Bücher mit dem Tag "exzentriker"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "exzentriker" gekennzeichnet haben.

36 Bücher

  1. Cover des Buches Zusammen ist man weniger allein (ISBN: 9783446242562)
    Anna Gavalda

    Zusammen ist man weniger allein

     (3.331)
    Aktuelle Rezension von: jackdeck

    Ich habe dieses Buch geschenkt bekommen, und da bin ich immer etwas skeptisch, aber die erste Buchseite hat mein Interesse sofort geweckt und ich konnte es nicht mehr aus der Hand legen. Ich finde den Schreibstil der Gavaldi ganz wunderbar und richtig erfrischend, auch wenn die Übersetzung ins Deutsche vielleicht nicht perfekt gelungen ist. Die Handlung ist spannend, zeitgemäß und nachvollziehbar und trotzdem nicht vorauszuahnen. Ich fand den Inhalt bis zuletzt fesselnd. Die vier Mitbewohner, jeder mit sich selbst und seinem Schicksal beschäftigt fanden auf so wunderbare Weise zusammen, dass man sich auf den Schluß des Romans freuen darf. Mir hat vorallem Gavaldis Humor gefallen, den sie im Buch trotz aller Wiedrigkeiten nicht verliert und das typisch französische Flair lenkt einem ein bisschen vom eigenen Alltagsgrau ab.  

  2. Cover des Buches Owen Meany (ISBN: 9783257600223)
    John Irving

    Owen Meany

     (467)
    Aktuelle Rezension von: dunkelbuch

    Irving gelingt es in diesem Roman, die Atmosphäre im Amerika der 50er und 60er Jahre bis hinein in die Zeit des Vietnamkrieges unterhaltsam und plastisch darzustellen. Hauptcharaktere sind zwei Jungen, die eng befreundet sind und diesen Lebensabschnitt miteinander gehen. Unterbrochen wird die Erzählung durch intermittierende Zeitsprünge in die 80er Jahre der Reagan-Aera, die nur noch einer der beiden, der Ich-Erzähler, erlebt. Ein Jugend- und Schelmenroman, der viel mit dem Sich- und Gott - finden zu tun hat, mit vielen religiösen und glaubensspezifischen Zügen. Es ist auch eine Erzählung über einen außergewöhnlichen kleinen Menschen, der durch seine Eigenschaften weit mehr Einfluss hat und übt als die anderen. Man fühlt sich gut unterhalten, es ist von alllem etwas dabei, was einen guten Roman ausmacht - Liebe, Leiden, Tragik, Glauben, Krieg, Familie, Abenteuer. 

    Diejenigen die in Irvings Büchern stets nach Bären, Wien, dem Ringen und Prostituierten suchen werden hier nicht fündig werden. 

    Owen Meany ist Irvings politischter Roman

  3. Cover des Buches Creepers (ISBN: 9783426509739)
    David Morrell

    Creepers

     (530)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    >>Manche Gebäude lassen die Vergangenheit so lebendig werden, als wären sie Batterien. Sie scheinen die Energie von allem gespeichert zu haben, das jemals in ihnen vorgegangen ist. Und manchmal lassen sie diese Energie wieder ab, wie die Gefühle, die in diesem Koffer gesteckt haben.<<

    Von dem Buch "Creepers" von David Morrell muss ich ehrlich sagen habe ich vorab nicht so viel erwartet. Ich wollte ein bisschen was einfaches, dennoch spannendes, gruseliges, bei dem ich einfach nicht viel nachdenken muss und letztlich habe ich genau das richtige bekommen.
    Die Geschichte strickt sich insgesamt sehr einfach und gerade zum Ende wird es ein bisschen vorhersehbar und erinnerte mich an "Saw" aber wie gesagt, das hat mich nicht gestört denn ich wollte mich ja schließlich auch nicht in Theorien verheddern.
    Das alte Hotel, um das es hier geht hat es wirklich in sich! Es ist unheimlich interessant der Geschichte dieses Hotels auf die Spur zu kommen und das lies mir tatsächlich auch den ein oder anderen Schauer durch die Adern ziehen!
    Fazit: Alles in allem ein guter Thriller, der Sogwirkung hat, sich gut lesen lässt und mit einer interessanten, sowie spukigen Geschichte aufwartet! Kleiner Hinweis an dieser Stelle, es wird mitunter auch hin und wieder ein bisschen blutig...🤗

  4. Cover des Buches Inspector Jury schläft außer Haus (ISBN: 9783499224874)
    Martha Grimes

    Inspector Jury schläft außer Haus

     (177)
    Aktuelle Rezension von: Igelmanu66

    »Ja, auf das Konto eines anderen. Es fragt sich nur, auf wessen? Die Bevölkerung hier in der Gegend nimmt von Tag zu Tag ab.«

     

    Wenige Tage vor Weihnachten ist in dem tiefverschneiten Dorf Long Piddleton von Frieden auf Erden nichts zu merken, zwei gruselige Morde mit bizarr zur Schau gestellten Opfern sorgen für Angst und Schrecken. Inspector Jury, aus London von Scotland Yard angereist, macht sich an die Ermittlung und ist sich schon nach kurzer Zeit sicher, dass der Täter jemand aus der Gegend sein muss. Und leider muss Jury außerdem feststellen, dass der Mörder mit seinem Werk noch nicht fertig ist…

     

    Malerische Häuschen, schöne Natur, diverse skurrile Charaktere und mittendrin ein Serienmörder – das ist der Stoff für dieses Buch. Dieser erste Band der umfangreichen Reihe war auch mein erster Kontakt mit Inspector Jury. Anfangs begeisterte mich der Stil nicht gerade, alles lief dörflich-gemächlich ab, da musste ich mich erst einmal reinfinden. Aber dann, nach einer Weile, hatte das Buch mich doch gepackt. Der Inspector hat eine nett unangepasste Art, die mir gefiel. Seinen Assistenten Wiggins mochte ich ebenfalls, ein dauer-erkälteter junger Mann, der möglicherweise schwer unterschätzt wird. Die Nebencharaktere präsentierten sich in einer großen Vielfalt, von sympathisch bis extrem nervig.

     

    Fazit: Ruhiger Krimi vor schöner Kulisse, mit so einigen interessanten Charakteren, die das Ganze unterhaltsam machen.

     

    »Und Ihre Berufsethik? Ein anständiger Polizist würde so etwas nie tun.«
    »Ich habe auch nie behauptet, ich wäre einer, oder?«

  5. Cover des Buches Die vierte Hand (ISBN: 9783257601305)
    John Irving

    Die vierte Hand

     (284)
    Aktuelle Rezension von: janaobrist

    Ein Buch von John Irving wurde mir vorgeschlagen zu lesen und deshalb habe ich dieses Buch gleich mitgenommen als ich es gesehen habe. Im Buch geht es um einen Fernsehjournalist der bei einer Arbeitsreise seine linke verliert. Das beschäftigt und prägt sein ganzes Leben und dadurch verändert er sich auch sehr. Im Buch geht man mit ihm durch diesen ganzen Prozess. Ich hatte sehr viel Spass beim Lesen und liebe den Schreibstil. Es ist wirklich sehr witzig und ich konnte oft lachen, die Thematik ist trotzdem spannend und hat ihre tiefe. Vorallem die Liebesgeschichte und wie er sich verliebt hat mir megaa gefallen. Der Protagonist war mir sehr sympathisch und desshalb habe ich das Buch warscheinlich noch lieber gelesen. Es ist ein wenig skurril und auf seine Art seltsam doch ich habe mich in der Geschichte sehr wohl gefühlt. Es war keine grosse Spannung oder wahnsinnige Plottwist, es war einfach eine schöne Geschichte. Nur das Ende hat mich ein wenig enttäuscht, da hätte ich mehr erwartet.

  6. Cover des Buches Eine Frage der Zeit (ISBN: 9783423254274)
    Alex Capus

    Eine Frage der Zeit

     (148)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Wer sich für die Geschichte Afrikas interessiert, die Beziehungen Deutschlands mit Afrika interessant findet und dann noch Schiffbau mag, der ist hier bestens aufgehoben. Capus schreibt sehr genau und hat wahnsinnig viel recherchiert und hat ein sehr gutes Buch darüber geschrieben. Mir sind diese Themen sehr fremd und ich interessiere mich überhaupt nicht dafür. Capus hat es auch nicht geschafft mich dafür zu begeistern und wie man ein Schiff auseinander baut und wieder zusammen ist mir eigentlich wurscht. Deshalb, literarisch sehr gut, sprachlich sehr gut, aber leider nicht mein Thema.

  7. Cover des Buches Das Testament (ISBN: 9783641110185)
    John Grisham

    Das Testament

     (270)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Er war ein großer Geschäftsmann, er hat Milliarden auf dem Konto und seine Ex-Frauen und die Kinder stehen schon bereit, um das Testament zu hören. Da springt der Mann aus dem Fenster und ist tot. Sofort schmiedet jeder einen Plan, kauft ein und macht sich auf, in ein neues Leben. Aber beim verlesen des Testaments, da gehen alle leer aus. Nur eine bis dato unbekannte Tochter erbt alles. Wer soll das sein? Wo soll die sein? Die Bagage organisiert Spezialisten und Anwälte und sie wollen Geld. Nate hat ein Alkohol Problem, dass er in den Griff zu bekommen scheint, aber er hadert mit sich und dem Leben. Er ist Anwalt und er soll die unbekannte Tochter finden und das Testament unterschreiben lassen. Sie ist als Schwester irgendwo in der Wildnis und so macht sich Nate auf. Durch Wälder, über den Fluß und in seinem Kopf tobt ein Krieg mit sich selbst und er ist auf der Suche nach sich und nach ihr. Zu Hause toben die Angehörigen und wollen ihr Geld. John Grisham überrascht hier und es ist zum Teil einfach nur komisch, witzig und bitterböse. Dann wirds aber auch abenteuerlich und tiefgreifend und Nates Geschichte ist berührend. Einer meiner Lieblings Grisham Thriller.

  8. Cover des Buches Die goldenen Spinnen (ISBN: 9783608963908)
    Rex Stout

    Die goldenen Spinnen

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Anneja

    Schon seit längerem begeistern mich die Fälle des fülligen Privatermittlers Nero Wolfe und seinem Gehilfen Archie Goodwin. Dabei begeisterte mich, dass es nicht nur zu einer Zeit spielt, welche ich persönlich nie erleben durfte, sondern besonders wie Nero Wolfe seine Fälle löst. Statt selbst überall Beweise und Zeugenaussagen zu machen, darf dies sein Gehilfe tun, da Wolfe selbst sein Haus nur in äußerst dringenden Fällen verlässt. Wenn ich es auch schon in anderen Büchern erleben durfte, war es diesmal aber doch noch einen Hauch präsenter. Na da.



    Doch zuerst zum Fall, welcher mich diesmal gerade am Anfang doch etwas verwirrte. Immerhin fand hier nicht nur anscheinend eine Entführung statt, sondern kurz darauf auch noch 2 Morde. Im Zusammenhang mit den vielen unbekannten Charakteren, konnte ich persönlich nicht so recht sagen, was jetzt hier wirklich passiert war. Da mich aber der Fall und besonders wieder die interessante Schreibweise einfach gepackt hatte, las ich weiter und kam dabei nicht nur auf die Spur der Täter. 



    Wie bereits erwähnt verlässt Nero Wolfe nie sein Haus und pflegt auch sonst einen sehr strukturierten Arbeitstag. Diesmal wurde dieser Aspekt sehr intensiv mit in die Story eingebaut, da sämtliche Verdächtige, neben Presse oder Polizei ihn erst aufsuchen mussten. Wäre das alles, wäre dies kein Nero Wolfe. Neben dieser schon sehr eigenwilligen Art sind auch seine Meinungen manchmal etwas barsch. Gesetze, Frauen oder die Laster anderer, sorgen bei ihm für Aussagen, die zwar nicht mehr zeitgemäß sind, aber zu damals leider passen. Deshalb möchte ich erwähnen, dass Wolfe in jedem seiner Bücher einen hohen Gerechtigkeitssinn an den tag legt. Dabei beschränkt er sich nicht auf Stand, Bankkonto oder Hautfarbe, was ich noch immer sehr lobenswert finde. 



    Des Weiteren erschloss sich mir ein Thema, das mich emotional doch sehr packte. Es handelt sich um die Flüchtlingshilfe. Mit einem sehr ehrlichen Blick für die Situation erfasste der Autor schon damals wie verletzlich diese Menschen eigentlich sind. Die Hoffnung, endlich ein Leben leben zu können, wird ihnen hier komplett zerstört und das mit einer sehr perfiden Methode. Dies möchte ich aber nicht näher erläutern, da zukünftige Leser diesen Prozess selbst erleben sollen. 



    Am Ende ist die damalige Sicht auf Politik, Presse und der Hilfsbereitschaft der Leute im Zusammenhang mit dem Fall rund um die goldenen Spinnen, eine tolle Geschichte. Zwar spielte der Autor wieder einmal mit Klischee-Persönlichkeiten, schaffte es diese aber gekonnt in Szene zu setzen und sie nicht eindimensional erscheinen zulassen. Auf weitere Fälle!



    Rex Stout vollbrachte wieder einmal den Spagat einen Mix aus spannenden Fall, Einblick in die Gesellschaft und packenden Schlussfolgerungen zu erstellen. Trotz anfänglicher Probleme die Handlung nachvollziehen zu können, öffnete sich mir im weiteren Verlauf des Buches die Handlung und brachte es zu einem außergewöhnlichen und verständlichen Abschluss. 

  9. Cover des Buches Die Antiquarin (ISBN: 9783688114726)
    Sheridan Hay

    Die Antiquarin

     (107)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Rosemary Savage wuchs in Tasmanien auf. Sie hat feuerrote Haare und sie liebt Bücher über alles. Nachdem ihre Mutter gestorben ist, lebte sie ein Weilchen bei einer Freundin der Mutter, die einen kleinen Buchladen hat. Eines Tages machte diese Freundin Rosemary ein Geschenk. Sie schenkte ihr ein Flugticket und etwas Geld für eine Reise nach New York. Rosemary soll versuchen, ein neues Leben anzufangen. Und so quartiert sich Rosemary in ein Hotel ein und findet sehr schnell einen Job im "Arcade", ein riesiges Antiquariat, in dem die komischsten Typen arbeiten.
    Rosemary und Oscar (ein Kollege, der zwar schwul ist, in den sich Rosemary aber unsterblich verliebt hat) forschen nach Melville und seinem Geheimnis. Sie befinden sich gerade in einer Bibliothek und Rosemary liest ein Buch mit Briefen von Melville. Sie sind an Nathaniel Hawthorne gerichtet.
    Rosemary findet anhand der Briefe heraus, dass Melville die Geschichte einer Frau gehört hat, aus der sich ein Buch schreiben ließe. Aber er will es wohl nicht selbst schreiben und macht es Hawthorne schmackhaft. Schreibt ihm in seinen Breifen sogar, wie das Buch beginnen könnte usw.

    Bücher über Bücher, es gibt kaum eins, das mich nicht begeistert. Und dieses tut es von der ersten bis zur letzten Seite.
    Wenn ich mich aus meinem Buch "Wilde Dichter" genau erinnere, ist Melville nicht nur jemand, der tolle Geschichten schrieb, sondern auch jemand, der um des Schreibens willen schrieb. Er konnte gar nicht anders, als zu schreiben.
    Ein Buch von Melville habe ich noch nicht gelesen, aber seine Briefe sprühen nur so vor Leidenschaft. Im Anhang habe ich gesehen, dass es echte Briefausschnitte sind, die in diese Geschichte eingewebt wurden. Das fasziniert mich ja unheimlich.
  10. Cover des Buches Dreizehn bei Tisch (ISBN: 9783455650297)
    Agatha Christie

    Dreizehn bei Tisch

     (133)
    Aktuelle Rezension von: raeubertochter

    [10.06.2023]

    Ein Mann stirbt und alles deutet darauf hin, dass seine Ehefrau ihn umgebracht hat. Immerhin verkündete sie vorher offen und ausgiebig genug, dass sie ihn am liebsten umbringen würde, wenn er nicht endlich in eine Scheidung einwilligt. Der Fall kann also nur eine Lösung haben, oder?

    Wie gewohnt kommen jedoch nach und nach die unglaublichsten Dinge ans Licht, als der in den Fall verwickelte Detektiv Hercule Poirot zu ermitteln beginnt. Eine Herausforderung für seine kleinen grauen Zellen, die ihn so manches mal die Meinung ändern lässt, während er nach und nach alle mysteriösen offenen Fragen beantwortet.

    Insgesamt ein super faszinierender Fall, der die Leserschaft bis zum Ende in Atem zu halten versteht!

  11. Cover des Buches Lempriere's Wörterbuch (ISBN: 9783442440030)
    Lawrence Norfolk

    Lempriere's Wörterbuch

     (46)
    Aktuelle Rezension von: frank17
    Sehr schwer, diese Buch einzuordnen. Stellenweise völlig chaotisch und langatmig geschrieben und auch teilweise wirrer Handlungsstrang. Hatte ein paar mal vor, das Buch wegzulegen, es aber aus irgendeinem Grund dann doch nicht getan. Irgendwie hat das Buch was, auch wenn der Unterhaltungswert fraglich ist.
  12. Cover des Buches Die Fliegenfalle (ISBN: 9783404164622)
    Fredrik Sjöberg

    Die Fliegenfalle

     (12)
    Aktuelle Rezension von: yoko
    Kann sich Richtiges falsch anfühlen? Es kann. Das weiß ich nun mit einer großen Gewissheit. Komisch ist es, und ich verwandle mich bei dem Gedanken in einen Topf mit schiefem Deckel. Wie beim Buch „Fliegenfalle: Über das Glück der Versenkung in seltsame Passionen, die Seele des Sammlers, Fliegen und das Leben mit der Natur“ von Fredrik Sjöberg. Es ist eine wunderbare Lektüre. Aber auch schöne Bücher treffen uns manchmal nicht mitten ins Herz, weil eine Kleinigkeit fehlt. Was genau, können wir oft nicht sagen. Das Bruchstück taucht auf und bleibt beharrlich anwesend – egal, wie viel wir lesen. Und so ziehe ich mich heute zurück, schließe den Deckel und lasse das Buch selbst sprechen. Liebe Bücherfreunde, Yoko hat ja schon angekündigt, dass sie nicht ganz warm mit mir geworden ist. Trotzdem hat sie mich weitergelesen, weil sie mich mochte. Ich habe es in ihren Augen gesehen und gespürt, wie sie meine Seiten umgeblättert hat. Sie hat mich liebevoll in ihrer Büchertasche herumgetragen, unterwegs und im heimischen Sessel gelesen. Ich kann es ihr nicht übel nehmen, dass es nicht gefunkt hat, ich bin nämlich schon recht speziell. Mein Autor, Fredrik Sjöberg, erzählt die Geschichte von einem Mann, der aus dem Leben aussteigt und sich auf einer Insel ganz den Fliegen widmet. Er folgt quasi seiner Berufung: „Ich hatte ein Talent für Fliegen.“ Besonders die Schwebefliegen haben es ihm angetan. Von denen gibt es nicht wenige. Er sammelt sie und behandelt sie wie ein verliebter Mann seine Liebste. Er streift durch die Natur und spürt sie auf. Von den Insekten gibt es so viele verschiedene Arten, dass einem fast schwindelig wird. Unser Sammler bleibt jedoch nicht allein in der Geschichte. Er dreht sich nicht nur im eigenen Kreis, weil Fredrik Sjöberg sehr raffiniert die Biographie von dem bekannten Entomologen, René Malaise, einarbeitet. Und der Blick über den Tellerrand geht weiter und führt euch, liebe Bücherfreunde, auch in die Welt der guten Literatur. Die liebt der Protagonist auch sehr. Hier und da streut er einzelne Passagen aus den Werken von D.H. Lawrence ein oder denkt über Milan Kunderas Roman „Die Langsamkeit“ nach. Dabei entschlüpfen dem Protagonisten interessante Ansichten wie diese hier: „Wenn alles langsamer ginge, würden wir alle mehr oder weniger verrückt werden und mit einer Aufrichtigkeit um Schnelligkeit flehen, in deren Nähe die Prediger der Bedächtigkeit nicht einmal ansatzweise kommen.“ Was bin ich nun also? Eine kleine Studie über Schwebefliegen, ein Dokument über das Leben eines Entomologen und ein philosophisches, nachdenkliches Werk. Wenn man mich liest, hört man die Wellen rauschen und verspürt da so einen Juckreiz am Arm, weil dort irgendwas krabbelt. Es ist angenehm warm, man räkelt sich glücklich am Strand und blinzelt vergnügt in die Sonne. Nichts ist fremd, alles ist vertraut, alles ist richtig, selbst wenn es sich hier und da falsch anfühlt. So ist es wohl als schräges gutes Buch.
  13. Cover des Buches Im Schatten des Palazzo Farnese: Kriminalroman (ISBN: 9783841201072)
    Fred Vargas

    Im Schatten des Palazzo Farnese: Kriminalroman

     (70)
    Aktuelle Rezension von: RamonaFroese

    Ich fand das Buch sehr spannend aber an einigen Stellen auch sehr verwirrend. Die 3 jungen Männer die sich für Kaiser halten gehören meiner Meinung nach in die Psychiatrie, vor allem Nero. 

    Tiberius wirkt noch als sei er der vernünftige in dieser Gruppe aber genau er ist es der ws faustdick hinter den Ohren hat.

    Der Bischof macht es sich zu leicht ... Er will alle schützen und begeht dafür 2 Morde und will seinen Schützling dafür länger in den Bau gehen lassen als er eh schon geht qegen des Diebstahls...

    Gott sei Dank konnte der eigentlich ehr mürrisch Ermittler das rechtzeitig auflösen und verhindern das der junge Mann auch noch für Mordes einsitzen muss...

  14. Cover des Buches Gormenghast - Der junge Titus (ISBN: 9783608939217)
    Mervyn Peake

    Gormenghast - Der junge Titus

     (44)
    Aktuelle Rezension von: Anno_Tukk

    Gormenghast! ... Ich weiß gar nicht, wo ich da so richtig anfangen soll. Mit einem kurzen Anriss des Inhalts vielleicht? Okay ... das ist gar nicht sooo leicht: Eigentlich dreht sich der Roman um das Leben der Groans, einer gräflichen Familie in einer nicht näher bestimmten Zeit. Die Groans sind gefangen in einem Netz voller absurder, sinnfreier Rituale, die es seit Urzeiten zu erfüllen gilt. Die Menge Ihrer Angestellten ist nicht nur unüberschaubar, sondern die meisten ... ach ... was sage ich ... ALLE Figuren sind auch noch äußerst skurril und völligst überzeichnet. Einer von ihnen verfolgt ganz eigene Pläne und schreckt dabei vor nichts zurück: Steerpike, der Küchenjunge.

    Der Leser verfolgt hier eine Entwicklung, die mit der Geburt des gräflichen Erben Titus beginnt und sich dann über dessen Kindheit erstreckt. Eine Zeit, in der Steerpike sich in das Leben der Groans wühlt, wie ein Wurm in einen faulen Apfel. Aber der junge Graf und der Küchenjunge sind nur bedingt die Hauptfiguren. Man verfolgt hier viele (Lebens- und Todes-) Geschichten, die alle ineinandergreifen und die den Kosmos von Gormenghast bilden.

    Überhaupt: Gormenghast! Da haben wir noch einen Hauptdarsteller. Gormenghast ist der Lebensraum der Groans. Das riesige alte Schloss auf dem Hügel über einem fast verfallenen Dorf, umgeben von Wald und Nebel. Und "riesig" ist hier wortwörtlich zu nehmen. Gormenghast ist ein Labyrinth, eine Unzahl von verwinkelten Räumen und Sälen, Fluren, Treppen, Türmen, Terrassen und Dächern, Geheimgängen und Kellern. Ganze Bereiche sind in Vergessenheit geraten, spinnwebenverhangen, verrottet und voller dunkler Schatten. Was für eine unglaubliche Kulisse für Steerpike, Titus und all die anderen Bewohner dieses Stein gewordenen Irrsinns. Noch heute beflügelt das Schloss meine Phantasie. Ich habe Gormenghast zum ersten Mal in meiner Jugend gelesen (lang ist es her) und ehrlich gesagt war es hauptsächlich die Beschreibung dieses uralten, geheimnisvollen und halb verfallenen Gemäuers im Klappentext, die mich zum Lesen bewogen hat.

    Verschwurbelt, absurd und außergewöhnlich sind nicht nur das Schloss und die Protagonisten, sondern auch die unglaublich blumige und ausschweifende Sprache, in der Mervyn Peake dieses grelle Szenario beschreibt. Darauf muss man sich tatsächlich einlassen können und diese Art wird ganz sicher nicht jedermanns Geschmack treffen. Ich persönlich habe es absolut geliebt, mit Peake als Reiseführer durch dieses alte Gemäuer zu ziehen und mir die Geschichten erzählen zu lassen, jeden Stein zusammen mit ihm umzudrehen und die mehrfach verdrehten Gemüter seiner Darsteller zu beleuchten. Das gehört mit zu meinen schönsten Bucherlebnissen überhaupt.
    Meine Schwester allerdings hat es nicht einmal bis zur Hälfte durch den ersten Band geschafft. Sie fand es einfach nur anstrengend. Seid also gewarnt.

    Die komplette Gormenghast-Reihe besteht aus 5 Bänden:
    1. Der junge Titus
    2. Im Schloss
    3. Der letzte Lord Groan
    4. Titus erwacht
    5. Der Junge im Dunkeln (eine Novelle)

    Eigentlich sollten es viel mehr Bände werden, aber Mervyn Peake hat seine Vision leider nicht vollenden können. Die Bände 1 und 2 waren bereits fertiggestellt und können meiner Meinung nach für sich stehen. Die Bände 3 und 4 wurden nach dem Tod von Peake durch dessen Sohn aus Fragmenten zusammengefasst und zur Vervollständigung der Geschichte veröffentlicht. Band 4 sogar mit einem Abstand von vielen Jahren zu den ersten 3 Bänden. Die recht kurze Geschichte von Band 5 wurde erst vor gar nicht allzu langer Zeit veröffentlicht. Ich möchte hier nicht spoilern, aber es ist tatsächlich so, dass nach den ersten zwei Bänden ein Schnitt erfolgt. Das Szenario und der Schreibstil ändern sich. Ihr werdet wissen, was ich meine, wenn Ihr so weit gekommen seid.

    Ich hoffe, den ein oder anderen neugierig gemacht zu haben :)
    Wenn man sich einfach hineinziehen lässt in diesen Kosmos, dann ist das ein ganz wunderbares Leseerlebnis. Es ist schwierig, die Gormenghast Bücher in irgendeine Schublade zu stecken. Sie sind dunkle Fantasie, Krimi, Coming-of-age-Story und noch Einiges mehr. Fangt einfach mal an und lasst Euch gefangennehmen.

  15. Cover des Buches Unendlich (ISBN: 9789963523795)
    Alana Falk

    Unendlich

     (83)
    Aktuelle Rezension von: Sarah172002
    Das erste Wort das mir einfällt wenn ich an dieses Buch bzw. an diese Reihe denke ist: WOW.
    Ich bin vor einigen Jahren durch Zufall auf den ersten Teil gestoßen und war ohne große Erwartungen in dieses Buch gestartet, da ich von deutschsprachigen Autoren oft nicht so wirklich begeistert war. Jedoch hat mich das Buch positiv überrascht!
    Die Mischung aus Fantasy, Liebe und Action ist für mich perfekt getroffen und auch die Charaktere sind unglaublich toll.
    Ich persönlich konnte mich schnell mit Lena identifizieren und fand Cay ab der ersten Sekunde toll. 

    COVER:
    Das Cover finde ich unglaublich toll und weckt in mir als Leser den Wunsch schnell in das Buch zu starten. Das Mädchen, welches Lena darstellen soll, hat eine unglaublich Ausstrahlung und wirkt mit ihren hellen Haaren und der Haut sehr gut vor dem dunklen Hintergrund. Cay wird als richtiges Sahneschnittchen dargestellt und hat etwas sehr geheimnisvolles an sich, was er letztendlich im Buch ebenso hat. 
    Das Schloss greift eine wichtige Location des Buches auf und ist daher sehr gut gewählt. 
    Insgesamt ein sehr gutes Cover.

    Meinung: 
    Ich muss sagen, ich bin ein großer Fan von der lieben Alana Falk. Ich konnte das Buch flüssig lesen und habe alles gut verstanden. Ich finde den Schreibstil unglaublich gut gelungen, da er eine "leichte" Sprache mit teilweiße auch "schwerer"chemischer Sprache vereint und es einfach Spaß macht zu lesen. 
    Die Charaktere hatten mich gleich zu Beginn um den Finger gewickelt und vor allem Cay wollte mich nicht mehr los haben. Ich finde ihn umwerfend, fast schon der perfekte Mann. Hätte ich vielleicht so einen tollen Chemielehrer gehabt, hätte mir Chemie vielleicht Spaß machen können. 
    In Lena konnte ich mich schnell hineinversetzen, da sie mutig und stark ist, und ihre Ziele nie aus den Augen verliert. 

    Fazit: 
    Unglaubliche Story mit unglaublichen Ideen. Für mich ist das Buch ein Muss für alle Fantasy-Fans. Man sollte sich von einer deutschen Autorin nicht abschrecken lassen, denn nicht nur Amerikaner und Engländer sind brillant im Schreiben. 
    Für mich ist es ein rundum gelungenes Buch.
    Ein weiterer Pluspunkt ist ebenfalls, dass ich die Liebe Alana bereits live gesehen habe und mein signiertes Buch (Seelenmagie) in meinem Regal steht und wie ein Schatz gehütet wird. Für mich ist Alana eine der besten und freundlichsten Autoren.
    5/5 Sterne von mir!
  16. Cover des Buches Auf doppelter Spur (ISBN: 9783104021904)
    Agatha Christie

    Auf doppelter Spur

     (42)
    Aktuelle Rezension von: halo123

    Die junge Sheila Webb findet beim Betreten des Zimmers einer Kundin eine Leiche auf dem Boden. Doch es scheint niemand diesen Mann zu kennen. Und auch die Nachbarn haben nichts ungewöhnliches bemerkt. Doch das größte Mysterium? Die blinde Eigentümerin des Hauses. Inspektor Hardcastle ermittelt mit seinem Freund Colin Lamb an diesem ungewöhnlichem Fall. Letzterer wendet sich an Hercule Poirot...

    Wow die Geschichte fand ich mal wieder sehr spannend. ich hatte einen Teil des Buchs als Hörbuch gehört und muss sagen, der Sprecher war einfach genial. Die Geschichte wurde spannend erzählt und auch die verschiedenen Tonlagen und Stimmen der Charaktere wurden toll nachgemacht. 

    Nun zum Buch: Die Geschichte war an wirklich vielen Stellen verwirrend und gefühlt jedes Mal wenn etwas aufgedeckt wird kommen neue Fragen auf. Hercule Poirot spielt in diesem Buch eine eher passive Rolle. Ja er klärt alles wie immer am Ende au aber selbst stellt er nicht viele Ermittlungen an was mit etwas gefehlt hat. Dennoch war die Geschichte sehr spannend und toll 

  17. Cover des Buches Fette Fische (ISBN: 9783866157163)
    Carl Hiaasen

    Fette Fische

     (38)
    Aktuelle Rezension von: Anruba

    Meine Meinung:

    Cover, Titel und Inhaltsangabe haben mich sofort begeistert. Der Fisch ist ja wohl ein echter Hingucker. Da musste ich dieses Buch einfach lesen.

    Die Geschichte ist eine Mischung aus Umweltkrimi und Familientragödie
    Noah muss seinen Vater wieder mal im Knast besuchen. Paine Underwood ist ausgerastet als er von einem Umweltverbrechen erfahren hat. Als er mitbekam wie der Kasinobesitzer Mulemann die Fäkalien seines Schiffes immer wieder illegal im Hafenbecken entsorgt hat, hat Noahs Vater in reiner Selbstjustiz das Schiff kurzerhand versenkt. Dafür wurde er natürlich festgenommen. 
    Durch die Verunreinigung sind die nahegelegenden Strände für Familien und Kinder unbenutzbar geworden.
    Doch Paine sieht in der Verhaftung eine Chance auf diese Umweltverschmutzung hinzuweisen und gibt Zeitungs- und Fernsehinterviews. Leider glaubt ihm niemand und er wird als verrückt dargestellt.
    Noahs Mutter ist kurz vor dem Ausrasten und spricht sogar von Scheidung.

    Das können Noah und seine Schwester Abbey nicht auf sich beruhen lassen. Sie fangen an zu ermitteln, suchen Zeugen und überlegen wie sie dem gewieften Geschäftsmann Dusty Mulemann auf die Schliche kommen können. Dabei gibt es einige brenzlige Situationen und richtig viel Spannung. 
    Sie finden unerwartete Hilfe bei der Bardame Shelly, sowie einem alten Piraten, der ebenfalls ein Geheimnis hat.

    Die Geschichte lebt nicht unbedingt von großen Überraschungen. Es ist ein Jugendbuch wo "Gut" und "Böse" mit einigen Klischees dargestellt werden. Aber das macht nichts.
    Familie Underwood ist einfach zum knutschen und man muss jedes einzelne Familienmitglied einfach gern haben. Außerdem zeigt es deutlich, dass Kinder manchmal die besseren Erwachsenen sind. 
    Hier handeln Noah und Abbey clever und vorrausschauend, während ihr Vater immer kopflos ins Verderben rennt und dabei nicht gerade ein gutes Vorbild ist.
    Außerdem macht die Geschichte auf die Umweltverschmutzung in den Florida Keys aufmerksam ohne dabei den Finger zu heben. Man fängt ganz automatisch an sich über das Thema Gedanken zu machen.

    Obwohl ich mit einem Happy End gerechnet habe, konnte mich die Geschichte doch noch überraschen. Es hat sich alles perfekt zusammengefügt. Das hat wirklich Spaß gemacht.

    Der leichte Schreibstil ist gut zu lesen und durch die zeitlose Geschichte richtet sich das Buch nicht nur an Jugendliche.
    Die bissige Ironie und die skurrilen Personen bieten einfach beste Unterhaltung. 

    Mir gefallen Bücher, die es schaffen eine Botschaft zu vermitteln und dieses Buch gehört eindeutig dazu! 
     

    Fazit:

    Eine Familie, die mit ungewöhnlichen Mitteln versucht skrupellosen Umweltzerstörern das Handwerk zu legen. Dazu gibt es skurrile Personen, bissige Ironie, Spannung und durchgehend gute Unterhaltung. Mir hat es gut gefallen. Daher vergebe ich alle fünf Sterne.
  18. Cover des Buches Geborene Freaks (ISBN: 9783442715275)
    Andrew Kaufman

    Geborene Freaks

     (17)
    Aktuelle Rezension von: Jessica-buchmoment

    Leider konnte mich dieses Buch nicht wirklich überzeugen. Die fünf Geschwister erhielten bei ihrer Geburt von ihrer Großmutter jeweils eine spezielle Gabe. Als die Großmutter im Sterben liegt, ist es ihr letzter Wunsch, diese Gabe wieder von ihren Enkelkindern zu nehmen, damit diese ein normales Leben führen können. Diesen Wunsch teilt die Großmutter – auch „der Hai“ genannt, Angie mit, als diese sie im Krankenhaus besucht.

    Angie macht sich sodann auf den Weg, ihre Geschwister davon zu überzeugen, mit ihr ins Krankenhaus zu kommen, damit alle fünf Geschwister am Bett der Großmutter versammelt sind, sobald diese sterben muss und so handelt dieses Buch insgesamt dann von einer Familienzusammenführung der etwas anderen Art.

    Mich konnte dieses Buch nicht überzeugen, da es mir irgendwie einfach zu wirr und zu freakig ist. Nicht alle der Geschwister scheinen unbedingt gut aufeinander zu sprechen zu sein, jedoch wird nicht so ganz aufgeklärt, warum dies so ist. Die Hintergründe werden zwar etwas angerissen, kommen aber einfach zu kurz.

    Auch die Kategorisierung in den Bereich Humor ist für mich nicht so recht nachvollziehbar. Ich wüsste jetzt zwar auch nicht, welche Bezeichnung so richtig passend ist, aber besonders lustig fand ich es jedenfalls nicht. Vielleicht geht dieser Humor auch einfach nur weit an meinem vorbei.

  19. Cover des Buches Englische Liebschaften (ISBN: 9783548288772)
    Nancy Mitford

    Englische Liebschaften

     (21)
    Aktuelle Rezension von: KateRapp

    Eine Realsatire auf die britische Upperclass - das ist dieser wunderbar unterhaltsame Roman von Nancy Mitford (1904-1973), die in diesem Buch ihrem herrischen Vater als Lord Radlett ein Denkmal setzt.

    „Dieser gewalttätige, unbeherrschte Mann kannte keinen mittleren Kurs, genausowenig wie seine Kinder, entweder er liebte oder er hasste , und das muss man sagen: meistens hasste er.“

    „Er hatte vier prächtige Bluthunde, mit denen er von Zeit zu Zeit Jagd auf seine Kinder zu machen pflegte.“

    Ebenso wie die Radletts in dem Buch wuchsen Nancy und ihre Schwestern auf einem großen Landgut auf. Zwischen Parties, Teegesellschaften oder kleinen Theateraufführungen verstecken sich die Kinder im Wäscheschrank, beobachten die Erwachsenen und träumen von ihrer Zukunft.

    Es geht, um Liebe, Heirat, Kinderkriegen, Hoffähigkeit und Vermögen.Nancy Mitford erweist sich dabei als Jane Austen der Londoner High Society. Die Töchter von Lord Radlett sehen aufgeregt der Einführung in die Londoner Gesellschaft entgegen. Außerdem wird die Hochzeit von Linda, der ältesten Schwester, mit einem Bankier aus gutem Hause geplant. Als diese Hals über Kopf mit einem Kommunisten durchbrennt, kommt es zum Skandal.

    Im wahren Leben waren auch Nancy Mitford und ihre Schwestern berüchtigt. Während Nancy schon bald eine bekannte Autorin wurde, die mit spitzer Feder Bestseller über die Upper Class schrieb, heiratete ihre Schwester Diana in zweiter Ehe Sir Oswald Mosley, den britischen Faschistenführer. Ihre Schwester Unity verehrte Hitler und lebte einige Zeit in München, wo sie angeschossen wurde, da sie vermutlich für eine Spionin gehalten wurde.Eine andere Schwester, Jessica, wurde Kommunistin und heiratete einen antifaschistischen Neffen Churchills. 

    Dass es bei dieser Familie genügend Stoff für zahlreiche weitere Bücher gab, liegt auf der Hand.

    Der flotte Stil und die beißende Ironie des Romans machen ihn nicht nur für England-Fans zu einem sehr lesenswerten Vergnügen. 


    Aus dem Englischen von Reinhard Kaiser

  20. Cover des Buches Schlaf in himmlischer Ruh. (ISBN: 9783770118854)
  21. Cover des Buches Die intimen Geständnisse des Oliver Weinstock (ISBN: 9783871342059)
    Irene Dische

    Die intimen Geständnisse des Oliver Weinstock

     (1)
    Aktuelle Rezension von: kassandra1010
    Irene Dische überzeugt auch hier wieder mit verschiedenen Charakteren, Geschichten und Abenteuern über die Liebe und die Menschen.

    Unterschiedlicher könnten die Protagonisten nicht sein!  Der eine hat ein kleines Pornoproblem und der nächste wiederum kann alles ausser lieben.

    Bei Irene Dische findet wirklich jeder Charakter einen gebührenden Platz und die Geschichten rieseln nur so dahin,

    Nie langweilig und nie gleich und mögen die Protagonisten dem Leser einem noch so seltsam erscheinen, in mindestens einem von Ihnen findet man sich selbst ein kleines bisschen wieder.

  22. Cover des Buches Das Erbe der Madame Dupont (ISBN: 9783458360537)
    Iris Hammers

    Das Erbe der Madame Dupont

     (40)
    Aktuelle Rezension von: leucoryx
    In dem Buch "Das Erbe der Madame Dupont" geht es um eine Familie, die nach Lyon zieht und dort erst einmal Fuß fassen muss. Die Frau Helen freundet sich schon bald mit der Nachbarin Dupont an. Parallel wird die Geschichte zweier Brüder in den 70er Jahren erzählt.

    Ich mag das Cover sehr und zusammen mit dem Klappentext hatte ich eine geheimnisvolle Frau Dupont erwartet. Wirklich geheimnisvoll war sie aber leider nicht. Der Schreibstil ist gerademal durchschnittlich. Die beiden Handlungsstränge plötschern vor sich hin ohne das man zunächst ahnt was die Quintessenz sein soll. Die Geschichte der Familie spiegelt typische Probleme von Neuanfängen wider. Der Ehemann wirkt recht üebrtrieben und Helen fallen am Ende die Dinge zu. Dass sich Madame Dupont und Helen so schnell anfreunden, erscheint unrealistisch und ihre tiefe Verbindung wird zwar versucht durch ihre Vergangenheit zu erklären, macht es jedoch nicht glaubwürdiger. Aber genau diese Verbindung ist sehr wichtig für den Verlauf der Geschichte. Generell sind alle Chakraktereigenschaften, Eigenheiten und Details aus der Vergangenheit udn Gegenwart der Protagonisten notwendig für Geschichte. Das ist zwar einerseits gut durchdacht, wirkt aber anderseits dadurch sehr konstruiert. Wirklich sympathisch und relaistisch war mir nur der Sohn der Familie mit seinem jugendlichen Elan.
    Die Geschichte der Brüder kommt mit sehr vielen grausamen Details, Gewalt, sexuellen Missbrauch und dergleichen daher. Damit hatte ich in dieser Geschichte gar nicht gerechnet und es ist leicht verstörend. Es fällt mir auch schwer dieses Buch einem Genre zu zuordnen oder einer bestimmten Leserschaft zu empfehlen.

    Das Buch enthält viele gute Ideen und die beiden Handlungsstränge fügen sich am Ende gut zusammen. Spannung oder richtige Gefühle kamen leider nicht auf. Das Ende ist viel zu früh absehbar. Ich kann das Buch nich als "ganz nett für Zwischendurch" empfehlen, da es dafür zu grausam ist.

  23. Cover des Buches Memento Mori (ISBN: 9780811223041)
    Muriel Spark

    Memento Mori

     (22)
    Aktuelle Rezension von: christianewachsmann

    Geheimnisvolle Anrufe
    Dame Lettie Colston nimmt den Hörer ab, und da ist es wieder: „Denken Sie daran, dass Sie sterben müssen.“
    Es sind die Mitglieder der höheren Gesellschaft – ein locker zusammengewürfelter Freundeskreis – die der geheimnisvolle Anrufer mit seinem Hinweis mehr oder weniger verrückt macht und uns durch das ganze Buch begleitet. Sie alle sind siebzig oder achtzig Jahre alt, manche gehen sogar auf die neunzig zu, und alle haben guten Grund, sich vor dem Tod zu fürchten.
    Jeder lebt mehr oder weniger in seiner Welt, hört den anderen mehr oder weniger zu, lässt sich um seiner alten Sünden wegen erpressen (Godfrey Colston), betreibt akribisch soziologische Studien, die nirgendwo hinführen (Alec Warner), ändert sein Testament oder droht damit, um andere unter Druck zu setzen (Lettie Colston) oder schwankt zwischen altersgemäßer Verwirrung und plötzlicher Klarsichtigkeit (Charmian Piper).

    Die Haushälterin
    Mabel Pettigrew gehört nicht zu diesen Wohlhabenden; sie muss sehen, dass sie noch genug Geld zusammenbekommt für ein sorgenfreies Alter. Sie steht nicht für das Böse „an sich“, ist aber entsetzlich zielstrebig, intrigant und gemein, eine geschickte Erpresserin und von bemerkenswerter Selbstgerechtigkeit, eine durch und durch schreckliche Person, die die Geschichte geschickt immer weiter vorantreibt.

    Die Omas
    Und dann sind da noch die anderen, die „Omas“ auf der Frauenstation des Maud Long Krankenhauses: Sie alle sind mehr oder weniger ans Bett gefesselt, und lassen sie von Miss Doreen Valvona — Oma Valvona — täglich ihre Horoskope vorlesen. Da ist von abendlichen Vergnügungen die Rede, von Aufbrüchen und neuen Bekanntschaften: Nichts, was eine von ihnen jemals noch erleben könnte.

    Trockener, etwas hinterhältiger Humor
    Muriel Spark schreibt das alles in einem herrlich lakonischen Stil. Sie lässt die Leute gekonnt aneinander vorbeireden und genauso gekonnt Seitenhiebe austeilen. Sie schildert die emotionalen Verwirrungen, die Dramen der Vergangenheit wie der Gegenwart. Sie bewegt sich rasch von Standpunkt zu Standpunkt, charakterisiert ihre Figuren anhand liebevoll ausgemalter Details und führt dieses ganze Sittengemälde zu einem Finale, das angesichts des Themas kaum überraschend sein kann.

    Für mich ist es ihr bestes Buch, immer wieder lesenswert.

  24. Cover des Buches Englische Exzentriker (ISBN: 9783803111920)
    Edith Sitwell

    Englische Exzentriker

     (14)
    Aktuelle Rezension von: Thaila
    Edith Sitwell würde wohl selber ein Platz in ihrer Galerie englischer Exzentriker gebühren. Sie kam aus adeligen, gut situierten Verhältnisses, entfernte sich jedoch schon in jungen Jahren von dem Idealbild einer englischen Dame. Die Zeit der Bräutigamsschau verlief äußerst erfolglos (ein vielversprechender Anwerter beklagte sich beispielsweise darüber, sie habe bei Tisch über Brahms gesprochen, ein solch intellektuelles Thema sei für eine junge Frau doch kaum angemessen) und sie heiratete nie. Stattdessen wurde sie Dichterin und schloss sich der Moderne an, Sowohl durch ihr antitraditionelles Schreiben, als auch durch ihren unkonventionellen Lebensstil erregte sie immer wieder Aufsehen. So kleidete sie sich gerne in orientalischen Gewändern. Da erstaunt es nicht, dass die Sympathie für das ungewöhnliche Leben sich durch alle Seiten des Buches zieht. Dabei hat Sitwell durchaus ein Auge für die Schwächen des Menschen, wenn sie zum Beispiel extreme Geizkragen beschreibt, die lieber verhungerten oder erfroren, als Geld für Nahrung oder Heizung auszugeben. Ein Schuss Bossheit trägt auch zum Vergnügen an dieser herrlich kuriosen Sammlung merkwürdiger Gestalten bei. Da ist zum Beispiel Thomas Carlyle, der sein Leben lang vor dem Lärm flüchtete und dessen Hass auf das Krähen von Hähnen ihn dazu antrieb, seine gesamte Nachbarschaft von Hähnen zu befreien. Oder ein Lord, der sein eigenes Hemd anzündete und sein enormes Vermögen innerhalb kürztester Zeit durchbrachte. Sitwells etwas umständlicher Stil fand ich anfangs ein bißchen gewöhnungsbedürfnis, dann trägt gerade dieses britisch Steife sehr zu den Beschreibungen bei. Das Buch von Wagenbach ist typischerweise für seinen schmalen Umfang recht teuer. Dafür bekommt man aber auch ein handwerklich liebevoll gemachtes Buch.

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks