Bücher mit dem Tag "erpressun"

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19 Bücher

  1. Cover des Buches Die Poesie des Tötens (ISBN: 9783939990277)
    Andrea Fehringer

    Die Poesie des Tötens

     (21)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Ich habe mich ab den ersten beiden Kurzgeschichten in die »Die Perspektive des Zwielichts« verliebt und kann sie nur empfehlen. So eine witzige Idee! Jeweils zwei Storys gehören zusammen, beide Male sind dieselben Figuren beteiligt, aber sie erleben völlig andere Geschichten. Skurrile Ideen, schräge Details, sehr gute Sprache. Dieses Buch ist schlicht das, was man sich von anderen öfter wünschen würde: ein Vergnügen zu lesen. Man legt es nicht mehr aus der Hand, bis man durch ist, und dann möchte man von vorne anfangen. Ich habe damit jetzt schon ein paar gute Weihnachtsgeschenke. Was für eine Freude. 

  2. Cover des Buches TRAU KEINEM, DER DEIN BESTES WILL! (ISBN: 9783732311880)
    Dörte Thieme

    TRAU KEINEM, DER DEIN BESTES WILL!

     (16)
    Aktuelle Rezension von: Skarab
    Das Buch hat mir sehr gefallen.
    Eltern die einfach nur das Beste für ihre Kinder wollen, aber gar nicht bemerken dass sie Schaden anrichten mit dem was sie sagen oder tun.
    Das Buch handelt die emotionale Ebene des Menschen ab. Es gibt mehrere Erpressertypen, die in dem Buch genauer beschrieben werden und anhand von Fallbeispielen dargelegt werden.
    Es ist ein Tabu-Thema: Emotionalen Druck auf einen anderen Menschen ausüben. Genau deshalb finde ich dieses Buch auch so gut. Es spricht etwas an, das uns allein - oder zumindest den meisten, widerfahren ist.
    Schuldzuweisungen, Demütigung, Versagensängste und Verlustängste oder Eifersucht. Interessant finde ich die Beschreibung der jeweiligen Eltern der Kinder: Das zurückgezogene Kind von egoistischen Eltern. Das selbst zweifelnde Kind von ehrgeizigen Eltern oder das demütige Kind der überfürsorglichen Eltern.
    Man findet in dem Buch Anhaltspunkte und Tipps wie man seine Opferrolle verlässt und gibt Einblick wie der "Erpresser" tickt.
    Das Cover finde ich sehr gut gelungen. Im Buch wird man auch verstehen warum eine Hand auf dem Cover zu sehen ist: es geht um den "langen Arm der Erziehung".  Das gefällt mir.

    Das Buch ließt sich gut. Es kann stellenweise aber langatmig werden aufgrund von Wiederholungen und weil die Grundstimmung immer etwas dramatisches hat.
    Ich kann das Buch jedenfalls jedem ans Herz legen, denn jeder von uns hat schon einmal emotionale Erpressung erlebt - manchmal ist das so subtil dass man erst später dahinter steigt. Ich habe mich und Familienmitglieder darin wiedererkannt.


  3. Cover des Buches Das Grab im Wald (ISBN: 9783442482665)
    Harlan Coben

    Das Grab im Wald

     (268)
    Aktuelle Rezension von: Argentumverde

    Paul Copeland ist der neue Bezirksstaatsanwalt und übernimmt  einen unangenehmen Vergewaltigungsfall. Schnell wird viel Schmutz gewaschen und seine Gegner versuchen alles um ihn von der Weiterarbeit abzubringen. Dazu graben sie auch in seiner Vergangenheit, die nicht gerade leicht für ihn ist. Vor 20 Jahren sind während eines sommerlichen Feriencamps vier Jugendliche im Wald verschwunden - zwei wurden kurz darauf brutal ermordet aufgefunden, von den anderen beiden, Gil und Camille (Pauls Schwester), fehlt bis heute jegliche Spur. Paul, der damals Aufsicht hatte, war nicht auf seinem Posten gewesen. Als nun plötzlich ein Mord passiert und Paul in dem Toten den damals verschwundenen Gil zu erkennen glaubt, beginnt eine brutale Jagd nach der Wahrheit.

    Der Autor schreibt locker, fast unterhält er sich mit dem Leser, dabei ist jeder Schritt und jede Information aber genauestens durchdacht und geplant. Die Handlung springt immer wieder zwischen dem Prozess und den anfangs noch sehr zögerlichen Ermittlungen in dem alten Fall, nimmt aber kontinuierlich Tempo auf und lässt den Leser nicht mehr los.  Es gibt zahlreiche teils sehr gut platzierte Wendungen, die immer wieder in eine andere Richtung führen. Nur stückchenweise erschließt sich dem Leser das gesamte Bild, bis zur letzten Seite hat der Autor noch etwas in der Hinterhand.

    Mein Fazit: Ein sehr geschickt aufgebauter Thriller, der durchgehend fesseln konnte. Alles ist von vorne bis hinten durchdacht und enorm genau konstruiert. Das Buch liest sich absolut zügig weg. Ein wunderbarer Thriller für Zwischendurch.

  4. Cover des Buches Drecksspiel (ISBN: 9783746704265)
    Martin Krist

    Drecksspiel

     (171)
    Aktuelle Rezension von: Pinay

    Mit Drecksspiel hat Martin Krist ein Thriller geschrieben, welcher mir gerade am Anfang einige Nerven gekostet hat. Denn es kommen sehr viele Personen in der Geschichte vor.

    Aber jetzt erstmal etwas zum Cover, ja ich bin ein echtes Coveropfer und als ich dieses Cover gesehen habe, hatte es mich gleich in sein Bann gezogen. Es ist düster und lädt einen quasi dazu ein dieses "Drecksspiel" mit zu spielen bzw. lesen.

    Der Autor wirft einem hier quasi mitten in die Geschichte hinein, es fließt gleich zu anfang Blut und man kommt aus diesem Thriller nicht mehr heraus.

    Die Kapitel sind mit ihrer recht kurzen Länge, schnell zu lesen und sie enden auch immer wieder mit Cliffhangern an den richtigen Stellen. Durch die schnellen Szenenwechsel baut Martin Krist hier ein rasantes Tempo auf, womit er die Spannung konstant aufrecht erhält. Auch wird einem das Gefühl vermittelt dass die einzelnen Handlungsstränge überhaupt nichts mit einander zutun haben. Doch jeweiter man liest desto klarer wird das Bild und man versteht wie alles zusammen gehört. 

    David Cross als Protagonist gefiel mir ganz gut und mit seiner eigenwilligen Art spielt er ganz nach seinen eigenen Regeln. Jedoch erfährt man innerhalb der Handlung sehr wenig über ihn, er bleibt also ein kleines Mysterium.

    Das Ende hat mich ein wenig überrascht,  denn es endet nicht. Martin Krist kommt hier mit einem Cliffhanger daher und lässt einem so ins offene Messer laufen.

    Insgesamt gefiel mir "Drecksspiel" richtig gut, denn es ist nichts für schwache Nerven. Auch wenn mir der Einstig wegen der vielen Personen am Anfang schwer fiel, ist es ein Thriller der sich zu lesen lohnt. Man muss aber am Ball bleiben um den Überblick der einzelnen Handlungsstängen sowie Personen nicht zu verlieren.


    Von mir gibt's eine klare Leseempfehlung!


  5. Cover des Buches Vergeltung - Das Mädchen (ISBN: 9783841209207)
    Katharina Peters

    Vergeltung - Das Mädchen

     (142)
    Aktuelle Rezension von: parden
    EIN THRILLERAUFTAKT, DER NEUGIERIG MACHT AUF DIE FORTSETZUNGEN...

    Hannah Jakobs, ausgebildete Kriminalpsychologin, ist als Sonderermittlerin bundesweit im Einsatz. Ihr Spezialgebiet: vermisste Kinder und Frauen. Dabei hat sie einen ungewöhnlichen Partner: ihr Hund Kotti. Ihr neuester Fall führt sie nach Berlin. Mark Springer, ein junger Kollege vom LKA bittet um ihre Mithilfe. Ein Anwalt ist spurlos verschwunden. Eigentlich nichts für Hannah, doch Robert Bleichert ist eine überaus zwielichtige Figur. Er war nicht nur Berater im Rotlichtmilieu, sondern hat sich auch um Fälle von Kindesmisshandlung gekümmert.

    Vorausgeschickt sei hier, dass dies der erste Teil von insgesamt sechs Teilen eines Thrillers ist. Für mich ist es ehrlich gesagt eine immer gängigere Unsitte, Thriller in Einzelteilen zu verkaufen - wem der erste Teil gefällt, der gerät sozusagen unter Zugzwang. Will man wissen, wie es weitergeht, muss man die folgenden Teile ebenfalls käuflich erwerben, und dies zu einem Preis, der meist deutlich über dem liegt, den der Thriller als Komplettausgabe kostet. Am Beispiel hier: Der erste Teil kostet (im eBook-Format) 0,99 Euro, jeder Folgeband 1,99 Euro. Macht knapp 11 Euro für alle Bände zusammen. Inzwischen liegt der Thriller jedoch auch als Gesamtausgabe vor, und der eBook-Preis liegt bei 7,99 Euro, der Preis der TB-Ausgabe bei 9,99 Euro. Mich ärgert das prinzipiell sehr.


    Ihre Wohnung war klein und billig, in der Regel war nicht aufgeräumt; der Kühlschrank war zwanzig Jahre alt, die Spüle stammte vom Sperrmüll, ein Großteil der Möbel hatte sie für wenig Geld beim Trödel erstanden, die abgewetzten Dielen knarrten, und die Fenster waren undicht. Aber es war ihre Wohnung. Kein wirklich sicherer Ort - den gab es auf der ganzen Welt nicht -, aber zumindest bot er die Illusion davon.


    Doch nun zum Thrillerauftakt selbst, der den Leser mit seinen 85 Seiten gelungen und in flüssigem Schreibstil in das Geschehen einführt und die beteiligten Personen sowie die Örtlichkeiten bildhaft vorstellt. Hannah Jakob ist eine toughe Ermittlerin beim BKA mit einem phänomenalen Gedächtnis für Gesprächssequenzen. Sie lebt seit einiger Zeit getrennt von ihrem Mann und versucht wieder zu sich selbst zu finden. Mark Springer, jünger als Hannah, ermittelt beim LKA Berlin im Fall eines vermissten Anwalts. Impulsiv, wenig von Regeln haltend und kaum beliebt bei seinen Kollegen, versucht er im Alleingang, die wenigen Spuren in dem Vermisstenfall zu verfolgen. In diesem Rahmen bittet er Hannah um ihre Mithilfe, und auch wenn sie sich hier eigentlich gar nicht zuständig fühlt, weckt der Fall ihre Neugierde - zumal schnell klar wird, dass der Anwalt regelmäßigen Umgang mit Größen des Rotlichtmilieus pflegte. Die Zusammenarbeit zwischen Hannah und Mark gestaltet sich allerdings nicht einfach:


    "Geduld lautet Ihr zweiter Vorname, was? Oder ist es doch eher Umsicht und Gelassenheit?"


    Interessante Charaktere, sich andeutende Verwicklungen, geheimnisvolle Personen und eine Tote - da muss man doch einfach weiterlesen!

    Ein vielversprechender Thrillerauftakt, der wirklich neugierig macht auf die Fortsetzungen...


    © Parden
  6. Cover des Buches Im Bann des Drachen (ISBN: 9783802586255)
    Thea Harrison

    Im Bann des Drachen

     (278)
    Aktuelle Rezension von: Smart_Rebecca

    Pia trifft auf Dragos. Mit ihr taucht man ein, in eine Welt in der Menschen und magische Wesen mit- und nebeneinander leben. Drachen, Vampire, Sphinxen, Greifen, Werwölfe, Licht- und Dunkel-Elfen und noch weitere mythische, unsterbliche Zauberwesen finden ihr Schicksal und erfahren Abenteuer, die gewöhnlichen Menschen nicht zugänglich sind.

    Dieser Band ist der Einstieg in die Bücher-Reihe "Elder Races" und mein Lieblingsbuch der Reihe!

    Ich hab dieses Buch sehr gerne, die Protagonistin ist sympathisch und liebenswert, ihre Schwächen sind menschlich und doch ist sie kein "Mensch" sondern ein Werwesen. Die Geschichte ist spannend und hat mich sehr überrascht. Sie hat mich oft zum lächeln gebracht und ich habe mich um die Protagonistin gesorgt, als sie in Bedrängnis geraten ist. 

    Dabei hätte ich das Buch selbst eigentlich nicht gekauft: Durch Zufall habe ich den Kindle eines Freundes in die Hand bekommen und aus Langeweile zu lesen begonnen. Die Geschichte der Werwesen hat mich gerührt und verzaubert, sodass ich mir dieses Buch und die nächsten weitere Teile der Elder-Races-Serie gekauft habe. Jede Story dieses Fantasy-Universums ist einzigartig, die Autorin Thea Harrison hat hier wirklich etwas Besonderes erschaffen, es gelingt ihr wunderbar "echte Gefühle" in die Geschichten diese magischen Welt zu weben.

  7. Cover des Buches Entenblues (ISBN: 9783453417694)
    Thomas Krüger

    Entenblues

     (20)
    Aktuelle Rezension von: Gudan

    Im ersten Band lernten wir Erwin und seine Ente Alfred kennen. Erwin ist ein ganz besonderer Mensch, und so nimmt sich das Buch neben der Schilderung der Ereignisse viel Zeit für die Beschreibung von langen Spaziergängen über Wiesen und Felder, ausgiebiger Wannenbädern und viel Lesezeit in der Wintergartenbibliothek. Darin bleibt sich die Fortsetzung treu, auch wenn sie mit einem überraschenden Leichenfund im Gartenteich und einem Einbruch im Keller beginnt. Erwin ist kein Actionheld, sondern ein feines Gemüt. Eine Leiche im Teich, die gehört da nicht hin. Während Erwin auf seine Art Hinweise und Informationen findet und sammelt, erlebt der Leser in ausschweifenden Beschreibungen Erwins Bilderwelt, verfolgt, wie sich die Bilder zusammenfügen und wieder auflösen. Es ist ein Streifzug durch bekannte und weniger bekannte Bücher, scheinbar bunt zusammengewürfelt und eigenwillig interpretiert. Und doch ergeben sie, verbunden durch die Handlung der Geschichte, ein großartiges Gemälde. Der Autor versteht es, Worte und Sprache gekonnt einzusetzen.

    Eine gelungene Fortsetzung der Reihe.

  8. Cover des Buches Kanakenblues (ISBN: 9783865324542)
    David Gray

    Kanakenblues

     (43)
    Aktuelle Rezension von: Elmar Huber

    Die alte Kaffeemaschine hatte sich ausgeröchelt. Boyle griff nach der Kanne und goss die dampfende Flüssigkeit in einen Porzellanbecher.
    „Morgen, Arschloch“, prostete er durchs Küchenfenster dem Plakat auf dem Bauzaun gegenüber zu. Das Plakat zeigte ihn selbst, wie er breit lächelnd dem Betrachter eine Polizeimarke entgegenstreckte. Darunter stand in großen, vertrauenerweckend blauen Lettern: „EINER VON UNS.“

    STORY
    Hauptkommissar Lewis Boyle von der Pressestelle der Polizei Hamburg wird zum Tatort eines Mordes gerufen. Der Sohn des Polizeipräsidenten Carl Stiller wurde erschossen, regelrecht hingerichtet. Stiller will Boyle unbedingt bei der Soko dabei haben, und versetzt ihn dafür kurzerhand zur Mordkommission. Stiller hat Beweise dafür, dass Boyle ein Jahr zuvor nicht nur eine Festnahme der Drogenabteilung hat platzen lassen, sondern auch, dass er das Koks, das als Köder dienen sollte, direkt aus der Asservatenkammer an einen Dealer verkauft hat. So glaubt er, etwas gegen den Beamten in der Hand zu haben, um ihn kontrollieren und ggf. die Ermittlungen lenken zu können.

    Zuvor am selben Tag erfährt der Bauarbeiter Younas davon, dass seine Tochter, die kurz vor dem Abitur steht, von vier jungen Männern vergewaltigt wurde. Auf den Druck seines Schwagers und seiner Ehefrau fasst er widerwillig den Plan, die vier Männer zu töten, die seiner Tochter eine vielversprechende Zukunft geraubt haben.

    „Wer immer meinen Sohn erschossen hat, müsste schon sehr viel Pech haben, wenn er dafür mehr als die üblichen zwölf bis fünfzehn Jahre kassiert. Aber zwölf bis fünfzehn Jahre Knast sind mit zu wenig. Das hat mein Junge nicht verdient.“

    MEINUNG
    Bereits einige Jahre zuvor hat David Gray den vorliegenden Roman unter dem Titel GLASHAUS in Eigenregie veröffentlicht. Als es zur Zusammenarbeit mit dem Pendragon Verlag kam, wurde das Buch dann zusammen mit den Lektoren wesentlich erweitert und einige Veränderungen vorgenommen. Es ist also komplett überarbeitet worden.“ Und KANAKENBLUES macht sich sehr gut im Programm des Bielefelder Verlages, der dem geneigten Leser vor allem für sein ausgesuchtes Programm moderner Krimis, wie z.B. auch für seine Robert B. Parker-Edition bekannt ist.

    Nach eigener Aussage wollte David Gray eine Geschichte schreiben, in der „jede Hauptfigur gute Gründe dafür hat, das strafrechtlich, bzw. moralisch verwerfliche zu tun“ (Interview auf http://wortgestalt-buchblog.blogspot.de). So wimmelt es in dem Roman von Grauzonen, keiner der Charaktere hat eine weiße Weste, jeder hat die eine oder andere Fehlbuchung auf seinem Konto. Sogar die Hauptfigur Lewis Boyle ist beileibe kein Saubermann, doch kommt man als normal tickender Leser mit ihm und dem, was ihn antreibt, noch am besten klar. So erklärt sich Boyles rechtliches Fehlverhalten immerhin aus Integrität zu denen, die ihm nahe stehen und richtet sich gegen jene, die ihm selbst ans Bein pissen wollen.

    Die Stärke des Autors besteht darin, seine Charaktere, nachdem sie einmal aufgestellt sind, wie Spielfiguren durch das Geschehen zu treiben, die ihre Handlungen und Entscheidungen nahezu vollständig durch äußere Umstände bestimmt. Überdies gelingt es ihm nicht nur, die Motivationen der Figuren klar heraus zu arbeiten, sondern diese auch für den Leser nachvollziehbar aufzubauen. Hüben wie drüben auf dem schmalen Grat der Gesetzestreue. Ganz dicht ist Gray dabei an seinen Personen dran, so dass der Leser gemeinsam mit den Protagonisten in einen Ereignisstrudel gesaugt wird, der einen erst ganz am Ende und ordentlich durchgekaut wieder ausspuckt. „Irgendwie wenigstens den Kopf über Wasser halten“, lautet die Devise. So kann man KANAKENBLUES – nicht zuletzt wegen des Handlungsortes Hamburg – ganz treffend als adrenalingetriebene Mischung der TATORTe mit Mehmet Kurtuluş und seinem Nachfolger Till Schweiger beschreiben.

    Im Groben besteht KANAKENBLUES aus zwei Handlungssträngen. Einerseits dem Weg des Soko-Ermittlers wider Willen, Lewis Boyle, der plötzlich unter dem enormen Druck steht, möglichst schnell den Mörder des Sohnes seines obersten Vorgesetzten zu finden und dabei auch noch mit seinem neuen Team klar kommen muss. Auf der anderen Seite dem Pfad des Rächers seiner Tochter Younas, der sein Handeln, zu dem ihn andere gedrängt haben, selbst nicht vollständig vor sich rechtfertigen kann. Doch einmal diesen Weg beschritten, gibt es für ihn auch kein Zurück mehr.

    Beide „Kontrahenten“ sind also nicht mit voller Überzeugung bei ihrer jeweiligen Sache und man könnte sich die beiden gut zusammen in einer Kneipe bei einem gemeinsamen Bier vorstellen.

    Im Gegensatz zur moralischen Unschärfe, die den Roman beherrscht, ist zu bemerken, dass der Handlungsverlauf sehr gut durchgeplant ist und die Geschichte zu keinem Zeitpunkt zu entgleisen droht. Möglicherweise kommt es KANAKENBLUES hier zugute, dass die Geschichte bereits einmal geschrieben und hierfür „nur“ professionell überarbeitet wurde.

    Ein zweiter Fall mit Lewis Boyle ist bereits in Arbeit.

    FAZIT
    Brillanter Hard Boiled Thriller aus Hamburg. Eine Tour de Force durch alle möglichen Grauzonen, die von vorneherein kein gutes Ende nehmen kann.

  9. Cover des Buches Die Totengräberin (ISBN: 9783866049796)
    Sabine Thiesler

    Die Totengräberin

     (19)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Nachdem mich die beiden ersten Bände der Reihe noch nicht gänzlich überzeugen konnten, wollte ich Frau Thiesler eine weiter Chance geben, um mir ihren Commissario schmackhaft zu machen. Um es vorwegzunehmen: Es ist ihr NOCH weniger gelungen.

    Die Story fing wirklich gut an und am Schreibstil lag es auch diesmal nicht, dass ich kein Feuer gefangen habe. Aber im weiteren Verlauf wurde die Handlung immer konstruierter, wirkte phasenweise regelrecht an den Haaren herbeigezogen und unglaubwürdig.

    Auch in diesem Band macht der Commissario keine besonders gute Figur. Ja, man fragt sich wirklich, wie es dieser Trottel überhaupt zur Polizei geschafft hat! Das die Autorin ihn jeweils nur in einer absoluten Nebenrolle präsentiert, erscheint mir wirklich kein großer Verlust zu sein, ist aber einer Krimireihe, die ihn als Hauptermittler führt, absolut unwürdig. Und seine Frau Gabriella kann einem wirklich leid tun. Denn ich fürchte, ihre Hoffnungen, dass ihr Mann aufgrund guter Leistungen jemals nach Rom zurück befördert werden wird, sind mehr als utopisch.

    Im Moment verspüre ich jedoch keine große Lust, diese Entwicklung weiter zu verfolgen und so verabschiede ich mich, mit etwas Frust im Gepäck, fürs Erste aus der Toskana.


  10. Cover des Buches Abgeblockt (ISBN: 9783442484614)
    Harlan Coben

    Abgeblockt

     (13)
    Aktuelle Rezension von: MaryBolyen

    Ich liebe den Schreibstil von Harlan Coben. Er hat einen sehr ironischen und witzigen Grundton, der allerdings im Verlauf der Geschichte immer weniger und dafür immer düsterer und trauriger wird. Auch die gewohnt schlagfertigen Gespräche zwischen Myron und Win werden mit Fortschreiten der Geschichte immer erster.

    Die Beziehung zwischen Brenda und Myron ist vielschichtig und die Anziehung zwischen den beiden ist zwar sehr schnell da, aber Myron hält sich sehr zurück.

    Die Geschichte um Brenda und die Bedrohung der sie ausgesetzt ist, ist komplex und ich bin zusammen mit Myron immer wieder in die falsche Richtung gerannt. Bis zum Schluss war mir nicht klar um was es eigentlich geht und wer Brenda nach dem Leben trachtet. Es spielten so viele Faktoren mit, dass die Lösung tatsächlich nicht ersichtlich war und die Person des Mörders war richtig überraschend. Damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet.

    Was mir an den Romanen aus der Reihe um Myron Bolitar auch so gut gefällt sind die Protagonisten. Myron versucht zwar immer „ehrenhaft“ zu handeln, doch auch er bewegt sich in Grauzonen. Ihm ist das bewusst und es bereitet ihm manchmal Probleme, doch er tut es immer wieder, um jemanden zu beschützen oder um das zu erreichen, von dem er überzeugt ist, dass es das Richtige ist.

    Win dagegen hat keinerlei moralische Bedenken, wenn es darum geht seine Freunde zu retten oder Verbrecher zu bestrafen. Er schreckt vor körperlicher Gewalt nicht zurück und nimmt dabei den Tod eines Menschen in Kauf. Dabei ist er unbedingt loyal zu Myron und steht auch zu ihm, wenn er nicht von Myrons Handeln überzeugt ist.

    Die Gespräche der beiden sind ironisch, witzig, manchmal tiefgründig und gehen unter die Haut.

    Ich werde die Reihe um Myron Bolitar auf jeden Fall weiterlesen und gebe dem Buch fünf Sterne.

  11. Cover des Buches Asylwut: Hass Erpressung Wahnsinn (ISBN: B077XXSSMG)
  12. Cover des Buches Zickenjagd (ISBN: 9783401800790)
    Susanne Mischke

    Zickenjagd

     (143)
    Aktuelle Rezension von: LollyLovesBooks

    Meine Meinung:
    Ich habe ein bisschen mehr von diesem Buch erwartet. In die Geschichte bin ich nicht ganz so gut reingekommen, weil mich der Schreibstil irgendwie ein bisschen gestört hat. Auch generell habe ich das Buch manchmal nicht verstanden; z.B. warum es ein Thriller ist. Für mich war es das irgendwie nicht so, da die eigentliche Haupthandlung ist, dass ein Mädchen etwas weiß, was es nicht unbedingt wissen sollte. Für mich kein Thriller, aber für zwischendurch völlig okay.

    Inhalt:
    Josy ist mit ihrer Clique eines der hübschesten Mädchen der Schule. Sie ist beliebt, doch ärgert auch alle, die ihr nicht gefallen. So wie Ines. Als dann ein Unfall passiert, an dem Josy beteiligt war, sieht Ines ihre Chance: Sie erpresst Josy mit ihrem Wissen. Josy fühlt sich unwohl in der Gegenwart von Ines, fühlt sich fast belästigt. Als dann auch noch Josys Freundin stirbt stellt sich eine Frage: War es etwa Ines’ Schuld?



  13. Cover des Buches Der Provokateur (ISBN: 9783869810133)
    Ronald Barnabas Schill

    Der Provokateur

     (2)
    Aktuelle Rezension von: TheSilencer
    Vergessen wir 'mal die Penis-Parade im "Big-Brother"-Haus. Erinnern wir uns einmal an den Richter, der antrat, das Böse zu bekämpfen.

    Dieser Richter, der ins Kreuzfeuer geriet, weil er plötzlich für Recht und Ordnung sorgte, jenseits des Gesülzes von Gutmenschen, die in jeder Bewährungsstrafe das Allheilmittel sehen, wenn sie nur ganz fest 'dran glauben.

    Schill schildert seine Karriere. Wie er zu "´Richter Gnadenlos" wurde und wie er es schaffte, der SPD das Fürchten zu lehren.

    Die ramdöseligen sexuellen Appetitzer seien ihm verziehen. Die sind so plump und doof geschildert, daß man sie überfliegen kann. Aber selbst Dieter Bohlen brachte seine Dumm-Bumms-Geschichten in seinen Büchern unter, denn: sex sells.

    Unterm Strich bleibt eine Biografie, die mir ehrlich erscheint, die halbwegs spannend präsentiert wird, der ich allerdings unterstelle, daß sie ohne Ghostwriter geschrieben wurde. Ein solcher hätte das Leseerlebnis vielleicht um einiges gesteigert.

    Wer Buschkowski, Sarazzin und Heisig gelesen hat, kann hier durchaus mitfiebern.
  14. Cover des Buches Der Kaufmann von Lippstadt (ISBN: 9783839214930)
    Rita Maria Fust

    Der Kaufmann von Lippstadt

     (36)
    Aktuelle Rezension von: hasirasi2

    Ich bin ja eigentlich ein Fan gut recherchierter historischer Romane, aber dieser hier hat mich an meine Grenzen gebracht. Für mich war er „über-recherchiert“. Es gab Seiten, die bestanden gefühlt aus mehr Quellenangaben bzw. Erläuterungen, als Romaninhalt.

    Dabei ist der Fall an sich eigentlich extrem spannend: Innerhalb nur eines Jahres verliert der angesehene Lippstädter Kaufmann Overkamp alles: sein Ehre, seine Würde, sein Geschäft, sein Haus – seinen Lebensmut. Am Ende „flieht“ er gebrochen und pleite nach Lübeck zu seiner dort lebenden Tochter. Wie es genau dazu kam, erzählt Rita Maria Fust in „Der Kaufmann von Lippstadt“. Dabei bedient sie sich zweier Zeitebenen – 1764/65 geht es um Overkamps Absturz und 2010 stößt der Student Oliver auf einen Brief, der mit Overkamps Fall zusammenhängt und versucht deshalb, dessen Geschichte zu rekonstruieren.

     

    Alles beginnt damit, dass Overkamps unverheiratete Tochter Elisabeth schwanger ist und den Vater des Kindes verheimlicht. Das will und kann Overkamp nicht hinnehmen, also spioniert er ihr hinterher und glaubt, den Kindsvater zu kennen. Kurz darauf explodiert ein Munitionslager der Stadt und 2 Leichen werden gefunden. Später verschwinden weitere Männer, Gerüchte kommen auf, dass Overkamp vor der Explosion gesehen wurde. Der kann oder will sich nicht wehren und lässt sich erpressen, bis er letztendlich alles verliert.

     

    Die Spirale aus Gewalt und Schuld, in die sich Overkamp immer mehr verstrickt, hat mir sehr gut gefallen. Für ihn geht es ab einem bestimmten Punkt nur noch abwärts, weil er sich in einer ausweglosen Situation wähnt und jedes persönliche Unglück als Strafe Gottes wertet.

     

    Hingegen fand ich Olivers Part in der Geschichte oft etwas unmotiviert und unüberlegt. Nur auf einen geerbten Brief seiner Oma hin unterbricht er sein Studium und geht nach Lippstadt, um nach Overkamp zu forschen. Auch seine plötzlich auftauchende Freundin Annika und die daraus resultierende Liebesgeschichte empfand ich als eher störend und zu plötzlich. Ich verstehe zwar die Beweggründe der Autorin (Oliver ist dabei, als Leichen und Munition aus Overkamps Zeit auftauchen, dass gibt ihm neue Hinweise), aber das hätte m.E. irgendwie eleganter gelöst werden können. Zumal Annika nur eine sehr blasse Randfigur bleibt.

     

    Generell würde ich sagen, dass das Buch für Ortsansässige sicher interessant ist, da viele historische Hintergründe und aktuelle Gegebenheiten verwendet wurden. Mir waren die diversen Stadtrundgänge und sich wiederholenden Erläuterungen zur Stadtgeschichte durch Overkamp bzw. Oliver einfach zu viel und leider zum Teil auch zu trocken und holprig in die Handlung integriert.

  15. Cover des Buches Agentur Valeska: Modelmord: Ruhrpott-Thriller (ISBN: B00AJE57HI)
    Ulli Eike

    Agentur Valeska: Modelmord: Ruhrpott-Thriller

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    ChickLit nun auch als Thriller. Das hat mich so neugierig auf das Buch gemacht, dass ich es unbedingt lesen wollte. Kaum hatte ich meine Nase in die Geschichte versenkt, riss sie mich mit und ließ mich erst zwei Tage später wieder vom Haken.

    INHALT:
    Eigentlich ist Sascha aus dem Escortservice der Agentur Valeska ausgestiegen. Doch dann erscheint in der Tageszeitung ein eindeutiges Foto von ihr und einem Kunden. Das kostet sie Job und Freund, doch damit nicht genug. Plötzlich tauchen in ihrem Umfeld auffallend viele Tote auf. Sascha und die Agentur Valeska nehmen die Ermittlungen auf.

    MEINUNG:
    Besonders fasziniert hat mich bei diesem Buch die Tatsache, dass hier ein männlicher Autor in Ich-Form aus der Sicht seiner weiblichen Hauptfigur schreibt, wie es im ChickLit-Genre üblich ist. Das kann gut gehen oder daneben geraten. In diesem Fall entstand eine überaus interessante Figur: Sascha, das Ex-Callgirl. Sie ist kein zartes Weibchen und auch keine Fettnapf-Abonnentin. Sascha ist vielmehr eine ziemlich toughe Person, die mitunter ein wenig herb wirkt. Typische Stellen sind für mich die, in denen sie zum Beispiel ihrer Liebe zu hohen Geschwindigkeiten auf ihrem Motorrad nachgeht, um sich abzureagieren. Doch trotz allem ist sie eine eindeutig weibliche Figur, die dem Autor gut gelungen ist. Mich hat sie begeistert, gerade weil sie ein paar männlich herbe Züge hat.
    Auch die anderen Figuren sind klasse gestaltet. Angefangen von Agenturchefin Valeska, die sich aus einem Eisblock zur Frau mausert, über Johannes, Saschas Cousin, sowie Nick, Saschas abhandengekommenen Freund. Auch die weiblichen Angestellten der Agentur sind herrlich schräg. Ich habe mich köstlich amüsiert.
    Inhaltlich finde ich die Story sehr gut aufgebaut. Sie ist in sich logisch, bietet eine überraschende Wendung am Schluss, und hält durchgängig die Spannung. Einfach so mittendrin Aussteigen ist nicht.

    WERTUNG:
    Mich hat dieses Buch vollauf überzeugt, wobei es in meinen Augen kein Thriller ist. Dadurch wird eine Leseerwartung geweckt, die die Story nicht erfüllt. Das Genre „Krimi“ sehe ich eher als passend an, und dieses bedient der Autor tatsächlich auch sehr gut.
    Ich hatte meinen Lesespaß und gebe dem Roman ein „Sehr gut“ und vier Wertungspunkte, wobei der Punktabzug lediglich dem meiner Meinung nach unglücklich gewählten Genre geschuldet ist.

    Mein Fazit: Herrlicher ChickLit-Krimi im Escortmilieu
  16. Cover des Buches Agentur Valeska: Modelmord: Thriller (ISBN: 9781481294232)
  17. Cover des Buches Das englische Kreuz: Ein James Dante Farsetti Krimi (ISBN: 9783847682868)
    Rolf Aderhold

    Das englische Kreuz: Ein James Dante Farsetti Krimi

     (2)
    Aktuelle Rezension von: mabuerele

    Wir schreiben das Jahr 1153. In England empfängt Bischof Heinrich von Blois einen Künstler. Er bringt ihm ein Kreuz, das genau nach den Vorgaben des Bischofs angefertigt wurde.

    Die Geschichte wechselt in die Gegenwart. Gulio Montella, ein Kunsthändler und Filmproduzent, gibt in New York eine Party. Bald wird er sein eigenes Museum eröffnen. Während der Veranstaltung bittet er James Dante Falsetti zu sich. Gulio weiß, dass er verfolgt wird und dass trotz höchster Sicherheitsvorkehrungen jemand sein Arbeitszimmer betreten hat. Er übergibt Farsetti einige Bogen Papier und informiert ihn über die Bedrohung. Am nächsten Morgen ist Gulio tot.

    Mit Hilfe von Gulios versteckten Hinweisen findet Farsetti im Arbeitszimmer ein Kreuz aus Elfenbein. Das aber bringt ihn und Victoria, Gulios Tochter, in Gefahr. Jemand vermutet in den Schriftzügen eine versteckte Schatzkarte.  

    Der Autor hat einen spannenden und abwechslungsreichen Thriller geschrieben, der ein Stück englischer Geschichte mit der heutigen Zeit verbindet.  Nicht nur in den drei Kapiteln aus der Vergangenheit, auch in den Gesprächen mit Wissenschaftlern werden die Auseinandersetzung von Königin Mathilde und König Stephan im England des 12. Jahrhunderts lebendig. Seit dieser Zeit ist der englische Kronschatz verschwunden.

    Das Buch ließ sich zügig lesen. Dazu haben die beiden sympathischen Protagonisten und der rasante Handlungsverlauf beigetragen. Allerdings scheint ihnen ihr Gegner immer einen Schritt voraus zu sein. Gleichzeitig setzt er sie raffiniert unter Druck.

    Die Sprache ist einem Thriller angemessen. Humorvolle Dialoge lockern die Geschichte auf.

    Positiv hervorzuheben ist außerdem das Nachwort, welchen Fiktion und Realität trennt.

    Das Buch hat mir sehr gut gefallen, denn es hat alles, was einen anspruchsvollen Thriller ausmacht: eine glaubhafte Geschichte, einen hohen Spannungsbogen und Protagonisten, mit denen man bangt und zittert.   

  18. Cover des Buches Das Labyrinth (ISBN: 9783868047356)
    David Baldacci

    Das Labyrinth

     (16)
    Aktuelle Rezension von: LEXI
    Sehr spannender Wirtschaftsthriller aus der Feder von David Baldacci, der den Hörer stundenlang atemlos lauschen lässt. Der turbulente Plot mit dem unglaublich ausgeklügelten Kriminalfall - eine Mischung aus Finanzbetrug und  Computerkriminalität - wird durch die ausdrucksvolle Stimme von Regina Lemnitz vertont, die exzellente Arbeit leistet. Sie verleiht dem Hörbuch den perfekten Ausdruck und macht das Hören zu einem aufregenden Vergnügen.
  19. Cover des Buches Blutpsalm (ISBN: 9783981872217)
    Meredith Winter

    Blutpsalm

     (69)
    Aktuelle Rezension von: Corrado

    Eigentlich wollte der geachtete Dorfpfarrer Jonathan nur einen Computerservice kontaktieren, - wer aber an Stelle des erwarteten Technikers erscheint, ist Marlene, eine verführerische junge Frau, die allerdings Dienste ganz anderer Art anbietet! Die der züchtige Pastor aber nicht annehmen kann. Dennoch ist er fasziniert von der schönen Marlene, die ihm nicht mehr aus dem Kopf geht. Weitere Begegnungen zwischen den beiden sind vorprogrammiert und bald ist Jonathan rettungslos verliebt in die Prostituierte, die diese Gefühle erwidert. Doch geht ein brutaler Mörder um, der es offensichtlich auf die Freier der jungen Frau abgesehen hat und in dessen Visier nun auch Jonathan gerät....

    Als "Liebeskrimi" ist der vorliegende Roman ausgewiesen - und was darunter zu verstehen ist, hat sich mir sehr bald erschlossen! Der durchaus spannende Krimi, in dem die Identität des Mörders nach etwa der Hälfte der Handlung zu meiner anfänglichen Überraschung bereits aufgedeckt wird, ist in der Tat gleichzeitig eine Liebesgeschichte, die sich mit Wucht zwischen Jonathan und Marlene, den beiden Protagonisten, entfaltet. Diese präsentiert sich nicht nur mit völlig banalen Dialogen, sondern nach meinem Empfinden auch noch mit einem Übermaß an detaillierten Sexszenen.

    Weniger wäre hier mehr gewesen und hätte dem Krimi, dessen Grundidee originell ist, gewiss nicht geschadet. Im Gegenteil, möchte ich meinen, denn besagte Szenen sind so raumgreifend, dass sie auf Kosten der eigentlichen Handlung, der Morde und deren nicht vorhandenen, jedenfalls nicht erwähnten Ermittlungen, des Blickes hinter die Fassaden des Dorfes, das der Hauptschauplatz des Geschehens ist, und in dem der Mörder zu Hause ist, gehen.

    Die Detailtreue, die die Autorin ihren Sexszenen widmete, hätte ich mir überdies für eine tiefer gehende Charakterisierung aller in dem Roman auftauchenden Personen, inklusive der Protagonisten gewünscht. Denn außer ihnen, die von ständigen Stimmungswechseln und zickigem Verhalten heimgesucht werden, das verwunderlich und nun wirklich nicht nachzuvollziehen ist, gibt es noch weitere ausbaufähige Akteure, von denen einige mir näher gekommen sind, als es Jonathan und Marlene gelang, und die für erfrischende Abwechslung und sogar Amüsement sorgten, wenn sie auch arg klischeebehaftet dahergekommen sind. Ihnen hätte man jedenfalls längere und häufigere Auftritte gewünscht, als die Autorin ihnen zubilligte.

    Tiefere Einblicke hingegen gewährt Meredith Winter in das kranke, besessene Hirn des Mörders. Dass seine Identität so schnell enthüllt wurde, empfand ich, wie bereits erwähnt, nach erstem Staunen beim Weiterlesen als gut durchdachte Dramaturgie, die ein wenig ablenkte von den immerwährenden erotischen Begegnungen der beiden Hauptpersonen, zumal die Spannung nicht nur erhalten blieb, sondern sich sogar noch steigern konnte, da man nie wusste, was der zu allem entschlossene, brandgefährliche Mörder wohl als nächstes vorhatte. Und in der Tat, bis zum Schluss hätte alles geschehen können, nichts war voraussehbar. Und so war das Ende der glaubwürdigste, befriedigendste Teil des mit zu viel Erotik gespickten "Liebeskrimis"!

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