Bücher mit dem Tag "fähigkeiten"
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- J. R. R. Tolkien
Der Herr der Ringe
(7.776)Aktuelle Rezension von: bibliophilaraEndlich habe ich es geschafft „Der Herr der Ringe“ von J. R. R. Tolkien aus dem Jahr 1955 durchzulesen. Damit neigt sich auch mein gleichnamiges Blogspecial dem Ende zu. Eines möchte ich schon vorab klären: Ich habe die korrigierte Version von Wolfgang Krege gelesen, die ursprünglich 1999 erschien, und beziehe mich in dieser Rezension auch nur auf eben diese. Am High-Fantasyepos schrieb Tolkien mit Unterbrechungen über 13 Jahre lang. Zuerst erfand er die Sprache Elbisch mit ihrer Schrift, dann überlegte er sich einen passenden Kosmos, in dem diese Sprache zum Leben erwachte: Mittelerde war geboren. Übrigens: Das Gesamtwerk besteht aus sechs Büchern, die Tolkien allerdings am liebsten als Gesamtwerk veröffentlicht hätte. Da die Papierpreise nach dem zweiten Weltkrieg sehr hoch waren, entschieden sich die Verleger, gegen den Willen des Autors, der eine Dilogie als Kompromiss vorschlug, daraus eine Trilogie zu machen. Tolkien selbst bezeichnete den Herrn der Ringe jedoch nie als Trilogie, sondern immer als Einzelwerk.
Bilbo Beutlin, der Protagonist aus der Vorgeschichte „Der kleine Hobbit“, plant in Hobbingen seinen 111. Geburtstag gemeinsam mit seinem Neffen Frodo Beutlin zu feiern, der am gleichen Tag 33 Jahre alt wird. Auf der Party löst sich Bilbo vor den Augen der anderen Hobbits scheinbar in Luft auf. Der Grund: Er ist seit seinem großen Abenteuer im Besitz des Herrscherrings. Bilbo beschließt, erneut ein Abenteuer zu erleben und spurlos zu verschwinden. Doch der Zauberer Gandalf lässt ihn nur unter einer Bedingung gehen: Er muss den Einen Ring Frodo vermachen.
Siebzehn Jahre schon hat Bilbo den Ring in Beutelsend zurück gelassen und sich davon gemacht, als Gandalf Frodo besucht und ihm die wichtigste Aufgabe Mittelerdes anvertraut. Er soll nach Mordor ziehen und den Ring in den Orodruin werfen, denn nur dort ist es heiß genug, um ihn zu zerstören. Zusammen mit Samweis Gamdschie und später auch mit Meriadoc Brandybock und Peregrin Tuk bricht Frodo auf und erlebt die gefährlichsten Monate seines Lebens.Als ich das Buch aus meinem Schrank holte und es in der Hand hielt, dachte ich folgendes: „Oh Gott, ist das schwer! Das ist ja mal ein richtig dicker Schinken. Naja, ich schlag es mal auf… die Seiten sind hauchdünn und die Schrift ist winzig. Mir schwant, bis ich den Wälzer durchgelesen habe, wird es sehr lange dauern.“ Hier ist schon mein allererster Hinweis: „Der Herr der Ringe“ ist mit über 1500 Seiten absolut nichts für Gelegenheitsleser. Wo „Der kleine Hobbit“ schon sein Ende gefunden hat, kommt Frodo mit seinen Freunden gerade erst in Bruchtal an. Dafür könnt ihr danach aber, so wie ich, voller Stolz sagen, dass es das dickste Buch war, das ihr jemals gelesen habt und kein einziges Wort ausgelassen wurde, nicht einmal das Vorwort. Dieses ist übrigens unglaublich interessant. Seit 1966 ist es in dem Werk zu finden und Tolkien beschreibt die Entstehungsgeschichte Mittelerdes, was er von Allegorien hält und wie er den zweiten Weltkrieg erlebt hat. Dieser kurze Blick hinter die Kulissen weckt im Leser schon die Vorfreude auf das Epos. Darauf folgt ein Prolog aus sage und schreibe fünf Unterkapiteln. Spätestens jetzt sollte jeder den Umfang des bevorstehenden Leseerlebnisses begriffen haben. Es gibt sogar ein Unterkapitel über Pfeifenkraut: wer es am meisten raucht, wo es angebaut wird, wie es sich über die Jahre im Auenland etabliert hat und welche Sorten die besten sind.
Nach 50 Seiten beginnt dann aber tatsächlich das erste von sechs Büchern. Jeweils zwei sind wiederum zu einem Teil einer Trilogie gefasst, die die Namen „Die Gefährten“, „Die zwei Türme“ und „Die Rückkehr des Königs“ tragen, also genauso wie bei den Filmen. Pro Buch gibt es zwischen neun und zwölf Kapitel, die ähnlich wie schon beim Hobbit kleine Abschnitte der Reise erzählen, die in sich abgeschlossen sind, wie beispielsweise Bilbos Geburtstagsfeier oder der Abend im „Tänzelnden Pony“.
Wie bei der Vorgeschichte liegt auch hier wieder ein auktorialer Erzähler und Präteritum vor, allerdings berichtet er dieses Mal für deutlich ältere Leser. Tolkiens Schreibstil bleibt aber unverkennbar: Penibel wird mit ideal gewählten Worten wirklich jedes Detail haargenau beschrieben, vor allem Landschaften. Was mich daran jedoch etwas gestört hat war, dass Tolkien extrem häufig Himmelsrichtungen verwendet hat und das nicht nur für die Richtung, die der Pfad einschlägt, sondern auch um zu erklären aus welcher Richtung der Wind und woher das lauter werdende Hufgetrappel kommt. Um da noch den Überblick zu behalten, wird der Leser unweigerlich in eine Vogelperspektive gezwungen, immer mit der Karte Mittelerdes vor Augen und damit automatisch weiter weg von den Charakteren, was wiederum zu einer emotionalen Distanz führt. Außerdem machen diese schier endlosen Beschreibungen über den Himmel, die Wolken, den Wind, das Wetter, die Bäume, den Weg, den Fluss, das Gras, das Gestrüpp und die wenigen Tiere das Buch streckenweise ziemlich langatmig, da mir persönlich auch irgendwann die Kreativität für neue individuelle Landschaften, da es zwischendurch kaum Unterschiede gibt, fehlt.
Eine weitere Parallele zu „Der kleine Hobbit“ sind die vielen Gedichte und Lieder, die im Buch zu finden sind. Da ich sie nachgezählt habe, weiß ich, dass es exakt 38 Stück sind. Einige davon waren entweder interessant oder zumindest unterhaltsam, viele haben mich aber mal wieder eher gelangweilt.
Doch bevor ich hier den Eindruck erwecke, dass ich kein gutes Haar am High-Fantasyepos lassen werde, möchte ich mich nun den positiven Aspekten widmen. Als erstes geht es um die Geschichte allgemein. Noch nie hatte ich das Gefühl ein Werk gelesen zu haben, in das der Autor so viel Herzblut gesteckt hat. Das gesamte Tolkien-Universum ist so groß, detailliert bis ins die kleinsten Winkel und so liebevoll gestaltet, dass den Leser die Atmosphäre nicht mehr loslässt. Sie ist eine Kombination aus verspielter Märchenwelt und schattenhafter Bedrohung, die in jedem Buch zunimmt. Sobald man erst einmal eingetaucht ist, was ein paar Seiten Anlauf benötigt, vergisst man die Welt um sich herum völlig. Natürlich kennt fast jeder den groben Handlungsverlauf schon aus den Filmen, sodass große Überraschungen ausbleiben, es gibt jedoch noch mehr als genügend Unterschiede, die das Buch diesbezüglich lesenswert machen. Die Charaktere sind vielfältig und facettenreich. Besonders Frodo und Sam sind mir ans Herz gewachsen, aber auch Gandalf wird für immer einer meiner liebsten fiktiven Helden sein. Hinzu kommt, dass Tolkien, im Gegensatz zu vielen anderen Verfassern von High-Fantasy, seine Werke nie aus Profitgier geschrieben oder sie kommerziell ausgeschlachtet hat, da es damals dieses Genre noch überhaupt nicht gab. Das kann man heutzutage kaum noch behaupten.
Zum Schluss möchte ich noch eine Frage beantworten, die ich mich bis zum Lesen des Buches selbst gefragt habe: „Wer ist denn nun der Herr der Ringe?“ Im ersten Kapitel des zweiten Buches nennt Gandalf Sauron „Herr der Ringe“, da er mit den Ringen der Macht die neun Ringgeister kontrolliert, die Frodo verfolgen. Als Sam dann Frodo als den Herrn der Ringe bezeichnet, widerspricht Gandalf ihm dann und sagt, dass nur der Schmied als Herr bezeichnet werden kann und das sei Sauron. Es ist für mich durchaus beachtlich, dass ein Fantasyroman nach dem Antagonisten benannt wird.
Muss man den Herrn der Ringe gelesen haben? Auch wenn die Hardcore-Fans jetzt laut aufschreien, sage ich: Nein, muss man nicht unbedingt. Der dicke Brocken ist nur unter Einschränkung zu empfehlen. Man sollte nicht nur Lust auf Fantasyliteratur haben, sondern richtig Lust auf „Der Herr der Ringe“ und wirklich alles, was damit zu tun hat. Außerdem sollte man viel Zeit und auch Geduld für gelegentliche Durststrecken aufwenden können. Dann kann man aber durchaus großen Spaß mit dem Buch haben. Denn man sollte nicht vergessen, dass dieses Werk den Grundstein für zahlreiche weitere Fantasyreihen legte, es viel kopiert und imitiert wurde, da es in den 1950ern revolutionär war. Trotzdem steckte das Genre zu der Zeit auch noch in seinen Kinderschuhen, um nicht zu sagen „Babyschuhen“. Die Ansprüche der Leserschaft sind heutzutage ganz anders, vor allem was das Tempo betrifft. Die Frage ist also, ob man es nach damaligen oder heutigen Maßstäben beurteilen will. Würde ich ersteres tun, hätte ich nicht das Recht die heute noch berühmteste Fantasygeschichte aller Zeiten auch nur ansatzweise zu kritisieren. Da ich aber einen modernen Blog führe, möchte ich auch nach heutigen Standards bewerten. Vorab möchte ich sagen, dass ich es nicht bereut habe das Buch gelesen zu haben. Außerdem sollte man als bekennender Fan des Genres keinen Bogen um das Werk machen. Wie aber schon in der Kritik beschrieben, handelt es sich für mich nicht um ein perfektes Buch, das Chancen darauf hätte eines meiner Lieblingsbücher zu werden, obwohl es seine hohe Position in der heutigen literarischen und filmografischen Kultur und das daraus resultierende Merchandising mit Nerdcharakter absolut verdient hat. Deswegen kann ich „Der Herr der Ringe“ von J. R. R. Tolkien „nur“ vier von fünf Federn geben.
- Rebecca Yarros
Iron Flame – Flammengeküsst
(852)Aktuelle Rezension von: AlineCharlyEhrlich gesagt habe ich mich lange geweigert Fourth Wing zu lesen, weil ich mir sicher war, dass es dem Hype einfach nicht gerecht werden kann. Allerdings muss ich zugeben, dass ich mich geirrt habe. Nachdem ich den ersten Teil quasi in einem Rutsch durchgelesen habe, ging es mir mit Iron Flame nicht viel anders. Es gibt bereits so viele Rezension über dieses Buch, dass ich eigentlich nicht viel neues beitragen kann und deswegen meine Rezension eher knapp halte. Mit Xaden und Violet sind der Autorin zwei fantastische Protagonisten gelungen, die sich im Verlauf der Geschichte immer weiter entwickeln und die man auch immer besser kennenlernt. Gerade weil die beiden so unterschiedlich sind, ergänzen sie sich einfach perfekt. Außerdem gibt es natürlich noch eine spannende Handlung und jede Menge Drachen.
Pünktlich zum Release von Onyx Storm kann ich gar nicht abwarten zu erfahren wie es weitergehen wird. Bisher habe ich die Reihe auf jeden Fall geliebt und würde sie jedem Fan einer guten Romantasy auf jeden Fall weiterempfehlen.
- Sarah J. Maas
Das Reich der sieben Höfe – Dornen und Rosen
(3.459)Aktuelle Rezension von: anscha1402Leseeindruck
Das Reich der Sieben Höfe - Dornen und Rosen von Sarah J. Maas
Lange habe ich die Reihe vor mir her geschoben. Ich hatte soviel tolles aber genausoviel negatives über die Reihe gehört. Zu Weihnachten bekam ich jetzt die Reihe geschenkt. Was soll ich euch sagen. Ich liebe diese Geschichte, die Figuren, die erschaffene Welt. Alles ist einfach toll ineinander greifend und der Schreibstil ist richtig gut. Das Buch liest sich einfach so weg.
Die Geschichte um das Menschenmädchen Feyre und den Fae Tamlin ist bezaubernd und doch so trügerisch und gefährlich.
Ein Fluch lastet auf Tamlin's Reich. Wird das Reich so wie wir es gerade kennenlernen untergehen, wird das Menschenreich auch mitbetroffen sein? Man lernt viele wunderliche Geschöpfe kennen. Eine Welt voller Magie und Gefahren darf man kennen, lieben und hassen lernen. Ein grandioser Reihen Auftakt.
Von mir gibt es 5 von 5 Sterne und eine Leseempfehlung taucht ein in die Welt der Fea und das Reich der Sieben Höfe.
- Jennifer L. Armentrout
Obsidian 3: Opal. Schattenglanz
(3.103)Aktuelle Rezension von: Lili-MarieDer dritte Band der Reihe hat einige interessante Elemente, die mich fesseln konnten, allerdings konnte mich das Buch insgesamt nicht richtig packen. Die Welt ist kreativ und faszinierend, und die Charaktere haben durchaus Potenzial. Allerdings mangelt es der Handlung an Spannung und Überraschungen, was meinen Lesefluss zeitweise etwas zäh gemacht hat. Richtung Ende wurde es aber spannend und hat Spaß gemacht.
Die Dialoge sind gut geschrieben und konnten die Emotionen der Charaktere rüber bringen, jedoch wirken einige Handlungselemente vorhersehbar und klischeehaft. Trotz dieser Schwächen gibt es Momente, die wirklich glänzen und das Buch lesenswert machen.
Die Dreiecksbeziehung, die in Band 2 noch vorhanden war und die ich nicht so gerne mochte, hat sich hier zum Glück aufgelöst.
Alles in allem ist Opal ein solides Buch, das einige unterhaltsame Stunden bietet, aber leider nicht das volle Potenzial ausschöpft, das es haben könnte.
- Rebecca Yarros
Fourth Wing – Flammengeküsst
(1.989)Aktuelle Rezension von: gina.in.love_with.booksWarum habe ich das Buch noch nicht früher gelesen? Warum??!! Von Seite 1 hat es mich gepackt und in eine Welt gerissen, die alles übertrifft, was ich bisher gelesen habe! Die Welt um Violet und Xaden hat mich sofort eingenommen und ich habe beide in mein Herz gelassen. Xaden Riorson ist einfach jetzt schon MEIN Bookboyfriend des Jahres!
Ein Kapitel hat mich gebrochen und es sind viele Tränen geflossen .... und auch mit dem Ende habe ich 0 gerechnet - ich bin sooo gespannt auf Band 2!
- Ein Drache ohne seinen Reiter ist tragisch. Ein Reiter ohne seinen Drachen ist tot. -
- Sarah J. Maas
Das Reich der sieben Höfe − Sterne und Schwerter
(1.993)Aktuelle Rezension von: franzibiesiWer die ersten beiden Teile gelesen hat, wird danach nicht aufgehört haben und so zum dritten Teil kommen.
Und der wird allen hohen Erwartungen gerecht!
Das Buch ist trotz seiner Länge keine einzige Seite lang langweilig. Man braucht diese ganzen Seiten, um die Welt zu beschreiben und was dort passiert.
Und ich liebe es. Bin traurig, jetzt erstmal in die Realität zurückzukehren…aber es warten ja noch zwei Teile auf mich.
- Stephenie Meyer
Biss zum Morgengrauen (Bella und Edward 1)
(15.114)Aktuelle Rezension von: MichelleStorytellingRezension
Mit Biss zum Morgengrauen startet die Twilight-Saga von Stephenie Meyer. Wir erleben die Geschichte aus der Sicht von Bella Swan, die gerade aus dem sonnigen Phoenix ins regnerische Forks zieht. Allein der Wetterwechsel macht ihr zu schaffen, doch ihr Vater Charlie bemüht sich unglaublich, ihr den Umzug in seine Stadt so angenehm wie möglich zu machen. In der Schule findet Bella relativ schnell Anschluss und verbringt vor allem mit ihren Klassenkameraden Jessica, Angela und Mike viel Zeit in den Pausen. Zum Leidwesen von Mike, der ein Auge auf Bella geworfen hat, findet sie einen ganz bestimmten Jungen aus ihrem Jahrgang sehr interessant – Edward Cullen. Er sitzt in Biologie direkt neben ihr und ist ihr ein absolutes Rätsel. Als wäre es nicht schon schlimm genug, dass er sich in ihrer ersten gemeinsamen Stunde so aufführt, als würde Bella bis zum Himmel stinken, erwischt sie ihn gleich nach dem Unterricht dabei, wie er – vergeblich – den Kurs wechseln will. Sie will ihn damit konfrontieren, aber er taucht einige Tage gar nicht in der Schule auf. Obwohl Bella sich ständig einredet, dass sie mit ihren Vermutungen falsch liegt, hat sie das Gefühl, dass sie der Grund für seine Abwesenheit ist. Nach seiner Rückkehr stellt sie ihn zu Rede, doch seine kryptischen Antworten und weitere seltsame Vorfälle in der Schule sorgen bei ihr nur für noch mehr Verwirrung. Eines Tages mach sie mit ihren Freunden einen Ausflug zum Strand La Push, wo sie neben ein paar Leuten aus dem Reservat auch auf Jacob Black trifft. Die beiden haben sich schon seit Jahren nicht mehr gesehen, haben in ihrer Kindheit aber oft Zeit miteinander verbracht, wenn Bella in Forks zu Besuch war. Als irgendwann zur Sprache kommt, dass Bella mit Edward in einige seltsame Situationen verstrickt war, gibt einer von Jacobs Freunden einen merkwürdigen Kommentar von sich. Erst als die beiden ungestört reden können, erzählt Jacob ihr von einer Legende, an die noch heute viele aus dem Reservat glauben und in dieser Geschichte fällt unter anderem auch der Name ‘Cullen‘. Bella geht der Sache auf den Grund und wird in Dinge verstrickt, die ihr Leben von einem Moment auf den nächsten völlig auf den Kopf stellen...
Über diese Figuren möchte ich etwas sagen
Isabella Swan – abgesehen von ihrem grauenhaften Selbsterhaltungstrieb fand ich Bellas Entscheidungen und Verhaltensweisen innerhalb der Geschichte sehr nachvollziehbar. Ich habe deutlich gemerkt, wie sie sich immer mehr in Forks zuhause fühlt – und das meiner Meinung nach auch unabhängig von Edward. Ich mochte, dass sie so gerne liest, eher introvertiert und verdammt tollpatschig ist. Aber wie gesagt – an ihrem Überlebensinstinkt muss sie definitiv noch arbeiten.
Edward Cullen – ich muss gestehen, dass ich nach dem Lesen dieses Bandes endlich verstehe, warum es so viele Leute gibt, die Team Edward sind. Oh mein Gott, ich kann selber kaum glauben, wie oft ich mit offenem Mund auf die Seiten gestarrt oder angefangen habe, zu kichern. Es war wirklich ein wenig beängstigend, wie sehr ich seinem Charakter in diesem Band verfallen bin, weil es mir bei den Filmen ganz anders erging.
Jacob Black – In diesem Band kommt es mir noch wirklich komisch vor, dass sich auch etwas zwischen ihm und Bella entwickeln soll... Aber mal schauen, wie ich im nächsten Band darüber denke, immerhin hat mich auch Buch-Edward sehr positiv überrascht. Aber bisher sehe ich seinen Charakter eher als einen Kumpel aus der Kindheit an, als jemanden, der als Love-Interest in Frage käme.
Das ist mein persönliches Lieblingszitat
„In deiner Nähe fällt es mir leicht, ich selbst zu sein.“ – Biss zum Morgengrauen, Seite 277
Habt ihr Biss zum Morgengrauen bereits gelesen oder die Verfilmung dazu geschaut?
Wenn ja, was haltet ihr von der Geschichte und ihrer Umsetzung?
Wenn nicht, ist es schon auf eurer Lese-/Watch-Liste?
Bis bald!
Michelle :)
- Sarah J. Maas
Das Reich der Sieben Höfe – Flammen und Finsternis
(2.467)Aktuelle Rezension von: franzibiesiIch fand den ersten Band schon unglaublich gut – aber dieser Teil hier … WOW!
Das Buch überrascht direkt von Anfang an, denn es startet ganz anders, als man es nach dem ersten Teil erwarten würde. Es ist wirklich umfangreich, aber gerade dadurch konnte ich Feyres Entwicklung so intensiv miterleben. Das Buch hat so viel Tiefe und die Liebesgeschichte hat mein Herz erwärmt.
Keine einzige Seite war langweilig, und ich war so gefesselt, dass ich nachts sogar davon geträumt habe, wie es weitergehen könnte.
Die beiden Protagonisten? Ich LIEBE sie einfach! Den Hype um die Reihe kann ich spätestens jetzt voll und ganz nachvollziehen.
Ich bin so begeistert, dass ich tatsächlich überlege, mir ein Tattoo für diese Reihe stechen zu lassen.
Jetzt freue ich mich riesig auf den dritten Teil, der sofort weitergesuchtet wird!
- Jennifer L. Armentrout
Obsidian 2: Onyx. Schattenschimmer
(3.981)Aktuelle Rezension von: Lili-Marie"Onyx", der zweite Band der Lux-Reihe, setzt die spannende und romantische Geschichte von Katy und Daemon fort. Nachdem Katy im ersten Buch die Existenz der Lux und ihre außergewöhnlichen Fähigkeiten entdeckt hat, taucht sie nun tiefer in diese geheimnisvolle Welt ein.
Katy und Daemon müssen sich nicht nur mit den geheimnisvollen Agenten auseinandersetzen, sondern auch mit ihren eigenen Gefühlen füreinander, die immer intensiver werden. Ihre Beziehung ist geprägt von vielen elektrisierenden Momenten und emotionalen Höhen und Tiefen.
Die Autorin versteht es, die Spannung kontinuierlich zu steigern und die Handlung mit unerwarteten Wendungen zu bereichern. Auch eine positive Entwicklung der Charaktere ist hier wahrzunehmen. Katy zum Beispiel wächst in diesem Band zu einer noch stärkeren und entschlosseneren Protagonistin heran, die bereit ist, alles zu tun, um ihre Liebsten zu schützen.
Insgesamt ist "Onyx" eine spannende und emotionale Fortsetzung, die die Erwartungen an eine gelungene Buchserie mehr als erfüllt. Die Welt der Lux wird immer faszinierender und die Charaktere immer vielschichtiger, was die Vorfreude auf die nächsten Bände nur noch steigert.
- Jennifer L. Armentrout
Obsidian 1: Obsidian. Schattendunkel
(6.105)Aktuelle Rezension von: Lili-Marie"Obsidian" ist der erste Band der Lux-Reihe und entführt in eine faszinierende Welt voller Geheimnisse, Spannung und Romantik. Die Protagonistin, Katy, ist ein normales Mädchen, das nach dem Umzug in eine neue Stadt schnell herausfindet, dass ihre Nachbarn alles andere als gewöhnlich sind. Besonders Daemon, der atemberaubend gutaussehende, aber auch unglaublich arrogante und geheimnisvolle Junge von nebenan, zieht sie in seinen Bann.
Der Schreibstil von Jennifer L. Armentrout ist flüssig und mitreißend, wodurch man das Buch kaum aus der Hand legen kann. Die Dialoge zwischen Katy und Daemon sind spritzig und oft voller Humor, was für viele unterhaltsame Momente sorgt.
Die Geschichte bietet aber auch Action sowie übernatürliche Elemente. Nach Enthüllung des Geheimnisses von Daemon und seiner Familie bringt eine spannende Wendung mit sich. Die übernatürlichen Elemente sind toll dargestellt und ich konnte mir diese sehr gut bildlich vorstellen.
Insgesamt ist "Obsidian" ein fesselndes und unterhaltsames Buch. Die Charaktere waren mir sympathisch, die Handlung ist spannend und der Schreibstil ist ansprechend.
- Victoria Aveyard
Die rote Königin
(2.735)Aktuelle Rezension von: Alexia_Schon lange habe ich diese Reihe in meinem Regal stehen und wollte nun endlich beginnen. Das bereits der erste Band mich so in Bann ziehen würde, hätte ich niemals gedacht. Man taucht in eine Welt ein, die die perfekte Mischung aus Fantasy und der realen Welt ist. Das Setting ist also sehr speziell und auch die Charaktere darin haben es in sich. Ich habe eine Weile gebraucht um mit Mare warm zu werden. Es ist von Beginn an spannend und packend und man kann kaum erwarten bis die nächste Wendung zuschlägt. Teilweise saß ich mit offenem Mund da, weil ich von dem Twist so völlig überrascht wurde. Und gegen Ende zieht das Tempo noch einmal richtig an. Wer ist Freund, wer ist Feind? Diese Frage ist in diesem Buch ganz dominant gewesen. Und was für ein Finale. Ich war sprachlos und geschockt. Und kann es kaum erwarten jetzt zu erfahren wie es weitergeht. Grandios. 5 von 5 Sternen.
- Victoria Aveyard
Gläsernes Schwert (Die Farben des Blutes 2)
(1.181)Aktuelle Rezension von: Alexia_Band eins hatte mich schon völlig aus den Socken gehauen und umso mehr habe ich mich auf Band zwei gefreut. Und ich wurde nicht enttäuscht. Ich konnte es gar nicht mehr aus der Hand legen/aufhören zu hören, so fesselnd und spannend war dieses Buch. Mare trifft auf Gleichgesinnte, und das System dieser Magie dahinter hat mir sehr gut gefallen. Ich bin immer wieder begeistert, wie Autoren es schaffen neue Welten zu erschaffen, von denen ein erfahrener Fantasyleser noch nie gehört hat. Die Autorin hier hat es definitiv geschafft. Spannendes Setting und interessante Charaktere, die fragwürdige Entscheidungen treffen und teilweise sehr anstrengend sind, aber den Leser trotzdem bei der Stange halten. Dennoch bekommen die Protagonisten hier mehr Tiefe. Es passiert wahnsinnig viel, so dass man wirklich dabeibleiben muss. Zwischendurch hatte ich mir gedacht, dass es die ein oder andere Länge gibt, dennoch war es ein fantastisches Lese/Hörerlebnis. Nur bin ich mir nicht ganz sicher ob mir Mares Entwicklung gegen Ende so zusagt, wir werden sehen…5 von 5 Sternen.
- Mary E. Pearson
Der Kuss der Lüge
(1.528)Aktuelle Rezension von: MaRayneDieses Buch lag schon viel zu lange auf meinem SuB. Und wie so oft, wenn man nur Gutes über ein Buch zugetragen bekommt, sind die Erwartungen hoch. Genauso ging es mir.
Der Schreibstil ist angenehm, die Protagonisten toll, die Fantasy-Welt mitreißend und dennoch konnte mich die Geschichte nicht vollständig vereinnahmen. Es gab hier und dort ein paar Längen. Mein Herz hat ebenfalls nicht für die Liebesgeschichte schlagen können. Für mich bedeutet das, dass ich die Reihe zunächst nicht fortsetzen werden. Vielleicht ist es einfach nicht der richtige Zeitpunkt...
Dennoch eine absolute Leseempfehlung für Romantasy Fans!
- Veronica Roth
Die Bestimmung
(6.533)Aktuelle Rezension von: Decano_BuchkisteDie Bestimmung" von Veronica Roth ist insgesamt eine solide und nette Geschichte, die ich ohne große Vorurteile gelesen habe. Der Weltenaufbau ist spannend, und die Grundidee der Fraktionen hat mir gut gefallen. Zwischendrin haben mich jedoch die Handlungen der Protagonisten manchmal aufgeregt – sie wirkten nicht immer logisch oder nachvollziehbar. Trotz dieser Schwächen ist das Buch unterhaltsam und ein guter Zeitvertreib. Für Fans von dystopischen Jugendromanen sicher einen Blick wert, auch wenn es mich persönlich nicht vollständig überzeugt hat.
- Josephine Angelini
Fates & Furies 1. Starcrossed
(4.634)Aktuelle Rezension von: bibliophilaraUm die sogenannte „Göttlich-Trilogie“ von Josephine Angelini habe ich lange Zeit einen großen Bogen gemacht. Aufmerksam geworden bin ich darauf erstmals bei einer Buchvorstellung im Radio, dessen Fazit aber etwa lautete: „hat das Rad nicht neu erfunden, muss man also nicht unbedingt gelesen haben.“, was mich doch abgeschreckt hat. Auch eine Freundin meinte, dass diese Urban Fantasy-Jugendbücher ein Abklatsch verschiedener anderer kommerziell erfolgreicher Reihen seien. Im absoluten Buchkaufrausch habe ich dann letztendlich doch den ersten Band „Göttlich verdammt“ aus dem Jahr 2011 günstig gebraucht gekauft. Nachdem ich immer wieder drum herum geschifft bin, war ich nun endlich bereit dieses Buch von meinem Stapel zu erlösen.
Die 16-jährige Helen Hamilton lebt mit ihrem alleinerziehenden Vater Jerry auf der kleinen Insel Nantucket im US-amerikanischen Bundesstaat Massachusetts. Sie besucht die einzige Highschool der Insel, während ihr Vater einen kleinen Kiosk führt, an den ein Café angebunden ist. Helen hatte schon immer das Gefühl anders als ihre Mitmenschen zu sein, so ist sie beispielsweise extrem stark und sportlich sowie zudem eine Außenseiterin, die unter der Schikane ihrer Mitschüler leidet. Als ihre beste Freundin Claire dann mit dem neuesten Tratsch über eine reiche und neu zugezogene Großfamilie ankommt, ist Helen anfangs völlig desinteressiert. Dann aber begegnet sie einem ihrer Söhne namens Lucas auf dem Schulflur und sein Anblick macht sie urplötzlich rasend vor Wut. Es kommt zu einem Handgemenge und zum ersten Mal trifft Helen auf Jemanden, der ihr physisch ebenbürtig ist.
„‚Aber wenn du mir jetzt ein Auto kaufst, gehört es dir, wenn ich in zwei Jahren aufs College gehe.‘“, ist der erste Satz des ersten Kapitels und hat mich recht erstaunt, weil ich mich nicht erinnern kann, wann ich das letzte Mal ein Buch gelesen habe, das mitten im Dialog mit der wörtlichen Rede begonnen hat. In diesem Fall spricht hier Helen Hamilton mit ihrem Vater Jerry. Helen ist die Protagonistin, deren Geschichte der Leser im Präteritum und aus der Sicht des personalen Erzählers verfolgt. Aber auch andere Charaktere wie Lucas oder Kreon Delos erhalten kurze Passagen mit demselben Erzählprinzip.
Helen ist die typische Jugendbuch-Protagonistin: Außenseiterin in der Schule, still, zurückhaltend, besitzt aber Fähigkeiten, die die ihrer Mitmenschen völlig übersteigen. Es ist jetzt schon abzusehen, dass Helen eine Wandlung durchmachen wird, die sie reifer und selbstsicherer zurücklassen wird. Sie ist für gleichaltrige Leserinnen eine Identifikationsfigur und ist gleichzeitig ein Appell an sie, aus sich herauszukommen und das beste aus seinen Talenten zu machen. Zudem ist Helen meist recht mürrisch gestimmt, muss aber manchmal auch wie aus dem Nichts loslachen, was sie sehr unreif wirken lässt. Sie ist als Charakter nicht unsympathisch, hat aber zu wenig Ecken und Kanten, um sie richtig mögen zu können. Auch ihre beste Freundin Claire Aoki erfüllt die klassischen Klischees des Protagonisten-Sidekicks. Sie ist klein, quirlig und laut, steht aber stets im Schatten der Hauptfigur.
Angelinis Schreibstil ist einfach, aufgedreht, spaßig und manchmal auch ein wenig kitschig. Leider gelegentlich etwas zu einfach, so spart sie in meinen Augen in Helens näherem Umfeld, wie ihrem Zuhause, der Schule, dem Kiosk oder dem Haus der Delos‘ an grundlegenden Informationen, weswegen Helens alltägliche Umgebung blass und viel zu grob umrissen erscheint. Auch der Erzählstil wirkt noch ziemlich holprig und repetitiv, wobei es sich bei „Göttlich verdammt“ auch um Angelinis Debütroman handelt, weshalb ich noch die Hoffnung habe, dass sich dies in Zukunft noch verbessert. Mit fast 500 Seiten und 19 Kapiteln, sind letztere verhältnismäßig lang geraten, was aber nicht stört, wenn man sich etwas Zeit für das Buch lässt. Für zwischendurch ist es aber eher ungeeignet.
Ist bei dieser Geschichte nun wirklich alles nur geklaut? Zugegeben, der Plot ist bis zu einem bestimmten Punkt recht vorhersehbar und viele Motive erinnern an zwei andere sehr erfolgreiche Jugendbuchreihen. Dafür reisen wir zurück ins Jahr 2006, in dem in Deutschland erstmals das Buch erschien, das den völligen Hype um Vampirromane losgetreten hatte: „Bis(s) zum Morgengrauen“ von Stephenie Meyer. Ich muss gestehen, dass ich ebenfalls die Tetralogie gelesen habe, allerdings erst nachdem der Hype schon längst wieder vergangen war. Die Parallelen zu „Göttlich verdammt“ sind unübersehbar: Eine weibliche Protagonistin, die als Einzelkind bei ihrem Vater lebt, sich nicht sonderlich in der Schule wohlfühlt und nur eine Freundin und einen Freund hat. Dann zieht eine steinreiche, dubiose Großfamilie in die abgelegene, lang leer gestandene Villa am Stadtrand. Die Familienmitglieder sind allesamt wahnsinnig gutaussehend, aber auch geheimnisvoll, und vor allem einer der Söhne verdreht den Mädels an der Schule durch die Bank den Kopf. Aber der hat natürlich nur Augen für die, ach so unscheinbare, Protagonistin und es entsteht eine Liebesgeschichte, die unter keinem guten Stern steht. Das ist schon sehr offensichtlich abgekupfert. Das zweite Jugendbuch, das 2006 erschien und Angelini genauso als Vorlage diente, ist „Percy Jackson – Diebe im Olymp“ von Rick Riordan. Man ersetze einfach die Vampire aus der „Bis(s)-Saga“ durch Halbgötter, schmücke das Ganze mit Basiswissen über griechische Mythologie aus und Voilà! Schon ist das perfekte Déjà-lit fertig. Jedes Mal, wenn Helen von einem Angreifer überrumpelt wurde, dachte ich, dass dies nun der Satyr sein müsste, der sie nach Camp Half-Blood Hill bringen wird. Aber der Satyr tauchte dann doch nicht auf.
Das Ende war dann gleichermaßen spannend wie enttäuschend, auch wenn ich hier mit Details spare, weil ich ansonsten spoilern würde. Es ist actiongeladen, unvorhersehbar und fordert sogar die ersten Todesopfer, bietet aber glücklicherweise mal keinen Cliffhanger, was mich positiv überrascht hat.
Eine Mischung aus der „Bis(s)-Reihe“ und „Percy Jackson“ fasst „Göttlich verdammt“ von Josephine Angelini schon ziemlich gut zusammen. Alle Kritik ist berechtigt, der Trilogie-Auftakt ist alles andere als innovativ und kann auch nicht in puncto Schreibstil überzeugen. Nichtsdestotrotz konnte mich der Urban Fantasy-Roman aus dem Jahr 2011 unterhalten und dann Ende sogar weitestgehend faszinieren. Da es sich hierbei um Angelinis Debütroman handelt, mit dem ich deswegen auch nicht zu hart ins Gericht gehen möchte, drücke ich ein kleines Auge zu und vergebe für „Göttlich verdammt“ noch drei von fünf Federn und hoffe auf Steigerung für die Fortsetzung „Göttlich verloren“. Genug Luft nach oben wäre jedenfalls.
- Jennifer L. Armentrout
Obsidian 4: Origin. Schattenfunke
(2.246)Aktuelle Rezension von: bibliophilaraDas Sommersemester hat gerade angefangen und so langsam nimmt mich die Uni zunehmend ein. Im Moment habe ich aber wieder einen Lauf beim Lesen und ich habe in kurzer Zeit „Origin“ von Jennifer L. Armentrout durchgelesen. Scheinbar sind der Autorin die Namen für Mineralien, die mit dem Buchstaben O anfangen, ausgegangen. Der vierte Band der Lux-Reihe ist 2016 auf Deutsch erschienen und setzt die Geschichte um die Protagonistin Katy und ihrer Liebe zum humanoiden Alien Daemon fort. Ich habe „Origin“ direkt nach dem dritten Band gelesen, da dieser mit einem fiesen Cliffhanger endete.
Nachdem die 18-jährige Katy Swartz im Mount Weather gefangen genommen wurde, findet sie sich in der Area 51 wieder, wo sie als Versuchskaninchen dienen soll. Wegen eines durch Mutation exprimierten Gens könnten sie und andere Hybride der Schlüssel zu einem Allheilmittel sein. Doch die Experimente und der Anblick des Verräters Blake macht die Zeit für Katy qualvoll.
Währenddessen sucht der 19-jährige Daemon Black nach einer Möglichkeit Katy zu befreien. Da er nicht weiß, wo sie ist, bittet er den Hybriden Luc um Unterstützung. Doch Daemon weiß nicht, ob er ihm wirklich trauen kann.„Wieder einmal brannte es in mir wie Feuer.“, ist der erste Satz des ersten Kapitels. Nach dem großen Cliffhanger ist es nicht weiter verwunderlich, dass es Katy nicht besonders gut geht. Sie ist bei dem Versuch, Bethany aus Mount Weather zu befreien, selbst gefangen genommen worden.
„Origin“ ist mit fast 450 Seiten und 30 Kapiteln etwas kürzer als der Vorgänger. Dies ist außerdem der erste Band, der keine Bonusgeschichten enthält. Katy erzählt ihre Geschichte wieder aus der Ich-Perspektive im Präteritum. Neu ist dagegen, dass Daemon nun auch Erzähler aus der Ich-Perspektive ist und sich mit Katy unregelmäßig abwechselt. Leider ist dies ein unnötiger Schritt. Daemon ist als männlicher Protagonist klischeehaft, eindimensional und vorhersehbar. Seine Ansichten sind nicht überraschend oder gar gewinnbringend für den Plot. Relativ am Ende einer Buchreihe noch den männlichen Protagonisten als Erzähler hinzuzufügen, hat schon bei „Die Bestimmung“ nicht funktioniert und tut es hier auch nicht. Daemons Erzählstrang ist voll von Wutausbrüchen, Liebesbekundungen und Vorhersehbarkeit. Deshalb empfinde ich ihn nicht als Bereicherung.
Da Daemon nun auch Ich-Erzähler ist, gibt es mit Jacob Weigert nun auch einen neuen Leser des Hörbuchs. Insgesamt ist er eine gute Wahl für Daemon. Wenn er hingegen Frauenstimmen imitiert, überzieht er dies minimal.
Als Katys weibliche Konkurrentin gilt das Lux-Mädchen Ashley Thompson, kurz Ash. Sie hat hellblaue Augen und mittellanges blondes Haar. Außerdem wird sie als Naturschönheit mit einer Topfigur beschrieben. Sie ist modebewusst und trägt gerne hautenge Kleidung mit High Heels. Kurzum, sie ist ein richtiges Püppchen, das extrem arrogant wirkt. Sie ist die Exfreundin von Daemon, was Katy regelmäßig eifersüchtig macht. Es scheint, als wäre Ash nicht über die Trennung von Daemon hinweg, weshalb sie Katy gegenüber abgeneigt ist und ihr fiese Sprüche drückt. Ihre Ablehnung rührt teilweise auch daher, dass Katy ein Mensch ist und Ash sie als Bedrohung für die Lux betrachtet. Auch wenn Ash auf den ersten Blick nicht gerade charmant ist, hat sie doch ihre positiven Seiten. So hat sie sich zum Beispiel in „Opal“ um Katy gekümmert, nachdem diese von Will angeschossen und verletzt wurde. Ash mag keine Sympathieträgerin sein, dennoch hat sie ein gutes Herz und Mitgefühl, auch mit einfachen Menschen.
Durch Katys Gefangennahme wechselt hier erstmalig der Handlungsort von Ketterman zur Area 51, wie man schon ganz zu Beginn erfährt. Die Area 51 existiert tatsächlich und ist ein militärisches Sperrgebiet im Süden des US-amerikanischen Bundesstaats Nevada. Wie in „Origin“ richtig erklärt, sitzt dort ein Teil des Verteidigungsministeriums. Um die Area 51 ranken sich viele Verschwörungstheorien, besonders im Zusammenhang mit außerirdischen Lebensformen. Bis zur offiziellen Bestätigung der CIA im Jahr 2013 war sogar dessen Existenz eine Verschwörungstheorie. Viel wahrscheinlicher, als dass dort an Aliens herum experimentiert wird, ist jedoch, dass die US Air Force dort Experimentalflugzeuge testet, was auch die vermeintlichen Sichtungen von UFOs erklären würde. Nicht nur in „Origin“ findet die Area 51 Erwähnung, sondern auch in vielen Filmen oder Serien, wie beispielsweise „Men in Black“, „Indiana Jones“, „Hulk“, „Männer, die auf Ziegen starren“, „Star Trek“ oder „Futurama“, fast immer im Zusammenhang mit Aliens und UFOs. Generell also das perfekte Setting für eine Alien-Lovestory.
Der Schreibstil ist weiterhin nicht berauschend, was krude Pars pro toto wie „[e]in Muskel im Gesicht des khakifarbenen Baretts zuckte“, oder merkwürdige Vergleiche wie „so wild wie ein wild gewordener Schlagzeuger“ hervorbringt, was ungefähr so stilvoll ist wie „so ungeschickt wie ungeschickte Autorin“. Auch das Tempo ist durch den zweiten Erzähler entschleunigter. Die Atmosphäre ist, besonders durch den Wechsel des Settings, kühler geworden. In den sterilen Räumen, die von Neonlicht grell erleuchtet werden, scheinen Blutflecken die einzigen Farbtupfer zu sein. Das zermürbende Gefühl, dass die Figuren durchleben, wird gut auf die Leserschaft übertragen. Trotzdem bleibt der Schreibstil maximal mittelmäßig. Meistens stört er nicht. Nie sticht er positiv hervor.
Ein Kritikpunkt, den ich schon in „Onyx“ benannt habe, der aber hier wieder vermehrt auftritt, ist die Pseudowissenschaftlichkeit, die mir als Biologie-Studentin schwere Kopfschmerzen bereitet. So erklärt Blake in Kapitel 2: „‚Doch wie bei jeder Spezies reagierte die Evolution entsprechend und schuf einen natürlichen Feind’“. Das ist mindestens schief formuliert, denn die Evolution reagiert gar nicht. Sie ist kein Lebewesen und trifft keine direkten Entscheidungen. Alles basiert auf Mutation und Selektion, also eine Mischung aus Zufall und begünstigenden Umweltfaktoren. Die Evolution als moderne Parallele zu Gott darzustellen, die etwas aktiv erschafft, ist einfach unwissenschaftlicher Blödsinn. In Kapitel 5 erklärt ein Sergeant Katy: „‚DNA-Replikation […] verlangsamt das Wachstum inoperabler Tumore.’“ Das ist absoluter Schwachsinn, denn DNA-Replikation ist die Verdopplung der DNA, wie sie beispielsweise bei der Mitose vorkommt. Sie ist fehleranfällig und kann schlimmstenfalls Krebs verursachen, aber nicht verlangsamen. Nicht einmal für ihre eigenen Romane macht sich Armentrout die Mühe zu recherchieren, um etwas Authentisches auf die Beine zu stellen.
Es gibt einen weiteren Kritikpunkt, den ich allerdings nicht präzise benennen will, um Spoiler zu vermeiden. Nur so viel: es geht um die Liebesbeziehung zwischen Katy und Daemon, oder auch Kaemon, wie ich sie getauft habe. Sie führen eine so problembehaftete Beziehung, die falsche Maßstäbe setzt. Dabei ist ohnehin klar, dass sie letztendlich ein Happy End bekommen werden. Generell sind die Beschreibungen der Liebesszenen abgedroschen, uninspiriert und verkitscht. Kaemon sind kein Traumpaar, sondern klischeehaft, übermäßig romantisiert und belanglos.
Das Ende ist vermutlich das spektakulärste der Reihe bisher. Die Situation spitzt sich dramatisch zu. Es ist actionreich, spannend und es sterben mehr Figuren als je zuvor. Außerdem werden einige Fragen offen gelassen, was ein wenig schade ist, da ich mich dazu entschlossen habe, die Reihe nicht weiter fortzusetzen. Das liegt in erster Linie daran, dass ich den fünften Band „Opposition“ nicht besitze und ich bis zum Schluss gezweifelt habe, ob ich ihn mir noch nachkaufen soll. Dann habe ich das Schicksal entscheiden lassen. Ich bin in die nächste Buchhandlung gegangen und habe gezielt nach „Opposition“ gesucht. Zwar waren andere Werke Armentrouts vorrätig, der Abschluss der Lux-Reihe aber nicht. Ein anderes Buch, das ich gesucht habe, stand dagegen im Regal. Damit waren die Würfel gefallen und ich habe mein Buchgeld in Sarah J. Maas anstatt in Jennifer L. Armentrout investiert. Somit breche ich die Reihe an dieser Stelle ab, zumal ich öfters gelesen habe, dass das Ende enttäuschend wäre.
„Origin“ von Jennifer L. Armentrout ist ein Band mit vielen Neuerungen, von denen nicht alle punkten können. Ein maximal mittelmäßiger Schreibstil, ein klischeehafter Bad Boy als Ich-Erzähler, Pseudowissenschaftlichkeit und eine abgedroschene Lovestory hinterlassen einen sehr faden Beigeschmack. Auch wenn ich das Buch recht schnell beendet habe, war dies vor allem möglich, weil es im Allgemeinen eine leicht verdauliche, belanglose und meist vorhersehbare Geschichte ist. Das Ende ist spannend und überraschend heftig, aber das ist nur ein Trostpflaster. Auch im direkten Vergleich mit „Opal“ schneidet der vierte Band aus dem Jahr 2016 schlechter ab. Deswegen gebe ich dem Fantasy-Jugendbuch zwei von fünf Federn. Wahrscheinlich werde ich in Zukunft keine weiteren Werke von Armentrout lesen, dafür konnte sie mich leider nicht ausreichend überzeugen.
- Trudi Canavan
Die Rebellin
(2.870)Aktuelle Rezension von: ArasSpannend und Fesselnd!
Die Rebellin ist der erste Teil einer Fantasy Trilogie, der mich in allen Bereichen begeistern konnte und gleich zu einem Highlight wurde.
Die Geschichte ist unfassbar Spannend und man findet sich als Leser durch viele Details nach und nach in einer anderen Welt wieder. Die Handlung fesselte mich ab der ersten Seite. Ich mag diese Form der Magie sehr, bei der nicht mit einem Zauberstab agiert und ein Spruch aufgesagt werden muss (Wie zb in Harry Potter)
Die Magie in Soneas Welt erscheint viel intuitiver zu sein.
Eine grosse Empfehlung an alle Fantasy Liebhaber!
- Jennifer Estep
Frostkuss
(2.696)Aktuelle Rezension von: FidelityInhalt:
Gwen hat eine Gabe: Berührt sie einen Menschen oder Gegenstand, sieht sie Erinnerungen aus der Vergangenheit. An der Mythos-Academy soll sie erlernen, damit umzugehen, denn sie sieht ihre Gabe als Fluch.
Fazit:
Trotz vieler Wiederholungen von Worten und Sätzen ganz interessant. Der Schreibstil ist einfach und flüssig.
- P.C. Cast
Gezeichnet
(3.756)Aktuelle Rezension von: ZarinaInhalt:
„Gezeichnet“, der Auftakt der House of Night-Reihe, entführt Leser*innen in eine faszinierende Welt, in der Vampire, oder besser gesagt Vampyre, nicht im Geheimen leben, sondern offen Teil der Gesellschaft sind. Die 16-jährige Zoey Redbird wird plötzlich gezeichnet, eine blaue Mondsichel erscheint auf ihrer Stirn – ein Zeichen, dass sie ein Vampyr werden könnte, falls sie die Wandlung überlebt. Ihre Reise führt sie ins House of Night, ein Internat für angehende Vampyre, wo sie nicht nur mit der Realität ihrer neuen Identität, sondern auch mit ihrer Auserwählung durch die Göttin Nyx konfrontiert wird.Doch das Leben dort ist nicht einfach: Besondere Fähigkeiten, Intrigen und dunkle Geheimnisse machen ihren Start im Internat herausfordernd. Während Zoey neue Freunde findet und ihren Platz sucht, entwickelt sich eine spannende Geschichte voller Magie, Mythen und Konflikte.
Meine Meinung:
Als jemand, der die Serie früher geliebt, aber irgendwann aufgehört hat, bin ich froh, sie jetzt wieder entdeckt zu haben. Schon von der ersten Seite an war ich wieder begeistert von der abwechslungsreichen und spannenden Erzählweise. Die Welt der Vampyre ist unglaublich detailreich und komplex, gleichzeitig bleibt die Handlung stets nachvollziehbar. Besonders gefällt mir, wie die Autorinnen es schaffen, magische Elemente und den Alltag der Charaktere so zu verweben, dass man sich völlig in der Geschichte verliert.Die Charakterentwicklung ist ein weiterer Pluspunkt: Zoey ist nicht perfekt, sondern eine authentische junge Frau, die mit den Veränderungen in ihrem Leben kämpft und dennoch mutig ihren Weg geht. Auch die Nebenfiguren, mit all ihren Stärken und Schwächen, verleihen der Geschichte Tiefe.
„Gezeichnet“ ist für mich ein Klassiker der Academy Fantasy, der gerade für Fans dieses Genres eine absolute Empfehlung ist. Es ist eine Serie, die man zumindest einmal gelesen haben sollte – nicht nur wegen der einzigartigen Welt, sondern auch wegen der spannenden und oft emotionalen Geschichte.
Fazit:
Ein grandioser Start in die House of Night-Reihe, der mich wieder völlig in seinen Bann gezogen hat. Spannend, emotional und mit einer faszinierenden Welt voller Magie und Mythen ist „Gezeichnet“ ein Must-Read für alle Fantasy-Fans. Ein moderner Klassiker, der auch Jahre nach seinem Erscheinen nichts von seinem Reiz verloren hat. - Ransom Riggs
Die Insel der besonderen Kinder
(2.130)Aktuelle Rezension von: bibliophilaraNormalerweise mache ich ja einen großen Bogen um Buchreihen, die noch nicht abgeschlossen sind, denn am liebsten lese ich sie in einem Rutsch durch. Nicht selten passiert es, dass aus irgendwelchen Gründen eine Buchreihe nicht beendet wird. Sei es, weil der Autor gesundheitlich nicht in der Lage ist weiterzuschreiben oder schlimmstenfalls sogar verstorben ist. Vielleicht ist dem Autor aber auch die Lust an seinem Projekt vergangen oder er steckt in einer Schaffenskrise, aus der er keinen Ausweg findet. Oder er hat sich eine so goldene Nase mit der Verfilmung der Serie „Game of Thrones“ verdient, dass er finanziell ohnehin ausgesorgt hat. Es kann aber auch passieren, dass die Übersetzung einer Reihe seitens des deutschen Verlags eingestellt wird, da die Verkaufszahlen unter den Erwartungshaltungen liegen. Zum Glück ist dies hier alles nicht der Fall. Die Jugendbuchreihe „Die besonderen Kinder“ von Ransom Riggs weist in Deutschland aktuell fünf Bände auf. Der sechste und letzte Band der Reihe erscheint heute in den USA und wird voraussichtlich Ende diesen Jahres auch auf Deutsch erhältlich sein. Ich habe aber vorerst den ersten Band „Die Insel der besonderen Kinder“ gelesen. Es erschien 2013 auf Deutsch, ist dem Urban Fantasy, mit einer gewissen Portion an Horror, zuzuordnen und wurde 2016 von Tim Burton, dem Meister des kunterbunten Gruselfaktors, mit Asa Butterfield und Eva Green in den Hauptrollen verfilmt.
Der 15-jährige Jacob Portman, kurz Jake, lebt als Einzelkind mit seinen Eltern Maryann und Franklin in Englewood im US-Bundesstaat Florida. In der Schule ist er ein Außenseiter, sein einziger Freund ist der Punker Ricky Pickering. Nebenbei jobbt er in einer Drogerie, deren Kette zu seinem Familienimperium gehört. Das einzig Außergewöhnliche, das er erlebt hat, sind die fantastischen Geschichten, die sein Großvater Abraham ihm von seiner Kindheit in einem speziellen Waisenheim erzählt hat. Dort sollen Kinder mit übernatürlichen Fähigkeiten und einer noch ungewöhnlicheren Heimleiterin gelebt haben. Als eines Tages sein Großvater unter mysteriösen Umständen verstirbt und niemand ihm glauben möchte, dass er ein Monster gesehen hat, wird Jacob zum Psychologen Dr. Golan geschickt. Dieser ermutigt ihn, die Wurzeln seines Großvaters Abraham, kurz Abe, zu erforschen, um sein Trauma zu bewältigen. So reist Jake mit seinem Vater auf die fiktive englische Insel Cairnholm, auf der sich Abes ehemaliges Waisenheim befinden soll. Dabei beschleicht ihn das Gefühl, dass sein Großvater ihm möglicherweise doch keine Märchen erzählt hat.
Noch vor dem Prolog findet sich ein Zitat von Ralph Waldo Emerson, das von der Vergänglichkeit allen Lebens handelt. Emerson war ein US-amerikanischer Philosoph und Schriftsteller im 19. Jahrhundert. Er war ein offener Gegner der Sklaverei und pflegte ein intellektuell freundschaftliches Verhältnis mit dem damaligen US-Präsidenten Abraham Lincoln. Emerson kommt aber nicht nur mit diesem Zitat vor. Jacob erhält von seinem Großvater zu seinem 16. Geburtstag im zweiten Kapitel auch eine Ausgabe der gesammelten Werke des Schriftstellers.
„Gerade als ich mich an den Gedanken zu gewöhnen begann, dass dieses Leben keine großen Abenteuer für mich bereithalten würde, geschah etwas Seltsames.“, ist der erste Satz des Prologs, der absolutes Kultpotenzial und einen großen Wiedererkennungswert hat. Meiner Meinung nach reiht sich dieser sehr weit vorne bei den schönsten ersten Buchanfängen ein. Erzählt wird die Geschichte aus der Ich-Perspektive von Jacob im Präteritum. Mit knapp über 400 Seiten und 11 Kapiteln plus Prolog sind die Kapitel verhältnismäßig lang.
Jacob wird als blasser, dünner Junge mit schwarzen Haaren beschrieben. Er gilt in der Schule als Außenseiter ohne nennenswerte Talente. Allerdings besucht er in der Schule ein paar Kurse für überdurchschnittlich begabte Schüler, weswegen er auch den Groll mancher Rüpel auf sich zieht, gegen die er sich aufgrund seiner Statur nicht wehren kann. Deswegen ist er bestrebt, möglichst nicht aufzufallen. Dass er jedoch besondere Fähigkeiten besitzt, wird ihm erst im Verlauf des Romans bewusst.
Riggs Schreibstil ist bündig, präzise und unverschnörkelt. Es gelingt ihm, eine mysteriöse, teils düstere, Atmosphäre zu kreieren, ohne sich in Details zu verlieren. Das Tempo ist recht entschleunigt, es kommt aber dennoch keine Langeweile auf, sondern bleibt kontinuierlich unterhaltsam und flüssig. Jacobs spitzer und sarkastischer Humor setzt dem Ganzen noch die Kirsche auf. Besonders gut verwischt Riggs die klassischen Grenzen der Urban Fantasy zwischen realer und übernatürlicher Welt. Für jedes unerklärliche Phänomen finden Jacobs Eltern oder sein Psychiater eine ansatzweise plausible Erklärung. So werden die Monster, die Abe in seinen Erzählungen gejagt haben soll, zu Nazis, gegen die Abe sich als polnischstämmiger Jude in den 1940er-Jahren wehren musste und die besonderen Kinder waren in jener Weise besonders, weil sie wie Abe ebenfalls Juden waren und aus den deutschen Besatzungsgebieten flüchten mussten. Abes Geschichten entspringen also eher seiner Vergangenheit dekoriert mit blühender Fantasie. Auch Jakes Behauptung ein Monster mit Tentakeln gesehen zu haben, wird als Halluzination aufgrund psychischen Stresses deklariert. Zudem werden neben Fantasy- auch manche Horrorelemente mit einbezogen, die für ein Jugendbuch ungewöhnlich finster anmuten. So werden nicht nur unheimliche Monster, sondern auch eine zerfetzte Leiche oder Tierkadaver beschrieben, die nichts für schwache Nerven sind. Als empfohlenes Lesealter wird häufig 12 bis 17 Jahre angegeben. Für Zartbesaitete ist dies aber stellenweise nichts, deswegen würde ich die Bücher tendenziell eher für Leser im Alter zwischen 14 bis 18 Jahren empfehlen. Ich fand diese Passagen aber extrem fesselnd und konnte mich sehr schnell in dem Buch verlieren.
Ein auffallendes Highlight sind die zahlreichen antiken Fotografien aus Riggs privater Sammlung, die die Geschichte begleiten und optisch untermalen. Viele davon zeigen Menschen. Manche Aufnahmen sind mysteriös, manche sogar unheimlich. Auf einigen Fotos lässt sich nur schemenhaft etwas erkennen. „Die Insel der besonderen Kinder“ entstand übrigens durch die Idee Riggs‘ Lektors eine Geschichte auf Basis seiner Fotokollektion zu schreiben. Das Ergebnis kann sich absolut sehen lassen.
Wie anfangs erwähnt, wurde dieses Buch 2016 vom Kultregisseur Tim Burton verfilmt, von dem ich vor allem die Stop-Motion-Filme liebe. Die Kritiken fielen teilweise gut, manchmal aber auch eher mäßig aus. Kritisiert wurden vor allem die streckenweise schlechten CGI-Effekte, die unterschiedlich starken schauspielerischen Leistungen und das unglaubwürdige Ende. Insbesondere als Buchverfilmung ist der Film allerdings eine Enttäuschung. Er lief Anfang des Jahres erstmals im deutschen Free TV. Ich habe ihn mir im Rahmen dieser Recherche bei einem Streamingdienst angeschaut und finde, dass Buch und Film insgesamt, aber primär an völlig unnötigen Stellen, zu sehr voneinander abweichen. Beispielhaft nenne ich drei Faktoren, die mich besonders gestört haben, wobei es selbstverständlich noch weitere Abweichungen gibt. Erstens: Der Einbau von Frauen in den Film, die ursprünglich männliche Figuren aus dem Buch ersetzen. Als Jacob einen Anruf seines Opas erhält, fährt er im Buch gemeinsam mit seinem Freund Ricky zu Abes Haus. Im Film wird Jake dagegen von einer Arbeitskollegin aus der Drogerie gefahren, obwohl er im Buch ein durchwachsenes Verhältnis zu seinen Kollegen hat. Dasselbe geschieht mit Dr. Golan, der im Buch ein Mann, im Film aber eine Frau ist, was aus einem speziellen Grund erst recht keinen Sinn macht. Also, warum? Wollte Burton die Frauenquote erhöhen? Mit den Produktionskosten kann das jedenfalls nichts zu tun haben und ich finde es schade, dass der verrückte Ricky aus dem Film gestrichen wurde.
Zweitens: Die Umsetzung der besonderen Kinder. Denn auch hier gibt es zu viele Abweichungen. Manche Kinder sind sehr nah an der Buchvorlage, beispielsweise Horace, Claire oder die Zwillinge. Besonders dämlich ist aber die Vertauschung der Fähigkeiten von Emma und Olive, was weitreichende Folgen für den Plot hat. Außerdem ist Olive deutlich älter als im Buch. Drittens: Die völlig unterschiedlichen Enden. Auf mich wirkt es so, als sei Burton das Buchende nicht spektakulär genug gewesen. Stattdessen bastelt er sich ein überzogenes, fast schon albernes Finale zurecht. Das Schlimmste daran ist aber, dass, um dieses Ende zu konzipieren, inhaltlich nicht nur Aspekte aus „Die Insel der besonderen Kinder“ verwendet wurden, sondern auch aus den Fortsetzungen. Wer also den Film schaut, wird demnach über den ersten Band hinweg gespoilert, was für die Leserschaft ein Unding ist. Kurzum, der Film ist insgesamt passabel, aber eine unnötig schlechte Buchverfilmung.
Das Ende des Jugendbuches dagegen ist deutlich passender, unvorhersehbarer und nicht so unbegründet knallbunt. Auch wenn es nicht das atemberaubendste Finale ist, das ich je gelesen habe, bin ich doch voll zufrieden. Die Geschichte bricht dann recht abrupt ab, ohne Cliffhanger und ohne Epilog, sodass man einfach das Gefühl hat, dass dies nicht das Ende gewesen sein kann und viele Fragen offen bleiben: Was wird aus Miss Peregrine? Wohin werden die Kinder jetzt reisen? Wird aus Emma und Jacob noch ein Paar? All diese Fragen werden natürlich in den Fortsetzungen geklärt.
„Die Insel der besonderen Kinder“ ist wirklich eine ganz wunderbare, außergewöhnliche und skurrile Geschichte. In Kombination mit den jahrelang gesammelten Fotos ist Ransom Riggs hier ein Meisterwerk gelungen, das mit seiner Einzigartigkeit positiv aus der glatt gebügelten Masse der Jugendliteratur hervorsticht. Alles passt perfekt. Der präzise Schreibstil ist garniert mit einer großzügigen Prise Horror, der die Zielgruppe tief in seinen Bann ziehen wird. Ich konnte mich schnell in das Buch aus dem Jahr 2013 verlieben. Tatsächlich bin ich hiermit sehr positiv überrascht worden und kann deswegen guten Gewissens alle fünf Federn vergeben. „Die Insel der besonderen Kinder“ ist somit mein erstes Jahreshighlight und ich hoffe, dass ich auch von der Fortsetzung „Die Stadt der besonderen Kinder“ so begeistert sein werde.
- Frank Herbert
Dune – Der Wüstenplanet
(559)Aktuelle Rezension von: mybookishdreamAls ich "Dune" von Frank Herbert in die Hand nahm, war ich bereits von Denis Villeneuves Filmadaption fasziniert. Doch das Buch eröffnete mir eine noch tiefere und reichhaltigere Welt, als ich sie auf der Leinwand erlebt hatte.
Herberts Schreibstil ist dicht und atmosphärisch. Er erschafft ein komplexes Universum, das mich von der ersten Seite an in seinen Bann zog. Die detaillierten Beschreibungen der Wüstenlandschaft von Arrakis ließen mich förmlich den Sand zwischen meinen Zehen spüren und den Geruch des Gewürzes in der Luft wahrnehmen.
Was mich besonders beeindruckte, war die Vielschichtigkeit der Charaktere. Paul Atreides' Entwicklung ist im Buch noch nuancierter dargestellt als im Film. Seine inneren Konflikte und Gedankengänge geben der Geschichte eine zusätzliche Tiefe, die mich emotional stark berührte.
Die politischen Intrigen und philosophischen Überlegungen, die Herbert in die Handlung einwebt, regten mich zum Nachdenken an. Themen wie Macht, Religion und Ökologie werden auf eine Weise behandelt, die auch heute noch hochaktuell ist.
Obwohl das Buch bereits 1965 erschienen ist, fühlte es sich für mich keineswegs veraltet an. Im Gegenteil, die Mischung aus futuristischen Elementen und fast mittelalterlich anmutenden Strukturen schafft eine einzigartige Atmosphäre.
Herberts Sprache ist zwar manchmal herausfordernd, aber jede Seite lohnt sich. Ich ertappte mich dabei, wie ich immer wieder innehielt, um über bestimmte Passagen nachzudenken.
Für mich ist "Dune" mehr als nur Science-Fiction. Es ist ein literarisches Meisterwerk, das mich tief beeindruckt und zum Nachdenken angeregt hat. Die Lektüre hat meine Wahrnehmung des Films bereichert und mir eine neue Perspektive auf die Geschichte eröffnet.
Wenn du den Film mochtest, kann ich dir das Buch nur wärmstens empfehlen. Es bietet so viel mehr Tiefe und Kontext, dass es sich wie eine völlig neue Erfahrung anfühlt.
- Kristin Cashore
Die Beschenkte (Die sieben Königreiche 1)
(2.764)Aktuelle Rezension von: GartenderBuecherKatsa ist jung, stark, selbstbewusst, bei fast allen Dingen des Lebens und mitfühlend. Im Umgang mit anderen Menschen ist sie zum Teil etwas unbeholfen und auch Geduld zählt nicht wirklich zu ihren Stärken. Sie gibt stets ihr Bestes und geht bis an ihre Grenzen und darüber hinaus, um andere zu schützen. Die Beziehung zu ihrem Onkel, dem König, ist eher kompliziert und er bedeutet Katsa nichts. Mit seinem Sohn hingegen versteht sie sich gut.
Prinz Greening Grandemalion, genannt Bo, ist geduldig, feinfühlig, klug und ein guter Kämpfer. Er strebt nicht nach Macht und Einfluss, sondern begnügt sich mit dem, was er hat. Seine Familie bedeutet ihm sehr viel.Die Handlung war spannend und sehr abwechslungsreich. Am Anfang ist es eher etwas ruhiger und im letzten Drittel überschlagen sich dann die Ereignisse. Zum Teil waren mir hier die Zufälle zu unglaubwürdig und ich hätte mir gewünscht, dass es einen besseren Aufbau bzw. eine Hinarbeit auf diese Momente gegeben hätte. Trotzdem konnte man gut mitfiebern. Die Beziehung zwischen Katsa und Bo war gut herausgearbeitet und fühlte sich organisch an. Lediglich die erste Sexszene enthält aus heutiger Sicht eine veraltete Vorstellung. Da das Buch aber schon älter ist, ist das verkraftbar.
Die Welt klang interessant und vor allem das Konzept der Beschenkten gefällt mir gut. Ich hätte mir jedoch noch eine tiefere Ausarbeitung der verschiedenen Länder gewünscht.Der Schreibstil war flüssig.
Das Cover gefällt mir gut. Vor allem das man auf dem Buchrücken noch das Bild vom alten Cover als Symbol eingefügt hat, empfinde ich als sehr schön.
- Jennifer L. Armentrout
Obsidian 5: Opposition. Schattenblitz
(1.869)Aktuelle Rezension von: liebe1904"Ich wollte sie. Ich brauchte sie. Ich liebte sie."
Ein Abschluss der Reihe, mit dem man durchaus zufrieden sein kann.
Die Geschichte hatte in diesem Teil für mich ein wenig nachgelassen, die ganz große Spannung wie in den letzten Teilen war zeitweise ein wenig weg. Für dieses Buch habe ich einige Tage länger zum Lesen gebraucht, ein Weglegen war möglich, trotz des letzten großen Showdowns.
Aber das Beste war der Epilog - wie wundervoll war der denn bitte ?! Für mich der beste Epilog den ich je gelesen habe, meine Augen waren voller Tränen zum Schluss, einfach weil es so schön war. Das Beste kommt eben immer zum Schluss.
Für die Obsidian Reihe gibt es eine klare Leseempfehlung.
- Stephenie Meyer
Biss zur Mittagsstunde (Bella und Edward 2)
(7.743)Aktuelle Rezension von: ApplesreadingAlso, was Twilight betrifft, ist der zweite Teil der Reihe, Biss zur Mittagsstunde, nochmal ein Schritt weiter in die problematische Dynamik zwischen Bella, Edward und Jacob. Und ehrlich gesagt, ich kann es kaum fassen, wie Edward sich immer wieder verhält. Er liebt Bella angeblich über alles, aber anstatt sie zu beschützen, trifft er die Entscheidung, sie einfach zu verlassen – weil er denkt, dass es besser für sie ist. Was zur Hölle, Edward?! Du verlässt sie einfach, ohne mit ihr zu reden, und lässt sie in einem Zustand der Verzweiflung zurück, ohne zu wissen, was sie tun soll. Das ist nicht nur extrem egoistisch, sondern auch unglaublich unüberlegt. Er glaubt, dass er ihr nur schaden würde, aber in Wirklichkeit tut er das, was ihm selbst am meisten hilft – er entzieht sich der Verantwortung und verlässt sie, um sich nicht mit den Konsequenzen seiner eigenen dunklen Natur auseinanderzusetzen. Es ist schwer zu verstehen, warum Bella trotzdem wieder zu ihm zurückkehrt, obwohl er sie einfach abserviert hat. Ihre Entscheidung, zu ihm zurückzukehren, ist fast schon die Definition von toxischer Bindung.
Dann gibt es Jacob. Er ist sicherlich eine viel bessere Unterstützung für Bella, besonders nachdem Edward abgehauen ist. Jacob kümmert sich um sie, ist für sie da, während sie sich von Edwards Entscheidung erholen muss. Aber irgendwie scheint Bella in ihrem Kopf nur einen Platz für Edward zu haben. Sie erkennt gar nicht, wie viel Jacob für sie tut, und ich habe mich wirklich gefragt, warum sie nicht einfach auf ihre eigenen Gefühle hört, anstatt auf die vermeintliche "wahre Liebe", die Edward ihr vorgaukelt. Sie wechselt zwischen den beiden Männern hin und her, und das ist nicht gerade fair gegenüber Jacob. Warum kann Bella nicht erkennen, was er ihr wirklich gibt?
Die Dynamik zwischen Edward und Bella ist einfach nur frustrierend. Sie lässt sich immer wieder von Edward manipulieren und kontrollieren, obwohl er ihr fast das Leben zur Hölle macht. Edward hat diese ständige "Ich weiß, was besser für dich ist"-Haltung, die mich wirklich nervt. Ja, du bist ein Vampir und hast übernatürliche Kräfte, aber das bedeutet nicht, dass du einfach alle Entscheidungen für Bella treffen kannst! Sie ist keine hilflose Marionette, die du nach deinen Vorstellungen lenken kannst. Und Bella? Sie ist so verdammt abhängig von ihm, dass sie ihr eigenes Leben völlig aus den Augen verliert, sobald er da ist oder eben nicht mehr da ist. Es gibt so viele Momente, in denen Bella eigentlich eine starke und selbstbewusste Frau sein könnte, aber stattdessen verfällt sie immer wieder in diese depressive und hilflose Haltung, sobald Edward in der Nähe ist.
Die ganze Geschichte ist von toxischen Beziehungsmustern durchzogen, und es ist wirklich schwierig, sich als Leser nicht aufzuregen. Bella hat keine Eigenständigkeit, und Edward tut nichts, um ihr zu helfen, diese zu entwickeln. Im Gegenteil, er fördert sogar ihre Abhängigkeit. Jacob ist die einzige Person, die sie wirklich unterstützt und die es verdient hätte, ihr Herz zu gewinnen, aber Bella ignoriert ihn oft zugunsten von Edward, der immer wieder enttäuscht.
Es ist also schwierig, Twilight in diesem Teil zu mögen, wenn man wirklich einen Blick auf die Beziehung zwischen den Charakteren wirft. Ich verstehe, dass es in der Geschichte um "Liebe" geht, aber diese "Liebe" ist in vielerlei Hinsicht toxisch und ungesund. Die Dynamik zwischen Edward und Bella ist eher eine Geschichte von Besessenheit und Kontrolle, als eine, in der beide sich wirklich respektieren und unterstützen.