Bücher mit dem Tag "fakten"
217 Bücher
- Frank Schätzing
Der Schwarm
(5.441)Aktuelle Rezension von: Sabrina_MeinenAnders als manch einer glauben mag, sind sich viele Menschen schon seit längerem über die Wichtigkeit des Umweltschutzes bewusst. Als Frank Schätzing das Buch "der Schwarm" schrieb, gingen viele von den "Fridays for Future"-Kids noch zur Schule.
Basierend auf der Klimaerwärmung hat der Autor eine fiktive Geschichte aufgebaut. Die Menschheit wird plötzlich von Würmern, Krebsen, Orcas und anderen Wasserlebewesen angegriffen bzw. diese bearbeiten den Meeresboden um diesen zum Abrutschen zu kriegen.
Der Mensch sieht sich plötzlich einer tierischen Übermacht entgegen. Wie immer begegnet er dieser nicht nur einseitig, nein er bemüht sich sie nicht nur zu bekämpfen sondern auch sie zu erforschen und nach einer friedlichen Lösung zu suchen. Ob er sie wirklich finden kann, werde ich natürlich nicht verraten.
Im Grunde genommen bestehen die Hauptkonflikte zwischen den Menschen und dem Unbekannte aus dem Wass er sowie zwischen Militär und Wissenschaft. Dazu gibt es weitere Nebenkonflikte, die mir teils zu weit führen und etwas von der Geschichte ablenken.
Insgesamt hätte das Buch um einige Seiten schlanker sein dürfen. Es ist zwar gut geschrieben, aber manche Szenen sind von Beschreibungen überladen. Auch die Anzahl der Figuren war mir zu viel. Ich hatte Schwierigkeiten sie auseinander zu halten. Insbesondere zwischen Mann und Frau zu trennen. Hier wäre es hilfreich gewesen, wenn die Figuren weniger oft mit Nachnamen genannt würden.
Empfehlen kann ich das Buch allen, die es bildgewaltig brauchen und Beschreibungen in Büchern lieben. Ebenso Lesern, die gerne Geschichten mit Unbekannten Wesen mögen und es gerne etwas wissenschaftlicher wollen.
- Dan Brown
Das verlorene Symbol
(2.020)Aktuelle Rezension von: Frank1Klappentext:
Robert Langdon ist zurück – und er begibt sich auf eine Jagd, die in der Geschichte des Thrillers ihresgleichen sucht.
Als Robert Langdon von seinem ehemaligen Mentor gebeten wird, einen Vortrag in Washington zu halten, erwartet er dort ein gespanntes Publikum, das seinen Ausführungen zur Symbolik in der Architektur der Hauptstadt folgen möchte. Stattdessen findet er die mit rätselhaften Tätowierungen versehene, abgetrennte Hand eines Menschen vor. Und es erwartet ihn ein perfider Killer, der von einer geheimnisvollen Mission erfüllt ist. Die Suche nach etwas, das tief im Herzen der amerikanischen Metropole verborgen liegt – und dessen Entdeckung den Lauf der Geschichte für immer verändern würde.
Mit seinen subtilen Verknüpfungen von erstaunlichen Fakten, geheimnisvollen Codes und mysteriösen Artefakten fasziniert Das verlorene Symbol auf jeder Seite mit Überraschungen und atemberaubenden Wendungen. Und Robert Langdon muss schon bald erkennen: Nichts ist so schockierend wie das, was direkt vor unseren Augen liegt.
Rezension:
Als Robert Langdon gerade frühstücken will, ruft der Assistent eines guten Freundes an, ob er am selben Abend als Redner bei einer Veranstaltung im Capitol einspringen kann. Er wird sogar mit einem Privatflugzeug abgeholt. Als er jedoch im Capitol eintrifft, stellt sich heraus, dass gar keine Veranstaltung angesetzt ist. Stattdessen taucht im Besucherbereich eine abgetrennte, über und über tätowierte menschliche Hand auf. An einem auffälligen Ring erkennt Robert diese als die seines Freundes. Sowohl der Entführer des Freundes als auch die CIA setzen ihn schon bald unter Druck, das Rätsel zu lösen.
„Illuminati“ und „Sakrileg“ kenne ich nur aus den Verfilmungen. Dan Browns 3. Thriller um seinen Protagonisten Robert Langdon habe ich jetzt, 14 Jahre nach der Veröffentlichung, in Buchform konsumiert. Ich muss zugeben, dass der Schreibstil wirklich fesseln kann. Der Hintergrund der Handlung ist eng mit den Ritualen des Freimaurertums verknüpft. Leider gibt es keinen Anhang, in dem verraten wird, was konkret auf Tatsachen beruht und was der Fantasie des Autors entspringt, wie ich es aus einigen anderen, an realen Vorgaben orientierten Büchern kenne. Da kann man als Leser leider nur raten. Bei einigen technischen Gegebenheiten sind allerdings erhebliche Logikschwächen erkennbar, weshalb man wohl durchaus auch bei dieser Thematik ein gesundes Misstrauen an den Tag legen sollte. Das hat jedoch keinerlei Einfluss auf das Funktionieren der Geschichte, die einen schnell in den Bann zieht und bis zum Ende nach knapp 800 Seiten gefangen hält. Wie der Autor immer wieder neue Überraschungen einbaut und das Ganze am Ende doch logisch zusammenpasst, zeigt Können. Alleine die Aufdeckung der Identität des Täters überrascht, obwohl sich herausstellt, dass alle zuvor eingebauten Informationen korrekt sind.
Für die Übersetzung kann man dieses große Lob nicht uneingeschränkt übernehmen. Hier fallen nämlich einige Eigentümlichkeiten ins Auge. Das fängt damit an, dass das Capitol in Washington manchmal (nicht immer!) eingedeutscht mit „K“ geschrieben wird. Auch Einheiten werden mal im amerikanischen Maß, mal im metrischen angegeben. Man gewinnt beinahe den Eindruck, einzelne Teile des Buches wären von unterschiedlichen Übersetzern bearbeitet worden, zwischen denen keine Absprachen stattfanden.
Der Autor wechselt häufig zwischen den unterschiedlichen Protagonisten beziehungsweise dem Antagonisten. Dabei setzt sich das Puzzle nur langsam zusammen. Auffallend ist auch, mit wie wenigen namentlich bekannten Charakteren ein Buch dieses Umfangs auskommen kann.
Fazit:
Trotz kleiner Schwächen im Detail kann dieser Robert-Langdon-Thriller mit seinem gekonnten Handlungsaufbau überzeugen.
Alle meine Rezensionen auch zentral im Eisenacher Rezi-Center: www.rezicenter.blog
Dem Eisenacher Rezi-Center kann man auch auf Facebook folgen.
- Daniel Kehlmann
Die Vermessung der Welt
(3.417)Aktuelle Rezension von: BemyberlinbabyVerglichen mit anderen Büchern von Daniel Kehlmann steht dieses für mich leider ziemlich am Ende der Liste. Es hat mich kaum gefesselt und dadurch dass ein Großteil des Buchs aus naturwissenschaftlichen Erkenntnissen besteht auch hin und wieder abgehangen. Die Idee, sich solch berühmte Protagonisten zu angeln ist dennoch bemerkenswert. Der Schreibstil an sich hat mir allerdings sehr gut gefallen und war der Zeit, in der der Roman spielt, wunderbar angepasst.
- V. S. Gerling
Falsche Fährten
(52)Aktuelle Rezension von: birgitfaccioli
In Deutschland werden pensionierte Ärzte ermordet und teilweise vorher noch gefoltert.Eines haben diese Ärzte allerdings gemeinsam.Sie haben alle zu DDR Zeiten in der Charité in Berlin gearbeitet.
Nicolas Eichorn und Helen Wagner ,die nicht nur Partner beim BKA Berlin sind sondern auch privat,werden mir dem Fall beauftragt.
Im Zuge der Ermittlungen kommen Sie einem grausamen Verbrechen auf die Spur an dem die großen Pharmafirmen beteiligt sind und damit auch Helens eigener Vater.
Unerwartet bekommen Sie noch Hilfe von Jemandem der eigentlich Nicolas beruflich schaden soll .
Der Hintergrund einer wahren Geschichte bildet die Story ,was ich absolut klasse finde,allerdings wurde hier bei der Ausschmückung doch arg übertrieben.
Nicolas ist ein recht eigenwilliger Ermittler der in den eigenen Reihen nicht nur Freunde hat.Ich mag den trockenen Humor der die Spannung einige male durchbricht.
Oftmals wurde ein den vorherigen Fall von Nicolas und Helen berichtet ,den ich allerdings nicht gelesen hab.So fehlten mir leider einige Informationen.
Auch die asiatische Mafia fand ich übertrieben , da ist wohl dem Autor die Fantasie mit ihm durch gegangen :)
- Abigail Tucker
Katzen
(57)Aktuelle Rezension von: Helena89Die amerikanische Journalistin Abigail Tucker – selbst eine große Katzennärrin – geht in ihrem Werk „Der Tiger in der guten Stube“ der Frage nach, warum Katzen derartig beim Menschen beliebt sind.
Das in zehn Kapitel unterteilte Sachbuch ist äußerst abwechslungsreich. Zunächst geht Tucker der Evolutionsgeschichte der Katze nach und geht bis auf die Ursprünge der Katze-Mensch-Beziehungen zurück. So erfährt der Leser beispielsweise, dass nach neuesten Befunden unsere Hauskatze ausschließlich von der Falbkatze, einer Unterart der Wildkatze abstammt – der Felis silvestris lybica! Während Löwen heute „nur noch Relikte ohne Königreich sind“, hat sich „der kleine spaßige Bruder des Löwen, einst nichts weiter als eine Fußnote der Evolution zu einer wahren Naturgewalt aufgeschwungen.“ Das herausstechendste Merkmal dieser äußerst lieblichen Fußnote ist ihr „naturgegebenes Draufgängertum – eine Eigenschaft, die letztlich die Grundsubstanz für die Bindung zwischen Mensch und Katze bildet“.
In den weiteren Kapiteln erfahren wir, wie sich die Katzen auf dem ganzen Planeten ausbreiteten – vorzugsweise dank der Seefahrer – und viele Ökosysteme (zer)störten, da sie als reine Carnivoren ohne Spezialisierung eine große Bandbreite an Säugetieren, Vögeln und Insekten zu ihrer Beute machen können. So werden Hauskatzen zu den hundert besonders problematischen invasiven Arten gezählt. In Australien beispielsweise wurden Katzen von Wissenschaftlern zur größten Bedrohung der dort lebenden Säugetiere erklärt – sie seien weit gefährlicher als der Verlust von Lebensraum oder gar der Klimawandel. Aber gerade auch auf großen und kleinen Inseln, wo der Fluchtweg für die Beutetiere abgeschnitten ist, die sich zudem durch die sogenannte „Inselzahmheit“ auszeichnen, ist dieses Problem besonders groß. Im darauffolgenden Kapitel beschreibt die Autorin, wie der Mensch der stets wachsenden Hauskatzenpopulation Herr zu werden versucht – von Euthanasie bis hin zu der humaneren Methode der Kastration und anschließenden Freilassung (kurz TNR genannt) hat der Mensch ziemlich jeden Weg eingeschlagen. Diese Buchabschnitte sind wirklich schwer verdaulich und der Leser wird von einem Entsetzen ins andere geführt. Gott sei Dank gibt es immer wieder einen Lichtblick in Form der Menschen, die ihr Leben dem Tierschutz und der Forschung zwecks Verbesserung der Zustände widmen.
Von da an befasst sich das Werk mit Themen, die dem Leser bei der Anschaffung dieses Buches wohl eher vorgeschwebt haben: Die Autorin schreibt über die ersten und neuesten Katzenausstellungen, darüber wie man seine Wohnung nach Katzenvorstellung einrichten kann, über die verschiedenen Rassen und nicht zuletzt über den Internetsiegeszug, den Katzen davongetragen haben. So bestehe, Tucker zufolge, die große Internetpräsenz und -beliebtheit der Katze vor allem in der „ungewöhnlichen Mixtur aus menschenähnlichen Gesichtszügen und Ausdruckslosigkeit“, die dem Menschen die Freiheit erlauben, ihnen jedwede Gemütsregung dazudichten. Auch über Internetberühmtheiten wie Lil Bub, Grumpy Cat, Colonel Meow, Princess Monster Truck, Sir Stuffington und Hamilton the Hipster wird berichtet.
„Sie haben nicht nur Ökosysteme, Schlafzimmer und Hirngewebe vereinnahmt, sondern ganze Kulturen.“ – so Abigail Tuckers äußerst pointiertes Fazit. „Der Tiger in der guten Stube“ ist ein äußerst ansprechendes und informatives Sachbuch, das keine Frage mehr offen lässt. Aufgelockert wird das Ganze mit vielen Geschichten aus dem Privatleben der Autorin.
- Elizabeth Kostova
Der Historiker
(310)Aktuelle Rezension von: David_LindsamDer Titel des Buches (engl. „The Historian“) ist zugleich Motto, Charakterisierung aller Hauptpersonen und Auflösung eines großen Rätsels zum Ende hin – und könnte damit kaum treffender gewählt sein.
Eingleisig oder gar schmalspurig wird der Roman deshalb nicht. Im Gegenteil. In drei Generationen spielt die Handlung und wir reisen in verschiedenen Zeiten des 20. Jahrhunderts (30er, 50er, 70er) von Amsterdam, nach Istanbul, Budapest, Südfrankreich und Rumänien, immer auf den Spuren Vlad III. und den Zeugnissen über ihn aus dem 15. Jahrhundert. Die treibenden Kräfte sind die großen Fragen: Wo ist das Grab des vermeintlichen Grafen Dracula? Und liegen dort wirklich seine sterblichen Überreste?Unerwarteter Erfolg für einen viktorianischen Roman …
Als der Debütroman von Elizabeth Kostova 2005 in den USA erschien, landete er direkt auf Platz 1 der amerikanischen Bestsellerlisten (New York Times u.a.). Zwei Jahre zuvor war „The Da Vinci Code “ von Dan Brown (dt. „Sakrileg“) erschienen und zu den Topsellern in der Branche aufgestiegen. Das Publikum war begierig auf Thriller, die Action und die Suche nach Rätseln in der Geschichte verbanden, weshalb die Verlagswelt sich in einer Auktion um die Rechte für dieses Werk überbot und damit ein groteskes Stück Buchgeschichte schrieb. Nachdem der Verlag Little, Brown and Company bereits 2 Millionen als Honorar für die Autorin aufgewendet hatte, musste ein gigantisches Marketing mit TV-Werbung und zehntausenden Vorabexemplaren folgen. Ein riskantes Buchpokerspiel …
Am ersten Tag des Erscheinens wurde in den USA 80.000 Exemplare verkauft. Nach nur einer Woche lagen die Verkaufszahlen bereits so hoch (ca. 700.000), dass The Historian sich auf den Platz 1 geschoben hatte. Das ist eine waschechte american success story und in diesem Fall ein besonderer Glücksfall für die Leserwelt. Durch spekulative Marktmechanismen wurde ein sonst eher leises und anspruchsvolles Werk in Welt der Massenware hochgepusht.
Niemand war mehr über den Erfolg erstaunt als die Autorin selbst: „It’s a literary novel, not a commercial novel“. Nach ihrer Meinung hatte sie einen langsamen, viktorianischen Roman geschrieben. Ihre Helden stolpern nicht abgebrüht, abenteuerlustig und plündernd wie India Jones durch unentdeckte Überreste der Vergangenheit, sondern sie sind echte Historiker und Bibliothekare, die sich in mühevoller Kleinarbeit durch vergilbte Karteikartenkataloge kämpfen und die Geheimnisse der Vergangenheit in unzugänglichen Faksimiles akribisch entziffern.
In Deutschland erschien das Buch noch im gleichen Jahr (2005) bei Bloomsbury (engl. Verlag, bei dem Harry Potter im Original erschien), aber die Resonanz war sehr verhalten. Ich kann nur mutmaßen, ob das vergleichsweise schmale Marketing der Grund war, oder vielleicht die etwas eigene deutsche Leserschaft. Tatsächlich dominierten den deutschen Fantasy-Markt in dieser Ära Zwerge, Orks, Elfen und natürlich die Hogwartsschule für Hexerei und Zauberei. Obwohl ebenfalls 2005 (und auch bei Little, Brown and Company) Stephenie Meyer mit dem ersten Buch ihrer Twilight-Serie einen Vampir-Boom in den darauffolgenden Jahren auslöste, wurde Der Historiker von dieser Welle nicht mitgerissen. Mein böser Verdacht ist, dass das deutsche Fantasy-Publikum schlicht keine anspruchsvolle Kost gewohnt war und deshalb das Dargebotene nicht zu würdigen wusste. Das Urteil mildernd muss ich hinzufügen, dass der viktorianische Schauerroman eine lange und würdige Tradition in den englischsprachen Ländern besitzt und die Geschmacksnerven der Leserschaft besser auf einen über 800 Seiten langen Roman eingestellt sind, in dem der interessante, aber normale Historiker-Alltag nur an einzelnen Stellen von dem Unheimlichen durchbrochen wird. Hoch spannend bleibt es allemal – auf zum Inhalt:
Geschichten über Geschichte
In ihrer Kindheit bereiste Elizabeth Kostova (geb. 1964) mit ihrer Familie die südeuropäischen Ostblockstaaten und erinnert sich gerne an die Geschichten, die ihr Vater zur Unterhaltung auf den langen Fahrten über Dracula erzählte. Damit war nicht nur ihr Interesse an dieser schillernden Gestalt zwischen Mythos und historischer Realität geweckt, sondern auch die Erzählform für ihren ersten Roman gefunden. In dem fiktiven Epilog stellt sich eine amerikanische Geschichtsprofessorin vor, die in Rückblenden von ihren Erlebnissen als Sechzehnjährige berichtet, natürlich auf Reisen durch Europa mit ihrem Vater, dem sie ganz langsam das große Geheimnis um ein kleines Büchlein entlockt, das in seinem Inneren nur einen großen, zornigen Drachen beherbergt – das Zeichen des Ordo Draconis, dem Vlad der III. angehörte, weshalb er den Beinamen Drăculea trug.
Ihr Vater, den wir als Paul kennenlernen, berichtet von den seltsamen Begebenheiten, wie er in den 50ger Jahren als Student in Oxford bei seinen Unterlagen plötzlich dieses leere Buch fand. Als er seinen Geschichtsprofessor Rossi zu Rate zieht, offenbart ihm dieser, dass auch er ein solches Buch besitzt und seine Nachforschungen ihn zu dem walachischen Fürsten (heutiges Rumänien) aus dem 15. Jahrhundert geführt haben. Aus unerfindlichen Gründen übergibt der sonst so rationale Professor Paul die Aufzeichnungen über seine Suche nach dem Grab und fügt fast ängstlich hinzu: „Dracula … Vlad Țepeș … lebt noch“ (35). Am gleichen Abend verschwindet Rossi spurlos; zurück bleiben nur ein paar Tropfen Blut. Verzweifelt sucht Paul in den Unterlagen nach Hinweisen, was seinem Professor passiert sein könnte, und trifft in der Bibliothek auf eine junge Doktorandin, die Rumänin Helen. Nach einer zaghaften Annäherung der beiden zeigt sich, dass Helen den Professor durch ihre Arbeit über Vlad III beeindruck möchte, weil sie dessen uneheliche Tochter ist. Paul erzählt ihr von seinem Verdacht, was mit dem Professor geschehen sein könnte, aber ein Bibliotheksangestellter belauscht das Gespräch und beißt Helen in den Hals. Überhastet brechen die beiden nach Istanbul auf, wohin eine erste Spur weist.
Immer weiteren Dokumenten und ihren Geheimnissen folgend reisen Paul und Helen nach Ungarn, Rumänien und Bulgarien, werden von Untoten heimgesucht, entdecken nach langen Mühen tatsächlich das Grab des Fürsten, treffen auf den sterbenden Professor, erfahren die wahre Geschichte der Begegnung zwischen ihm und Helens Mutter aus seinen persönlichen Aufzeichnungen und begegnen dem leibhaftigen Vlad Dracula … Mehr kann ich leider nicht verraten, ohne doch auf gemeine Art zu spoilern.
Inzwischen ist jedoch auch der Vater der Erzählerin spurlos verschwunden und die 16-Jährige macht sich in Südfrankreich auf die Suche nach ihm, denn sie vermutete ihn an einem der letzten Orte, wo Dracula noch eines seiner geheimen Gräber besitzt. Sie wird von unheimlichen Wesen verfolgt, aber auch von einem studentischen Gentleman wacker unterstützt.
Die verschiedenen Erzählebenen verflechten sich im Laufe des Romans so stark miteinander, dass man als Leser die Geschehnisse in drei Zeiten fast synchron erlebt. Von Rossi erfahren wir durch seine Briefe und Tagebucheinträge, von Paul aus dessen eigenen Schilderungen auf der Reise mit seiner Tochter und zuletzt und parallel alles in der Erzählgegenwart von dieser selbst. Historik und die persönlichen Schicksale verweben sich auf brillante Art in den Historikern selbst.
Durch Geschichten in der Kindheit der Autorin wird das Interesse an Geschichte geweckt und daraus entsteht wieder die Lust auf Geschichten … Das ist die Geschichte des Buches Der Historiker.
Übrigens sind die historischen Hintergründe und Orte des Romans sehr gut recherchiert und stimmig, nur die Fakten um das Grab sind fiktiv und die Dokumente und Zeugnisse dazu fast komplett erfunden (ich habe selbst schon zum Thema Vlad III. geforscht).
Eine eigenwillige Hommage an Bram Stoker
Der Historiker liegt weitab vom üblichen Fantasy-Mainstream und ist durchaus ein Art Kunstwerk. Elizabeth Kostova hat 10 Jahre daran gearbeitet – manche der bekannteren Fantasy-Autoren bringen deutlich mehr als ein Werk pro Jahr heraus. Daraus lässt sich ersehen, welche Arbeit hinter diesem Buch steckt. Das macht einen Unterschied und der Unterschied ist spürbar.
Die Autorin hat sich eine interessante Mischung ausgedacht, indem sie historische Briefe, Dokumente und persönliche Berichte mit der Rahmenhandlung einer Ich-Erzählerin verbindet, die uns als LeserIn zu einer Entdeckungsreise in die Vergangenheit einlädt. Dabei nutzt die Amerikanerin ein Gestaltungsprinzip ihrer großen literarischen Vorlage, Bram Stokers „Dracula“ (1897), der seine Vampir-Geschichte als Tatsachendokumentation in Form von Tagebucheinträgen und Zeitungsartikel präsentiert.
Kostova stellt dieses Prinzip nicht in Frage, ironisiert es nicht. Eingebettet in eine rückblickende Erzählung umspinnt sie auf diese Weise unseren modernen, rational und historisch geprägten Geist und verführt uns für die Zeit des Lesens, daran zu glauben, dass Dracula tatsächlich noch bis ins letzte Jahrhundert sein Unwesen getrieben hat und, wenn ich den Epilog richtig verstehe, vielleicht sogar noch heute.
Vampirisches?
Kommen Vampir-Freunde auf ihre Kosten? Vielleicht nicht, je nach dem. Wer Bram Stokers Dracula mag, wird den Historiker noch weit mehr mögen, weil die Erzählweise viel moderner und weniger weitschweifig, blumig und umständlich ist. Und ein paar typische Gerne-Elemente finden sich durchaus. Bisse, Blut, Werkzeuge für die Vampirjagd (Silberdolch), Angriffe durch dienende Untote (Vampire), bezwingende Hypnose, Fledermausschatten, Särge und Grüfte …
Am meisten enttäuscht am ganzen Buch hat mich die Begegnung mit Dracula selbst – er ist anders als meine Vorstellung von ihm … und nicht übermäßig böse. Schade – ich hätte mich gerne mehr gegruselt.
Die Büchlein mit den leeren Seiten und dem Drachen hat er übrigens selbst gedruckt und verteilt … Warum? Wenn ich das mal so ganz verstanden hätte. Ich finde es nicht stimmig.Trotz der Umfänglichkeit des Buches bleibt vieles über Vlad Dracula offen, wie er zum Vampir wurde, wie viele seiner Art es noch gibt – reizvoll und unbefriedigend zugleich, aber in jedem Fall anregend für
die eigene Fantasie. Und das schätze ich durchaus.Einordnung in der Literatur und Kritik
Ein Feuilletonist der FAZ betitelte (2005) seine Rezension sarkastisch „wie man einen Roman pfählt“ und spielte damit auf die grausamen Hinrichtungsmethoden des historischen Vlads und auf Längen des Romans an, eine beliebte Kategorie der Literaturkritik, die wenig besagt. Tatsächlich ging es mir an einigen Stellen aber ähnlich und ich musste zwischendurch mein Durchhaltevermögen bemühen, um dran zu bleiben. Die Frage ist, wodurch diese Längen entstehen.
Ausführlichere Berichte von der Reise, Beschreibungen der Landschaft und der Städte, Details des Interieurs – all das gehört zum Schmuckwerk und literarischen Gewand eines Romans, der sich an die viktorianische Erzählweise des 19. Jahrhunderts anlegen will, dennoch wirkt es ungewohnt. Die Gothic Novel lebt davon, dass in die alltäglich erlebte Wirklichkeit plötzlich das Übersinnliche hereinbricht und alles in Frage stellt, weshalb man in der Literaturforschung von magischem Realismus spricht.
Die Längen haben also System. Trotzdem erwarten die Lesegewohnheiten des 21. Jahrhunderts etwas mehr Spannung. Mir hätte es geholfen, wenn die äußeren Orte ähnlich wie bei Dan Browns Thriller in einem direkten Zusammenhang mit der historischen Detektivarbeit gestanden hätten. Aber man kann auch nicht alles in einem Buch haben.
Der Historiker bietet zudem eine wunderschöne und tragische Liebesgeschichte, lässt das Leben im Rumänien und Bulgarien der 30er und 50er Jahre szenisch vor Augen treten und erzeugt eine leicht gruselige, melancholische Stimmung, die perfekt zu der Erzählung passt.
Und noch ein Zitat:„Es ist eine Tatsache, dass wir Historiker uns für Dinge interessieren, die zum Teil unser eigenes Ich widerspiegeln, vielleicht den Teil, den wir am liebsten nicht näher untersuchen würden, es sei denn auf dem Feld der Wissenschaft. Und je mehr wir in unsere Interessen eintauchen, desto mehr ergreifen sie von uns Besitz.“ (314)
- Tess Gerritsen
Der Meister
(1.180)Aktuelle Rezension von: leseparadiesDurchwegs spannend vom Anfang bis zum Ende. Liest sich flüssig weg und doch ist die Sprache so schön. Keine Szene ist zu knapp, keine zu umfangreich. Gänsehautfaktor und spannende Unterhaltung garantiert.
Es kommen Themen wie Vergewaltigung und Mord vor, aber man muss nicht hautnah dabei sein und jedes grausige Detail erfahren. Daher kommt zwar Gänsehautfeeling, aber keine ekligen Momente wie bei anderen Thrillern, die ich in solchen Momenten am liebsten in die Mülltonne treten würde.
Tess Gerritsen kann ich vertrauen. Ich habe einige Bücher der Autorin gelesen und liebe ihren Stil.
- Stefan Müller (2)
111 Gründe, Bücher zu lieben
(29)Aktuelle Rezension von: Leewinno_86Dieses Buch hatte ich mir vor vielen Jahren aufgrund des Titels gekauft, weil ich dachte, dass ich Bücher liebe, also ist es genau das richtige für mich. Ich fand es sehr anstrengend zu lesen und einige Gründe nicht nachvollziehbar. Es sollte eher heißen: "111 Gründe, warum Stefan Müller Bücher liebt."
- Roberto Saviano
Gomorrha
(181)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerGomorrha ist ein Sachbuch, so wird es beschrieben und das sollte man auch im Hinterkopf behalten. Es wird an keiner Stelle echte Spannung aufgebaut, dessen sollte man sich bewusst sein, somit kann es sich an manchen Stellen etwas ziehen. Auch die vielen verschiedenen Personen sind durchaus etwas verwirrend. Allerdings war das Buch für mich auch ein sehr interessantes und auch schockierendes Buch, vor allem das Ende hat es noch einmal wirklich in sich, ohne jetzt zuviel verraten zu wollen
- Michael Tsokos
Zerschunden
(400)Aktuelle Rezension von: black_books974,75/5 ⭐
Ich fand den ersten Band der Reihe rund um Fred Abel mehr als gelungen. Fred ist ein total sympathischer Protagonist und Dr Tsokos hat einen total irren, aber faszinierenden Serienmörder beschrieben, der es scheinbar auf alte Damen abgesehen hat. Die Tatsache, dass seine Bücher auf wahren Taten basieren, macht es noch verrückter. Der Schreibstil war sehr angenehm und mit 98 Kapiteln (plus Prolog und Epilog) ist es auch sehr schnell zu lesen. Es war fachlich auch wieder interessant , aber deutlich mehr Thrill, als in dem ersten Buch, was ich von ihm gelesen habe (Mit kalter Präzision).
Die Handlung war auch sehr gut nachzuvollziehen und man hat auch die ganze Zeit mit Lilli gehofft und gebangt.
Der einzige Kritikpunkt ist für mich, dass es noch sehr viele offene Fragen gab und eine Auflösung für mich nicht ganz Sinn gemacht hat (hoffe auf eine Erklärung im nächsten Band).
Ich hatte tolle Lesestunden und kann das Buch jedem empfehlen, der auf Thriller steht und nichts gegen einen brutalen und psychopathischen Serienmörder hat.
- Rainer Schmitz
Was geschah mit Schillers Schädel?
(51)Aktuelle Rezension von: LiedieIn diesem Buch finden sich 1200 Stichwörter von A bis Z und fast 4000 Namen. Hier kann der Leser herrlich schmöckern und fast alles über die Literatur erfahren - ob wichtig oder unwichtig. Muss man wissen, ob Ernest Hemingway zehn oder zwanzig Bleistifte spitzte, bevor er einen neuen Roman begann oder ob Celan Platanenrinde knetete, bevor er sich an die Arbeit begab? Nein - aber so manche Dinge sind doch sehr amüsant und vieles auch sehr interessant. Für mich ein unverzichtbares Buch, in dem ich immer mal wieder gerne lese und schon viele interessante Informationen zu meinen Lieblingsautoren gefunden habe. - Dr. Mai Thi Nguyen-Kim
Die kleinste gemeinsame Wirklichkeit
(121)Aktuelle Rezension von: lisa_zeilenzauberFür mich war die Autorin Mai Thi Nguyen-Kim bisher eine völlig unbekannte Persönlichkeit.
Durch Zufall bin ich jedoch über ihr Buch und ihre Arbeit gestolpert und ich bin sehr froh darüber!Denn in ihrem Buch geht es um viele kontroverse Themen, die unsere Gesellschaft seit vielen Jahrzehnten spaltet. Es geht darum, wie schwierig es sein kann Fakt und Wahrheit voneinander zu trennen, denn oftmals reicht ein Fakt allein nicht aus, um jemanden von einer Tatsache zu überzeugen. Es geht um Diskussionen, um Wissenschaft und um Standpunkte. Es geht um das Hinterfragen, um Verschwörungstheorien und irgendwie auch um ganz banale Grundlagen.
Es gibt einem einen guten Überblick über wissenschaftliche Forschung, geht nicht zu sehr in die Tiefe, was für mich als absoluten Laien ziemlich gut war und transportiert doch das Wichtigste bis zum Leser. Darüber hinaus ist es wirklich leicht zu lesen, aber eben auch spannend gehalten!
Auf jeden Fall ein Buch, das den Leser dazu anregt, sachliche Themen auch mal zu hinterfragen, aber gleichzeitig auch nüchtern zu betrachten. Ich kann es nur empfehlen!
- Hans Rosling
Factfulness
(75)Aktuelle Rezension von: xxholidayxxZugegeben, die vielen Statistiken/Grafiken (beim Buchdurchblättern gesehen) haben mich lange davon abgehalten, das Buch zu lesen. Jetzt habe ich es getan und kann ohne jeden Zweifel jetzt schon sagen: Eines der besten Bücher, die ich 2023 lesen werde. In 11 Kapiteln räumt das Autor:innenkollektiv mit 10 gängigen Megatrugschlüssen bzw. Instinkten auf, die uns davon abhalten, die Entwicklung der Welt so zu sehen, wie sie ist: Nämlich besser/positiver als die meisten denken. Zum Abschluss liefert das Buch Vorschläge für eine auf "factfulness" basierende Herangehensweise in untersch. Lebensbereichen. MUST READ!
- Eva Karnofsky
Opferfläche
(14)Aktuelle Rezension von: ThaliomeeDer US-Konzern Drillex will am beschaulichen Niederrhein Hydraulic Fracturing (kurz Fracking) betreiben. Weil es um viel Geld geht, ist die Bereitschaft der Politik groß, die Fläche zu opfern, sie zur Opferfläche zu machen. Doch es regt sich Widerstand, angeführt vom Bürgermeister Reinhard Wilke. Als Wilke getötet sind, steht für viele sofort fest: Dahinter steckt Drillex. Auch die Journalistin Karola Krauss beginnt in diese Richtung zu recherchieren. Unerwartet meldet sich ihr Exmann Andres um sie zu unterstützen. Als Karola herausfindet, warum Andres sie vor Jahren verlassen hat und welche Informationen er ihr nun bieten kann, schweben beide schon in großer Gefahr.
Trotz dem brisanten Thema ist das Buch doch ein guter und leicht zu lesender Krimi, mit einer sympathischen Hauptfigur. An vielen Stellen mischen sich Fakten und Fiktion und die Autorin überrascht mit überraschenden Wendungen.
Ein wirklich gut zu lesendes Buch, in dem auch das Privatleben der Protagonisten nicht zu kurz kommt.
- Felicitas von Lovenberg
Und plötzlich war ich zu sechst
(13)Aktuelle Rezension von: kolokeleFelicitas von Lovenberg widmet sich in dem Buch dem sehr aktuellen Thema Patchwork-Familie. In mehreren Kapiteln, die inhaltlich vom ersten Kennenlernen über das Reifen der Patchwork-Familie, ihrer Vergrößerung (wenn zu den Stiefgeschwistern noch Halbgeschwister dazu kommen) bis hin zum Größerwerden der Kinder und damit eventuell Besinnung der Eltern auf die Paarebene (genau genommen hatten sie das ja noch nie) bis hin zu dem Erbschaftsthema handeln, schafft es die Autorin sehr gut wirklich viele, vielleicht alle Schattierungen von Patchworkfamilien einzufangen.
Das Buch ist ein guter Mix aus Fakten, Anekdoten, denn die Autorin lebt dieses Familienmodell selbst, und Erfahrungen anderer Patchworker. Dabei werden sowohl viele positive Seiten benannt, aber auch Probleme und Konfliktquellen nicht außen vorgelassen.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen, es ist so prall gefüllt, dass ich es am liebsten in Zeitlupe gelesen hätte. Ich bin selbst in einer Patchworkfamilie groß geworden (was zeigt, dass das Thema nicht so neu ist, aber wie gesagt, aktueller denn je) und habe mich und meine Familie in sehr vielen Punkten wieder erkannt.
Auf jeden Fall empfehlenswert und auch nicht nur für Menschen, die unmittelbar betroffen sind. - A. J. Jacobs
Britannica & ich
(114)Aktuelle Rezension von: Carolin_44Mein Englischlehrer hat immer von diesem Buch geschwärmt. Als ich es dann auf einem Bücherbasar entdeckt habe, musste ich es haben und selbst lesen und wurde nicht enttäuscht.
Das Buch ist von 2008 und erzählt von Autor AJ´s Vorhaben die englischsprachige Enzyklopädie "Britannica" von A bis Z zu lesen um der klügste Mensch der Welt zu werden. So ist auch das Buch aufgebaut, es fängt beim ersten Band an, Begriffe mit A werden erläutert und mit eigenen Erfahrungen und Erlebnissen verknüpft. Man erfährt viel aus Geschichte, berühmten Personen, Flora & Fauna. Einiges vergisst man direkt wieder, manches könnte man sich sogar behalten ;)
Die Geschichte erstreckt sich über ein Jahr in dem man auch viel über den Autor und seine Familie, seine Beweggründe und sein Vorgehen erfährt, seine Niederlagen und Unternehmungen. AJ ist ein sympathischer Klugscheißer, der von seiner Frau Julie immer wieder auf den Boden zurückgeholt wird. Insgesamt sehr amüsant geschrieben.
- Chuck Palahniuk
Stranger than Fiction
(35)Aktuelle Rezension von: CocuriRubyIch hatte mal wieder Lust auf ein Buch von Chuck Palahniuk und habe nach dem Zufallsprinzip einfach eins aus den Regal gegriffen, um es zu lesen.
Dieses Buch hier ist nun eher ein untypisches Buch, denn es ist kein Roman. Man bekommt Hintergrundinfos zu seinen Büchern, wie er schriebt bzw. welche Begebenheiten zu einen Roman geführt haben bzw. zu diesen inspiriert haben oder dort eine Rolle spielten.
Obwohl er hier einfach nur Situationen, Menschen aus einer bestimmten Szene, etc. beschriebt – sprich wahre Geschichten – ist es genau das: toll erzählt.
Das beschriebene ist zum Teil so bizarr, dass es genauso gut erfunden sein könnte.
Ich habe das ein oder andere Mal recherchiert, ob es das erwähnte Festival, Turnier, etc. wirklich existiert...und ja, tun sie (oder taten sie).
Ich liebe seine Art zu schreiben. Er schafft es die „Wahrheit“ oder wie hier (z.T.) Artikel auf eine literarische Ebene zu heben. Wie auch in seinen Romanen, ist der Blickwinkel auf die einzelnen, einsame Personen gelegt, die nach Gemeinschaft suchen.
Man lernt durch dieses Buch den Autor besser kennen, seinen Charakter, aber noch viel wichtiger, worauf er sein Augenmerk legt, was ihm wichtig ist, warum er schriebt und über was – was ihn ausmacht.
- Nina Blazon
Wolfszeit
(181)Aktuelle Rezension von: LissiBDieser quasi historische Roman hat in mir wirklich jegliche Empfindungen ausgelöst. Dachte ich auf den ersten 150 Seiten noch "wann geht's denn jetzt endlich mal los" (ich hätte beinahe abgebrochen), hat mich der Roman ab dem zweiten Drittel so sehr gefesselt und gepackt, dass ich manchmal kaum gewagt habe, zu atmen. Die Geschichte basiert auf einer wirklich tollen Recherche und diversen Hintergrundfakten, die die Autorin in Erfahrung gebracht hat. Sie hat sich bei ihrer Erzählung von vielen Experten leiten lassen und somit ist eine Geschichte entstanden, die mich mit ihrer Wendung am Ende überrascht hat, aber so gut wie keine Logikfehler aufwies, sodass sie glaubhaft war und mich in ihren Bann ziehen konnte. Ein gelungenes Werk! Aufgrund der langen "Vorgeschichte", bis der Protagonist so richtig eintaucht in die rasanten Geschehnisse, hat es mir ein weeenig zu lange gedauert, daher ein halber Stern Abzug, sodass ich auf 4,5 Sterne komme :) Nina Blazon kann's einfach.
- Stefan Schweizer
Ritter und die Al Qaida
(17)Aktuelle Rezension von: michabeEin sehr gutes Buch, auch noch Aktuell, aber auch erschreckend, ein guter Einblick in die Al Qaida und ihre Machenschaften. Super geschrieben und beschrieben, und sehr Interessant. Einiges wusste ich noch gar nicht. Ich finde Alle die das Thema Interessant finden sollten das Buch lesen. Es wird nichts beschönigt, egal wie brutal, ich konnte das Buch kaum mehr aus der Hand legen. - Annette Langen
Mit Felix auf großer Deutschlandreise
(22)Aktuelle Rezension von: MermaidkathiMein Fazit:
Mir gefällt das Buch mit der Deutschlandreise sehr gut. Es macht Spaß Felix auf seiner Reise zu begleiten und verschiedene Orte & regionale Fakten kennenzulernen. Das Buch ist super und kindgerecht umgesetzt und liebevoll gestaltet. Insgesamt sind es mir jedoch etwas zu wenige Briefe an Sophie und eine viel zu lange Zeit, in der Felix unterwegs ist. Dabei fehlte mir etwas, dass es rund ist. Auch wenn er viele Orte besucht, passt es meiner Meinung nach nicht ganz in den Zeitrahmen. Doch insgesamt empfinde ich das Buch mit den schönen Texten und den bunten Illustrationen sowie dem tollen Wissen als gut gelungen. Es zeigt eindrucksvolle, schöne Orte, die man gerne besuchen mag & zeigt den Kindern welche Schätze in Deutschland warten. Von mir gibt es 4,5 Sterne und eine absolute Empfehlung!
Meine Meinung zum Buch:
Das Deutschlandreisebuch mit Felix hat mir richtig gut gefallen. Beim Begleiten lernt man unglaublich viele und tolle Orte in Deutschland kennen. Dabei ist alles wunderschön kindgerecht umgesetzt und auch, wenn mir persönlich manche Orte etwas zu kurz kamen, ist die Länge sehr gut gewählt. Mit den wunderschönen, bunten Illustrationen, den kurzen Texten und den kleinen Wissensbereichen hat das Buch eine angenehme Länge und ist zudem locker und leicht. Es lässt sich super vorlesen und auch die vielen kleinen Extras, wie die Briefe und die aufklappbaren Seiten bieten ein tolles Bucherlebnis. Es werden spannende und faszinierende Städte/Dörfer vorgestellt, bekannte Sehenswürdigkeiten oder tolle Naturorte, die alle sehr sehenswert sind. Mich haben vor allem der Spreewald, die Zugspitze und der Almabstieg begeistert. Aber auch über die Grube Messel und den Schwarzwald habe ich mich sehr gefreut. Über 20 Orte werden kurz oder ein klein wenig länger vorgestellt und so einige regionale Fakten werden ausgeplaudert. Das Buch bietet auf jeden Fall jede Menge Inspiration für den nächsten Urlaub und zeigt, dass Deutschland so einiges zu bieten hat. Da der Kuschelhase Felix schon lange sehr bekannt ist (ich bin jetzt fast 27 und habe den Kuschelhasen und Sophie schon als Kind kennen & lieben gelernt) bietet das Buch nicht nur den Kindern, sondern auch den Erwachsenen große Freude. Neu ist dieses Mal, dass das Buch aus Felix Sicht erzählt wird und nicht aus der von Sophie. Auch schreibt Felix leider nur 4 Briefe, was ich sehr schade finde. Es hätten einige mehr sein können, so viele tolle Orte wie er besucht. Auch wundert mich auch die Zeitangabe. Zwischen den Briefen liegen etwa 4 Wochen, was ich doch als ziemlich viel empfinde, zumal er mit magischen 7-Meilen Stiefel reist und nicht so viele Orte vorgestellt werden, sodass die Zeit zwischen den Briefen von 30 Tagen gefüllt wird. In dem Bereich hätte es etwas runder sein dürfen. Im Großen und Ganzen ist das Buch aber wunderschön geworden und wirklich ein Schatz fürs Kinderzimmer. Am Anfang und am Ende ist auch noch eine Deutschlandkarte mit Städten und tollen Sehenswürdigkeiten eingezeichnet, die mir sehr gut gefallen hat (vorne Norden und hinten Süden). In dem Buch gibt es auf jeden Fall so einiges zu Entdecken und ich kann es euch nur empfehlen.
Meine Meinung zum Cover und den Illustrationen:
Mir gefällt das Cover richtig gut. Man erkennt Felix ganz groß in seinen roten 7-Meilenstifeln und das Cover wird von verschiedenen Flaggen und Sehenswürdigkeiten von Deutschland verziert. Alles ist im bekannten Illustrationsstil gezeichnet und die vielen bunten Illustrationen und liebevollen Gestaltung-Elemente ziehen sich durchs ganze Buch. Am Anfang und Ende ist jeweils eine Hälfte der Deutschlandkarte mit verschiedenen Orten und Symbolen abgebildet, die einen schönen Überblick geben. Das Buch ist wirklich wunderschön gestaltet.
Ich wünsche euch ganz viel Spaß auf der Deutschlandreise mit Felix. Eure MermaidKathi
- Lysann Heller
Die Paprikantin
(22)Aktuelle Rezension von: sabatayn76‚Der Ungar an sich neigt zu Gefühlsausbrüchen, auch wenn er in Rumänien lebt.‘ (Seite 193)
Lysann Heller war als Kind zwei Mal mit ihren Eltern in Ungarn, und nach ihrem Studium entschließt sie sich, ins Land zurückzukehren und ein Praktikum bei der deutschsprachigen ‚Budapester Zeitung‘ zu absolvieren.
In ‚Die Paprikantin‘ erzählt sie von den Stolpersteinen der ungarischen Sprache und der ungarischen Mentalität, aber auch vom Eingewöhnen in Budapest und von ihrem ersten Job als Journalistin.
Heller geht unter anderem auf Themen wie Franz Liszt und Tony Curtis, ‚Paris des Ostens‘ und ‚rotten beauty‘, Terézia Mora und György Dalos, Fahrrad und U-Bahn, Donaumonarchie und Habsburger, Vertrag von Trianon und Alkoholismus, Kleidungsstil und Zeitgefühl, Obdachlose und Rentner, Kontinentalklima und Winterschlaf, Pfeilkreuzler und Judentum, Namenstag und Familie, Pörkölt und Pálinka, Kaffeehäuser und Komplimente, Religion und Mystik, Balaton und Rumänien, Roma und Ferienlager ein.
Mir hat ‚Die Paprikantin‘ gut gefallen, denn Heller vermittelt hier viel Wissen über Ungarn und seine Bewohner und schafft es zudem, den Leser durchweg zu unterhalten.
Selbstverständlich finden sich im Buch unzählige Stereotypen, aber das ist nun einmal so bei Büchern, die ein Land auf sehr überspitzte Weise vorstellen (wie z.B. auch bei den Fettnäpfchenführern von Conbook).
Zusammen mit der ‚Gebrauchsanweisung für Budapest und Ungarn‘ ist ‚Die Paprikantin‘ eine tolle Einführung ins Land, bietet eine gelungene Vorbereitung auf eine Reise und macht neugierig.
Das Buch ist schon ein wenig in die Jahre gekommen, erschien bereits 2008. Ich persönlich fand das trotzdem nicht schlimm, weil viele Aspekte angesprochen werden, die sich so schnell nicht ändern, auch wenn aktuelle Entwicklungen dadurch natürlich außen vor bleiben. - David Gilmour
Unser allerbestes Jahr
(293)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderJesse hat die Schnauze voll von der Schule und will einfach nur leben. Seine Eltern leben getrennt und seine Mutter meint, dass er einen Mann an der Seite braucht und sie zieht er zu seinem Vater. David ist Filmexperte, Kritiker, Journalist und schlägt seinem Sohn einen gewagten Handel vor. Finger weg von Drogen und keine Konflikte mit dem Gesetzt, dafür darf Jesse daheim bleiben und bekommt seine Bildung durch seinen Vater. Es werden Filme geschaut, Klassiker der Filmgeschichte, Trash, vergessene Perlen, eben alles was die Filmwelt hergibt und so lernt Jesse auf höchst unkonventionelle Art und Weise Werte des Lebens kennen und sein Vater bringt ihm einiges fürs Leben bei. Kann dieser Weg zu einer umfassenden Bildung führen? Wird Jesse als erwachsener Mann in der Arbeitswelt bestehen können?
David Gilmour hat eine einfühlsame Vater Sohn Geschichte geschrieben und nimmt uns mit in die faszinierende Welt der Filme und lässt uns doch so einiges über das Leben lernen und er vermittelt Gefühle und Stimmungen auf wunderbare Weiße.
- Lin Rina
Animants Welt
(148)Aktuelle Rezension von: AnnnnnnnaDie Autorin Lin Rina hat meine stillen Fragen nach dem Lesen von ‚Animant Crumbs Staubchronik’ erhört 😇
Meine Highlights:
Animant - dieser Name hat sich fest bei mir eingebrannt. Ungewöhnlich, aber unglaublich einprägsam, je öfter man ihn liest. Toll zu erfahren, wie die Autorin den Namen gewählt hat.
Das großes Missverständnis zwischen Mr. Reed und Animant wird durch ihren Bruder Henry aufgelöst. Er kämpft so für das Glück seiner Schwester, wie sie es für ihn und Rachel getan hat 🫶
Und endlich: Thomas Reed und seine Gefühle bekommen Platz eingeräumt. Großartig ist auch der Einblick in die Familie Reed.
Sehr interessant ist der familiäre Hintergrund von Elisa Hemmilton. Die Wohnsituation: Neunzehn Personen in vier Räumen. Jetzt ist klar, woher sie ihre Hartnäckigkeit und ihr Durchhaltevermögen hat. Nur zu gut kann ich sie mir als Meisterin der Tauschgeschäfte vorstellen, um sich und ihrer Familie den Alltag zu erleichtern. Dies alles mit der Besonderheit, niemals Geld anzunehmen. Wie sehr ist ihr die schicksalshafte Begegnung mit Franzin Brendon-Welderson zu gönnen.
Wie kam der Titel Staubchronik zustande? Ja es passt: alte Bücher und Staub, der im Lichtstrahl tanzt. Zudem gibt es noch allerlei Hintergrundwissen über die Entstehung von Staubchronik und den anderen Charakteren.
Es war herrlich, nochmal in Animants Welt einzutauchen 😌🫶
- Michael Tsokos
Sind Tote immer leichenblass?
(59)Aktuelle Rezension von: Agathe72Als Leserin von Krimis und Thrillern, hat mich das kleine Buch mit 187 Seiten einfach interessiert. Zudem bin ich in der Medizin tätig.
Tsokos hat eine unterhaltsame Art, die Themen / Irrtümer zu beschreiben. Wobei ich mir da mehr Tiefe erhofft hatte. Gefühlt, hat sich immer wieder alles nur wiederholt. Sicher auf eine leichte Art, die tatsächlich von jedem gelesen werden kann.
Wie gesagt, mir zu oberflächlich, gerade tauglich als Unterhaltung im Wartezimmer oder im Zug.