Bücher mit dem Tag "familienschicksal"
78 Bücher
- Carlos Ruiz Zafón
Der Schatten des Windes
(5.801)Aktuelle Rezension von: SonjaMarschkeDie Geschichte von Daniel Sempere, dem Friedhof der vergessenen Bücher und Julian Carax ist ohne Zweifel ganz große Kunst. Dieses Buch liest sich einfach so weg. Die Geschichte tänzelt auf der Grenze zwischen Fantasy und Belletristik. Und je länger man dieses Buch liest, desto mehr will man wissen, wie alles zusammenhängt. Und wie Zafon das alles aufgezogen und aufgelöst hat, ist schon ganz ganz große Kunst.
- Thomas Mann
Buddenbrooks
(2.403)Aktuelle Rezension von: SM1Der Gesellschaftsroman "Buddenbrooks: Verfall einer Familie" ist wohl das bekannteste Werk von Literatur-Nobelpreisträger Thomas Mann.
Erzählt wird über vier Generationen vom Schicksal der hanseatischen Kaufmannsfamilie Buddenbrock, wobei die Geschwister Thomas, Christian und Antonie im Mittelpunkt stehen.
Dieser Klassiker sollte für alle Literaturliebhaber eine Pflichtlektüre sein.
- Maja Lunde
Die Geschichte der Bienen
(1.042)Aktuelle Rezension von: AnkeabiszGerade habe ich das Buch beendet und gern teile ich meinen sehr positiven Eindruck mit Euch:
Ab der ersten Zeile hat mich dieses Buch in seinen Bann gezogen. In drei verschiedenen Handlungssträngen beschreibt die Autorin die Imkerei: zunächst historisch im Jahr 1852, dann dieselbe Familie einige Generationen später in unserer Gegenwart 2007 und in einer dritten Teilgeschichte die Zukunft ohne Bienen im Jahr 2098 wie in einer Dystopie. Für mich war es ganz leicht, den Geschichten von Kapitel zu Kapitel zu folgen. Die Autorin hat eine nette, humorvolle Art, die Charaktere tiefgründig und mehrschichtig zu beschreiben. Der Leser kann sich durch den aktuellen Bezug zum Klimawandel intensiv mit der Geschichte identifizieren. Der Spannungsbogen baut sich bis zum Ende des Buches kontinuierlich auf und endet mit einer Überraschung, von der ich natürlich nicht zu viel verraten möchte.
Ich bin froh, dass es sich um eine Buch Serie handelt: Das Klimaquartett- und den nächsten Band -Die Geschichte des Wassers- werde ich jetzt im Anschluss weiterlesen.
- Ava Dellaira
Love Letters to the Dead
(1.006)Aktuelle Rezension von: JaninezachariaeEs ist wirklich Hammer gut.
Dabei haben wir einzig und alleine die Briefe, die Laurel an Berühmtheiten schreibt, die verstorben sind. Auch an River Phoenix. Es beginnt mit einem Schulprojekt und ihrem ersten Brief an Kurt Cobain und hat sich gesteigert. Dabei sind die Briefe nicht einmal Standard, sondern beziehen sich immer auf die Person, an die sie adressiert sind. Sie redet mit Amy über Rehab, beschuldigt Kurt, dass er seiner Tochter ein Trauma fürs Leben beschert hat und schreibt, dass sie und ihre Schwester den Film Stand by me geschaut haben und dabei River ziemlich süß fanden, als sie schließlich nach ihm gegoogelt haben und feststellten, dass er nicht mehr am Leben ist, waren sie schockiert und konnten das Ende vom Film nie mehr so betrachten, wie vorher ...
Laurel wechselt auf eine neue Schule, weil sie nicht mehr auf ihrer alten sein möchte und kann. Zu viele Erinnerungen ... Und dann lernt sie ihn kennen und er weiß mehr von ihrer Vergangenheit, als sie möchte ...
Ich fand es überraschend echt gut und bin froh, dass ich es sowohl gelesen als auch gehört habe. Gerade auf der Arbeit oder vor dem Schlafen war es doch ganz schön.
Kennst du das Buch? Es ist ja doch schon ein paar Tage älter.
Alles Liebe
Janine - Lucinda Riley
Das Orchideenhaus
(2.807)Aktuelle Rezension von: Katharina_CizekIm Urlaub war ich am schönen Bodensee und auch der Blumeninsel Mainau. Dieses Buch hat perfekt zu dem wunderbaren Duft der unterschiedlichen Blumen gepasst. Zwischen Rosen und Dahlien verschlang ich diesen Roman und konnte ihn nicht mehr aus der Hand legen.
Zum Inhalt:
Julia, die berühmte Pianistin, ist wieder zurück in England. Eigentlich müsste sie auf der Bühne stehen, Applaus entgegennehmen und sich in ihrem Ruhm sonnen. Stattdessen liegt sie im Bett ihres kleinen Cottage und schafft es nicht einmal zum Kühlschrank. Ein schwerer Schicksalsschlag hat Julias Welt durcheinandergebracht. Ihre Schwester versucht sie immer wieder aufzuheitern und aus ihrem Versteck zu locken. Meist gelingt ihr dies nicht. Doch an einem Nachmittag gelingt es ihr, Julia mit nach Wharton Park zu nehmen, einer großen Liegenschaft, in der ihr Großvater früher als Gärtner gearbeitet hat. Julia verbindet viele schöne Erinnerungen mit diesem Ort. Als sie dort einem Bekannten aus Kindertagen begegnet, sieht ihre Welt plötzlich nicht mehr so grau aus. Als dieser plötzlich mit einem alten Tagebuch ihres Großvaters vor ihrer Tür steht, begibt sich Julia auf eine Reise in die Vergangenheit. Familiengeheimisse werden gelüftet und nebenbei beginnt Julia wieder zu leben.
Ein sehr facettenreicher Roman, in dem die Spannung vom Ersten bis zum letzten Wort erhalten bleibt. Besonders gefallen hat mir die Sicht der Geschehnisse aus den unterschiedlichen Perspektiven. Der Leser wird gezwungen, mit Charakteren mitzufühlen und ihre Handlungen nachzuvollziehen. Wer Blumen und Gärten, ferne Orte und Familiengeheimnisse sowie lebendige Charaktere mag, für den ist dieses Buch perfekt.
- Kate Morton
Der verborgene Garten
(1.198)Aktuelle Rezension von: roxfourNach dem Tod ihrer Großmutter reist die Australierin Cassandra nach Großbritannien, da sie von ihr ein Cottage in Cornwall geerbt hat. Nach und nach entdeckt sie ein Geheimnis, das das Schicksal ihrer Familie bestimmt.
Die Leserschaft darf Cassandra, Eliza Makepeace samt deren Familie und Cassandras Oma kennenlernen. Dieser Roman ist sowohl abwechselnd aus der Sicht von Cassandra, ihrer Oma und deren Mutter, als auch in verschiedenen Jahren quer durch das 20. Jahrhundert bis zum Anfang des 21. Jahrhunderts geschrieben. Zusammen mit der Auflösung der verschiedenen Lebensrätsel hat sich für mich ein abwechslungsreich, unterhaltsam geschriebenes Buch ergeben.
- Lucinda Riley
Die Perlenschwester
(556)Aktuelle Rezension von: nasaDie Perlenschwester von Lucinda Riley ist der vierte Band ihrer Sieben Schwestern Reihe. Ich kenne sowohl die ersten drei Teile sowie den sechsten Teil der Reihe. Alle Bücher sind unabhängig voneinander lesbar und können auch separat gelesen werden. Es gibt nur wenige bis gar keine Überschneidungen der Geschichten.
In Band vier lernen wir CeCe und damit die vierte Schwester besser kennen. Der Leser begibt sich mit ihr, auf ihre Reise um ihre wahre Identität zu finden. CeCe ist genauso wie ihre Schwestern adoptiert worden. Nachdem Pa Salt verstorben ist, hat er jeder seiner Töchter Hinweise auf ihre Herkunft hinterlassen. CeCe führen diese Hinweise nach Australien und zu einer Frau die vor über 100 Jahren nach Australien auswanderte.
Das Buch hat sich schnell und flüssig lesen lassen. Lucinda Riley hat einen angenehmen und bildhafte Schreibstil. Sie entführt ihre Leser nach Thailand und Australien und beschreibt die Orte, Kultur und die Menschen sehr lebendig. So hat man das Gefühl dabei zu sein.
Das Buch ist in zwei Teile aufgeteilt. Es gibt einen Gegenwartsteil und einen der in der Vergangenheit spielt. Nur nach und nach bekommt der Leser raus wie die beiden Handlungsstränge zusammen gehören. Mir persönlich hat der Vergangenheitsteil etwas besser gefallen. Er wirkte sehr authentisch und mir war Kitty einfach von Anfang an sympathisch.
CeCe war in den anderen Buchteilen sehr dominant, stark und einnehmend beschrieben und wirkte auf mich immer recht unsympathisch. Daher hatte ich erst bedenken diesen Teil zu lesen. Doch in dem vorliegenden Buch wird sie als sehr verunsichert und mit wenig Selbstbewusstsein geschildert. Auch klärt sich hier warum sie in den ersten Teilen eher unsympathisch wirkte. Allerdings fand ich es teilweise echt nervig wie oft und vehement sie sich selbst schlecht macht.
Anfangs ist die Geschichte etwas langatmig und wirkt sehr konstruiert. Ich habe mich oft gefragt wann CeCe endlich nach Australien weiter reist. Für mich hätte es den Teil und die Affäre in Thailand nicht unbedingt geben müssen.
Es ist ein schöner Roman der einen an exotische Orte entführt. Er ist teilweise sehr konstruierte und unrealistisch, aber die Geschichte ist gefühlvoll geschrieben und bietet einem schöne Lesestunden.
- Kristin Harmel
Solange am Himmel Sterne stehen
(796)Aktuelle Rezension von: Renate1964Rose ist dement und vertraut in einem lichten Moment ihrer geliebten Enkelin Holly eine Namensliste an, die angeblich die Familienmitglieder enthalten soll. Holly beginnt zu recherchieren und landet dabei im besetzten Paris
Der Teil, der die Vergangenheit betrifft, ist sehr spannend und informativ, Hollys Nachforschungen fand ich jedoch unrealistisch und vieles auch kitschig..eine leichte Lektüre für den Strand
- Kerstin Hohlfeld
Morgen ist ein neues Leben
(40)Aktuelle Rezension von: rose7474Der Inhalt des Romans wurde hier bereits ausführlich beschrieben. So beschränke ich mich auf meine Meinung.
Es war mein erster Roman den ich von Kerstin Hohlfeld gelesen habe.
Das Cover finde ich wunderschön und ist eine Augenweide für mein Bücherregal. Der Titel passt wunderbar zur Geschichte. Die Reise zur Insel Langkawi in Malaysia verändert das Leben aller 3 Protagonistinnen.
Durch den flüssigen, gefühlvollen Schreibstil konnte mich der Roman gleich fesseln. Ich wollte das Buch garnicht mehr aus der Hand legen. Die Autorin schreibt tiefgründig und beschreibt die Gefühle von Helena, Tanja und Valentina sehr eindringlich. Dies gefiel mir sehr gut wie auch die Rückblicke, die in der ehemaligen DDR spielen.
Ich empfehle diesen Roman sehr gerne weiter und vergebe 4 Sterne. Einen Punkt Abzug gibt es für das etwas weichgespültes, unrealistisches Ende. Ausserdem waren mir die Landschafts-beschreibungen etwas zu kurz. Ich hätte es mir da noch etwas bildhafter gewünscht. Ein richtiges Kopfkino kam bei mir nicht auf. Jedoch ein lesenswertes Buch mit viel Gefühl.
Von der Autorin werde ich auf jeden Fall noch mehr lesen.
- Lucinda Riley
Die Mondschwester
(432)Aktuelle Rezension von: Julietta89"Die Mondschwester" ist der fünfte Band in Lucinda Rileys erfolgreicher Buchreihe "Die Sieben Schwestern". In diesem Buch steht Tiggy D'Aplièse im Mittelpunkt, eine von sechs adoptierten Schwestern, die auf einem prächtigen Anwesen am Genfer See aufgewachsen sind. Nach dem Tod ihres Adoptivvaters, „Pa Salt“, erhält Tiggy einen Hinweis auf ihre Herkunft. Die Geschichte begleitet Tiggy sowohl in der Gegenwart als auch auf einer Reise in ihre Vergangenheit, bei der sie ihre familiären Wurzeln entdeckt und dabei in die Geschichte ihrer Vorfahren eintaucht.
Das Buch ist einfach zu lesen und hält die Spannung durchgehend aufrecht. Die ständige Neugier, wie es weitergeht, sorgt dafür, dass man es kaum aus der Hand legen möchte. Lucinda Riley versteht es, ihre Leser zu fesseln und eine emotionale Bindung zu den Charakteren aufzubauen.
Allerdings hat das Buch auch seine Schwächen. Die Handlung wirkt oft kitschig und überladen. Die ständigen Zeitsprünge zwischen Gegenwart und Vergangenheit können verwirrend sein und die Ähnlichkeit im Aufbau zu den vorherigen Bänden, insbesondere zum ersten Band, lässt die Geschichte stellenweise vorhersehbar erscheinen. Es geht wieder um eine adoptierte Schwester, die in der Gegenwart nach ihren Wurzeln sucht, während in der Vergangenheit die Geschichte ihrer Großmutter – oder in diesem Fall, eher ihrer Urgroßmutter – erzählt wird. Von den Eltern erfährt man erneut wenig, da diese schnell sterben. Der Roman enthält viele Elemente, die an einen Groschenroman erinnern.
Ich verstehe, warum viele Leser die Bücher von Lucinda Riley schätzen, musste aber für mich feststellen, dass sie nicht meinem Stil entsprechen. Nachdem ich dem zweiten Buch der Reihe eine Chance gegeben habe, werde ich die weiteren Bände wohl eher nicht lesen. Die komplexe und oft zu kitschige Handlung, gepaart mit den vielen Ähnlichkeiten im Aufbau zu den vorherigen Büchern, konnte mich nicht überzeugen. Dennoch könnte "Die Mondschwester" für Fans von emotionalen Familiengeschichten und historischen Rückblicken eine lohnende Lektüre sein.
- Jodi Picoult
Beim Leben meiner Schwester
(1.885)Aktuelle Rezension von: SchimmerDie jüngere Schwester (13) beantragt das Recht, selbst darüber zu bestimmen, ob sie ihrer an Krebs erkrankten Schwester weiterhin als Spender zur Verfügung stehen will, nachdem sie ihr jahrelang körpereigene Stoffe geliefert hat, weil das die Eltern so entschieden hatten.
In separaten Kapiteln wird jeweils die Sichtweise von Eltern, den Geschwistern , Spender und Empfänger geschildert, ihre Erlebnisse, ihre Beweggründe, ihre Emotionen. Das ist stilistisch von Vorteil.
Es führt manchmal zu einigen Längen, aber man bleibt gespannt. Befremdlich für mich, wie sich die 13 jährige Spenderin sprachlich auszudrücken vermag - das erscheint mir unrealistisch.
Interessant die Einblicke ins Berufsleben des Vaters als Feuerwehrmann.
Die Liebesgeschichte in einer Nebenhandlung von Anwalt und Prozeß Verständigten halte ich für überflüssig.
- Birgit Mosser
Der Sturz des Doppeladlers
(37)Aktuelle Rezension von: awogfliBirgit Mosser hat dieses Werk als Trilogie angelegt und deshalb ist es eigentlich unfair, die einzelnen Bände schon zu Beginn abschließend zu bewerten. Im Prinzip kann ich feststellen: Die Gesamtgeschichte hat Potenzial, aber es ist noch nicht absehbar, ob dieses vor allem in der Plotkonstruktion, die mir immer sehr wichtig ist, auch völlig ausgeschöpft werden wird.
Eines kann man jetzt schon sagen: Die Autorin kann Handlungen und Stimmungslagen der untergehenden Epoche des Habsburgerreichs gut beschreiben. Im ersten Band gibt es zahlreiche Erzählstränge, die das Schicksal von vier Familien beschreiben und die bisher bedauerlicherweise für meinen Geschmack noch viel zu wenig miteinander zu tun haben. Zudem bevölkert eine Unzahl an Personal - Protagonisten wie Nebenfiguren - die Handlung, viele Locations werden bedient, aber es wird recht anständig versucht, trotz der vielen Szenenwechsel möglichst keine Verwirrung zu stiften, sondern eher Struktur zu geben.
Von der Sprachfabulierkunst ist die Geschichte eher einfach angelegt, keine wortreichen, treffenden politischen und gesellschaftlichen Analysen habe ich gefunden, aber es ist halt auch reichlich unfair von mir, diese zu suchen und gedanklich den Roman automatisch mit dem Oeuvre meines absoluten Lieblingsschriftstellers Joseph Roth zu vergleichen, nur weil er in derselben Zeit mit ähnlichem Figurensetting und Locations operiert.
Gelungen fand ich auf jeden Fall die Integration kleiner historischer Details und realer Anekdoten in die Handlung, die Otto Normalverbraucher nicht unbedingt so bekannt sind. Zum Beispiel besucht Minnerl aus dem Burgenland ihre Schwester Ernestine in Wien und versorgt die Familie mit sehr dringend gebrauchtem Essen, denn die Wiener hungern schon monatelang. Ernestine steht schon seit Jahren tief in der Schuld von Minnerl, da diese auch ihre Tochter in Neusiedl - respektive ihren ledigen Bastard - vor Ernestines hochangesehenem, strengen und bigotten Ehemann August versteckt hat. Da Ernestine vom Gatten sehr kurzgehalten wird und nicht viel als Kompensation zu bieten hat, macht sie ihrer Schwester eine riesige Freude. Im Kaffeehaus arrangiert sie ein Treffen mit Minnerls Lieblingsschriftsteller Schnitzler, der ihr ein Autogramm mit persönlicher Widmung auf den „zufällig“ mitgebrachten Leutnant Gustl gibt.
„Schnitzler sieht auf und lächelt versonnen. „Ausgerechnet der Gustl! Wissen Sie, dass mich dieses Büchlein meinen Rang als Oberster der Reserve gekostet hat? Er wurde mir aberkannt, weil …“, er bricht ab und schüttelt den Kopf. „Sprechen wir nicht davon. Das ist lang her.“
Ebenso an der südlichen Front beim Konflikt mit den Italienern während der Annexion Südtirols werden sehr gut historische Details mit Familienschicksalen verwoben. Leutnant Holzer gerät zum Beispiel wie viele in Kriegsgefangenschaft, weil beim Chaos während der Kapitulation der K&K Armee die Verlautbarungsfristen für den Waffenstillstand nicht berücksichtigt wurden. Die Österreicher haben sich qua Befehl schon ergeben, weil die Kapitulation schon beschlossen war, aber die Italiener sich einen Tag Veröffentlichungsfristen ausbedungen haben. Ein allerletztes Mal wurden die Österreicher geleimt, dieser eine Tag kostet der gesamten Kompanie jahrelange Kriegsgefangenschaft, Folter und Tod. Als Leutnant Holzer durch einen günstigen Umstand von einem Conte kurz vor dem elendiglichen Verrecken gerettet wird, möchte er sich endlich auf den Heimweg zu seiner Familie machen. Als sein Lebensretter ihn nach dem Hotel der Eltern fragt, wird beim Zeigen auf der aktuellen Karte offenbar, sein Haus steht im neuen Südtirol, das sich die Italiener unter den Nagel gerissen haben.
Auch einen politischen Erzählstrang weist das Werk auf. Ferdinand von Webern arbeitet im Außenministerium in Wien und bringt historisch-diplomatische Hintergründe in den Plot ein. Er kommentiert auch nach Kriegsende sehr treffend und fachkundig die Bildung der neuen Regierung.
Die ungarisch-burgenländische historische Komponente wird durch das Schicksal der Familie Minnerls abgedeckt und der Bruder von Ferdinand von Werbern gerät an der Ostfront in russische Kriegsgefangenschaft, wird nach Sibirien verschleppt und deckt somit das östliche Reich ab. Der Diplomat von Webern verlangt bei Friedensverhandlungen die Freilassung seines Bruders, aber dieser weigert sich zurückzukehren, denn er will seine Kameraden in Gefangenschaft nicht ohne seine ärztliche Unterstützung zurücklassen.
So, was fehlt uns noch aus dem ehemaligen Habsburgerreich? Genau! Die Unterschicht und die slowenische Grenze. Diesen Erzählstrang bedient das Dienstmädchen Berta, die auch ledig schwanger wird, dann ihren Bauernsohn Lois kennenlernt, der aus Liebe ihre Schande tilgt und den Bastard Viktor adoptiert. Im Kärtner Elternhaus von Lois sieht die böse Schwiegermutter die neue Patchworkfamilie nicht so entspannt. Eine Intrige nach der anderen wird gesponnen. Bis die kleine Familie vor der bösen Alten nach Wien flüchtet.
So, Ihr seht also, das Fundament für ein sehr gutes Epos ist zwar gelegt, die unzähligen Figuren auf dem Schachbrett sind bereits aufgestellt und müssen nun in Interaktion zusammenkommen. Warum ich noch so verhalten urteile, ist auch klar. Die Konstruktion der Geschichte hat hohes Potenzial, noch richtig großartig zu werden, wenn die Handlungsstränge wie ein Puzzle konsistent ineinandergleiten. Aber auch die Gefahr einer verwirrenden, zerfledderten Handlung besteht, bei der man irgendwann einmal die Beziehung zu den Protagonisten verliert. Da ich heuer so etwas auch schon bei kürzeren Romanen erlebt habe, bin ich vorsichtig, urteile mit 3,5 Sternen, die ich beim ersten Band vorläufig auch noch sehr streng abrunde. Wenn die derzeitigen Nahtstellen und Umbrüche perfekt ineinander gleiten, werde ich meine Bewertung noch einmal überdenken.
Eines muss ich auch noch in dieser strengen vorläufigen Beurteilung mitschicken: Birgit Mossers Roman hat mir wesentlich besser als Elena Ferrantes Meine Geniale Freundin gefallen, denn beim Lesen der Saga der italienischen Autorin wusste ich gleich, dass ich die Geschichte nicht weiterverfolgen will, weil sie mich gar so genervt hat.
Fazit: Ich bin sehr gespannt, wie es mit den Familien weitergeht, werde fortfahren und davon berichten. - Julia Franck
Die Mittagsfrau
(400)Aktuelle Rezension von: Herbstrose1945. Nach dem Einmarsch der Roten Armee flieht eine Mutter mit ihrem siebenjährigen Sohn aus Stettin in Richtung Westen. Ihr Gepäck besteht aus einem kleinen Koffer, der etwas Geld, Kleidung und die Geburtsurkunde des Jungen, sowie einen Zettel, auf dem „Onkel Sehmisch, Gelbensande“ geschrieben steht, enthält. Auf einem Provinzbahnhof fordert sie den Jungen auf sich auf eine Bank zu setzen, auf den Koffer aufzupassen und auf ihre Rückkehr zu warten. Doch sie kommt nicht mehr zurück, sie hat ihn verlassen. --- Was treibt die siebenunddreißigjährige Helene dazu, ihren kleinen Peter auszusetzen? Ist es die kürzlich erlittene Vergewaltigung durch Soldaten der Roten Armee, ist es das Scheitern ihrer Ehe mit Wilhelm Sehmisch, dem sie ihre neuen Papiere mit dem Namen Alice Sehmisch verdankt, oder die Erinnerung an ihren tödlich verunglückten Verlobten Carl? Ist ihre Handlung vielleicht auf ihr schlechtes Gewissen zurückzuführen, dass sie mit ihrer jüdischen Mutter, die psychisch labil, gefühlskalt und zu Wutausbrüchen neigend in einer psychiatrischen Anstalt an akuter Lungenentzündung verstorben sein soll, seit den Zwanzigerjahren keinen Kontakt mehr hatte?
Die deutsche Schriftstellerin Julia Franck wurde zusammen mit ihrer Zwillingsschwester 1970 in Ost-Berlin als Tochter der Schauspielerin Anna Franck und des Fernsehregisseurs Jürgen Sehmisch geboren. Für ihre Texte und Bücher erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen, Preise und Stipendien, ihr 2007 im S. Fischer Verlag erschienener Roman „Die Mittagsfrau“ verhalf ihr zum Deutschen Buchpreis 2007, verkaufte sich daraufhin fast eine Million Mal und hielt sich über Monate auf der Spiegel-Bestsellerliste. Wie die Autorin in einem Interview erwähnte, hat die Geschichte Parallelen zu ihrer eigenen Familiengeschichte. Ihr 1937 in Stettin geborener Vater wurde 1945 im Zuge der Vertreibung gen Westen von seiner Mutter auf dem ersten Bahnhof westlich der Oder-Neiße-Linie aufgefordert zu warten, bis sie gleich wieder kommen würde. Sie kam nicht wieder. Nachforschungen zu diesem Roman ergaben, dass die Großmutter der Autorin mit ihrer Schwester über Jahrzehnte zurückgezogen in einer Einzimmerwohnung gelebt habe und 1996 in der Nähe von Berlin verstorben sei. Ein Kind hätte sie nie erwähnt.
Der Roman erzählt in drei Kapiteln die Lebensgeschichte der Protagonistin Helene Würsich, später Alice Sehmisch, von ihrer Kindheit Anfang des 20. Jahrhunderts in Bautzen, von ihren Erlebnisse als junge Erwachsene in den 1920er Jahren in Berlin bis zu ihrem Leben als Ehefrau und Mutter während des Naziregimes. Im Prolog und im Epilog des Romans steht ihr Sohn Peter im Mittelpunkt. Den Titel Die Mittagsfrau hat die Autorin einer slawischen Sage entlehnt, in der ein weiblicher Naturgeist an heißen Tagen um die Mittagszeit erscheint, um den Menschen den Verstand zu verwirren und ihre Glieder zu lähmen. Man kann die Geschichte, sowohl vom Schreibstil als auch inhaltlich, durchaus als anspruchsvoll bezeichnen. Werden doch neben den Wirren der beiden Weltkriege auch viele Tabuthemen der damaligen Zeit behandelt, wie lesbische Beziehungen, Drogenmissbrauch, vorehelicher Sex und Abtreibung, die nachdenklich stimmen und zum diskutieren anregen.
Fazit: Ein lesenswertes Buch, das zu Recht den Deutschen Buchpreis 2007 gewonnen hat.
- Lucinda Riley
Die Schattenschwester
(672)Aktuelle Rezension von: GoldloeckchenIn dem dritten Teil der Schwestern Reihe von Lucinda Riley geht es um Star, die ruhigste Schwester. Star lebt zusammen mit ihrer Schwester CeCe in London. Die zwei sind fast wie Zwillinge und scheinen voneinander stark abhängig zu sein. Nie waren sie für längere Zeit alleine. Im Laufe der Handlung entwickelt sich Star und sie merkt, dass sie ihre eigenen Wege gehen muss. Natürlich taucht auch sie mit Hilfe eines Hinweises ihres Vaters Pa in die Vergangenheit ihrer Vorfahren und erfährt mehr zu ihrer Identität.
Auch in diesem Buch taucht der Leser in die zwei Welten (Vergangenheit und Gegenwart). Mir hat dieser Teil bisher am besten gefallen. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass ich Star recht sympathisch fand. Riley schreibt wie immer flüssig und hat ein paar spannende Wendungen auch wenn man das eine oder andere bereits immer erahnen kann. Die Orten wurden wieder sehr atmosphärisch beschrieben.
Mir gefällt die Reihe ganz gut, so dass ich weiterlesen werde. Ich bin gespannt auf den vierten Teil, bei dem es um CeCe geht. Aktuell war sie mir noch nicht so sympathisch.
- Lucinda Riley
Das Mädchen auf den Klippen
(1.048)Aktuelle Rezension von: emkadivaWie immer verbindet Lucinda Riley zwei Geschichten aus der Gegenwart und der Vergangenheit und das gelingt ihr wiedermal sehr gut.
Das Buch lässt sich leicht und schnell lesen und ist nicht sehr anspruchsvoll geschrieben, also perfekt für ein entspanntes Leseerlebnis zwischendurch.
Manche Stellen sind vorhersehbar, andere nicht und gerade durch die kleinen Erzählereinschübe von Aurora möchte man unbedingt erfahren, wie die Geschichte dieses Mädchens weitergeht.
Es ist definitiv eine tragische Geschichte, für meinen Geschmack vielleicht etwas zu viel Tragik. Das Ende hat mir persönlich nicht so gut gefallen, aber es ist alles rund und geklärt.
Dem Buch fehlt es zu den vollen 5 Sternen einfach noch an dem gewissen Etwas. Liegt wahrscheinlich an der Ähnlichkeit der beiden Geschichten.
- Kate Morton
Das Seehaus
(385)Aktuelle Rezension von: anne_foxDie Story soll sich laut Klappentext wie ein Psychotriller lesen, aber weit gefehlt. Die Handlung ist nur verwirrend und sehr langatmig. Auch nach über einhundert Seiten tut sich nichts in der Handlung, das ich den dicken Wälzer aufgegeben habe.
Fazit:
Schade, von der Autorin ist man viel Besseres gewohnt. - Priscille Sibley
Ich versprach dir die Liebe
(199)Aktuelle Rezension von: LangeweileAls Elle nach einem Unfall ins Koma fällt, steht eine schwierige Frage im Raum. Da sie eine Patientenverfügung gemacht hat,wonach sie nicht von Maschinen abhängig sein möchte,soll ihr Leben beendet werden. Da erfährt ihr Ehemann, dass sie schwanger ist, und kämpft mit allen Mitteln darum, dass dieses Baby leben darf. In wechselnden Rückblicken erfährt man über das Leben der Protagonisten, ihre große Liebe, aber auch über Höhen und Tiefen in ihrem Leben. Es ist eine sehr emotionale Geschichte, die ich mir von dem großartigen Sprecher David Nathan vorlesen ließ. Sein großartiger Vortrag war sozusagen das Sahnehäubchen auf einer sehr berührenden Geschichte.
- Lionel Shriver
Wir müssen über Kevin reden
(190)Aktuelle Rezension von: BuchstabenliebhaberinWir müssen über Kevin reden. Um zu verstehen, warum ein Teenager ein Blutbad anrichtet, um zu klären, ob es sein kann, dass Kinder mit bösartigem Charakter auf die Welt kommen, oder ob sie erst dazu "gemacht" werden. Was für riesige Probleme innerhalb einer Familie entstehen, wenn ein Familienmitglied "schwierig" ist und fortwährend unangenehm auffällt.
Lionel Shriver setzt sich mit wichtigen Themen unserer Zeit auseinander:
Darf eine Frau, erfolgreiche Unternehmerin, leidenschaftliche Weltenbummlerin, Zweifel haben, ob Kinder eine gute Entscheidung für sie sind? Kann sie beides unter einen Hut bekommen oder wird sie beruflich zurückstecken, zum Wohle der Kinder?
Was passiert mit dem Familiengefüge, wenn Vater und Sohn sich gut verstehen, die Mutter sich aber abgelehnt, sogar gehasst fühlt?
Können kleine Kinder Intrigen spinnen, können sie Befriedigung darin finden, anderen Schmerzen zuzufügen oder lassen sich manche Geschehnisse und Entwicklungen nicht 1:1 mit Logik oder psychologischer Dynamik erklären?
Was bringt Kinder/Teenager dazu, an ihrer Schule Amok zu laufen?
Was macht es mit den Hinterbliebenen, den Angehörigen der Opfer, und auch der Täter?Shriver verweist hier deutlich an die real statt gefundenen Schulmassaker aus dem Jahr 1999 (das bekannteste ist das Massaker an der Columbine High School) und davor.
Der Roman hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Mutter Eva reflektiert in Briefen an ihren Ex-Mann Franklin schonungslos alles, was in Zusammenhang mit Kevin steht. Sie baut eine faszinierende Spannung auf, die mit jeden Jahr, die Kevin älter wird, zunimmt. Mir standen die Haare zu Berge, als Eva ein zweites Kind bekommt! Ich wollte Franklin schütteln, wenn er mal wieder alle Augen zudrückt, um weiterhin nur das Beste in Kevin sehen zu wollen. Verständlich. Aber leider mit fatalen Folgen. Berührend die Dialoge zwischen dem inhaftierten, inzwischen 18-jährigem und seiner Mutter, die mit einem absoluten Gefühlschaos klar kommen muss.
Lionel Shriver hat für ihr Werk den Orange Prize erhalten. Von mir bekommt sie eine klare Leseempfehlung für dieses besondere Buch.
- Isabel Allende
Der japanische Liebhaber
(106)Aktuelle Rezension von: summerfeeling9Als der Krieg in Europa ausbricht, wird Alma Belasco von ihren Eltern nach Amerika zu ihren Verwandten geschickt. Dort baut sie von Anfang an ein inniges Verhältnis zu dem Sohn des japanischen Gärtners auf, Ichimei Fukuda. Eine Freundschaft/Liebe die zu dieser Zeit eigentlich nicht sein darf. Das Leben holt die beiden ein, aber eine große Liebe findet immer seine Wege.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen, quer durch die Zeitgeschichte wird man auf die spannende Reise von Alma mitgenommen. Am Ende ihres Lebens im Altersheim blickt Alma noch auf ihr langes Leben zurück in der Ichimei immer ein Teil davon war. Im Leben und dann vielleicht auch nach dem Tod.
- Owen Matthews
Winterkinder
(30)Aktuelle Rezension von: PagesofPaddyWinterkinder ist ein sehr intensiver, intimer Einblick in eine Familiengeschichte. Eine historische Perspektive die ich so vorher noch nicht hatte und vor allem eine bewegende Geschichte über die Liebe. Das mag zwar etwas kitschig klingen, ist aber längst nicht so schlimm wie man denkt. Die erste Hälfte des Buches ist eine sehr spannend erzählte Zeitreise ins Russland vor und während des zweiten Weltkriegs. Die Schicksale der Familienmitglieder werden hier nicht nur skizziert, sie werden gut in Szene gesetzt und bewegen. Der andere Teil der Geschichte handelt von den Eltern des Autors und ihrem Kampf um die Lieber zueinander. Getrennt in unterschiedlichen Ländern und Kulturen sind diese Kapitel spannend und immer wieder bewegend. Hier gibt es aber auch gewisse Abnutzungserscheinungen. Es ist eine wahre Geschichte und beruht auf versendeten Briefen. Und trotzdem ist das alles etwas ermüdend. Der Stillstand ist nicht nur für die Figuren schwer zu ertragen, auch ist als Leser hatte hier so ein- zweimal einen kleinen Hänger. Trotzdem überwiegt aber das Positive. Ein sehr gelungenes Buch.
FAZIT
Ein wirklich tolles Buch mit einer neuen Perspektive. Emotional und bewegend.
- Louisa May Alcott
Good Wives
(24)Aktuelle Rezension von: malins_dagbokGood Wives continues the story of Meg, Jo, Amy and Beth and tells what happens three years after Little Women.
Not only companied this book the girls over a longer period, the story belonged more together and followed a main line, while in Little Women it was set in a year and only a summary of individual scenes.
Also there was a lot of character development and consequences to several actions.Especially in the end there were so many beautiful lines and quotes!
I think Good Wives is a great classic novel and even if you think Little Women is a bit dull, it‘s worth it to give it a try. - Peter Prange
Eine Familie in Deutschland
(110)Aktuelle Rezension von: VoldaronIch mag die Bücher von Peter Prange und somit wurde ich auch von diesem Roman nicht enttäuscht. Das Buch liest sich flüssig und flott und nimmt den Leser mit auf eine Reise durch die Vergangenheit. Es erzählt die Geschichte einer Familie in den Jahren kurz vor dem zweiten Weltkrieg. Dabei werden die Schicksale der Familienmitglieder geschickt vor dem historischen Hintergrund erzählt. Da gibt es einerseits den Sohn, der seine Karriere in der Partei über alles stellt, die Tochter, die mit einem jüdischen Ehemann verheiratet ist, während die zweite Tocher eine Beziehung zu einer anderen Frau eingeht. Ein weiterer Sohn arbeitet fieberhaft an der Konstruktion des ersten Volkswagens und der Nachzügler muss aufgrund seiner Behinderung regelrecht versteckt werden. Geschickt sind all diese Schicksale miteinander verwoben. Die Geschichte hat mich recht schnell in ihren Bann gezogen und ich freue mich schon auf die Fortsetzung
- Anne Sanders
Mein Herz ist eine Insel
(154)Aktuelle Rezension von: liebesleserÜber sehr viele Seiten hinweg hat dieser Roman nur ein Thema, das kaum variiert wird: die erzwungene Heimkehr in die verhasste Heimat, in der es außer der Jugendliebe nichts Glück verheißendes gibt, und selbst diese Liebe ist eine ambivalente Angelegenheit.
Das Setting wirkt willkürlich, denn warum hat eine erwachsene Frau, die von ihrem Partner verlassen wurde, der gleichzeitig ihr Chef ist, keine andere Möglichkeit, ihr Leben fortzusetzen, als die Familie aufzusuchen, zu der sie jahrelang keinen Kontakt wollte, und den Ort, an dem es nicht unbedingt ein großes Jobangebot gibt - es sei denn, man begibt sich in die alten Bindungen und verharrt dort für den Rest seines Lebens, gerade das, was unsere Hauptperson ja eigentlich nicht will.
Im Laufe des Buches taucht neben der alten Liebe ein zweiter Herzenskandidat auf, und mit ihm der zweite Erzählstrang, der die Geschichte nicht spannender macht, da er zunächst sehr nebensächlich behandelt, dann aber holterdipolter aufgelöst wird.
Das Ende des Buches ist dann natürlich Harmonie und Versöhnung auf der ganzen Linie, wenig überraschend, wobei man sich fragt: warum nicht gleich so? Nun denn, viele Seiten mussten gefüllt werden, und zur Anreicherung der dürftigen Story gibt es klischeebeladene Schottland-Vibes und ein bisschen bedeutungsschwangerer Legendenstoff.
Der Roman bleibt letztlich biedere Unterhaltung, ohne Ecken und Kanten, ohne Witz und Charme.
- Hans-Ulrich Treichel
Menschenflug
(16)Aktuelle Rezension von: Finesty223-4 Sterne
dies war das erste Buch von Hans-Ulrich Treichel welches ich las, vom Schreibstil her war es sicher auch nicht das letzte.
Auch das Thema fand ich grundsätzlich Interesant, nur von der Umsätzung hätte ich mir vielleicht ein wenig mehr erhofft.