Bücher mit dem Tag "europäische geschichte"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "europäische geschichte" gekennzeichnet haben.

57 Bücher

  1. Cover des Buches Sturz der Titanen (ISBN: 9783404166602)
    Ken Follett

    Sturz der Titanen

     (1.281)
    Aktuelle Rezension von: Mike_Leseratte

    Dies ist nicht der erste Follett den ich lese, dennoch wahrscheinlich einer der besten. Der Einstieg ist etwas gewöhnungsbedürftig, weil man sich an die vielen sehr unterschiedlichen Charaktere gewöhnen muss. Doch sobald man dies geschafft hat, kann man das Buch echt nur noch genießen. Die verschiedenen Charaktere spiegeln wunderbar die unterschiedlichen Gesellschaftsschichten und Länder dar, die entsprechend in dem Weltkrieg beteiligt sind. Es wird ausführlich dargestellt, wie die Kette an Umständen für den Krieg sorgt, wie der Krieg abläuft und wie wieder "Frieden" einkehrt. 

    Dennoch schadet es nicht, entsprechendes Vorwissen zu haben, um die Ereignisse in den richtigen Kontext einordnen zu können. Des weiteren ist mir zu Beginn des Buches einige "tun" aufgefallen, was den Lesefluss störte, da diese leicht hätten verhindert werden könnten. Ich kann nur vermuten, dass es Übersetzungsüberbleibsel von dem Verb "do" ist, oder eigentlich den walisischen Wortschlag aufgreifen möchte, was aber im deutschen nicht sehr gelungen ist. Dadurch, dass er nach kurzer Zeit verschwindet, fällt er auch nicht mehr sonderlich ins Gewicht.


    Insgesamt eine wunderbare Aufarbeitung und Erzählung zu Zeiten des ersten Weltkrieges. 

  2. Cover des Buches Queen Victoria (ISBN: 9783806237849)
    Julia Baird

    Queen Victoria

     (65)
    Aktuelle Rezension von: Jollymare

    Queen Victoria – Julia Baird

    Biographie, wbg Theiss, 598 Seiten

    Inhalt:
    Sie wächst als zukünftige Königin in absoluter Abgeschiedenheit auf. Ihr Onkel sitzt auf den englischen Thron und hat keine Nachfolger. Daher ist es ihr Schicksal die nächste Königin von England zu werden.
    Das einsame Kind träumt sich durch die Kindheit und entwickelt einen sehr ausgeprägten Eigensinn, der ihr auch im vorgeschrittenen Alter nicht abhandenkommt. Als sie früh den Thron besteigen muss sind viele anscheinend Wohlmeinende Personen in ihrer Nähe. Doch erst durch die Heirat mit Albert von Sachsen-Coburg und Gotha kann sie sich von ihrer Übermutter und den politischen Ratgebern distanzieren. Die Ehe der jungen Königin mit Albert steht unter einem guten Stern. Sie bekommen viele Kinder und bis zum frühen Tod ihres Mannes kann sie das Eheleben genießen. Obwohl die die Königin über das halbe Weltreich ist, bestimmt in der Familie Albert das Geschehen und sie ordnet sich freiwillig unter.
    Nach dem frühen Tod ihres Mannes betreibt sie eine zukunftweisende Heiratspolitik bei der sie die führenden Königshäuser zusammenführt. Deutschland, Russland, Dänemark. In vielen Beispielen werden die politischen und familiären Ränkespiele der Herrscherin verdeutlicht.
    Eine große Frau ihrer Zeit und ein Vorbild bis heute.

    Cover:
    Nicht besonders Originell aber trotzdem sachdienlich. Die Verarbeitung ist wie immer gut. Ein Lesebändchen wäre bei einem solch umfangreichen Buch noch von großem Vorteil gewesen.

    Fazit:
    Eine Biographie nach meinem Geschmack. Keine Königin hat ihrer Zeit mehr den Stempel aufgedrückt als diese imposante Frau. Diese Biographie erfüllt alle Ansprüche. Historisch Detailliert hat Julia Baird das Leben, die politischen und historischen Personen sowie der Kontext in der Geschichte zusammengeführt. Nur an wenigen Stellen wird der Erzählfaden nicht spannend genug gehalten. Dokumentiert durch die Bilder entsteht beim Leser ein Roter Faden, dem man gerne durch die Epoche folgt. Damit gehört diese Queen Victoria Biographie für mich zu den besten der letzten Jahre.

  3. Cover des Buches Im Westen nichts Neues (ISBN: 9783462046328)
    E.M. Remarque

    Im Westen nichts Neues

     (1.235)
    Aktuelle Rezension von: rose7474

    Dieses Buch habe ich nun zum 3. Malgelesen nach sehr langer Zeit. Damals war es eine Schullektüre, die mich sehr ansprach. Dadurch habe ich dann alle Romane von Erich Maria Remarque regelrecht vetschlungen. Dieses Buch hat mich wieder sehr erschüttert und nachdenklich gemacht. Ein sehr wichtiges Buch was man unbedingt gelesen haben muss. 

    Daher vergebe ich wohlverdiente 5 Sterne und eine Leseempfehlung ab dem jugendlichen Alter. Von diesem Autoren, der leicht zu lesen ist werde ich auf jeden Fall noch mehr Werke nochmals lesen. 


  4. Cover des Buches 1913 (ISBN: 9783596520534)
    Florian Illies

    1913

     (287)
    Aktuelle Rezension von: Calderon

    Schon zweimal habe ich 1913 von Florian Illies gehört, das Buch macht einfach Spaß. Es ist ein tolles Kaleidoskopt des letzten friedlichen Jahres vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges, der Leser unternimmt einen Streifzug durch Kunst, Literatur, Politik und Klatsch. Die Zeitungswelt gibt ein Stelldichein und alles ist mit mehr als einer deftigen Prise boshaftem Witz, Ironie und Sarkasmus gewürtzt.

  5. Cover des Buches Die Blechtrommel (ISBN: 9783958291300)
    Günter Grass

    Die Blechtrommel

     (555)
    Aktuelle Rezension von: Vani_Schneider

    Das Buch handelt von Oskar Mazerath, der bei seiner Geburt schon voll geistig entwickelt ist. An seinem dritten Geburtstag beschließt er nicht mehr zu wachsen. Man begleitet Oskar durch sein Leben und bekommt durch seine Augen den Aufstieg der Nationalsozialisten und den Zweiten Weltkrieg mit.

    Ich musste das Buch für die Uni lesen und bin nur sehr schwer in das Buch hineingekommen, weil es sehr anspruchsvoll ist. Das Buch zählt zur Gesellschaftskritischen Literatur und der Autor Günter Grass hat seine Kritik am Dritten Reich so kreativ und manchmal auch skurril in die Geschichte eingebettet, dass es manchmal sehr schwer herauszulesen.

    Trotz alledem fand ich das Buch sehr interessant und ich finde es ist ein gutes Werk. Nur leider eben nicht sehr einfach zum lesen, also auf jeden Fall nicht für Zwischendurch und sehr zeitintensiv. Aber wichtig!

  6. Cover des Buches Wassermusik (ISBN: 9783423146814)
    T. C. Boyle

    Wassermusik

     (381)
    Aktuelle Rezension von: dunkelbuch

    Boyle erzählt die weitgehend wahre Geschichte des schottischen Forschers Mungo Park, der im 18. Jahrhundert als erster Weißer den Verlauf des Niger erkundete. Zur Seite stellt er ihm die frei erfundene Figur des Ned Rise, einen englischen Grabräuber und Galgenstrick, der mit dem Entdecker im tiefsten Afrika die wildesten Abenteuer besteht. Außerdem dabei: ein phantastisches Panoptikum von Hexen und Schlägern, Kannibalen, Huren, Glücksrittern.

    Schräg schräger am schrägsten

  7. Cover des Buches Von Napoleon lernen, wie man sich vorm Abwasch drückt (ISBN: 9783499630170)
    Sebastian Schnoy

    Von Napoleon lernen, wie man sich vorm Abwasch drückt

     (18)
    Aktuelle Rezension von: Die-Glimmerfeen
    So sollte Geschichtsunterricht sein
    Von der frühen Höhlenmalerei bis zur heutigen Zeit spannt der Autor einen unterhaltsamen und höchst informativen Bogen durch die Geschichte Europas. Hier gibt es Geschichtsunterricht einmal ganz ohne trockene Geschichtszahlen, Säbelrasseln und Kriegsgetöse. Hier stehen die Menschen und das tägliche Leben im Vordergrund. Im flotten Tempo erfährt man so eine ganze Menge, kann schmunzeln und nachdenken. Geschickt schafft es Sebastian Schnoy auch immer wieder Bezüge zu der jetzigen Zeit herzustellen.

    Ob Halloween, Sokrates, oder die Langen Kerle – Nach dem Lesen dieses Buches ist man sehr viel besser informiert. Leisten Ärzte noch heute den Eid des Hippokrates, warum gibt es keine Apotheken-Ketten in Deutschland und war früher alles besser? Hier findet man die Antworten, gespickt mit Anekdoten und Zitaten. So wird Geschichte begreifbar und durch die Parallelen zum heutigen Geschehen, kann man so manches besser verstehen. Ich weiß jetzt jedenfalls, warum ich gerne Bier trinke, das Ruhrgebiet nicht eine einzige Mega-City ist und wie die Briten auf ihre Insel kamen.

    Warum man vielleicht zu diesem Buch greifen sollte:
    1. Wenn man der Meinung ist, Geschichte ist langweilig und staubtrocken
    2. Wenn man sich für die Geschichte hinter den Jahreszahlen interessiert
    3. Wenn man sich amüsieren möchte und dabei trotzdem gerne etwas lernt
  8. Cover des Buches Die Nadel (ISBN: B004ROT4IE)
    Ken Follett

    Die Nadel

     (608)
    Aktuelle Rezension von: Mike_Leseratte

    Es ist ein Buch genau so, wie das Gesellschaftsspiel Scotland Yard. Die Nadel, der wahrscheinlich professionellste Spion der Deutschen im 2. Weltkrieg befindet sich in England und findet Beweise höchster Sicherheit. Gleichzeitig kommt ihm das MI5 auf die Spur und eine Jagt auf Leben und Tod beginnt.

    Es ist wirklich wie bei dem Gesellschaftsspiel. Die Nadel ist Mister X, den es unbedingt gilt aufzuhalten, bevor er entkommen kann. Die Nadel zeigt die ganze Zeit über, wie professionell er ist. Dadurch, dass das Buch aus verschiedenen Perspektiven geschrieben ist, kann man genauso spannend verfolgen, wie der MI5 die Fährte aufnimmt und wie er ihm immer näher kommt.

    Die Figuren sind gut ausgearbeitet und man kann alles gut verfolgen. Kann es nur Empfehlen.

  9. Cover des Buches Die Pfeiler des Glaubens (ISBN: 9783442477753)
    Ildefonso Falcones

    Die Pfeiler des Glaubens

     (91)
    Aktuelle Rezension von: itwt69

    Der historische Roman, der überraschend stark auf Fakten beruht, zeigt die Komflikte nach der Rückeroberung von El-Andalus durch die Christen eindrucksvoll auf. Die Nähe zwischen den beiden Welt-Religionen sollte zu denken geben: es gibt nur einen Gott, wenn es ihn denn gibt, der Name spielt dabei keine Rolle. Die Glaubenskriege allerdings stehen in keinem Verhältnis zu den vielen Gemeinsamkeiten. Nur die Länge des Romans, dem 200-300 Seiten weniger gut getan hätten, schmälert meine Bewertung dieses grandiosen Werkes.

  10. Cover des Buches Herr Sonneborn geht nach Brüssel (ISBN: 9783462000443)
    Martin Sonneborn

    Herr Sonneborn geht nach Brüssel

     (41)
    Aktuelle Rezension von: -Leselust-

    Kurzmeinung:

    "Herr Sonneborn geht nach Brüssel" ist ein wirklich unterhaltsames Sachbuch, welches den Leser*innen auf humorvolle Weise näher bringt, wie das europäische Parlament funktioniert und was hinter den Kulissen abläuft. Eines meiner Highlights in diesem Jahr!


    Meine Meinung:

    Ich würde mich als durchaus politikinteressierten Menschen beschreiben. Ich schaue Nachrichten, informiere mich im Internet und versuche, in einem angemessenen Rahmen auf dem Laufenden zu bleiben. Sachbücher über Politik habe ich bisher aber kaum gelesen. Zu trocken, zu staubig und unnötig kompliziert erschienen sie mir meist. Als Zielgruppe kamen mir da immer alte weiße Männer mit Kordjackett mit Lederflicken an den Ellbogen in den Sinn.

    Ganz anders ist es jedoch mit "Herr Sonneborn geht nach Brüssel". Viele werden Martin Sonneborn als Chefredakteur des Satiremagazins "Titanic" kennen. Oder aus Satireformaten im Fernsehen, wie der Heute Show. Da kommen einem Adjektive wie "trocken" oder "staubig" nun wirklich nicht in den Sinn. Sondern sein lockerer, humorvoller, sarkastischer Ton, den man von ihm kennt -und genau so hat er auch dieses Buch geschrieben. Mit viel Humor und jeder Menge bissigen Kommentaren erklärt er den Leser*innen die Hintergründe und Funktionsweise des EU-Parlaments. Klärt auf über die Arbeit in Ausschüssen und Gremien, über Abstimmungen, Lobbypartys und Auslandsreisen. Ich habe durch dieses Buch viel über die EU gelernt. Zum Beispiel darüber, wie Gelder verteilt werden, wie neue Gesetze entstehen, wie die Arbeit der Abgeordneten ganz praktisch aussieht und welchen Einflüssen sie unterliegen. Und auch auf die Absurdität der teils wirklich überbordenden Bürokratie macht Martin Sonneborn mit Hilfe der Satire aufmerksam.

    Die interessanten Informationen und Fakten sind gespickt mit lustigen Anekdoten und solchen, bei denen einem das Lachen im Halse stecken bleibt. Es hat mich ziemlich schockiert, wie viel Korruption, Absprachen und Einflussnahme etc es im EU-Parlament gibt. Dieses Buch ist dann eben doch nicht nur zum Lachen, sondern hat mich teilweise auch echt wütend und fassungslos gemacht. Sonneborn versteht es großartig, mit satirischen Mittel auf absurde bürokratische Regeln oder politische Missstände aufmerksam zu machen.

    Teilweise konnte ich seinen Humor zwar nicht teilen und sehe einige Passagen auch wirklich kritisch, z.B. seine Reproduktion von von Sexismus und Rassismus. Das ist einfach etwas, was ich auch für satirische Zwecke nicht ok finde und ich nicht drüber lachen kann. Aber insgesamt fand ich seine Aktionen gut und denke, dieses Buch ist sehr gut geeignet, um den "normalen Bürger*innen" auf sehr unterhaltsame Art und Weise Politik und die Funktionsweise demokratischer Prozesse näherzubringen.


    Fazit:

    "Herr Sonneborn geht nach Brüssel" ist ein sehr informatives und gleichzeitig unterhaltsames Buch über Europapolitik –von Abstimmungen im Parlament über Geschäftsreisen bis hin zu Geschichten aus dem Hinterstübchen und den Einfluss von Lobbyismus und Korruption. Martin Sonneborn zeigt mit satirischen Mitteln die Absurdität der überbordenden Bürokratie auf, aber macht gleichzeitig deutlich, warum sich diese EU trotzdem lohnt.

    Eine Empfehlung für alle, die sich für europäische Politik interessieren. Und eigentlich auch für alle, die das eigentlich nicht so sehr tun, sich aber gern unterhalten lassen.


  11. Cover des Buches Blutrote Lilien (ISBN: 9783551311634)
    Kathleen Weise

    Blutrote Lilien

     (179)
    Aktuelle Rezension von: Janinezachariae

    Kathleen Weise und "Blutrote Lilien" habe ich bei einem Co Reading Stream Anfang des Jahres begonnen und kam ungefähr bis zur Hälfte.
    Ich hatte einige Probleme mit dieser Geschichte und Charlotte de Montmorency gehabt und ihrem "Verlobten", der einfach ein Macho ist.
    Charlotte ist meiner Meinung sehr leichtgläubig, hat aber das Herz am richtigen Platz und hilft denen, die Hilfe brauchen. Was sie mir schon wieder näher gebracht hat als Person.
    Dennoch bin ich direkt bei einer ganz bestimmten Szene zu dem Schluss gekommen und ich hatte es damals sogar im Stream gesagt: Sie kommt mit ihm zusammen. Genau dieser Person ... Und natürlich war es jetzt nicht unbedingt schwer das zu erraten. Und ja, ich lag auch richtig. Leider.
    Wobei ich auch hier sagen muss, dass dieser Mann mich am Ende mehr überrascht hat, als sie.

    Ich habe das Buch letztlich mit gemischten Gefühlen beendet. Es ist schon 12 Jahre alt, also alles verziehen würde ich sagen. Damals gab es halt einfach auch jene Klischees.

    Von der Recherche und dem Setting her hätte ich glatt 5 Sterne geben können. Doch das allgemeine Wohlbefinden und meine Einschätzung beim Lesen haben es ein wenig relativiert. Wobei die 3 Sterne nicht negativ zu betrachten sind. Zu gut für 2, aber es fehlt noch dieser eine Tropfen für 4 Sterne.

    Alles Liebe

  12. Cover des Buches Höllensturz (ISBN: 9783570553619)
    Ian Kershaw

    Höllensturz

     (18)
    Aktuelle Rezension von: dunkelbuch

    Will man sich über die historische Entwicklung Europas im letzten Jahrhundert bzw. von 1914 - 1949 ein Bild machen, dann ist wohl kein Buch besser als dieses dafür geeignet!                            

  13. Cover des Buches Der Turm der Welt (ISBN: 9783499271489)
    Benjamin Monferat

    Der Turm der Welt

     (57)
    Aktuelle Rezension von: Sandra_Halbe

    Paris, 1889: Die Weltausstellung zieht Tausende von Besuchern in die Stadt. Momentan herrscht Frieden in Europa. Und doch steht dieser auf wackligen Füßen, denn Franzosen, Deutsche und Briten buhlen um Macht und beäugen einander kritisch. Als zwei tote Geheimdienstmitarbeiter auf der Exposition gefunden werden, ist klar: Eine der drei Nationen steckt dahinter, und es wird nicht bei diesen beiden Toten bleiben…

    Jedes Kapitel beginnt mit einem Countdown bis zur sich anbahnenden Katastrophe, der unerbittlich heruntergezählt wird. Das sorgt natürlich für Spannung.

    Gelungen finde ich, dass der Autor sich Charaktere aus sämtlichen Bevölkerungsschichten der Stadt ausgesucht hat, sodass man einen guten Eindruck in die damaligen Lebensverhältnisse bekommt.

    Der Roman lässt sich gut und flüssig lesen. Sowohl das Paris als auch die politisch unsichere Situation der damaligen Zeit sind greifbar dargestellt: die technische Revolution, das aufstrebende Bürgertum auf der einen und der Adel, der seine Daseinsberechtigung verliert, auf der anderen Seite.

    Leider wurde ich erschlagen von Nebenhandlungen und -schauplätzen, die die Handlung überhaupt nicht vorangetrieben haben. Ich habe stellenweise viel Geduld gebraucht, um überhaupt weiterzulesen. Dass ein englischer Polizist sich selbst in Paris auf die Suche nach Jack the Ripper macht, war mir ein bisschen zu viel des Guten.  

    Das Ende lässt auf Frieden hoffen. Zeitgleich wirkt es aber arg konstruiert und beantwortet nicht alle Fragen, die sich im Laufe der Geschichte auftun.

     Insgesamt eine nette Geschichte, aber ich hatte mir mehr erwartet.

  14. Cover des Buches Der Jahrhundertsturm (Jahrhundertsturm-Serie 1) (ISBN: 9783548286648)
    Richard Dübell

    Der Jahrhundertsturm (Jahrhundertsturm-Serie 1)

     (110)
    Aktuelle Rezension von: BookLooker

    Der Autor Richard Dübell ist sehr bekannt vor allem durch seine historischen Romane (z.B. Allerheiligen). Er wurde im Oktober 1962 geboren.

    Der Roman Jahrhundertsturm erzählt von einer Dreiecksgeschichte zwischen Alvin von Briest, Paul Badermann und Louise Ferrand.
    Im Mittelpunkt steht der historische Hintergrund, vor allem der Bau der Eisenbahnstrecken.
    Die Eisenbahn die von Paul Badermann liebevoll "Der Adler" genannt wird.

    Die Wortwahl ist Zeit typisch. Insgesammt ist der Text sprachlich sehr gut verständlich und es läuft nicht in die Gefahr kompliziert zu werden.
    Das Cover ist passend zum Inhalt, mit der einfahrenden Eisenbahn gestaltet.
    Die einzelnen Personen werden am Anfang sehr ausführlich charakteresiert.
    Zur Thematik muss ich sagen, dass diese nicht so ausergewöhnlich ist.

    Insgesamt kann ich sagen:
    Ein gewöhnlicher historischer Roman?
    Nein. Richard Dübell schafft es durch seine Schreibweise, den Leser zu fesseln.

  15. Cover des Buches Das Scheitern Mitteleuropas 1918-1939 (ISBN: 9783218010436)
    Walter Rauscher

    Das Scheitern Mitteleuropas 1918-1939

     (11)
    Aktuelle Rezension von: krimielse
    Der österreichische Historiker und Sachbuchautor Walter Rauscher bietet mit dem Buch "Das Scheitern Mitteleuropas 1918 -1939" einer informativen und lehrreichen, sachlichen, sehr gut lesbaren Überblick über die Geschehnisse zwischen den Weltkriegen. Ich war vor der Lektüre der Meinung, mich geschichtlich recht gut auszukennen und politische Zusammenhänge erkennen zu können, und wurde vom Autor eines besseren belehrt. Das Buch versorgt mit Informationen, die mir bisher so nicht bekannt waren, betrachtet die Ereignisse aus einer überraschenden Perspektive und zeigt so Zusammenhänge auf, die für mich neu und hochinteressant sind. Als sehr gelungen betrachte ich dabei die in meinen Augen völlig neutrale Herangehensweise. Es ist spannend, auf diese Art Wissenszuwachs zu erhalten, eine Erweiterung des Blickwinkels angeboten zu bekommen und aktuelle Bezüge herstellen zu können. Das Lesen wird angenehm und einfach gestaltet durch die chronologische Abfolge und durch die Einteilung des Buches in sieben Kapitel. Der Autor widmet sich in den einzelnen Kapiteln jeweils der Reihe nach verschiedenen europäischen Gebieten und Ländern. In durchgehend verständlichen Formulierungen erklärt Rauscher die Themenbereiche, Differenzen und Spannungen - die geografische Neuaufteilung, politische Entwicklungen und nationalen Bestrebungen von Sieger- und Verliererstaaten, die Darstellung von Entscheidungen und Fehlentscheidungen mit den bekannten verheerenden Folgen stehen im Vordergrund. Man kann als Leser dem zunehmenden Nationalismus in vielen europäischen Ländern, den aus Gebietsansprüchen und national-egoistischer Kurzsichtigkeit entstandene Konflikte ursächlich nachspüren, die Dramatik in der wirtschaftlichen Entwicklung bedingt durch Zwänge und Eingrenzung sehr gut verfolgen und verstehen. Erschreckend war für mich bei der Lektüre, dass sich Geschichte wiederholt, dass egoistischer Nationalismus nach wie vor auf der Tagesordnung steht und zunehmende Arbeitslosigkeit und Fremdenfeindlichkeit durchaus wieder zum Scheitern führen könnte. Wenn auch viele Komponenten bekannt sind besticht Rauschers Buch durch Detailtreue und Präzision im Aufzeigen von Zusammenhängen. Dabei schafft es das Buch auf lobenswerte Art, nicht vom Wesentlichen abzuweichen und wirkt dadurch nie verzettelt oder gar langweilig. Das Buch hat mich beeindruckt und überzeugt, es ist wichtig und sehr lesenswert , und mir 5 Sterne wert.
  16. Cover des Buches Désirée (ISBN: 9783462301564)
    Annemarie Selinko

    Désirée

     (159)
    Aktuelle Rezension von: Die-Glimmerfeen
    Dies ist die Geschichte der Desirée Clary, Tochter eines Seidenhändlers aus Marseille. Erzogen im Glauben an die Menschenrechte und die Republik Frankreichs, erzählt sie ihrem Tagebuch die Geschichte ihres Lebens.

    Desirée Clary ist eine historische Person, von der das heutige schwedische Königshaus abstammt. Sie war die erste Liebe von Napoleon Bonaparte und die Ehefrau Jean-Baptiste Bernadottes. Durch Desirées Augen erlebt der Leser die Geschichte vom Aufstieg und Fall Napoleons. Man lernt so Napoleon als jungen General kennen, der abends mit Desirée an einer Hecke um die Wette läuft, sie wegen der schönen Joséphine sitzen lässt und zum Kaiser der Franzosen gekrönt wird - Immer in seiner Nähe Desirée. Ihre Schwester ist verheiratet mit Joseph, dem Bruder Napoleons und ihr Ehemann, Jean-Baptiste Bernadotte ist einer der Marschälle Frankreichs. Zwei Männer die Weltgeschichte geschrieben haben, waren in diese eher ungebildete Frau verliebt.

    Ich habe das Buch mit vierzehn Jahren das erste Mal gelesen und habe es alle Jahre wieder zur Hand genommen. Für mich begann mit diesem Buch die Faszination für Napoleon und die Liebe zur Geschichte. Meine Tochter hat das Buch auch gelesen und es wiederum ihren Freundinnen ans Herz gelegt. Ein zeitlos wundervolles Buch, das ganz nebenbei Geschichte erklärt und lebendig werden lässt. Dieses Buch verströmt einen ganz eigenen Zauber und nimmt den Leser gefangen.
  17. Cover des Buches The Da Vinci Code (ISBN: 9780552169912)
    Dan Brown

    The Da Vinci Code

     (228)
    Aktuelle Rezension von: DaniW
    Dieses Buch trägt den Begriff des "page turners" zu Recht! Auch wenn man sich eigentlich gar nicht für Geschichte geschweige denn die christliche Religion interessiert, zieht einen das Buch in den Bann um die Legende des heiligen Grals. Die kurzen Kapitel lassen das Lesen sehr kurzweilig werden. Gleich zu Beginn wird der ermordete Direktor des Louvre vor dem Gemälde der Mona Lisa gefunden. In seinen letzten Minuten hat er verschiedene Hinweise auf seinen Mörder hinterlassen. Der Symbolforscher Robert Langdon, der den Direktor als Letzter an dem Abend gesehen haben soll, gerät sofort in Verdacht. Doch zusammen mit der Enkelin des Opfers und Kryptologin Sophie Neveau entkommt Langdon der Polizei und macht sich auf, die geheimen Botschaften zu entschlüsseln. Es entwickelt sich eine spannende Reise durch die Welt uralter Geheimorden, Kreuzritter, Symbolen und jahrhundertalten Verschwörungen der Kirche...
    Das englische Original ist für Erwachsene mit guten Englischkenntnissen geeignet, da das Vokabular und auch der Satzbau leicht verständlich sind.
  18. Cover des Buches Ungarn in der Nußschale (ISBN: 9783406634109)
    György Dalos

    Ungarn in der Nußschale

     (1)
    Aktuelle Rezension von: ika17
    „Außerhalb von Ungarn gibt es kein Leben; und wenn, dann ist es nicht dasselbe.“ Dieses ungarische Sprichwort zu Beginn des Buches verdeutlicht, warum es überhaupt nötig ist, die Geschichte Ungarns in einem eigenen Werk niederzuschreiben. Während die meisten europäischen Länder auf eine gemeinsame oder zumindest ähnliche Geschichte zurückschauen können, stellt Ungarn hier eine Besonderheit dar. 

    Auf etwas mehr als 200 Seiten versucht György Dalos, die über tausendjährige Geschichte seines Landes unterzubringen. Wer sich schon einmal mit Ungarn beschäftigt hat, weiß, dass dieses Land auf eine sehr spannende, von Eroberungen, Kämpfen, aber auch von Zusammenhalt geprägte Geschichte zurückblicken kann. Das Buch ist sehr informativ; man benötigt allerdings auch einiges an Durchhaltevermögen. Dalos beginnt seine Darstellung im 9. Jahrhundert – die früheste schriftliche Überlieferung der Ungarn stammt aus dem Jahr 870 – und endet in der aktuellen Auflage etwa im Jahre 2010. Über 1100 Jahre auf 200 Seiten zusammenzufassen ist eigentlich unmöglich, und doch gelingt Dalos dieser Versuch recht gut. Sicherlich keine leichte Kost, da jede Seite von oben bis unten mit Informationen vollgestopft ist.

    Durch Ungarns sicher besondere Geschichte versteht der Leser auch leichter, warum viele Ungarn auch heute noch ein Problem mit Europa haben; mussten sie sich doch schon immer gegen ihre übermächtigen Nachbarn behaupten. Sehr informativ und lesenswert; ohne Bezug zu dem Land ist die Lektüre allerdings oft nur schwer verständlich. Daher als Bettlektüre eher nicht geeignet; wer aber tiefer in die Geschichte Ungarns einsteigen möchte, für den ist dieses knappe und informative Buch wirklich zu empfehlen.

  19. Cover des Buches Austerlitz (ISBN: 9783866155435)
  20. Cover des Buches Das frühe Mittelalter (ISBN: 9783596600106)
    Jan Dhondt

    Das frühe Mittelalter

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Sokrates
    War noch Band 9 („Die Verwandlung der Mittelmeerwelt“) empfehlenswert, so war dieser Band des französischen Historikers Jan Dhondt eine Enttäuschung. Er bleibt mit den Fakten sehr oberflächlich, scheut Jahreszahlen und erzählt allenfalls die prägenden, herausragenden Ereignisse und Tendenzen. War der neunte Band für Vorlesungsnachbearbeitung und Klausurvorbereitung noch empfehlenswert, ist dieser Band leider allenfalls etwas zur Unterhaltung.
  21. Cover des Buches Das Blut der Unschuldigen (ISBN: 9783442379620)
    Julia Navarro

    Das Blut der Unschuldigen

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Traumfeder
    Inhalt
    1243 findet die Belagerung von Montsegur statt. Die Inquisitoren der Kirche wollen die eingeschlossenen Menschen ihrer gerechten Strafe zuführen. Schließlich sind die Menschen dort, die sich als Vollendete bezeichnen, als Ketzer angesehen. Der Dominikanermönch Julian ist als Schreiber vor Ort um das Grauen festzuhalten. So verfasst er eine Chronik, die selbst noch im 21. Jahrhundert Menschen beeinflusst. Denn manch einer sieht sich als Rächer der Vollendeten und ist bereit einen Krieg gegen die Kirche erneut ausbrechen zu lassen.

    Meine Meinung
    Ein Buch, das drei Männer in drei unterschiedlichen Zeiten miteinander verbindet. Gleichzeitig aber auch Chaos stiftet und die Wahrheit aufdeckt.

    1243 muss der Dominikanermönch Julian die Belagerung von Montsegur mit ansehen. Als Schreiber der Inquisition soll der den Sieg der Kirche über die ketzerischen Vollendeten, auch Katharer genannt, festhalten. In einen Glaubenskonflikt verstrickt, fertigt Julian auch eine geschichtliche Chronik an, in der er die Wahrheit für die Nachwelt festhält.

    1938 bekommt der Historiker Ferdinand Arnaud die Gelegenheit die Chronik zu untersuchen und ist tief beeindruckt. Doch ihm ist klar, dass der Besitzer der Chronik, Graf d'Amis, durch sie hofft einen uralten Schatz zu finden. Während Arnaud seine Arbeit macht, kommt die Bedrohung durch die Nazis immer näher. Schon bald ist er und seine Familie in die Kriegswirren verstrickt. Die Chronik wird dabei zu seinem Begleiter und hilft ihm den Schmerz und das Leid zu überstehen.

    2009 werden verschiedene Anschläge geplant und die NATO findet Hinweise, die zum derzeitigen Graf d'Amis führen. Sie finden einige Spuren, die sie nicht deuten können, weshalb sie die Hilfe des Vatikanischen Geheimdienstes in Anspruch nehmen. Erneut wird klar, dass vieles zu Chronik des Dominikanermönchs führt. Doch wie kann die Chronik für die Anschläge verantwortlich sein?

    Julia Navarro hat hierbei eine recht interessante und verworrene Geschichte geschaffen. Es wird von Mal zu Mal dunkler und komplizierter. In jedem Zeitsprung gibt es Geistliche, die in die Handlung hinein gezogen werden und sich von der Chronik beeinflussen lassen. Doch so verwirrend und spannend alles auch gestaltet wurde, scheint es, dass der Chronik immer der Tod auf den Fersen ist. Leider wird dem Leser selbst aber, der Großteil des Chronikinhalts vorenthalten. Es gibt kaum etwas, was daraus enthüllt wird und wenn, dann nur sehr oberflächlich.

    Auch Religion spielt in Navarros Buch eine wichtige Rolle. So gibt es immer wieder religiöse Streitigkeiten oder Anspielungen auf Andersgläubigkeit. Im ersten Teil stehen sich die Christen und die Katharer gegenüber. Im zweiten Teil, der in der Nazizeit spielt, wird viel Wert auf die damaligen Ereignisse gelegt. So wird auch die Judenverfolgung zu einem zentralen Punkt. Im dritten Teil spielen die Christen und die Muslime die zentrale Rolle. Religionen, die eh immer wieder an einander geraten. Die Autorin versucht einen gewissen Einblick in die Glaubensstreitigkeiten der Muslime zu geben. So präsentiert sie die streng und verschlossen lebenden und jene, die dem Glauben nachgehen, ohne sich von der offenen westlichen Lebensweise zu distanzieren.

    Das Buch ist gut geschrieben, hat Spannung zu bieten und viel Abwechslung. Dazu lässt die Autorin die verschiedenen Informationen einfließen, die wahrlich gut ausgewählt wurde. Doch betrachtet man alles genau, fällt auf, dass der dritte Teil unvollständig ist. Während die ersten beiden Teile in sich abgeschlossen sind, blieben beim Letzten sehr viele Fragen offen. Es sind viele Geschehnisse da, deren Ende nie ausgeführt werden, was sehr ärgerlich ist.

    Julia Navarro hat einen guten Schreibstil. Sie schreibt fesselnd, so dass man selbst über langatmige Stellen hinweg, nie das Interesse verliert. Auch wenn der Ende des Buches recht offen ist, hat die Autorin mich doch überzeugen können. Ich werde mehr von ihr lesen.

    Fazit
    Eine Chronik, die über Jahrhunderte hinweg Menschen beeinflusst. Religionen und Überzeugungen, die immer wieder an einander geraten. Julia Navarro gewährt einen Einblick in die verschieden Zeiten, in denen Chaos regiert und Menschen Leid ertragen müssen. Verschiedene Motivationen, andere Antriebspunkte und doch ein Fünkchen Wahrheit.
  22. Cover des Buches Fremde Freunde (ISBN: 9783492240734)
    Katja Gloger

    Fremde Freunde

     (1)
    Aktuelle Rezension von: M.Lehmann-Pape


    Zu kaum einer anderen Nation, einem anderen Land (außer vielleicht zum direkten Nachbarn Frankreich), hat Deutschland eine solch wechselhafte Geschichte erlebt wie mit dem russischen Reich, der Sowjetunion und in der Gegenwart Russland.

    In beiden Weltkriegen erbitterte Gegner, in Zeiten zuvor in Teilen enge Verbündete (soweit das ob der Entfernung und der völlig anderen gesellschaftlichen Prägung möglich war), aber auch im Rahmend es „Eisernen Vorhangs“ direkt benachbarte „Feinde“. Viel wechselhafte Geschichte spätestens seit Peter dem Großen und seiner strikten Ausrichtung „nach Westen“, was damals zunächst Deutschland hieß bis hin zu den Verfolgungen und der Drangsal deutschstämmiger und deutschsprechender Bevölkerungsgruppen nach dem zweiten Weltkrieg, die im Rahmen der sogenannten „Russlanddeutschen“ in großer Zahl seit den 1980er Jahren von Russland nach Deutschland umsiedelten und zuvor das Verhältnis beider Nationen von seiner schlechtesten Seite her (zumindest, was die russische Seite betrifft) erlebt haben.

    Geschichtliche Momente bis hin zu der nicht eindeutigen und verscheiden bewerteten Lage in der Gegenwart, die Gloger in ruhigem Stil und sachlich orientiert aufnimmt und anhand derer sie dieses besondere Verhältnis detailliert beschreibt.

    „In keinem anderen westlichen Land wird so leidenschaftlich um Russland und seine Zukunft gerungen, wie in Deutschland“. Und auf der anderen Seite ist es gar nicht so wundersam, dass Putin fließend deutsch spricht. Es ist ein besonderes Verhältnis zwischen diesen beiden Nationen, ohne Frage.

    „Zwei Länder, zwei Völker, die seit tausenden von Jahren nicht voneinander lassen können“.

    Vorurteile, Furcht, Hass bis aufs Blut, Bewunderung, Neid durchaus, Freundschaft und Kooperation andererseits, Ein Verhältnis der starken Polarisierungen, auch dies kann man zunächst festhalten, wie es Gloger vollzieht.

    Eine kluge Entscheidung der Autorin ist es daher, mit jenem Ereignis und jener Person zu beginnen, die für den konstruktiven Teil der beiderseitigen Geschichte steht, vielleicht genau darum aber am Ende im eigenen Land scheitern musste. Gorbatschow und sein Versuch, die Welt friedlich zu ändern. Und auch das kann ein Ergebnis der Lektüre dieses wechselhaften Verhältnisses sein, wie oft die konstruktiven Möglichkeiten wenig genutzt wurden. Als würden die Menschen, die „Staatenlenker“ zu allen Zeiten eine friedliche Kooperation eher unschön finden.

    Wobei der tiefe Blick in die Geschichte und die sorgsame Beschreibung der Ereignisse und, vor allem, der Folgen dieser Ereignisse für die innere Haltung einander gegenüber im Buch natürlich nicht zu kurz kommen.

    Bis hin zur überzeugend argumentierten Sicht auf die Gegenwart, in der die Staatsleitung Russlands dieses als „postwestliche Avantgarde“ betrachtet und damit, mit vielfachen Spannungen und Gefahren verbunden, der Weg beider Nationen aktuell mehr und mehr auseinanderzudriften scheint.

    Wobei der Grundton des Buches erkennbar dahin geht, sich gegen ein solches „Trennen“ vehement zu stellen und, gegen allen Augenschein zur Zeit, das Verbindende und Gemeinsame unbedingt suchen zu sollen. Denn an jenen Orten, an denen die Verbindung konstruktiv und eng wurde und war, folgten immer positive Momente. Nicht nur für die beiden Länder, sondern auch darüber hinaus. So steht die „Wende“ 1989 eben auch für ein stärker zusammenwachsendes Europa. Was gerne in den Wogen der darauffolgenden Haltungen und Ereignisse fast vergessen zu werden droht.

    Und doch und dennoch gilt:

    „Deutschland bleib sein (Putins) natürlicher Anknüpfungspunkt, sein…..“Tor in die Welt“. Wie es schon für Peter den Großen galt. Einerseits. Während andererseits er sich (und vielleicht die ganze „russische Seele“) am Anblick Merkels vor dem Hund weidete.

    Eine interessante und fundiert recherchierte Lektüre, die in sehr verständlichem Ton die Eigenarten und die Geschichte eines besonderen „Staatenverhältnisses“ aufzeigt.
  23. Cover des Buches In Europa (ISBN: 9783641202255)
    Geert Mak

    In Europa

     (15)
    Aktuelle Rezension von: nightwood
    Nicht umsonst hat Mak für dieses Buch den Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung gewonnen. Ein - dickes - Kleinod europäischer Geschichte; immer erzählt zwischen Archivwühlerei und persönlichen Gesprächen Maks mit Zeitzeugen, Einwohnern und gewürzt mit eigenen Beobachtungen. Obwohl für die einzelnen Phasen der Geschichte an den zahlreichen Schauplätzen nur relativ wenig Raum besteht, wird das Geschehen lebendig, einsichtig, unglaublich und anschaulich. Auch stilistisch herausragend.
  24. Cover des Buches Das dritte Triumvirat- Band 2 (ISBN: 9783944264752)
    Virginia Bischof Knutti

    Das dritte Triumvirat- Band 2

     (14)
    Aktuelle Rezension von: anna720
    In "Das dritte Triumvirat II" geht es um den wiederauferstandenen Julius Caesar, der seinen früheren Eroberungen auf der Spur ist.
    Caesar trifft zuerst ein Mädchen, das auf Dauer ziemlich anstrengend wird. Ihr Gemecker ist nicht wirklich nachvollziehbar - über eine gratis Reise, für die ich obendrein noch bezahlt werde, würde sich kein normaler Mensch beschweren.
    Helmut ist ja ganz nett, aber nicht mal in Österreich oder Oberbayern läuft man außerhalb von Vereinsfesten und der Dult mit Lederhose herum: Ergo nervt sein übertriebener Patriotismus einfach nur.
    Die Handlung besteht zum Großteil aus Geschichtsvorträgen, die nicht unbedingt alle spannend sind, manchmal sind sie jedoch ganz interessant.
    Der Schreibstil ist gut sehr flüssig und gut zu lesen. Die englischen Wörter sind die ersten zwei Mal noch lustig, auf Dauer allerdings nur noch kindisch. Ich kann auch nicht ganz nachvollziehen, dass Caesar gar kein Englisch kann, aber momentan schon mit Französisch beginnt. Englisch wäre rational gesehen wirklich sinnvoller.


    Insgesamt ein annehmbares Buch, kann man schon lesen. Kann man aber auch sein lassen.

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