Bücher mit dem Tag "ester"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "ester" gekennzeichnet haben.

9 Bücher

  1. Cover des Buches Die Bibel. Altes und Neues Testament (ISBN: 9783451280009)

    Die Bibel. Altes und Neues Testament

     (38)
    Aktuelle Rezension von: Boris_Goroff

    Zeitlose Erzählungen für Moral und Ethik

  2. Cover des Buches Brautflug (ISBN: 9783596511778)
    Marieke van der Pol

    Brautflug

     (128)
    Aktuelle Rezension von: abuelita

    Anfang der 50iger Jahre wandern drei junge Frauen aus den Niederlanden nach Neuseeland aus. Sie nehmen den sogenannten Brautflug – die Stadt Christchurch will ihr hundertjähriges Bestehen feiern und zwar mit einem Flugrennen. Die KLM möchte in der Handicap Klasse mitmachen – mit einem Frachtflugzeug das umgebaut wurde und das 64 Menschen mitnehmen kann. Jedem, der sich damals dann als Auswanderer anmeldete, wurde so ein Angebot unterbreitet.

    So begegnen sich Ada, Marjorie und Ester – und treffen auch den jungen Frank, dessen Zukunft noch ungewisser ist als die der jungen Frauen. . Niemand ahnt, dass dieser Flug sie für ihr ganzes Leben miteinander verbinden wird….

    Mich hat dieses Buch bzw. die Schicksale der Frauen fasziniert. Am wenigsten mochte ich Marjorie – aber so wird wohl jeder Leser seine eigene Vorlieben oder Abneigungen entwickeln…. 😊

    Über lange Jahre hinweg begleitet die Autorin diese drei Frauen und Ihr Leben.  Beschreibt das sehr genau und einfühlsam und das alles ist auch wirklich spannend.

    Kann ich also durchaus empfehlen!

     

     

  3. Cover des Buches Die Bibel, Einheitsübersetzung (ISBN: 9783451189883)

    Die Bibel, Einheitsübersetzung

     (14)
    Aktuelle Rezension von: Loanica

    Ich bin als Katholikin aufgezogen und noch heute inspirieren mich die Geschichten und Weisheiten der Bibel; auch wenn ich keiner Religion mehr angehöre. Ich bin einfach nur spirituell.


    Die Bibel wurde von Menschenhand geschrieben und es ist interessant, die Weisheiten und Denkweise der damaligen Autoren zu lesen. Es ist schon beeindruckend, wie Die Schrift - die vor tausenden Jahren geschrieben wurde - unsere heutige Gesellschaft immer noch prägt. Ob gläubig oder nicht - lesen sollte man die Bibel schon getan haben. Egal ob in der vereinfachten oder langen Form. Was ich von der Bibel bestätige ist, dass der Mensch von Gutem und Bösen unterscheiden kann. Da kann man ja mal daraus lernen, so als Einführung der Gut-und-Böse-Moral. Es ist auch wichtig, das Verständnis zu ergreifen, wie die Bibel immer noch in unserer heutigen Gesellschaft relevant ist. Es müssen auch historisch korrekte Sachen dabei sein. Ob wahr oder nicht - die Stories sind inspirierend und motivierend, an sich selbst und seiner Fähigkeiten zu glauben.

    Empfehlenswert wäre, dass ihr die Textstellen mit "Teufel" und "Gottesstrafe" ignoriert, weil das Universum uns liebt und das Universum und damit auch uns erschaffen hat aus Gründen. Und ja, ich glaube an eine höhere Macht, die das Universum erschaffen hat. Wer oder was es war, ist ein Rätsel.

    Was ich aus der Bibel wirklich glaube ist, dass der Mann namens Jesus existiert und als ein wirklich äußerst vorbildlicher Mensch gewirkt hat.
  4. Cover des Buches Ich kaufe New York (ISBN: 9783453002364)
    Frank Yerby

    Ich kaufe New York

     (5)
    Noch keine Rezension vorhanden
  5. Cover des Buches Die Amish People (ISBN: 9783491694392)
    Peter Ester

    Die Amish People

     (14)
    Aktuelle Rezension von: ban-aislingeach

    Das Buch „the Amish People“ wurde von dem Soziologen Peter Ester geschrieben.

    Er hat selbst einige Zeit bei den Amish verbracht um diese besser kennen zu lernen und schildert teilweise aus seine eigenen Erfahrungen.

     Das Buch ist in sechs Kapitel unterteilt:

     In der Einleitung, welche ich als Kapitel Null zähle, erklärt er uns ein paar Unterschiede zwischen den verschiedenen Gruppen der Amish. So gibt es die Old Order Amish, welche sehr an den Regeln festhalten und so leben wollen wie in der Vergangenheit. Dann gibt es noch die New Order Amish, welche z.B. auch Außentelefone erlauben und noch andere Gruppen.

     Im Kapitel Eins erzählt er die Geschichte der Amish. Wie diese aus der Täufer Bewegung entstanden sind und wie sie v.a. von Deutschland und den Niederlanden in die Vereinigten Staaten von Amerika kamen und wie ihre erste Zeit dort war. In den anderen Kapiteln erzählt er manches Mal auch noch einiges zur Vergangenheit der Amish.

     Die soziale Struktur wie auch die Kultur und Religion werden im Kapitel Zwei behandelt. Da sich die Amish nicht immer gegen die Zukunft sperren können mussten sie neue Wege finden bzw. Kompromisse schließen und dies nicht nur innerhalb ihrer Gruppen, sondern auch Kompromisse, welche mit dem Staat getroffen wurden. Beispiele zu diesen kommen im Kapitel Drei vor.

     Das vierte Kapitel erzählt die mögliche Zukunft der Amish. Herr Ester erzählt was schon passiert ist und wie dies die Zukunft verändern wird. Zudem erzählt er uns am Ende des Kapitels wie er sich die Zukunft der Amish vorstellen könnte. Im Epilog wird die Frage was wir von dem Amish lernen können behandelt.

     Alles in allem ein sehr interessantes Buch. Wer einen Blick hinter die „Kulissen“ werfen möchte und mehr über die Amish erfahren möchte, dem kann ich dieses Buch ans Herz legen. Selbst als Laie in diesem Gebiet konnte ich das Buch verstehen und es blieb immer interessant.

  6. Cover des Buches Große Frauen der Bibel in Bild und Text, Auswahl-Sonderausgabe (ISBN: 9783451275777)
  7. Cover des Buches Die Retterin von Susa: Ester - eine Liebesgeschichte (ISBN: 9783765570964)
    Joan Wolf

    Die Retterin von Susa: Ester - eine Liebesgeschichte

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Sonnenwind
    Ein recht interessanter Roman, der die zweieinhalbtausend Jahre alte Geschichte des Königs Xerxes von Persien beschreibt. Seine Frau war Hadassa, hier immer Ester (fälschlich ohne h - hebräisches Tau wird korrekt mit th umschrieben) genannt, die Jüdin war. Die biblische Geschichte ist recht knapp und ohne Schnörkel; das macht sich dieser Roman zunutze, um die Lücken mit eigener Phantasie zu füllen.

    Leider geht diese Phantasie so weit, daß geschichtliche Tatsachen verändert werden, oft sogar ins Gegenteil verkehrt. Insgesamt gewinnt man den Eindruck, die Autorin hätte sich sehr wenig mit den historischen Gegebenheiten beschäftigt. Es klingt immer wie ein Roman aus dem 19. Jahrhundert, angefangen von der Sprechweise. In den semitischen Sprachen gibt es keine Respektanrede abgesehen vom Pluralis Majestatis, der nur im Bezug auf Gott Anwendung findet, hier aber durchgehend (als "Ihr" und "Euch" selbst gegen Untergebene) gebraucht wird. Die Autorin scheint außerdem moderne Büros vor Augen zu haben - mit Schreibtischen und anderen modernen Errungenschaften. Das wirkt zwar erheiternd, ist aber völlig unhistorisch.

    Die Stellung der Frau ist genauso modern. Selbst in Männergesellschaft sprechen die Frauen frei von der Leber weg und kennen keine Scheu. Esthers Räume liegen direkt neben denen des Königs - eine Undenkbarkeit in damaligen Zeiten! Die historische Esther lebte im Harem und mit Sicherheit in einer nicht unerheblichen Distanz zu den Räumen, in denen der Herrscher seine Festmahle abhielt. Hier kann sie sogar von ihrem Zimmer aus den König in seinen Räumen hören.

    Überhaupt ist hier im Buch der Harem eine ziemlich offene Angelegenheit. Sogar Mordechai, der Onkel der Esther, kann ihn ohne Probleme betreten - als noch lange nicht bekannt ist, daß er ihr Onkel ist. Ein morgenländischer Herrscher wachte aber mit aller Macht über seinem Harem. Die einzigen Männer, die Zutritt hatten, waren spezielle Eunuchen, die dafür ausgebildet waren. Hier ist der Eunuch, der Esther zur Verfügung steht, "gar kein richtiger Eunuch", wie ihre Lieblingsdienerin nach einer Nacht mit ihm bemerkt. Was auch immer die Autorin damit sagen will: das ist unmöglich. Ein Mann, der weder Eunuch noch Ehemann war, war dem Tod geweiht, wenn er versuchte, den Harem zu betreten. Haman durfte in dieser Geschichte mit der Königin speisen, weil er in Gegenwart ihres Eheherrn mit der Königin zusammentraf. Sicherlich auch auf neutralem Boden.

    Der König selbst heißt Ahasveros und wird hier als Eigenname gebraucht. Ahasveros ist aber kein Name, sondern ein Titel. Esther wird "Majestät" genannt, war aber doch nichts weiter als eine Frau. Unter den Frauen war sie sicherlich die Chefin, aber unter Männern war sie nichts.

    Im Buch herrschen durchgehend die Sitten des 20./21. Jahrhunderts. Frauen sind gleichberechtigt, sie argumentieren mit Männern, sind gut gebildet und wehren sich gegen männliche Autorität. Daß Waschti sich wie im biblischen Bericht weigert, sich vor den versammelten angetrunkenen Männern zu produzieren, ist das Äußerste, und sie riskierte damit ihr Leben. Aber hier redet eine einfache Kammerzofe mit dem König. Auch Esther redet frei von der Leber weg mit Haman - und nicht nur, wie im biblischen Bericht, nachdem der König wütend den Raum verlassen hat.

    Es gibt hier Richter, die mit "Euer Ehren" angesprochen werden. Das ist auch völlig unhistorisch. Wenn der König sich über jemanden ärgerte, wurde der ohne weitere Verzögerung zu Tode befördert. Eine Gerichtsverhandlung vorher stammt aus einer weit späteren Epoche.

    Die Gedanken, ihr Anliegen dem König doch nicht gleich zu sagen, wirken vor dem lebensbedrohenden Hintergrund nur lächerlich. In der Bibel wird diese Haltung begründet, hier wirkt sie nur zickig.

    Es ist im Original nie die Rede davon, daß den Juden die Option geboten wird, in ihr Land zurückzukehren. Der König hat eine moderne Gesinnung gegen seine Untertanen - eine in damaligen Zeiten absolut undenkbare Haltung. Interessant hier auch der Konflikt zwischen Haman und Mardochai. “Ich verbeuge mich nicht vor einem Edomiter” (S. 202) geht weit über jeglichen Interpretationsspielraum des biblischen Textes hinaus. Diese Aussage impliziert eine Überheblichkeit, die von Mardochai nicht bezeugt ist. Im Gegenteil: Die Bibel sagt, Mardochai beugte seine Knie nur vor seinem Gott - eine für einen Juden nicht nur höchst löbliche, sondern völlig korrekte Haltung, die mit Überheblichkeit nicht das Mindeste zu tun hat.

    Der Galgen war bei Hamans Haus, nicht beim Palast. Das widerspricht der Bibel deutlich. Außerdem wird hier ausgesagt,
    Haman liebte den König und tat alles für ihn. Das ist Blödsinn. Nach dem biblischen Bericht war Haman von Ehrgeiz zerfressen und wollte unbedingt seine persönlichen Feinde (korrekterweise die Juden) beseitigen. Aber von persönlicher Zuneigung sagt die Bibel nichts.

    Es gibt hier im Buch auch keine zweite Einladung bei Esther, bevor sie ihre Bitte äußert. Warum auch immer sie den König und Haman zweimal eingeladen hat, es ist Fakt und wird hier unterschlagen. Haman wußte bis dahin noch nicht, daß Esther Jüdin ist. Aber er versteht es sofort - ein helles Köpfchen, muß man schon sagen!

    Der König wußte laut der Bibel auch von Anfang an von dem Erlaß, er wußte nur nicht, wer die Juden waren. Das unterschlägt die Autorin völlig. Sie erfindet einen Kriegszug, an dem der König teilnimmt und einen recht kurzen Zeitraum, der Haman für sein Komplott zur Verfügung steht - völlig unhistorisch. Die Autorin erfindet hier eine Anschuldigung, Mardochai hätte Geld veruntreut, wodurch er im Gefängnis landet. Nach den Originalquellen ist das unmöglich.

    Gesetze konnten im persischen Reich nicht widerrufen werden. Auch hier hätte die Autorin mal die Bibel lesen sollen. Sie läßt den König einen Erlaß verfassen, der seinen vorigen Befehl widerruft. Das war völlig unmöglich: man vergleiche Daniel, wo selbst der König machtlos war, Daniel vor der Löwengrube zu bewahren.

    Auch die Rache der Juden wird unterschlagen. Die Autorin äußert sich nicht dazu, worauf sich das Purim-Fest dann gründen soll. Ohne diese beeindruckende Abwehr der Juden - getrennt nach Städten und Landgebieten - hätte dieses im Judentum sehr wichtige Fest keine Begründung. Überhaupt: In seinem "Erlaß" formuliert der König: "...ersuche ich Euch, ..." die Juden zu verschonen. Ein persischer König würde niemanden "ersuchen"!

    Die sieben Söhne Hamans werden im Original auch getötet. In Persien und praktisch allen anderen Ländern war das gang und gäbe, nur in Israel war es durch die Bibel verboten. Diese Tatsache ändert die Autorin auch freimütig nach Gusto ab. Bibelleser wissen mehr! Haman war auch mit Abstand nicht so mächtig wie hier im Buch beschrieben.

    Fazit: Das Buch Esther in der Bibel ist ein faszinierendes Buch, spannend zu lesen, ohne überflüssigen Schnickschnack und historisch glaubwürdig. Das auszuarbeiten ist natürlich legitim, aber man sollte sich an den historischen Gegebenheiten orientieren. Da fehlt es eindeutig an Recherche. Dieses Buch ist recht nett, aber leider weit von den Tatsachen entfernt.
  8. Cover des Buches Ester - Eine mutige Königin (ISBN: 9783417288421)
    Elke Pfesdorf

    Ester - Eine mutige Königin

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Susanne_Degenhardt
    Die Geschichte um Ester ist eine der Lieblingsgeschichten meiner Tochter (und mir). In diesem Erstlesebuch wird sie aus der Perspektive Esters und ihrem Vetter Mo (Mordechai) erzählt. Man ist also hautnah dabei. :)

    Gleich zu Beginn sind die beiden mit auf dem Fest, bei dem Königin Wasti einen Befehl des Königs verweigert. Das ist so verständlich erläutert, dass meine Tochter sofort den Hintergrund erfasst hat: Weshalb Wasti nun nicht mehr Königin sein durfte - und was für eine Herausforderung für Ester es war, nun an ihre Stelle zu treten. Mit Spannung hat sie verfolgt, wie Haman den schlimmen Plan ausheckte und Ester den Juden half, indem sie beim König für sie eintrat.

    Nun ist meine Tochter (7) in der Mitte des zweiten Schuljahres und die groß geschriebenen Textzeilen für den Erstleser sind für sie zu wenig. Aber wir haben den Spieß umgedreht und sie hat den eher klein gedruckten Text und ich die groß geschriebenen Zeilen gelesen. Sonst soll es eigentlich anders herum sein. So hat sich für mich bestätigt, dass man die »Lies mit mir« Reihe länger lesen kann.

    Natürlich waren manche Begriffe etwas schwierig. Bspw. der Name Mordechai (oder Xerxes). Der wurde zum Glück fast immer mit »Mo« abgekürzt. Vorne im Buch sind die schweren Wörter noch mal in Großbuchstaben und farbiger Silbentrennung aufgeschrieben worden, um das zu vereinfachen. Außerdem sind ja erfahrene Leser parat, die beim Lesen unterstützen.

    Die »Lies mit mir« Reihe finde ich tatsächlich wesentlich besser als die viel bekanntere »Erst ich ein Stück dann du« Erstlesereihe. Bei »Lies mit mir« sind die Textpassagen für den Leseanfänger wesentlich größer gedruckt und überschaubarer. Selbst der »klein« gedruckte Vorlesetext ist noch erstlesefreundlich. Für uns war das der perfekte Leseeinstieg und ich empfehle die Reihe wärmstens weiter!
  9. Cover des Buches Unvollkommene Verbindlichkeiten (ISBN: 9783630875248)
    Lena Andersson

    Unvollkommene Verbindlichkeiten

     (10)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Unvollkommene Verbindlichkeiten ist ein Roman von Lena Andersson aus dem Frühjahr 2017. Der Vorgänger Widerrechtliche Inbesitznahme erschien zwei Jahre zuvor und befasst sich ebenso wie sein Nachfolger mit Ester, welche sich unglücklich verliebt und doch nicht loslassen kann.

    Darum gehts
    E ster Nilsson ist inzwischen Mitte dreißig und seit ihrer unglücklichen Affäre mit dem Künstler Hugo Rask sind fünf Jahre vergangen. Die junge Frau hat sich von der großen Enttäuschung erholt und verliebt sich neu. Wieder ist ihr Auserwählter wesentlich älter als sie und verheiratet. Und wieder verfällt Ester diesem Mann auf ganz ähnliche Weise wie Jahre zuvor. Auch Olof scheint es mit ihr nicht ganz ernst zu meinen.

    Die Protagonistin befindet sich in Unvollkommene Verbindlichkeiten am gleichen Punkt wie in Teil eins. Erneut hat es ihr ein vergebener Mann angetan, der künstlerisch tätig ist und der um einiges älter ist als sie. Auch Olof nimmt Ester den Sinn für rationales Denken und lässt in ihr immer wieder Hoffnung auf mehr reifen. Lena Andersson schreibt unterhaltsam und klug, beschreibt Esters Unruhe und Liebeskummer auf subtile Weise und nimmt der Verliebtheit seinen Zauber.

    Ester ist eine erfolgreiche, intelligente Schriftstellerin, die über einen stabilen Freundeskreis verfügt und fest im Leben steht – mag man meinen. Wenn sie sich verliebt, beginnt sie, sich selbst zu täuschen. Sie baut innerhalb kurzer Zeit Gefühle zu einem Mann auf, stellt Erwartungen an ihn, die dieser nicht erfüllen will und deshalb ist sie tief gekränkt. Ähnlich wie bei Hugo, ist Ester auch bei Olof fest überzeugt davon, dass sie beide füreinander geschaffen sind und das, obwohl Olof mit Ebba verheiratet ist. Sich selbst in Sicherheit wiegend, geht Ester fest davon aus, das Olof seine Ehefrau verlassen wird. Umso größer ist jedes Mal aufs Neue die Enttäuschung, wenn dieser es wieder nicht getan hat.

    Andersson schmückt ihre Formulierungen mit Geist und Raffinesse, sodass es ein wahres Vergnügen ist, in die Gedanken von Ester einzutauchen, aber auch zu lesen, was die Erzählstimme meint. Auch in diesem Roman wird schnell klar, dass Ester für Olof bestenfalls eine Freundin ist, mit der man Spass haben kann, aber nicht mehr. Wie besessen ist diese aber sicher, bald die Position von Ebba einzunehmen. Auch der Freundinnenchor spielt in Unvollkommene Verbindlichkeiten eine einnehmende Rolle. Ihre Freundinnen oder viel mehr deren Meinung ist Ester wichtig. Zumindest, so lange sie wohlwollend mit Olof sind. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger haben sie in diesem Band Namen und äußern sich sehr viel differenzierter, vehementer und kritischer.

    Scheinbar ohne Scham bezieht Ester auch völlig Fremde in ihren Liebeswahn mit ein, sodass niemand von ihrer Beziehungskiste verschont bleibt. Ester existiert und das tut sie vor allem durch Olof. Sich selbst gibt sie immer mehr auf und verliert erneut den Zugang zu ihrer Selbstbestimmung. Angetrieben von dem Wunsch, die Richtige für Olof zu sein, lebt sie nach seinen Terminen und seinen Versprechen, um am Ende doch wieder den Kürzeren zu ziehen.

    Psychologisch ausgereift, authentisch und sehr menschlich erzählt Andersson auch hier von den Folgen unglücklicher Liebe und dem Verzicht auf das eigene Leben. Sprachlich beeindruckend, geistreich und heftig beschreibt sie Esters emotionale Lage und die damit einhergehenden Schwierigkeiten. Mit ihrem neuen Werk bleibt sich die Autorin treu, sodass man nichts Neues erwarten sollte. Der Plot bleibt der gleiche. Beide Romane können unabhängig voneinander gelesen werden. Ich kann jedoch empfehlen, zunächst Widerrechtliche Inbesitznahme zu lesen und dann Unvollkommene Verbindlichkeiten. Es lohnt sich.

    Mein Dank geht an das Bloggerportal von Randomhouse.
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