Bücher mit dem Tag "eutopie"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "eutopie" gekennzeichnet haben.

6 Bücher

  1. Cover des Buches Utopia (ISBN: 9783717524564)
    Thomas Morus

    Utopia

     (128)
    Aktuelle Rezension von: derbuecherwald-blog

    Vollständige Rezension: http://derbuecherwald.blogspot.com/2020/08/rezension-utopia.html

    "Utopia" ist auf jeden Fall ein etwas anspruchsvollerer Klassiker. Denn Thomas Morus Beschreibung von Utopia ist nicht gerade spannend und ereignisreich. Dennoch hatte ich das Gefühl, dass ich einiges daraus mitnehmen konnte und mich diese Lektüre angeregt hat, über viele politische und menschliche Eigenarten nachzudenken.


    Anfangs war ich etwas von dem trockenen und ereignislosen Schreibstil enttäuscht, weil ich eher einen Reisebericht ähnlich zu Gullivers Reisen erwartet hatte. Mit dieser Erwartung war der detailreiche Bericht, den ich stattdessen bekam, natürlich ernüchternd. Als ich mich jedoch damit abgefunden hatte, habe ich gemerkt, dass Morus Roman viele interessante Gedankenspiele enthält und manchmal sogar modern wirken konnte, etwa wenn er von Gleichberechtigung spricht. Daher würde ich dieses Werk als interessante und bildende Lektüre bezeichnen, aber nicht als besonders leicht zu lesen und würde es vor allem allen empfehlen, die sich für Politik und Staatssysteme interessieren.


    Die Ausgabe des Manesse Verlags ist natürlich wieder schön gestaltet und so handlich, dass ich das Buch, während ich es gelesen habe, überallhin mitnehmen konnte. Das Nachwort habe ich diesmal als etwas kryptisch empfunden und war meiner Meinung nach nicht so hilfreich zum weiteren Verständnis des Romans, wie ich mir erhofft hatte.

  2. Cover des Buches DARKNET (ISBN: 9783499252440)
    Daniel Suarez

    DARKNET

     (198)
    Aktuelle Rezension von: Rodrik-Andersen

    Der „Daemon“ hat sich über das Internet weltweit verbreitet und festgesetzt. Seine Anhänger nutzen es, um Schmarotzer auszumerzen und zugleich eine Gesellschaft aufzubauen, die den Menschen langfristig ein nachhaltiges Leben ermöglicht. Doch diejenigen, die zunehmend an Macht und Einfluss einbüßen, wollen diese Abkehr vom Status quo nicht hinnehmen und mobilisieren sämtliche Kräfte, um den „Daemon“ zu stoppen oder zu infiltrieren. Welche Seite wird sich am Ende durchsetzen?

    Fazit: „Darknet“ ist ein gelungener Abschluss des Sci-Fi-Thriller-Zweiteilers. Allerdings reicht der Roman nicht mehr ganz an seinen Vorgänger heran. Das liegt zum einen daran, dass sich der „Daemon“ fest etabliert hat. Große, überraschende Wendungen, die den ersten Band besonders auszeichneten, bleiben also eher die Ausnahme. Stattdessen steht der Kampf zwischen den Anhängern des „Daemon“ und dem Establishment im Vordergrund, der auf beiden Seiten unbarmherzig und mit aller Härte geführt wird, was durchaus realistisch und glaubwürdig wirkt. Die Handlung gipfelt in den entscheidenden Fragen, ob sich der „Daemon“ mit seinem neuen Weltordnungssystem durchsetzt, wie dieses System grundsätzlich funktioniert und wie es von den Menschen gestaltet werden kann. Wer den Auftakt verschlungen hat, so wie es bei mir schon mehrmals der Fall gewesen ist, wird also auch an diesem Roman nicht vorbeikommen und bestens unterhalten werden.

  3. Cover des Buches Der Schnee von morgen: 2017 Collection of Climate Fiction Stories (ISBN: B077TR63HC)
    Anja Bagus

    Der Schnee von morgen: 2017 Collection of Climate Fiction Stories

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Anne_Schmidt
    Diese Kurzgeschichtensammlung hat mir super gefallen! Dadurch, dass es Kurzgeschichten von den verschiedensten Autoren sind, ist es sehr abwechslungsreich und kurzweilig.
    Wie der Name von Buch schon sagt, geht es hier um Geschichten rund um das Thema Klimawandel. Natürlich sind nicht alle Story´s realistisch - immerhin ist das hier immer noch "Fiction". Aber dennoch: Die Collection wirkt nach und bringt einen zum nachdenken.
    Auch finde ich es gut, dass die Geschichten im Rahmen eines Schreibwettbewerbs von Torverlag entstanden sind - so können aufstebende Autoren gefördert werden.
  4. Cover des Buches Das zweite Leben (ISBN: 9783945713396)
    Alexander Kröger

    Das zweite Leben

     (1)
    Aktuelle Rezension von: buchwanderer
    „»Das zweite Leben«, sagte Helen gedankenvoll. »Es beginnt, wie ein Leben beginnen muss: Von vorn! An uns wird es wohl liegen, etwas darauf zu machen.«“ (S.243)

    Zum Inhalt:
    Die Erde ist jene, die nach dem HAARP-Experiment zurückblieb: eine ohne Menschen – oder fast ohne. Solche nämlich, die sich unter schützenden Gesteins- oder Wassersäulen befanden blieben zu ihrem eigenen Erstaunen verschont, will heißen am Leben.

    Den Anhängern einer Vereinigung, welche sich darauf spezialisiert hatte, Menschen in Stase über lange Zeit schlafend am Leben zu erhalten, um sie in einer von den Schlafenden selbst gewählten fernen Zukunft wiederzubeleben, hatten genau dieses zweifelhafte Glück: sie überlebten und werden nun sukzessive von der Automatik, die ihre Stasiskammern überwacht geweckt.

    So entsteht ein bunt zusammengewürfelter Haufen aus Männern und Frauen, in dem jeder seine Historie vor dem „Schlafexperiment“ mitbringt. Nachdem sich keiner an der Oberfläche entweder an die Menschen zu erinnern scheint oder sie der Gesellschaft schlicht und einfach egal zu sein scheinen, beginnt ein Suchen der Erwachten nach Möglichkeiten aus dem stillgelegten Bergbau, der ihre Schlafmaschinerie beherbergte, einen Weg nach Oben, in eine unbekannte Freiheit zu finden.

    Im Wesentlichen entspinnt sich die Handlung aus ebendieser Motivation: dem Erreichen der Oberfläche. Auf dem Weg kommen die durchwegs realistisch gehaltenen Szenarien – hier glänzt der Autor mit seiner Erfahrung in Sachen Bergbau, war er in seinem Brotberuf doch ausgebildet auf diesem Gebiet – den Protagonisten stets als physische wie auch psychische Hindernisse in den Weg. Gekennzeichnet ist die von Kröger entworfene Gemeinschaft dabei, bis auf wenige Ausnahmen, von Zusammenhalt, der nicht nur – aber auch – auf Druck der äußeren Umstände entsteht resp. aufrecht erhalten wird.

    Würde man es überspitzt formulieren wollen, könnte man sagen: der Weg ist das eigentliche Ziel der Erzählung. V.a. dann, wenn der Leser – Vorsicht Spoiler-Alarm ! – das Ende nach der Lektüre des Vorgängerbandes mehr als nur erahnen kann. Dieses Ziel kulminiert in der Passage: „›Das zweite Leben – jetzt ist es‹, dachte sie [Helen], und ihr war, als sei sie neu geboren – gereift, emporgestiegen aus dem dunklen Schoß, als habe sie in größter Bedrängnis und Qual, den Weg nach außen bewältigt – zu Licht und Wärme.“ (S.216)

    Fazit:
    Die Geschichte ist kein Ausbund an Spannung, die Handlung relativ überschau- und vorhersehbar, was jedoch ihren Charme ausmacht, ist die Ausarbeitung des Miteinanders von unterschiedlichsten Charakteren, wie sie Alexander Kröger entworfen hatte und wie er eine solche Konvergenz anhand der Umstände für möglich erachtete.

    Bei manchen ebendieser Charaktere fehlt – aus meiner Sicht – trotz der 244 Seiten und erheblicher narrativer Möglichkeiten das Quäntchen Tiefe, Dimensionalität, die sie glaubwürdig(er) und nicht so flach erscheinen hätte lassen. In Kombination mit dem Band „Der erste Versuch“ zweifelsohne eine unterhaltsame Lektüre, aber ebenso zweifelsfrei nicht der Weisheit letzter Schluss. Hier hatte Kröger schon besser Erzählungen verfasst.

    Zum Buch:
    Nachdem es sich bei Band 9 der Alexander-Kröger-Werkausgabe (AKW) um ein in Verarbeitung wie Aufmachung identes Buch, abgesehen vom Coverbild, wie bei Band 20 „Chimären“ handelt, sei hier auf ebendiesen für die Buchbeschreibung verwiesen.
  5. Cover des Buches Antarktis 2020 (ISBN: 9783945713341)
    Alexander Kröger

    Antarktis 2020

     (2)
    Aktuelle Rezension von: buchwanderer
    „Ein gewonnener Mensch ist ein Motor, ein gezwungener eine Bremse.“ (S.187)

    Zum Inhalt:

    Selbstverliebt, unreif und verwöhnt. So könnte man Thomas Monig kurz und prägnant beschreiben. Als junger Absolvent mit solider Ausbildung in Vermessungstechnik glaubt er die Weisheit mit dem legendären Löffel gefressen zu haben. Evelyn, seine Gefährtin, hatte ihm dies schon mehrfach verdeutlicht und sieht sein ausgedehntes Praktikum in einem global agierenden Konzern zum einen als Entwicklungschance – v.a. für seinen Charakter –, aber auch als eine Art Test für ihre Beziehung.

    Eben dieses dreiteilige Langzeitpraktikum welches in der Antarkis in Titangora, auf einer künstlichen Insel genannt New Maori in wärmeren Gefilden und anschließend in der segenden Hitze der Sahara zu absolvieren ist, führt Thomas in eine andere Welt, deren herbe Schönheit, aber auch unnachgiebige Härte ihn zu einem Anderen macht. Die Art seiner Arbeit, sein Blick auf soziale Gegebenheiten, der Vergleich seines recht wohl behüteten Lebens mit anderen Kulturen, anderen Lebensentwürfen –auch gescheiterten – lassen ihn erfahren, dass es mehr als das Konzept ICH-MEINER-MIR-MICH gibt. Und es zeigt ihm auf, wie weit er seine persönlichen Grenzen zu erweitern vermag, was Freundschaft, Kollegialität und Zuneigung zu bewegen vermögen, welche Klüfte sich jedoch auch durch eine globale Abrüstung im gesellschaftlichen Gefüge der Erde aufgetan hatten.

    Keine der drei Stationen seines Praktikums sollte er jemals wieder vergessen, keinen seiner Gefährten leichten Herzens verabschieden und mit jeder gewonnenen sozialen wie fachlichen Kompetenz mehr und mehr zu einem reiferen Mann und wertvollen Partner werden.

    Fazit:

    Den Text und mit ihm die Einstellung Krögers zu Wertigkeiten in einer potentiell global friedlichen resp. befriedeten Gesellschaft kann man durchaus kontroversiell diskutieren. Wie im Klappentext bereits erwähnt kann er „…auch heute noch zum Nachdenken anregen, obwohl der gesellschaftliche Hintergrund von der Entwicklung überholt wurde.“ Die Abrüstung ist als Faktum realisiert. Dies mit nicht nur positiven Folgen: Überangebot an Arbeitskräften durch ehemalige Soldaten deren Ausbildung nicht am Arbeitsmarkt orientiert war; das Herauskristallisieren von Gesellschaftsschichten minderer und höherer Bezahlung und Aussichten auf Realisierung eines erstrebenswerten Lebenszieles; Kriegsmaterial, welches nur noch Dienst tun sollte, bis es „vom moralischen zum physischen Zerfall geworden war.“(S.118).

    Kröger zeichnet ein durchwachsenes, jedoch nicht allzu kritisches Bild einer stark hierarchischen orientierten Gesellschaft, deren Individuen sich primär darüber zu definieren scheinen, wie sie sich in ihr durch Arbeit für ein größeres Ganzes – man könnte es auch Kollektiv nennen – definieren können. Die Menschheit prescht vor, versucht aus der Erde eine Art Garten Eden unter Einsatz enormer technischer Mittel zu schaffen. Ja man greift sogar in den kühnsten Ideen  – wenn auch nur in Nebensätzen erwähnt – bereits nach den Sternen.

    Letzten Endes jedoch ist es noch immer der einzelne Mensch, dessen soziale Qualitäten über Wohl oder Weh entscheiden – sein eigenes, wie das seiner unmittelbaren Umgebung oder in letzter Konsequenz der globalen Gesellschaft.

    Zum Buch:

    Nachdem es sich bei Band 4 der Alexander-Kröger-Werkausgabe (AKW) um ein in Verarbeitung wie Aufmachung identes Buch, abgesehen vom Coverbild, wie bei Band 20 „Chimären“ handelt, sei hier auf ebendiesen für die Buchbeschreibung verwiesen.

  6. Cover des Buches Expedition Mikro (ISBN: 9783945713358)
    Alexander Kröger

    Expedition Mikro

     (2)
    Aktuelle Rezension von: buchwanderer
    „Mir jedenfalls flößt alles Respekt ein, was lebt, selbst wenn es uns Menschen im Augenblick nicht sosehr nützlich erscheint.“ (S.115)

    Zum Inhalt:

    Die Welt der Mikros , wie die genetisch verkleinerten Menschen auch genannt werden, stößt nach Generationen der abgeschotteten Entwicklung  an ihre Grenzen. Grenzen des zusehends mehr zerfallenden Schutzraumes, Grenzen der gesellschaftlich sozialen Belastbarkeit und Grenzen der Gesundheit.

    Nachdem von der ersten großen Expedition auch nach langer Zeit des Hoffens und Wartens keine Rückmeldung erfolgte, wird ein zweiter ambitionierter Versuch mit der Ozean II gestartet. Die Mannschaft aus hochmotivierten und -qualifizierten Männern und Frauen startet in’s Ungewisse, getrieben von der Hoffnung Kontakt aufzunehmen. Kontakt zu den Makros. Jenen Wesen, um die sich Geschichte und Geschichten ranken.

    Als es schlussendlich gelingt die großen Menschen ausfindig zu machen stellen sich Fragen, deren Tragweite erst peu à peu überschaubar wird: Wissen sie überhaupt von der Existenz der Kleinen? Kann es wirklich sein, dass sie die großen Brüder und Schwestern sind? Wie können Gesellschaften die sich über viele Jahrzehnte getrennt entwickelten zusammenfinden, Gemeinsames erarbeiten? Und sind sie wirklich bereit zu helfen, v.a. nachdem sie das gut gehütete Geheimnis des Ursprungs der Mikros erfahren haben?

    Fazit:

    Mit „Expedition Mikro“ nimmt Alexander Kröger seine Leser mit in eine Welt, in der die miniaturisierten Menschen mit gänzlich anderen physikalischen Unwägbarkeiten zu kämpfen haben, als dies bei den Großen der Fall ist. Sei es die Oberflächenspannung des lebensnotwendigen Wassers, die Aggregatzustände der Treibstoffe ihrer Fortbewegungsmittel oder die simple Aufgabe – aus Sicht der Mikros – enorme Strecken zurückzulegen, um das keinesfalls gesicherte Ziel der Kontaktausnahme mit den Makros zu erreichen.

    Vordergründig geht es um teils halsbrecherische Bewährungsproben in denen schon mal Fische zu Seemonstern und Ameisen zu Fressfeinden werden. Ein wenig dahinter klingt jedoch stets die Auseinandersetzung Krögers mit aktuellen Themen wie Überbevölkerung, Abrüstung, Gentechnik und der generellen Entwicklung der Menschen als soziales Wesen an. Wie solche Themen auch heute präsent sind zeigt u.a. der aktuelle Film „Downsizing“ von Alexander Payne (Trailer), freilich mit einem gänzlich anderen sozialphilosophischen Hintergrund.

    Krögers grundsätzlich gesellschaftsutopische Einstellung der (moralischen) Entwicklung des Menschen zum Besseren ist auch in diesem Text unübersehbar. (Pointiert zusammengefasst, hat diesen Grundtenor Alexander Baumbach in einem Artikel zu Krögers „Sieben fielen vom Himmel“ , einem Buch das auch hier im Rahmen der Alexander-Kröger-Werkausgabe (AKW) rezensiert wurde.) Die Welt der großen Menschen, Makros genannt, wie auch jene der kleinen Menschen wird bevölkert von größtenteils integren, der Gemeinschaft verpflichteten Individuen, die zwar nicht gänzlich altruistisch agieren, deren zentrale Lebensprämisse jedoch das Vorantreiben der menschlichen Vervollkommnung in einer politisch wirtschaftlichen Gemeinschaft ist, in der der Einzelne sowohl nach bestem Wissen gefördert wird, als auch diese Gemeinschaft mit seinen Gaben, seinem Wissen zu vervollkommnen trachtet.

    Auch wenn es manchem als augenscheinliche Selbstverständlichkeit erscheint, schließlich wird das Buch nicht selten als genrebegründend geführt, so fielen mir die vielen Parallelen zu Thomas Morus‘ „Utopia“ des Gesellschaftsentwurfes in Krögers Weltbild besonders auf. Insbesondere in den Passagen über die Bedeutung resp. Bedeutungslosigkeit von Geld als Macht- und Zahlungsmittel wird dies z.B. auf S.203f plastisch hervorgehoben.


Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks