Bücher mit dem Tag "erkenntnisse"

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88 Bücher

  1. Cover des Buches Die Bücherdiebin (ISBN: 9783570403235)
    Markus Zusak

    Die Bücherdiebin

     (4.611)
    Aktuelle Rezension von: didi_liest

    Ein Buch, so unheimlich zart und streichelnd trotz eines erschütternden Themas. Die Geschichte eines Mädchens und der ihr lieben Menschen, so unendlich traurig und tränenreich und dennoch zum Lachen an vielen Stellen. Der Tod als Erzähler, so grausam und beängstigend detailreich dennoch eine Seele mit Herz und Gefühl.

    Ich denke, keinen, der dieses Buch gelesen hat, wundert es, dass Markus Zusak hierfür 2009 den Jugendliteraturpreis erhalten hat.

    Was bleibt mir zu sagen? Ich habe mitgefiebert, aus tiefstem Herzen gelacht und eine ganze Reihe heiße Tränen vergossen. So authentisch, so toll geschrieben, so detailreiche Bilder von Menschen und Orten, die Geschichte treffend beschrieben mit einem unglaublich trockenen, sarkastischen „Humor“ neben soviel Traurigkeit in der Stimme des Todes. Ein Meisterwerk! Tausendfache Leseempfehlung und der Vorschlag, dieses Buch zur Lektüre in Schulen zu machen.

  2. Cover des Buches Sofies Welt (ISBN: 9783446242418)
    Jostein Gaarder

    Sofies Welt

     (4.439)
    Aktuelle Rezension von: Keelah

    Sophie Amundsen bekommt eines Tages plötzlich Briefe, die sie auf eine Reise durch die Philosophie schickt. Wir erfahren von den Philosophen der Antike wie Platon und Aristoteles über die verschiedenen Zeitepochen hinweg wie Mittelalter, Renaissance, Barock, Aufklärung und Romantik bis hin zu unserer "heutigen" Zeit die Gedanken und Geschichte der Philosophie. Bekannte Vertreter und Begriffe werden wunderbar erklärt. 

    Die Geschichte um Sophie und Hilde macht es zu einer Geschichte und keinem Leerbuch, auch wenn man ein bisschen dran bleiben muss, um es zeitnah zu beenden. 

    "Wir sind das große Boot, das eine brennende Sonne im Universum umsegelt."

    Ich habe es zum zweiten Mal gelesen, damals mit 15 habe ich sehr lange dafür gebraucht. Heute 15 Jahre später nur einen Monat, es war aber mindestens eine genauso tolle Erfahrung. Man denkt viel über das Leben und den Sinn nach. 

    Ein Buch das lange nachhallt, einen sogar vielleicht nie loslässt. Eigentlich sollte es eine Pflichtlektüre in der Schule sein. Es lernt einen viel und nochmehr über einen selbst. 

  3. Cover des Buches Nachtzug nach Lissabon (ISBN: 9783442746248)
    Pascal Mercier

    Nachtzug nach Lissabon

     (1.368)
    Aktuelle Rezension von: nymphe--

    Wer träumt nicht mal einfach in einen Zug zu steigen und davon zu fahren? Alles aus seinem Leben hinter sich zu lassen?

    Für Raimund Gregorius ist dies nun kein Tagtraum mehr, als er mitten am Schultag das Gymnasium, in dem er als Lehrer für alte Sprachen arbeitete, verließ und nie wieder kam. Nachdem er einer jungen Portugiesin das Leben rettete, stieß er in einer Buchhandlung auf die Veröffentlichungen eines gewissen Amadeu Padro, dessen Aufzeichnungen und Gedanken Gregorius so sehr faszinierten, dass er den Nachtzug nach Lissabon nahm, um den Spuren des Autors zu folgen. 

    Der Sinn des Romans besteht schon in den Aufzeichnungen Padros, der seine Gedanken zu verschiedenen Stationen seines Lebens zu Papier brachte. Er war ein Feind des Kitsch, glaubte nicht an die Liebe, sondern nur an die Loyalität, welches das Einzige wäre, dass annähernd Bestand hätte. Er war kritisch und aufrichtig zu sich selbst, schonungslos aufrichtig, so dass einem der Roman vorkommt wie ein Essay.

    Versteht mich nicht falsch, Essays sind wunderbar und viele Dinge in Nachtzug nach Lissabon haben mich tatsächlich zum Nachdenken angeregt, aber für jemanden, der auf Spannung steht, ist der Roman nichts.

    Zudem hat Nachtzug nach Lissabon für mich einige Probleme. Das erste ist der wesentlichste: Es ist kaum zu übersehen, dass Amadeu Padro der eigentliche Hauptcharakter des Romans ist. Nur kommt er kein einziges Mal vor und wird nur durch die Erinnerung andere oder seine Aufzeichnungen beschrieben. Eigentlich finde ich das Konzept sehr spannend. Doch verhält es sich hier ein wenig mit John Greens Eine wie Alaska und zwar wird hier mal wieder eine Person idealisiert und das Leiden dieser Person. Das geht mir inzwischen ziemlich auf die Nerven.

    Zunächst sieht niemand gut aus, wenn er leidet. Niemand sagt: "Gott, wie ist die Person tiefgründig!" Niemand wird sich wünschen, an ihrer Stelle zu sein, denn Leiden ist - tut mir leid, wenn ich das mal so drastisch sagen muss - nichts erstrebenswertes! Und es ist auch nicht ästhetisch. Ich weiß nicht, woher diese Illusion kommt. Vielleicht liegt es auch daran, dass es oft heißt Künstler würden ihre größten Werke im Schmerz vollbringen. Also wird Leiden für uns zu etwas, dass uns besonders macht, dass uns gut macht und uns Anerkennung bringt.

    Und das tat es auch bei Amadeu Padro. Sein Buch wurde vielleicht kein Bestseller, aber jeder Mensch, den Gregorius im Laufe des Buches traf, hat Amadeu angehimmelt und vergöttert und das wortwörtlich, obwohl er selbst so einsam war Das halte ich auch für problematisch und höchst unrealistisch. 

    Denn in Wahrheit leiden wir alle allein und wir wünschen uns zwar, dass irgendjemand auf uns blickt und uns dafür bewundert, aber das passiert in den wenigsten Fällen und es sollte auch nicht passieren. Man sollte Leute bewundern, die es geschafft haben, glücklich zu sein und sich selbst reflektieren und vergeben können. 

    Keine Person kann so toll sein und meist liegt die Verehrung einer Person nicht besonders an dieser Person, sondern eher an der, die sie verehrt. Menschen sind so, wie wir sie sehen und welche Personen uns was bedeuten, das liegt an uns.

    Hier kommen wir zum zweiten Problem und zwar Gregorius, der eigentliche Hauptcharakter oder zumindest Erzähler des Buches. Doch hier liegt das Problem, denn er ist weder noch. Man erfährt schon etwas über ihn und kann durch gewisse Handlungen auf sein Inneres schließen, doch im Endeffekt ist er nicht wichtig für die Handlung. Er erzählt Padros Geschichte nicht und wenn er mit Personen aus seinen Leben spricht, dann merkt man kaum, dass er anwesend ist und er spricht so gut wie nie. 

    Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, warum er das alles macht und warum er sein Leben verlässt. Denn seine Ambivalenz habe ich ihm nie ganz abgenommen, so wie sein Fernweh. Seine Handlungen sind mir so melodramatisch beschrieben, als das ich es ernst nehme könnte und für jemanden, der Kitsch hasst, ist der Roman fast zu romantisch. Denn es geht auch alles viel zu einfach. Natürlich hatte Gregorius auch keine Geldprobleme, sodass er wochenlang in verschiedenen Hotels wohnen und quasi von Genf und Lissabon pendeln konnte. Die Sprachbarriere war nie ein Problem. Entweder sprachen alle Französisch oder Gregorius konnte nach einen Kurs Portugiesisch schon ein Gespräch anfangen. Und Padros Texte konnte er natürlich auch einfach wie einen Lateintext übersetzen. 

    Obwohl Gregorius vielleicht kein Paul Varjak ist, gibt es doch eine Sache, die ihn für mich einfach unwichtig und sinnlos erscheinen ist und zwar, dass er nichts am Ende davon mitnimmt. Er verändert sich nicht durch die Gespräche mit den anderen. Das Leben von Padro verändert ihn nicht, außer dass er wahrscheinlich am Ende auch tot krank wird und wahrscheinlich genau so stirbt wie Amadeu Padro. Diese Spannung mit Gregorius "Schwindelanfällen" haben mich nicht gepackt und das offene Ende fand ich auch etwas zu gewollt. 

    Letztendlich führte Gregorius kein anderes Leben nach seinem Aufenthalt in Lissabon. Er kehrt zurück nach Bern und lässt sich dann in eine Klinik einweisen. 

    Ich hätte gern nochmal so einen abschließenden Epilog gehabt, indem erklärt wird, was Gregorius jetzt so macht, nachdem er diese Reise gemacht hat, denn so hatte das Buch am Ende keine Message und nichts, worauf irgendwas hinauslief.

    Und nochmal zum Schluss finde ich es auch sehr merkwürdig, dass das Erlebnis mit der Frau am Anfang, die von Brücke springen wollte und Gregorius diese Telefonnummer auf die Stirn schrieb. Das war nämlich das eigentliche Ereignis, was Gregorius zu seiner Reise bewegt hatte und es kam NIE wieder zur Sprache. Oder wenn nur so am Rande, was ich sehr schade finde. Es wäre cool gewesen, wenn Gregorius sie am Ende vlt nochmal angerufen hätte diese Nummer und vielleicht jemand aus Padros Leben abnahm. Das hätte den Bogen nochmal zurück gespannt. Es hätte auch irgendjemand ran gehen können.

    Erst dachte ich ja auch, Gregorius geht nach Portugal, um diese Frau zu finden, aber was soll's. Ich verstehe dann nur ihren Zweck in der Handlung nicht, denn so hätte man Gregorius auch anders aufs Buch stoßen können.


    Nachtzug nach Lissabon ist keines Falls ein schlechtes Buch, aber meines Erachtens vielleicht ein bisschen überbewertet und es handelt von Dingen, von denen ich mir wünschen würde, dass man auch mal über etwas anderes schreiben könnnte.



  4. Cover des Buches Wer bin ich - und wenn ja wie viele? (ISBN: 9783442313617)
    Richard David Precht

    Wer bin ich - und wenn ja wie viele?

     (652)
    Aktuelle Rezension von: xeni_590

    Sehr guter Einstieg in die Philosophie, es ist schon kompakt Pro Thema, gibt einen guten Überblick und regt sehr gut zum selber Denken an. Dur jeden der sich mal tiefgründiger befassen will ein guter Einstieg 

  5. Cover des Buches Darm mit Charme (ISBN: 9783548375892)
    Giulia Enders

    Darm mit Charme

     (812)
    Aktuelle Rezension von: Mariel

    Interessant. Lehrreich. Empfehlenswert. Kurzweilig.

  6. Cover des Buches Kalte Asche (ISBN: 9783942656863)
    Simon Beckett

    Kalte Asche

     (3.447)
    Aktuelle Rezension von: Robin_Neuner

    Vorweg genommen - "Kalte Asche" ist ein hervorragender Krimi und schließt nahtlos an den ersten Teil "Chemie des Todes" an. Da ich ein Fan von forensischen Themen bin, musste ich das Buch einfach lesen und bin nicht enttäuscht worden. 

    Wieder einmal begibt sich David Hunter zu einem Tatort. Dieses Mal ist er auf einer von der Zivilisation abgeschlossenen Insel, auf der im Verlauf der Handlung ein Sturm die Verbindung zur Außenwelt unterbricht. Dieses klassische Motiv erscheint mir ein wenig einfallslos, da es schon viel zu oft genutzt wurde.

    Die Charaktere werden aber wieder detailliert und ausführlich beschrieben, sodass ich mir ein eigenes Bild machen konnte. Früh hatte ich meine Verdächtigen und wurde nicht enttäuscht. Je näher Hunter der Lösung kommt, desto hektischer wird die Handlung. Ein Vorfall reiht sich an den nächsten. Einbruch, Brandstiftung, Mord - alles dabei. Ein bisschen too much? - Vielleicht. 

    Das Ende überrascht mich aber und ist immer ein Indikator für einen gelungenen Krimi mit abschließender Wendung, die ich so nicht habe kommen sehen. 

    Ich empfehle daher das Buch all denjenigen, die Lust auf einen forensischer Krimi im Rahmen eines klassischen Settings (Insel, Sturm, Isolation) haben.

  7. Cover des Buches Der Medicus (ISBN: 9783453503946)
    Noah Gordon

    Der Medicus

     (2.216)
    Aktuelle Rezension von: Ben_Grass

    Man hätte meinen müssen, dass ein Schriftsteller sich wenigstens ein wenig mit der historischen Realität des Hochmittelalters auseinandersetz. Teilweise sind die historischen Ungenauigkeiten so schwerwiegend, dass ich schallend lachen muss. "Auf´s Töpfchen gehen" "Eine arme Handwerkerfamilie die in einer 4 Zimmer Wohnung lebt" "Ein 9 Jähriger, der von seiner Mutter in genauer Siedlungsgeschichte unterrichtet wird" "Niemand hat Arbeit und alle hungern, aber als die Mutter stirbt sind auf einmal alle Köstlichkeiten des Mittelalters verfügbar."

    Wahrscheinlich waren meine Erwartungen einfach zu hoch, nachdem ich historische Romane wie Umberto Ecos "Der Name der Rose" oder auch "Friedhof in Prag" geradezu verschlungen habe.

    Ein US-Amerikaner schreibt halt meist für den heimischen Markt, da kann es schon etwas seicht und ohne Tiefe sein. Historische Recherche zum Thema scheint hingegen nebensächlich.

  8. Cover des Buches Ich bin dann mal weg (ISBN: 9783492307116)
    Hape Kerkeling

    Ich bin dann mal weg

     (4.086)
    Aktuelle Rezension von: Federstrich

    Ich bin da auch hin. Und ich schäme mich nicht zu sagen, dass der Auslöser dieses Buch war. Habe Kerkelings Geschichte von "seinem" Jakobsweg, mit vielen, skurrilen und schönen Begegnungen kann ich nur bestätigen, auch wenn "mein" Weg sich natürlich ganz anders gestaltet hat. Was der Autor jedenfalls wunderbar beschreibt,  und weshalb sich auch ein "Run" auf den Camino entwickelt hat, ist die ganz besondere Atmosphäre dort. Einzig die Hotelübernachtungen kreide ich Hape Kerkeling an, denn die Übernachtungen in den vielen Herbergen, Turnhalle oder Kirchen vor Ort waren es für mich, die den Weg absolut abgerundet hat. Außerdem war es eine willkommene Ablenkung von den Strapazen, den Stationen des Fernsehstars nachzuspüren. 

  9. Cover des Buches Der kleine Prinz (ISBN: 9783150143896)
    Antoine de Saint-Exupéry

    Der kleine Prinz

     (7.723)
    Aktuelle Rezension von: MEJ

    Verstehe den Rummel um das Buch überhaupt nicht. 

  10. Cover des Buches Vom Winde verweht (ISBN: 5051890268310)
    Margaret Mitchell

    Vom Winde verweht

     (752)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Hier wird die Geschichte der temperamentvollen Scarlett OHara erzählt. Rhett Butler  kämpft um das Herz der eigenwilligen Südstaatenschönheit. Doch bevor sie sich mit ihm einlässt muss sie erst schwere Enttäuschungen einstecken. Sie bricht die Herzen von vielen Herren und sie hat ihren ganz eigenen Plan und will ihrem Vater alles recht machen, aber auch ihrem Kopf und Herz folgen. Es ist ein Klassiker der Weltliteratur und Margaret Mitchell hat hier die Geschichte der Südstaaten großartig niedergeschrieben und eingebettet, in eine der größten Liebesgeschichten der Literaturgeschichte .

  11. Cover des Buches Verwesung (ISBN: 9783499269134)
    Simon Beckett

    Verwesung

     (1.866)
    Aktuelle Rezension von: Viinchente

    "Verwesung" von Simon Beckett ist ein fesselnder Thriller, der den Leser von Anfang bis Ende in seinen Bann zieht. Die Geschichte dreht sich um einen Forensiker, der einen grausamen Mordfall untersucht und dabei auf unerwartete Herausforderungen stößt. Die Figuren sind gut entwickelt und glaubwürdig dargestellt, während die Spannung stetig ansteigt. Die Beschreibungen des Tatorts und der forensischen Untersuchungen sind detailliert und fachkundig, was dem Buch eine authentische Atmosphäre verleiht. Insgesamt ist "Verwesung" ein spannendes und gut geschriebenes Buch, das Fans von Thrillern und Krimis begeistern wird.

  12. Cover des Buches Gefühl und Vernunft (ISBN: 9783596522774)
    Jane Austen

    Gefühl und Vernunft

     (800)
    Aktuelle Rezension von: Anna_Ressler

    Inhalt: Die Schwestern Elinor und Marianne könnten gegensätzlicher nicht sein. Während die eine verständig und zurückhaltend agiert, trägt die andere ihr Herz auf der Zunge. Und doch verbindet die beiden die gleiche Sehnsucht. Am Ende hoffen sie trotz aller gesellschaftlichen Verpflichtungen auf eine Liebesehe. Ein Roman voller starker Figuren und Gefühlen.

    Meine Meinung: Jane Austen erzählt malerisch und tiefgründig. Oft verliert sie sich in ausschweifenden Sätzen, die ich erst nach zweimaligem Lesen vollständig erfasst habe. Trotz des teilweise "skandalösen" Inhalts ist es eine unaufgeregte Geschichte, in die ich nach anfänglichen Schwierigkeiten schnell hinein fand. Man fühlt mit Elinor und Marianne. Auch wenn die beiden in ihrer jeweiligen Eigenschaft oft sehr überspitzt dargestellt werden, konnte ich mich vor allem mit Elinor identifizieren. Die Autorin lässt uns nicht nur teilhaben an der Welt der Reichen und Schönen ihrer Zeit, sondern übt auch subtile Kritik daran. 

    Die Protagonisten sind mir sehr schnell ans Herz gewachsen, allen voran Colonel Brandon. Austin versteht es die Gegensätze und Beweggründe ihrer Figuren gut und nachvollziehbar herauszuarbeiten. Am Ende sah ich mich gezwungen sogar für Willoughby Mitleid zu empfinden. 

    Die Geschichte kommt - meiner Meinung nach - ohne großen Spannungsbogen aus. Manche "Aufenthalte" hätte man durchaus verkürzen können, da sie für den Fortgang der Handlung nicht relevant waren. Das führte dazu, dass sich vor allem anfangs und mittendrin Längen befanden. Belohnt wird man schlussendlich mit einem Happy End und der Klärung aller offenen Fragen. 

    Fazit: Als Leser sollte man sich in der Welt von Austin verlieren können, um sie vollständig zu genießen. 

  13. Cover des Buches Hiobs Brüder (ISBN: 9783404178704)
    Rebecca Gablé

    Hiobs Brüder

     (562)
    Aktuelle Rezension von: Ute-Augstein

    Mir geht es mit diesem Buch wie einigen anderen Rezensenten auch - ich habe es immer wieder gelesen. Rebecca Gablé ist zweifellos eine Königin des historischen Romans, sodass ich immer sehnsüchtig auf den nächsten neuen Roman von ihr warte. Doch seit Hiobs Brüder fällt es mir wirklich schwer, mich für die nachfolgenden Geschichten zu begeistern. Bei Hiobs Brüder stimmt meiner Meinung einfach alles - der Einstieg, das Erzähltempo, die Leidenschaft, die wunderbaren Helden und Antihelden. Und natürlich der geheimnisvolle Edward, der mich vom ersten Moment an in den Bann gezogen hat. Die Entwickklung, den der junge mit Fallsucht geschlagene Simon von der ersten bis zur letzten Seite durchmacht, faszniert mich immer wieder aufs Neue. Auch Loisans tragische Geschichte zieht von Anfang an in den Bann. Ein Roman über die Ausgestoßenen der Gesellschaft, die zu wahren Helden werden - einfach grandios. Der beschwingte Erzählton trägt die Lesenden auf starken Schwingen durch die Höhen und Tiefen in den Leben der Protagonisten. Mein Geheimtipp gegen dunkle Winternachmittage und Stimmungslagen und mein unangefochtener Lieblingsroman in dem Genre.

  14. Cover des Buches Alterra: Der Krieg der Kinder (ISBN: 9783426513088)
    Maxime Chattam

    Alterra: Der Krieg der Kinder

     (182)
    Aktuelle Rezension von: buecher_liebe21
    Auch dieser Band ist, wie die anderen Teile, mit Liebe zum Detail gestaltet worden. Ein wunderschönes Buchcover, das einen kleinen Einblick in die Geschichte gibt.

    Der Schreibstil ist nach wie vor angenehm und einfach zu lesen. Leider sind mir hin und wieder ein paar Rechtschreibfehler und falsch übersetzte Wörter aufgefallen. Aber das trübte zum Glück nur wenig mein Lesevergnügen.

    Die Hauptcharaktere Matt, Ambre und Tobias entwickeln sich im Laufe der Geschichte immer weiter, sie werden reifer und passen sich den Gegebenheiten an, aber trotzdem bleiben sie immerzu die Hauptprotagonisten, die ich so gerne mag und die wie Freunde für mich geworden sind.

    Im Laufe der Geschichte passieren einige Dinge, mit denen ich nicht gerechnet habe und Wendungen, an die ich niemals gedacht hätte. Umso spannender wurde die Geschichte aber dadurch. Die Geschichte ist die ganze Zeit über interessant und spannend, doch kurz nach der Hälfte des Buches konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen! Es war so spannend, die Seiten flogen nur so dahin und ich wollte immer weiter und weiter lesen. Ich kam gar nicht mehr von dem Buch los, so spannend war es!

    Das Ende der Geschichte, der "Trilogie" hat mich zufriedenstellend zurückgelassen. Es war nicht zu offen, aber sozusagen auch nicht zu geschlossen. Und das, worauf das Ende hingedeutet hat, hat mir zugesagt.

    Da einige, nicht unbedingt harmlose, Gewaltszenen in der Geschichte beschrieben sind, würde ich das Buch nicht unbedingt jüngeren Lesern weiterempfehlen. Allen anderen, die gerne Fantasy lesen, kann ich das Buch auf jeden Fall empfehlen.

    Alles in allem hat mir dieser Band am besten gefallen. Er war so spannend. Aber die ganze "Trilogie" hat mir sehr gut gefallen und ich würde sie weiterempfehlen. Ich bin nun ein bisschen traurig, dass alles vorbei ist.
  15. Cover des Buches Schlachtfeld Elternabend (ISBN: 9783944296708)
    Bettina Schuler

    Schlachtfeld Elternabend

     (33)
    Aktuelle Rezension von: Mone80
    Eltern kennen sie. Die meisten sind froh, wenn die lästige Pflichtveranstaltung vorbei ist. Elternabende! Mal können sie sehr lustig sein, mal aber auch nur nervenaufreibend, da man eigentlich besseres zu tun hat, als sich auf viel zu kleinen Stühlen, den Hintern wund zu sitzen.

    Auch ich habe schon die ein oder andere Veranstaltung namens Elternabend besucht und die absolut besten Elternabende habe ich im Waldorf-Kindergarten erlebt, den meine Großen besucht hatten. Da trifft sich dann die High Society der Eltern, denen man eigentlich in freier Wildbahn aus dem Weg geht.

    "Schlachtfeld Elternabend" war daher auch sehr reizvoll zu lesen und ja, ich habe in den Beschreibungen der Mütter und Väter doch die ein oder andere mir bekannte Person wiedererkannt. Doch wie es mit Anthologien so ist, wenigstens ist es bei mir meist so, sie fangen herrlich an und lassen dann aber leider nach.

    Auch hier war der Einstieg ins Buch genial. Ich habe teilweise Tränen gelacht und hatte schon ein sehr gutes Gefühl bei dem Buch. Dann kam aber schnell die erste Geschichte, die ich eigentlich nur doof fand, weil schon die Protagonistin in ihrer Art und Weise mir nur ein Kopfschütteln entlockte und nicht das Lachen, was sie vielleicht hätte tun sollen. Ok, von einer Geschichte lasse ich mich nicht unterkriegen, doch auf diese Geschichte folgten noch weitere, die mich nicht annähernd zum lachen brachten, wie der sehr gelungene Anfang. Zwischendurch kam dann noch mal ein Highlight, wie zum Beispiel Thema "Läuse". Ich liebe das Thema ja und es kam bis jetzt auf jedem Elternabend vor und hier wurde es nochmals sehr gut umgesetzt.

    Es ist halt eine Sache mit Anthologien, nicht jede Geschichte kann den persönlichen Geschmack treffen. Wenn ich hier dann mal alles zusammenzähle, was mir gefallen hat und was nicht, dann überwiegen leider die Geschichten, die nicht so meinen Geschmack getroffen haben.

    Fazit:

    Eine Geschichtensammlung von Lehrern und Eltern, die den Wahnsinn Elternabend erlebt haben oder auch noch erleben. Nicht alle Geschichten trafen meinen Geschmack, aber ich bin mir sicher, dass es viele Eltern gibt, die die ein oder andere Geschichte in ähnlicher Form schon mitbekommen haben.
  16. Cover des Buches Das Geheimnis des Seelenspiegels (ISBN: 9783778775257)
    Tom Glasauer

    Das Geheimnis des Seelenspiegels

     (29)
    Aktuelle Rezension von: gst

    Mansaar lebte mit seiner Frau Damaris und den beiden Kindern in einem prachtvollen Haus. In seinem Basar war er ein angesehener Stoffhändler. Sein Vater hatte ihm den Laden vererbt und große Hoffnungen auf seinen Sohn gesetzt. Allerdings verlor Mansaar in letzter Zeit die Freude am Leben. Er konsultierte drei verschiedene Ärzte, doch keiner konnte ihm helfen. Erst als ein Freund ihn zu einem alten Mann in einem ärmlichen Umfeld führte, begann seine Heilung. 

    Dieses märchenhafte Buch spielt irgendwo im Orient. Es wird zwar als Roman verkauft, ist in meinen Augen aber eher ein Ratgeber gegen Trübsal und Depression. Im Mittelpunkt steht die Achtsamkeit sich selbst gegenüber. So lernt der Leser auf der Reise durch die Wüste was wichtig ist fürs Leben, wenn es einmal aus dem Gleichgewicht geraten ist. 

    In einfühlsamer Sprache erzählt der 1968 geborene Tom Glasauer von Erfahrungen, die er während einer persönlichen Krise gemacht hat. Er zeigt Wege aus einer tiefen Sinnlosigkeit, ohne dem Leser zu versprechen, dass danach alles für immer gut sein wird. 

    Seite 90: „So wie die Jahreszeiten die Landschaft verändern, so verändern unsere Erfahrungen unsere Empfindungen. Der Kern des Lebens ist Veränderung. Versuchen wir uns dem entgegenzustellen, werden wir hinweggefegt wie ein Staubkorn im Wind.“ 

    Obwohl ich glaubte wegen meines fortgeschrittenen Alters über Sinnkrisen hinaus zu sein, hat mich die Geschichte berührt. Des öfteren dachte ich: „Genauso habe ich ähnliche Situationen erlebt.“ Aus diesem Grund kann ich empfehlen, dieses Buch für Notfälle in die literarische Hausapotheke zu stellen. Neben dem kleinen Prinzen von Antoine de Saint-Exupéry und dem Lavendelzimmer von Nina George kann es einen zweifelnden Menschen von seinem Leid ablenken und auf andere Gedanken bringen. 

  17. Cover des Buches Friedrich Dürrenmatt: Die Physiker (ISBN: 9783140226462)
    Friedrich Dürrenmatt

    Friedrich Dürrenmatt: Die Physiker

     (3.813)
    Aktuelle Rezension von: BM2GE21tb

    Die Physiker ist eine Komödie von Dürrenmatt und wurde im Jahr 1962 im Schauspielhaus in Zürich aufgeführt. Das Buch handelt von drei vermeintlichen Physikern, die sich in einer Nervenanstalt befinden. Der Hauptcharakter Möbius ist ein genialer Physiker, der eine für die Menschheit wichtige wissenschaftliche Entdeckung gemacht hat. Um die Menschen vor dem Missbrauch dieses Fundes zu schützen, liefert er sich selbst in eine psychiatrische Klinik ein. Wie sich später herausstellt, sind seine Mitpatienten ebenfalls nicht verrückt und gehören einem westlichen und östlichen Geheimdienst an. Sie versuchen die Weltformel zu den Interessen ihres Staates zu gewinnen. Das Werk «Die Physiker» ist von den damaligen zeitgeschichtlichen Umständen geprägt. Die Menschen lebte in der Zeit des Kalten Krieges in ständiger Gefahr. Friedrich Dürrenmatt stellt die Frage nach der Verantwortung der Wissenschaft in den Fokus. 

    MR

  18. Cover des Buches Handbuch des Kriegers des Lichts (ISBN: 9783257246193)
    Paulo Coelho

    Handbuch des Kriegers des Lichts

     (217)
    Aktuelle Rezension von: Karolina_B

    Das Buch besteht aus einigen sehr kurzen Reflextionstexten über das Leben bzw. handelt es sich um spirituelle Gedanken. Es regt auf jeden Fall zum Nachdenken an, wobei ich fand, dass es teilweise nicht so schön geschrieben war. 

    Man kann auf jeden Fall was aus dem Buch mitnehmen, allerdings war es mir teilweise zu »kryptisch« geschrieben. Man hätte mehr aus den Weisheiten machen können. 

  19. Cover des Buches Hector und die Geheimnisse der Liebe (ISBN: 9783492953337)
    François Lelord

    Hector und die Geheimnisse der Liebe

     (408)
    Aktuelle Rezension von: RadikaleResignation

    Die Botschaften der Liebe. Etwas oberflächlich gehalten, nicht so ausgereift wie andere Reisen Hektors`. Aber im Ganzen ist das Buch eine wunderbare Unterhaltung, schön zu lesen, wunderbarer Sprachstil. Ein paar lockere Lesestunden sind sicher drin, klare Leseempfehlung :-)  

  20. Cover des Buches Ich habe einen Knall – Sie auch? (ISBN: 9783037631065)
    Mirjam Indermaur

    Ich habe einen Knall – Sie auch?

     (24)
    Aktuelle Rezension von: LiberteToujours

    Mirjams Leben gerät aus den Fugen. Ihr Mann hat Krebs - und sie Depressionen. Dabei muss sie doch stark sein, alles am Laufen halten. Alleine geht es aber einfach nicht mehr - so trifft sie auf Denise Hürlimann und beginnt eine Psychotherapie.


    Das Konzept hat mich von Anfang an angesprochen - ich bin selbst "vom Fach" und die Idee, dass Klientin und Therapeutin zusammen an diesem Buch saßen hat mich einfach neugierig gemacht. Ich hatte die Hoffnung eine gelungene Mischung aus persönlichem Erfahrungsbericht und fachlichen Informationen zu bekommen - und genau so war es dann auch. Mirjam berichtet eindringlich von ihrer schwierigen Zeit, ihrem steinigen Weg. Die Geschichte wird immer wieder von eingestreuten seitens Hürlimann abgerundet und komplettiert. Sicher, Hürlimanns Sicht auf die Dinge ist oft von ihrer gewählten Schule geprägt, sodass ich nicht immer einer Meinung mit ihr war, aber fachlich war das Buch absolut korrekt und gibt gute Denkanstöße.

    Wichtig finde ich aber besonders, dass das Thema Psychotherapie so Stück für Stück normaler, weniger bedrohlich wird. Das ist eben nicht nur was für "Freaks, Irre und Versager" sondern kann jeden treffen und schämen sollte sich niemand dafür. Trotzdem trifft das Thema in der Gesellschaft noch auf viel Unverständnis - umso wichtiger sind genau solche Bücher. Mirjam ist keine Versagerin. Der Leser kommt nicht umhin, sie dann und wann für ihre Stärke zu bewundern. 

    "Ich hab einen Knall - Sie auch?" ist definitiv ein empfehlenswertes Buch mit innovativem Konzept!

  21. Cover des Buches Die Verwirrungen des Zöglings Törleß (ISBN: 9783946619833)
    Robert Musil

    Die Verwirrungen des Zöglings Törleß

     (285)
    Aktuelle Rezension von: Monika_Brigitte

    "Er konnte nicht viel davon erklären. Aber diese Wortlosigkeit fühlte sich köstlich an, wie die Gewissheit des befruchteten Leibes, der das leise Ziehen der Zukunft schon in seinem Blute fühlt. Und Zuversicht und Müdigkeit mischten sich in Törleß…" (letzte Seite)


    In einem Militärinternet kommt es zwischen 4 jungen Schülern zu einem sadistisch Spiel. Der kleine Basini wird nach aller Kunst des Mobbings schikaniert. Die Strippenzieher hinter dieser unwürdevollen Behandlung eines ihrer Kammeraden sind die zwei jungen, selbstbewussten Eliteschüler Beineberg und Reiting. (Die Figuren werden hier durchweg nur mit ihren Nachnamen benannt - ganz entsprechend der militärischen Erziehung)

    Der vierte im Bunde ist der Protagonist und Romanüberschriftsgeber dieses Werks: Törleß. Dieser einfühlsame Junge wandelt zwischen Individualismus und der militärischen Doktrin.  Er macht die einschneidende Erfahrung der Jugend - die Pubertät - zu einem  intelligenten, hinterfragenden Gedankenspiel. Er beteiligt sich an den Misshandlungen des Basini auf eigene Weise - er beobachtet und genießt die Macht, die er über schwächere ausüben kann. Gleichzeitig ist er in einem Gefühls- und Emfpindungschaos, in dem er seine körperliche und geistige Erregung gegenüber Basini hinterfragt. 


    Musil verarbeitet in diesem seinem ersten Roman seine eigenen Erfahrungen in Militärakademien und kritisiert die militärisch orientierte Erziehung. Viele Literaturkritiker sehen "Die Verwirrungen des Zöglings Törleß" als einen Vorreiter von Musils internationalen Klassikers: "Der Mann ohne Eigenschaften". Und somit Törleß als Vorentwurf zum Ulrich.

    Besonders finde ich diese Thematik eines einfühlsamen jungen Menschen im Vordergrund unter historischen Ereignissen. Wenn ich nicht wüsste, dass dieser Roman schon 1906 veröffentlicht wurde, hätte ich ihn unter thematischen Gesichtspunkten locker in die 50er/60er Jahre des 19. Jahrhunderts verortet. Musils aber schrieb den Roman in der militärisch geprägten Kaisermonachie kurz vor dem 1. Weltkrieg und während der nationalsozialistischen Grundstimmung des Landes. Wirklich bemerkenswert.

    Fazit: 

    Der erste Roman von Musil, 1906 veröffentlicht, handelt von der Ichfindung eines empfindsamen Jungens in einer autoritären Gesellschaft. Musil verarbeitet und kritisiert hier seine militärisch-orientierte Erziehung.

    Ich finde die Botschaft des Romans sehr wichtig und ich habe lange über das Gelesene nachgedacht, viele Stellen muss man mehrfach lesen, um den gesellschaftlich- psychologischen Wert ganz zu verstehen. Daher kann ich mir gut vorstellen, das diese Art der Lektüre nichts für jeden ist. Ich möchte jedoch jeden Lehrer dieses Werk ans Herz legen, denn ich sehe einen großen pädagogischen Wert. Lest den Roman selber, denkt nach und seid einfühlsam. Zur Unterrichtsveranschaulichung der Literaturepoche Moderne würde ich allerdings eher zu anderen Romanen greifen.

  22. Cover des Buches Der Alchimist, Jubiläumsausgabe (ISBN: 9783257065541)
    Paulo Coelho

    Der Alchimist, Jubiläumsausgabe

     (486)
    Aktuelle Rezension von: GiaLuu

    Santiago, ein andalusischer Hirte, hat einen wiederkehrenden Traum: Am Fuß der Pyramiden liege ein Schatz für ihn bereit. Soll er das Vertraute für möglichen Reichtum aufgeben? Santiago ist mutig genug, seinem Traum zu folgen. Er begibt sich auf eine Reise, die ihn über die Souks in Tanger bis nach Ägypten führt, er findet in der Stille der Wüste auch zu sich selbst und erkennt, dass das Leben Schätze bereithält, die nicht mit Gold aufzuwiegen sind.


    Für mich eines der schönsten Bücher. Ich liebe Coelhos Schreibstil und seine Werke. Der Alchimist regt sehr zum Nachdenken an und ist für mich inspirierend gewesen trotz der Einfachheit dieses Buches. Es regt an über den Sinn des Lebens nachzudenken, meinen Sinn des Lebens. Dieses Buch könnte ich immer wieder lesen. Ein tolles Werk. 

  23. Cover des Buches Durch den Wind (ISBN: 9783596512218)
    Annika Reich

    Durch den Wind

     (97)
    Aktuelle Rezension von: annewiegner

    Durch den Wind - Genau so fühle ich mich, nachdem ich das Buch von Annika Reich zu Ende gelesen habe. Ich bin völlig verwirrt und frage mich, was war jetzt die Geschichte?

    Ich hatte das Buch bereits vor mehreren Wochen begonnen, dann aber wieder weggelegt, weil mich der zerklüftete Erzählstil und die skurrilen Frauengestalten nicht hatten fesseln können. Beim zweiten Anlauf fiel es mir leichter, in die Handlung hineinzufinden, denn ab „1 Sonntags allein“ gab kurzzeitig eine solche: Friederike, die einen interessanten Laden besitzt, erzählt, wie sie Tom kennen gelernt und wieder verloren hat. Sie scheint mir noch die normalste unter diesen merkwürdigen, lebensunfähigen „Feenwesen“ zu sein.

    Denn Sirin, die einen Mann hat, der sie über alles liebt und alle ihre Launen mit bewundernswertem Verständnis toleriert, und einen wundervollen kleinen Sohn, wirft die Tatsache, dass ihre Großmutter ihren Großvater verlassen hat, derart aus der Bahn, dass sie für meine Begriffe völlig kindische Dinge tut, in ein übermäßig tiefes Jammertal fällt und sich zudem bei jedem kleinen Problem in Krankheiten flüchtet.

    Yoko ist eine sexbesessene Japanerin, die irgendein Trauma mit sich herumschleppt, das im Zusammenhang mit dem Tod ihres Vaters und der Nichtbeachtung durch ihre Familie stehen muss, sich mir aber nicht so richtig erschlossen hat.

    Alison kann ohne ihren Victor nicht auf eigenen Füßen stehen und als dieser von einer Geschäftsreise aus Japan nicht zurückkehrt, dreht sie völlig durch, wobei sie den Grund für sein Ausbleiben nur ahnt, nicht aber wirklich weiß. Völlig unklar blieb mir das Motiv der Doppelgängerin, dass bei einem Telefonat mit Japan eingeführt wurde.

    Auf mich wirken alle vier Frauen, als befänden sie sich in einer Art Trancezustand, einem düsteren und dennoch schwebenden, dem Wahnsinn nahen Bewusstseinsstadium, in dem sie eine Körpersprache benutzen, die ich zwar im Prinzip verstehe, die mir aber in diesem Übermaß völlig fremd ist. Sie suhlen sich in ihren Gefühlstiefen und scheinen geradezu süchtig danach zu sein, zu leiden.

    Natürlich können wir von einem Roman nicht verlangen, das reale Leben einzufangen und widerzuspiegeln, das ist nicht die Aufgabe der Literatur. Phantastisches, Skurriles, Einzigartiges, auch Absurdes sind ebenso mögliche Motive, aber wenn man als Leser so gar keinen Faden zu fassen bekommt, man sich ohne Geländer durch die Seiten tasten musst, keinen Zugang findet, dann wird das Lesevergnügen erheblich getrübt.

    Ich beneide all jene Leser, die begeisterte Lobeshymnen auf diesen Roman „singen“ konnten, denn auch ich war immer wieder guten Willens, mich von der Geschichte gefangennehmen zu lassen, in der es viele wundervoll geschriebene Passagen gibt, deren Grundton aber meiner eigenen Lebensauffassung diametral entgegensteht.

  24. Cover des Buches Was Paare zusammenhält (ISBN: 9783426787199)
    Werner Bartens

    Was Paare zusammenhält

     (21)
    Aktuelle Rezension von: nicigirl85
    Vorweg möchte ich sagen: egal ob gerade notwendig oder nicht, ich lese einfach zu gern Ratgeber und sei es nur deswegen, um über das Geschriebene nachzudenken oder mich darüber zu amüsieren.

    Dem Autor Werner Bartens ist ein recht interessantes und unterhaltsames Buch gelungen, wenn der geneigte Leser noch nicht allzu viele Ratgeber zum Thema verschlungen hat. Für alle anderen ist dieses Buch hier eher eine Art Zusammenfassung aller Erkenntnisse, Studien und sonstigen Büchern zum Thema Partnerschaft und Beziehung der letzten Jahre.

    Die erste Hälfte kam mir sehr bekannt vor und hielt nichts Neues für mich parat. Ab der zweiten Hälfte wurde es dann doch noch interessant. Mich machten vor allem die Abschnitte neugierig, wo es darum ging was die hormonelle Verhütung (z.B. Pille) an Auswirkungen auf die Paarbeziehung und die Partnerwahl hat, das gab mir als Frau doch sehr zu denken.

    Wer hier wirkliche Ratschläge erwartet, um aus einer eventuellen Paarkrise heraus zu kommen, der wird arg enttäuscht sein, denn diese gibt es nicht. Vielmehr liest man über unzählige Studien und erfährt, dass man den Partner einfach so nehmen soll wie er ist.

    Fazit: Durchaus interessante Lektüre, aber irgendwie fehlte der letzte Pfiff und es war zu wenig Neues enthalten. Daher nur bedingt lesenswert!

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