Bücher mit dem Tag "ethische fragen"

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21 Bücher

  1. Cover des Buches The Love Song of Miss Queenie Hennessy (ISBN: 9781784160395)
    Rachel Joyce

    The Love Song of Miss Queenie Hennessy

     (40)
    Aktuelle Rezension von: engineerwife

    Nachdem ich den Vorgängerband als Hörbuch sehr genossen habe – ihn tiefgründig und bewegend fand, muss ich sagen, dass dieses Buch sich doch oft etwas zäh gestaltete. Was bewegt manche Menschen – wie Queenie - dazu, im Leben auf alles zu verzichten? Warum konnte sie es nicht über sich bringen, sich Harold gegenüber zu öffnen? Warum gab sie sich zusätzlich noch die Schuld an Davids Tod? Die ellenlangen Erläuterungen zu ihrer Liebe zu Harold waren für mich etwas mühselig. Gut gefallen jedoch hat mir die Atmosphäre im Hospiz. Ich bin immer voller Bewunderung für die Menschen, die dort arbeiten. Man muss wohl schon sehr stark sein um dieses Leid Tag für Tag wegzustecken.
    Eine sehr angenehme Überraschung bereitete mir das Ende des Buchs. Hier hat sich die Autorin richtig was einfallen lassen um die Geschichte rund zu gestalten. Das Ende hat mich dann mit den etwas langweiligeren Passagen wieder versöhnt. So hat mich das Buch dann auch nicht unbefriedigt zurück gelassen. 

  2. Cover des Buches A History of Loneliness (ISBN: 9780552778435)
    John Boyne

    A History of Loneliness

     (15)
    Aktuelle Rezension von: Negothia

    Ein faszinierender, bewegender und zum nachdenken anregender Roman vom Autor von "Der Junge im gestreiften Pyjama".

    Das Thema hat es in sich, macht auch oft nachdenklich, ist aber durchaus noch mit einer Prise Humor aufgelockert, sodass man trotz allem immer mal wieder um ein entspanntes Lachen nicht drumherum kommt.

    John Boyne schafft es, in einem Buch hunderte von Emotionen, Gedanken, Ängsten, Hoffnungen und Überzeugungen einzuflechten und erzeugt so ein Buch, das einen bis in die letzte Faser berühren kann.

    Ich will ganz ehrlich sein: gerade im englischen Original ist es in keinster Weise leicht sich durch das Buch zu arbeiten, tatsächlich habe ich das Gefühl, man muss in der richtigen Stimmung sein um dieses Buch zu lesen und man muss auch dann hin und wieder durchaus knabbern, bis man so ganz versinken kann...

    Tatsache ist allerdings, dass diese Buch beeindruckt und den Leser wenn er einmal gefangen ist, voll in seinen Bann schlägt.

    Was zurückbleibt: Ein Moment des innehaltens, des nachdenkens und des berührt seins von einer unfassbar tiefgründigen Lektüre.


    Fazit:

    John Boyne ist mit Sicherheit kein einfach zu lesender Autor, aber ganz ehrlich, ich bin froh um jede Minute die ich mit mir gehadert habe weiterzulesen, und in der ich eben das dann auch getan habe... - es war fantastisch, beeindruckend, berührend...

  3. Cover des Buches Supermacht Wissenschaft (ISBN: 9783579086828)
    Lars Jaeger

    Supermacht Wissenschaft

     (10)
    Aktuelle Rezension von: MelaKafer
    Die modernen Wissenschaften eröffnen uns eine Welt, die scheinbar alles möglich macht. Wir werden immer älter, die Molekulargenetik macht es möglich, dass z.B. Erbkrankheiten einfach "herausgeschnitten" werden, die Schaffung perfekter Menschen und der Sieg über den Tod rücken in greifbare Nähe. Fleisch wird in 3D-Druckern hergestellt, die Computertechnologie schreitet in rasantem Tempo voran, Roboter ersetzen die menschliche Arbeitskraft. Der Fortschritt hat unser Leben vereinfacht und verbessert. Wir müssen nicht mehr an Krankheiten sterben, die noch vor Jahrzehnten das sichere Ende bedeuteten. Aber dieser Fortschritt birgt auch Gefahren, die abzuschätzen wir kaum noch in der Lage sind. Lars Jäger zeigt in seinem sehr umfangreichen Werk "Supermacht Wissenschaften" das für und wieder auf. Wenn wir weiterhin selbst bestimmt leben wollen, müssen wir genau hinschauen und kritisch hinterfragen, wie sich die Wissenschaften entwickeln und was manche Entwicklungen für uns bedeuten können. Unsere Zukunft liegt zwischen Himmel und Hölle, wie es der Autor treffend bezeichnet. Wir haben es in der Hand, indem wir verantwortungsvoll mit den Möglichkeiten, die uns die Naturwissenschaften bieten, umzugehen lernen. Das Buch liefert die nötigen Informationen dazu.
    Durch die sehr übersichtliche Gestaltung, die Einteilung in viele Kapitel und eine einfache Sprache, ist diese umfangreiche Werk angenehm zu lesen. 
  4. Cover des Buches Next (ISBN: 9783442466726)
    Michael Crichton

    Next

     (163)
    Aktuelle Rezension von: supersusi

    Wie so oft hat Michael Chrichton auch hier sein aus Jurassic Park bekanntes Thema aufgegriffen:  Gentechnologie

    Die mit vielen Handlungssträngen erzählte Story, die verschiedene Aspekte der Gentechnologie kritisch beleuchtet ist spannend erzählt und beinhaltet vor allem gegen Ende einige überraschende Berührungen und Überschneidungen besagter Handlungsstränge. Die Charaktere wirken sympathisch und man fiebert mit ihnen. Zwischendurch gibt es Zeitungsartikel zum Nachdenken. Es ist schon erschreckend, wie Wirtschaft und Gesetze dieses Thema behandeln. Wenn ich Gewebe zu medizinischen Zwecken spende und das Labor meine Gene als Patent anmeldet, haben sie dann ein Anrecht auf mehr Gewebe, falls die Proben verloren gehen ? Darf mir dann gegen meinen Willen Knochenmark entnommen werden, wo doch meine Gene nicht mehr mir, sondern dem Labor gehören ? Was passiert, wenn ich menschliche Gene in Tierembryos einbaue und diese austragen lassen. Kann es dann zu sprechenden Affen oder intelligenten Tieren kommen ? Hat so ein Affe die gleichen Rechte wie ein Mensch ? Darf er zur Schule gehen bzw. darf die Leitung ihn der Schule verweisen?  Darf eine Krankenversicherung die Gene Verstorbener auf Erbkrankheiten überprüfen lassen und den Nachkommen dann die Versicherung verweigern ? Oder die Ergebnisse veröffentlichen, sodass die Nachkommen nirgendwo mehr eine Krankenversicherung finden ? Was passiert mit meinem Gewebe, dass mir im Krankenhaus abgenommen wird (Biopsien, Blut, Amputation, Blinddarm etc.) ? Was ist, wenn damit geklont wird ? Und möchte man, dass Schildkröten oder Korallen Gene eingesetzt werden, die dann aufleuchten und z.B. Reklame für BP oder Pharmakonzerne zeigen ? Was ist machbar, was wird schon gemacht und wie sieht die Gesetzeslage dazu aus ? Gibt es ein "Draufgängergen" und kann dies zur Verteidigung bei Vergewaltigungen herhalten ?  Dieser spannende Roman ist gut recherchiert und hat im Anhang nicht nur ein Nachwort über die Situation und die Gesetze in Deutschland, sondern auch ein langes Literaturverzeichnis mit kurzer Vorstellung des jeweiligen Buches, falls man sich mit dem Thema intensiver beschäftigen möchte.

    Mir hat das Buch gut gefallen, es war spannend und gut und flüssig geschrieben, das Thema ist aktuell und es hat mich immer wieder zum Innehalten und Nachdenken gebracht. Anfangs haben mich die vielen Personen und Handlungsstränge verwirrt und ich mußte immer wieder kurz überlegen, wer jetzt die und die Person nochmal war, aber man kam dennoch gut in das Buch rein und meist hat man sich schon nach den ersten Sätzen wieder erinnert. Später war dies kein Problem mehr. Im Nachwort bezieht der Autor ganz klar Stellung gegen die Patentierung von Genen und Krankheiten, die wohl schon weltweit gängige Praxis ist.

    Lesenswert und erschreckend.

  5. Cover des Buches Wie man aus dieser Welt verschwindet (ISBN: 9783492059190)
    Idra Novey

    Wie man aus dieser Welt verschwindet

     (6)
    Aktuelle Rezension von: schokoloko29

    Beatrice Yagoda ist eine berühmte Schriftstellerin in Brasilien. Aus irgendeinem nicht ersichtlichen Grund klettert sie eines Morgens mit einem Koffer auf einem Mandelbaum und verschwindet. Spurlos. Ihre Übersetzerin Emma Neufeld führt, für sie ein tristes Leben, in Pittsburgh und möchte die verschwunde Autorin in Brasilien suchen. Sie hat jedes einzelne Buch vom protugisischen ins englische übersetzt und ist einmal im Jahr zu der Autorin nach Brasilien gefahren, um mit ihr über die geschriebenen Bücher zu sprechen und über Literatur allgemein. Sie durfte sogar bei diesen Aufenthalten in ihrer Wohnung übernachten. 

    Wie gesagt Emma Neufeld fährt überstürzt nach Rio und wandelt auf den Spuren der Autorin mit dem außergewöhnlich gut aussehenden Sohn der Schriftstellerin. Dann stellt sich heraus, dass die Schriftstellerin hochgradig verschuldet ist durch Internet- Poker. Ein Schuldeneintreiber setzt die Übersetzerin und Marcus massiv unter Druck und dann überstürzen sich die Ereignisse. U.a. kommt der äußerst unsympatische Noch- Freund, Miles nach Brasilien, um Emma zu überzeugen nach hause zu fahren.


    Eigene Meinung:

    Dieses Buch war für mich wirklich ein Glücksgriff. Es besitzt Humor, eine Handlung, die immer spannender wurde und durch die verschiedenen Perspektivwechsel und Anekdoten zur Arbeit als Übersetzer entstand ein starker Lesesog. Es ist ein tolles Buch und ich wünsche ihm viele Leser. Ich hoffe die Autorin schreibt bald wieder etwas neues.

  6. Cover des Buches Bis ans Ende aller Tage (ISBN: 9783492974172)
    Jodi Picoult

    Bis ans Ende aller Tage

     (483)
    Aktuelle Rezension von: Ellen784

    Hallo ihr Lieben, 

    hier geht es um Em und Chris, welche sich schon ewig kennen. Der Hintergrund der Story gefällt mir sehr, allerdings war die Umsetzung, für meinen Geschmack etwas holprig. Der Grundgedanke spiegelt aber tatsächlich psychische Probleme wieder. Die nach außen niemand sieht, niemand sehen will und dann passiert etwas tragischen und schlussendlich, will es dann niemand wahr haben. 

    Die Kernaussage hierbei ist für mich...seht euch eure Freunde, eure Familie, eure liebsten genauer an und tut Traurigkeit, vielleicht nicht immer als solches ab. 

    Hat mich gut unterhalten und ich werde sich noch etwas von ihr Lesen. 

  7. Cover des Buches Die Herzen der Männer (ISBN: 9783453423015)
    Nickolas Butler

    Die Herzen der Männer

     (156)
    Aktuelle Rezension von: kassandra1010

    Nelson wird diesen Sommer wieder mit seinem Vater zwei Wochen im Pfadfindercamp verbringen. Während der Junge die Hoffnung auf Freundschaft und Abzeichen noch nicht aufgegeben hat, sieht sein Vater darin einen Ausweg, um vor seiner Frau zu fliehen und sich gänzlich dem Alkohol hinzugeben.

     

    Einzig vom Campleiter Wilbur wird Nelson unterstützt. Er nimmt ihn auch zu sich auf, als der Vater die Familie verlässt. Aus dem traurigen und einsamen Jungen wird ein Kriegsheld. Doch mit Freundschaften hat er es nach wie vor schwer.

     

    Jonathan hingegen hatte schon als Kind ein Auge auf Nelson geworfen. Nicht das er Freunde brauchte. Er brauchte schlichtweg ein Opfer. Jahr um Jahr im Camp täuschte Jonathan Herzlichkeit und Freundschaft bei Nelson vor und auch nach dessen Rückkehr aus dem Vietnamkrieg blieben die beiden in Kontakt.

     

    Nelson wird für Trevor, dem Sohn von Jonathan ein Ersatzvater. Während Jonathan seine zahlreichen Liebschaften bedienen muss, rebelliert Trevor. Mit Nelson als Vorbild zieht er ebenfalls in den Krieg.

     

    Jahre später fährt Thomas mit seiner Mutter Rachel ins Camp, das mittlerweile von Nelson geleitet wird. Rachel kann mit dem frühen Tod von Trevor nicht abschließen und braucht Nelson um ihr Leben mit Thomas zu bewältigen.

     

    Doch die Zeiten sind für jede Generation für sich hart und umkämpft. Freundschaften zu pflegen und nicht die Schwächen und Geheimnisse anderer auszunutzen, lernen die Kinder nicht mehr. Ausgerechnet das Camp, dessen Ziel es war, dies aufzuzeigen, zerbricht nach und nach an deren Besuchern.

     

    Nickolas Butler hinterlässt damit einen faden Beigeschmack. Nelson, Jonathan und Trevor sind ein Sinnbild von amerikanischen weißen Männern. Wettkampf und Auszeichnungen prägen deren Laufbahn und für die wahre Liebe sowie Beziehungen untereinander bleibt da kaum Spielraum. Mit dem Camp kratzen Wilbur wie auch Nelson zumindest an der Oberfläche. Aber die Zeiten ändern sich und die Kinder sind kaum mehr zu begeistern und die Väter sehen darin nur noch eine Flucht.

     

    Butler macht es einem nicht leicht, die Protagonisten zu mögen. Nach jeder vermeintlich guten Tat kommt ein Tiefschlag und man ist wirklich bemüht, Jonathan und sogar Nelson dies immer wieder zu verzeihen.

     

    Nach Shotgun Lovesongs lässt Butler uns erneut tief in die menschliche Seele blicken.

  8. Cover des Buches The Five People You Meet in Heaven (ISBN: 9781408263877)
    Mitch Albom

    The Five People You Meet in Heaven

     (79)
    Aktuelle Rezension von: mipo94

    Ehrlich gesagt ist das Buch eher zufällig auf meiner Leseliste gelandet und hat mich am Ende doch überrascht- im positiven Sinn!

    Durch die klare Strukturierung lässt sich das Buch leicht nachvollziehen und die Lesezeit vergeht wie im Flug. Der Hauptcharakter Eddie, ein Kriegsveteran und späterer Mechaniker, stirbt an seinem 83. Geburtstag durch einen tragischen Unfall in dem Vergnügungspark in dem er auch arbeitet. Nach seinem Ableben trifft er nun, wie der Titel des Buches erahnen lässt, im Himmel auf 5 Menschen. Die einen hatten maßgeblich Einfluss auf Eddies eigenes Leben, für andere stellte er selber diese einschneidende Kraft dar. Der Leser kommt nicht daran vorbei mit Eddie mitzufiebern und mitzuleiden.

    Die Geschichte wird nicht nur wunderschön erzählt, sondern regt auch noch zum nachdenken an. Gibt es ein Leben nach dem Tod? Wer wären deine eigenen ‚5 Personen‘?

    Das Buch ist ohne Einschränkungen weiterzuempfehlen. Die Fortsetzung habe ich direkt nach Ende der Lektüre bestellt. 

  9. Cover des Buches Wer die Nachtigall stört ... (ISBN: 9783839894316)
    Harper Lee

    Wer die Nachtigall stört ...

     (39)
    Aktuelle Rezension von: TWDFanST

    Inhalt

    Die friedliche Kondheit von Scout und ihrem Bruder Jem wird gestört, als ihr Vater, ein Anwalt, einen neuen Fall übernimmt. Atticus vertritt einen Schwarzen, der beschuldigt wird, ein weißes Mädchen vergewaltigt zu haben. Obwohl Atticus selbst weiß ist, setzt er sich für den Schwarzen ein. Er ahnt nicht, dass er dadurch auch seine Kinder in Gefahr bringt. Denn die weiße Bevölkerung ist über Atticus' Verhalten empört...


    Bewertung

    "Wer die Nachtigall stört" von Harper Lee ist ein zeitloser Klassiner, den jeder einmal gelesen bzw. gehört haben sollte. Der Roman zeigt deutlich die Vorurteile auf, die in den 1930er Jahren herrschten und die es auch heute noch gibt. Allerdings zeigt sich in der Geschichte, dass auch Scout und Jem nicht ganz vorurteilsfrei sind. So glauben sie ohne mehr zu wissen die Gerüchte über einen Nachbarn, nur um später zu merken, dass alles ganz anders ist. "Wer ist Nachtigall stört" zeigt aber auch auf, wie schwer es ist, gegen Vorurteile anzukämpfen und warum manche den Kampf lieber aufgeben...

  10. Cover des Buches Last Runaway (ISBN: 9780007350353)
    Tracy Chevalier

    Last Runaway

     (4)
    Aktuelle Rezension von: wandablue
    Moral auf dem Prüfstein.
    Man soll, man muss, müßte, sollte... Ideale sind so lange leichtes Gepäck, wie niemand von einem verlangt, sie in die Tat umzusetzen. Erst dann, wie man am Fall der mutigen Tugce A. gesehen hat (Dezember 2014), wird offenbar, was sie wert sind. Halten sie stand, wenn ihre Umsetzung ein Opfer verlangt oder einen in einen Gewissenskonflikt stürzt? Tugce hat uns gezeigt, dass ihre Ideale stand hielten. Wie sieht es mit Honor Brights Idealen aus?

    Im Sektor Unterhaltung wartet die englische Autorin Tracy Chevalier mit einer Auswanderergeschichte auf, aufgewertet durch historische Details aus dem Quäkerleben und zudem mit der Geschichte der Sklaverei der Süd- und Nordstaaten des 19. Jahrhunderts verwoben.

    Was ich an dem Buch schätzte, war, neben seiner klaren Sprache, wie die Autorin den absolut klassischen Gewissenskonflikt zwischen der Theorie ethischer Einsichten und der Praxis pragmatischen Lebens entwickelt und ihre Story ideenreich mit vielerlei liebenswerten Eigenschaften ihrer Helden anfüllt.

    Dass alle Menschen gleich viel wert sind, lässt sich eben leicht propagieren, wenn man es selbst nie mit einer Minderheit zu tun bekommen hat. Was soll Honor aber nun tun, angesichts der Sklaverei, die die Quäker in ihrer neuen Familie nur theoretisch verurteilen, sich praktisch aber lieber raushalten und das aus guten Gründen? Wem gegenüber soll sie loyal sein? Der Familie, der Gesellschaft, sich selbst, Gott? Und was sind die Folgen?

    Erzählt wird eindimensional aus der Sicht der jungen Quäkerin, dadurch werden manche anderen Figuren nicht vielschichtig oder tiefgründig genug angelegt, so dass man die Bösewichte einfach hinnehmen muss, ohne sie ergründen zu können.

    Fazit: Leicht zu lesender englischer Roman, der dennoch dazu geeignet ist, eigene, analoge Standpunkte auf den Prüfstein zu legen.

    Kategorie: Unterhaltung
    Verlag: Harper, London

  11. Cover des Buches Widerstand (ISBN: 9783827053633)
    Gemma Malley

    Widerstand

     (25)
    Aktuelle Rezension von: Sweetybeanie
    05.08.2014 ausgelesen!
    Inhalt: Anna ist "Überschuss". Da die Menschen mittlerweile durch das Medikament "LL Vital" unendlich lange leben können, dürfen keine Kinder mehr geboren werden. Doch nicht alle Menschen halten sich an den Pakt, den sie jeweils im Alter von 16 Jahren unterzeichnet haben. Annas Eltern haben gegen den Pakt verstoßen und Anna bekommen. Doch Anna wurde von den "Fängern" geschnappt und verbringt nun ihr Leben in einem "Überschuss-Heim", wo sie lernt, eine demütige Überschüssige zu sein und den "Legalen" zu dienen. Das Leben im Heim ist von Gewalt und Demütigungen geprägt. Den dort lebenden Kinder und Jugendlichen wird suggeriert, dass sie den Legalen die Ressourcen stehlen und ihnen keinerlei Rechte im Leben zustehen. Schließlich sind sie illegal.

    Anna hat sich mit ihrem Schicksal abgefunden und ist mittlerweile zur Saalaufsicht im Heim aufgestiegen und hofft, bald als Hausmädchen außerhalb des Heimes beschäftigt zu werden. Eines Tage kommt jedoch ein 15jähriger Junge namens Peter ins Heim. Er hat eine Nachricht von Annas Eltern für sie und überredet Anna zur Flucht....

    Meine Meinung: Was für ein Buch! Und was für eine schreckliche Vorstellung. Eine Welt ohne junge Menschen. Der Roman hat mich sofort in seinen Bann gezogen und ich habe ihn in einem Rutsch ausgelesen. Eine  sehr spannende und erschreckende Geschichte!

    FAZIT: 9 von 10 *
  12. Cover des Buches Die Mauer (ISBN: 9783608963915)
    John Lanchester

    Die Mauer

     (170)
    Aktuelle Rezension von: Leserstimme

    Joseph Kavanagh bewirbt sich als VERTEIDIGER an der Mauer Englands. Diese erstreckt sich über etwa 10000 km entlang der Küste. Die ersten Seiten klangen etwas befremdend, aber Kavanaghs immer wiederkehrender Gedanke "Betonwasserwindhimmel" prägt sich beim Leser dann doch ein und macht neugierig. Etwas sehr viel anderes gibt es hier nämlich nicht. 

    Kavanaghs Leben als Verteidiger ist trist, kalt und anstrengend. Einzige Abwechslung sind Ausflüge zu einer anderen Kompanie, um mit ihnen den Ernstfall zu üben: ANDERE drohen die Mauer anzugreifen, um ins Landesinnere zu fliehen und ein besseres Leben als vorher zu führen. Doch das scheint nur Privilegierten vorbehalten zu sein. 

    Für alle VERTEIDIGER gilt, ANDERE zu eliminieren und nicht zu versagen, ansonsten droht die "Abschiebung" ins Meer und man ist die längste Zeit Verteidiger gewesen. Kavanagh lernt auf der Mauer Hifa kennen, die sich auch ineinander verlieben und sich gegenseitig stützen im kargen "Betonwasserwindhimmel". Kurz keimt der Gedanke auf zu FORTPFLANZLERN zu werden, was auch sehr viel angenehmer und  luxuriöser wäre und zudem vom Staat gefördert wird. Doch dazu soll es nicht kommen. Der Hauptmann ihrer Kompanie, selbst einmal ein ANDERER gewesen, ermöglicht gerade diesen einen furchterregenden Angriff zu planen und die Mauer anzugreifen. Das bleibt nicht ohne Folgen und Kavanagh und Hifa werden mit anderen ihrer Kompanie aufs Meer verbannt. 

    Die Idee der Geschichte ist wahrscheinlich nicht ganz allein seinem Ideenreichtum entsprungen, gibt es doch schon "Die Mauer" in das "Lied aus Eis und Feuer" und den Film "Waterworld", an den die Geschichte durchaus erinnert. Doch seine Umsetzung eine Klassengesellschaft zu erschaffen von ANDEREN, VERTEIDIGERN; FORTPFLANZLERN und DIENSTLINGEN, lässt sich metaphorisch umsetzen in die heutige Gegenwart. Lanchester klingt durchaus politisch in seinem Roman, lässt aber großen Spielraum für eigene Gedanken und ist brandaktuell, was das Thema Klima betrifft. Die ureigene Angst ums nackte Überleben macht den Menschen wiederum zum Tier. Spannend und sprachlich sehr gut umgesetzt. Ein Highlight von mir! Das Buch ist auch durchaus als Schullektüre für höhere Klassen geeignet, da es sehr viel Interpretationsmöglichkeiten gibt.  Unbedingt lesen!

    Genre: Klimawandel, Dystopie, Klassengesellschaft

  13. Cover des Buches Der Pakt (ISBN: 9783827052636)
    Gemma Malley

    Der Pakt

     (81)
    Aktuelle Rezension von: Sweetybeanie

    Inhalt: Anna ist "Überschuss". Da die Menschen mittlerweile durch das Medikament "LL Vital" unendlich lange leben können, dürfen keine Kinder mehr geboren werden. Doch nicht alle Menschen halten sich an den Pakt, den sie jeweils im Alter von 16 Jahren unterzeichnet haben. Annas Eltern haben gegen den Pakt verstoßen und Anna bekommen. Doch Anna wurde von den "Fängern" geschnappt und verbringt nun ihr Leben in einem "Überschuss-Heim", wo sie lernt, eine demütige Überschüssige zu sein und den "Legalen" zu dienen. Das Leben im Heim ist von Gewalt und Demütigungen geprägt. Den dort lebenden Kinder und Jugendlichen wird suggeriert, dass sie den Legalen die Ressourcen stehlen und ihnen keinerlei Rechte im Leben zustehen. Schließlich sind sie illegal. 

    Anna hat sich mit ihrem Schicksal abgefunden und ist mittlerweile zur Saalaufsicht im Heim aufgestiegen und hofft, bald als Hausmädchen außerhalb des Heimes beschäftigt zu werden. Eines Tage kommt jedoch ein 15jähriger Junge namens Peter ins Heim. Er hat eine Nachricht von Annas Eltern für sie und überredet Anna zur Flucht....

    Meine Meinung: Was für ein Buch! Und was für eine schreckliche Vorstellung. Eine Welt ohne junge Menschen. Der Roman hat mich sofort in seinen Bann gezogen und ich habe ihn in einem Rutsch ausgelesen. Eine  sehr spannende und erschreckende Geschichte!

  14. Cover des Buches Endlos leben (ISBN: 9783492059237)
    Frédéric Beigbeder

    Endlos leben

     (3)
    Aktuelle Rezension von: killmonotony
    Ich hatte das Glück, Frédéric Beigbeder auf der Frankfurter Buchmesse bei einem Interview am F.A.Z.-Stand zu sehen, in dem er von seinem neuen Buch „Endlos leben“ erzählte. Zu diesem Zeitpunkt wartete ebendieses bereits daheim auf mich und nach diesem Interview musste ich sofort beginnen, es zu lesen. Beigbeder erzählte, dass es in seinem neusten Buch (eigentlich als „Roman“ betitelt) um die Frage seiner Tochter geht: „Papa, stimmt es, jeder mal stirbt?“ Da er feige sei, habe er dies mit folgendem Satz beantwortet: „Bisher war das so, aber jetzt wird sich etwas daran ändern!“ – und so beginnt Frédéric Beigbeders Reise (oder vielmehr die seines Protagonisten/Alter Egos) um die Welt, zu den fortschrittlichsten Forschungseinrichtungen und zu berühmten Kurhäusern, um alles aufzusaugen und auszuprobieren, was man im heutigen Zeitalter gegen den Erzfeind, den Tod, unternehmen kann. Und Methoden und Forschungsansätze gibt es verdammt viele: vom Transhumanismus (Erweiterung der Lebensdauer durch Technologie) über Genveränderungen bis hin zu der Umkehrung des Altersprozesses. Frédéric Beigbeder schaut sich zusammen mit seiner Familie die verschiedenen Methoden an und fühlt der Wissenschaft gehörig auf den Zahn. Dass er sich dabei immer weiter von seiner Frau entfremdet, merkt er dabei nicht…

    "Das Leben ist ein Massaker. Ein Mass murder mit 59 Millionen Toten pro Jahr. […] Es ist mir ein Rätsel, warum Terroristen sich solche Mühe geben, die Statistik aufzubessern: So viele Leute wie Mutter Natur können sie nie umbringen. Die Menschheit wird unter allgemeiner Gleichgültigkeit dezimiert. Wir akzeptieren diesen täglichen Genozid, als handele es sich um einen normalen Prozess."

    Dieses Buch ist unglaublich schwer einzuschätzen. Ist es ein Roman, sind alle diese Dinge tatsächlich passiert oder gibt es lediglich kleinere Überschneidungen? Frédéric Beigbeder sagt auf der Buchmesse und auch im Vorwort zu „Endlos leben“, dass es all die erwähnten wissenschaftlichen und auch weniger wissenschaftlichen Methoden zur Lebensverlängerung tatsächlich gibt. Auch scheinen der Protagonist und er einiges gemein zu haben… Doch lassen wir diesen Aspekt einmal offen. Beigbeders „Endlos leben“ liest sich wie ein skurriler Trip durch die abgedrehtesten Neuheiten, die der Verjüngungsmarkt zu bieten hat: Bluttransfusionen mit dem Blut junger Menschen, die Übertragung des eigenen Bewusstseins auf eine Festplatte, eine ganz spezielle Ernährung, die niemandem schmeckt, aber trotzdem den Tod in Schach halten soll… Beigbeder wendet sich jedoch nicht nur der Wissenschaft zu, als Atheist besucht er auch die heiligen Stätten in Jerusalem und nimmt neben einigen Eindrücken der Kultur auch den Wunsch, zu glauben, mit auf seine weiteren Reisen.

    Weiterlesen: https://killmonotony.de/rezension/endlos-leben-fakt-oder-fiktion
  15. Cover des Buches Ein ganzes halbes Jahr / Ein ganz neues Leben (ISBN: 9783839893111)
    Jojo Moyes

    Ein ganzes halbes Jahr / Ein ganz neues Leben

     (170)
    Aktuelle Rezension von: Nicola89

    Will Traynor sitzt nach einem Motorradunfall im Rollstuhl und hat sämtlichen Lebensmut verloren. Nachdem Louisa Clark ihren Job in einem Café verloren hat, nimmt sie gezwungenermaßen die Stelle als Wills Pflegerin an, obwohl sie in diesem Bereich keinerlei Erfahrungen hat. Weder Lou noch Will ahnen, dass sie das Leben des anderen für immer verändern werden.

     Wenn ein Buch einen solchen Hype auslöst wie „Ein ganzes halbes Jahr“, sorgt es bei mir erstmal dafür, dass ich das Interesse daran verliere und es, wenn überhaupt, erst Jahre später lese. So auch in diesem Fall. Ich bin ohne große Erwartungen an das Buch gegangen und hatte eine ganz andere Vorstellung von der Geschichte.

    Die Geschichte hat mich so in ihren Bann gezogen, dass ich sie in kurzer Zeit durchgehört habe. Die Hauptsprecherin Luise Helm wurde sehr gut ausgewählt und hat das Buch sehr einfühlsam eingelesen. Auch dass es noch fünf weitere SprecherInnen gab, die u.a. die Sicht von Lous Schwester gesprochen haben, hat der Geschichte noch mehr Tiefgang gegeben.

    Die unterschiedlichen Ansichten aller Beteiligten zu diesem schwierigen Thema kommen sehr gut zur Geltung und regen zum Nachdenken an.

     Diese Geschichte wird mir noch lange in Erinnerung bleiben und ich werde sicher auch noch die beiden Folgebände hören und zu erfahren, wie sich das Leben von Lou weiterentwickelt.

  16. Cover des Buches Die Kammer (ISBN: 9783641110222)
    John Grisham

    Die Kammer

     (267)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Ich finde "Die Kammer" ein echtes Highlight von John Grisham. Es hat nicht die typischen Elemente und wirkt etwas düsterer als seine anderen Bücher, aber gerade das macht seinen Reiz aus. Seit nunmehr zehn Jahren sitzt er in der Todeszelle und wartet auf seine Hinrichtung. Hoffnung gibt es scheinbar keine mehr, aber dann nimmt sich ein junger Anwalt diesem Fall an. Er rollt noch einmal alles auf, befragt Zeugen und Verwandte und taucht in eine fast vergessene Story ein. Präzise, sehr genau, nie richtend oder parteiisch schreibt John Grisham und verblüfft in diesem Buch durch eine neue Seite seines Könnens.

  17. Cover des Buches Mein Vater, der Deserteur (ISBN: 9783552062566)
    René Freund

    Mein Vater, der Deserteur

     (32)
    Aktuelle Rezension von: TanteGhost
    Eine Story im und nach dem 2. Weltkrieg. Ein Schicksal, bei dessen Entdeckung der Leser Life dabei ist.

    Inhalt:
    Der Vater von René Freund starb früh und hinterließ keine Reichtümer. Statt dessen aber ein Tagebuch, welches er selber geschrieben hat. Über die Tatsachen, wie er den Krieg gesehen und erlebt hat.
    So erfährt René, dass sein Vater desertiert ist. Ein sehr lebensgefährliches Unterfangen, denn wurde man erwischt, gab das die Todesstrafe. - René ist mit seiner Familie in Paris und wandelt auf den Spuren seines Vaters. Immer in der Hoffnung, ihn besser verstehen und kennen lernen zu können.
    In dem Buch setzt sich der Autor mit der Vergangenheit des Vaters und seinen eigenen Ansichten sehr bildhaft auseinander.

    Der erste Satz:
    "Vater, dich stell ich in die Mitte."

    Der letzte Satz:
    "Die Liebe verbindet uns."

    Fazit:
    Zunächst einmal ist das Buch nicht unbedingt nach Kapiteln aufgeteilt. Der Autor, der gleichzeitig Familienvater ist, hat hier sehr geschickt die Vergangenheit und die Gegenwart miteinander verwoben. Er berichtet auf der einen Seite über die Pannen und Ärgernisse auf seiner Reise, lässt den Leser aber an Passagen aus dem Tagebuch des Vaters teil haben. Das macht die Sache sehr interessant. Zum Beispiel dann, wenn der Sohn an Orten weilt, die der Vater so ganz anders erlebt hat.
    Später wurde das Buch für mich uninteressanter. Der Autor hat sich selber und seine Gedankengängen mehr Aufmerksamkeit geschenkt, als es gut gewesen wäre. Das macht für mich schon einmal einen Punkt Abzug.
    Aufgelockert werden Stoff und Gegebenheiten durch ein paar Fotos, aus der Zeit, von der die Rede ist. Es wird erklärt, welches die Person ist, im die es geht. - Ziemlich interessant, wenn man bedenkt, dass einige der Bilder entstanden sind, als die Männer in Gefangenschaft waren.
    Der Text ist einfach gehalten. Schachtelsätze und Fachbegriffe werden sparsam bis gar nicht eingesetzt. Allerdings hat es eine Weile gebraucht, bis ich mit der Kapitelauteilung zurecht gekommen bin. Das war stellenweise ein ziemliches Durcheinander. Und dann hat der Autor im Buch auch über die Entstehung des Buches geschrieben. Das hat die Verwirrung dann stellenweise komplett gemacht. Eine wirklich mehr als seltsame Art zu schreiben.
    Kopfkino hatte ich bei der Lektüre nicht. Hier waren es ab und an mal ein paar einzelne Fotos von Menschen und Örtlichkeiten, die ich vor mir gesehen habe. - Dem Lesevergnügen hat das aber keinen Abbruch getan. Denn die Story an sich ist jetzt absolut nicht schlecht.
    Auch von der Seitenzahl her, war das Buch ein recht kurzes Vergnügen. Der Autor hat den Stoff, den er hatte, eben nicht gekünstelt in die Länge gezogen. In der Kürze lag in dem Fall die Würze...

    Leicht enttäuscht war ich am Ende schon. Ich habe mir eindeutig mehr von der Lektüre versprochen. Die war eben am Ende anders, als ursprünglich gedacht.

    (Auszüge des Textes sind auch auf meiner Website und in meinem Blog zu finden.)
  18. Cover des Buches Zweiunddieselbe (ISBN: 4029758136560)

    Zweiunddieselbe

     (8)
    Aktuelle Rezension von: MissStrawberry
    Jenna wacht aus einem einjährigen Koma auf. Sie erinnert sich an nichts: nicht an den Unfall, nicht an ihr Leben vor dem Unfall, nicht an sich selbst und auch nicht an ihre Familie. Doch sie wundert sich, dass sie nicht von Freunden besucht wird und sich auch niemand nach ihr erkundigt. Sie will unbedingt herausfinden, wer sie ist. Nur mühsam gelangt sie an Informationen, doch als sie nach und nach erfährt, was geschehen ist, wird ihr klar, was sie tun muss …

    Dieses Jugendbuch ist mir als Erwachsene sehr unter die Haut gegangen. Das liegt nicht zuletzt daran, dass Anna Carlsson genau den richtigen Ton trifft, jede Stimmung perfekt mit ihrer Stimme auszudrücken vermag. Man nimmt ihr ab, von ihren eigenen Erlebnissen zu erzählen und vergisst, dass sie das Buch „nur“ vorliest. Ein tolles Erlebnis!

    Die Story spielt in einer undatierten Zukunft, in der die bedenkenlose Medikation mit Antibiotika die Keime und Erreger resistent gemacht haben, wodurch Millionen von Menschen gestorben sind. Hunderttausende weitere Menschen haben Gliedmaßen verloren, weil es kein wirksames Medikament gab. Die Medizin konnte keine neuen Antibiotika entwickeln, hat aber andere Lösungen für das Problem gefunden. Jennas Vater war daran maßgeblich beteiligt. Der Unfall seiner geliebten Tochter brachte ihn dann jedoch dazu, seine Kompetenzen deutlich zu überschreiten.

    Der Leser/Hörer merkt rasch, worauf es hinausläuft, dennoch bleibt der Spannungsbogen erhalten, denn wie Jenna mit all dem umgeht, wie sie reagiert, wie sie agiert – das ist nicht komplett vorhersehbar. Sehr schön ist das langsame Herantasten an die Wahrheit. Das beginnt mit Erinnerungen, die plötzlich wiederkehren, die aber gar nicht sein können (denn wer erinnert sich schon an seine Taufe, als man gerade zwei Wochen alt war?) und geht über Verletzungen, die nicht bluten bis zum Showdown. Mich konnte die Story absolut fesseln und auch sehr nachdenklich machen.

    Was macht einen Menschen aus? Wann ist ein Leben kein Leben mehr? Wo müssen Eltern loslassen, wo kämpfen? Viele ethische Fragen werden aufgeworfen – und die muss der Leser/Hörer ganz allein für sich selbst beantworten. Jenna hat anfangs keine Hilfe, nähert sich dann aber immer mehr ihrer Großmutter Lily an, die die Entscheidung von Jennas Eltern nie gutgeheißen hat. Langsam dämmert Janna, warum ihre Familie so weit weg von der eigentlichen Heimat (und der Firma des Vaters) gezogen ist und sie nicht sagen darf, woher sie wirklich kommt. Zwar kann man – besonders als Erwachsener Leser/Hörer – die Motivation der Eltern nachvollziehen, dennoch sympathisiert man fast nur mit Jenna und Lily. Ihre Klassenkameraden sind so bunt gemixt, wie das in jeder normalen Schule ist. Es gibt nette Mitschüler und weniger nette und auch einige widerliche Gestalten. Freunde und Feinde, möchte man sagen. Die Mischung ist realitätsnah und auch die Story, so futuristisch sie auch ist, ist logisch und in sich stimmig. Auch das Ende passt für meinen Geschmack sehr gut, obwohl es doch recht überraschend ist.

    Kurz gesagt: ich mag dieses (Hör-)Buch sehr, finde es absolut gelungen und der Zielgruppe perfekt angepasst. Kein Pferdchenbuch, wie zu meiner Jugendzeit, sondern ein anspruchsvolles, aber nicht zu sehr anstrengendes Buch, das man gerne liest/hört. Gibt von mir deshalb auch die vollen 5 Sterne.
  19. Cover des Buches Die schönsten Dinge (ISBN: 9783844906608)
    Toni Jordan

    Die schönsten Dinge

     (8)
    Aktuelle Rezension von: vormi
    Keine Ahnung warum, aber da hatte ich mir doch mehr von versprochen. Alleine das ansprechende Cover hat mir gleich gut gefallen und mich wohl schon für das Buch eingenommen. Auch weiß ich nicht, was es mit der Geschichte zu tun haben soll. Die erste CD hat mir noch sehr gut gefallen, als Della dem Hörer von ihrer sehr ungewöhnlichen Familie berichtet und man langsam dahinter kommt, daß sie gar nicht, wie erst vermutet, eine junge Biologin auf der Suche nach einem Forschungs-Stipendium ist. Doch leider kommt zu der vorhersehbaren Story dann auch noch ein etwas zu übertriebener Humor dazu. Selbst bei den Witzen sind die Pointen zu erahnen und das macht das ganze dann nicht mehr besonders lustig. Ab spätestens CD 4 habe ich überlegt, ob ich es abbrechen werde. Vielleicht ist es aber auch nicht mein Geschmack gewesen, vor allem beim Humor. Schade, ich hatte einfach mehr erwartet.
  20. Cover des Buches Zweiunddieselbe - Wie viel von mir bin ich? (ISBN: 9783898139168)
    Mary E. Pearson

    Zweiunddieselbe - Wie viel von mir bin ich?

     (16)
    Aktuelle Rezension von: Das_Leseding

    Inhalt:
    Jenna erinnert sich an nichts. Sie hatte angeblich einen Unfall, lag im Koma und muss sich erholen. Doch alles fühlt sich fremd an und der Kontakt zu anderen wird ihr untersagt. Doch in ihrer Oma und ihrem Nachbarn findet sie Verbündete und kann ihre Bedürfnisse durchsetzen und zum Leben zurückfinden, doch ist es ihr Leben?

    Stil:
    Die Handlung plätschert so dahin und es ist schnell klar, dass etwas Größeres, als Jennas Unfall, hinter ihren Gedächtnislücken steckt. Als sich das Rätsel immer mehr aufklärt, wird es dann etwas kurios und das Ende ist absolut vorhersehbar. Die Ausdrucksweise ist soft, für Jugendliche eventuell auch zu weich. Es fehlt an Spannung und teilweise an rationalen Gedanken und Handlungen. Anna Carlsson liest gut, aber es fehlt an Leben und Willenskraft. Die Stimme ist ebenfalls sehr weich – passend zu Jennas Charakter, aber unpassend zur Situation.

    Charaktere:
    Die Personen werden nicht vorgestellt, sie sind halt da und erst mit der Zeit wird klar, wer welche Rolle einnimmt. Ob dies als stilistisches Mittel für Jennas Gedächtnisverlust genutzt wurde, ist unklar. Zudem handelt jeder Charakter nach seiner Vorgabe, es gibt kein Lernen aus Fehlern und eine Entwicklung ist auch nicht zu erkennen. Zwar bekommt Jenna immer mehr Form, aber wenig aus Eigeninitiative.

    Cover:
    Das Cover sagt wenig aus, es passt auch nicht  zur Geschichte.

    Fazit:
    Zweiunddieselbe konnte mich nicht überzeugen. Ich vergebe nur 2 Sterne für das Hörbuch, weil es mir die Autofahrten angenehmer gemacht, aber mich nicht wirklich unterhalten hat. Die Figuren und die Handlung waren mir einfach zu konstruiert. Eine Lese-/Hörempfehlung spreche ich, aufgrund dessen, nicht aus.

  21. Cover des Buches Wir Menschen: Was falsch läuft und wie wir es besser machen können (ISBN: 9789198188240)
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