfolgreich zu bewirtschaften, eingegangen. Die dramatischen Umstände der Flucht, bei dem es Alexander Dohna gelang, über 300 Menschen und Teile seiner Pferdezucht in den Westen zu retten, sind spannend wiedergegeben.

    Für mich ein Buch gegen das Vergessen und gleichzeitig eines, das Zuversicht und Stärke ausstrahlt. Schön, von einer Familie zu lesen, die trotz aller Schwierigkeiten niemals aufgegeben hat.

     

     

  5. Cover des Buches Geschichte eines Lebens (ISBN: 9783499242472)
    Aharon Appelfeld

    Geschichte eines Lebens

     (12)
    Aktuelle Rezension von: Schelmuffsky
    Ich habe es mir zur Angewohnheit gemacht, jedes Jahr zum 9. November ein Buch zum Thema zu lesen. Dieses Jahr also Appelfeld - Geschichte eines Lebens. Ich kann den autobiographischen Roman allen empfehlen, die meinen, Schmidt/Pochers Nazimeter und andere Geschmacklosigkeiten seien irgendwie witzig. Sie sind es nicht, sondern eben nur Geschmacklosigkeiten. Appelfeld berichtet sehr zurückhaltend von einer glücklichen Kindheit, von der Verschleppung seiner Familie durch die Nazis, von der Ermordung der Eltern und vieler anderer, von seiner Flucht (er war sieben Jahre alt und musst sich jahrelang in Wäldern verstecken oder bei Bauern verdingen), von seiner Rettung und Auswanderung nach Palestina, von dem Verstummen und Sprachverlust, weswegen er lange Zeit nicht über seine Erfahrungen sprechen konnte, von der Fremdheit der israelischen Gesellschaft, von seinen ersten Schreibversuchen, von Begegnungen mit Autoren und Philosophen, denen er in Israel begegnete. Gerade die tastende Schreibweise, die frei ist von Anklage, ermöglicht eine Annäherung an die unsäglichste Zeit in der deutschen Geschichte.
  6. Cover des Buches Ostpreußisches Tagebuch (ISBN: 9783406496417)
    Hans Graf von Lehndorff

    Ostpreußisches Tagebuch

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Jens65
    Ich las das Buch in einem Stück! Sehr lebensnah sind die Erlebnisse des Autors geschildert und ein erschütterndes Zeugnis seiner Zeit. Wer sich für diese Zeit und dieser Region interessiert besonders empfehlenswertes Buch.
  7. Cover des Buches Kindheit in Ostpreußen (ISBN: 9783442740505)
    Marion Gräfin Dönhoff

    Kindheit in Ostpreußen

     (24)
    Aktuelle Rezension von: Arbutus

    Adel verpflichtet. Diese einfache Regel haben die Grafen Dönhoff zu allen Zeiten sehr ernstgenommen. Wie wohltuend setzt sich der hier vorgestellte ostpreußische Landadel von arroganten westlichen Adelsgeschlechtern ab, wie sie zum Beispiel in Karen Duves Annette-von-Droste-Hülshoff-Roman beschrieben werden. Trotz des gediegenen Wohlstands wurden die Grafenkinder auf dem Gut Friedrichstein kurz gehalten und zur Sparsamkeit erzogen. Sie halfen bei der Ernte, und ihre Schlafzimmer waren, im Gegensatz zu den repräsentativen Räumen des Schlosses, äußerst spartanisch eingerichtet. Zu vielen Schlossdienern und Landarbeitern hatten die Kinder ein gutes Verhältnis, und Dönhoff bemerkt augenzwinkernd: „Die Erziehung durch die Hausleute und Handwerker war [...] wirklich viel nachhaltiger als durch jene Theoretiker, die dafür angestellt waren.“ Die Kindheit, die Marion Gräfin Dönhoff in ihrem Buch beschreibt, war, trotz strenger Regeln, frei und unbeschwert. Mir gefällt, dass es Mädchen und Jungen waren, die gemeinsam die vielen Verbote brachen. Gemeinsam in der Nacht ausritten, wenn sie zeitweilges Reitverbot hatten, gemeinsam heimlich auf Gänsejagd gingen. Oder die Treppe in der Kleinen Halle auf einem Tablett hinunterrodelten ... „Und wenn einmal Verwandte oder Bekannte gleichaltrige Kinder mitbrachten, konnten wir gar nicht erwarten, dass sie wieder abfuhren, denn meist waren sie für unsere Zwecke ganz unbrauchbar: entweder zu fein oder zu ängstlich.“ Es verwundert nicht, dass hier wichtige Persönlichkeiten des späteren Kreisauer Kreises heranwuchsen.

    Man erfährt einiges über das auf dem elterlichen Gut herrschende System des Fideikommiß, das den Gutherren und die Landbevölkerung zu einer konstruktiven gegenseitigen Abhängigkeit verpflichtete und, im Fall des Gutes Friedrichstein, offensichtlich sehr gut funktionierte, da es in gegenseitiger Wertschätzung praktiziert wurde. Die Gräfin räumt auch mit dem Vorurteil auf, die großen Güter des Ostens seien durch das sogenannte ausbeuterische „Bauernlegen“ entstanden.
    In dem Kapitel über die polnischen Dönhoffs wird es allerdings für die unbedarfte Leserschaft etwas abgedreht; hier verlor ich schon mal den Überblick. Vielleicht hätte der heutige Leser auch manche Anekdote gern ein wenig aufgepeppter präsentiert bekommen, vielleicht auch ein wenig mehr in einem großen runden Zusammenhang. Aber was macht das schon? Die Erinnerungen der Gräfin sind ein einmaliger zeitgeschichtlicher Schatz. Ihre Schilderungen öffnen auf ungewöhnliche Weise den Blick auf verschiedene vergangene Zeitalter. Erhellende historische Fakten wechseln sich in loser Folge mit interessanten Details aus der Gutswirtschaft ab. Wunderschöne poetische Beschreibungen gelingen Dönhoff, wenn sie vom Rhythmus der Jahreszeiten schreibt.

    Aber plötzlich das Führerhauptquartier in der Wolfsschanze, ganz nah. Das hatte ich in meiner naiven Vorstellung nie so weit im Osten angesiedelt. Da lagen einige Dinge nah. Näher, als Adolf Hitler dachte. Und doch hat dieser blöde Eichentisch gehalten. In Folge des missglückten Attentats wurden viele der geliebten Freunde hingerichtet. Marion Gräfin Döhhoff war nur am Rande beteiligt, wurde verhört, entging aber einer Verurteilung. Da die Autorin andernorts bereits ausführlich darüber geschrieben hat, wird dieser Erzählstrang hier nur gestreift. Aber er lenkt den Blick unerbittlich auf die Tatsache, dass die wunderbaren Schilderungen aus der Kindheit ein wehmütiger Blick zurück auf ein verlorenes Paradies sind. Denn Hitlers wahnsinniger Krieg hatte zur Folge, dass die Gräfin aus ihrer Heimat fliehen musste und Schloss Friedrichstein unwiederbringlich in Flammen aufging. Ihr Blick zurück geschieht in Trauer, aber nicht im Zorn, und wenn ich ihr Gänsehaut erzeugendes Schluss-Statement lese, ahne ich, warum meine Mutter so ein großer Fan dieser besonderen Frau war.

    Leseempfehlung!

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