Bücher mit dem Tag "falangisten"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "falangisten" gekennzeichnet haben.

5 Bücher

  1. Cover des Buches Die Stimmen des Flusses (ISBN: 9783518467008)
    Jaume Cabré

    Die Stimmen des Flusses

     (191)
    Aktuelle Rezension von: wandablue

    Zwei Protagonisten, ein weiblicher und ein männlicher, teilen sich die Hauptrollen in diesem Roman. Senyora Elisenda Vilabrú und José Oriol Fontelles Grau (1915-1944). Er starb den Heldentod für Gott und Vaterland. Zeitebene und Setting führen die Leserschaft nach Spanien. Senyora Elisenda wurde alt und ermöglicht es so dem Autor Cabré, der sich für einen spanischen Schriftsteller wirklich gut lesen lässt, über den Zweiten Weltkrieg hinaus bis in die Gegenwart vorzustoßen. In der Gegenwart betreibt eine ehemüde Journalistin für einen Fotoband über "Schulen im Widerstand" in einem spanischen Bergdorf Recherche. Wieder einmal wird ein Buch im Buch geschrieben und ein Tagebuch gefunden! Zwei äußerst beliebte Motive, die Schriftsteller benutzen, um in der Vergangenheit zu graben und einige Leichen aus dem Keller zu holen. Dass es einige Leichen auszugraben gibt, ist ausgemacht. Nicht alles ist, wie es auf den esten Blick scheint.
     So ist der Schulmeister Fontelles, den Senyora Vilabrú mit aller Gewalt heilig sprechen lassen möchte, vielleicht gar nicht so heilig gewesen. Und die superreiche Senyora Villabrú ist es schon gar nicht. Und auch ihr Sohn Marcel ist nicht der, für den man ihn hält. 

    Der Kommentar: 
    Es macht Spaß, in die Art von Cabrés Federführung einzutauchen. Die Protagonisten sagen das eine, denken aber das andere, und beides lässt Jaume Cabré im Fließtext ineinandergleiten. So erhellen sich auf einen Schlag die diversen Seiten und Schichten der Menschen; man sieht, wer sie in der Öffentlichkeit sind und was sie dort darstellen, zum Beispiel, wenn sie ein Amt begleiten wie der Bürgermeister. Unter der Haut und im Kopf sind sie jedoch andere.
    Jaume Cabré lässt eine ganze Heerschaar von Protagonisten antreten, man verliert aber nie den Überblick. Ganz besonderen Spaß macht es dem Autor selbst, die Versnobtheit der Honoratioren darzustellen, in dem er in der Anrede immer ! ihren ganzen Stammbaum aufrollt, das kann schon mal ein paar Zeilen in Anspruch nehmen. Aber man ehelicht in diesen Kreisen natürlich nur jemanden, der einen Stammbaum aufzuweisen hat. Und Geld. Oder Ländereien. Oder beides. Oder wenigstens einen Namen, der Klang hat.
    Senyora Villabrú ist eine Geschäftsfrau. Sie hat die Nase für gute Geschäfte. So hat sie auch früher als andere die Möglichkeiten eruiert, die Wintertourismus bietet und ist dadurch unermesslich reich geworden. Ihren Sohn Marcel hält sie so klein wie möglich; man wird den Verdacht nicht los, dass sie seinem Charakter misstaut. 

    Was war in Spanien los, bevor Franco an die Macht kam? Und was danach? Wer gehörte früher zum Maquis, wer hatte das Sagen, wessen Blut floss, wer saß unschuldig im Gefängnis, wer wurde zu Recht zur Rechenschaft gezogen und wer kam, wie immer, davon? Auch davon handelt dieser epische Roman. Von Verdächtigungen, von Verrat, Intrige, Willkür, Feigheit, Gefahr und Idealismus. Und von Gewalt und Folter. 

    Es ist schon erstaunlich, dass Cabré erst 2004 mit der Thematik des spanischen Bürgerkriegs publik ging.

    Fazit: Flott geschrieben mit einer Unmenge an Personal, aber alles ist stets übersichtlich und an seinem Platz. Ein wenig mehr Historie hätte ich schon noch gebraucht, etwas weniger Faustrecht und eine Spur weniger Xanthippe, denn die Xanthippe hat sich im Verlauf des Romans dann doch etwas abgenützt 

    Kategorie: historischer Roman
    Unter dem Titel „Les veus de Panamo“ 2004,erschienen.
    Verlag, Suhrkamp, 2008. 

     

  2. Cover des Buches Das gefrorene Herz (ISBN: 9783499247675)
    Almudena Grandes

    Das gefrorene Herz

     (8)
    Aktuelle Rezension von: emeraldeye
    Der Verlag: "Almudena Grandes hat mit "Das gefrorene Herz" ihr Opus Magnum geschrieben, den großen Spanien-Roman -tiefsinnig und leidenschaftlich, ein unvergessliches Porträt einer bis heute zerissenen Gesellschaft." Ob es sich bei diesem Roman um DEN Spanien-Roman handelt, kann ich nicht beurteilen. Dazu habe ich mich bisher zu wenig mit Literatur aus Spanien befasst. Aber ein Opus Magnum ist "Das gefrorene Herz" auf jeden Fall. Auf fast 1000 Seiten werden die Schicksale der Mitglieder zweier spanischer Familien erzählt, die durch eine Reihe von Geschehnissen untrennbar miteinander verknüpft sind. Vom Vorabend des spanischen Bürgerkriegs/ des 2. Weltkriegs bis in Jahr 2000 lebt und leidet die Leserin/der Leser mit den Carrions und den Fernandez mit. Es sind Leben, die von gewaltigen Umbrüchen betroffen sind, aus der Bahn geworfen werden, völlig andere Richtungen einschlagen und auch abrupt und brutal beendet werden. Mit Alvaro Carrion und Raquel Fernandez, die sich unsterblich ineinander verlieben und erst nach und nach herausfinden, dass ihre Familien schon seit Generationen auf geheimnisvolle Weise verbunden sind, läßt Almudena Grandes die jüngere Geschichte Spaniens wiederauferstehen. Natürlich weiß ich, dass es in Spanien einen blutigen Bürgerkrieg gegeben hat, dem eine jahrzehntelange faschistisch geprägte Diktatur unter Francisco Franco gefolgt ist, die erst mit dem Tod des Diktators im Jahre 1975 beendet war. Und die Spuren dieser Diktatur sind noch überall in Spanien zu finden. Aber ich habe mir nie Gedanken darüber gemacht. Für mich war Spanien bisher immer nur ein wunderbares Urlaubsland mit temperamentvollen gastfreundlichen Menschen, das von Juan Carlos und der Sonne regiert wird. Umso mehr hat mich Almudena Grandes literarische Aufarbeitung des traumatischen Bruderkrieges in ihren Bann gezogen. Anhand der Lebenswege zweier sehr verschiedener Familien und ihrer tragischen und furchtbaren Erfahrungen wird diese Zeit lebendig und detalliert geschildert. Die Liebesgeschichte zwischen Alvaro und Raquel wird da schnell zur Nebensache, so aufschlussreich und spannend sind die in diese Rahmenhandlung eingebetteten historischen Tatsachen. Ich habe lange gebraucht, den Roman durchzulesen, nicht nur wegen der 1000 Seiten, sondern auch wegen der rasanten Zeitsprünge, der vielen Protagonisten und -last but not least- der in jeder Generation sich wiederholenden Vornamen. Leider tragen die im Buch abgedruckten "Stammbäume" der Carrions und der Fernandez nur wenig zur Orientierung bei, da fast alle Geburtsjahre fehlen und auch im Text selbst nur wenige Datierungen auftauchen. Davon einmal abgesehen ist "Das gefrorene Herz" ein grandioser Geschichts-und Familienroman.
  3. Cover des Buches Der Feind meines Vaters (ISBN: 9783844907476)
    Almudena Grandes

    Der Feind meines Vaters

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Joroka

    Nino, der Sohn eines einfachen Beamten bei der Guardia Civil, bleibt wohl absehbar zu klein, um später in die Fußstapfen seines Vaters treten zu können. So muss er das Schreibmaschine-Schreiben erlernen, um in einer anderen Berufssparte eine Zukunft zu haben. Doch Nino möchte gar nicht zur Guardia Civil, denn was er von deren Vorgehen in jungen Jahren schon mitbekommt, lässt ihn mehr und mehr heimlich mit den Widerstandskämpfern sympathisieren, die sich in den Bergen versteckt halten. Sein engster Freund wird der schon erwachsene Pepe, der Portugiese, der sich in einer Mühle nach enttäuschter Liebe häuslich eingerichtet hat. Doch auch er kann ihn nur bedingt bewahren in Jahren des Mordens, der Vergewaltigung und des Verrats.....

    Spanien nach dem 2. Weltkrieg, in einem kleinen Dorf in Andalusien. Auch hier hat die Diktatur die Menschen fest unter ihrer Knute. Ein Graben zieht sich durch die Bevölkerung. Auf der einen Seite die Anhänger von Franco, auf der anderen Seite die Sympathisanten mit den Roten. Weniger als man denkt sind tatsächlich neutral. Dies nun betrachtet durch die Augen eines kleinen Jungen, der in dieser unmenschlichen Zeit heranwachsen muss. Ein wenig Fluchtmöglichkeit findet er durch das Lesen spannender Abenteuerlektüre, mit welcher ihn seine Schreibmaschinen-Lehrerin versorgt. Doch insgeheim versorgt sie ihn noch mit viel mehr, der Chance, frei denken zu lernen.

    Es liest Walter Kreye ohne große Schnörkel, ohne Stimmenverstellung, mit angenehmen Tonfall. Die vielen unterschiedlichen Personen die auftauchen, waren gut auseinander zu halten.

    Trotz der 9 CDs mit über 10 Stunden Lauflänge handelt es sich um eine gekürzte Lesung (der Roman hat ca. 400 Seiten), was mir aber nicht negativ aufgefallen ist.

    Mein erstes Werk von Almudena Grandes, das Interesse an weiteren weckt.


    Fazit: Mit einem kleinen Jungen eintauchen in eine schreckliche Zeit von Freundschaft und Verrat, politischen Morden und Willkür.

  4. Cover des Buches Der Preis, den man zahlt (ISBN: 9783458363750)
    Arturo Pérez-Reverte

    Der Preis, den man zahlt

     (103)
    Aktuelle Rezension von: Forti

    Die Atmosphäre im Spanischen Bürgerkrieg fand ich interessant und packend beschrieben. Allerdings habe ich gemerkt, dass ich wenig Ahnung vom Spanischen Bürgerkrieg habe. Die ganzen Namen und Bezeichnungen (schon allein für Franco gab es mehrere unterschiedliche) haben  mich manchmal etwas überfordert - es empfiehlt sich, beim Lesen das Smartphone zum Nachschauen neben sich liegen zu haben.

    Die Spionagegeschichte hat mich leider nicht wirklich gepackt, ist aber vielleicht auch einfach nicht mein Genre. Lorenzo Falcó kam mir ziemlich klischeehaft vor, als undurchsichtiger Frauenheld, aber nun gut.

  5. Cover des Buches Der Feigenbaum (ISBN: 9783423141574)
    Ramiro Pinilla

    Der Feigenbaum

     (6)
    Aktuelle Rezension von: lokoschade
    WELTLITERATUR!!!

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