Bücher mit dem Tag "familienroman"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "familienroman" gekennzeichnet haben.

363 Bücher

  1. Cover des Buches Buddenbrooks (ISBN: 9783596521487)
    Thomas Mann

    Buddenbrooks

     (2.391)
    Aktuelle Rezension von: mj303

    Ich kannte das Buch noch aus Schulzeiten, leider konnte es mich dieses mal nicht so begeistern.

    Es war teilweise sehr schwer es konzentriert zu lesen - 3 Sterne

  2. Cover des Buches Die Frauen von La Principal (ISBN: 9783458362579)
    Lluís Llach

    Die Frauen von La Principal

     (91)
    Aktuelle Rezension von: nati51

    Das Buch beginnt im Jahr 1940, kurz nach dem der Bürgerkrieg überstanden ist und Franco in Spanien die Macht übernommen hat. Vor vier Jahren wurde vor der Tür von La Principal in einem Sack der ermordete Vorarbeiter des Weingutes gefunden. Durch die Kriegswirren wurde dieser Fall nicht weiter untersucht, doch nun hat sich Inspektor Lluis Recader, ein Liebhaber der Bücher von Agatha Christie, dieses Falles angenommen. Er stattet dem Weingut La Principal einen Besuch ab und drängt die alte Hausbedienstete Ursula ihm Informationen zur Familie zu geben. Nach dem die Reblaus die Weinstöcke im Jahr 1893 befallen hat, zieht Vater Roderich mit seinen vier Söhnen nach Barcelona und lässt seine Tochter Maria auf dem Weingut zurück. Sie hadert mit ihrem Schicksal. Doch als der Vater stirbt und sie La Principal erhält, findet sie einen Weg mit viel Mut das Weingut wieder aufzubauen. Maria steigt zu einer mächtigen Frau auf und wird von allen nur die Alte genannt. Ihre Nachfolge tritt ihre Tochter Maria an, die Senyora, die auch eine schwere Bürde zu tragen hat.

    Mir hat das Buch gut gefallen. Es ist ein vielschichtiger Roman, der eine historische Handlung mit dem damaligen Zeitgeschehen verknüpft, eine Mordtat aufklärt und eine Familiensaga, die bis in die heutige Zeit reicht, in der Maria Costa die Leitung des Weingutes hat. Zu Beginn habe ich mich etwas schwer getan, da die Hauptprotagonisten alle Maria heißen und bei Rückblenden war nicht immer gleich erkennbar, um welche Maria es sich handelt, obwohl in den Kapitelüberschriften immer Jahreszahlen angegeben waren. 

    Der katalanische Schriftsteller Lluis Llach hat einen klaren Erzählstil, den ich als sehr anspruchsvoll empfinde, der aber auch an einigen Stellen mit feinem Humor durchsetzt ist. Erstaunlich finde ich, dass ein männlicher Schriftsteller ein Gefühl für starke Frauen empfinden kann, die ihrer Zeit weit voraus waren. Es dürfte nicht leicht gewesen sein, sich als Frau in einem männlichen Umfeld zu behaupten, um das Weingut La Principal zu retten. Am Ende bleibt für mich aber noch eine Frage offen, die ich nicht nachvollziehen konnte. Weshalb wurden im Jahr 1940 alle Weinstöcke herausgerissen?

  3. Cover des Buches Der leuchtend blaue Faden (ISBN: 9783036959399)
    Anne Tyler

    Der leuchtend blaue Faden

     (73)
    Aktuelle Rezension von: awogfli

    Anne Tyler liefert eine gute Familiengeschichte ab. Sie beherrscht die Fabulierkunst ausgezeichnet, ihre Figuren sind tief und liebevoll entwickelt, aber in Punkto Plotgestaltung und Dramaturgie ist noch einiges an Luft nach oben in diesem Roman.

     

    Die ausladende Familienstory ist mit extrem viel Personal bevölkert, was aber nicht unbedingt durch den Schreibstil der Autorin begründet ist, möglichst viele Nebenfiguren in die Handlung aufzunehmen, sondern die Familie ist tatsächlich so groß. Mutter Abby, pensionierte Sozialarbeiterin, nimmt gerne Streuner auf, manche adoptiert sie, diese heiraten, zeugen Kinder und leibliche Kinder, sowie angenommene ziehen nun sogar mitsamt der Mischpoche ins Haus. Der Rest der Familie und auch noch viele Bekannte, die letztendlich für die Story relevant sind, tummeln sich zu den Mahlzeiten am Esstisch. Im ersten Teil des Romans spielt sich folglich unglaublich viel verwirrendes Gewusel in der Handlung ab, dies gilt aber nicht nur für die Leser, sondern auch das Haus von Abby und Red platzt aus allen Nähten. Konflikte in der Familie sind vorprogrammiert und deren gibt es auch zuhauf. Durch liebevolle Figurenentwicklung bekommt man aber recht bald einen Überblick wie der Hase läuft. Das ist fast so wie die Feier einer Großfamilie, bei der man am Anfang noch verwirrt ist, weil einem so viele Großcousins und Cousinen vorgestellt werden, man dann aber irgendwann die Kurve kriegt, wer mit wem verwandt beziehungsweise verbandelt ist und was abgeht, bis man am Ende, sofern man nüchtern bleibt, den Stammbaum komplett zusammengesetzt hat.  


    Bis Seite 279, als die Handlung in der Gegenwart stattfindet, ist die Familiengeschichte grandios. Dann wurde ich völlig abrupt und unvermutet mit Teil zwei, einer Handlung in der Vergangenheit und der Story, wie Abby und Red sich kennengelernt haben, konfrontiert. Im Prinzip bin ich wieder ins kalte Wasser zurückgeworfen worden, denn nun habe ich quasi erneut einen anderen Roman begonnen, und musste das Spiel mit dem Figurengewusel wieder von vorne beginnen. Das ein enormer und völlig unnötiger Bruch im Lesefluss, denn bis auf drei Personen findet auch ein völliger Austausch des ohnehin schon viel zu inflationären Personals statt. Das wäre nun kein Problem, ich bin ja Herausforderungen gewohnt, aber die Handlung kommt einfach nicht mehr in Schwung, das dauert zu lang.

     

    Als dann im dritten Teil das Setting wieder in der Gegenwart spielt, verbessert sich die Situation wieder und einiges wird aufgelöst, es bleiben für mich aber trotzdem Lücken im Plot, sodass ich mich frage, warum dieser eingeschobene Teil überhaupt stattfinden musste, die wichtigen Ereignisse hätten auch in Rückblenden und Erzählungen in die chronologische Geschichte eingebaut werden können. Das ist wirklich keine gute Dramaturgie. Leider lösen sich einige Fragen auch in der Endabrechnung nie auf, was mich immer besonders stört. Wie kam es eigentlich zum „Unfall“-Tod von Abbys ersten Freund? Warum wird die Geschichte wie Abby und Red zusammenkamen überhaupt erzählt, wenn der Umstand, wie sie tatsächlich ein Paar wurden, ausgespart blieb. Zack Bumm, Freund Dan ist weg, wahrscheinlich beim Holzmachen in Reds Garten verunglückt, könnte aber ebenso von seinem besten Freund Red um die Ecke gebracht worden sein, der schon ein Auge auf Abby geworfen hat. Auch die Frage, wie Abby tatsächlich gestorben ist, wird nie ganz schlüssig aufgeklärt. Der Hund ist ihr davongelaufen, die Autofahrerin entschuldigt sich nur dafür, den Hund überfahren zu haben, beide, also Abby und der Hund liegen aber weitverstreut und tot in der Gegend herum, die Autofahrerin hat den Wagen dann auch noch um die entfernte Laterne gewickelt, wobei sich alle auch versichern, dass Abby den Hund nicht mehr sterben sehen musste, sie kann also auch nicht am Schock gestorben sein. Irgendwie ist dieser Autounfall wie JFK’s magische einzelne Kugel, die um die Kurve geflogen ist und 3 völlig voneinander entfernte Schusslöcher hinterlassen hat. Gerade bei solchen Unfällen gibt es ja eine genaue Untersuchung und es gab sogar Zeugen, aber auch die äußern sich so vage. Dieses zwanghafte Verschleiern eines profanen Unfalls finde ich jetzt auch völlig unnötig. Sollte das irgendwie eine geheimnisvolle Note in den Roman bringen? Mission failed

     

    Fazit: In der Endabrechnung eine gute Geschichte, die im Gegensatz zum Titel „Der leuchtend blaue Faden“ durch Murks im Handlungsaufbau in der Mitte des Romans letztendlich leider ein bisschen den roten Faden verloren hat. 


    P.S.: Ach ja, Gratulation an den Verlag, das Lesebändchen der Hardcoverausgabe tatsächlich in leuchtendem Blitzblau zu gestalten, halte ich für eine sehr geniale Idee 

  4. Cover des Buches Das Orchideenhaus (ISBN: 9783442491940)
    Lucinda Riley

    Das Orchideenhaus

     (2.810)
    Aktuelle Rezension von: emkadiva

    3,5

    Dieses Buch gehört nicht zu meinen Favoriten von Lucinda Riley. Wie immer überzeugt sie mit ihrer Erzählweise, eine vergangene mit einer aktuellen Geschichte zu verbinden.

    Die Kennlerngeschichte um Olivia und Harry in der Vergangenheit zieht sich extrem und enthält schon fast eine Art unsinniges Queerbaiting, das auch getrost hätte weggelassen werden können. Auch die weitere Geschichte um Harry konnte mich nicht berühren. Die Figuren sind allesamt keine Sympathieträger und treffen regelmäßig Entscheidungen, die nicht nachvollziehbar sind. Riley gelingt es dennoch wie immer gut, den Leser mit großem Detailreichtum in ferne Länder zu entführen.

    Die gegenwärtige Geschichte um Julia gefiel mir deutlich besser. Die Charaktere sind alle sympathisch und liebenswert und auch der Grund, warum sie zurück in ihre Heimat kehrt, ist sehr bewegend. Ich habe ihren Heilungsprozess gern verfolgt.

    Am meisten missfällt mir der Plottwist Richtung Ende, der absolut unnötig und fast schon nervig war und das Buch dadurch noch mal auf unangenehme Art in die Länge zieht.

  5. Cover des Buches Was man von hier aus sehen kann (ISBN: 9783832164577)
    Mariana Leky

    Was man von hier aus sehen kann

     (848)
    Aktuelle Rezension von: Stephanie_Ruh

    Eine Geschichte, bei der jemand stirbt, wenn Selma von einem Okapi träumt, was mit den Menschen in dieser Zeit passiert, wenn sie wissen, dass es einen von ihnen treffen wird, von Verstockungen und Verwirrungen. Und ganz wichtig: Man muss im eigenen Leben unbedingt anwesend sein!
    "Was man von hier aus sehen kann" von Mariane Leky ist ein ganz anderes Buch, als ich es mir vorgestellt habe. Das Cover passt aber zum Buch, es stellt das Okapi dar und viele Buchstaben, die einen verwirren können. Mariana Leky hat einen gut beschreibenden Schreibstil, man kann sich Selma und die anderen sehr gut vorstellen. Es ging um besondere Menschen, besondere Charaktere, wie ich sie bisher noch in keinem Buch "getroffen" habe wie Frederik, den buddhistischen Mönch. Das Buch hat einige sehr humorvolle Stellen wie die angefangenen Liebesbriefe des Optikers und die Beschreibungen von Alaska. Aber es ist auch sehr verwirrend und ich bin mir auch nach Beendigung des Buches nicht ganz sicher, was uns die Autorin mit diesem Buch sagen will....

  6. Cover des Buches Das achte Leben (Für Brilka) (ISBN: 9783548289274)
    Nino Haratischwili

    Das achte Leben (Für Brilka)

     (261)
    Aktuelle Rezension von: hamburgerlesemaus

    DAS ACHTE LEBEN (FÜR BRILKA)
    Nino Haratischwili

    Chronologisch erzählt Niza ihre Familiengeschichte für Brilka:
    Angefangen beim Ururgroßvater, dem Mann, der einst ein Geheimrezept aus dem Westen mit nach Georgien brachte. Er konnte die beste heiße Schokolade der Welt zubereiten. Doch die Schokolade war verflucht und so bot er sie damals in seiner florierenden Konfiserie nicht an. Er war ein reicher Mann - nur mit den männlichen Nachkommen wollte es nicht klappen. Er bekam „nur“ drei Mädchen (ein Phänomen, das sich durch alle weiteren Generationen durchziehen sollte).
    Als der Zar in Russland gestürzt wurde und die Bolschewiken ihm, dem reichen Schokoladenfabrikanten, seine Konfiserie wegnahmen, ging es bergab mit den glücklichen Tagen und dem Leben, an denen nie etwas fehlte.
    Wir begleiten seine Nachkommen - weitere fünf Generationen, die fast alle weiblich sind, sich fast immer in den falschen Mann verlieben und einen Hang zum Trinken haben. Aber das Ungewöhnlichste an ihnen war die Neigung, immer „anders zu sein“ und das konnte Mutter Russland nur schlecht ignorieren.

    Nino Haratischwili nimmt uns mit ins 20. Jahrhundert, führt uns schonungslos durch Demonstrationen, Revolutionen und zwei Weltkriege. Dabei gibt sie uns einen tiefen Einblick in die Geschichte Georgiens, gekoppelt an die Macht der Sowjetunion.

    Was für ein Buch! Haratischwili ist Meisterin im Geschichtenerzählen. Geschickt verwebt sie unterschiedlichste Geschichten miteinander, greift Erzählstränge auf, die erst zu einem späteren Zeitpunkt aufgelöst werden, und zwischendurch kommt sie ins Hier und Jetzt zurück. Dabei vergisst sie nie und zu keinem Zeitpunkt einzelne Personen, die auf einmal in den Hintergrund gerutscht waren. Jeder dieser Person bekommt seine Lebensgeschichte zu Ende erzählt. Großartig! Als ich das Buch zuschlug, hatte ich Gänsehaut.

    Fazit:
    Großes Kino auf 1279 Seiten und unbedingt viel Schokolade fürs Lesen bereithalten.
    5+/ 5

  7. Cover des Buches Feuchtgebiete (ISBN: 9783832164225)
    Charlotte Roche

    Feuchtgebiete

     (2.329)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Ich bin eigentlich ein Fan von Frau Roche und habe sie immer sehr gerne im Fernsehen gesehen. Unkonventionell, klug und erfrischend ehrlich. Ich habe sehr lange gebraucht bis ich mich an die Feuchtgebiete gewagt habe. 50 negative Stimmen und 50 positive und dazwischen ein paar die sich nicht recht entscheiden konnten. Da gehöre ich auch hin. Das Buch hat einige tolle und tiefe Momente und man wünscht sich so viel mehr davon, denn hier brilliert sie und zeigt auch großes SChreibtalent. Leider verschwinden aber diese Moment hinter Muschisaft, Popelessen, Arschloch betrachten und so weiter. Gut es ist sehr offen und ehrlich, aber will ich das alles bis ins kleinste Detail wissen? Nein, weniger wäre hier mehr gewesen. Schade, denn die Szenen mit dem netten Pfleger haben echt Tiefgang und die verletzten Gefühle eines Scheidungskindes beschreibt sie toll und ihr plan ihre Eltern im Alter wenn sie Pflegebedürtig sind wieder zu vereinen ist grandios. Insgesamt eine Enttäuschung aber mit HOffnung, dass sie im nächsten Buch die all zu ausgetretene Sauerei sein lässt und sich auf ihre klugen Worte verlässt.

  8. Cover des Buches Abbitte (ISBN: 9783257261189)
    Ian McEwan

    Abbitte

     (894)
    Aktuelle Rezension von: Sybil

    Die 13-jährige Briony, pubertierend, träumt von einer Schriftstellerinnenkarriere und somit mit sehr viel Fantasie bestückt, beobachtet an einem Tag gleich zwei Situationen, die sie auf ihre Art interpretiert.

    Diese Beobachtungen enden fatal für die beteiligten Familien; allen voran für Robbie, dem Sohn der Putzfrau von Brionys Familie. Ihm passiert nicht nur ein Fauxpas mit einem Brief, er wird auch noch der Vergewaltigung beschuldigt. Briony hatte ihn als Täter identifiziert... Robby beteuert seine Unschuld.

    Er wird verhaftet. Seine Freundin Cecilia (Brionys ältere Schwester) bricht mit ihrer Familie und schwört Robbie ewige Treue. Es folgen Jahre des Kriegs.

    Doch auch Briony wird älter und durch ihre Funktion als Lernschwester während der Kriegsjahre reifer. Sie erkennt ihren Fehler und möchte ihre damalige Aussage richtigstellen.

    Romane, welche Kriegserlebnisse erzählen, gehören nicht zu meiner bevorzugten Lektüre. Jedoch muss ich bei diesem Buch gestehen, dass ich selten ein Buch derart gefühlt habe.

    Ian McEwans Erzählweise hat starke Gefühle und Sinnesreize bei mir ausgelöst. Ich erwischte mich, wie ich auf die Zähne biss, als Briony in der Funktion als Lernschwester einem verwundeten Soldaten Splitter aus der Wunde entfernte oder wie mir die Knie zitterten, als sie einen Verwundeten auf einer Bahre einen 25 m langen Korridor tragen musste und ihr beinahe die Kraft ausging.

    Abbitte ist ein sehr eindrucksvoller Roman über Liebe, Eifersucht, Reue und Vergebung.  






     

  9. Cover des Buches Das Sonnenblumenhaus (ISBN: 9783426518472)
    Nancy Salchow

    Das Sonnenblumenhaus

     (49)
    Aktuelle Rezension von: Sommerwind82
    Die Autorin Nora Fendt leidet unter erheblichem Stress und einer Schreibblockade. Auf Bitten  ihrer, an Depressionen erkrankten Mutter,beschließt sie endlich einer Einladung zu folgen und Kontakt mit ihrem Vater aufzunehmen, den sie seit der Scheidung der Eltern vor 15 Jahren, beständig abgewiesen hat. Sie fährt in das Sonnenblumenhaus, ein Hotel- und Therapiezentrum für Hunde und beweist erneut, dass sie wesentlich schlechter erzogen ist, als diese.
    Falls Nancy Salchow geplant hatte eine Super-Zicke zu schaffen, dann ist ihr das wirklich gelungen!!! So ein arrogantes und egoistisches Wesen ist mir selten untergekommen. Meiner Meinung nach, haben Kinder ein Recht auf die Zuwendung ihrer Eltern, aber sie haben kein Recht auf Details im Liebesleben ihrer Eltern. Offensichtlich bringt die Autorin da auch einiges durcheinander. Als "gefühlvoll und warmherzig" wurde das "Sonnenblumenhaus" vom Verlag angekündigt. Davon war leider nichts zu merken!
  10. Cover des Buches Familie Olivers Weihnachtsgeschichte (ISBN: 9783959912402)
    D.B. Granzow

    Familie Olivers Weihnachtsgeschichte

     (49)
    Aktuelle Rezension von: Buechervorhersage

    Dieses Weihnachtsbuch hat eine ganz besondere Atmosphäre. Es löst ein ähnliches Gefühl bei mir aus wie mein liebster Weihnachtsfilm "Obendrüber da schneit es". Die Geschichte ist ruhig, regt zum Nachdenken an, hält überraschende Wendungen bereit und versetzt einen in eine besondere Weihnachtsstimmung. Es geht um die Familie, um Gemeinsamkeiten und Gegensätze, Streit und Versöhnung, die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, um Geschwisterliebe und Streitereien, ums Loslassen, ums Entscheidungen treffen. Die Geschichte ist irgendwie bittersüß. Es gibt schöne, überraschende Momente genauso wie traurige und Wütende. Fremde haben einen Gastauftritt, in dem sie auf einzelne Geschwister der Oliver Familie treffen. Zuerst wirken diese Begegnungen etwas wahllos und unvollständig aber diese führen die Geschichte zu einem großen Ganzen zusammen. Man muss sich beim Lesen auch etwas daran gewöhnen, dass im laufenden Text die Erzählperspektiven wechseln ohne einen Hinweis darauf, wer gerade erzählt und man braucht erst einen Moment, um herauszufinden, wer es ist. Erst zum Schluss ist mir aufgefallen, dass das Buch 24 Kapitel hat und somit wie ein Adventskalender genutzt werden könnte. Das hätte ich aber vermutlich eh nicht durchgehalten, da ich wissen wollte, wie es weiter geht. Ich würde am liebsten direkt einen zweiten Teil lesen, um zu erfahren, wie es den Geschwistern nach diesem besonderen Weihnachtsfest ergangen ist, aber leider gibt es den nicht. Diese Geschichte möchte ich nun gerne jedes Jahr zu Weihnachten lesen.

  11. Cover des Buches Der Geschmack von Apfelkernen (ISBN: 9783462042702)
    Katharina Hagena

    Der Geschmack von Apfelkernen

     (903)
    Aktuelle Rezension von: _liesmich_

    Bäume. Wie ich sie liebe. So auch dieses Buch! Die Geschichte handelt von Kindheit, Vergessen, Unglück und der bedingungslosen Liebe. Als Erwachsene kommen Erinnerungen hoch, die nicht nur auf eine ungetrübte Kindheit zurückzuführen. Das Buch ging mir sehr zu Herzen und kann es nur wärmstens empfehlen!

  12. Cover des Buches Vom Ende der Einsamkeit (ISBN: 9783257261554)
    Benedict Wells

    Vom Ende der Einsamkeit

     (966)
    Aktuelle Rezension von: La_rose

    Mein erstes Buch von Benedict Wells-,  was kann ich sagen?


    Der Titel "Vom Ende der Einsamkeit" weckt den Eindruck es handelt sich um eine einfache Liebesgeschichte- erst nach einigen Seiten begreift die Leserschaft das Ausmaß der Story. 

    Umstände beginnen sich zu ändern- das Leben geschieht...

     Für mich ein sagenhaftes Buch. Ich konnte die Emotionen und Stimmung im Buch gut nachempfinden. 

    Wie geht eine Familie mit einem schweren Schicksalsschlag um? 

    Wie schwer ist es, den Kontakt/Beziehung zu den eigenen Geschwistern nicht zu verlieren... Und wie begegnet man der wahren Liebe, wenn die Zeit alles verändert? Die Karten neu gemischt werden?

    Wie eine Freundschaft ein ganzes Leben verändern kann. 


    Das Buch erinnert mich daran, jeden Tag zu genießen. Und hilft zu begreifen, wie vergänglich das Leben ist. 

  13. Cover des Buches Der Turm (ISBN: 9783518461600)
    Uwe Tellkamp

    Der Turm

     (176)
    Aktuelle Rezension von: werthelotte

    Im Jahre 2008 veröffentlicht Uwe Tellkamp seinen dritten Roman „Der Turm. Geschichte aus einem versunkenen Land.“ und befasst sich darin mit einer Familiengeschichte in den letzten sieben Jahren der DDR, vor dem Mauerfall. Die Handlung spielt in dem Villenviertel am östlichen Elbgang in Dresden, in dem Tellkamp selbst ab 1977 aufwuchs. Der Roman verfolgt den 17-Jährigen Protagonisten Christian Hoffmann über sein Aufwachsen im bildungsbürgerlichen Milieu der DDR, seine Erfahrungen bei der Nationalen Volksarmee (kurz: NVA) und seinem Wunsch Arzt zu werden um den Erwartungen seines Vaters gerecht zu werden. Neben dem Untergang der DDR, skizziert Tellkamp eine Großfamilie und deren verschiedene Generationen, mit den daraus resultierenden Generationskonflikten.

    Tellkamp gelingt es einen glaubhaften Einblick in die letzten Jahre der deutschen demokratischen Republik zu geben. Seine kritischen Äußerungen gegenüber dem damaligen System und die Veranschaulichung der Notwendigkeit von Anpassung, weckt bei vielen Gleichaltrigen und Generationsvorgängern Erinnerungen an die damalige Zeit und persönliche Schicksale. Doch der Roman beinhaltet noch viel mehr als lediglich die kritische Auseinandersetzung mit dem Sozialismus: Das zahlreiche Auftreten verschiedener Generationen und deren unterschiedliche Werteauffassungen, führen zu einem fast endgültigen Bruch der Familie. Die Auseinandersetzung mit dem Phänomen des Generationskonflikts wird bei der Behandlung dieses Romans leider zu häufig außer Acht gelassen, verdient aber auf Grund seiner Plausibilität und Zeitlosigkeit mehr Aufmerksamkeit. Denn Generationskonflikte werden zwar erst auf den zweiten Blick richtig wahrgenommen, geschehen aber jeden Tag innerhalb Familie, Beruf oder auf offener Straße.

    Tellkamp hat mit „Der Turm“ ein unglaublich umfangreiches Werk erschaffen, dass eine Vielzahl von Kritikäußerungen und Konflikten innerhalb einer Familie aufzeigt. Die realitätsnahe Schilderung und das Identifikationspotenzial, das dieser Roman aufzeigt, macht es zu einem ganz besonderen und außergewöhnlichen Werk.

  14. Cover des Buches Ich sehe was, was du nicht liebst (ISBN: 9781503954526)
    Heike Abidi

    Ich sehe was, was du nicht liebst

     (37)
    Aktuelle Rezension von: Summersnowdrops

    Es ist schon ein paar Wochen her, dass ich “Ich sehe was, was du nicht liebst gelesen” habe, aber ich weiß noch ganz genau, wasdieses Buch in mir ausgelöst hat...

    Unverständnis!

    Aber spulen wir zurück.


    Marlene ist Ehefrau, Mutter von drei Kindern und Hausfrau. Sie kümmert sich, koordiniert, putzt, kocht und macht zudem noch den Papierkram für die Firma ihres Mannes.

    Ihre Freundin überredet sie, mit ihr ein Wellness-Wochenende zu verbringen, was weder Malene noch ihre Familie sonderlich begeistert aufnehmen. Trotzdem entscheidet sich Marlene dafür, doch noch bevor sie ihr Vorhaben in die Tat umsetzen kann, passiert das Unfassbare: sie wird unsichtbar. Einfach so! Von da an muss sie mitansehen, wie ihre Familie das Haus verwüstet, ihre Kinder über sie lästern und die verhasste Schwiegermutter das Zepter schwingt. Marlene braucht einen Plan, und zwar schnell!


    Hört sich jetzt erstmal gar nicht so schlecht an, oder? Eine Hausfrau, die es mit ihren Dämonen aufnimmt, das hört sich zwar nicht neu an, aber zumindest lustig. Und etwas Lustiges habe ich gesucht.

    Der Schreibstil ist dabei sehr einfach. Hauptsätze, vieles wird einfach beschrieben, ohne dass man es als Leser wirklich erlebt hat. Dialoge scheinen mittendrin aufzuhören oder unlogisch zu verlaufen.

    Die Perspektive wechselt zwischen Marlene und ihrem Mann hin und her, aber man kommt nicht wirklich in den Genuss, sich in eine der Personen hineinzuversetzen. Alles wirkt irgendwie flach, nicht wirklich emotional geladen, obwohl es SO VIEL Potential hat! Denn wie Marlene behandelt wird, ist wirklich unter aller Sau und sollte jeden wütend machen, ABER es kommt im Buch einfach nicht rüber.


    Marlene als Figur ist leider genauso flach und fahl wie der Stil. Ihre Gefühle, Gedanken und Entscheidungen schwanken alle 30 Sekunden, wie es scheint, und schwupp, schon kommt was Neues. Ich bin mit ihr leider nicht warm geworden.

    Die Kinder sind alle recht stereotypisch. Das kleine Nesthäkchen, der intelligente Geek, der pubertierende Teenie.


    Aber kommen wir zu den wahnsinnigen Logikfehlern, die mich erst so richtig aufgeregt haben:

    Marlene verschwindet als. Sie wird unsichtbar. Dh, sie ist noch da, aber keiner sieht sie und keiner weiß, dass sie da ist. Sie hat auch keine Notiz hinterlassen, denn sie wusste ja vorher nicht, dass sie unsichtbar wird. Ihre Familie denkt also, sie wäre über das Wochenende in die Wellness Oase gefahren, wie sie es ja auch geplant hatte. Schön und gut.

    Achtung, jetzt kommen Spoiler.

    Absolut unverständlich ist es mir daher, dass ihr Mann sich überhaupt keine Sorgen darüber macht, dass sie nicht einmal anruft oder sonst ein Lebenszeichen von sich gibt über das Wochenende.

    Aber dann kommt der Hammer... Marlene bleibt unsichtbar und kommt nach dem Wochenende nicht zurück. Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, geht das ganze über einen Zeitraum von zwei Monaten. ZWEI MONATE!

    In der der Ehemann nicht mal de Polizei benachrichtigt, dass seine Frau nicht mehr auftaucht, dass sie sich nicht mehr meldet, usw! Er ruft nicht einmal die Freundin an, mit der sie unterwegs hätte sein sollen, um sie zu fragen, wo die Frau denn steckt!!! Mir ist das absolut unverständlich. Er nimmt es einfach so hin, dass sie weg ist, weil er denkt, sie würde ihm eine Lektion erteilen wollen. Zwei Monate lang unternimmt er NICHTS, um herauszufinden, wo sie steckt. Und wenn sie auf dem Nachhauseweg vom Bahnhof angegriffen und verschleppt worden wäre? Oder ähnliches? Fuchsteufelswild hat mich das gemacht... einfach, weil es so weit entfernt ist von der Realität und was ein „richtiger“ Mensch bzw Partner tun würde.

    Stattdessen holt er sich seine Mutter ins Haus und lässt sich zwei Wochen später dazu überreden, wieder Frauen zu treffen. Das hat dem Fass dann noch den Boden ausgeschlagen! Ich hab gedacht, ich werd nicht mehr...


    Spulen wir vor, durch eine Geschichte voller Nicht-Logik und ödem Schreibstil...

    Marlene, ein neuer Mensch, neue Garderobe (außerhalb des Hauses ist sie sichtbar), mit neuem Job, kommt nach Hause. Keiner fragt, wo sie gewesen ist. Ihr Mann ist nicht in etwa super wütend und möchte eine Erklärung. Nein, alles ist super, Friede, Freude, Eierkuchen.


    Ich habe es geschafft. Das Buch ist zu Ende. Das nächste Mal les ich mir die Leseprobe durch.

  15. Cover des Buches Die Mondschwester (ISBN: 9783442490783)
    Lucinda Riley

    Die Mondschwester

     (406)
    Aktuelle Rezension von: marieke3110

    Tiggy ist eine sehr einzigartige Person, das weiß sie selber auch... ihre Gaben und ihre Spiritualität kann sie nicht verleugnen.

    In diesem Teil der Sieven Schwestern Reihe lernen wir sie kennen, erfahren woher sie kommt, lernen ihre Vorfahren kennen und den Umstaand wie sie nach Atlantis gekommen ist.

    Doch es wird auch klar, dass sie nicht ganz gesund ist... in der Wildtierstation in der sie tätig ist passiert schreckliches, was ihr Herz aus dem Takt geraten lässt.

    Und trotz dieser Suche und dem Schlag geht es auch um die Liebe.... so schön!

  16. Cover des Buches So glücklich wir waren (ISBN: 9783458176800)
    Daria Bignardi

    So glücklich wir waren

     (27)
    Aktuelle Rezension von: katzenminze

    Das war ein seltsames Erlebnis! Der Klappentext dieses Romans klang exakt nach meinem Geschmack: Ein Familiengeheimnis, Spurensuche in Italien, fesselnd, ergreifend, melancholisch. Wunderbar! Beim lesen konnte mich die Geschichte dann leider nicht wie gehofft begeistern. Und je länger ich nun darüber nachdenke, desto ärgerlicher finde ich das Ende.

    Aber erst einmal zum Inhalt: Alma nimmt die Schwangerschaft ihrer Tochter Antonia zum Anlass ihr endlich anzuvertrauen, dass ihr Bruder Maio vor 30 Jahren spurlos verschwunden ist. Antonias Neugier ist sofort geweckt und so macht sie sich auf den Weg nach Ferrara um mehr über ihren Onkel und diesen neuen, unbekannten Teil ihrer Familie herauszufinden.

    Leider kommt die Geschichte nur behäbig in Gang. So blicken wir erst einmal zurück in Almas Jugend und bewundern mit Antonia zusammen die Schönheit Ferraras und des dortigen Polizeichefs. Erst ab der Hälfte kommt Bewegung in die Spurensuche. Das fand ich etwas spät.

    Antonia ist generell eine sympathische Hauptfigur. Allerdings wirken ihre Gespräche mitunter holprig und etwas unnatürlich – was natürlich der Übersetzung geschuldet sein kann. Sehr irritiert hat mich, dass die Schwangere bei mehreren Gelegenheiten ohne schlechtes Gewissen Alkohol trinkt und von den Fragen ob sie denn etwas trinken dürfe regelrecht genervt ist. War das normal 2014 in Italien? Ich finde diese Botschaft zumindest bedenklich.

    Ihre Mutter Alma hingegen wird als komplizierte, nicht unbedingt liebenswerte Person beschrieben. Aber wenn die engagierte Professorin etwas eigenbrötlerisch und unnahbar wirkt, muss man sich vor Augen führen, dass ihr kleiner Bruder, der gleichzeitig ihr bester Freund und engster Vertrauter war nicht nur angefangen hat Heroin zu nehmen, sondern auch noch spurlos verschwunden ist. Und das ist noch lang nicht das einzige, mit dem die damals 17 Jährige klarkommen musste. Leid über den schrecklichen Verlust, gepaart mit Schuldgefühlen und einer lebenslangen Ungewissheit über den Verbleib des geliebten Bruders. Das wünscht man seinem ärgsten Feind nicht.

    Ich kann nun nicht konkret sagen, was mich so gestört hat, ohne das Ende zu verraten. Nur soviel: Die Erklärung, die die Autorin dem Leser liefert empfand ich als halbgare Frechheit! Zwar wurde noch versucht alles als logisch und folgerichtig hinzustellen, nur konnte ich dieser Sichtweise – im Gegensatz zum Personal des Romans – beim besten Willen nicht folgen.

    So fällt mein Fazit insgesamt leider nicht allzu positiv aus. Zwar wird in ruhigem Ton eine tragische Geschichte mit der einen oder anderen Wendung erzählt. Aber über die holprige Sprache, die Behäbigkeit der Story, unnötige Nebenschauplätze und das enttäuschende Ende konnte mich kein Teil des Romans hinwegtrösten. Wer eine melancholische Geschichte lesen möchte in der Verschwinden, Familie und Vergangenheit eine Rolle spielen, der ist beispielsweise mit „Summer“ von Monica Sabolo, „Dein Leben und meins“ von Majgull Axelsson oder „Die Selbstmord-Schwestern“ von Jeffrey Eugenides weit weit besser bedient!


  17. Cover des Buches Die hellen Tage (ISBN: 9783596512737)
    Zsuzsa Bánk

    Die hellen Tage

     (318)
    Aktuelle Rezension von: JessFox

    Dieses Buch hat mir so gut gefallen! Ja es gibt keine „krasse“ Handlung, sondern erzählt einfach nur das Leben der Hauptprotagonisten, doch in einer so tollen Sprache, dass man die Dinge/Orte… genau vor sich sehen konnte! Zauberhaft.

    Alle 3 haben ihr Päckchen zu tragen und doch zehren sie immer wieder von den hellen Tagen!

  18. Cover des Buches Maria, ihm schmeckt's nicht! (ISBN: B0045383W0)
    Jan Weiler

    Maria, ihm schmeckt's nicht!

     (1.146)
    Aktuelle Rezension von: MoniqueH

    Jan Weiler schreibt Geschichten die teils basiert sind auf sein eigenes Leben. Dieses Buch beschreibt den Anfangsjahren in seine Beziehung, später Hochzeit und die ersten Lebensjahre. Wichtig ist dabei das er eine Frau geheiratet hat die eine italienische Vater hat. Vieles in dieses Buch dreht um den Vater. Der ist originell und sich selbst. Jeder muss sich ihm anpassen ob er will oder nicht es passiert einfach. Jan kommt dadurch in viele komisch und unmögliche Situationen und erzählt es so als ob man selbst daneben sitzt.

    Lachen vorprogrammiert.

  19. Cover des Buches Mansfield Park (ISBN: 9783649638117)
    Jane Austen

    Mansfield Park

     (533)
    Aktuelle Rezension von: Leseabenteuer

    Hier begleiten wir die Kinder von der in Mansfield Park wohnenden Familie und deren Nichte Fanny. Alle nähern sich dem Heiratsfähigen Alter und sind bereit Beziehungen einzugehen. Fanny wird von der Familie aber nicht als vollwertiges Mitglied angesehen, so fand ich den Umgang zwischen ihren Tanten und ihr sehr einnehmend und dienstbotenähnlich. Fanny war mir sehr symphatisch. Ihre Gedanken und Gefühle kommen gut rüber und die einzige innige Freundschaft hegt sie zu ihrem Cousin. Hier kommt sie auch mal aus ihrem Schneckenhaus hinaus. Es werden in der Geschichte aber auch gut die damaligen Lebensbedingungen und Standesunterschiede dargestellt. Zum Anfang der Geschichte hatte ich erst Schwierigkeiten die ganzen Charaktere auseinanderzuhalten, aber in Laufe der Geschichte ging es besser. Den Schluss fand ich dann aber sehr abrupt, hier hätte ich mir noch mehr gewünscht. Mir hat der Roman sehr gut gefallen und kann es jetzt nachvollziehen, warum Jane Austen's Bücher als mit der besten Klassiker der jeweiligen Zeit zählen.

  20. Cover des Buches Der Sturz des Doppeladlers (ISBN: 9783990500521)
    Birgit Mosser

    Der Sturz des Doppeladlers

     (37)
    Aktuelle Rezension von: awogfli

    Birgit Mosser hat dieses Werk als Trilogie angelegt und deshalb ist es eigentlich unfair, die einzelnen Bände schon zu Beginn abschließend zu bewerten. Im Prinzip kann ich feststellen: Die Gesamtgeschichte hat Potenzial, aber es ist noch nicht absehbar, ob dieses vor allem in der Plotkonstruktion, die mir immer sehr wichtig ist, auch völlig ausgeschöpft werden wird.

    Eines kann man jetzt schon sagen: Die Autorin kann Handlungen und Stimmungslagen der untergehenden Epoche des Habsburgerreichs gut beschreiben. Im ersten Band gibt es zahlreiche Erzählstränge, die das Schicksal von vier Familien beschreiben und die bisher bedauerlicherweise für meinen Geschmack noch viel zu wenig miteinander zu tun haben. Zudem bevölkert eine Unzahl an Personal - Protagonisten wie Nebenfiguren - die Handlung, viele Locations werden bedient, aber es wird recht anständig versucht, trotz der vielen Szenenwechsel möglichst keine Verwirrung zu stiften, sondern eher Struktur zu geben.

    Von der Sprachfabulierkunst ist die Geschichte eher einfach angelegt, keine wortreichen, treffenden politischen und gesellschaftlichen Analysen habe ich gefunden, aber es ist halt auch reichlich unfair von mir, diese zu suchen und gedanklich den Roman automatisch mit dem Oeuvre meines absoluten Lieblingsschriftstellers Joseph Roth zu vergleichen, nur weil er in derselben Zeit mit ähnlichem Figurensetting und Locations operiert.

    Gelungen fand ich auf jeden Fall die Integration kleiner historischer Details und realer Anekdoten in die Handlung, die Otto Normalverbraucher nicht unbedingt so bekannt sind. Zum Beispiel besucht Minnerl aus dem Burgenland ihre Schwester Ernestine in Wien und versorgt die Familie mit sehr dringend gebrauchtem Essen, denn die Wiener hungern schon monatelang. Ernestine steht schon seit Jahren tief in der Schuld von Minnerl, da diese auch ihre Tochter in Neusiedl - respektive ihren ledigen Bastard - vor Ernestines hochangesehenem, strengen und bigotten Ehemann August versteckt hat. Da Ernestine vom Gatten sehr kurzgehalten wird und nicht viel als Kompensation zu bieten hat, macht sie ihrer Schwester eine riesige Freude. Im Kaffeehaus arrangiert sie ein Treffen mit Minnerls Lieblingsschriftsteller Schnitzler, der ihr ein Autogramm mit persönlicher Widmung auf den „zufällig“ mitgebrachten Leutnant Gustl gibt.



    „Schnitzler sieht auf und lächelt versonnen. „Ausgerechnet der Gustl! Wissen Sie, dass mich dieses Büchlein meinen Rang als Oberster der Reserve gekostet hat? Er wurde mir aberkannt, weil …“, er bricht ab und schüttelt den Kopf. „Sprechen wir nicht davon. Das ist lang her.“


    Ebenso an der südlichen Front beim Konflikt mit den Italienern während der Annexion Südtirols werden sehr gut historische Details mit Familienschicksalen verwoben. Leutnant Holzer gerät zum Beispiel wie viele in Kriegsgefangenschaft, weil beim Chaos während der Kapitulation der K&K Armee die Verlautbarungsfristen für den Waffenstillstand nicht berücksichtigt wurden. Die Österreicher haben sich qua Befehl schon ergeben, weil die Kapitulation schon beschlossen war, aber die Italiener sich einen Tag Veröffentlichungsfristen ausbedungen haben. Ein allerletztes Mal wurden die Österreicher geleimt, dieser eine Tag kostet der gesamten Kompanie jahrelange Kriegsgefangenschaft, Folter und Tod. Als Leutnant Holzer durch einen günstigen Umstand von einem Conte kurz vor dem elendiglichen Verrecken gerettet wird, möchte er sich endlich auf den Heimweg zu seiner Familie machen. Als sein Lebensretter ihn nach dem Hotel der Eltern fragt, wird beim Zeigen auf der aktuellen Karte offenbar, sein Haus steht im neuen Südtirol, das sich die Italiener unter den Nagel gerissen haben.

    Auch einen politischen Erzählstrang weist das Werk auf. Ferdinand von Webern arbeitet im Außenministerium in Wien und bringt historisch-diplomatische Hintergründe in den Plot ein. Er kommentiert auch nach Kriegsende sehr treffend und fachkundig die Bildung der neuen Regierung.

    Die ungarisch-burgenländische historische Komponente wird durch das Schicksal der Familie Minnerls abgedeckt und der Bruder von Ferdinand von Werbern gerät an der Ostfront in russische Kriegsgefangenschaft, wird nach Sibirien verschleppt und deckt somit das östliche Reich ab. Der Diplomat von Webern verlangt bei Friedensverhandlungen die Freilassung seines Bruders, aber dieser weigert sich zurückzukehren, denn er will seine Kameraden in Gefangenschaft nicht ohne seine ärztliche Unterstützung zurücklassen.

    So, was fehlt uns noch aus dem ehemaligen Habsburgerreich? Genau! Die Unterschicht und die slowenische Grenze. Diesen Erzählstrang bedient das Dienstmädchen Berta, die auch ledig schwanger wird, dann ihren Bauernsohn Lois kennenlernt, der aus Liebe ihre Schande tilgt und den Bastard Viktor adoptiert. Im Kärtner Elternhaus von Lois sieht die böse Schwiegermutter die neue Patchworkfamilie nicht so entspannt. Eine Intrige nach der anderen wird gesponnen. Bis die kleine Familie vor der bösen Alten nach Wien flüchtet.

    So, Ihr seht also, das Fundament für ein sehr gutes Epos ist zwar gelegt, die unzähligen Figuren auf dem Schachbrett sind bereits aufgestellt und müssen nun in Interaktion zusammenkommen. Warum ich noch so verhalten urteile, ist auch klar. Die Konstruktion der Geschichte hat hohes Potenzial, noch richtig großartig zu werden, wenn die Handlungsstränge wie ein Puzzle konsistent ineinandergleiten. Aber auch die Gefahr einer verwirrenden, zerfledderten Handlung besteht, bei der man irgendwann einmal die Beziehung zu den Protagonisten verliert. Da ich heuer so etwas auch schon bei kürzeren Romanen erlebt habe, bin ich vorsichtig, urteile mit 3,5 Sternen, die ich beim ersten Band vorläufig auch noch sehr streng abrunde. Wenn die derzeitigen Nahtstellen und Umbrüche perfekt ineinander gleiten, werde ich meine Bewertung noch einmal überdenken.

    Eines muss ich auch noch in dieser strengen vorläufigen Beurteilung mitschicken: Birgit Mossers Roman hat mir wesentlich besser als Elena Ferrantes Meine Geniale Freundin gefallen, denn beim Lesen der Saga der italienischen Autorin wusste ich gleich, dass ich die Geschichte nicht weiterverfolgen will, weil sie mich gar so genervt hat.

    Fazit:
    Ich bin sehr gespannt, wie es mit den Familien weitergeht, werde fortfahren und davon berichten.         

           

                      

             

             


  21. Cover des Buches Das Hotel New Hampshire (ISBN: 9783257600216)
    John Irving

    Das Hotel New Hampshire

     (736)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Diese Familie ist wirklich durchgeknallt und jeder in der Familie hat seinen ganz eigenen Splin. Der Vater eröffnet ein Hotel und will damit groß raus kommen. Die Kinder finden sich nach und nach damit zurecht und mit Liebe unter Geschwistern, einem homosexuellen Sohn und einer Tochter die nicht wachsen will hat jeder sein Päckchen zu tragen. Ein Bär der auf dem Motorrad herum fährt und ein toter Hund, der die Familie irgendwie nicht verlässt. Komisch, kurios und mit viel Wärme und schwarzem Humor präsentiert uns John Irving eine irrwitzige Familiengeschichte. Die Tragik und auch die Liebe und die Hoffnung kommen nicht zu kurz und so macht es einfach irrsinnig Spaß. Nicht jeder mag John Irving, aber ich liebe seine Art.

  22. Cover des Buches Die Mittagsfrau (ISBN: 9783596510993)
    Julia Franck

    Die Mittagsfrau

     (396)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Es ist das Ende des 2.Weltkriegs und Helene steigt mit ihrem sieben Jahre alten Sohn in Vorpommern in einen Zug Richtung Berlin. Sie wollen nochmal neu anfangen. Von einem Besuch auf der Toilette kommt Helene nicht mehr zurück und der Junge bleibt allein. Die Welt stand uns offen, so geht es nach dem Prolog weiter und wir lernen Helene als kleines Mädchen kennen und wachsen quasi mit ihr heran. Es gibt viel Schönes, Literatur, auch harte Schicksalsschläge, erste Liebe und die enge Bindung zu ihrer Schwester Martha. Wir begegnen einer interessanten und starken Frau, aber irgendetwas brodelt unter der Oberfläche. Ja! Das ist große deutsche Literatur und Julia Franck versteht es perfekt eine literarische, eine beeindruckende Geschichte zu erzählen.

  23. Cover des Buches Tanz auf Glas (ISBN: 9783426512814)
    Ka Hancock

    Tanz auf Glas

     (424)
    Aktuelle Rezension von: LydisBooks

    *Tanz auf Glas* hat mir als Taschenbuch leider nur mittelmäßig gefallen. Es ist schön gestaltet und gut geschrieben, jedoch auch sehr schwermütig und wirkt zeitweise überlastet mit Problemen der Charaktere. 

    Zu Beginn hat mir die Geschichte recht gut gefallen, als dann jedoch die Vergangenheitskapitel hinzukamen, die meiner Meinung nach für den Verlauf der Geschichte völlig unerheblich waren, verlor ich die Lust an der Geschichte. 

    Auch die Hintergrundgeschichten der jeweiligen Charaktere waren mit etwas zu überladen mit gesundheitlichen Problemen und zogen sich wie ein dunkler Faden durch die ganze Geschichte. 

    Die Hauptidee und der Schreibstil haben mir gefallen, aber für die Fülle des Buches fanden sich leider zu viele, die Lücken füllenden Stellen, die leider kaum etwas für den Zauber der eigentlichen Geschichte getan haben. 

    Die Charaktere wirkten zeitweise sehr naiv auf mich und die Gespräche waren meist oberflächlich und zu ausgedacht. 

    Im Gesamten ist dieses Buch also nicht mein Fall, was jedoch eher an der Ausarbeitung, als an der Idee der Geschichte liegt. 


  24. Cover des Buches Der Lavendelgarten (ISBN: 9783442492947)
    Lucinda Riley

    Der Lavendelgarten

     (827)
    Aktuelle Rezension von: Aurora-C

    Die Beschreibung das Buchs hat sich für mich vielversprechend angehört. Aber der Inhalt hat mich dann doch eher enttäuscht.

    Fangen wir beim Schreibstil der Autorin an: das war das erste Buch der Autorin für mich und ich kann ehrlicherweise nicht verstehen, wieso sie so einen großen Erfolg hat… 

    Das Buch war sehr platt, ohne richtigen Emotionen geschrieben. Am meisten hat mich gestellt, dass wirklich jeder einzelne Tag beschrieben wurde, in der Gegenwart als auch Vergangenheit. Deswegen hat sich die ganze Geschichte wie ein Kaugummi in die Länge gezogen. Spannend wurde es erst zum Ende hin, was ich sehr bedauere, weil beide Geschichten eigentlich ein großes Potential hatten.

    SPOILER

    Auch die Charaktere waren mir ein Dorn im Auge. Natürlich nicht alle: es gab durchaus welche, die mir gefielen, aber beispielsweise die Protagonistin der Gegenwart war zu naiv und hat irgendwie nur genervt. Auch Sebastian war mir von Anfang an eher unsympathisch. Vor allem aber störte mich Sophia, ich war überhaupt nicht traurig darüber, als sie starb, eher froh, weil ich mir ihr Gejammer gar nicht mehr anhören wollte. Auch, dass letztendlich Emilie und Alex zusammenkamen war vorhersehbar - allein, als er vorgestellt wurde hatte ich schon diese Vorahnung, dass Sebastian etwas Schlechtes im Schilde führte und Alex vielleicht doch nicht so schlecht war. Bei Emilie und Sebastian fing alles schon zu überstürzt an, ihre Liebe entwickelte sich viel zu schnell, man wurde einfach in die  Situation reingeworfen. Das konnte also kein gutes Ende nehmen, aufmerksame Leser bemerken das aber auch sofort.

    Die Handlung (beide Zeitstränge) war langweilig. Zum Teil auch ziemlich vorhersehbar und immer überaus träge, auch wenn sie an manchen Stellen wohl spannend sein sollte... Ich habe schon oft Geschichten mit ähnlicher Handlung gelesen, deshalb hatte ich auch etwas zum Vergleichen. Der Lavendelgarten konnte wirklich nicht gut abschneiden.
    Ein positiver Aspekt war zum Beispiel, dass die zwei Handlungsstränge sehr gut miteinander verwebt waren, alles hat einen Sinn gemacht, zumindest das hat mich gefreut. 

    Es kriegt trotzdem 3 Sterne, weil der Schreibstil, obwohl er so unglaublich trocken war, flüssig war. Ich hatte es an einem Tag durchgelesen. Außerdem gab es einige Charaktere die mir gefielen, zum Beispiel Connie. Auch die Idee ist generell gut, ich wünschte nur, sie wäre besser umgesetzt worden.

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