Bücher mit dem Tag "falklandkrieg"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "falklandkrieg" gekennzeichnet haben.

7 Bücher

  1. Cover des Buches Der dreizehnte Monat (ISBN: 9783644044012)
    David Mitchell

    Der dreizehnte Monat

     (87)
    Aktuelle Rezension von: dunkelbuch

    David Mitchell beschreibt ein Jahr im Leben eines 13jährigen Anfang der 80er Jahre in England. Die schwierige Zeit zwischen Kindheit und Jugend. Die persönlichen Zweifel, das erwachende Interesse am anderen Geschlecht, die jugendliche Grobheit im Umgang miteinander, das kinderverachtendes Schulwesen, familiäre Verwerfungen, die gesellschaftliche Situation - Ich-Erzähler Jason Taylor hat es wahrhaftig nicht leicht, aber er schildert das Jahr ohne Selbstmitleid, genau beobachtet und für den Leser emotional und inhaltlich gut nachvollziehbar, sprachlich auch übersetzt erfrischend. David Mitchells Roman ist Selbstreflektion auch für den Leser, höchst unterhaltsam, nie larmoyant oder langweilig.

  2. Cover des Buches Böse Lügen (ISBN: 9783442486311)
    Sharon Bolton

    Böse Lügen

     (45)
    Aktuelle Rezension von: abuelita

    ..haben wir am Ende. Sagt denn wirklich einer die Wahrheit? Oder war doch alles ganz anders?

    Einen eher ungewöhnlichen Schauplatz hat die Autorin sich ausgesucht - nämlich die Falkland-Inseln, die ganz am südlichen Zipfel Südamerikas liegen.Mir sind diese Inseln nur aus den Medien bekannt, als 1982 der Krieg zwischen Argentinien und England in aller Munde war.

    Das Buch wird von drei verschiedenen Personen nacheinander in der Ich-Form erzählt. Catrin Quinn ist vom Schicksal schwer gezeichnet; sie hat ihre beiden Kinder verloren und zwar durch die Schuld ihrer ehemals besten Freundin Rachel. Die Ehe von Catrin zerbricht daran und auch sie selbst beinahe…zudem wälzt sie böse Rachegedanken und hat sich selbst komplett verändert.

    Den zweiten Teil bestreitet Callum Murray. Er hat im Falkland Konflikt gekämpft und leidet unter Flashbacks; diese sind sehr genau und sehr gut geschildert. Ausserdem ist er Catrins ehemaliger Liebhaber.

    Und dann gibt es noch die Sicht von Rachel. Auf den letzten Seiten geht es dann sehr turbulent zu und in meinen Augen leider auch recht übertrieben.

    Kinder sind verschwunden auf den Inseln - und das löst Misstrauen aus. Haben sie sich verirrt, wurden sie entführt oder was ist denn sonst passiert? Ein allgemeines Unbehagen macht sich unter den Bewohnern breit.

    Dann wird ein Kind tot aufgefunden, das zweite gerettet - und Rachels kleinster Sohn verschwindet. Und schon scheint die Schuldige gefunden - und der Pöbel fordert Rache.

    Mir hat das doch langsame Handlungstempo und die Tage, erzählt von den drei verschiedenen Personen, sehr gut gefallen. Sicher, manches wiederholt sich dadurch, aber das fand ich interessant: Situationen aus verschiedenen Blickwinkeln zu sehen.

    Wie ich schon sagte, war mir das Ende aber zu viel, zu übertrieben und auch zu hektisch. Und auf den letzten Seiten bringt die Autorin noch etwas ganz anderes ins Spiel - - - das bleibt nun dem Leser überlassen, ob er - in Gedanken- diese Spur weiterverfolgt oder auch nicht… 😊

  3. Cover des Buches Die unterirdische Schlacht (ISBN: 9783498021283)
    Rodolfo Enrique Fogwill

    Die unterirdische Schlacht

     (5)
    Aktuelle Rezension von: annilittle

    Im Rahmen meines Studiums besuche ich dieses Semester ein Seminar über die Darstellung des Kriegs zwischen den Falkland Inseln und Argentinien in Literatur und Film. 

    Was für Inseln?

    Die Falkland Inseln oder auch Islas Malvinas gehören geografisch zwar zu Südamerika, sind aber offiziell Teil Großbritanniens, jedoch mit eigenständiger Autonomie.

    Großbritannien und Argentinien hatten Krieg?

    Ja, und das nicht etwa vor 300 Jahren, sondern vor gerade mal 39 Jahren, da Argentinien seit der Unabhängigkeit die Malvinas für sich beansprucht. Knapp sechs Wochen fand dieser auf den Inseln statt und Letztere gingen auch siegreich daraus hervor.


    Fogwill ist der erste Autor, der über diese Thematik ein Buch veröffentlichte und das bereits 1983, also knapp ein Jahr nach dem Ende des Kriegs. 2010, also kurze Zeit nach seinem Tod, wurde das Werk dann auch in Deutschland veröffentlicht.

     

    In seinem Werk beschreibt er das Leben der argentinischen Soldaten, während der sechs Wochen im Krieg. Dabei treten ganz unterschiedliche Charaktere auf, mit unterschiedlichen Rängen, aber dennoch haben sie eines gemeinsam: Sie alle gehören zu den „Pichis“. Das ist, wie man sich vielleicht denken kann, eine Anspielung auf den Titel „Los Pichiciegos“. Das ist eine Art kleines Gürteltier, das unter der Erde lebt, genauso wie die, sich im Krieg befindenden argentinischen Soldaten.

    Wer an dieser Stelle mit einem Heldenepos gerechnet hat, muss schnell feststellen, dass dies definitiv nicht der Fall ist. Vielmehr handelt es sich um eine sehr parodistische Darstellung des Ganzen, da Fogwill in seinem gesamten Werk mit sehr viel Humor arbeitet.


    Alles in allem mal eine ganz andere Art von Kriegserfahrung und keine öde Unilektüre!

     

    Mir hat dieses Werk sehr gut gefallen. Ich hatte im ersten Semester zwar auch einen Seminartermin, in dem der Krieg bereits angesprochen wurde, aber natürlich nicht super ausführlich. Ich finde es daher spannend, neben den offensichtlichen Fakten zu sehen, wie die Argentinier selbst diesen Krieg wahrgenommen haben, da dies in der Gesellschaft immer noch ein schwieriges Thema ist.

     

    Ich habe ja bereits einige Bücher gelesen, die sich mit Kriegen oder anderen Arten von politischen Konflikten auseinandergesetzt haben, aber etwas in dieser Art, ist mir tatsächlich noch nicht untergekommen.

  4. Cover des Buches Sittenlehre (ISBN: 9783518421826)
    Martín Kohan

    Sittenlehre

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Wolkenatlas
    Martín Kohans dritter Roman "Sittenlehre" ist ein an Konzentration und Strenge kaum zu überbietendes literarisches Meisterwerk. Schauplatz ist das Elitegymnasium Colegio Nacional, ein Gymnasium, das bis vor wenigen Jahren nur für Knaben zugelassen war und Schüler, die das Schuljahr nicht positiv beenden, ausschließt. Man schreibt das Jahr 1982, Militärpräsenz und Falklandkrieg gehören zum Alltag. Menschenverachtende Disziplin und Härte gehören zu einem Schulalltag, an dem das Lachen eines Schülers für die ganze Klasse mit einer Woche täglich eine Stunde nachsitzen enden kann. Eine Stunde, die natürlich nur zu bestimmten Zwecken genutzt werden darf. Für die Disziplin sorgt eine Gruppe von Aufsehern und Aufseherinnen. María Teresa, die noch mit ihrer Mutter wohnt, ist Aufseherin am Colegio Nacional und hat neben der ihr täglich in der Schule gestellten Aufgaben keine weiteren Freuden im Leben. María Teresas Bruder, der gerade seinen Militärdienst ableistet, erscheint während dieses Romans entweder als Anrufender, oder als Absender skurriler Postkarten, die entweder nur wenig Sinn, oder wenig, bis gar keine Worte enthalten. María Teresas Mutter scheint in der Welt ihres Fernsehapparats zu leben. Auch sie scheint keine weiteren Freuden im Leben zu haben. María Teresas Drang nach Disziplin und Ordnung ist ihr große Stütze im Leben. Als sie einmal an einem Schüler Tabak riecht, vermutet sie, dass dieser Schüler heimlich auf der Knabentoilette raucht und entschließt sich, von jetzt an geheim auf der Knabentoilette Wache zu schieben. María Teresas Aufenthalte auf der Knabentoilette werden immer häufiger, und so verschieben sich bald die Grenzen zwischen (unnötigem) Zweck und absurder Übertreibung. Großartig, wie Martín Kohan hier die Psyche der Aufseherin beleuchtet, wie er die Entwicklung ihres Verdachts zu einem Drang, zu einer Obsession zeichnet. Mit dem Wandel zur Obsession vollzieht sich in "Sittenlehre" auch ein Wandel ins Grotesk-Absurde. Ein Wandel, der neue Facetten mit sich bringt und neue Ebenen öffnet. Ein Wandel, der die sozial unterentwickelte Erzieherin in die Falle des Oberaufsehers tappen lässt und der den Überwachungsstaat ad absurdum führt. "Sittenlehre" ist ein dunkler, böser und großartiger Roman. Martín Kohan ein extrem eigenständiger Autor abseits der Mainstreamliteraturschiene, der die Tradition der argentinischen Literatur auf höchstem Niveau weiterführt. Absolute Empfehlung.
  5. Cover des Buches Zweimal Juni (ISBN: 9783518420782)
    Martín Kohan

    Zweimal Juni

     (5)
    Aktuelle Rezension von: HarryF
    Sammlung lose zusammenhängender Anekdoten, die mir keinen Lesespaß bereitet haben, auch wenn die Message die transportiert werden soll, eine durchaus wichtige und notwendige ist. Man kann das ganze aber auch unterhaltsamer verpacken.
  6. Cover des Buches Kompakt & Visuell Geschichte (ISBN: 9783831031351)
  7. Cover des Buches Henry Seefahrer (ISBN: 9783453407602)
    Tim Binding

    Henry Seefahrer

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Himmelfarb
    Angesichts dieses grandiosen Leseerlebnisses, frage ich mich mal wieder, wieso werden eigentlich sehr viel schlechtere Bücher zu Bestsellern, und ein großartiger Roman, wie dieser, verschwindet sang- und klanglos in der Versenkung? Wie gut begann das Lesejahr für mich mit diesem Meisterwerk! Der deutsche Titel allerdings lässt zu wünschen übrig, und auch der manchmal holprigen Übersetzung hätte ich einen besseren Lektor gewünscht. "Henry Seefahrer" heißt im original sehr viel treffender "Anthem", denn primär geht es in diesem Buch gar nicht um Henry, auch wenn er die Figur ist, die alle anderen irgendwie verbindet. Es geht um die ganz alltäglichen Geschehnisse und Tragödien in einer Vorortstraße in England. Vier Familien wohnen hier, und ihr Schicksal wird anhand des sinnlosen, brutalen Falklandkrieges geschildert. Ein ganz großes Lesehighlight, das ich jedem nur wünschen kann!

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