Bücher mit dem Tag "ernest hemingway"
75 Bücher
- Ernest Hemingway
Der alte Mann und das Meer
(1.044)Aktuelle Rezension von: Toho_IversenRezension zu: „Der alte Mann und das Meer“ von Ernest Hemingway verfasst von Toho Iversen
Das Buch, der alte Mann und das Meer von Ernest Hemingway, erschien in deutscher Sprache 1952 im Rowohlt- Verlag, im Großdruck mit 172 Seiten und war eine Freude zu lesen. Das Buch handelt im Wesentlichen von einem alten Fischer, der nach einer längeren Zeit ohne Erfolg, den Fang seines Lebens macht, über den er sich aber nicht freuen kann.
Das Interessante an dieser Geschichte ist die detailreiche Schilderung des Kampfes des Fischers mit dem größten Fisch (größten Fang) seines Lebens, der ihn währenddessen halb wach/halb im Delirium dazu zwingt, Passagen seines sein Leben zu reflektieren und dabei die physischen, mentalen und psychischen Grenzen seiner menschlichen Existenz überwinden muss. So wird der Kampf gegen den Fisch zu einem Kampf gegen sich selbst, den nur das Alter gewinnen kann. Die Geschichte endet damit, dass sein junger Freund wieder mit ihm fischen gehen darf, eine Allegorie, das an die Jugend weiterzugeben, was die Erfahrung des Alters mitzuteilen hat.
Strukturell fällt auf, dass sich die detailreichen Beschreibungen bis hin zum Höhepunkt (der kreisende Fisch) verdichten und danach Atemzug für Atemzug wieder lösen.
<<Aber der Mensch darf nicht aufgeben>>, sagte er. <<Man kann vernichtet werden, aber man darf nicht aufgeben.>> Der Roman leitet an, das Leben nicht nur aus einer Perspektive zu betrachten und ist einer jener Klassiker, die man ab dem Erwachsenenalter irgendwann in seinem Leben gelesen haben sollte.
19.8.2024 - Meike Winnemuth
Das große Los
(251)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderSolche Geschichten liebt man und wer hat sich nicht gefreut, als diese nette und kluge Frau bei 'Wer wird Millionär' 500.000 Euro gewonnen hat. Sympathisch, witzig, ehrlich und einfach wie Du und ich, nur jetzt mit einer halben Million. Meike Winnemuth arbeitet als freie Journalistin und hat nach dem Gewinn erst mal ein Jahr Urlaub gemacht. Sie hat Länder und Städte bereist, die sie interessiert haben und deren Namen ihr fremd oder schon bekannt waren. Sie begegnete neuen Freunden, Wegbegleitern, interessanten Landschaften, Bauten und ausgefallene kulinarische Genüsse. Voll Witz, oft mit einem Augenzwinkern, aber doch manchmal mit dem angebrachten Ernst, berichtet sie von ihren Erlebnissen. Alles begleitet von vielen Bildern, Karten und auf dieser Reise hat Meike Winnemuth auch sich selbst wieder gefunden und das Glück erkannt, das doch schon so lange da ist.
- Ernest Hemingway
Paris, ein Fest fürs Leben
(156)Aktuelle Rezension von: Elina_moroDas ist Paris der 20er aus der Sicht von Hemingway, die Stadt, in der man ohne Geld leben, arbeiten und glücklich sein kann.
„Paris hat nie ein Ende“
Ich habe das Buch gerne gelesen. Das Buch ist persönlich, der Autor schreibt über seine Erfahrungen, Erlebnisse, seine Gefühle. Er offenbart dem Leser seine Sorgen über sein Privatleben. Er war glücklich in dieser Zeit, obwohl er nicht viel verdient hatte. Manchmal hatte er kein Geld fürs Essen. Aber er hatte etwas anderes, was ihn glücklich gemacht und ihm geholfen hat zu schreiben. Er beschreibt seine Jugend, seine Reisen in Europa und Beziehungen mit seiner Frau. Man erfährt einiges über F. Scott Fitzgerald und Ezra Pound. Es war für mich sehr interessant, Paris so zu sehen, wie Hemingway Paris gesehen hat.
Paris ist ein Fest, dass immer mit dir bleibt. - Ernest Hemingway
Wem die Stunde schlägt
(150)Aktuelle Rezension von: rkuehneIch will und kann hier nichts gegen Hemingway sagen, den alten Mann auf dem Meer fand ich großartig. Dieses Kriegs- bzw. Anti-Kriegsbuch ist sicher auch ein guter Roman, mich hat er nur einfach nicht erreicht und so hab ich, nachdem ich merkte, dass es mir nicht gelingt eine Beziehung zu den Figuren, die Rebellen im spanischen Befreiungskampf, aufzubauen, den Roman abgebrochen. Es gibt zu viele andere Bücher, die auf mich warten.
- Ernest Hemingway
The Old Man and the Sea
(91)Aktuelle Rezension von: Mira123Was haben die Amerikaner eigentlich mit ihren großen Fischen? Zuerst "Moby-Dick" und jetzt "The Old Man and the Sea". Weiß irgendwer, was es damit auf sich hat? Falls es überhaupt eine größere Bedeutung hat, natürlich. Allerdings hab ich in meinem Studium vor allem eines gelernt: Wenn mir irgendetwas Seltsames auffällt oder mich irgendwas irritiert, dann hat das immer eine Bedeutung. Und die kann man meistens irgendwie entschlüsseln. Also falls da irgendwer was weiß: Lasst es mich ganz dringend wissen!
Bei diesem Text handelt es sich wieder mal um eine Kurzgeschichte, wenn auch um eine etwas längere mit ungefähr hundert Seiten. Ich entschuldige mich also jetzt schon dafür, sollten in diesem Absatz irgendwelche Spoiler passieren. Es ist einfach sehr, sehr schwierig, die Handlung einer Kurzgeschichte zusammenzufassen, ohne zu viel zu verraten. Und auf diesen hundert Seiten begleiten wir nicht irgendeinen alten Mann auf seinem Fischerboot, sondern DEN alten Mann. Ich weiß gar nicht mehr, ob der einen Namen hatte. Ups! Ich glaub aber nicht, das wüsste ich sonst ziemlich sicher. Auf jeden Fall wird der alte Mann vom Unglück verfolgt: Schon seit Ewigkeiten hat er keinen Fisch mehr gefangen. Doch noch hat er die Hoffnung nicht aufgegeben. Und tatsächlich: Dieses eine Mal beißt einer an. Und was für einer! Der Fisch ist riesig, wahrscheinlich ein Wal. Und stark ist er auch. Es wäre unmöglich, den an Land zu ziehen. Also beschließt der alte Mann, ihn so lange das Schiff ziehen zu lassen, bis der Fisch müde wird. Immer weiter und weiter ins Meer hinaus...
Nun, eines muss man Hemingway lassen: Er hat es geschafft, dass ich hundert Seiten über einen alten Fischer lese. Und das ohne, dass mir dabei langweilig wurde. Respekt! Vor allem war die Lektüre deswegen spannend, weil ich einfach die ganze Zeit damit beschäftigt war, irgendeine Interpretation für die verschiedensten Details des Texts zu finden. Ich konnte es einfach nicht lassen - ich musste das tun. Und ich freu mich jetzt schon sehr darauf, die Notizen meiner Professorin zu diesem Text durchzulesen. Durch das Distant Learning hab ich ja jetzt mehr Kontrolle drüber, wann ich was lerne, vor allem auch, weil ich bei dieser Leselistenprüfung sowieso erst im Herbst antreten werde. Warum also Stress verbreiten und mir meinen ersten Eindruck mit den Notizen von jemand anderem verfälschen? Da interpretiere ich lieber zuerst alles mögliche in den Text hinein! Dadurch lern ich viel, viel mehr!
Stellenweise hatte ich mit diesem Text so meine Probleme. Vor allem, weil halt einfach nicht wirklich viel passierte. Und trotz des spannenden Schreibstils war es nicht immer so mitreißend, den alten Mann zu begleiten. Außerdem fand ich das Ende richtig deprimierend!
Mein Fazit? Kann man auf jeden Fall mal lesen und ist vom Schreibstil her auch ziemlich spannend. Zu hundert Prozent glücklich bin ich aber trotzdem nicht. - Ernest Hemingway
Haben und Nichthaben
(53)Aktuelle Rezension von: Julia250916📚 "Haben und Nichthaben" von Ernest Hemingway 📚
HANDLUNG
Harry ist ein ehemaliger Angler und verdient sich das täglich Brot mit Charterausflügen für Touristen und lehrt denen das Angeln. Nachdem er von einem Kunden so richtig übers Ohr gehauen wurde, musste er sich mit illegalen Angelegenheiten über Wasser halten, nämlich Menschen- und Alkoholschmuggel. Damit nahm sein grausames Schicksal seinen Lauf. (...)
FAZIT
Ich möchte erstmal mit dem Positiven beginnen. Die Story um Harry ist schon interessant und er durchlebt mehrere verschiedene Ereignisse. Hier wird das Leben eines Schmugglers gut auseinander genommen. Schießereien und Ehestreitigkeiten werden wirklich gut in Szene gesetzt. Nun zu den negativen Aspekten dieses Buches. In dem Buch kommt es immer wieder zu wechselnden Erzählstrukturen, was für mich sonst kein Problem ist, aber hier trägt es zu einer immer wieder aufkommenden Verwirrung bei. Es werden dazu auch immer wieder irgendwelche Personen in den Raum geworfen, wo Hemingway einem sagen möchte, die müsst ihr kennen und euch muss dieser kleine Abstecher gefallen. Dies war bei mir leider nicht der Fall. Das ich kein großer Angelfan bin, muss ich nicht sagen und daher haben mir die expliziten Informationen zum Angeln und zu den verschiedenen Booten nicht gefallen, da ich für solche Dinge kein Verständnis besitze. Weiterhin kommt es immer wieder zu extremen Wiederholungen. Mehrere Seiten hätte ich überspringen können, denn auf denen ist nichts weiter passiert, als tausend mal das Gleiche zu sagen. Dies war wirklich öde. Außerdem wurde die Spannung wirklich gut aufgebaut und ich dachte, jetzt wird das Buch endlich besser, aber so schnell wie die Spannung aufgebaut war, wurde sie einem auch wieder genommen. Leider hat mir das Buch nicht gefallen und kann es auch nicht weiterempfehlen. Aber jeder hat zum Glück seine eigene Meinung und falls es jemandem wirklich gut gefallen hat, dann schreibt es doch bitte in die Kommentare. ☀️
- Ernest Hemingway
Fiesta
(160)Aktuelle Rezension von: Mira123Wenn ihr schon länger Leser meines Blogs seid, dann kennt ihr den Namen Hemingway sicher schon. Der hat "The Old Man and the Sea" geschrieben, eine Kurzgeschichte, die ich ja im Juni rezensiert habe. Um ganz ehrlich zu sein: Würde da nicht bei beiden Büchern der Autorenname drauf stehen, dann hätte ich nie gedacht, dass beide Werke aus der Feder des gleichen Mannes stammen. Während "The Old Man and the Sea" sehr düster war, sehr melancholisch und fast schon deprimierend, ist "The Sun Also Rises" sehr positiv und unterhaltsam geschrieben. Die Figuren reagieren erstaunlich nachvollziehbar und halt wirklich so, wie man das als junger Mensch tun würde. Besonders deutlich zeigt sich das meiner Meinung nach in den Gesprächen.
In diesem Buch geht es um eine Gruppe junger Menschen, die nach Spanien fahren, um sich dort die Fiesta anzusehen. Ihr wisst schon, dieses Riesenevent, wo die Stiere mit roten Tüchern geärgert und durch die Straßen gescheucht werden. Dahin fahren die also, zwei der Figuren sind Brett und Jake. Sie feiern, diskutieren über die Zukunft, den Sinn des Lebens, über die Liebe und eigentlich alles. Es hat mir Spaß gemacht, die Freunde zu begleiten und mit ihnen durch Spanien und zu Beginn des Buchs auch durch Paris der 1920er zu flanieren.
Was mich gestört hat (und was natürlich wieder nicht in meiner Vorlesung angesprochen wurde!) ist der Antisemitismus und der Sexismus, wobei ich an letzteres in Klassikern eigentlich schon fast gewohnt bin. So offener Antisemitismus ist mir persönlich aber neu und ich fand das wirklich erschreckend. "Sei nicht so ein Jude!", heißt es da zum Beispiel und die einzige jüdische Figur ist ein doch eher unangenehmer Zeitgenosse, was nicht mit irgendwelchen interessanten Motiven erklärt wird, sondern eigentlich nur mit der Tatsache, dass er halt Jude ist. Uff! Muss das sein? Gott sei Dank war das "nur" im Hintergrund der Geschichte, sonst müsste ich diese Rezension als totalen Verriss gestalten. Am schlimmsten finde ich einfach wirklich, dass das in meiner Lehrveranstaltung nicht aufgegriffen wird. Soll uns LiteraturstudentInnen nicht beigebracht werden, wie wir Texte kritisch lesen und hinterfragen? Das hat man uns zumindest im ersten Semester gesagt. Warum wird dann in dieser Lehrveranstaltung jeder Klassiker hochgefeiert und problematische Aspekte werden ignoriert? Das finde ich einfach nur schrecklich!
Mein Fazit? Das Buch hat mir prinzipiell eigentlich ziemlich gut gefallen. Allerdings hat mich dieser beiläufige Antisemitismus gestört.
- Paula McLain
Madame Hemingway
(99)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderHadley Richardson ist mit 28 Jahren immer noch nicht verheiratet. Das ist im Jahre 1920 schon ein kleiner Aufreger. Auf einer Feier in Chicago lernt sie den um einiges jüngeren Ernest Hemingway kennen und ist fasziniert. Sein Umgang mit der Sprache, seine charmante Art und seine betörenden Augen. Hadley verliebt sich und entgegen der Warnungen ihrer Freundinnen, lässt sie sich auf eine Beziehung ein. In Paris lassen sie sich nach ihrer Heirat nieder und Ernest fängt langsam an literarische Erfolge zu feiern. Hadleys Leben ist ein komplett anderes und F.Scott und Zelda Fitzgerald oder auch Gertrude Stein gehen bei den Hemingways ein und aus. Nach dem leidenschaftlichen Beginn, nach einer aufregenden ersten Zeit und vielen interessanten Begegnungen schleicht sich aber ein Alltag ein. Hadley möchte gerne ein Kind, aber Ernest möchte noch warten und will erstmal als Schriftsteller Erfolg haben. Langsam schleichen sich Streitigkeiten ins perfekte Glück und Ernest verfällt wieder in alte Lebensmuster und Hadley möchte aus Liebe stark sein, aber wie lange? Paula McLains Buch ist ein großartiger Roman, ein wunderbares Bild und eine detaillierte Geschichte über die Frau von Hemingway und natürlich auch über den bekannten Schriftsteller. Wunderbar!
- Sylvia Beach
Shakespeare and Company
(36)Aktuelle Rezension von: RitjaBücher, die Geschichten über Bücher, Buchläden oder Schriftsteller erzählen, gehören zu meinen Favoriten. Da war es nur eine Frage der Zeit bis auch Sylvia Beachs Buch bei mir landet. Das Buch erschien zum ersten Mal 1961. Dies muss man im Hinterkopf haben, wenn man das Buch liest.
Für mich hat Sylvia Beach einen eher emotionslosen Erzählstil und auf mich wirkte es auch etwas wie das Abarbeiten von Daten, Fakten und Schriftstellern. Große und kleine (Autoren-)Namen werden reichlich erwähnt und ihre gemeinsame Geschichten erzählt, jedoch wirkte alles etwas unterkühlt und distanziert, so dass ich nur schwer in diese Geschichte abtauchen konnte.
Trotzdem haben mir die Einblicke in das Leben nach dem ersten Weltkrieg in Paris sehr gut gefallen. Sylvia Beach berichtet von den Anfangsschwierigkeiten, den großen und kleinen Sorgen der Schriftsteller (besonders James Joyce) und ihren Ambitionen ihren Buchladen am Leben zu erhalten. Sie unterstützte zahlreiche AutorInnen und erlebte während des Zweiten Weltkrieges eine schwere Zeit für sich und den Buchladen und als Verlegerin.
Für Literaturliebhaber ist es eine interessante Geschichte, die jedoch sprachlich nicht zu den großen Highlights gehört.
- Lesley M. M. Blume
Und alle benehmen sich daneben
(6)Aktuelle Rezension von: raven1711Rezension Lesley M.M. Blume - Und alle benehmen sich daneben
Klappentext:
Durchsoffene Nächte, wilde Affären, hemmungsloser Ehrgeiz. Ellbogen zählen ebenso wie Talent. Der junge Ernest Hemingway hat nichts Geringeres vor, als die Romanliteratur zu revolutionieren, den großen Zeitgeistroman zu schreiben, nach dem alle Verlage fiebern. Mit ›Fiesta‹ gelingt ihm dieser Coup, und er wird, erst 27jährig, auf einen Schlag berühmt. Es sind die wilden Zwanziger in Paris, und die angelsächsische Expat-Gemeinde ist legendär: reiche Männer, schöne Frauen, Mäzene, erfolgreiche Literaten und solche, die es noch werden. im Mittelpunkt Hemingway, ein todestrunkener, stierkämpfender Aficionado, hartgesottener Trinker, hitzköpfiges literarisches Genie und – tatsächlich – Ehemann.
Lesley M. M. Blume erforscht das schillernde Universum, in dem aus einem unbekannten jungen Autor eine Ikone der Weltliteratur wurde und erzählt von den Menschen, die Hemingway (oft wenig schmeichelhaft) in seinem Werk verewigte. Sie dringt ein ins Herz der Lost Generation und zeigt, wie sehr diese bis heute beeinflusst, was wir lesen und wie wir denken – über Jugend, Liebe, Sexualität und Exzess.
Meinung:
Gibt es eigentlich einen Büchermenschen, der den Namen Ernest Heminway noch nicht gehört hat? Schließlich war der Schriftsteller schon zu Lebzeiten eine Legende. Doch wie hat er dahin es geschafft?
Dieser Frage geht die Autorin Lesley M.M. Blume nach und spürt dem Autor bei der Entstehung seines Werkes "Fiesta" nach. Blume erzählt über die frühe Zeit Hemingways, seine ersten Schritte, Niederlagen und Erfolge, sein Privatleben und über die Menschen, die Hemingway begleitet und geprägt haben.
Geschickt verknüpft Lesley M.M. Blume hier die Fakten und Zeitzeugenberichte und konstruiert eine spannende, fesselnde Geschichte. Dabei weiß sie, wie sie den Leser unterhält, ohne ihn mit Fakten und Namen zu erschlagen. Das sorgt für einen angenehmen Lesefluss und angenehme Lesestunden. Bereitwillig folgte ich Blumes Erzählungen und konnte so manche neue Information über Hemingway erfahren.
Abgerundet wird das Buch mit einigen Fotografien, die auch die Zuordnung der beteiligten Personen erleichtert hat. Am Ende des Buchs findet man außerdem eine umfangreiche Quellenübersicht von anderen Werken, die Lesley M.M. Blume beim Erstellen dieses Biopics geholfen haben, sowie eine Auflistung der enthaltenen Personen mit Seitenzahl zum schnellen Nachschlagen.
Fazit:
Auch wenn man schon einiges über Hemingway weiß, so fasziniert der Autor nach wie vor seine Leser. Lesley M.M. Blume hat es hier sehr gut geschafft, Fakten und Zeitzeugenberichte zu einer faszinierenden Geschichte zu vereinen, und so den Autor uns Lesern noch näher zu bringen. Einnehmend geschrieben und sehr gut recherchiert. Für Hemingway-Fans sehr lesenswert!
Von mir gibt es 4 von 5 Punkten.
Vielen Dank an den DTV Verlag für das Rezensionsexemplar. - Ernest Hemingway
In einem anderen Land
(93)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerDieses Jahr habe ich noch nicht viel gelesen, zumeist Zeug von Bukowski, zum dritten oder vierten Mal, einfach weil ich damit immer richtig liege. Was derzeit veröffentlicht wird enttäuscht fast durchgängig und ich muss das Buch bereits nach den ersten zehn Seiten weglegen. Naja, dieses Jahr waren ein paar besonders derbe Reinfälle dabei, aber auch ein echtes Highlight:
“A Farewell to Arms“Ohne Zweifel ist “In einem anderen Land” für mich sein bestes Buch, das 1929 unter dem Titel “A Farewell to Arms” erschien. Hemingway berichtet von seinen Erlebnissen als Soldat auf Seiten der italienischen Armee während des Ersten Weltkriegs, wo er als Fahrer tätig war. Im Verlauf einer Schlacht wurde er von einer Granate getroffen und schwer verletzt. Über drei Monate lag er in einem Krankenhaus in Mailand und verliebte sich dort unglücklich in die Krankenschwester Agnes von Kurowsky.
Der Inhalt ist schnell erzählt und wahrscheinlich schon tausendfach rezensiert, weshalb ich darauf gar nicht eingehen will, ich empfehle hier den Beitrag auf Wikipedia. Was mich an diesem Roman wirklich faszinierte war das letzte Drittel, die Flucht seines Protagonisten vor der italienischen Armee, gemeinsam mit seiner Geliebten und das wirklich tragische Ende. Wie gesagt, ich möchte euch nicht mit irgendwelchen Zusammenfassungen langweilen. Diese vier Sätze sagen alles:
“Wenn Menschen soviel Mut auf die Welt mitbringen, muss die Welt sie töten, um sie zu zerbrechen, und darum tötet sie sie natürlich. Die Welt zerbricht jeden, und nachher sind viele an den zerbrochenen Stellen stark. Aber die, die nicht zerbrechen wollen, die tötet sie. Sie tötet die sehr Guten und die sehr Feinen und die sehr Mutigen; ohne Unterschied.”
(S. 289/290)
https://terencehorn.com/2016/04/13/in-einem-anderen-land-von-ernest-hemingway-rezension/
- Ernest Hemingway
Schnee auf dem Kilimandscharo
(99)Aktuelle Rezension von: NPowerDie "Moral" jeder Kurzgeschichte ist oft nicht sofort erkennbar, fesselt den Leser dennoch. Die behandelten Themen sind aktueller denn je - bspw. ein alter Mann verbringt die Nacht in einem Café, um der Einsamkeit zu entkommen. Es sind spannende Geschichten, die Freude machen und zum Nachdenken anregen.
- Paula McLain
Hemingway und ich
(69)Aktuelle Rezension von: Stephs_littlelibraryAbsolut spannend und einfühlsam erzählt uns Paula McCain die Geschichte des weltberühmten Schriftstellers Ernest Hemingway und seiner dritten Frau Martha Gellhorn. Anmutig, abenteuerlustig und mit viel Eifer wirft sich die junge Frau in ihre noch junge Karriere als Kriegsreporterin und Schriftstellerin, als sie ihn in einer einsamen Bar trifft. Schon bald ist klar: Ihre Wege sind schicksalhaft miteinander verbunden. Doch muss sie sich entscheiden, wer sie sein will: Hemingways Ehefrau, die zufällig auch schreibt oder eine Schriftstellerin, die sich ihren eigenen Weg bahnt?
Eine Geschichte über eine starke Frauenfigur in einer bewegten historischen Zeit. Zwischen dem spanischen Bürgerkrieg und dem Zweiten Weltkrieg versucht Gellhorn ihren Weg als Journalistin und Schriftstellerin zu finden und zu gehen. Von der ersten Seite an hat mich McClain in diese Geschichte mit hineingezogen und definitiv mein Interesse an diesen Personen geweckt!
- Naomi Wood
Als Hemingway mich liebte
(49)Aktuelle Rezension von: walli007Im Jahr 1926 weilen Ernest Hemingway und seine erste Frau Hadley in Paris. Sie sind nicht reich, aber mit ihrem kleinen Sohn recht glücklich. Doch bald spürt Hadley, ihr Mann interessiert sich für eine andere. Um ihre Ehe zu retten, lädt sie Fife ein, mit nach Antibes zu kommen. In einem Ferienhaus der Fitzgeralds wollen sie den Urlaub verbringen. Partys und das schöne Leben, es soll Hemingway wieder an Hadley binden, doch die Ehe zerbricht. Hemingway und Fife heiraten, doch nach einigen Jahren taucht wieder eine andere auf. Wieder wird geheiratet und noch einmal geschieht das Gleiche.
Hemingway und seine Ehefrauen, das Muster gleicht sich. Die große Liebe, die Heirat, dann der Betrug mit vielen, mit der einen, der nächsten und wieder wird geheiratet und das Muster wird erneut durchlaufen. Gerade in der Zeit der 1920er Jahre, in der die Boheme sich in Frankreich trifft, ist dennoch eine relativ gute Zeit. Die Hemingways werden von den Freunden unterstützt und sie haben ein begünstigtes Leben. Doch wie es eben so ist, obwohl Hemingway behauptet, sich nicht trennen zu wollen, kann er doch von anderen Frauen nicht lassen. Und bald kann Hadley es nicht mehr mit ansehen und sie trennt sich.
Vielleicht hat man am Anfang ein wenig Mühe, in das Buch hineinzukommen, denn einige Beschreibungen kann man als etwas langatmig empfinden. Hat man die anfänglichen Schwierigkeiten überwunden, wird man von mitreißenden Szenen aus verschiedenen Ehen zumindest hin und wieder gepackt. Nach eingehender Recherche und Sichtung der Aufzeichnungen Hemingways und seiner Frauen hat die Autorin einen Roman vorgestellt, der sich wahrscheinlich recht genau an die Überlieferungen hält. Obwohl ein begnadeter Schriftsteller wirkt Hemingway als Mensch nicht sonderlich sympathisch. Und so sind es die Frauen, die vernünftigerweise die Reißleine ziehen. Bis auf Mary, die vierte und letzte Frau, sie bleibt und hält aus. Aus heutiger Sicht nicht ganz verständlich weshalb. Mit diesem durchaus lesenswerten Roman bekommt man einen überraschenden Einblick in den Charakter eines Schriftstellers und die Beziehungen zu seinen vier Ehefrauen.
3,5 Sterne
- Ernest Hemingway
Über den Fluß und in die Wälder
(30)Aktuelle Rezension von: fxelkAuch wenn er ein berühmter Autor ist, kann ich Hemingway für sein Buch nur 3 Sterne geben. Zwar schafft es der Autor durch seinen Schreibstil arg meine persönliche Stimmung zu beeinflussen, das muss man erst einmal schaffen. Aber Mir persönlich ist E.H. einfach zu düster. Wenn man in das Buch eintaucht - zieht es einen schon etwas runter. Wenn dies ein Einblick in die Seele des Autors ist, wundert es mich nicht dass er sich die Birne weggeknallt hat :( In dem Buch selber geht es um einen alternden Colonel der in Italien einen Krieg auf der Seite der Italiener gekämpft hat (1. Weltkrieg) und in das Land bzw. vor allem die Stadt die er so sehr liebt im 2. Weltkrieg zurückkehrt als amerikanischer Offizier (ja sogar kurzfristig als General) und Befreier. Doch in der kurzen Geschichte ist der Krieg längst vorbei. Die Armee noch zur Verwaltung da. Der Colonel ist krank, entzückend jugendlich verliebt in eine 18jährige venezianische Adlige und macht einen Ausflug um seine großen Lieben (Venedig und das Mädchen) und alte Kameraden des "Geheimbundes" zu sehen. Viel Einblick bekommen wir in das Seelenlebens des Colonel mit einigen kurzen Rückblicken in sein Kriegerleben. Oft erklärend oft verwirrend - doch was verstehen schon wir, die die (zum Glück) in solchen Kriegen waren. Der Schluss ist wenig überraschend und leider fast schon am Anfang absehbar. - Ernest Hemingway
Inseln im Strom
(38)Aktuelle Rezension von: PankrazTeilweise langatmig, bevor sich auf den Seiten der Kapitel der Sinn erschließt. Meiner Meinung wäre das Werk von Hemingway selbst nicht zur Veröffentlichung freigegeben worden. - Ernest Hemingway
Ernest Hemingway on Writing
(3)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer„In truly good writing no matter how many times you read it you do not know how it is done. That is because there is a mystery in all great writing and that mystery does not dis-sect out. It continues and it is always valid. Each time you re-read you see or learn something new.”
Eine Sammlung von Zitaten Hemingways über das Schreiben. Manche von ihnen aus Dokumenten und Briefen, welche vom Autor ausdrücklich NICHT zur Veröffentlichung gedacht waren. Der Herausgeber hat diesen Willen ignoriert.
Hemigway zeigt sich als ehrliche Haut, wenn er etwa in einem Brief an F. Scott Fitzgerald dessen Roman „Zärtlich ist die Nacht“ offen kritisiert. Es entsteht der Eindruck eines getriebenen, der davon besessen ist, den perfekten Satz zu schreiben; eines Menschen, der sich ungeheuer intensiv mit seinem eigenen (Hand-) Werk und dem seiner Kollegen auseinandersetzt.
Manche der Zitate wirken aus dem Zusammenhang gerissen und sind deshalb nicht unbedingt immer leicht verständlich. Man hat die Rechtschreibefehler in den Auszügen aus seinen Briefen beibehalten, vielleicht, um zu zeigen, dass auch Hemingway nur ein Mensch war.
Wie gesagt, interessant zu lesen, aber auch sehr fragmentarisch und es gibt natürlich keine Garantie, dass seine Ratschläge für jeden funktionieren.
- Thierry Murat
Der alte Mann und das Meer
(8)Aktuelle Rezension von: katzenminzeHübsch aber nicht ganz rund
Direkt nachdem ich Hemingways Original gelesen hatte, griff ich zu Thierry Murats Graphic Novel über den Roman. Der direkte Vergleich war sehr schön, so fiel mir auf, dass Murat teilweise mit originalen Zitaten aus der Romanvorlage gearbeitet hat und teilweise eigene Sätze in die Geschichte einfügte. Murat lässt hier den Jungen erzählen, was ok war, aber letztlich keinen großen Unterschied gemacht hat.
Eine Geschichte bildlich umzusetzen, in der nicht viel mehr passiert, als dass ein Mann von einem Fisch durchs Meer gezogen wird, ist sicher keine leichte Aufgabe gewesen. Murat hat das gut gelöst und es geschafft, mit seinen Bildern nicht zu langweilen. So bieten ja das Meer, Sonnenauf- und Sonnenuntergänge beste Voraussetzungen für farbenprächtige Bilder. Dass er der Abwechslung halber einmal einen Regenschauer eingeführt hat, den es im Roman nicht gab, ist geschenkt. Die Bilder begeistern vor allem mit ihren intensiven Farben, den schönen Farbverläufen und den Strukturen, die Murat eingefügt hat. Manchmal sieht es aus, als habe er auf Sand gemalt oder auf Beton. Manchmal als habe er mit Stempeln gearbeitet.
Leider will hier, trotz der gelungenen Bilder, einfach nicht die gleiche Stimmung aufkommen, die ich beim lesen des Romans so geliebt habe. Die Sätze, die aus dem Roman übernommen wurden sind nach wie vor schön. Aber da die Novel mit sehr wenig Text auskommt und dementsprechend die Handlung gestrafft wurde, scheint einfach etwas zu fehlen. Es wirkt nicht mehr rund. Die Sätze, die aus Murats Feder stammen wirken teilweise platt und belanglos.
Für Hemingway-Fans ist die Novel sicher ein interessantes Gimmick, mich konnte sie leider nicht ganz überzeugen. - Ernest Hemingway
The Sun Also Rises
(24)Aktuelle Rezension von: Morevna
Das Erste, was mir auffiel als ich anfing The sun also rises zu lesen, war, dass es mich sehr stark an die Romane Charles Bukowskis erinnert, und das ergibt auch Sinn, denn Charles Bukowski war ein großer Fan von Ernest Hemingway. Leider hat Bukowski mich deutlich mehr begeistert als Hemingway es mit diesem Roman konnte. Hemingway erzählt sehr viel über Dinge die mich nicht soo sehr interessieren, wie etwa Stierkämpfe und natürlich den Ersten Weltkrieg.
Am Anfang dachte ich, The sun also rises würde die Geschichte von Cohn erzählen, und erst nach etwa 30 Seiten ist mir klar geworden, dass das nicht der Fall ist. Die Tatsache dass Jake, der Erzähler, so viel über andere redet und so wenig von sich selbst preisgibt, war einer der Gründe, wieso ich das Buch nicht so gut fand.
Allerdings muss ich sagen, dass ich die traurige irgendwie-doch-nicht-Liebesgeschichte zwischen Jake und Brett mochte, auch wenn es mir besser gefallen hätte, hätte man erfahren wie die beiden sich kennen lernten und was vor der Geschichte passiert ist.
Abgesehen davon sind die meisten Charaktere in dieser Story hauptsächlich damit beschäftigt gemein und fies zu einander zu sein und trotzdem zusammen zu trinken, sodass ich mich zwischendurch wirklich fragte, ob sie jetzt Freunde sind, und wenn nicht, wieso sie sich dann miteinander abgeben. Denn da sagt eigentlich keiner irgendwas nettes über den anderen. Ich hab darauf leider keine Antwort finden können.
Insgesamt mochte ich dieses 'etwas' zwischen Jake und Brett, auch wenn man davon und darüber leider nicht viel erfährt, und der Rest.. war für mich leider sehr uninteressant. - Michaela Karl
"Noch ein Martini und ich lieg unterm Gastgeber"
(39)Aktuelle Rezension von: Giselle74Gleich zu Anfang muss ich mich einfach über die fatale Neigung Michaela Karls zu kalauernden Titeln äußern. Es handelt sich zwar um ein "mot" der Parker, aber ob es "bon" genug ist, um ausgerechnet den Titel abzugeben? Da sie es scheinbar bei all ihren Biographien so macht, hat es zugegeben Wiedererkennungscharakter, aber das macht mich wahrlich nicht glücklicher. Hätte Dorothy Parkers Name nicht dabei gestanden, hätte ich das Buch nicht gelesen - und das wäre überaus bedauerlich gewesen.
Frau Karl kann nämlich hervorragend Biographien schreiben. Sie scheint gründlich zu recherchieren und sich das Leben ihres jeweiligen Titelgebers von allen möglichen Seiten zu betrachten. Dabei schreibt sie klug und warmherzig, ohne reine Fakten aufzuzählen, aber auch ohne in Skandalen zu baden.
In diesem Falle geht es also nun um Dorothy Parker, Society - Ikone der Zwanziger und mit der schärfsten Zunge New Yorks gesegnet. Es ist Frau Karl hoch anzurechnen, dass sie die Parker nicht nur auf Bettgeschichten und Alkohol reduziert (trotz des Titels), sondern ihren Werdegang erzählt, von der Kindheit in einem nicht sehr gläubigen jüdischen Haushalt, über die ersten Schreibversuche, ihre Arbeit bei Vogue und Vanity Fair und ihre Erfolge als Schriftstellerin. Sie gehört zu den großen amerikanischen Autoren ihrer Zeit. Bedauerlich, dass sie in Vergessenheit zu geraten scheint. Ihr Metier waren Gedichte und Kurzgeschichten, am eigenen Roman sollte sie lebenslang scheitern.
Sie ist Mitglied einer Gruppe von Künstlern, die sich regelmäßig im Hotel Algonquin treffen und zu der zeitweise auch F. Scott Fitzgerald und Ernest Hemingway gehören. Ironie, Witz, Schlagfertigkeit und ein gewaltiger Alkoholkonsum sind Grundvoraussetzungen, um dort zu bestehen. Dorothy Parker ist die unbestrittene Queen dieser Tafelrunde. Untalentiert ist sie scheinbar nur darin, ihr persönliches Glück zu finden. Sie hat eine fatale Neigung, sich in Alkoholiker zu verlieben und schlußendlich wird kein Beziehungsversuch gelingen. Sehr feinfühlig erzählt Michaela Karl vom Auf und Ab im Leben der Parker, von den absoluten Höhenflügen bis hin zu Selbstmordversuchen. Sie erzählt von der Einsamkeit und fehlenden Liebe, der Kompensation durch Reisen und Feiern, davon , dass der große Teil der Algonquin-Runde nicht alt wird. Denn irgendwann sind die goldenen Zwanziger vorbei, und was vorher spritzig war, verliert an Glanz.
Eine ganz wunderbare Biographie einer hochtalentierten Schriftstellerin, einer Frau mit eigener Meinung, die sich nie gescheut hat, diese auch zu äußern, die ihren eigenen Weg gegangen ist, zu Zeiten, wo das für Frauen eher skandalös war und die schon allein deshalb nicht vergessen werden sollte. - Stewart O′Nan
Westlich des Sunset
(32)Aktuelle Rezension von: TheSaintStewart O'Nan schildert mit diesem Roman die letzten Lebensjahre des amerikanischen Schriftstellers Francis Scott Key Fitzgerald (1896-1940), der als 23jähriger den Roman "This Side Of Paradise" ("Diesseits vom Paradies") veröffentlichte und damit binnen kurzer Zeit zu großer Berühmtheit gelangte.
Von der Zeit des Kennenlernens Zelda Sayre's und den turbulenten Ehejahren mit ihr von 1918 bis 1934 erfährt der Leser nur fragmentarisch in Rückblenden. O'Nan konzentriert sich auf die Zeit, als die Schulden- und Alkoholflaschenberge des Schriftstellers zu gefährlichen Dimensionen anwachsen und seine Beziehung zu der britisch-stämmigen Klatschkolumnistin Sheilah Graham (1904-1988) den einzigen sicheren Hafen in den stürmischen Gewässern einer sich in einer Nervenklinik befindlichen Ehefrau und der gemeinsamen entfremdeten Tochter Frances, genannt "Scottie", darstellt. O'Nan erzählt von den mühsamen Versuchen Fitzgerald's, sich vom Misserfolg seines Romanes "Tender Is The Night" ("Zärtlich ist die Nacht", 1934) zu erholen und endlich einen Roman zu schaffen, der seinem Wunsch, ein so bedeutender Autor zu werden wie Ernest Hemingway oder William Faulkner, gerecht wird. Doch die immensen Schulden zwingen ihn immer wieder zu Kurzgeschichten und zu Lohnarbeiten in den Hollywood-Studios... Erst 1939 beginnt er mit "The Last Tycoon"... kann diesen Roman aber nicht mehr vollenden. Er stirbt 44jährig nach zwei Herzinfarkten im Dezember 1940.
Stewart O'Nan hat eine intensive Recherche betrieben und schildert (im Gegensatz zum Protagonisten) nüchtern und ereignislos den zähen und schwierigen Kampf um die Geldbeschaffung zur Begleichung der Klinik- und Internatskosten sowie des eigenen Lebensunterhalts und des Bestrebens, endlich einen von Kritik und Leserschaft anerkannten und bedeutenden Roman zu verfassen. O'Nan setzt eine gewisse Vorkenntnis über Fitzgerald's Leben voraus, denn in dem Roman verweist er oft nur mit Vornamen auf wichtige Bezugspersonen im Leben dieses Schriftstellers. So muss man selbst nach den Beziehungen zu Dorothy Parker, zu Ernest Hemingway oder zu seinem Literaturagenten Harold Ober oder dem Lektor Perkins forschen, um zu erfahren, dass die letzten beiden Herren sehr oft mit Vorschüssen und Darlehen zu Hilfe eilen mussten.
"Der große Gatsby" war zum Zeitpunkt der Veröffentlichung ein moderater Erfolg... Zu einem weltweiten Megaseller wurde dieser 1925 erschienene Roman erst in den 1970ern aufgrund der Verfilmung mit Robert Redford und Mia Farrow. Eine perfekte Ergänzung zu "Westlich des Sunset" sind die Amazon-TV-Serien "The Last Tycoon" sowie "Z: The Beginning Of Everything".
- Paula McLain
The Paris Wife
(6)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderHadley Richardson ist mit 28 Jahren immer noch nicht verheiratet. Das ist im Jahre 1920 schon ein kleiner Aufreger. Auf einer Feier in Chicago lernt sie den um einiges jüngeren Ernest Hemingway kennen und ist fasziniert. Sein Umgang mit der Sprache, seine charmante Art und seine betörenden Augen. Hadley verliebt sich und entgegen der Warnungen ihrer Freundinnen, lässt sie sich auf eine Beziehung ein. In Paris lassen sie sich nach ihrer Heirat nieder und Ernest fängt langsam an literarische Erfolge zu feiern. Hadleys Leben ist ein komplett anderes und F.Scott und Zelda Fitzgerald oder auch Gertrude Stein gehen bei den Hemingways ein und aus. Nach dem leidenschaftlichen Beginn, nach einer aufregenden ersten Zeit und vielen interessanten Begegnungen schleicht sich aber ein Alltag ein. Hadley möchte gerne ein Kind, aber Ernest möchte noch warten und will erstmal als Schriftsteller Erfolg haben. Langsam schleichen sich Streitigkeiten ins perfekte Glück und Ernest verfällt wieder in alte Lebensmuster und Hadley möchte aus Liebe stark sein, aber wie lange? Paula McLains Buch ist ein großartiger Roman, ein wunderbares Bild und eine detaillierte Geschichte über die Frau von Hemingway und natürlich auch über den bekannten Schriftsteller. Wunderbar!
- Ernest Hemingway
Die Wahrheit im Morgenlicht
(12)Aktuelle Rezension von: DrGordonEs geht schon recht viel über das Thema Grosswildjagd mit dem Ganzen drum herum. Sehr oft zum Zwecke der Nahrungsbeschaffung oder zum Schutz der lokalen Bevölkerung. Die Geschichte wie Hemingways Frau Mary zu "Ihrem" Löwen kommt und wie schwierig und anspruchsvoll die Jadg ist wird sehr anschaulich beschrieben. Auch der Respekt vor den Tieren kommt nicht zu kurz.
Man muss aber schon Abstriche machen. Die Jagd auf die Paviane und auch die Adler hat mehr mit der Trophäen Jagd und der reinen Töten von Tieren zu tun als mit einem wie auch immer gearteten Nutzen.
Es wird ferner sehr gut die Interaktion Hemingways mit der lokalen Bevölkerung dargestellt und man bekommt sehr gut einen Einblick was der Nobelpreisträger für das Land und die dort lebenden Menschen empfunden hat.
Es ist nicht von ihm selbst geschrieben und beruht auf Aufzeichnungen und Tagebucheintragungen, welche sein Sohn dann in Form und ein Buch gefasst hat. Ob Hemingway wollte, dass darüber ein weiteres Afrika Buch von ihm veröffentlicht wird ist zum Teil müssig und kann letztendlich nicht beantwortet werden.
Hemingways Abhandlung über die Religion und die Schaffung einer eigenen Religion die allen nützt vor allem die sich selbst dafür aussprechen darf man weder als Kritik an den grossen christlichen oder moslemischen Relgionen verstehen. Es ist mehr der Schalk der dabei spricht.
Einiges in dem Buch ist reine Fiktion. Ob seine Verlobte Debby aus einem Dorf in Kenia wirklich existiert hat darf stark angezweifelt werden. Hemingway beschreibt mit Ihr und über Sie mehr eine theoretische Fiktion. Dies aber mit sehr viel Liebe für das Detail.
Fazit: recht gutes Buch, wenn man kein Gegner von Jagd und dem Töten von Tieren ist, Wenn man Kenia kennt ein nettes Buch um zu erfassen wie das Leben Mitte des vergangenen Jahrhunderts so war in Ostafrika.
- Liza Klaussmann
Villa America
(13)Aktuelle Rezension von: dunkelbuchDas Leben an der Côte d'Azur der 1920er Jahre ist aufregend. Im mittelpunkt der Handlung stehen Gerald Murphy und Sara, in deren Haus Berühmtheiten wie Hemingway, die Fitzgeralds und Picasso verkehren. Auch Gerald ist Maler. Sara und er heiraten gegen den Willen ihrer Eltern. In der Villa America verbringen sie regelmäßig die Sommersaison inmitten ihres Freundeskreises aus exzentrischen Künstlerpersönlichkeiten. Im Laufe der Zeit trüben Intrigen und Eifersüchteleien das unbeschwerte Leben in der prächtigen Villa.
Die Murphys sind mir immer mal wieder in anderen Biographien am Rande begegnet, das hat mein Interesse an ihnen geweckt
Die Lebensgeschichten der Künstler, die so ganz nebenbei in der Villa America vorbeischauen sind sehr oberflächlich beschrieben. Wir lernen lediglich ihre sexuellen oder gesellschaftlich Neigungen und Genüsse kennen. .
Eine Milieustudie, in der fast alle Charaktere historisch belegt sind.
Teilweise sehr interessant, aber leider auch mit unerträglichen Längen, ich hatte mir mehr und besseres erwartet.