Bücher mit dem Tag "ernüchternd"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "ernüchternd" gekennzeichnet haben.

10 Bücher

  1. Cover des Buches Cupido (ISBN: 9783644220416)
    Jilliane Hoffman

    Cupido

     (2.809)
    Aktuelle Rezension von: skloane

    Chloe wohnt alleine in einer Erdgeschosswohnung in Newyork. Sie ist blond hübsch und in Ausbildung. Mit ihrem Freund Michael ist sie fürs Theater verabredet. Sie ist so in Eile und Stress damit sie nicht zu spät kommt hetzt sie sich ab nur um festzustellen das Michael wegen seiner Firma zu spät kommt. Frustriert fährt er sie nach Hause. Chloe möchte alleine sein und schickt ihn weg. Ein fataler Fehler.....der Clown lauert schon unterm Fenster 

    Mir hat das Buch wahnsinnig gut gefallen. Es ist detailliert grausig beschrieben. Ich konnte mit Chloe mitfühlen. Es gibt auch ein paar aha Momente mit denen ich nicht gerechnet hätte. Die Autorin versteht es die Leser auf Spannung zu halten. Ich lese fitzek und cross Bücher bin also dadurch schon ziemlich abgehärtet.

  2. Cover des Buches Traumsammler (ISBN: 9783596520718)
    Khaled Hosseini

    Traumsammler

     (513)
    Aktuelle Rezension von: bookmeetscoffee


    Der Traumsammler ist das dritte Werk von Khaled Hosseini und erzählt die bewegende Geschichte zweier Geschwister, welche aus einem kleinen Dorf in Afghanistan stammen.

    👨‍👧‍👦Nach „Drachenläufer“ und „Tausend strahlende Sonnen“ nimmt der Autor uns in „Der Traumsammler“ auf eine weitere Familiengeschichte aus Afghanistan mit. Ein weiterer Roman, der nicht bahnbrechender, gefühlsvoller und tief bewegender sein kann. Hosseini-Anhänger sind sogar der Meinung, dass diese Publikation sein bis jetzt bestes Werk sei.

    👫Die Trennung zweier Geschwister ist der Beginn und die Grundlage dieser Erzählung. In Form eines Episodenreigens wird der Leser von einer Geschichte in die nächste eingetaucht und wieder herausgeholt. Es ist vergleichbar mit einem Puzzle-Spiel. Zu Beginn wirkt es chaotisch, da man viele einzelne Teile vor sich liegen hat. Nach und nach ergibt alles einen Sinn, da die Einzelstücke zusammengeführt werden und das Große und Ganze ersichtlich ist.

    🧠So ist es auch mit diesem Roman. Am Ende ergeben die verschiedenen Kapitel ein Bild und man wird durch eine endlos lange Reise geführt, in dem die Geschwister wieder vereint werden.

    🤨Für den Leser ist es nicht immer einfach am Ball zu bleiben, ich denke deshalb existieren auch die negativen Rezensionen zum Buch. Es ist kein Roman, der dich an der Hand nimmt und dich durch eine Erzählung führt. Du musst selbst mitdenken, dir eine Klarheit verschaffen, es ist anspruchsvoll. Die Geschichte springt zwischen unterschiedlichen Charakteren, Zeitebenen und Ländern hin und her. Wenn man denkt, den roten Faden zu besitzen, verliert man ihn wieder und begibt sich erneut auf die Suche und das, zieht sich durch das komplette Buch hindurch.

  3. Cover des Buches In Zeiten des abnehmenden Lichts (ISBN: 9783875363043)
    Eugen Ruge

    In Zeiten des abnehmenden Lichts

     (256)
    Aktuelle Rezension von: EmmaWinter

    1. Oktober 1989: Wilhelm wird 90 und erhält den vaterländischen Verdienstorden in Gold. "Ich hab genug Blech im Karton." Er ist vergesslich geworden, starrsinnig und stößt seine Umwelt vor den Kopf. Wilhelm und Charlotte sind die erste Generation in diesem Familienroman, der sich von den 1950er Jahren bis 2001 erstreckt. Als die beiden aus dem Exil in Mexiko in die DDR zurückkommen, sind beide vom System überzeugt und stürzen sich voller Tatendrang in den Staatsaufbau. Ihr Sohn Kurt hat Jahre in einem Gulag verbracht und sich mit seiner russischen Frau Irina ebenfalls in der DDR "eingerichtet". Deren Sohn Sascha nutzt die Aufbruchstimmung im Herbst 1989 und flieht in den Westen, an Großvaters 90. Geburtstag. Sein Sohn Markus bleibt in Ostdeutschland.

    Eugen Ruge hat einen ganz wunderbaren Roman über eine außergewöhnliche Familie geschrieben. Das Buch hat mir unglaublich gut gefallen. Neben den Charakteren hat mich die Sprache sehr angesprochen. So treffend, humorvoll, sarkastisch und für jede Figur den richtigen Ton anschlagend, ist es ein Vergnügen dieses Buch zu lesen. Die Konstruktion der Geschichte ist sehr kunstvoll und überlegt. Sie findet auf drei Zeitebenen statt: Einmal die Geschichte der Familie, die 1952 bis 1995 fortlaufend erzählt wird, dann das Jahr 2001, das aus der Sicht von Alexander/Sascha erzählt wird und schließlich der 1. Oktober 1989, der von verschiedenen Familienmitgliedern zusammengesetzt wird. Die Zeitebenen wechseln sich ab und so baut sich die Geschichte nach und nach auf. Zweifel, Ängste und Erkenntnisse werden hochgeschwemmt und am Ende, wenn auch Sascha in Mexiko ist, ist er (unwissentlich) seiner Familie so nahe, wie selten zuvor.

    Einen großen Teil des Buches habe ich gelesen, den ganzen Roman habe ich aber auch als Hörbuch gehört und das muss ich unbedingt empfehlen. Ulrich Noethen liest einfach fulminant! Er meistert die verschiedenen Dialekte, Akzente und fremdsprachlichen Einsprengsel ebenso wie die besondere Sprache dieses Roman. Es ist einfach eine Freude ihm zuzuhören. Durch den verschlungenen Aufbau des Buches war es mir aber wichtig, einen Großteil auch selbst zu lesen. Eine klare Lese- und Hörempfehlung.




  4. Cover des Buches Die Macht der Alten (ISBN: 9783492269193)
    Richard Schwartz

    Die Macht der Alten

     (76)
    Aktuelle Rezension von: Ju_Lia_von_Wastl

    Auch in diesem Teil der Reihe geht es unerwartet weiter. Der Tarn, der mühsam erkämpft wurde, erzielt nicht den gewünschten Effekt. Im Kampf gegen die schwarzen Legionen gibt es erneute Fortschritte, doch auch herbe Rückschläge und Verluste plagen die Helden.

    Nun bleibt nur noch ein weiterer Band übrig und ich bin fast ein wenig wehmütig, wenn ich Havald, Leandra und die anderen bald "verlassen" muss.

  5. Cover des Buches Rebel Heart (ISBN: 9781442430013)
    Moira Young

    Rebel Heart

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Wortmagie

    Schon im ersten Band der „Dust Lands“-Trilogie von Moira Young, „Blood Red Road“, zupfte die Betitelung der militärisch angehauchten Organisation Tonton, gegen die die Protagonistin Saba ins Feld zieht, an meinem Gedächtnis. Ich hatte den Namen schon einmal gehört. Ich schlug es nach und stieß auf einen Wikipedia-Artikel zur Miliz Tonton Macoute, die seit 1959 das Terrorregime des haitianischen Diktators François Duvalier durchsetzte und eindeutig als Vorbild für die Tonton der Dustlands diente. Die Parallelen sind zu zahlreich, um zufällig zu sein. Leider konnte ich kein Interview finden, in dem Young darüber spricht. Entweder bin ich die einzige, der dieses Detail auffiel oder es interessiert sonst niemanden. Schade, denn im zweiten Band „Rebel Heart“ muss Saba erneut gegen sie kämpfen.

    Das Paradies liegt im Westen. Dort wollen Saba, ihr Zwillingsbruder Lugh und ihre kleine Schwester Emmi ein neues Leben beginnen und die grauenvollen Erinnerungen an Lughs Entführung vergessen. Ein weiter und gefährlicher Weg liegt vor ihnen – erst recht, seit die Tonton nach Saba suchen. Ihr Anführer DeMalo setzte ein Kopfgeld auf sie aus. Dennoch will Saba die Dustlands nicht verlassen, ohne zu wissen, was mit Jack geschah, der nicht wie vereinbart zu ihnen stieß. Besorgt macht sie sich auf die Suche und trifft schon bald Flüchtlinge, die ihr eine haarsträubende Geschichte erzählen: angeblich schloss sich Jack den Tonton an und unterstützt sie dabei, die Bevölkerung mit Gewalt umzusiedeln. Die Berichte sind zu plausibel, um sie als Unsinn abzutun. Zweifel schleichen sich in Sabas Herz. Würde Jack tatsächlich mit den Männern zusammenarbeiten, die sie beinahe getötet hätten? Oder ist er ein Gefangener und braucht ihre Hilfe? Sie muss die Wahrheit herausfinden – notfalls inmitten der Reihen ihrer Feinde…

    Nach der Lektüre von „Blood Red Road“ hoffte ich inständig, dass sich meine Anlaufschwierigkeiten mit dem ersten Band in der Fortsetzung „Rebel Heart“ nicht wiederholen würden. Tja. Sei vorsichtig mit deinen Wünschen, sie könnten erfüllt werden. Ich gebe zu, dass es etwas dauerte, bis ich mich wieder an Moira Youngs speziellen Schreibstil gewöhnt hatte, doch ich musste mich nicht anstrengen, um in der Handlung von „Rebel Heart“ anzukommen, weil sie sich kaum von „Blood Red Road“ unterscheidet. Natürlich sind die Umstände anders, denn Saba sucht dieses Mal nicht ihren Zwillingsbruder Lugh, sondern Jack, und die Ziele der Tonton erreichen neue Dimensionen, aber im Fokus steht wieder ein Rettungsmissions-Road Trip quer durch die Dustlands. Die Lektüre war ein Déjà-vu. Ich bin hin und hergerissen, ob die Ähnlichkeiten Absicht waren oder von einem Mangel an Kreativität zeugen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Young übersah, dass sie dieselbe Geschichte unter neuen Vorzeichen noch einmal erzählt. Vielleicht behielt sie einige der Rahmenbedingungen bei, um die Entwicklung ihrer Protagonistin zu betonen. Nehmen wir mal an, das wäre der Fall. Dann müsste man „Rebel Heart“ als Charakterstudie in einem atmosphärischen, dystopischen Wild West-Setting begreifen. Diese Interpretation verläuft definitiv zu Youngs Gunsten, denn sie bedeutet, dass wir den inhaltlichen Verlauf, der mir ohnehin zu gestreckt und ausgelutscht erschien und meine Ungeduld befeuerte, vernachlässigen können. Es ist nicht so wichtig, ob Jack sich freiwillig den Tonton anschloss oder nicht; viel interessanter ist die Frage, inwieweit Saba sich seit Beginn der „Dust Lands“-Trilogie veränderte und wie sich ihr neues Selbstverständnis auf ihre Beziehungen auswirkt. In „Rebel Heart“ zeigt sich Sabas verletzliche Seite prominenter denn je. Sie wird in eine Position gezwungen, der sie nicht gewachsen ist. Alle erwarten von ihr, eine Anführerin zu sein, ihre traumatischen Erlebnisse zu vergessen und selbstlos ihre eigenen Wünsche aufzugeben, um den Bedürfnissen ihrer Gefährten gerecht zu werden. Erfüllt sie diese Erwartungshaltung nicht, hagelt es Kritik. Sie tat mir leid, weil alle unheimlich hart mit ihr ins Gericht gehen, besonders Lugh. Oh, wie sehr wünschte ich, diesen Kotzbrocken verprügeln zu können. Ständig hackt er auf Saba herum. Ich verstehe durchaus, dass Lugh Schwierigkeiten hat, seine Entführung zu verarbeiten und daher zornig und unsicher ist, aber die Vehemenz, mit der er seine negativen Emotionen an Saba auslässt, regte mich fürchterlich auf. Er kommt nicht damit klar, dass sich ihre Rollenverteilung verschob. Saba braucht ihn nicht mehr wie früher, sie ist nicht mehr die hörige Schwester, die ihm wie ein Hündchen hinterhertapst und das schmeckt ihm gar nicht. Er ist unsensibel und blind für ihr Leid. Reißen sich nicht bald alle zusammen und akzeptieren, dass Saba noch ein Teenager ist, keineswegs alle Antworten kennt und die Pläne der Tonton für eine neue Weltordnung nicht im Alleingang vereiteln kann, werden sie ihr Potential im Keim ersticken. Ohne Freiraum und etwas Verständnis kann sie nicht die Heldin werden, die das Finale der Trilogie brauchen wird.

    Ich fand „Rebel Heart“ insgesamt etwas schwächer als „Blood Red Road“. Selbst wenn ich mich primär auf die überzeugende Entwicklung der Figuren konzentriere und den charmanten Wild West-Flair der Geschichte einbeziehe, kann ich die sich wiederholenden Muster der Handlung nicht komplett ignorieren. Nach dem vielversprechenden, originellen Auftakt der „Dust Lands“-Trilogie ist dieser Kreativitätsabfall, der sich auch in der neuen Agenda der Tonton zeigt, ernüchternd. Weltherrschaft, Rettungsmissionen und Road Trips – das hatten wir doch alles schon. Außerdem mochte ich den esoterischen Einschlag des zweiten Bandes nicht. Geister, echt jetzt? Musste das sein? Ich hoffe, dass „Rebel Heart“ nur unter dem „Mittlerer-Band-einer-Trilogie“-Syndrom leidet und Moira Young ihrer Muse für den Abschluss „Raging Star“ noch einmal ein ordentliches Opfer darbrachte. Dieselben Abenteuer in Dauerschleife sind einfach langweilig.

  6. Cover des Buches Liebes Leid und Lust (ISBN: 9783641138042)
    Amelie Fried

    Liebes Leid und Lust

     (43)
    Aktuelle Rezension von: wollsoeckchen88
    Mit langgezogener Handlung und ohne richtiges Ende konnte mich 'Liebes Leid und Lust' von Amelie Fried nicht wirklich überzeugen. Auch konnte ich nicht immer nachvollziehen, wieso Hanna und/oder André tun, was sie tun. Das alles außer Acht gelassen, bekommt man von Frau Fried einen kleinen Einblick in die Welt des Theaters und einige wirklich schöne Dialoge geliefert. Für Fans von ChickLit sicher eine super Lektüre, aber mich hat's nicht vom Hocker gerissen. Nett, aber mehr auch nicht.
  7. Cover des Buches Eine andere Welt (ISBN: 9783596905614)
    Philip K. Dick

    Eine andere Welt

     (46)
    Aktuelle Rezension von: mehrsonntag
    Du erwachst und bist nicht mehr existent, nie geboren. Niemand kennt dich und alles ist anders. In dieser Welt ist kein Platz für dich. Nichts ist mehr so, wie es war, die Realität hat sich verschoben, verändert und alles, was es früher gab ist.. verschwunden. Du bist nicht mehr du, sondern der Feind deines Landes, gesucht, gehetzt, gejagt, verfolgt. Du wirst überwacht und zur Zielscheibe von Korruption und Intrigen aus denen du dich nur unter Einsatz deines Lebens, welches nicht von Wert ist für die Gesellschaft, befreien kannst, wenn.. ja, wenn. Jason Taverner, TV-Moderator mit eigener Show und mehr als 30 Millionen Zuschauern und Fans wacht auf und muss feststellen, dass er sich buchstäblich in ein nirgendwo existierendes Geschöpf ohne Identität verwandelt hat. Er ist ein Sechser, ein Ausgewählter gewesen, doch nun - ist nichts davon geblieben. Er wird festgenommen, verhört und wird zur willkommen Zielscheibe des Überwachungsstaates, in dem er sich wieder- und zurecht finden muss. Nicht einmal seine Freunde und Vertrauten können sich an ihn erinnern. Eine Flucht und eine Jagd mit ungewissem Ausgang hat begonnen. In einer Welt, die auf Eigenständigkeit und Persönlichkeit weitgehend verzichtet und Individualität auslöscht, wird ihm jede Möglichkeit, seine Unschuld an den ihm zur Last gelegten Vorwürfen und Anschuldigungen zu beweisen allein durch seine Nicht-Existenz genommen. Drogen und Illusionen sind an der Tagesordnung einer Welt, die aus dem Ruder läuft und einer Zukunft, die erschreckend realistisch beschrieben und nicht mehr all zu fern wirkt.
  8. Cover des Buches Die 50 besten Alkohol-Killer (ISBN: 9783830483199)
    Regina Tödter

    Die 50 besten Alkohol-Killer

     (4)
    Aktuelle Rezension von: le_papillon_curieux

    Seitdem ich dieses Büchlein gelesen habe, gehe ich tatsächlich mit dem Genuss von Alkohol anders um. Nach dieser Lektüre fragt man sich, was macht Alkohol mit mir, was bewirkt er und tut er mir tatsächlich gut? Gibt es da überhaupt etwas Positives, was den Konsum von Alkohol mit sich bringt? Und man stellt fest, zu viel der Einnahme macht schlechte Laune, bringt Übelkeit mit sich, lässt das Hautbild fürchterlich aussehen, Der Körper verliert Mineralstoffe und noch vieles mehr. Sehr schnell greift man zu einem Gläschen um beispielsweise den Alltagsfrust zu betäuben oder aber die Langeweile zu vertreiben. Dieses Büchlein wirkt sehr ernüchternd und gibt Tipps, wie man das größte Anliegen des Menschen, gesund zu bleiben unterstützt und der Macht der Gewohnheit, immer mal ein Gläschen mitzutrinken entsagt.
    Dieses Buch kann ich nur empfehlen!

  9. Cover des Buches Zehn Jahre nach dem Blitz (ISBN: 9783404211777)
    Philip K. Dick

    Zehn Jahre nach dem Blitz

     (3)
    Aktuelle Rezension von: rallus
    Ein Tiefschwarzer Roman über das Leben nach der nuklearen Verstrahlung, mit phantastischen Ideen gespickt. Nach dem atomaren Krieg bekämpfen sich die Menschen nur noch mit Maschinen, durch einen Zufall findet jemand heraus, daß der Fallout vorbei ist. Wie immer führt uns Dick auf eine falsche Fährte, zeigt uns was Relaität NICHT ist, und läßt den Leser allein und orientungslos zurück. Toller Roman!
  10. Cover des Buches Von der Nutzlosigkeit, erwachsen zu werden (ISBN: 9783688112906)
    Uwe Koch

    Von der Nutzlosigkeit, erwachsen zu werden

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Xirxe
    Anfang der 80er gab es potentielle Lehrer ohne Ende - und keine Stellen. Junge Menschen, die sich voller Idealismus in ein Lehramtsstudium gestürzt hatten, mussten feststellen dass ihr Wissen und ihre Kenntnisse nicht gebraucht wurden. Mathias Grewe, geboren 1955, ist einer von ihnen. Von seinen Eltern gefördert und gefordert (er soll es einmal besser haben als sie) sind seine eigenen Erwartungen an das Leben anspruchsvoll: der Beruf soll nicht nur den Lebensunterhalt sichern sondern auch einem höheren Sinn dienen. Die Gesellschaft will er mitgestalten, aktiv in der Demokratie mitwirken. Voller Idealismus und Enthusiasmus engagiert er sich in der Friedensbewegung, demonstriert gegen die Stationierung der Pershing-II-Raketen, schreibt Flugblätter und erledigt so 'nebenbei' sein Studium. Doch irgendwann beginnt er zu realisieren, dass seine Zukunftspläne wohl anders verlaufen werden als geplant, denn es gibt wesentlich weniger Lehrerstellen als Anwärter. Und so findet er sich mit 30 Jahren als Aushilfsfahrer wieder und zieht ein Resümee.
    1985 erschien dieses Buch und obwohl ich mehrere Jahre später als der Protagonist an der Uni weilte, sind die Verhältnisse derart exakt beschrieben, dass ich ständig nur zustimmend grinsend nicken konnte. Der Glaube an ein besseres Leben, die Weigerung sich als ein Rädchen in den kritiklosen Konsumkreislauf integrieren zu lassen, sich nicht in einen Kokon des Privatlebens einzuhüllen sondern aktiv auch am politischen Leben teilzunehmen - hehre Vorsätze, die zumeist zugunsten einer möglichen Karriere schnell über Bord geworfen wurden. Und heute, fast 30 Jahre später, sieht es nicht viel anders aus. Nur wird nun die Karriere direkter angestrebt und mögliche anderweitige gute Vorsätze bezüglich einer eventuellen Verbesserung der Gesellschaft häufig nur noch zum eigenen Vorteil verfolgt. Tja, manches ändert sich wohl nur wenig...
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