Bücher mit dem Tag "eskimo"

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39 Bücher

  1. Cover des Buches Die Entdeckung der Langsamkeit (ISBN: 9783492957939)
    Sten Nadolny

    Die Entdeckung der Langsamkeit

     (446)
    Aktuelle Rezension von: caro_lin

    Die ersten 50 Seiten habe ich überlegt es wegzulegen. Ich bin froh, dass ich es nicht getan habe! Als ich einmal drin war, habe ich es geliebt. Die Tage und Wochen, die ich die Entdeckung der Langsamkeit gelesen habe war dieses Buch mein Rückzugs- und Wohlfühlort. Und das, obwohl es inhaltlich oft alles andere als schön zugeht, es geht stellenweise um Krieg, Hunger, Tod und menschliche Abgründe. Dann aber wieder um die Schönheit unserer Welt und der Dinge die uns Menschen voneinander unterscheiden. 

    Eigentlich wollte ich 4 Sterne geben, da es phasenweise dann doch auch wieder etwas zäh wird. Aber die Gefühle, die dieses Buch in mir ausgelöst hat, sind besonders und darum vergebe ich 5 Sterne.

  2. Cover des Buches Terror (ISBN: 9783641113612)
    Dan Simmons

    Terror

     (222)
    Aktuelle Rezension von: SunnySue

    "Der Tod durch Verhungern ist grausam, Goodsir. Glauben Sie mir. Ich habe ihn in London gesehen, und ich habe ihn bei Schiffbrüchigen gesehen. Doch der Tod durch Scorbut ist noch schlimmer. Es wäre besser, wenn uns dieses Wesen alle noch heute holen würde."

    In seinem historischen Roman "Terror" erzählt Dan Simmons uns die Geschichte der geheimnisumwobenen und letzten Expedition des britischen Polarforschers Sir John Franklin. Im Mai 1845 machte er sich mit der "HMS Terror" und ihrem Schwesterschiff "HMS Erebus", beides Schiffe der Royal Navy, auf den Weg, um erstmals die Nordwestpassage, durch das arktische Eis in den Pazifik vollständig zu durchsegeln, diesen Weg kartografisch zu erfassen und damit den kürzesten Seeweg von Europa nach Asien zu finden. Diese Expedition endete jedoch in einer Katastrophe. Und erst 2014 - also mehr als 160 Jahre später! - wurde das Wrack der "HMS Erebus" und erst 2016 die Überreste der "HMS Terror" gefunden. Es ranken sich viele Theorien um diese Expedition und es war für mich sehr spannend dieses Buch, das eine Mischung aus Wahrheit und Fiktion ist, zu lesen.
    (Aus dem Amerikanischen von Friedrich Mader.)

    "Aber Crozier empfand keine Verzweiflung dieser Art. Noch nicht. Viel wichtiger für ihn in diesem Augenblick war die blaue Flamme der Entschlossenheit, die immer noch in seiner Brust brannte: Ich will leben."

    Was für eine Geschichte! Sehr atmosphärisch erzählt uns Simmons über das Los der Schiffe und ihrer Männer und kreirt einen Roman, der uns erbarmungslos mit sich ins kalte Eis reißt. Der uns spürbar frieren und uns bibbernd vor dem eisigen Wind und der Bestie aus dem Eis Schutz suchen lässt. Eine Geschichte die viele Schrecken und die tiefsten Abgründe der Menschheit offenbart, uns Hunger leiden lässt und uns die unerbittliche Grausamkeit dieser entbehrungsreichen Region aufzeigt.

    Eine Frage, die mich sehr beschäftigt hat, die ich aber definitiv nicht beantworten kann, ist: Würde ich in dieser Situation Menschenfleich essen?

    "Wenn es eine Hölle gibt - woran ich nicht mehr zu glauben vermag, da das Leben auf dieser Erde Hölle genug für ein ganzes Universum ist -, dann muss ich in den tiefsten Kreis des Infernos geworfen werden."

  3. Cover des Buches Fräulein Smillas Gespür für Schnee (ISBN: 9783446248663)
    Peter Hoeg

    Fräulein Smillas Gespür für Schnee

     (681)
    Aktuelle Rezension von: Favole

    Smilla, halb Grönländerin, halb Dänin, ist eine verletzlich aggressive, über große Strecken unsympathische und für mich kaum nachvollziehbare Protagonistin. Sie erinnert in Ihrer Art an die Klischees von Autismus, auch wenn es wohl nicht so ist. 

    Dazu kommt eine langsam vorangehende Handlung in drei Abschnitten (Die Stadt, Das Meer, Das Eis), die vor allem in der ersten Hälfte des Buches ständig durch Rückblenden in Smillas Kindheit, ihre Auseinandersetzung mit Geschichte und Kultur Grönlands, durch zusätzliche Zeit- und Ortssprünge in der Gegenwart und durch philosphische und naturwissenschaftliche Betrachtungen und Erklärungen unterbrochen wird. Das macht das Lesen langsam und anstrengend. Ich habe sicher nicht alles verstanden, wenn auch die Handlung mit Tathergängen und Motiven durchaus klar herausschaut. 

    Es hat nicht viel gefehlt und ich hätte das Buch abgebrochen. Ich bin dran geblieben und vor allem nach der guten Hälfte des Buches, ab dem Meer-Abschnitt, wurde es spannender, auch weil vor allem die Rückblenden und Unterbrechungen deutlich weniger wurden. Ich hatte es sehr auf ein erlösendes und rundes Ende gehofft, aber irgendwie wäre das dem Buch wohl nicht gerecht geworden. Es ist nicht gänzlich offen. Der Fall ist in gewissem Maße abgeschlossen und doch bleibe ich als Leser ein wenig ratlos im kalten Eis zurück. 

    Alles in allem ist es kein schlechtes Buch. Es ist anspruchsvoll und das macht es per se nicht einfacher, es zu mögen. Ich bin froh, dass ich bis zum Ende durchgehalten habe, kann aber nicht sagen, ob und wem ich es empfehlen würde.

  4. Cover des Buches Nico in Mirathasia (Sarah & Nico) (ISBN: B008ZNZ8E2)
    Veronika Aretz

    Nico in Mirathasia (Sarah & Nico)

     (19)
    Aktuelle Rezension von: kingofmusic

    Wünschen wir uns nicht alle ab und an in ein Land fernab der (zumeist) grauen Alltagsrealität, um dort all das ausleben und ausprobieren zu können, was uns sonst auf Grund von (gesellschaftlichen) Konventionen verwehrt bleibt oder wozu wir aus (körperlichen) Gründen nicht (mehr) in der Lage sind? Es gibt dieses Land. Es nennt sich „Mirathasia“ und der Held unserer Geschichte, Nico, darf dort hinein.

    Der 13-jährige Nico ist durch einen Unfall an den Rollstuhl gefesselt und will sich mit dieser Situation nicht abfinden. Er zieht sich zurück, will von der „realen“ Welt nichts mehr wissen und steckt sprichwörtlich den Kopf in den Sand. Soweit der äußere Rahmen. Der innere Rahmen sieht ganz anders aus und verändert in Ansätzen auch den äußeren :-) Klingt kryptisch, ist es aber nicht. Denn nach anfänglicher Skepsis probiert Nico eine Internetseite aus, die ihn in das Land „Mirathasia“ katapultiert und wo er für jeweils eine Stunde (in der realen Welt gerade mal eine Minute) sein darf, wie er vor dem Unfall war: ein fröhlicher und aufgeweckter Junge mit funktionierenden Beinen. Hier erlebt er manches Abenteuer und er erkennt, dass mehr in ihm steckt, als er sich im Leben „außerhalb“ Mirathasias eingestehen will.

    Was sich wie ein schon bekanntes (literarisches) Motiv liest, ist in Wirklichkeit ein gut und schnell zu lesendes Werk über die Sorgen und Nöte eines pubertierendes Teenagers, der von einer Sekunde auf die andere lernen muss, wie es ist ein Handicap zu haben und es sich trotz der Einschränkung lohnt zu leben und an sich zu glauben.
    Parallel zu „Nico in Mirathasia“ gibt es auch das weibliche Pendant „Sarah in Mirathasia“, die man als Leser schon bei Nico kennenlernt und demnächst ebenfalls von mir rezensiert wird.

    Mich hat die Geschichte um Nico gepackt und ich konnte das Buch zum Schluss nicht mehr aus der Hand legen. Die Vorschau auf Band 2 lässt auf weitere spannende Abenteuer in Mirathasia hoffen.

    Zum Schluss noch ein Dank an die Autorin für das Rezensionsexemplar!!!

  5. Cover des Buches Hector und die Entdeckung der Zeit (ISBN: 9783492953344)
    François Lelord

    Hector und die Entdeckung der Zeit

     (233)
    Aktuelle Rezension von: RadikaleResignation

    Hector und seine wunderbar schöne Sicht der Dinge begeistern mich immer wieder. Seine wie nebenher entdeckten philosophischen Gedanken bringen den Leser zum Schmunzeln und zum Denken. Lelord hat eine wunderbare Art, mit dem Sinn des Lebens umzugehen. Immer wieder gerne, auch wenn der Erstlingsroman mit Der Suche nach dem Glück unerreicht bleibt :-)

  6. Cover des Buches G.A.S. (ISBN: 9783446258044)
    Matt Ruff

    G.A.S.

     (147)
    Aktuelle Rezension von: dunkelbuch

    Die politische Landschaft hat sich durch ein paar verheerende Kriege gewaltig verändert. Es gibt (fast) keine dunkelhäutigen Menschen mehr auf der Welt. Eine sonderbare Pandemie hat (nur) sie dahingerafft. Die „Neger“, die die Straßen noch bevölkern und allerorts anzutreffen sind, sind Maschinen. Es handelt sich um Androiden, die menschlich aussehen und dem Menschen das Leben vereinfachen und versüßen, weil sie ihnen einen Großteil der Arbeit abnehmen. Androiden werden universell eingesetzt  (z.B. als Polizisten, Bauarbeiter, Hausbedienstete etc.). Produziert werden sie von einer Firma des Trillionärs Harry Gant, der sich Größerem verschrieben hat. Neben einer Vielzahl industrieller Unternehmungen strebt Harry Gant auch den Bau des höchsten Gebäudes der Welt, einem neuen „Turm zu Babel“, an. Mutationen haben in der Kanalisation für ein Eigenleben gesorgt. Gegen den so entstandenen gigantischen weißen Hai "Meisterbrau" steht das Zoologische Dezernat der Abwasserbehörde von New York City, das in der Kanalisation mit Booten Patrouille fährt, nahezu auf hoffnungslosem Posten. Und dann gibt es noch den (die Pandemie überlebten) grünäugigen dunkelhäutigen U-Boot-Kapitän Philo Dufresne, der mit seiner Crew und dem U-Boot „Yabba-Dabba-Doo“ Walfänger mit Sahnetorten bombardiert und Jagd auf Ökosünder, wie z.B. Schiffe von Harry Gants Flotte, macht. Eine etwas „verrückte“ Welt, in der jetzt auch noch einer der – eigentlich absolut harmlosen und friedfertigen – Gant'schen Androiden Harry Gants größten industriellen Widersacher, Amberson Teaneck, für immer „ausgeschaltet“ haben soll. Die Jagd nach dem Mörder beginnt und es entpuppt sich ein unheimliches Komplott, dessen Ziel es ist, die Menschheit  auszurotten... 

    G.A.S. hat mich von der ersten Minute an gefesselt und die nur so sprühende Phantasie MATT RUFFs hat mich sofort in ihren Bann gezogen. G.A.S lebt einerseits von dieser (augenzwinkernden) Zukunftsvision und andererseits von den verrückten und schrillen Charakteren, die dem Autor nur so aus seiner Feder „geflossen“ sein müssen. Gekrönt wird das Ganze dann noch von den vielen schrägen Einfällen RUFFs mit vielen Anspielungen und voller parodistischem Anstrich.

  7. Cover des Buches Im Durcheinanderland der Liebe (ISBN: 9783492308281)
    François Lelord

    Im Durcheinanderland der Liebe

     (103)
    Aktuelle Rezension von: Calipso

    Ein sehr schönes leichtes Buch welches man bis zum Ende nicht an die Seite legen möchte. Es betrachtet die Liebe von einer anderen Warte und an der einen oder anderen Stelle findet man sich wieder. Mal ist es zum schmunzeln und mal zum nachdenken.

  8. Cover des Buches Aklak, der kleine Eskimo - Spuren im Schnee (ISBN: 9783570313121)
    Anu Stohner

    Aklak, der kleine Eskimo - Spuren im Schnee

     (10)
    Aktuelle Rezension von: Fernweh_nach_Zamonien
    Inhalt:

    Der kleine Eskimo Aklak entdeckt im Schnee sonderbare Spuren. Es sind die Abdrücke von kleinen Tatzen!

    Natürlich sind Eisbären gefährlich, das weiß der Junge sehr gut. Aber so einem kleinen Kerlchen darf man doch hinterhergehen?! Dabei wird schon nichts passieren. Vielleicht benötigt das Eisbärjunge seine Hilfe.

    An Aklaks Seite ist Tuktuk, der brave Husky, der den Schlitten zieht.
    Immer weiter führt sie die Spurensuche durch Schnee und Eis.

    Als Aklaks Freunde mit Verspätung am Treffpunkt ankommen, erkennen sie schnell, dass ihr Freund der Fährte eines Eisbären folgt. 

    Doch sie finden zusätzlich die Tatzenabdrücke der Eisbärenmutter! Sie müssen Aklak sofort warnen! Aber wie?


    Altersempfehlung:

    ab 8 Jahre (große Schrift, kurze Kapitel, hoher Bildanteil)


    Begriffserklärung/Diskriminierung:

    Zum Wort "Eskimo" und seiner Bedeutung gibt es vorweg im Buch eine kurze Erläuterung seitens des Verlags. 
    Ursprünglich war es ein nordamerikanisches Wort für Menschen, die in den Polarregionen leben. In der Sprachwissenschaft war man nicht einig, ob es "Menschen, die eine andere Sprache sprechen" oder "Schneeschuhflechter" bedeutet. 
    Die frühere, diskriminierende Übersetzung "Rohfleischesser" wurde inzwischen widerlegt.
    Als Inuit (übersetzt "Mensch") bezeichnet sich hingegen nur ein Teil der indigenen Völker. Andere haben den Namen "Eskimo" übernommen bzw. die Bezeichnung "Mensch" in ihrer jeweiligen Sprache.
    Wer sich hierzu umschaut, findet viele (auch kindgerecht erklärte) Informationen und Artikel zu diesem Thema im Internet.


    Illustrationen:

    Den Buchvorsatz schmücken Kreidezeichnungen von Aklak, die ihn und seine Freunde u.a. auch tierische, z. B. Hund Tuktuk, den Schneehasen Ole oder die Eisbären, zeigen.

    Farbenfrohe und atmosphärische Illustrationen spiegeln die Handlung wider und erwecken die Geschichte zum Leben.
    Der Bildanteil ist sehr hoch, teilweise erstrecken sich die Zeichnungen über eine Doppelseite und ganz besonders fasziniert das Schneegestöber und die Darstellung der Tiere.

    Trotz Eis und Schnee sind die Bilder alles andere als eintönig und beim Betrachten kann man sich in einigen der Zeichnungen regelrecht verlieren.


    Mein Eindruck:

    Dies ist das zweite Abenteuer von Aklak. Das erste Buch haben wir nicht gelesen und hatten dennoch an keiner Stelle den Eindruck, der Handlung nicht folgen zu können, weil Vorkenntnisse fehlen.

    Das Abenteuer ist altersgerecht und mit viel Humor geschrieben. Besonders die Dialoge und Neckereien der Freunde und Tiere untereinander lockern die Erzählung auf.

    Man erhält auch einen kleinen Einblick in den Alltag, schließlich gehen auch Eskimo-Kinder zur Schule, und über die Tiere, die in der Arktis bzw. Antarktis leben.

    Stellenweise ist die Geschichte etwas holprig und die sprechenden Tiere sorgen oftmals für Verwirrung. 
    Die Tatsache, dass sie sprechen können, wurde als normal empfunden, nur bei der Umsetzung bzw. Übersetzung ging es etwas chaotisch zu. Während der Husky bellt und Aklak das "Wuff!" seines Hundes übersetzt, sprechen Schneehase und Schneehuhn ganz "normal" mit den Kindern. Der Wal spricht laut und langsam, was umgesetzt wird in Großbuchstaben "W-A-R-T-E-T!". Die Robbe aber topt das Ganze, den sie trötet im Morsealphabet, wenn sie mit dem Wal spricht. Selbstverständlich mit anschließender Übersetzung.
    Beim Vorlesen bzw. Selberlesen ist dieses Durcheinander leider eine kleine Katastrophe.

    Zusätzlich gibt es die abgewandelte Geschichte in der Geschichte: ein Indianerjunge, der einem Puma folgt. Diese hätte es nicht zwingend zum Verständnis der Botschaft gebraucht. 

    Eine turbulente Geschichte über Leichtsinn und Mut sowie echte Freundschaft mit liebenswerten Figuren - Mensch wie Tier -. 


    Fazit:

    Eine spannende Spurensuche und Rettungsaktion und eine faszinierende Geschichte über das Mutigsein, Hilfsbereitschaft und Freundschaft mit sympathischen Charakteren.

    Farbenfrohe Illustrationen ergänzen die Erzählung und erwecken die eisige Kulisse sowie die Figuren zum Leben.


    ... 
    Rezensiertes Buch: "Aklak, der kleine Eskimo - Spuren im Schnee" aus dem Jahr 2016


  9. Cover des Buches Schuldig (ISBN: 9783492274845)
    Jodi Picoult

    Schuldig

     (223)
    Aktuelle Rezension von: Julja95

    Es hat so so so gut begonnen und war von Beginn an richtig spannend. Die Comicausschnitte dazwischen fand ich erst gewöhnungsbedürftig, aber dann doch ganz cool, als ich entdeckt habe, dass da kleine Botschaften versteckt sind. Die Handlung ist sehr vielschichtig und nicht alles davon empfand ich als unbedingt nötig, dennoch konnte man ihr gut folgen. Leider hat die Spannung doch zum Ende hin abgenommen und der Schluss ging mir viel zu schnell. Irgendwas fehlte am Ende auch, idk.

  10. Cover des Buches Schwester Mond (ISBN: 9783471793039)
  11. Cover des Buches Vater Himmel, Mutter Erde (ISBN: 9783471778845)
    Sue Harrison

    Vater Himmel, Mutter Erde

     (21)
    Noch keine Rezension vorhanden
  12. Cover des Buches Im Eis (ISBN: 9783499255199)
    Melanie McGrath

    Im Eis

     (46)
    Aktuelle Rezension von: Gise
    Die Inuk-Frau und erfahrene Arktis-Jägerin Edie führt zwei amerikanische Touristen zu einem Jagdausflug auf Ellesmere Island, ein paar Kilometer südlich des Nordpols. Einer der Männer stirbt dabei, die Umstände seines Todes bleiben ungeklärt. Edie jedoch fühlt, dass etwas dabei nicht stimmt. Es soll auch nicht der letzte Tote bleiben. Die Inuk-Frau sucht nach der Wahrheit…

    Laut Covertext ist es vor allem die Arktis, die in diesem Buch „die eigentliche Heldin“ sei. Es ist auf jeden Fall eine Welt, die mir völlig fremd ist in meinem mitteleuropäischen Zuhause. Die Dorfgemeinschaft auf Ellesmere Island ist deshalb ein Abenteuer, das fasziniert, aber auch abschreckt, wenn Melanie McGrath die Auswirkungen des Alkohols auf die Bevölkerung schildert. Die Autorin hat wohl akribisch über Edies Lebenswelt recherchiert, denn diese erscheint mir völlig logisch. Etwas weniger erfreut hat mich die Beschreibung der Essgewohnheiten der Protagonistin – das war mir dann doch zu fremd.

    Das Buch verspricht auch den Vergleich mit „Fräulein Smilla“, und die Parallelen dieser beiden Bücher sind offensichtlich. Beide „Ermittlerinnen“ haben sich selbst dazu berufen und handeln aus eigener Überzeugung und gegen den Willen derer, die eigentlich ermitteln sollten. Hier hätte ich mir gewünscht, dass die Parallelen nicht ganz so offensichtlich wären.

    Das Buch ist sicherlich empfehlenswert, wenn man nach einem Krimi sucht in einer für uns völlig fremden Welt und mit dem Hintergrund der Arktis. Wer dies nicht genießen kann, wird sich mit diesem Krimi eher schwer tun. 
  13. Cover des Buches Das Lied der Arktis (ISBN: 9783548064871)
    Bérengère Cournut

    Das Lied der Arktis

     (52)
    Aktuelle Rezension von: Vera-Seidl

    Ich wollte nicht, dass "Das Lied der Arktis" aufhört, wollte seinen Klängen weiter lauschen. So war ich sehr froh, dass ich nach dem Glossar, den Fotos und dem Dank das "Lied der Moschusochsenkuh" fand, das Cournut mit folgenden Worten einleitet:

     

    "Dieser Roman soll mit einem Lied beschlossen werden, das aus dem Roman herausgenommen wurde, aber an jene Zeit erinnert, in der Mensch und Tier ein und dieselbe Sprache, ein und dieselbe Wahrnehmung der Welt hatten. Dieses Lied der Moschusochsenkuh (eine Rinderart mit dickem wolligen Fell, die in Polarregionen lebt) ist der Tierwelt, unseren tief vergrabenen Erinnerungen ebenso wie den unermesslichen Kräften der Frauen gewidmet."

     

    Das Lied selbst ist wie alle anderen Verse im Buch von einer Sprache durchdrungen, die der menschliche Verstand nicht immer klar fassen kann. Aber gerade das macht ihren Reiz aus. Sie ist der Natur so nah, dass die Begriffe ihre Konturen verlieren. Wo fängt die Moschusochsenkuh an, wo die Figuren des Romans?

     

    Sie heißt Uqsuralik. Das bedeutet, dass sie ein weißes Tier ist, "zugleich Bärin und Hermelin." 

    Aber ihren Namen erfährt der Leser lange nicht, sondern erlebt, wie das Mädchen durch einen Riss im Polareis von ihrer Familie getrennt wird. Der Vater kann ihr noch einen Bärenzahn, ein Fell und eine Harpune zuwerfen. Dann ist das Mädchen auf sich allein gestellt.

     

    Drei Tage lang marschiert sie durch die eisige Dunkelheit. Auf einer Insel baut sie sich ein Iglu, isst einen ihrer Hunde und lauscht einem Riesen unter einem Felsen. "Geh wieder, geh Ich brauch keine Frau Geh", singt dieser und Uqsuralik zieht weiter.

     

    Das Leben der Menschen, auf die das Mädchen schließlich trifft, ist vom Rhythmus der Natur bestimmt. Dieser bedarf nicht vieler Worte. 

    Schweigend nimmt das Mädchen die Angriffe des "Alten" hin, klagt nicht, als sie ihren Mann, seinen Sohn, verliert.

     

    Nach der Geburt ihrer Tochter Hila gibt es eine Hungersnot. "Am Fjord kauen Kinder alte Häute, um ihre Mägen zu täuschen. Von den Erwachsenen leiden manche unter Kopfschmerzen, andere träumen von Kannibalismus. Schön durchgegart soll Menschenfleisch sehr wohlschmeckend sein, heißt es. Ich weiß, dass einige unter uns nicht verstehen, warum wir Hila noch nicht erstickt haben."

     

    Wer sich an solchen Träumen stört oder daran, dass nach einem Fest auch die Partner getauscht werden, der verdeutliche sich, was die Zivilisation aus den Inuit gemacht haben.

     

    "Wir sind erst seit 50 Jahren hier in Pangnirtung. Vorher lebten wir ein nomadisches Leben. Ich selbst bin auf dem Land geboren worden, als wir noch nicht sesshaft waren. Ich ging in ein Internat, eine sogenannte 'Residential School'. Das hat zwar meiner Erziehung geholfen. Aber emotional? Da habe ich mich von den Familienältesten, den Weisen entfernt. Ich versuche immer noch, zu unserer Gemeinschaft zurückzufinden. Und ich muss heilen von all den Erfahrungen, die ich in der Schule gemacht habe. Ich habe dort einen Freund verloren, meinen Zimmernachbarn. Der kam aus Resolute Bay. Er hat in unserem Zimmer Selbstmord begangen", erzählt Stevie Komoartok, der Bürgermeister von Pangnirtung.

     

    Was soll ich dem noch hinzufügen? Die Selbstmordrate in Nunavut, die Arbeitslosenzahlen oder das Alkoholismusproblem? Oder sollte ich daran erinnern, was der Klimawandel in der Region bewirkt?

     

    Der Kehlkopfgesang, den Uqsuralik und eine andere Frau im Roman zum Besten geben, wird inzwischen wieder gelehrt. Nicht in ihrer Heimat, sondern in einer Schule im Süden Kanadas. 

    Diese fremden Klänge sollte frau sich unbedingt anhören. Im Internet sind sie leicht zu finden.

     

    Ich danke Bérengére Cournut herzlich, dass sie für uns, für die Menschen in der Zukunft "Das Lied der Arktis" gesungen und damit bewahrt hat.

     

    "Die Bullen glauben, sie wären die Einzigen

    Die Schädel und Knochen gegeneinanderschlagen

    Doch das Krachen ihrer Kämpfe

    Ist nur ein Widerhall von früher

    Vom Kampf, den jedes Wesen mit

    dem Mutterskelett geführt

    Diesen Kampf wiederum gewinnt 

    Jener, der am besten

    Die Sehnsucht, den Übergang bezwingt"

     

    Vera Seidl

     

     

     

     

     

     

  14. Cover des Buches Gefrorene Sonne (ISBN: 9783293202696)
    Stan Jones

    Gefrorene Sonne

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Karr
    Ein äußerst intensiver Roman, Krimi und Psychogramm in einem, voller bunter, eindringlicher atmosphärischer Schilderungen vom Leben in Alaska am Rande des ewigen Eises. Alaska, am Rande des Permafrost, in Chukchi, einer Siedlung, in der städtisches Leben und Gebräuche der der Ureinwohner aufeinandertreffen. Nathan Active ist Polizist in Chukchi, ein State Trooper, der hier in der Grenzwelt zwischen Weißen und Inupiaq genau richtig ist - Sohn einer Eskimo-Mutter aufgewachsen bei Pflegeeltern ind er Stadt, jetzt wieder im land seiner Väter - als Vertreter des Gesetzes. Jaron Plamer hat eine Frage, einen Auftrag für Nathan: Der Prediger aus Chukchi bittet Active, seine Tochter zu suchen: Grace. Die ehemalige Schul-Schönheitskönigin, die Ausreißerin, von der man zuletzt nur noch hörte, dass die im Rotlichtbezirk der nächsten Stadt gesehen wurde. Scham und Schande für die Familie. Aber Palmer senior möchte wissen, was mit seiner Tochter Grace los ist - und Nathan Active möchte helfen. Und ein wenig ist er auch fasziniert vom Bild Grace Palmers, das der Vater ihm gibt. Dem Bild der Schönheitskönigin. Die Chance für Ermittlungen in der Stadt sind gut: Nathan wird zu einem Computerseminar dort hingeschickt er trifft einen befreumdeten Kollegen, nimmt Grace Palmers Spur auf und findet, was man erwarten kann: eine Karriere nach unten. Barschlägereien, Verhaftungen, Hinweise auf Prostitution. Bis zu einem Punkt vor einigen Jahren, and em sich Grace Palmers Spur plötzlich abreißt. Es gibt keine Hinweis mehr auf sie. Dafür auf eine andere Frau - Angie Ramos, angeblich eine Freundin von Grace. Ist Grace tot? Eines der nicht idnetifiierten Opfer, deren Akten sich Avtive ansieht? Hat etwa Angie Ramos Grace getötet und sich dann abgesetzt? Active hat also eine neue Spur: Angie Ramos. Er stöbert sie in einer bizarren Umgebung einer Stadt auf, die von der Fischverarbeitung, von einem einzigen Unternehmen lebt, in dem Angie als Arbeiterin untergekommen ist. Angie? Nathan stockt er Atem, als er die Frau sieht, deremn Spur er veroflgt hat. Er ist sicher, dass es Grace Palmer ist. Womit sich seine Hypothese, dass Angie Grace getötet haben könnte, auf einmal vollkommen umkehren: hat Grace Angie getötet, um mit deren Identität weiter zu leben. Und noch etwas bereitet Nathan Active Sorge: was ist das für ein Gefühl, das ihn bis hierher zu Angie/Grace getrieben hat, das ihn jetzt weiter treibt? Und damit ist erst die Hälfte der Geschichte erzählt,. die Hälfte der Geschichte, die eigentlich nicht die Geschichte eines Kriminalfalles ist, sondern die Geschichte von Nathan Active, der mit einem kriminalfall konfrontiert wird. Mit einem Fall, der immer neue, bizarrere une bedrückendere Dimensionen annimmt, je näher sich der State Trooper mit Grace Plamer und ihrer Familie beschäftigt. Ein äußerst intensiver Roman, Krimi und Psychogramm in einem, voller bunter, eindringlicher atmosphärischer Schilderungen vom Leben in Alaska am Rande des ewigen Eises.
  15. Cover des Buches Eskimo-Märchen (ISBN: 9783424010480)
  16. Cover des Buches Traum im Polarnebel (ISBN: 9783293404571)
    Juri Rytchëu

    Traum im Polarnebel

     (41)
    Aktuelle Rezension von: bookstories

    Nach zwei eher sommerlichen Geschichten greife ich zu einem Buch, das gut zu einem wärmenden Kaminfeuer im Winter passt. Schon der Titel verrät, dass wir uns mit "Traum im Polarnebel" in die Kälte begeben. Wohin, erfahre ich in der Beschreibung über den Autor im Klappentext des Buches und auf der ersten Doppelseite, die eine Landkarte abbildet. Juri Rytchëu kam 1930 als Sohn eines armen Jägers in der Siedlung Uelen auf der Tschuktschenhalbinsel im äussersten Nordosten Sibiriens zur Welt, im selben Jahr, in dem erstmals die tschuktschische Schriftsprache fixiert wurde. Als erster Schriftsteller eines Volkes mit nicht mehr als zwölftausend Menschen bringt Rytchëu den Lesern mit seinen Romanen und Erzählungen den Legendenkreis eines vergessenen Volkes und einer bedrohten Kultur näher. Juri Rytchëu lebte von 1930 bis 2008 und hat während seines Schaffens auch russische Klassiker in die tschuktschische Sprache übersetzt.


    "Traum im Polarnebel" ist kein Buch, dass man unbedingt gelesen haben muss. Trotzdem empfehle ich die Lektüre. In einer schlichten, ruhigen, bildgewaltigen, unverblümten Sprache, die mich etwas an Hemingways Existenzialismus erinnert, hier jedoch mehr dem russischen Realismus folgt, führt uns der Autor die nackte Realität vor Augen, den existenziellen Überlebenskampf eines Naturvolkes in unmenschlichen Verhältnissen nördlich des Polarkreises. Vielleicht ist auf den knapp 370 Seiten etwas viel von Walrosshäuten, Seehundfett und Tranlampen die Rede, aber es stört nicht – im Gegenteil, es versetzt den Leser gnadenlos an die unwirtliche Eismeerküste der Tundra und in den Alltag dieser auf primitivste Weise lebenden Tschuktschen.


    Die Geschichte beginnt 1911, ein paar Jahre vor Ausbruch des ersten Weltkrieges, der auf der Tschuktschenhalbinsel allerdings kaum eine Rolle spielt. Da könnte schon eher über die Zukunft des Tschuktschenlandes sinniert werden, nachdem die "Weissen" durch den Tauschhandel mit den "Eingeborenen" zu Reichtum gelangen, oder 1917 das Zarentum gestürzt wird und Lenin mit den Bolschewiki in der Sowjetunion die Macht ergreift. Dies wird Ende des Buches auch kurz erwähnt, denn die Geschichte spannt sich über einen Zeitrahmen von acht Jahren.


    Was passiert? Ein amerikanisches Schiff bleibt im Packeis stecken und wird an die Küste gedrückt – vor die Siedlung Enmyn, wo einige Tschuktschen in ihren Jarangas leben. Beim Versuch, die Bordwand vom Eis loszusprengen, verletzt sich der junge Kanadier John MacLennan beide Hände. Kapitän Hugh, dem Siedlungsältesten der Tschuktschen durch gelegentlichen Tauschhandel bekannt, bittet die Tschuktschen, John auf Hundeschlitten in den fernen Ort Anadyr in eine Krankenstation zu bringen, und verspricht ihm dafür Waren und Winchestergewehre. Unterwegs erleidet John den Wundbrand, sodass sie im Lager der Rentiertschuktschen Zwischenhalt machen müssen. Dort wird der Patient von der Schamanin Kelana behandelt. Sie muss ihm sämtliche Finger amputieren. John ist danach geheilt, weshalb die drei Tschuktschen Orwo, Armol und Toko mit ihm an die Küste zurückkehren. In der Zwischenzeit hat das Schiff aber günstige Wetterbedingungen ausgenutzt und ist ohne den jungen Kanadier, Freund und engsten Vertrauten des Kapitäns ausgelaufen. John wird seinem Schicksal überlassen.


    Bereits mit dieser Ausgangslage der Geschichte, indem ein Kamerad und Freund einfach seinem Schicksal überlassen wird, möchte der Autor auf eine Wesensart der zivilisierten Welt hindeuten, die den Tschuktschen fremd ist. Weisse, wie sie bei ihnen genannt werden, sind keine echten Menschen. Und auch später, vor allem in der zweiten Hälfte des Buches, wo Handelsgüter und Technik vermehrt auf Jagdverhalten und Genuss der Tschuktschen Einfluss nehmen, arbeitet Rytchëu immer wieder scharfe Gegensätze zwischen der zivilisierten Welt und dem Naturvolk heraus, ohne jedoch die Werte seines Volkes in ein besseres Licht rücken zu wollen. Ihm geht es lediglich darum, mit dieser Geschichte Denkweise, Handeln, Sitten und Bräuche dieser Menschen näherzubringen - ihren Legendenkreis, der auf der archaischsten Form des Schamanismus beruht.


    John MacLennan, in Ontario beheimatet, muss den harten Winter mit den Tschuktschen verbringen. Er findet Unterkunft in der Jaranga von Toko und Pylmau mit ihrem kleinen Sohn Jako. Nach anfänglichen Schwierigkeiten, nicht nur ohne Hände, auch mit den Gepflogenheiten seiner neuen Mitmenschen zurechtzukommen, gelingt John immer mehr, sich der Lebensweise der Tschuktschen anzupassen. Er lernt ihre Sprache, lernt ohne den Gebrauch von Fingern zu jagen und wie die anderen in der rauhen, eiskalten Wildnis zu überleben – und kommt nach anfänglichen Schwierigkeiten bald zum Entschluss, nicht mehr in die Zivilisation zurückkehren zu wollen. 


    Dann passiert ein tragischer Zwischenfall: sein Freund und Gastgeber Toko kommt beim Jagen im Packeis ums Leben, wofür John sich die Schuld gibt. Zuhause wäre er verurteilt und ausgegrenzt worden, die Tschuktschen hingegen tragen ihm nach einer schamanistischen Befragung des Toten im Beisein der Götter keine Schuld auf, sondern Verantwortung, indem er von nun an für Tokos Familie aufkommen darf. Dass er Pylmau sogar zu seiner Frau nehmen kann, fällt John nicht schwer, da er schon vorher Gefühle für sie hegt. So gewinnt John nicht nur eine neue Familie, sondern entdeckt auch eine neue, bewusste Lebensweise, aufrichtige Werte im Leben, die aus ihm einen anderen Menschen machen – einen wahren Menschen, wie die Tschuktschen über sich selbst sagen.


    Die Geschichte besitzt keinen typischen Spannungsbogen. Durch das gesamte Buch hindurch, eingeteilt in dreissig Kapiteln zu rund zwölf Seiten, was angenehm zu lesen ist, legen wir uns mit den Tschuktschen nachts in die Felle, stehen morgens in aller Früh auf, um mit den Männern auf die Jagd zu gehen, vermissen die Sonne nicht, die im Winter nicht am dem Horizont erscheint, da man nichts anderes kennt, nehmen mit den Frauen Robben aus, kochen Seehundfleisch, verarbeiten Rentier- und Seehundfelle, zünden Tranlampen an und sorgen für Wärme in den Jarangas, verbringen die Abende am Feuer im nicht beheizten Teil, dem sogenannten Tschottagin, besuchen die Rentier-Tschuktschen, die als Nomaden mit den Rentierherden ziehen, oder den Händler Carpenter, der an der Beringsgtrasse ein Leben mit den Eskimos führt. Wir verehren die Götter, schmieren Götzenbildern Seehundfett um den Mund, nehmen an Beerdigungsritualen teil, finden einen toten Wal am Strand, dessen Fleisch und Fett die Vorratskammern füllt, oder sterben mit Johns kleinem Töchterchen in einem harten Winter in tiefem Frost und Schneestürmen ohne Nahrung. Das gewöhnliche Leben macht dieses Buch aus. Nicht der Aufbau von Spannung oder unerwartete Wendungen.


    Mich hätte interessiert, - dies scheint eigentlich Nebensache, doch unter gegebenen Umständen ganz wissenswert -, wie die Tschuktschen ihre Notdurft verrichten, wenn bei frostigen Temperaturen von minus vierzig Grad schon die Spuke auf dem Weg zum vereisten Boden zu Klumpen gefriert. Auf der anderen Seite ist schön beschrieben, wie Johns erster Kuss Pylmau irritiert. Diese Berührung beider Lippen als Ausdruck der Liebe ist den Tschuktschen fremd. Rytchëu wechselt öfters die Erzählperspektive und lässt Gedanken verschiedener Personen lebendig werden, dies vorwiegend im ersten Drittel des Buches. Trotz allem will es mir nicht gelingen, tief in die Figuren einzudringen, es bleiben fremde Schicksale in einer gut erzählten, handlungsbetonten Geschichte.


    John MacLennan, der im Verlauf der Jahre durch den Besuch von Händlern, russischen und amerikanischen Schiffs- und Expeditionsleuten mehrmals die Möglichkeit hätte, in die zivilisierte Welt zurückzukehren, bleibt seiner Überzeugung, ein neues Leben gefunden zu haben und für die Werte des Tschuktschenvolkes einzustehen, treu. Achtung Spoiler: Selbst als seine Mutter anreist, die aufgrund einer Nachricht des Händlers Carpenter von Johns Aufenthaltsort erfährt, beweist John seine Standhaftigkeit. Erst von widersprüchlichen Gefühlen überwältigt, entschliesst er sich zu bleiben und lässt sie ohne ihn wieder abreisen.


    Juri Ryrchëu hat die Geschichte 1971 mit dem Roman "Polarfeuer" fortgesetzt, das in der deutschen Übersetzung im Jahr 2000 wiederum im Unionsverlag erschien. Obwohl Rytchëu ihn kurz nach "Traum im Polarnebel" schrieb, war dieser Fortsetzung ein schweres Schicksal beschieden. Einige Stellen mussten aufgrund sowjetischer Zensuren umgeschrieben werden, und der Schluss fiel diesen gänzlich zum Opfer. Im Unionsverlag erschien erstmals die ungekürzte und vollständige Version.


    Review mit Zitaten und Bildern auf https://www.bookstories.ch/gelesenes1/traum-im-polarnebel 

  17. Cover des Buches Das Land der Menschen (ISBN: 9783895614323)
    Juli Zeh

    Das Land der Menschen

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Barbara62

    Der dritte Advent ist bereits vorbei und weit und breit ist kein Schnee in Sicht. Missmutig blättert Robs in seinem Lieblingsbuch über den Nordpol und studiert Eisberge, Eskimos und Eisbären. Von der Geschichte über ein Eskimo-Mädchen und ihren Schlittenhund kann er gar nicht genug bekommen. Sogar in seine Träume schafft es Grönland, „das Land der Menschen“: Eben jenes Eskimo-Mädchen begegnet ihm weinend im Schlaf. Kurz entschlossen packt Robs seine Wollhandschuhe, die Mütze und den Schal in seinen Schulranzen, versteckt seinen Stoffhund Purzel unter seinem Anorak und macht sich am nächsten Tag anstatt zur Schule zu gehen auf die Suche nach dem Mädchen und dem Schnee.

    Juli Zehs erstes Kinderbuch aus dem Jahr 2008, das inzwischen leider nur noch antiquarisch erhältlich ist, erzählt mit viel Empathie von der Sehnsucht eines kleinen Jungen nach der Kälte und dem Schnee und von der wechselvollen Geschichte der Inuit. Geschickt lässt Juli Zeh die Grenzen zwischen Traum und Realität verschwimmen und lüftet das Geheimnis von der Entstehung des Schnees.  Die 15 doppelseitigen Illustrationen von Wolfgang Nocke sind überaus farbenprächtig, märchenhaft fantasievoll und laden zum Entdecken ein, allerdings verspüre ich beim Betrachten kein Wintergefühl.

    "Das Land der Menschen" kann man Kindern ab sechs Jahren vorlesen, ab etwa der dritten Klasse können es Jungen und Mädchen selbst lesen und für Erwachsene ist es eine Einladung zu Winterträumen.

  18. Cover des Buches Der große Feuergeist, Märchen der Eskimo (ISBN: B002FDK1ZE)

    Der große Feuergeist, Märchen der Eskimo

     (0)
    Noch keine Rezension vorhanden
  19. Cover des Buches Aklak, der kleine Eskimo (ISBN: 9783837132953)
    Anu Stohner

    Aklak, der kleine Eskimo

     (12)
    Aktuelle Rezension von: Binchen84
    Inhalt: 
    Hoch im Norden wohnt Aklak, der kleine Eskimo. Zusammen mit Tuktuk, seinem braven Husky, dem Schneehuhn, dem Schneehasen und der Robbe lässt er sich am liebsten heimlich vom großen Wal auf einer Eisscholle spazieren fahren. Als die großen Eskimojungs die Freunde dabei ertappen, fordern sie Aklak zum Schlittenrennen heraus: Dreimal um den Großen Eisbärbuckel und zurück – das können Aklak und Tuktuk unmöglich gewinnen ... – oder?(Quelle: cbj audio)

    Über die Autoren:
    Anu Stohner wurde 1952 in Helsinki geboren und lebt als freie Autorin und Übersetzerin in Altlußheim am Rhein. Für ihre Übersetzungen aus dem Englischen, Schwedischen und Finnischen wurde sie vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Finnischen Staatspreis. Zu ihren bekanntesten Büchern zählen die vom »Kleinen Weihnachtsmann«, vom »Schaf Charlotte« und von der »Kleinen Schusselhexe«, die alle in Zusammenarbeit mit Henrike Wilson entstanden sind.Henrike Wilsonstudierte in Washington D. C. und Köln Malerei und Grafikdesign. Sie unternahm lange Reisen in die Karibik und nach Asien. Die intensiven Farben ihrer Reiseziele finden sich in ihren kraftvollen Illustrationen wieder. Heute lebt Henrike Wilson in Berlin und hat sich als Kinderbuchillustratorin international einen Namen gemacht. Ihre Bücher wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt. 2007 wurde sie für ihre Illustrationskunst mit dem New York Times-Award ausgezeichnet. (Quelle: cbj audio) 

    Meine Meinung:
    Bei diesem Hörbuch waren meine beiden Kinder (4 und 6 Jahre) hin und weg und die CD lief die ersten Tage fast ununterbrochen. Sie wurden der Geschichte nicht überdrüssig und Aklak ist ihnen schnell ans Herz gewachsen. 
    Aklak ist für sie der Beste in der ganzen Handlung und immer wieder erzählen sie von ihm und seinen Abenteuer. 
    Als ich dann mal selber dazu kam die CD zu hören wurde ich auch schnell ein kleiner Fan des Eskimojungen. Er erlebt mit seinen Freunden spannende Abenteuer die mich ebenfalls begeistert haben. 
    Die kleinen Protagonisten kann man sich gut vorstellen und durch den tollen Erzählstil von Sigrid Burkholder erwachen die Charaktere regelrecht zum Leben. Sie verpasst jedem Protagonisten eine eigene Stimmlage, so kann man wunderbar nachvollziehen wer gerade spricht. Auch die Gefühle sind regelrecht spürbar. 
    Sigrid Burkholder schafft es schon nach kurzer Zeit mit ihrer angenehmen Stimme den Zuhörer für sich einzunehmen und noch tiefer in die Geschichte eintauchen zu lassen.
    Die Handlung selber ist nachvollziehbar und verständlich - auch schon für jüngere Hörer. Durch die einfache Erzählweise verstehen die Kinder diese ohne Probleme und es werden dennoch wichtige Botschaften mit auf den Weg gegeben.

    Fazit:
    Ein wunderschönes Hörbuch dass uns sehr begeistert hat und die Fantasie meiner Kinder noch mehr angestachelt hat. 
  20. Cover des Buches James Bond - Goldeneye (ISBN: 9783453098060)
    John Gardner

    James Bond - Goldeneye

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    James Bond wieder mal in geheimster Mission: Zu Beginn muß Bond gleich mit einem erheblichen Verlust klarkommen, wird doch sein enger Freund Trevelyan vor seinen Augen erschossen, als beide Mitte der 80er versuchen, eine geheime unterirdische Anlage der Sowjets nahe Archangelsk zu zerstören. Später, während der 90er Jahre, muß Bond erneut in den nun "Wilden Osten" reisen, wo er die Zeichen der Wende überall erblickt, nach dem ein Regime und damit ein Land einfach in sich zusammengesackt ist. Sinnbildlich ist der sog. "Statuen-Park", wo man einfach alle Lenin-Marx-Stalin-Statuen entsorgt hat- sehr sinnbildlich. Aber natürlich kommen Ballereien, Reibereien mit der neuen Chefin M und sexuelle Kontaktaufnahmen über Ländergrenzen hinweg nicht zu kurz. Wer den Film schon kennt, kennt natürlich auch den Kniff in etwa der Mitte des Films, aber das Buch unterhält dennoch ganz gut.
  21. Cover des Buches Eskimo (ISBN: 9783894053604)
  22. Cover des Buches Tödliche Beute (ISBN: 9783641132682)
    Clive Cussler

    Tödliche Beute

     (22)
    Aktuelle Rezension von: blueknight60
    Ein Schiff radikaler Umweltschützer versenkt ein dänisches Kriegsschiff bei einer Aktion gegen Walfänger. Im Umfeld von Fischfarmen nimmt die Fangquote drastisch ab. Nachforschungen im Umfeld der Fischfarmen führen zu mysteriösen Todesfällen und zum Verlust eines weiteren Schiffs der Umweltschützer. Alle Spuren führen zum Unternehmen Oceanus, daß weltweit Fischfarmen betreibt und wie es sich dann herausstellt genmanipulierte Fische züchtet und auch einsetzen will, um den weltweiten Fischmarkt zu kontrollieren. Um dieses Vorhaben zu verwirklichen ist ein Menschenleben nichts wert, was auch Kurt Austin von der NUMA am eigenen Leib erfahren muss. Die Spuren führen zu einem Inuit-Stamm und Kurt Austin setzt alles daran, dieser verbrecherischen Organisation das Handwerk zu legen - was letztendlich auch gelingt. Ein Thriller aus der Feder von Clive Cussler und seinem Co-Atutor Kemprecos - wie immer ein Garant für Spannung und gute Unterhaltung. Die einzelnen Schauplätze werden schön entwickelt und ohne das Spannung verloren geht zusammen geführt und fügen sich fast wie von alleine in ein rundes Gesamtbild ein. Dabei wird die Spannung gehalten und kontinuierlich entwickelt, sodaß man einfach weiter lesen muss. Ich bin ein Fan von Clive Cussler und auch dieser Roman bestätigt mich wieder in meiner Meinung.
  23. Cover des Buches Märchen (ISBN: B0000BOIYH)
    Lisa Tetzner

    Märchen

     (0)
    Noch keine Rezension vorhanden
  24. Cover des Buches Die Seele meines Vaters (ISBN: 9783453191433)

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