Bücher mit dem Tag "experimentell"

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25 Bücher

  1. Cover des Buches Das Fest des Windrads (ISBN: 9783351050177)
    Isabella Straub

    Das Fest des Windrads

     (27)
    Aktuelle Rezension von: aba
    Ungewöhnliche Geschichte

    Ein Zug, der nie ankommt, ein Ort namens Oed und Menschen, die auf den ersten Blick gewöhnlich sind. Mehr braucht Isabella Straub nicht, um einen Roman zu schreiben, der mich lange beschäftigt hat.

    "Das Fest des Windrads" ist Isabella Straubs zweiter Roman, dessen Handlung mich überrascht hat.

    Aber noch mal zum Zug. Definitiv der Teil, der mir am besten gefallen hat. Ein Zug, der niemals sein Ziel erreicht, einer, in dem man sich nicht ganz sicher fühlt, weil das Personal auf einmal verschwindet. Eine absolut kafkaeske Situation. Und die Wienerin Greta mittendrin, die Geschäftsfrau, die eine sehr hohe Meinung von sich selber und ihrer Arbeit hat, aber in Wirklichkeit ein Loser ist. Sie weiß es nur noch nicht...

    In Oed lebt Jurek sein ödes Leben, und das ist ihm auch klar. Deswegen hofft er auf die große Liebe.

    Wer denkt, er weiß, wie es weitergeht, wird eine Überraschung erleben. Eine einfache Liebesgeschichte ist dieses Buch nicht.
    Es ist eine Geschichte, die aus zwei Perspektiven erzählt wird. Und das ist für mich das Interessanteste an diesem Roman. Mehrere Perspektiven sind aus der psychologischen Sicht immer sehr aufschlussreich. Die Charaktere sind für den Leser mehrdimensional, weil sie aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet werden können. Greta und Jurek, und deren Einschätzung der eigenen Person, lernen wir im ersten Drittel des Buches kennen. Erst nachdem sie sich begegnen, wird noch deutlicher, wie sie auf ihre Umgebung wirken, und dieser neue Eindruck ihrer Personen weicht von dem erst gewonnenen ab. Das Bild Gretas und Jureks wird vervollständigt, wird aber nicht unbedingt besser, denn ihre Schwächen und negativen Eigenschaften werden noch sichtbarer.

    Wie schon erwähnt wurde, bietet auch die Handlung Überraschungen. Dieser Roman ist voll absurder und frustrierender Situationen, und oft weiß man nicht, ob man lachen oder weinen soll. Isabella Straub spielt nicht nur mit den Gefühlen ihrer Figuren, sondern auch mit denen ihrer Leser. Das aus meiner Sicht enigmatische Ende hat zusätzlich dazu beigetragen, dass ich lange nach dem Lesen an Greta und Jurek denken musste. Dabei war keiner der beiden meine Lieblingsfigur. Das war Alfred. Alfred, ein Hoffnungsträger, der für frischen Wind in einer verzagten Umgebung sorgt.

    Aber wer wissen möchte, aus welcher Richtung dieser frische Wind weht, der muss "Das Fest des Windrads" lesen. Es lohnt sich!
  2. Cover des Buches Das Haus /House of Leaves (ISBN: 9783442739707)
    Mark Z. Danielewski

    Das Haus /House of Leaves

     (152)
    Aktuelle Rezension von: Morgensternglimmer

    Mark Z. Danielewskis Erstlingswerk stellt eine bemerkenswerte Abweichung von traditionellen Erzählformen dar und hebt sich sowohl durch seine komplexe Handlung als auch durch eine außergewöhnliche gestalterische Umsetzung von anderen Romanen ab. Im Zentrum der Geschichte stehen Will Navidson und seine Familie, die in ein ungewöhnliches Haus ziehen, welches mit paranormalen Phänomenen aufwartet und eine stetige Veränderung seiner Struktur zeigt. Diese Begebenheiten fesseln nicht nur die Charaktere, sondern ziehen auch den Leser in ihren Bann.

    Zu Beginn könnte der Roman aufgrund seiner ausführlichen Einleitung und dem wissenschaftlich anmutenden Erzählstil als langatmig empfunden werden. Diese anfängliche Trockenheit weicht jedoch nach den ersten 150 bis 200 Seiten einer packenden Spannung und gruseligen Atmosphäre, die die anfängliche Geduld mehr als belohnt. Das Buch zeichnet sich durch seinen originellen Aufbau aus, der die Erzählung in die Form einer Analyse eines fiktiven Dokumentarfilms kleidet und durch verschiedene Erzählperspektiven eine vielschichtige Leseerfahrung bietet.

    Danielewski experimentiert mit der Form des Romans, indem er Anmerkungen, Fußnoten und ungewöhnliche Textanordnungen einsetzt, was den Leseprozess zu einer einzigartigen Herausforderung macht. Die Verwendung von blauer Farbe für das Wort 'Haus' und die Notwendigkeit, das Buch gelegentlich zu drehen oder sogar einen Spiegel zur Hilfe zu nehmen, tragen zur Einzigartigkeit des Leseerlebnisses bei.

    Trotz der Faszination, die das Buch hervorruft, gibt es auch Kritikpunkte. Der Schreibstil kann je nach Passage als hektisch oder abgehackt empfunden werden, und die Figur Johnny Truant, einer der Erzähler, mag aufgrund seiner vulgären Ausdrucksweise und Abschweifungen nicht jedem Leser sympathisch sein. Doch diese Aspekte tragen ebenfalls zur Einzigartigkeit des Werks bei und spiegeln die Vielfalt der erzählerischen Techniken wider, die Danielewski in seinem Roman anwendet.

    Die Erzählstränge rund um das Haus, aus der Perspektive von Will Navidson, seiner Frau und weiteren Charakteren, bereichern die Handlung und bieten tiefe Einblicke in die mysteriösen Vorgänge. Die zusätzlichen Perspektiven von Zampano und Truant fügen weitere Ebenen hinzu, die das Werk komplex und mehrdimensional gestalten.

    Abschließend lässt sich sagen, dass Danielewskis Debütroman ein außergewöhnliches Leseerlebnis bietet, das durch seine innovative Gestaltung und tiefgründige Handlung besticht. Trotz einiger herausfordernder Aspekte lohnt sich das Durchhalten, da der Roman eine einzigartige Erfahrung verspricht, die sowohl spannend als auch intellektuell stimulierend ist.

  3. Cover des Buches Als der Teufel aus dem Badezimmer kam (ISBN: 9783548291505)
    Sophie Divry

    Als der Teufel aus dem Badezimmer kam

     (50)
    Aktuelle Rezension von: Betty02

    In diesem Roman führt ins die Autorin in die Welt einer Journalistin/ Autorin, die ihren Lebensunterhalt nicht gänzlich mit dieser Tätigkeit bestreiten kann. Sie beschreibt in aller Ausführlichkeit ihre Schwierigkeiten und Probleme und versucht Lösungen zu finden um diesem Hamsterrad entrinnen zu können.
    Diese Thematik ist aktuell und auch polarisierend. Denn genauso ergeht es heutzutage vielen Menschen. Existenzängste begleiten viele Menschen.

    Der Einstieg, sowie auch die Leseprobe ließen einen gut in das Leben unserer Protagonistin finden. Mit zunehmender Seitenzahl wurde das Gelesene speziell und ermüdend. Es beschreibt zwar vielerlei wahre Dinge, die für viele zutreffen, jedoch geschieht es wirklich langatmig und ließ mich teilweise Seiten überspringen, ohne einen Nachteil empfunden zu haben.
    Die Sprache ist gut gewählt, der Schreibstil gefiel mir, bis auf die ausschweifenden Beschreibungen, sehr gut. Kritik, Humor und Witz verbindet die Autorin gut miteinander. Jedoch kann ich diesen Roman nicht ausdrücklich empfehlen.

  4. Cover des Buches Das hat alles nichts mit mir zu tun (ISBN: 9783518465479)
    Monica Sabolo

    Das hat alles nichts mit mir zu tun

     (20)
    Aktuelle Rezension von: Kleines91
    Klappentext:
    Eines Tages sitzt ihr ein neuer Kollege gegenüber. Vollendet lässig und mit einer feuerroten Vespa vor der Tür. Nach einigen weinseligen Abenden, einem Trip nach Cannes und Hunderten SMS ist es um Monica geschehen: große Gefühle! Doch als völlig unerwartet eine Andere hinter ihm auf dem Roller sitzt, steht sie im Regen. Fest entschlossen, der Sache – sich, ihm, dem Beziehungsscheitern – auf den Grund zu gehen, begibt sie sich auf eine abenteuerliche Spurensuche, durchforstet Pariser Gassen nach dem roten Roller, ihren Posteingang nach Zeichen, die elterlichen Fotoalben nach ihrer Vorgeschichte, sie konsultiert halbseidene Wahrsager und tote Schriftsteller. Und ganz plötzlich ist Monica dem Rätsel der Liebe auf der Spur.


    Meine Meinung:


    Leider bin ich in das Buch nicht richtig hinein gekommen und hab es auch nicht so recht verstanden. Biografie?Roman?Erinnerungsbuch? Schwierig zu sagen. Ein Problem für mich war auch, dass es keinen wirklichen Fließtext gab. 
    Aber ich denke mal, da es um Liebeskummer und die Bewältigung, das Aufarbeiten von eben jenem geht, kann man schon so ein bisschen verstehen, um was es ging ohne das Buch direkt zu verstehen.
    Ich muss aber sagen, dass mir das Buchformat so weit gut gefallen hat. Es lag gut in der Hand und der Kartoneinband war auch mal etwas neues. Es sah auf jeden Fall gut aus. Aber gekauft hätte ich es mir vermutlich nicht. 
  5. Cover des Buches Das Girlfriend-Experiment (ISBN: 9783351037543)
    Catherine Lacey

    Das Girlfriend-Experiment

     (33)
    Aktuelle Rezension von: Floh

    Auf der Suche nach einem richtig guten und unvergesslichen nicht alltäglichem Leseerlebnis bin ich bei meiner Stöbertour über eine mir bisher unbekannte Autorin, Catherine Lacey, gestoßen, die mit ihrem zweiten Werk „Das Girlfried-Experiment“ in den Literaturkreisen für Aufsehen sorgt. Dieses experimentelle und mutige Buch spaltet die Leserschaft und zeigt höchst interessante Kritiken. Genau aus diesem Grund wollte, nein musste, ich dieses Buch lesen! Und ich kann sagen: es lohnt sich!!!!

    Erschienen im Aufbau Verlag.

    Inhalt / Beschreibung (Text von der Verlagshomepage übernommen):
    "In hypnotischen Sätzen zieht uns Catherine Laceys Roman hinein in das Girlfriend-Experiment, ins Leben gerufen von Kurt Sky, einem so berühmten wie exzentrischen Schauspieler. Die Geschichte um Kurt und die als »emotionale Freundin« angestellte Mary Parson zeigt uns eine artifizielle, doch allzu reale Welt und hinterfragt spielerisch die Konventionen, die unsere intimsten Momente bestimmen. Laceys Antworten auf diese Fragen sind höchst beunruhigend."

    Schreibstil:
    Hoppla, hier traut sich die Autorin etwas! Nicht nur thematisch ist dieses Buch mutig und experimentell, sondern auch vom gesamten Schreibstil und Erzählstil ist dieses Buch anders, als viele andere Romane. Mit dem kontrovers diskutierten Buch und der talentierten Autorin Catherine Lacey erlebt man schriftstellerisches Geschick und grandiose Einzigartigkeit von der ersten Seite an! Ihr offener, direkter und teils beklemmender Stil besitzt eine ganz einzigartige Note, an die man sich zunächst gewöhnen muss. Catherine Lacey spricht durch ihre Protagonistin und Protagonisten offen das an, was viele noch nicht einmal zu Denken wagen. Sie würzt ihre sehr aufregende, mutige, interessante, beklemmende und spannende Handlung mit einem ganz eigenartigen und unverkennbaren Humor, diversen Metaphern und ordentlichen Stoff über das gelesene nachzusinnen und Dinge wahrlich zu hinterfragen. Teils sehr klischeebeladen bringt sie dem Leser zunächst die Lebenssituation Mary Parson nahe und streut immer wieder Situationen aus Kurt Skys Leben und Filmstarkarriere ein. Beider Leben wird zu einem besonderen Projekt. Catherine Lacey stellt uns nach und nach Mary und Kurt in ihrem Denken und Handeln und ihren Visionen vor. Die Autorin zeigt uns die Regeln und das Prestigeleben. Alles könnte so schön sein. Wären da nicht die Schattenseiten des Ruhms und die Schattenseiten vergangener Beziehungen und das Scheitern im normalen Alltag. Trotz allem Dasein und der Genialität des Experiments hinter GX und der manchmal wirklich witzigen Dialoge und Fauxpas ist die Handlung unheimlich beklemmend und regt zum Nachdenken an. Manchmal sogar tabulos, psychologisch verwoben, moralisch verwerflich und emotional tragisch. Wie reich ist man als Reich? Wie allein ist man im Leben der Öffentlichkeit? Lassen sich Beziehungen planen? Und wie lang kann man nach Drehbuch leben?... Eine beklemmende und höchst spannende Emotionsgewalt, die die Haut und Sinnesorgane benetzt. Lesen mit jeder Faser, wenn man das Geschehen auf sich wirken lässt. Catherine Lacey eckt an, provoziert und setzt ein Signal. Sie hat eine Art, die sicherlich nicht jedem direkt zugänglich ist, aber man sollte es als neugieriger Leser ruhig versuchen und wird vielleicht mit einem unvergesslich polarisierenden Roman belohnt. Die Ausnahme-Autorin Catherine Lacey schreibt sehr lebendig, facettenreich und bildhaft. Die Schriftstellerin hat Talent und Wiedererkennungswert, zwar nicht für die große Leserschaft, aber für ein gewisses Publikum sicherlich! Ihr Buch ist so filmreif verfasst, dass sich innerlich lebendige Bilder ergeben, und das Lesen zu einem Erlebnis mit allen erdenklichen Sinnen wird!

    Charaktere:
     Bei dieser Thematik und bei diesem beklemmenden Plot sind es ganz klar die Charaktere, die dieses Buch zur Sensation werden lassen. WOW!!! Dank der Charaktere fühlte ich mich mitten drin und wäre am liebsten selbst ins Experiment eingestiegen (kleiner Scherz*). Was für ein Preis für ein Vorzeigeleben. Was zeigt man nach außen? Und wie sieht es hinter den schönen Fassaden aus? OMG!!! Es ist wirklich fesselnd und nagend zu beobachten, wie schnell diese ach so heile Prominentenwelt auseinander bricht. Pikante Schicksale, Vergangenheiten und Psychogramme und plötzlich ist jeder damit befasst nur noch sein eigenes Ansehen zu retten. Mary erfüllt beinahe so jedes Klischee einer traumatisierten oder depressiven Seele. Aber auch der Schauspieler Kurt Sky polarisiert durch sein Lebenswerk. Und all die anderen Charaktere und Nebenrollen sind der wahre Wahnsinn an Charakterstudie und Persönlichkeitsmerkmale. … So speziell ausgearbeitete und besondere Persönlichkeiten sind mir selten in einem Roman begegnet. Hier lernen wir nicht nur die Teilnehmer des GX Experiments kennen, nein hier lernen wir zudem ganz besondere Rollen und Nebenrollen aus allen Ebenen und Schichten der Gesellschaft eines durch Arm und Reich geteilten Lebens kennen.  Tiefe Abgründe, packender Egoismus, vernebelte Ansichten und düstere Schatten… Die Autorin hat ihre Charaktere mit unglaublichen Psychogrammen nagender Charakterstudien versehen und schafft ein unglaubliches Bild an Protagonisten für ihren neuen Roman. Hut ab!


    Schauplätze:
    Die einzelnen Schauplätze sind auf wenige Kulissen beschränkt. Im Fokus steht hier das beinahe traurige und gescheiterte Leben von Mary, das Leben eines Stars im Fokus der Öffentlichkeit und natürlich die überwachten Räumlichkeiten von Kurt Skys Appartement im Rahmen des Experiments, dem Girlfried Experiment. Ein Leben der Gegensätze und der Lebensmodelle unterschiedlicher Menschen und Charaktere mit ihrem Denken und Handeln. (Gedanken- und Wunsch-) Schauplätze, die dem Roman neue Bilder schenken und ein facettenreiches Wechselbad an Kulisse, Gedanken, Orte und Abgründe bieten. Auch der Leser begibt sich, dank der detaillierten und sehr nah differenzierten Formulierungen der Autorin Catherine Lacey, zusammen in das von Ruhm, Arbeit, Geld, Druck und Erwartung gebeutelte Leben eines Filmstars, sowie der Suche nach dem Sinn des Lebens und einem Lebenswerk. Von psychologisch-interessant über humorig, sarkastisch, ironisch, faszinierend, bis traurig, melancholisch, poetisch und gefühlvoll zu dramatisch, befangen und befreit. Erschreckend, erotisch, düster und überraschend. Kultautorin Catherine Lacey hat ein Händchen für bildhafte Darstellung. Vor allem hier bei seiner Thematik. Grandiose Umsetzung!

    Meinung:
     ...reicht von absolut fasziniert, völlig begeistert, total angetan bis zu überrascht, überfragt, erschrocken, schockiert und verblüfft. Die Autorin hat einen tollen und einzigartigen Stil, keine Frage. Dennoch ist dieses Buch ein schwieriges Werk, was mich erst sehr spät begeistern konnte. Man wird es entweder Lieben, oder sich verarscht fühlen. Ich hatte großen Gefallen an dieser offenen und ungefilterten Art. Vor allem bei diesem Plot!!! Ich wollte das Buch so gerne mögen, da ich hohe Erwartungen an der Schriftstellerin mit den umfangreichen Kritiken und der Handlung hatte. Zwar hat es bei mir etwas länger gedauert und ich wollte zwischendurch schon vorzeitig beenden, aber das Weiterlesen hat sich mehr als gelohnt. Dieses Buch bleibt lange im Gedächtnis, polarisiert, fesselt und eckt an, da es so vieles beim Lesen bewirkt und man wirklich beginnt, die Dinge im anderen Licht zu sehen. Würde ein GX im wirklichen Leben funktionieren? Ich möchte loben, dass ich hier endlich wieder eine Autorin gefunden habe, die mit einer Novität glänzt und mich mit einer sehr eigenen und einzigartigen Note sehr überrascht hat. Zudem ist die Buchgestaltung und das Cover eine absolut hochwertige Rundung. Sagenhafte Charaktere, faszinierend erschütternde Welten und wertvolle Botschaften, viel Spannung, Wendung und unvorhersehbare Ereignisse.


    Cover / Buch:
     Das Buch ist absolut hochwertig und sehr schön verarbeitet. Das Schriftbild ist angenehm, die Kapitel nicht allzu lang, der Perspektivenwechsel angenehm und das Gewicht des Buches als Hardcover schön leicht und gemütlich.


    Die Autorin (Text von der Verlagshomepage übernommen):
    "Catherine Lacey wurde in Mississippi geboren und lebt in Chicago. Für ihren ersten Roman »Niemand verschwindet einfach so« wurde sie mit dem Whiting Award 2016 ausgezeichnet. Ihr zweiter Roman »Das Girlfriend-Experiment« wurde ebenfalls begeistert von der Kritik aufgenommen."

    Fazit:
     Dieses Buch verdient alle 5 Sterne, auch wenn ich erst spät den Kern des Buches für mich erkannt habe. Ein besonderes Leseerlebnis, was im Gedächtnis bleibt.

  6. Cover des Buches Dunkelgrün fast schwarz (ISBN: 9783328104841)
    Mareike Fallwickl

    Dunkelgrün fast schwarz

     (309)
    Aktuelle Rezension von: Aleksandra

    Klappentext: "Moritz und Raffael waren schon als Dreijährige beste Freunde. Doch dann taucht eines Tages eine Neue in der Schule auf: Johanna. Vom ersten Augenblick an sind beide von ihr fasziniert. Eigentlich ist klar, wer die Zuneigung des Mädchens gewinnen wird. Schon immer war Raffael der Selbstbewusste, der mit dem entwaffnenden Lächeln, und Moritz nur der Mitläufer. Doch Johanna spielt ihr eigenes Spiel – bis die Freundschaft der beiden Jungen zerbricht. Jetzt, 16 Jahre später, steht Raffael plötzlich vor Moritz‘ Tür. Und auf einmal scheint die Vergangenheit wieder da zu sein, die Erinnerung an ihre Jugend und an all das, was zwischen ihnen kaputtgegangen ist – und an Johanna, die immer noch zwischen ihnen steht."

    Dieses Buch habe ich wegen einer Leserrunde gelesen, zu der ich es dann leider nicht mehr geschafft habe. Meine Motivation war groß. Ich habe somit nicht nach dem Cover Ausschau gehalten. Es ist sehr passend, drei Freunde erfreuen sich am Leben, vor und unter ihnen der Abgrund ohne Ende. Der Name des Buches verwirrt ein bisschen, aber wenn man sich eingelesen hat, versteht man ihn auch.

    Die Hauptcharaktere sind sehr lebhaft beschrieben, ihr Verhalten, ihre Denkweise. Wobei sich der Leser die Denkweise in nur drei von denen hineinlesen kann. Marie, die liebevolle Mutter mit all ihren Ängsten und Sorgen. Moritz, das liebevolle Kind in dem Talente schlummern. Das Kind, das das Leben in Farben sieht. Nicht nur das Leben, sondern auch die Gefühle und Geschehnisse. Und Johanna, die nicht ganz dunkel ist, die aber das Licht in ihr durch das tragisch Erlebte begraben möchte. In die Gefühle und Gedanken von Rafael, kann der Leser nicht hineinsehen und somit bleibt die Dunkelheit mysteriös und zum Teil unbegründet.

    Das Buch ist in einer sehr gepflegten angenehmen Sprache geschrieben. Durch den ständigen Sichtwechsel zwischen den Protagonisten und den Zeitzonen ist das Lesen eine Art Abenteuer. Allerdings ein Abenteuer ohne Hoch- und Tiefpunkte, bzw. ohne jegliche Spannung. Hin und wieder sieht sich der Leser in manchen Gedanken oder Gefühlen, es berührt ihn und bringt ihn zum Nachdenken über sich selbst und über das Leben. Dunkelgrün fast schwarz zeigt uns teilweise die Abgründe der menschlichen Seelen und Hilfslosigkeit denen zu entkommen. Es ist ein Buch über die Dunkelheit und das Licht. Die Dunkelheit, hungrig nach Licht, möchte es in sich aufnehmen und zerstört es dadurch.

    Es ist absolut keine leichte Lektüre und ich würde es nicht denjenigen empfehlen, die einen lustigen, spannenden Roman lesen wollen.

    Aber es ist immer noch eine Art "Ode an das Leben".

  7. Cover des Buches Isabel (ISBN: 9783596032006)
    Feridun Zaimoglu

    Isabel

     (19)
    Aktuelle Rezension von: HEIDIZ

    Ich habe den Autor auf der Buchmesse in Leipzig getroffen. Es war ein unvergessliches Erlebnis. "Isabel" hatte ich vorher schon gelesen und möchte nun meine Gedanken zum Buch zusammenfassen.

     

    ·  Taschenbuch: 240 Seiten

    ·  Verlag: FISCHER Taschenbuch; Auflage: 1 (22. Oktober 2015)

    ·  Sprache: Deutsch

    ·  ISBN-10: 3596032008

    ·  ISBN-13: 978-3596032006

    ·  Größe und/oder Gewicht: 12,5 x 1,4 x 19 cm

     

    PREIS: 9,99 Euro

     

    Die Geschichte ist eine Geschichte einer geendeten Liebe, der von Isabel, die ihren Freund verlässt, um ihr Leben neu zu gestalten. Dann ist da noch Marcus, der aus dem Krieg zurück kehrt. Die beiden lernen sich kennen. Es sind die menschlichen Beweggründe, die der Autor thematisiert.

     

    Das Buch umfasst "nur" 236 Seiten, dennoch hat es soooo viel Inhalt, der auf den Punkt - und an Stellen, wo man es sich als Leser wünscht, detailliert - dargestellt ist. Durchweg ist Spannung gegeben und man kann sich sehr gut in die Gefühlswelt der Charaktere hinein versetzen. Zaimoglu schreibt literarisch interessant und lebendig fesselnd. Er greift seine fiktiven Charaktere so auf, dass man sie dem Autor abnimmt, meint, genauso müsse es passiert sein. Er geht in die Tief ohne langatmig zu werden und hat mich mit diesem Buch - mit dieser Geschichte - zu 100 Prozent überzeugt.

     

    Randfiguren einer Gesellschaft nach dem Krieg - offen und auch mal ungemütlich dargestellt. Mir hat das Buch sehr gut gefallen, sowohl vom literarischen Stil als auch vom Inhaltlichen.

  8. Cover des Buches Die sanfte Gleichgültigkeit der Welt (ISBN: 9783596522606)
    Peter Stamm

    Die sanfte Gleichgültigkeit der Welt

     (86)
    Aktuelle Rezension von: rkuehne

    Kennt ihr das, wenn ihr so gar keinen Zugriff auf einen Text bekommt. So ging es mir, mit Peter Stamms „Die sanfte Gleichgültigkeit…“. Ich würde nicht behaupten wollen, dass das ein schlechtes Buch ist, keinesfalls. Aber die Geschichte um Christoph, der sich mit Lena trifft und ihr und uns parallel von Magdalena erzählt, die er vor 20 Jahren kannte und die ihr quasi gleichte, das Leben führte, was Lena nun auch führt, hat mich immer wieder verwirrt und nie hab ich so richtig gewusst, in welchem Lena-Leben wir nun waren. Das hat mir einfach keinen Spaß gemacht.

  9. Cover des Buches The Extinction Cycle - Buch 3: Krieg gegen Monster (ISBN: 9783865524980)
    Nicholas Sansbury Smith

    The Extinction Cycle - Buch 3: Krieg gegen Monster

     (50)
    Aktuelle Rezension von: Dex-aholic

    Band 3 der Extinction Cycle Reihe setzt unmittelbar am Ende des zweiten Bandes ein und lässt den Leser endlich erfahren, wie die Mission in New York City ihr Ende nimmt. Und noch wichtiger, wer es am Ende lebend zurück nach Plum Island schafft...
    Nach einer erneuten Niederlage gegen die Abartigen, stehen die Überlebenden auf Plum Island und auch dem Rest der Welt vor dem nächsten großen Problem. Die Vorräte an Waffen, Munition, Medikamenten und das wichtigste, Nahrung gehen zur neige. Da das Oberkommando keine Hilfe zusagen kann, entsendet Jensen ein Team, um neue Vorräte zu beschaffen. Eigentlich eine einfache Mission...die aber erneut gespickt ist mit einem Kampf auf Leben und Tod. Aber eine Verschnaufpause bekommt Team Ghost auch danach nicht. Unter dem Druck der immer wieder auftretenden Angriffe der Abartigen und der beginnenden Ausrottung der Menschheit, versuchen Kate und Ellis eine neue Waffe zu entwickeln, die die Abartigen vernichten soll. Erneut muss Team Ghost ausrücken, um die dafür benötigten Mittel zu besorgen. Währenddessen erhärten sich immer mehr die Vermutungen, dass der neue Befehlshaber der Streitkräfte etwas verheimlicht und seine eigenen Pläne verfolgt... Ein regelrechter Showdown am Ende klärt die Fronten ein für allemal und lässt den Leser mehr als nur geschockt und aufgewühlt zurück.
    Diese Reihe ist echt der Hammer und immer wieder für eine Überraschung gut. So viel Action und Nervenkitzel, Spannung und auch Gefühl, wenn ich nur an die Szene am Strand denke...Herz zerreißend. Das ist wirklich eine geniale Achterbahnfahrt der Gefühle durch ein Horrorkabinett. Ich konnte das Buch nur schwer aus der Hand legen, da mit jeder Seite die Spannung steigt und man Team Ghost und seine Freunde und Kameraden einfach nicht loslassen kann. Man muss einfach lesen, wie es weitergeht! Vor allem das Ende dieses Buches! Mir ist ehrlich die Kinnlade runtergefallen, als sich die Lage auf dem Rollfeld immer weiter zuspitzte. Und dann dieses Ende...!! Ich kann es kaum erwarten, weiter zu lesen! Ich kann diese Reihe wirklich nur wärmstens empfehlen!!

  10. Cover des Buches Nachtgewächs (ISBN: 9783518224410)
    Djuna Barnes

    Nachtgewächs

     (21)
    Aktuelle Rezension von: JoStammer

    Djuna Barnes nannte sich selbst "die größte Unbekannte" ihrer Zeit. Auch ihr Werk ist nicht so bekannt geworden, wie es sein müsste.

    "Nachtgewächs" ist eine einzige sprachliche Wucht. Der Roman erschlägt einen mit seinen reichlichen metaphorischen Bildern. Es ist nicht einfach den Einstieg zu finden; hat man sich erst einmal eingelesen, will man "Nachtgewächs" nicht mehr aus der Hand legen.

    Der Roman beginnt mit der Geburt des späteren falschen Baron Felix Volkbein, bei dessen Geburt seine Mutter verstirbt. In den 20er Jahren finden man ihn bei einem Empfang wieder, bei dem der aufschneiderische Doktor Matthew O'Connors seine großartigen Reden hält - voller Sprachwitz und Boshaftigkeit. Wenig später treffen sich der Baron und Dr. O'Connors in Paris wieder im Café de la Mairie du VI: nahe der imposanten Kirche von St. Sulpice.

    Der Roman springt über die kurze, aber intensive Liebesgeschichte zwischen Roben Vote und dem Baron, der Robin zufällig im Hotel Récamier kennenlernt, wo sie in Ohnmacht gefallen ist. Robin  bekommt ein Kind von dem Baron, lässt ihn danach aber schnell im Stich, weil sie mit ihrer großen Liebe zusammenleben will: mit Nora Flood.

    Es sind alles ungewöhnliche Charaktere auf die die Autorin ihre Geschichte verteilt. Jeder von ihnen verzehrt sich nach Liebe, um jeden Preis. Dr. O'Connors Angeberei ist nichts weiter als Selbstschutz, um nicht verletzt zu werden.

    "Nachtgewächs" iist ein Roman, dem man nicht leicht zur Seite legt. Seine wortmächtige Sprache klingt in einem noch lange nach der Lektüre nach.

  11. Cover des Buches Das grüne Rollo (ISBN: 9783492309332)
    Heinrich Steinfest

    Das grüne Rollo

     (52)
    Aktuelle Rezension von: mariameerhaba

    Aus dem Nichts taucht ein Rollo auf, das Tor in eine andere Welt, positioniert direkt am Fenster im obersten Stockwerk und der Junge springt hinein, ohne zu befürchten, dass er aus dem Fenster fliegen und sterben könnte. Also hat er kein Überlebensinstinkt.

    Es ist ein Buch, der sich an seinen Vorgängern orientiert und damit punkten möchte, dass der Protagonist in einer fremden und verrückten Welt mit ultragemeinen Bösewichten landet. Dabei liest es sich so ausgelutscht, als würde man eine Kopie einer Kopie einer Kopie in den Händen halten.

    Der Autor baut keine Atmosphäre auf, die so ein Buch dringend braucht. Als der Junge auf der anderen Seite landet, fühlte es sich nicht so an, als wäre der Junge in eine fremde Welt eingetaucht, sondern viel mehr machte es den Eindruck, als wäre er von einem Zimmer ins andere gegangen, ohne dass sich großartig etwas verändert hat. Dabei landet er im Wasser und muss zum Überleben schwimmen! Außerdem nimmt der Autor die Geschichte nicht wirklich ernst und versucht mit kindischen Beschreibungen für Unterhaltung zu sorgen, die aber den Spannungsbogen durchbrechen.

    Überhaupt hat seine Art zu Erzählen etwas Arrogantes an sich, als würde er seine Figuren verspotten, sich über das ganze Leben lustig machen, und er bewegt sich dabei so nah an Satire, dass das Buch zum Kotzen wurde.

    Ich würde nicht behaupten, dass das Buch eine Kindergeschichte für Erwachsene ist, sondern es ist eine Kindergeschichte, die so tut, als wäre sie keine Kindergeschichte.

  12. Cover des Buches Die Unglückseligen (ISBN: 9783328101932)
    Thea Dorn

    Die Unglückseligen

     (57)
    Aktuelle Rezension von: ZeilenSprung

    Diese Rezension wurde von Saskia auf ZeilenSprung - Literatur erleben verfasst

    PRODUKTDETAILS:

    Titel: Die Unglückseligen
    Reihe: -
    Autor: Thea Dorn
    Gelesene Sprache: Deutsch
    Genre: Roman
    Herausgeber: Knaus (ein Verlag der Verlagsgruppe Random House)
    Erscheinungstermin: Februar 2016
    ISBN: 978-3-8135-0598-6
    Format: Hardcover
    Preis: EUR 24,99

    PRODUKTINFORMATIONEN:

    Kurzbeschreibung:
    Johanna Mawet ist Molekularbiologin und forscht an Zebrafischen zur Unsterblichkeit von Zellen. Während eines Forschungsaufenthalts in den USA gabelt sie einen merkwürdigen, alterslosen Herrn auf. Je näher sie ihn kennenlernt, desto abstrusere Erfahrungen macht sie mit ihm. Schließlich gibt er sein Geheimnis preis. Er sei der Physiker Johann Wilhelm Ritter, geboren 1776. Starker Tobak für eine Naturwissenschaftlerin von heute. Um seiner vermeintlichen Unsterblichkeit auf die Spur zu kommen, lässt sie seine DNA sequenzieren. Als Johannas Kollegen misstrauisch werden, bleibt dem sonderbaren Paar nur eines: die Flucht, dorthin, wo das Streben nach wissenschaftlicher Erkenntnis und schwarze Romantik sich schon immer gerne ein Stelldichein geben - nach Deutschland.

    Der Verlag über das Buch:
    In ihrem ersten Roman seit "Die deutsche Seele" nimmt Thea Dorn uns mit in die Extreme moderner Biomedizin und zieht uns zugleich in die Untiefen einer romantischen Seele. „Die Unglückseligen“ ist ein großes Lese- und Erkenntnisvergnügen, in dem sich die lange Tradition des Fauststoffes zeitgemäß spiegelt.

    Über die Autorin:
    Thea Dorn, geboren 1970, studierte Philosophie und Theaterwissenschaften in Frankfurt, Wien und Berlin und arbeitete als Dozentin und Dramaturgin. Sie schrieb eine Reihe preisgekrönter Romane und Bestseller, Theaterstücke, Drehbücher und Essays und zuletzt mit Richard Wagner den Sachbuch-Bestseller „Die deutsche Seele“. Seit März 2017 ist sie festes Mitglied beim "Literarischen Quartett". Thea Dorn lebt in Berlin.

    DIE BEWERTUNG

    Meinung:
    Ein wagemutiger, vielschichtiger Roman, für den man allerdings Zeit und Geduld mitbringen muss!

    Kurzrezension:
    Vermutlich seitdem die ersten Menschen ihre Gehversuche auf dieser Erde unternahmen, gibt es ihn, diesen Traum von Unsterblichkeit. Denn der Tod ist schließlich unser Widersacher, nimmt all unser Leben und unsere Errungenschaften. Kann die Menschheit den Tod überwinden und unsterblich werden?

    Eine Wissenschaftlerin, ein über 200 Jahre alter Physiker wie Alchemist und der Teufel wandeln in Thea Dorns Roman „Die Unglückseligen“ auf den Spuren der Unsterblichkeit. Auf dem Cover befindet sich eine nackte Frau, die ein Skelett umarmt und zur Seite schaut. Hübsch anzuschauen ist es, aber nicht mitreißend.

    Auch der Inhalt des Buches braucht Zeit. Es geht um die Molekularbiologin Johanna Mawet, die in den USA an der Unsterblichkeit von Zellen forscht. Das Rätsel um die Unsterblichkeit will sie unbedingt lösen – und dann taucht da Johannes Ritter auf, Physiker und Alchemist aus der Goethe-Zeit. Dieser Mann lebt seit über zweihundert Jahren und muss die rational denkende Johanna erst von seinen Behauptungen und seiner Unsterblichkeit überzeugen. Als ihm dies gelingt, forschen beide an der Unsterblichkeit, erst in den USA, dann in Deutschland.

    Die Figuren von Dorns Roman sind gekonnt gezeichnet; problematisch ist nur, dass Ritter so antiquiert daherkommt. Auch wenn die Geschichte sicherlich nicht jeden ansprechen will, so ist es schade, dass die Figuren nicht ein bisschen alltagstauglicher sind. Sie erscheinen wie aus längst vergessener Zeit, sind mehr Darsteller als handelnde Subjekte. Aber vielleicht ist dies die Art, wie die Geschichte erzählt wird. Auch der Charakter Ritter erscheint mir zu artifiziell (aber doch passenderweise sehr unlebendig), der eine verstärkte Identifikation mit dem Lesestoff erschwert.

    Dorn setzt in ihrem Roman die Sprache sehr vielgestaltig ein. Ritter und der Teufel sprechen altertümlich und sehr gewöhnungsbedürftig. Es braucht Zeit, sich in diese Charaktere und ihre Denk- wie Handlungsweise hineinzuversetzen. Anglizismen beherrschen Johannas Ausdrucksweise, oftmals kommen Dialekte zum Einsatz.

    Dies ist einerseits eine gewisse Stärke dieses Buches, andererseits aber auch seine größte Schwäche. Dieser sehr künstliche Umgang mit Sprache, der zwar sehr gekonnt, aber dennoch eigenartig ist, begrenzt den Lesefluss sehr stark und erschwert das Lesen. Ein bisschen weniger gesuchte Authentizität wäre für meinen Geschmack hier besser gewesen. Vielleicht hätte dem Buch eine unverbrauchte Alltagssprache – zumindest als Gegenstimme zu diesen komplexen Sprachstrukturen – gutgetan.
    So braucht es jedoch seine Zeit, bis der Leser sich an die Sprache – und damit die Denkweisen der Figuren gewöhnt und vollends in die Handlung einsteigen kann.

    Fazit:
    „Die Unglückseligen“ ist ein tiefgründiges Buch, welches Stoff zum Denken bietet. Ein bisschen schwer macht es die altertümliche und recht umständliche Sprache, auf die man sich erst einlassen muss. Doch es ist interessant und amüsant zu beobachten, wie die beiden Hauptpersonen miteinander agieren und dem Geheimnis um die Unsterblichkeit auf die Spur kommen.



    Ein Lesevergnügen, das 4,0/5,0 Punkten verdient.

    An dieser Stelle bedanke ich mich bei der Verlagsgruppe Random House, für das zur Verfügung gestellte Rezensionsexemplar.
  13. Cover des Buches Oreo (ISBN: 9783423147972)
    Fran Ross

    Oreo

     (24)
    Aktuelle Rezension von: kaelle

    Ich mag experimentelles und postmodernes Erzählen. Darum war ich auch begeistert, als mir der Roman "Oreo" geschenkt wurde. Die Besprechungen klangen vielversprechend, ein Blick ins Buch zeigte mir, dass hier die Genregrenzen durch allerlei andere Texte (Fragebogen, Diagramme, Briefe, Speisekarten usw.) aufgebrochen werden.

    Doch schon das erste Kapitel musste ich mehrfach lesen, bis ich einigermaßen verstanden habe, was hier geschildert wird. (Es ist nicht mal eine halbe Seite lang...) Das liegt an den zahlreichen jiddischen Begriffen, die verwendet werden. Zwar werden sie im Anhang fast alle erklärt, aber durch das ständige Blättern geht der Lesefluss total verloren. Hinzu kommen im weiteren Romanverlauf französische Wörter, mir völlig unbekannte Fremdwörter und Fantasiewörter.

    Doch worum geht es hier eigentlich? Erzählt wird die Geschichte der sechzehnjährigen afroamerikanischen Jüdin Christine Clark, genannt Oreo (außen schwarz, innen weiß). Zunächst wird im ersten Teil des Romans ihre Familiengeschichte erzählt und wichtige Familienmitglieder werden vorgestellt. Im zweiten Teil macht sich Oreo dann auf die Suche nach ihrem Vater, Samuel Schwartz), der ihr über ihre Mutter Helen eine Liste nicht zu entschlüsselnder Hinweise zu seinem Aufenthaltsort in New York hinterlassen hat. Auf der Suche begegnet Oreo allen möglichen Leuten. Mehr Handlung gibt es eigentlich nicht.

    Dafür wird ganz viel episodisch erzählt, vieles davon soll wohl lustig sein, hat mich aber kaum erreicht. Ich fand es einfach nur wirr und überhaupt nicht spannend oder auch nur interessant.

    Im Anhang stellt die Autorin selbst Bezüge zur Theseus-Sage her und setzt die Figuren mit solchen aus der griechischen Mythologie gleich, allen voran Oreo mit Theseus. Das finde ich extrem weit hergeholt. Und selbst wenn ich den Roman so lese, empfinde ich dadurch keinen Mehrwert.

    Der Roman erschien erstmals 1974 in den USA und blieb dort mehr oder weniger unbemerkt. Das kann ich nachvollziehen, ist die Erzählweise doch sehr modern und ungewöhnlich. Meiner Ansicht nach wurde "Oreo" nun wiederentdeckt und zum ersten Mal auch ins Deutsch übersetzt (grandios übrigens!), weil im Zuge der Diversity-Debatte nun für alle Gruppierungen Identifikationsangebote geschaffen werden. Da kommt eine schwarze Jüdin, die satirisch genau solche Zuschreibungen aufs Korn nimmt, gerade recht. Dennoch fehlt mir die Substanz (und evtl. der nötige Humor).

  14. Cover des Buches Das Lächeln der Alligatoren (ISBN: 9783423145398)
    Michael Wildenhain

    Das Lächeln der Alligatoren

     (9)
    Aktuelle Rezension von: MrSoul
    Mit einigem Abstand möchte ich doch eine kurze Rezesion abliefern; das Buch habe ich vor einigen Wochen beendet und doch lässt es einen so schnell nicht mehr los.

    Wir lernen den Protagonisten Matthias kennen und seine schwierige familiäre Situation zwischen Vater und Onkel, den er Vater nennt. Der Hintergrund von Vater/Onkel wird recht stringent erläutert und man erkennt, dass man ein mit einem klassischen NS-Mitläufer zu tun hat. Das System hat ihm damals mehr genutzt als geschadet, also hat er es unterstützt. Nach dem Zusammenbruch ist man dann auch schnell wieder im neuen System untergekommen und auch dort erfolgreich. Eine Geschichte wie sie sich millionenfach in der neugegründeten Bundesrepublik ereignet hat und die später eine der Begründungen für die Taten der RAF wurde.

    Konträr zu seiner Familie lernt Matthias Marta kennen. Sie treffen sich im Pflegeheim seines Bruders und später im Umfeld der berliner Studentenunruhen. Wie weiland Susanne Albrecht bei der Ermordung Jürgen Pontos nutzt Marta ihren Zugang zu Matthias, um ihren perfiden Plan auszuführen.

    Die Parallelen zu tatsächlichen Ereignissen in der noch jungen Bundesrepublik sind nicht zu übersehen und sicherlich auch so gewollt. Die Charaktere sind klar und deutlich dargestellt. Gerade die Gedanken der Hauptperson werden dem Leser glasklar vermittelt. So ist es auch für den Leser nicht verwunderlich, dass Matthias zwar Abscheu für die Tat an sich hegt, trotzdem von seiner eigentlichen Bewunderung für Marta nie lassen kann.

    Beim Lesen war ich dergestalt vorbelastet, als dass mir schon bekannt war, dass es einen Terroranschlag geben wird. Gerade mit diesem Wissen war es sehr spannend zu sehen, wie sich die Geschichte zu diesem Höhepunkt aufbaut. Bis zu diesem Zeitpunkt ist man bereits soweit in die Gedankenwelt der Protagonisten eingetaucht, dass die Tat nur noch die logische Folge sein konnte.

    Ein spannendes Eintauchen in die Gedankenwelt eines Terroristen genauso wie in die eines naiven Studenten.
  15. Cover des Buches Flammenwand. (ISBN: 9783103973853)
    Marlene Streeruwitz

    Flammenwand.

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Am Anfang. So während der ersten zwanzig. Dreißig Seiten. Fand ich den Schreibstil eine Zumutung. Unlesbar. Die Sätze sind meist kurz. Hektisch. Brechen manchmal mittendrin. Ab.


    ---

    "Sie wollte von ihm umfangen sein und ausgefüllt. In den ersten zwei Nächten war das so gewesen. Warum war das nicht. Nicht mehr. Nicht gelungen. Das sei plötzlich so gewesen, hatte er gesagt. Beim Duschen hätte er es bemerkt. Auf einmal. Geduld. Wenn es einmal gelungen sei, dann gelänge es auch wieder. Aber das war nicht so.


    Und seit da. Sie hatte keine Antwort gewusst. Und keine Frage. Wenn er sie liebte. Wenn er »Ich dich.« sagte. Sagen konnte. Er musste das verantworten. Es war er. Sein Körper."

    (Zitat)

    ---


    Ich fand erstmal keinen Halt in der Geschichte. Und irgendwann wurde mir klar, dass das Sinn macht. Weil auch die Protagonistin den Halt verloren hat. Die Schreibweise gibt perfekt wieder, dass alles, was ihr ihres Empfindens Sinn gab – und vielleicht sogar Glück –, von Spannungsrissen durchzogen wird. Eigentlich schon längst zerbrochen ist. Und sie läuft barfuß über die Scherben.


    Und da machte es dann »klick« und ich war drin. In der Geschichte. In den Gedanken der Heldin. In ihrem Wahn, ihrer Verzweiflung, immer wieder dem kurzen Aufbäumen der Hoffnung. Den Momenten, in denen sie sich weigert, es anzuerkennen. Das Ende einer Sache. Die Verlogenheit einer anderen.


    Und das tut weh, das quält beim Lesen, da geht auf dem heimischen Lesesofa jede Behaglichkeit verloren.


    Sympathieschmerz. Sympathieangst. Sympathiewut.


    Wie das oben genannte Zitat schon verrät, ist ein zentrales Thema die Beziehung zu einem Mann, der sie nicht nur emotional auf Abstand hält. Seine Impotenz wird zu einem immerwährenden Drama. Die Heldin fällt, wird hineingesaugt in eine Spirale der Verunsicherung und Selbstkasteiung.


    Und sie ist blind. So blind für das Offensichtliche. Weil die Wahrheit unerträglich ist. Er muss sie lieben, wie sie ihn liebt. Er muss einfach. Denn sie definiert sich und ihren eigenen Wert seit jeher über die Männer in ihrem Leben. Das fing mit dem Vater an, der sie (und ihre Mutter) nur als Erweiterung seiner selbst wahrnahm. Das setzte sich fort mit jedem Partner. Eine masochistische Annahme patriarchalischer Strukturen. Maskuliner Machtfantasien.


    ---

    "Nichts, was ihr geschah, konnte ihr diesen Ort in der Zeit geben, an dem sie von Belang gewesen wäre. Sie hatte diesen Ort von der Liebe erwarten müssen."

    (Zitat)

    ---


    Sie spürt, sie weiß auf einem gewissen Level, dass er, Gustav, sie manipuliert. Die Beziehung beginnt damit, dass er ihr sein persönliches Drama aufzwingt: den Tod seiner Mutter. Die Tatsache, dass er als Kind ihre Leiche fand. Und seine Mutter dafür hasst. Das ist kein Versuch, seinen eigenen Schmerz zu lindern. Das ist eine oft gespielte Trumpfkarte, die den Partner, den Gegner, von Anfang an in ein Ungleichgewicht bringt. So wie auch seine Impotenz eine Waffe ist. Und eine Lüge.


    Adeles innere Welt ist geprägt von Formen der Gewalt.


    Sie denkt über den Holocaust nach. Wie er sie belanglos macht. Über Massenvergewaltigungen im Krieg. Was das mit den Männern macht. Sie hat Wahnvorstellungen, meist verstörende, brutale. Manchmal reißt der Faden, der sie an die Realität bindet.


    Die aktuelle Politik ist als Hintergrundrauschen immer präsent. Österreich. Deutschland. Der allgemeine Rechtsruck. Adele nimmt wahr, hinterfragt jedoch nur zögerlich. Dass er, Gustav, gegen die AfD ist, aber auch gegen Ausländer. Dass das heute die Normalität ist, auch im Land des Holocausts. Da tut sie, Sprachlehrerin für Migranten, sich schwer mit. Aber nicht schwer genug. Um die Beziehung zu beenden.


    Die Fußnoten verwurzeln das Buch in den Absurditäten der türkis-blauen Regierung und geben ihm eine zweite Bedeutungsebene. Die Ibiza-Affaire fand jedoch erst nach Veröffentlichung statt – so passend ein Zusammenhang auch gewesen wäre.


    Adele kommt aus Wien. Gustav kommt aus Berlin. Das Drama des Buches spielt sich ab in Stockholm, wo sie sich eine Wohnung teilen. Ein Niemalsland, für eine Niemalsliebe.


    Erst im Nachwort wurde mir klar, dass sich die ganze Handlung im Rahmen von nur fünf Stunden abspult.

    Da darf man sich nicht täuschen lassen von den Datumsangaben. Diese spiegeln nicht die Handlungszeit wider, sondern die Schreibzeit: wann hat die Autorin dieses Kapitel geschrieben.


    Fünf Stunden also. In diesen fünf Stunden durchläuft sie, die Heldin, ein persönliches Inferno. Getrieben von ihren Dämonen wandert sie durch die Stadt. Reizt ihre empfundene Bedeutungslosigkeit aus, indem sie sich kleidet wie eine Roma und deswegen ausgegrenzt wird. Bis zu einem Ende, das überrascht und doch konsequent ist. Und im Grunde noch kein Ende.


    Es macht keinen Spaß, dieses Buch zu lesen.


    Es entfaltet jedoch eine ungeheure Sogwirkung. Der man sich als Leser. Kaum entziehen kann. Aber man muss sich darauf einlassen. Erst mal alles hinnehmen und glauben. Nicht hinterfragen: Ist das logisch? Ist das schlüssig? Das hat keinen Platz im Malstrom ihrer Emotionen. Der Heldin.


    Adele. Ihr Name ist Adele.


    Ich konnte ihr Verhalten kaum nachvollziehen. Aber die Emotionen dahinter. Die sind Zerrbilder der Emotionen, die jeder Mensch in einer unglücklichen Beziehung kennt. Oder allgemein einer schwierigen Situation. Wenn das eigene Leben aus irgendeinem Grund aus dem Ruder läuft.


    Würde ich das Buch empfehlen? Schwierig. Ja und nein. Ja, weil es außergewöhnlich ist. Einzigartig. Nein, weil dies kein Buch ist, das sich leicht lesen lässt. Oder nebenher. Das Buch hat Zähne und Klauen, das verlangt vom Leser sein Pfund Fleisch. Da muss man sich schon drauf einlassen, und weiß man, wem man das zumuten kann? Ich bin froh, es gelesen zu haben. Das zumindest kann ich mit Gewissheit sagen.


    Fazit:


    Nach den ersten Seiten habe ich den Schreibstil gehasst. Denn der. Ist geprägt von kurzen Sätzen. Von Satzfragmenten. So kurzen Bruchstücken dass man ständig rausgerissen wird. Aus dem Fluss. Aber das muss so sein. Das soll so. Denn die Heldin verliert gerade alles. Jeden Halt. Jede Gewissheit. Man steht als Leser daneben und beobachtet, wie sie sich mehr und mehr verstrickt in Wahn, Angst und Wut.


    Wenn man die Handlung zusammenfasste, käme dabei etwas raus wie: eine Frau ist besessen von ihrem impotenten Liebhaber und muss hinterfragen, ob er ein falsches Spiel treibt. Aber das ist nur die Oberfläche, unter der es brodelt.


    Der Titel ist sehr passend: Flammenwand. Bei Dante brennen darin die Wollüstigen. Letztlich müssen jedoch alle Sünder die Flammenwand durchschreiten, bevor sie den Läuterungsberg verlassen können. Ob es Marlene Streeruwitz‘ Heldin gelingt, ihre eigene Flammenwand zu durchschreiten, liegt im Auge des Betrachters.

    Diese Rezension erschien zunächst auf meinem Buchblog:
    https://wordpress.mikkaliest.de/rezension-marlene-streeruwitz-flammenwand/

  16. Cover des Buches Bananama (ISBN: 9783218011037)
    Simone Hirth

    Bananama

     (26)
    Aktuelle Rezension von: Wolf-Macbeth

     Ich war von Anfang an fasziniert von der Geschichte von Bananama. Das Buch taucht in die Welt einer scheinbar idealistischen Aussteigerfamilie ein, die jedoch paradoxerweise in ihrer Suche nach einem einfachen Leben von der modernen Welt gefangen ist. Die Sichtweise des sechsjährigen Mädchens, das die Geschichte erzählt, verleiht dem Roman eine einzigartige Unschuld und Naivität, die die Widersprüche und Absurditäten unserer Gesellschaft aufdeckt.

    Simone Hirths Sprache und Stil sind wie immer bemerkenswert. Sie versteht es, mit einem herrlich ironischen Blick auf das Thema Ausstieg und Utopie eines sicheren Lebens zu schauen. Das Buch hat meinen Horizont erweitert und mich zum Nachdenken über die Entscheidungen und Widersprüche in unserem eigenen Leben angeregt.

    „Bananama„ ist eine literarische Perle, die die Leser dazu bringt, die Fragen zu stellen: Was bedeutet es wirklich, auszusteigen? Und sind wir jemals wirklich frei? Dieses Buch hat mich tief berührt und hat meinen Horizont erweitert 

  17. Cover des Buches aller ding (ISBN: 9783100439215)
  18. Cover des Buches Schlafende Sonne (ISBN: 9783446256477)
    Thomas Lehr

    Schlafende Sonne

     (4)
    Aktuelle Rezension von: frenx1

    Wer Bücher liest, um besser einschlafen zu können, der kann an Thomas Lehrs "Schlafende Sonne" vielleicht seine Freude haben. Vielleicht aber auch nicht. Denn der ab- und ausschweifende Erzählstil Lehrs lässt die Gedanken des Lesers ebenso schnell abschweifen. Man kann sich in Bildern, Beschreibungen, Geschichten in der Geschichte gnadenlos verlieren. Will man aber der Handlung des Buches doch irgendwann folgen, so ist Lehrs "Schlafende Sonne" so gar nicht als Bettlektüre geeignet.

    Ein Tag im Jahr 2011 ist der Kristallisationspunkt, auf den alles hinläuft. An diesem Tag findet die Ausstellungseröffnung der bekannten Künstlerin Milena Sommer statt. Ihr Mann Jonas, ein aus Freiburg stammender Physiker, wird vom Erzähler immer wieder als Erzählperspektive genutzt .

    Zwar sind es Bilder der Ausstellung, die immer wieder Thema sind, doch die Handlung pausiert in dieser Zeit nicht, und man hat Mühe ihr zu folgen. So folgt etwa dem Blick auf das Freiburger Münster beim Besuch in der badischen Stadt eine seitenlange Beschreibung über einen früheren Versuch von Jonas, den Turm zu besteigen. Inklusive: jede Menge Fachbegriffe der Architektur wie Expressschlingen, Sprossen und Krabben, Kreuzblume und Maßwerkfenster. Dazu noch: Metaphernreichtum grenzenlos. Das Freiburger Münster? Ein "hohes filigranes Massengebilde aus rotem Fleisch, Raucherlungengewebe oder alter Herzmuskel, mit Finesse in den Himmel ziseliert". Aha.

    "Schlafende Sonne" als Gelehrtenroman zu bezeichnen, ist sicherlich richtig, doch hilft dies für das Verständnis mitnichten. So schön einzelne Beschreibungen sind, so sehr es Spaß macht, sich in einzelnen Szenen zu verlieren: den Gesamtzusammenhang überhaupt nur zu erkennen, ist eine Herausforderung, der man als Leser kaum gewachsen ist.

    Der extreme Blick auf Details, das abschweifende Erzählen, das ausschweifende Abdriften in Belangloses, die konturlosen Figuren des Buches. All das macht das Buch zu einem zutiefst mühsamen Lese-Erlebnis. Und ja: die Ernte der Lesefrüchte erscheint doch äußerst mager, blickt man auf den Kraftakt, den man dafür geistig aufbringen muss. Nicht zu vergessen die Geduld, die es braucht, um sich immer wieder auf die - zumeist vergebliche - Suche nach einem roten Faden zu machen. Die wenigen Glücksmomente, wenn man sich über eine Formulierung freut, eine Anspielung erkennt, einen Zusammenhang bemerkt, können all dies nicht aufwiegen.

  19. Cover des Buches Henry der Schreckliche (ISBN: 9783473347155)
  20. Cover des Buches Der Schatten des Körpers des Kutschers (ISBN: 9783518100530)
  21. Cover des Buches Sommer bei Nacht (ISBN: 9783869712086)
    Jan Costin Wagner

    Sommer bei Nacht

     (62)
    Aktuelle Rezension von: Rebecca_Dgd

    Obwohl die Entführung in diesem Krimi interessant ist und vielversprechend ist, konnte mich dieses Buch nicht wirklich packen. Der Schreibstil hat mir nicht gefallen und mir fehlte Spannung, da schon bekannt gegeben wurde wer der Täter ist.

  22. Cover des Buches Geniale Dilletanten (ISBN: 9783775740340)
  23. Cover des Buches Albert Angelo (ISBN: 9783870245627)
    Bryan S. Johnson

    Albert Angelo

     (5)
    Aktuelle Rezension von: freitaggibtsfisch
    albert angelo ist aushilfslehrer in london. sein eigentlicher lebenstraum ist es als architekt zu arbeiten. an der erfüllung dieses traumes scheitert er kläglich und fristet sein dasein als aushilfslehrer. er hat keine freude an seinem beruf und seine schüler nerven ihn. zum abschluß des schuljahres stellt er seiner klasse dann die aufgabe einen aufsatz über ihn anonym zu schreiben und mit der ehrlichen meinung nicht zu geizen. dieser teil des romans sind dann versatzstücke der schüleraufsätze. ein grandioser spaß! der roman erschien bereits anfang der 60er jahre und wurde in deutschland erst 2003 aufgelegt. der roman ist sehr experimentell geschrieben. es wechseln die erzählperspektiven, abschnittsweise erinnert er an regieanweisungen und wenn albert mit seiner klasse spricht wird das ganze genial in 2 spalten umgesetzt, sodaß man auch die gedankenwelt von albert, während er mit seiner klasse spricht, nachvollziehen kann. was sehr amüsant ist. gegen ende des romanes sind löcher in die seiten geschnitten um es dem leser zu ermöglichen "das ende zu sehen". der roman strotzt vor schwarzem humor. albert angelo ist eine tragische gestalt, ein loser. und genauso tragisch endet auch der roman. lesenswert.
  24. Cover des Buches 24 Rezepte zur kulinarischen Weltverbesserung (ISBN: 9783936086362)
    Wam Kat

    24 Rezepte zur kulinarischen Weltverbesserung

     (7)
    Aktuelle Rezension von: wamkat
    was soll ich schreibe über mein erste eigen buch im deutschland, hat mir spass gemacht es zu schreiben, und danke zum Heiko, mein lektor, ist es auch noch lesbar geworden für deutsch lesende, für die rest bin ich gespannt ob es noch ein zweite geben wird.... :-) ps es ist bestimmt ungewohn wenn ein autor sein eigen arbeit bewirtet, aber in diese falle bewirte ich nicht mein eigen arbeit, aber die arbeit von mein verlag und die habe es geschafft von mein notizen ein buch zu machen das ich wahrscheinlich selbst auch gekauft hätte wenn ich kein autoren examplare gekriegt hätte...

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