Bücher mit dem Tag "farbe"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "farbe" gekennzeichnet haben.

212 Bücher

  1. Cover des Buches Die Bücherdiebin (ISBN: 9783570403235)
    Markus Zusak

    Die Bücherdiebin

    (4.673)
    Aktuelle Rezension von: jenvo82

    „Das menschliche Herz folgt einer Geraden, während meines Kreise zieht und ich daher immerwährend zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein kann. Entsprechend erlebe ich auch die Menschen in ihrem besten und in ihrem schlechtesten Licht. Ich sehe ihre Hässlichkeit und ihre Schönheit, und ich frage mich, wie ein und dieselbe Sache beides zugleich sein kann.“

    Inhalt

    Liesel Meminger ist noch ein kleines Mädchen von neun Jahren, als der Krieg beginnt, ihr die Kindheit zu stehlen. Zunächst kommt Sie zu Pflegeeltern, weil die eigene Mutter nicht mehr für sie da sein kann. Ihr jüngerer Bruder stirbt noch vor der Ankunft im neuen Zuhause direkt vor ihren Augen und dort, wo sie hinkommt, gibt es nur Armut und weitere Kriegshandlungen.

    Aber ihre Pflegeeltern Hans und Rosa Hubermann kümmern sich aufopferungsvoll um Liesel und überhäufen sie mit so viel Liebe, wie sie nur können. Außerdem findet sie einen treuen Freund, der viele Jahre mit ihr durch dick und dünn geht. Schon bald entdeckt Liesel ihre Liebe zu Büchern und ist fortan immer damit beschäftigt, nach dem raren Gut Ausschau zu halten. Zunächst sind es mehr Zufallsfunde, aber irgendwann steigt sie in das Haus des Bürgermeisterpaares ein, um die vorhandene Bibliothek zu nutzen, natürlich stiehlt sie die Lektüre von dort, um in den tristen Zeiten ein wenig Freude zu finden.

    Als die Familie Hubermann aus Nächstenliebe und auf Grund eines alten Versprechens heimlich einen Juden in ihrem Keller unterbringt, beginnt für Liesel ein neuer Lebensabschnitt – schließlich ist sie jetzt Geheimnisträgerin und außerdem der einzige Kontakt zu einem jungen Mann, der nur knapp der Verfolgung entkommen ist, doch der Krieg ist längst nicht an seinem Ende angekommen und jeder weitere Tag birgt neue Gefahren, oder gar den Tod …

    Meinung

    Dieses Buch hat schon so viele Leser begeistert und dabei durchgehend positive Kritiken bekommen, so dass ich auf die Geschichte aufmerksam geworden bin und sie nun im Rahmen einer Challenge gelesen habe. Doch leider konnte die Euphorie nicht auf mich überspringen, weil ich doch etwas anderes erwartet hatte. Der historische Hintergrund erschien mir reizvoll: ein Kind in den Wirren des 2. Weltkrieges, verschiedene Menschenschicksale, Leid und Hoffnung nah beieinander und der Wille zu überleben, in Zeiten, in denen alle Menschlichkeit und Freude verschwunden scheint.

    Umso unglücklicher empfand ich den Schreibstil, der sich doch eher an ein „junges Publikum“ richtet und selten tiefe Emotionalität auslöst. Insbesondere durch den makabren Erzähler – den Tod höchstpersönlich, der auktorial die Geschehnisse vor Ort präsentiert. Es gibt immer nur kurze Kapitel, die relativ wahllos die Ereignisse aufgreifen und dazu Kommentare vom Gevatter, warum die Menschen so sind und so handeln, wie eben erwähnt. Eingeflochten sind dann auch noch omnipräsente Lebensweisen, die für die Geschichte selbst bedeutungslos sind: der Tod ist zu Kriegszeiten überlastet, er liebt alle Seelen und sammelt sie vorbildlich ein, er beobachtet aber auch die Lebenden und wundert sich tagtäglich über deren Ansinnen. Und Liesel Meminger hat es ihm eindeutig angetan, schließlich begegnet er ihr immer wieder und sie scheint seine Anwesenheit direkt zu spüren …

    Die Handlung selbst erstreckt sich auf einen Zeitraum von ca. 6 Jahren, sechs Jahre voller Leid und Sterben mit kurzen Einschüben, die Hoffnung schüren sollen. Leider können aber auch die traurigen Momente mein Herz nicht erreichen.

    Fazit

    Ich vergebe hier nur mittelmäßige 3 Lesesterne, da es ein recht durchschnittliches Buch mit wenig Aussagekraft und einer blassen Geschichte ist. Umgesetzt in eine filmische Szenerie hätte mir das Ganze wohl deutlich besser gefallen, denn mit den entsprechend mimischen Protagonisten, wäre es möglicherweise interessant gewesen. In der Textform findet man nur Stereotypen: gute und böse Menschen – deren Gutartigkeit und Bösartigkeit durch den Krieg nur angestachelt wird, ansonsten aber gleich bleibt.

    Ich empfehle das Buch eher Jugendlichen oder Kindern – es ist nicht gruselig, nicht blutrünstig und zwischendurch blitzen immer wieder schöne Freundschaftsmomente auf, wie ein Fußballspiel unter Gleichaltrigen oder der Stolz, der aus der Tatsache erwächst, dass man nun endlich lesen kann. Der Text ist eingängig und einfach konzipiert, er liest sich schnell und abwechslungsreich – hat aber in mir keinen Nachhall erzeugen können – schade!

  2. Cover des Buches Throne of Glass – Die Erwählte (ISBN: 9783423765305)
    Sarah J. Maas

    Throne of Glass – Die Erwählte

    (3.024)
    Aktuelle Rezension von: Itsnotabout_Happyendings

    Sarah J. Maas entführt uns in ihrem fantastischen Auftakt "Throne of Glass: Die Erwählte" in das Königreich Adarlan, wo wir die 18-jährige Celaena Sardothien kennenlernen. Sie ist die gefürchtetste Assassinin des Landes und sitzt eine lebenslange Haftstrafe in den berüchtigten Salzminen von Endovier ab. Doch ihr Schicksal ändert sich, als der Kronprinz Dorian ihr ein verlockendes Angebot macht: Sie soll als seine Kandidatin in einem tödlichen Wettkampf antreten, in dem der König einen neuen "Champion" sucht. Wenn sie gewinnt, erhält sie nach vier Jahren Dienst ihre Freiheit zurück.

    Das Worldbuilding ist reichhaltig und atmosphärisch. Die Welt von Erilea, mit ihren unterschiedlichen Königreichen, dem verbotenen Gebrauch von Magie und den Intrigen am Hof, wird lebendig und facettenreich dargestellt. Besonders die düstere Stimmung und die Geheimnisse im Glasschloss tragen zu einer fesselnden Atmosphäre bei.

    Celaena ist eine komplexe Protagonistin, die trotz ihrer tödlichen Fähigkeiten vielschichtig und zugänglich wirkt. Sie schätzt Bücher, Musik und elegante Kleider ebenso wie ihre Dolche und ihr Training. Diese Kombination aus Stärke und Verwundbarkeit macht sie zu einer außergewöhnlichen und faszinierenden Hauptfigur. Im Verlauf der Geschichte wird immer deutlicher, dass sie mehr ist als nur eine Assassinin – ihre geheimnisvolle Vergangenheit und ihre verborgenen Talente deuten auf eine bedeutendere Rolle in der Zukunft des Königreichs hin.

    Die Nebenfiguren sind ebenfalls gut ausgearbeitet, insbesondere der charmante Kronprinz Dorian und der stoische Hauptmann Chaol Westfall, die beide eine besondere Verbindung zu Celaena aufbauen. Auch Prinzessin Nehemia aus dem fernen Königreich Eyllwe ist eine interessante Figur, die mehr weiß und kann, als sie zunächst preisgibt.

    Der Schreibstil von Sarah J. Maas ist flüssig und bildreich. Sie versteht es, sowohl actiongeladene Kampfszenen als auch emotionale Momente packend zu schildern. Die Geschichte entwickelt langsam Spannung und hält einige überraschende Wendungen bereit, besonders im Hinblick auf die mysteriösen Todesfälle unter den Wettkampfteilnehmern.

    Besonders schätze ich die Balance zwischen dem Wettkampf-Plot, der Charakterentwicklung und den Andeutungen auf eine größere Fantasy-Geschichte, die sich erst entfalten wird. Es gibt ausreichend Action, um die Geschichte spannend zu gestalten, aber auch ruhigere Momente, in denen wir mehr über die Figuren und die Welt erfahren.

    Ein kleiner Kritikpunkt ist der Beginn eines Liebesdreiecks zwischen Celaena, Dorian und Chaol, das an manchen Stellen etwas vorhersehbar wirkt. Außerdem hätte ich mir gewünscht, mehr Details zu den anderen Wettkampfteilnehmern zu erhalten, da viele von ihnen eher blass bleiben.

    Insgesamt ist "Throne of Glass: Die Erwählte" ein gelungener Fantasy-Auftakt, der die Vorfreude auf mehr weckt. Das Ende rundet die Geschichte ab, lässt aber genügend Fragen offen, um auf die Fortsetzungen neugierig zu machen. Wer starke weibliche Protagonisten, eine gelungene Mischung aus Action, Romantik und Mystery sowie ein faszinierendes Fantasy-Setting schätzt, wird dieses Buch lieben.


  3. Cover des Buches Rubinrot (ISBN: 9783401506005)
    Kerstin Gier

    Rubinrot

    (14.294)
    Aktuelle Rezension von: CharlieTango

    „Rubinrot“ handelt von Zeitreisenden, die einer geheimen und gefährlichen Mission nachgehen. Zu diesen Zeitreisenden gehören auch Gwendolyn Shepherd und Gideon de Villiers. Er ist charmant und sexy und sie ihm hilflos verfallen. Sie sind Zeitreisepartner und kämpfen gemeinsam für ihre Mission. Mit einem wichtigen Unterschied: Gwendolyn wurde im Gegensatz zu Gideon, nicht ihr gesamtes Leben lang auf das Zeitreisen vorbereitet. Während Gideon Geige spielt, fechtet und sämtliche Sprachen parat hat, stolpert Gwendolyn nur so von Zeitalter zu Zeitalter. Die anfängliche Last entpuppt sich allerdings am Ende als Vorteil, denn Gwendolyn hat einige Vorzüge, die sie sowohl hilfreich, wie auch gefährlich sein können. 

    Kerstin Gier führt uns in eine Reise durch verschiedene Zeiten und wirft uns in ein Abenteuer voller Lügen, Intrigen und Betrug. Wem kann man noch vertrauen und wer hat gute Absichten? 

    Ein wirklich gutes und spannendes Buch mit einer tollpatschigen Heldin, die kein Blatt vor den Mund nimmt. Kerstin Gier überzeugt mit einem einfachen und ironischen Schreibstil in einer einzigartigen Geschichte, die es so nur einmal gibt. Sie schafft es trotz der dunklen Themen, eine wohlige Atmosphäre zu schaffen, die einen immer wieder zu schmunzeln bringt. Wenn ich dieses Buch in drei Worten beschreiben könnte, wären es: Whisky, Blut und Geheimnisse.

    Holt euch das Abenteuer nach Hause und ihr werdet es nicht bereuen.

  4. Cover des Buches Smaragdgrün (ISBN: 9783401506029)
    Kerstin Gier

    Smaragdgrün

    (6.754)
    Aktuelle Rezension von: Yvonne_Voltmann

    Ich hatte damals die Filme gesehen wollte mir anschließend die Freude an den Büchern nicht nehmen lassen. Daher lagen sie nun recht lange auf meinem SUB. Die ersten beiden Teile habe ich vor kurzem gelesen und musste direkt mit dem Finale weitermachen. 🤩

     

    Der Film zu dem Buch ist nicht unschuldig daran, dass das Buch als Film in meinem Kopf ablief, aber dennoch überzeugt auch der tolle Schreibstil von Kerstin Gier. Er ist einfach flüssig, humorvoll, frisch und locker. 🤩

     

    Die Story knüpft nahtlos an das Ende vom ersten Teil an. Gwendolyns Herz ist gebrochen, da Gideon sie belogen hat. 💔🥺 Gwen sucht mit Hilfe ihrer Freunde nach einem besonderen Schatz und bekommt unerwartete Hilfe. 🤓 

     

    Die Geschichte ist weiterhin rätselhaft, spannend, aber auch mysteriös und verzwickt. Man grübelt, wie es sein könnte, um dann nach einem neuen Tipp diese doch wieder zu verwerfen. 🤔🧐 

    Und immer dabei der kleine Wasserspeierdämon Xemerius und ihre beste Freundin Leslie. Sie helfen, sie muntern auf, sie stellen Fragen und geben Antworten. 🫂🥰 

     

    Zum Ende werden alle Fragen gelöst, alle Bösewichte gestellt und Liebende finden zusammen. ❤️🥰🫶🏻 

     

    Ich finde, dass auch dieser Jugendroman absolut nicht nur für Jugendliche geeignet ist – auch als erwachsene Frau hat man unglaublich viel Spaß an diesem Buch und fliegt nur so über die Seiten. 🤩🥰

     

    ⚡Fazit: Ein grandioser Abschluss einer Jugendbuchtrilogie. Und auch wenn ich die Filme kannte, fand ich die Bücher super spannend. 🤩😍

  5. Cover des Buches Die Frau des Zeitreisenden (ISBN: 9783942656689)
    Audrey Niffenegger

    Die Frau des Zeitreisenden

    (4.377)
    Aktuelle Rezension von: dadaeli

    Der Einband verspricht viel und die auf der Rückseite abgedruckten Rezensionen versprechen noch mehr. Von "einer der großartigsten gefühlvollsten Liebesgeschichten aller Zeiten" ist hier unter anderem die Rede. Die Erwartungen waren dementsprechend hoch und konnten dadurch leider umso tiefer fallen. 

    Die Sprache im Buch war an einigen Stellen unangemessen derb und unpassend. Im Verlauf der Geschichte tauchen zunehmend logische Fehler bzgl. des Zeitreisens auf (Regeln die zu Beginn selbst auferlegt wurden, werden nach und nach gebrochen oder nicht beachtet). Durch die ständigen Zeitsprünge ist es auch durchweg schwer als Leser den Überblick zu behalten. Darüber hinaus steuert die Geschichte auf einen vermeintlichen Höhepunkt und Plot zu, den es schlichtweg nicht gibt. 

    Fazit: Schade und leider (für mich) vergeudete Lesezeit


  6. Cover des Buches Saphirblau (ISBN: 9783401506012)
    Kerstin Gier

    Saphirblau

    (7.211)
    Aktuelle Rezension von: Yvonne_Voltmann

    Ich habe damals die Filme gesehen und erst später erfahren, dass es sich um Buchverfilmungen handelt. Da ich mir die Freude am Buch nicht nehmen lassen wollte, lagen die Bücher nun sehr lange auf meinem SUB. Teil 1 habe ich vor kurzem gelesen und musste direkt mit der Fortsetzung weitermachen. 🤩

     

    Der Film zu dem Buch ist wieder nicht unschuldig daran, dass das Buch als Film in meinem Kopf ablief, aber dennoch überzeugt auch der Schreibstil von Kerstin Gier wieder mal. Er ist wirklich flüssig, locker, humorvoll und frisch. 🤩

     

    Die Story knüpft nahtlos an das Ende vom ersten Teil an. Gwendolyn ist einem, mit ihrer erfrischenden Art, im ersten Teil ans Herz gewachsen und diesen Stand verlässt sie auch nicht. 😊 Gideon und Gwen kommen sich näher und es funkt. 🥰 

     

    Ab nun bekommt Gwen Nachhilfestunden von unter anderem ihrer Cousine Charlotte. Diese Verbindung ist immer wieder aufregend, da sie nicht nur den gleichen Jungen mögen, sondern auch Neid eine große Rolle spielt. 

    Neben Leslie, lernen wir jetzt auch den kleinen Wasserspeierdämon Xemerius kennen und lieben. Ein kleiner Freund, den sich wohl jeder wünscht. 😍 Leslie steht ihr als beste Freundin weiterhin mit Rat und Tat zur Seite und hilft ihr bei ihren Ermittlungen. 🤓🫂

     

    Die Geschichte ist interessant, spannend, aber auch mysteriös, denn nicht alle Fragen werden beantwortet. Man fiebert und überlegt, wie es sein könnte, um dann nach einem Hinweis diese Gedanken und Theorien wieder zu verwerfen. 🧐🤔

    Nichts ist wie man denkt oder es scheint – oder ist es doch genau so?! 😵‍💫🤩

     

    Ich finde, dass auch dieser Jugendroman absolut nicht nur für Jugendliche geeignet ist – auch als erwachsene Frau hat man unglaublich viel Spaß an diesem Buch. 🤩🥰

     

    ⚡Fazit: Hervorragende Fortsetzung einer Jugendbuchtrilogie. Und auch wenn ich die Filme kenne, freue ich mich unheimlich auf den finalen Teil. 🤩😍

  7. Cover des Buches Die sechste Farbe des Glücks (ISBN: B00QHEU9PE)
    Johanna Wasser

    Die sechste Farbe des Glücks

    (61)
    Aktuelle Rezension von: Buchverrueggt

    Mila, eine junge Frau, steckt mitten in der Führerscheinprüfung als ihr Herz Probleme bereitet. Das ist der Anfang einer Odyssee durch den Krankenhausalltag. Statt Parties, Jungs, studieren und Freunde besuchen heißt ihr Alltag von nun an Visiten, Tests, Warten, Hoffen und nicht anstrengen. Besuche erhält sie dabei fast ausschließlich von ihrer Mutter, die den fast unmöglichen Spagat versucht zwischen Mut zu sprechen, sich zu Hause um Milas fünfjährige Schwester zu kümmern und sich selbst dabei nicht zu verlieren. Hilfreich ist dabei das skypen. So kann Mila nicht nur zwischen den Besuchen ihrer Mutter sondern auch mit ihrer jüngeren Schwester aus dem Krankenhaus heraus Kontakt halten und ihr die Geschichte der „Glasherzprinzessin“, ihr eigenes Schicksal, erzählen. Erst als sie den Krankenhausclown Jo kennen lernt schöpft sie ein bisschen Hoffnung. Sie knüpfen eine zarte Bande.

    Während Mila im Krankenhaus auf ein neues Herz wartet kann der Feuerwehrmann Aki ein kleines Kind aus einem brennenden Haus retten. Ihm bereitet die Rettung im Nachhinein jedoch psychische Probleme, so dass er seinen Job zeitweise nicht mehr ausüben kann. Auf der Suche nach dem Auslöser stolpert er über ein gut gehütetes Familiengeheimnis.

    Johanna Wasser erzählt in zwei Erzählsträngen und aus zwei Perspektiven: Milas und Akis. Sie schreibt sehr gefühlvoll ohne dabei zu sehr auf die Tränendrüse zu drücken. Vor allem Milas Schicksal ging mir an die Nieren. So oder so ähnlich liegen unzählige Menschen weltweit in Krankenhäusern und warten auf ein Spenderorgan. Akis Vergangenheit ist sicherlich auch nicht ohne, aber der Spot liegt auf Mila. Jo als Charakter fand ich sehr interessant. Er ist nicht der typische Clown. Das erfährt man aber erst nach und nach.

    Das Cover passt zum Inhalt des Buches. Es ist in freundlichen Farben gehalten. Das mag am Anfang etwas irritieren, wenn man den Klappentext liest, wird sich aber klären, wenn man das Buch liest. Denn das Buch ist auf seine Weise optimistisch und lebensbejahend.

    Fazit:

    Berührend, gefühlvoll und Herz zerreißend! Johanna Wasser erzählt die Geschichte sehr einfühlsam und überzeugt auf ganzer Linie. Ich hatte das Buch innerhalb von einem Tag durch und kann es nur empfehlen! Deshalb verdiente  Sterne von mir.

  8. Cover des Buches Der Geschmack von Apfelkernen (ISBN: 9783462042702)
    Katharina Hagena

    Der Geschmack von Apfelkernen

    (912)
    Aktuelle Rezension von: Norell

    Katharina Hagenas Roman "Der Geschmack von Apfelkernen" ist eine poetische Erzählung über Erinnerungen, das Vergessen und die Bedeutung von Heimat. Der Roman spielt in einem kleinen Dorf in Norddeutschland, wo Iris, die Protagonistin, nach dem Tod ihrer Großmutter Bertha das alte Familienhaus erbt. Doch das Erbe ist mehr als nur ein Haus - es ist eine Ansammlung von Erinnerungen, Geheimnissen und alten Verletzungen, die über Generationen hinweg vergraben wurden.

    Iris kehrt in das Haus zurück, das sie seit ihrer Kindheit kennt, und wird von den Erinnerungen an ihre Familie überwältigt. Ihre Großmutter, ihre Mutter und die beiden Tanten haben alle in diesem Haus gelebt, und jede von ihnen trägt ihre eigene Geschichte, die mit Verlust, Liebe und Trauer verbunden ist. In diesem Haus, das selbst zum Symbol für Vergänglichkeit und das Vergehen der Zeit wird, entdeckt Iris, dass jede Generation ihre eigenen Narben hinterlassen hat.

    Besonders beeindruckend ist die Darstellung der Figuren, die Hagena mit viel Feingefühl und Tiefe skizziert. Jede der Frauen hat ihre eigenen Kämpfe: von Berthas Alzheimer-Erkrankung, die symbolisch für das Verblassen von Erinnerungen steht, bis hin zu den inneren Konflikten von Iris' Mutter und Tanten, die mit ihren eigenen Entscheidungen und Verluste ringen. Diese Frauenbiografien spiegeln den Kreislauf von Leben und Tod wider und beleuchtet die Frage, inwieweit Erinnerungen Teil unserer Identität sind und wie das Vergessen unser Leben beeinflusst. 

    Hagenas Schreibstil ist bildhaft und atmosphärisch. Ihre Beschreibungen der Natur und des Hauses sind nicht nur Kulisse, sondern tragen symbolisch zur Erzählung bei. Besonders der Apfelbaum im Garten des Hauses, dessen Früchte oft mit Erinnerungen und der Vergänglichkeit assoziiert werden, ist ein zentrales Symbol des. 

    Die Sprache ist geprägt von einer leisen Melancholie, die der Geschichte eine besondere Tiefe verleiht. Hagena versteht es, mit Worten Bilder zu malen und Stimmungen einzufangen, die den Leser in die Welt von Iris und ihrer Familie hineinziehen. 

    Dieser Roman ist besonders für Leser geeignet, die sich für Familiengeschichten, psychologische Tiefe und die Erkundung von Vergangenheit und Erinnerungen interessieren. Hagenas sensibler Umgang mit den Themen Liebe, Verlust und Vergebung macht "Der Geschmack von Apfelkernen" zu einem beeindruckenden Werk der modernen deutschen Literatur. 

  9. Cover des Buches Safe Haven - Wie ein Licht in der Nacht (ISBN: 9783453410534)
    Nicholas Sparks

    Safe Haven - Wie ein Licht in der Nacht

    (906)
    Aktuelle Rezension von: Elenay_Christine_van_Lind

    Ich habe das Buch gelesen und den Film mindestens 20 Mal mir angesehen. Schön gemütlich zu Hause am Laptop. 

    Ich erlebe beim Lesen und auch beim Film ansehen eine junge Frau, die in einem neuen Ort ankommt und von Anfang an sehr gesprächig und gut gelaunt ist. Viel und gerne lacht, sich mit allen auf Anhieb gut versteht.

    Nur bei dem Mann, den sie gleich nach ihrer Ankunft kennenlernt, ist sie ein wenig vorsichtig und etwas ängstlich aufgrund von Ereignissen aus ihrer Vergangenheit.


  10. Cover des Buches Dark Canopy (ISBN: 9783551314550)
    Jennifer Benkau

    Dark Canopy

    (870)
    Aktuelle Rezension von: Blutmaedchen

    Meine Meinung:

    "Dark Canopy" von Jennifer Benkau ist dieses typische Buch, was mich magisch anzieht. Ein wenig aussagekräftiges Buchcover, verbunden mit einem nichtssagenden Titel - und doch steckt eine explosionsartige Geschichte dahinter, die düster und gefährlich ist. Unberechenbar. Beim lesen konnte ich das Gefühl der Hoffnungslosigkeit deutlich spüren. Es war ein beklemmendes Leseerlebnis, aber so sind Dystopien nunmal. Freudlos. Arglistig. Dunkel.


    Dunkel ist vor allem die Welt rund um die 20-jährige Hauptprotagonistin Joy, die mit einem Clan von mehreren Leuten zusammenlebt. Sie ist eine Rebellin, die sich weit weg von der Stadt aufhält, in der die Percents herrschen. Und damit die Percents herrschen können, herrscht Dark Canopy. Eine Maschine, die den Himmel verdüstert und den Menschen jegliches Licht stiehlt. Jegliche Hoffnung. Denn die Percents sind keine wirklichen Menschen, aber ziemlich weit weg von der Unfehlbarkeit. Sie wurden für einen Krieg gezüchtet. Und sie haben Schwachstellen. Ihre Haut kann zwar Gerüche aufnehmen, aber das UV-Licht ist gefährlich, schwächt sie.

    Als Joy vor ihrem 16. Geburtstag auf einen Percent trifft, weiß sie nicht warum sie ihn verschont. Er wirkt anders auf sie. Und auch er hätte die Chance sie zu töten, tut es aber nicht.

    Bei einem Tauschhandel, den Joy und ihre beste Freundin Amber in der Stadt planen, geraten sie in einen Hinterhalt und werden gefangen genommen. Während Amber wie Vieh verkauft wird um den Diensten und Gelüsten der Percents zur Verfügung zu stehen, gerät Joy in eine ganz andere Lage. Sie soll eine Soldatin werden und sich im wahrsten Sinne des Wortes für einen Percent zu Tode rennen.

    Joy kennt den Percent Neél - war er es doch, der sie verschonte - oder sie ihn? - doch was bedeutet das für sie? Eine Sonderbehandlung garantiert nicht, denn er ist ihr Feind...


    Wow. Wow. Wow. Wow.

    Ich bin immer noch aufgewühlt und durcheinander. Während des lesens bin ich so viele Gefühlsschichten durchlaufen, dass ich gar nicht mehr genau sagen kann, was mir gut gefallen hat und was weniger gut. Die kompletten Seiten troffen nur vor Düsternis und Hoffnungslosigkeit und zwischen den Zeilen spürte ich ganz leichte Rebellion von Joy, dass sie sich ihrem Schicksal nicht einfach so ergeben will. Joy ist eine schwer einzuschätzende Protagonistin. Sie weiß nicht wirklich was Liebe ist, aber tief in ihrem Herzen sehnt sie sich danach. In Matthial - dem Sohn des Clanführers - sieht sie einen guten Freund, mit dem sie allerdings am besten reden kann, wenn er schläft. Die Beziehung der Beiden ist auf seelische und körperliche Art greifbar.

    Joy will mehr als sich nur verstecken und scheint dabei ein wenig Risikofreudig zu sein. Bei einer waghalsigen Rettungsaktion gerät sie selbst in die Fänge ihrer Feinde und man erlebt eine deutliche Rückentwicklung. Das ehemalige Messermädchen trifft nicht mehr...

    Doch wie sie sich dann wieder aufrappelt und die Welt ihrer Feinde entdeckt - die vielen negativen, aber auch die positiven - ist wegweisend. Ihr ist ein schlimmes Schicksal vorbestimmt, aber sie denkt vielmehr an ihre beste Freundin, der es deutlich schlimmer ergeht. Für Amber ist Joy bereit alles zu riskieren, sogar Neél, dem sie immer näher kommt.


    Neél war mir zu Beginn der Geschichte der typische Gruseltyp. Wortkarg, grob und stellenweise aggressiv und ablehnend, wusste ich gar nichts mit ihm anzufangen. Und dann - urplötzlich, aus heiterem Himmel - passiert die Veränderung. Bei dem Tempo kam ich überhaupt nicht mit.


    Zu Beginn des Buches dehnt sich die Geschichte und man erfährt viel überflüssiges Zeugs, womit man auch im weiteren Geschichtsverlauf nichts anfangen kann. Zur Halbzeit ging es dann endlich ein wenig zur Sache und ich konnte wirklich begreifen, was Jennifer Benkau erzählt. Das Ende hat mich dann sehr stark an "Die Tribute von Panem" erinnert, auch wenn die Bücher überhaupt nicht viel gemeinsam haben. Doch die Jagd war so intensiv, dass ich gar nicht um den Vergleich herumkam. Diese Stelle hat mir schließlich am besten gefallen.


    Das Buch hat es wirklich in sich. Dennoch glaube ich nicht, dass es was für schwache Nerven ist. Sicherlich gibt es weitaus schlimmere Bücher, aber in meinen Augen war es schon eine verstörende Geschichte, die mich wirklich gepackt hat. Ich konnte es kaum aus der Hand legen, weil ich das Gefühl hatte, was wichtiges zu verpassen.


    Dennoch gibt es eine Sache, die mich sehr gestört hat. Die letzten drei Seiten!

    Eine Geschichte baut sich eigentlich immer nur auf, weiter auf und auf bis es zu einem Finale kommt. Alles läuft auf den finalen Schlusspfiff hinaus. Was dann wirklich am Ende passierte, war für mich eine einzige Enttäuschung, worauf ich aber nicht näher eingehen möchte, um Euch nicht zu viel zu verraten. ;-)

    Ich sage nur soviel: Im Nachhinein war mein erster Gedanke: "Jetzt war alles verschwendet." Für so ein Ende hätte man sich auch weniger in die Geschichte reinsteigern können.... Das war wirklich schade.


    [Edit vom 08.04.12] Die liebe BlueNa hat mir enorm weitergeholfen und gesagt, dass es eine Dilogie (ein Zweiteiler) wird und das die Fortsetzung zu "Dark Canopy" voraussichtlich im März 2013 erscheinen wird. Da freue ich mich ja und kann das Ende nun ganz gelassen nehmen.^^ Danke.


    Fazit:

    "Dark Canopy" ist zeitweise ein sehr verwirrendes und vorallem verstörendes Buch. Jennifer Benkau schreibt flüssig und lässt den Leser sehr stark mitfühlen. Ich weiß nicht was so besonders an ihrem Erzählstil ist - ich weiß nur, dass da etwas ist, was man als Fan von fantasievollen Dystopien nicht verpassen sollte. Die Erzählungen von Joy sind in der Ich-Form, aber man bekommt auch Einblicke in Matthial's Geschehnisse und was er versucht um seine Clanmitglieder zu retten. Man spürt, dass Matthial sich verändert und irgendwie dachte ich, Joy müsste sich eigentlich am meisten verändern, dabei ist sie der einzige Charakter, der trotz all der Ereignisse kaum eine Entwicklung durchläuft.


    "Dark Canopy" ist ein passender Titel und auch das Cover erzählt, wofür diese Geschichte steht. Für alle, die nicht länger im Dunklen bleiben wollen: Lest es! ;-) 

  11. Cover des Buches Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki (ISBN: 9783442715152)
    Haruki Murakami

    Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki

    (647)
    Aktuelle Rezension von: R_D1

    Darum geht es:

    Die Geschichte handelt vom Herrn Tazaki, der von seinen Freunden seelisch sehr verletzt wurde. Mit dem Gefühl von Farblosigkeit, ein Symbol für seine empfunde absolute Belanglosigkeit, lebt er sein Leben bis er auf Sara trifft, die ihn ermutigt sich seinem Trauma zu stellen. Seine Freundinnen und Freunde, die ihn als jungen Erwachsenen plötzöich ausstießen und ihn ein schlimmes Vergehen anhingen, denen will er sich stellen... und findet schließlich zu sich selbst.


    Meine Gedanken:

    Dieses Buch ist eine wunderschöne und persönliche Reise voller Farbsymboliken und Zeichen, wie der Leser es von Haruki Murakami kennt. Mir war kein Wort zu fiel oder zu wenig, keine Symbolik zu kryptisch oder platt. Das Buch war wunderbar ausgeglichen und intensiv.


    Empfehlung:

    Wer mit Haruki Murakamis Werk kennenlernen möchte, ist meinerseits gut beraten, sich diesem zu widmen. Ebenso beigeisterte mich dieses Buch als Fan. Haruki Murakami kann wirklich ausgezeichnet schreiben und den Leser mit seinem ganz besonderen Erzählstil verführen. 


  12. Cover des Buches Mädchen, Frau etc. - Booker Prize 2019 (ISBN: 9783608504842)
    Bernardine Evaristo

    Mädchen, Frau etc. - Booker Prize 2019

    (162)
    Aktuelle Rezension von: Sophie-Claire

    Ich liebte den Stil, die Thematiken, die Perspektiven. Die Fähigkeit, eine Geschichte aus mehreren Perspektiven darzustellen, ist grandios. „Frau Girl etc.“  ist ein brillanter, einfühlsamer Roman, der das facettenreiche Leben von Frauen of Color, in Großbritannien erforscht. Die Autorin erzählt die Geschichten von zwölf unterschiedlichen Charakteren in einer kunstvollen, vielschichtigen Weise, die die Themen Identität, Geschlecht, Sexualität und soziale Klasse geschickt verwebt. Der Roman beeindruckte mich durch seinen einzigartigen Schreibstil, der Poesie und Prosa kombiniert. Ohne auf Satzzeichen und klassische Erzählstrukturen angewiesen zu sein, schafft Evaristo eine Dynamik, die dem Werk eine hohe Lebendigkeit verleiht. Die Figuren wirken authentisch und lebendig – jede von ihnen ist komplex, hat eine eigene Stimme und eine persönliche Geschichte, die sich oft in unerwarteten, berührenden Momenten entfaltet. Zudem toll ist Evaristos Fähigkeit, tiefgreifende gesellschaftliche Fragen in die Geschichten der Charaktere einzuflechten, ohne belehrend zu wirken. „Frau Girl etc.“ fordert die Leserinnen und Leser auf, sich mit Fragen von Rassismus, Sexismus und Identität auseinanderzusetzen, und vermittelt gleichzeitig eine inspirierende Botschaft von Selbstfindung und Ermächtigung.

  13. Cover des Buches Tintenwelt 4. Die Farbe der Rache (ISBN: 9783751301312)
    Cornelia Funke

    Tintenwelt 4. Die Farbe der Rache

    (199)
    Aktuelle Rezension von: KerstinR

    Ich hatte mich sehr gefreut, wieder in die Tintenwelt einzutauchen. Jedoch blieb das Gefühl von " Heimkehren" fort.

    Die Geschichte war nicht schlecht,  aber für mich kommt sie nicht an die ersten 3 Teile ran. 

    Es war auf jeden Fall interessant, einen neuen Winkel der Tintenwelt kennenzulernen. Auch viele altbekannte Charaktere trifft man wieder. Doch sie wirken blass.

  14. Cover des Buches Schattenblüte - Die Verborgenen (ISBN: 9783499254468)
    Nora Melling

    Schattenblüte - Die Verborgenen

    (458)
    Aktuelle Rezension von: meine_fantastische_bibliothek

    Luisa lebt mit ihrer Familie in Hamburg als ihr kleiner Bruder an Krebs stirbt. Natürlich ist die Verzweiflung groß und ihre Eltern beschließen, sofort nach Berlin umzuziehen, weil sie das Haus nach dem Tod ihres Sohnes nicht mehr ertragen können. Luisa findet das unerträglich. Sie kann nicht mehr zum Grab ihres Bruders und um ihn trauern. Ihre Eltern, selber unfähig über den Verlust zu sprechen und die Trauer offen zuzulassen, sind Luisa keine Stütze und so verfällt sie in eine tiefe Depression. Sie schwänzt die Schule, redet mit niemandem und vergräbt sich in ihrem Zimmer oder streift durch den Grunewald. Bis sie eben so verzweifelt ist, dass sie sich das Leben nehmen will.

    Von Beginn an herrscht in diesem Jugendbuch eine düstere Stimmung und diese zieht sich auch durch die gesamte Geschichte. Trotzdem ist die Atmosphäre sehr dicht und stimmig.

    Luisas düstere Gedanken und ihre vermeintliche Ausweglosigkeit wurde glaubhaft geschildert, gerade wenn man bedenkt, dass sie selbst noch ein Teenager ist und in diesem Alter die Welt sowieso recht kompliziert erscheint. Aber die Tatsache, dass ihre Eltern nicht in der Lage sind, gemeinsam als Familie den Tod von Fabian zu verarbeiten, macht ihr das Leben wirklich schwer.

    Insgesamt hat mir die Darstellung der Protagonisten gut gefallen, sie wirkten durchaus authentisch.

    Sehr gut gefallen haben mir die Schilderungen im Grunewald und der Umgebung, weil ich diese Gegend selbst gut kenne und es Erinnerungen bei mir geweckt hat. Aber auch ohne je dort gewesen zu sein, sind die Beschreibungen sehr bildlich und man kann sich selbst in diesem Wald gut vorstellen.

    Die Liebesgeschichte zwischen Luisa und Thursen ist durchaus kompliziert, wie auch sonst? Mädchen und Werwolf kann nur kompliziert sein. Und auch diese Schilderungen der Autorin fand ich gut gelungen. Gut gefallen hat mir auch, dass Nora Melling immer wieder für Spannung sorgen konnte und ich so das Buch an zwei Abenden zu Ende gelesen hatte.

    Gewöhnungsbedürftig fand ich eine ganze Weile den Schreibstil in diesem Buch. Er wirkte auf mich eine Zeitlang doch etwas hakelig und auch die teilweise sehr kurzen Sätze waren nicht ganz mein Fall. Das gibt es aber öfter in Jugendbüchern, vor allem, wenn eine bestimmte Stimmung erzeugt werden soll und das ist ja letztlich auch gelungen.

    Ich habe mich manchmal dabei ertappt, wie ich mit den Augen gerollt habe. Das passierte bei jeder unnötigen Frage von Luisa, vor allem im Wald. Kurzes Nachdenken oder Zuhören hätten all diese Fragen überflüssig gemacht und so war ich zeitweise leicht genervt.

    Die Bezeichnung Werwölfe in dieser Geschichte fand ich falsch. Der Vollmond hatte keine zwangsläufige Verwandlung zur Folge und auch sonst waren diese Wölfe/Menschen für mich einfach nur Gestaltwandler. Sie konnten zwar durchaus gefährlich sein aber doch nur eher selten und dann im Rudel. Umso häufiger sich die Menschen in Wölfe verwandelten, umso näher waren sie dabei, endgültig zum Werwolf zu werden. Gut und schön, doch durch welch banale Sache sie wieder endgültig zu Menschen zurück verwandelt werden können, das empfand ich als geradezu lächerlich.

    Dieses Buch hatte eine durchaus atmosphärische Stimmung, die Charaktere waren gut ausgearbeitet und größtenteils authentisch. Die Liebesgeschichte war kompliziert und die Gefühle füreinander tief. Die Beschreibungen im großen Berliner Grunewald und der Umgebung sehr bildlich und haben mir gut gefallen. Mit der Bezeichnung Werwölfe konnte ich mich gar nicht anfreunden und auch mit der Art von Luisa kam ich nicht immer gut zurecht. Der Schreibstil war mir persönlich zu abgehackt, obwohl es vermutlich ein Stilmittel ist. Die Zurückverwandlung der Werwölfe war für mich einfach banal und zum Ende der Geschichte wurde für mein Empfinden nochmal eine Art von Spannung erzeugt, die ich unglaubwürdig fand.

  15. Cover des Buches Schwarzes Prisma (ISBN: 9783442268160)
    Brent Weeks

    Schwarzes Prisma

    (147)
    Aktuelle Rezension von: Wanderdrache

    Von Brent Weeks kannte ich bereits die „Nachtengel-Bücher“. Die konnten mich leider nicht überzeugen. Nachdem „Lichtbringer“ von verschiedenen Seiten gelobt wurde, habe ich aber beschlossen, dem Autor noch eine Chance zu geben. Bereut habe ich es nicht: Seit seinem Debüt hat sich der Autor definitiv weiterentwickelt und einen guten Reihenauftakt vorgelegt.

     

    Schreibstil:

     

    Der Text liest sich flüssig und lässt Bilder entstehen. Es gibt an sich keinerlei sperrige Formulierungen, die Dialoge funktionieren gut. Auch hat jede Perspektive ihre eigene Erzählstimme. Leider schwächelt die Übersetzung manchmal (und dadurch wird’s eben doch sperrig). Manche Sätze wirken merkwürdig, man versteht sie irgendwie, aber auf den zweiten Blick ist dann klar, dass sie im Englischen mehr Sinn ergeben (Beispiel: „Er steckte auch die ilytanischen Pistolen in seinen Gürtel. Nur um ein Arschloch zu sein.“ … Ähm, aha?). Es ist inzwischen leider ganz oft bei Fantasybüchern so, dass die Übersetzung oberflächlich ist und einem Text nicht guttut. Deswegen lese ich lieber Bücher von deutschen Autor*innen. Wie dem auch sei, das ist schade, deswegen wollte ich es erwähnt haben, aber ich lasse es in meine Bewertung nicht mit einfließen.

     

    5 Sterne

     

    Charaktere:

     

    Die Figuren sind interessant, ambivalent und besitzen Tiefgang. Der Schreibstil (wie gesagt: eigene Erzählstimme) unterstützt die Figurenzeichnung. Gerade Gavin Guile ist dadurch spannend gestaltet, dass er schwer mit seinen ganz eigenen Dämonen ringt. In Hinsicht auf Kip gehe ich davon aus, dass wir in den Folgebänden einiges an Entwicklung sehen werden.

     

    5 Sterne

     

    Handlung und Struktur:

     

    Die Handlung ist spannend, nimmt sich manchmal jedoch ein paar Längen heraus. Da das Magiesystem relativ komplex ist, gibt es auch immer wieder mal längere Passagen, die dieses (oder auch andere Elemente der Welt) erklären. Mich hat das nicht großartig gestört, aber vielleicht hätte es manchmal etwas kürzer sein dürfen.

     

    4,5 Sterne

     

    Tiefgang:

     

    Gerade Gavins Konflikt ist interessant. Warum tun Menschen Böses? Was ist überhaupt böse? Und was macht das mit einem? Hier bietet das Buch auf jeden Fall spannende Ansatzpunkte, die in den Folgebänden hoffentlich noch weiter entwickelt werden.

     

    4,5 Sterne

     

    Worldbuilding:

     

    Das Magiesystem mit den Lichtwandlern ist interessant und unkonventionell. Das Erzeugen von „Luxin“ ist im Roman so gut beschrieben, dass es absolut glaubhaft und natürlich wirkt. Dazu nimmt das Setting Anleihen an späteren Epochen der Geschichte, so gibt es beispielsweise Pistolen und Kanonen. Ich würde das Setting in Richtung 17. Jahrhundert verorten. Hinzu kommen Elemente, die wohl mehr im arabischen Raum zu finden sind („Satrapen“ und Krummsäbel). Insgesamt also ein origineller Mix.

     

    5 Sterne

     

    „Schwarzes Prisma“ ist ein lesenswerter Reihenauftakt, der vor allem durch ausgestaltete Charaktere und kreative Einfälle besticht. Das Buch ist lang, liest sich dabei aber flüssig und macht Lust auf mehr.

     

    Gesamtwertung: 4,8 Sterne, macht gerundet 5 Sterne

  16. Cover des Buches The Light in Us (ISBN: 9783736310445)
    Emma Scott

    The Light in Us

    (539)
    Aktuelle Rezension von: aileenieh

    Was für eine tolle, emotionale Geschichte! Das Buch hat mich wirklich überrascht, da ich mir ehrlich gesagt nicht viel erwartet hatte. Der Schreibstil ist äußerst angenehm, und auch die beiden Hauptcharaktere sind wunderbar gelungen. Ich hätte dem Buch sogar fünf Sterne gegeben, wenn da nicht das ziemlich unnötige Drama am Ende gewesen wäre. Aber man kann ja nicht immer alles haben. Jedenfalls, habe ich schon ein Auge auf ein paar andere Bücher der Autorin geworfen...

  17. Cover des Buches Der Mädchenmaler (ISBN: 9783570308134)
    Monika Feth

    Der Mädchenmaler

    (1.026)
    Aktuelle Rezension von: Pokerface

    Zum Buch:

    An die Freundin ihres neuen Mitbewohners, Ilka, kommen Jette und Merle nicht wirklich heran. Dann verschwindet sie plötzlich spurlos. Die Polizei tappt im Dunkeln. Jette beginnt auf eigene Faust zu ermitteln - und kommt bald einem dunklen Kapitel in Ilkas Vergangenheit auf der Spur 

    Meine Meinung:

    Leider konnte mich dieser Teil nicht völlig abholen. Das Buch ist zwar spannend geschrieben, aber irgendetwas hat mir gefehlt. Ich kann es noch nicht einmal genau benennen. Vieles war mir zu konstruiert und abstrus. Leider. Trotzdem lässt sich das Buch gut und flüssig lesen. Ich möchte hier auch nicht zuviel schreiben. Aber Jette und Merle bekommen einen neuen Mitbewohner, der bei ihnen in die WG zieht. Seine Freundin wohnt bei ihrer Tante und ist sehr geheimnisvoll. Wir merken sehr schnell, dass viel Leid sie umgibt und erfahren im Laufe der Geschichte immer mehr über ihre Vergangenheit und das Geheimnis, dass sie mit ihrem Bruder teilt.

    Fazit:

    Ist nicht das beste Buch. Sollte man aber wahrscheinlich im Rahmen der Reihe auch einfach gelesen haben.

  18. Cover des Buches Im Herzen die Rache (ISBN: 9783785573778)
    Elizabeth Miles

    Im Herzen die Rache

    (487)
    Aktuelle Rezension von: bibliophilara

    Jeder Leser, der ein Lieblingsgenre hat, kennt wohl das Gefühl, eine Geschichte so oder ganz ähnlich bereits gelesen zu haben. Gerade bei meinem Favoriten, der Jugendliteratur, scheint einiges oft einfach nach Schema F zu verlaufen. Doch „Im Herzen die Rache“ von Elizabeth Miles aus dem Jahr 2013 verspricht sich vom uniformierten Genre abzuheben. Der Jugendroman ist der Auftakt der sogenannten „Furien-Trilogie“ und baut in fast 400 Seiten Elemente aus der griechischen Mythologie, Urban-Fantasy, Thriller und Romance mit ein. 

    Die sechzehnjährige Emily Winters wohnt mit ihren Eltern in Ascension, einer Kleinstadt im Bundesstaat Maine. Sie ist eine gute und beliebte Schülerin, genauso wie ihre beste Freundin Gabby Dove. Außerdem funkt es gerade zwischen ihr und ihrem Schwarm Zach McCord gewaltig. Es könnte also alles perfekt sein, gäbe es da nicht ein Problem: Zach ist bereits mit Gabby zusammen.
    Überhaupt nicht perfekt läuft es bei Chase Singer. Er kommt aus armen Verhältnissen und muss darum kämpfen die Anerkennung seiner Mitschüler zu bewahren. Doch etwas anderes belastet ihn: Er hat einem Mitmenschen unglaublich schreckliche Dinge angetan.
    Drei Rachegöttinnen namens Ty, Ali und Meg kommen nach Ascension, um dessen grausamste Bewohner zu bestrafen. Ihre Opfer sind Emily und Chase.

    Schon in der griechischen Mythologie fanden die Rachegöttinnen, die sogenannten Erinnyen, ihren Ursprung und wurden literarisch immer wieder aufgegriffen, unter anderem auch von Goethe. „Im Herzen die Rache“ besteht aus drei Akten. Dies ist eine Anlehnung an das Drama, die literarische Gattung, die ebenfalls im antiken Griechenland entstanden ist. Nach einem fesselnden Prolog beginnt der erste Akt, in dem die Protagonisten Emily und Chase im Präteritum abwechselnd vorgestellt werden. Der personale Erzähler springt nach einem Kapitel wieder zum jeweils anderen Charakter. Der Leser erhält einen ersten Eindruck der beiden, die außer ihrer Freundschaft zu Zach und ihrem Streben nach Beliebtheit an der Ascension Highschool nicht viel gemeinsam haben. Im zweiten Akt wird der Leser weiter in die Geschichte hineingezogen. Die Masken fallen, die Fassaden bröckeln und es wird schnell deutlich, dass der schöne Schein einiges vertuschen soll. Auch die Protagonisten machen hier keine Ausnahme.

    Emily, kurz Em, kommt aus einem reichen Elternhaus. Ihre Eltern sind Ärzte und sie ist ein Einzelkind, das finanziell verwöhnt wird. Dafür fühlt sie sich von ihnen allerdings emotional nicht beachtet genug. Sie lebt den typischen American Lifestyle zusammen mit ihrer besten Freundin Gabby: Shoppen, auf Partys gehen und ihre Mitschüler daten, wobei Gabby dies bis auf den letzten Punkt noch exzessiver auslebt. Doch genau wie dieser Lebensstil, entpuppt sich auch die Freundschaft schnell als oberflächlich. Emily ist schon zu Beginn des Jungendbuches sehr in Zach verliebt, der ihr schon häufiger durch Flirts Hoffnungen gemacht hat. Als Gabby dann in den Urlaub nach Mallorca fliegt, nutzt sie die Gelegenheit und verführt Zach. Sympathiepunkte konnte sie damit nicht bei mir sammeln. Emily beweist, was für eine miserable Freundin sie ist und auch wenn sie gelegentlich das schlechte Gewissen plagt, zieht sie ihr Vorhaben durch. Obwohl sie das typische Lästermaul ist, zeigt sie zwischendurch immer wieder Intelligenz und Mitgefühl für ihre Schulkameraden und demonstriert, dass sie das Potenzial empathisch zu sein, durchaus besitzt.
    Chase dagegen wohnt mit seiner verwitweten Mutter in einer Wohnwagensiedlung am Stadtrand. Er schämt sich so sehr für seine sozialen Verhältnisse, dass er diese um jeden Preis vertuschen will, indem er für Markenkleidung spart und niemanden zu sich nach Hause lässt. Nichts ist ihm wichtiger als von seinem Umfeld respektiert und gemocht zu werden, was einerseits seine Charakterlosigkeit zeigt, andererseits aber auch die mangelnde Zuwendung in seiner Kindheit. Mädchen müssen in seinen Augen vor allem gut aussehen und nett lächeln, damit er sie stolz seiner Footballmannschaft vorführen kann. Auch er ist also alles andere als ein Sympathieträger. Trotzdem hat es mir wahnsinnig gut gefallen, dass Miles Figuren mit solchem Tiefgang entwickelt hat. Sie folgen nicht dem typischen Schwarzweiß-Schema, das in so vielen Jugendbüchern umgesetzt wird, sondern wirken zwar nicht liebenswürdig, aber menschlich. Mein absoluter Lieblingscharakter ist JD Fount, Emilys bester Freund. 

    Dass ich die Protagonisten nicht wirklich ins Herz schließen konnte, sorgte jedoch dafür, dass sich mein Mitleid mit den Opfern der Furien in Grenzen hielt, sondern ich eher mit den außergewöhnlichen Antagonistinnen sympathisierte. Hießen sie im antiken Griechenland Tisiphone, Alekto und Megaira, nennen sie sich hier Ty, Ali und Meg. Tisiphone ist die Göttin der Rache, wodurch sich auch der Buchtitel ableiten lässt. Alle drei sind wunderschöne junge Frauen, die eine knisternde Aura umgibt, sodass sie als nicht von dieser Welt erscheinen und Menschen schnell in ihren Bann ziehen. 

    Auch ich wurde in den Bann von Miles‘ Schreibstil gezogen. „Im Herzen die Rache“ spielt im tiefsten Winter. Der Schnee liegt zentimeterhoch und die Sonne scheint täglich nur wenige Stunden. Zwar merkt man an der einfachen Sprache deutlich, dass die Zielgruppe jugendlich ist, jedoch gelingt der Autorin es wunderbar die trügerische Idylle und finstere Bedrohung Ascensions atmosphärisch zu vermitteln. Auch das Tempo ist perfekt gewählt. Ich hatte nie das Gefühl Längen zu erleben oder zu sehr durch die Geschichte gehetzt zu werden. 

    Der dritte Akt bildet, wie bei Dramen so üblich, den Höhepunkt der Geschichte. Er beginnt mit einem Schockmoment und ab diesem Zeitpunkt wirkt die Kleinstadt noch finsterer und gefährlicher als zuvor. Das Ende ist so spannend, wie es für mich in diesem Jahr noch kein anderes Jugendbuch war. Einige Fragen werden beantwortet, manche dagegen offen gelassen, die mich förmlich dazu zwingen die Fortsetzung zu lesen. Gerade das letzte Kapitel, Nummer 26, hat mich extrem in seinen Bann gezogen und ich will unbedingt wissen, wie es weitergeht. 

    „Im Herzen die Rache“ hat meine Aufmerksamkeit wegen seines Covers auf sich gezogen, aber auch der Inhalt konnte mich sehr überzeugen. Miles ist es tatsächlich gelungen, ein düsteres und bedrohliches Jugendbuch zu schaffen, das sich in zahlreichen Punkten von der einheitlichen Masse distanziert, wodurch es deutlich unvorhersehbarer wird. Einziges Manko ist, dass das Mitfiebern aufgrund von mangelnder Sympathie, vor allem mit Chase, fehlte und man das Geschehen teilweise eher als neutraler Beobachter verfolgt. Trotzdem kann ich den Auftakt der Furien-Trilogie allen empfehlen, die keine Lust mehr auf die standardisierte Jugendliteratur haben und offen für Neues sind. Ich gebe „Im Herzen die Rache“ vier von fünf Federn.

     

  19. Cover des Buches Die Farbe der Wahrheit: Episode 1 (ISBN: B08B51KWLL)
    Nina Hamaim

    Die Farbe der Wahrheit: Episode 1

    (20)
    Aktuelle Rezension von: Karina_Lenhart

    Ich war eigentlich der Meinung, eine Fantasy Geschichte zu bekommen, aber ich hab eine sehr spannende Geschichte, oder den Beginn da von , aus dem wahren Leben Erhalten. Danny plagen schwere Depressionen, nach dem Verlust des Jobs und mit seiner Beziehung nicht mehr ganz im Reinen. Keinen Ansporn für irgendwas. Al, sein freund, und Chris, seine Freundin versuchen ihm aus dem Loch zu helfen, kämpfen aber gegen Windmühlen. Eine sehr tolle erste Episode, wo man die die drei Protagonisten wirklich toll kennenlernt.

  20. Cover des Buches Rot ist mein Name (ISBN: 9783446252301)
    Orhan Pamuk

    Rot ist mein Name

    (111)
    Aktuelle Rezension von: Stephanus

    Istanbul 1592. Mitten in der nachlassenden Blütephase des Osmanischen Reichs geschieht auf den Straßen ein Mord. Ein Mann wird in einen Brunnen gestürzt und stirbt. Aus der Perspektive des Toten wird der Mörder erzählt und dessen Motiv. Hinter der vermeintlich einfachen Tat steckt eine große Verschwörung gegen den Sultan und das ganze Osmanische Reich einschließlich der Kultur. Die Fäden führen zu den Buchmalermeistern bei denen der Sultan ein großes Werk mit zehn Bänden in Auftrag gegeben hat und die die Kunst nicht mehr so perfekt beherrschen wie die Vorfahren. Durch Ausschweifungen und Krieg inkl. Zerstörung ist Wissen verloren gegangen und die einzelnen Zeichnungen auch aus alten Büchern sprechen. Durch die Zeichnungen und die große Kunst kommt es zu einer Aufdeckung der Verschwörung.

    Meisterhaft schafft der Autor den Spagat mit einer Geschichte, die vor fast 500 Jahren spielt, eine Parallele zur Gegenwart herzustellen. Die ungewöhnliche Erzählperspektive wird großartig verknüpft mit der Geschichte und der Krimi und seine Fäden werden gekonnt zusammengeführt. Eine Liebesgeschichte und die wirkmächtige Sprache der Bilder werden zusammengefügt zu einem modernen Roman. Ein absoluter Lesegenuss von der ersten bis zur letzten Seite.


  21. Cover des Buches Der Dunkle Turm (ISBN: 9783453265783)
    Stephen King

    Der Dunkle Turm

    (598)
    Aktuelle Rezension von: ihkft

    Der dunkle Turm ist soooo nah! 

    Im letzten Teil gibt es nochmal ordentlich Kampf und auch hier treffen wir - wie zuvor Pere Callahan aus Jerusalems Lot - Figuren aus anderen Romanen wieder.

    Manche Handlungsstränge wirken seltsam, insbesondere, wenn neue Figuren im Endspurt eingeführt werden oder andere verschwinden...aber ich lese die Reihe zum achten Mal und jedes Mal wird es besser. Da ich weiß, was passiert sehe ich Dinge klarer, kann einen anderen Fokus setzen. 

    Beim ersten mal war ich so unglaublich verblüfft (und nicht enttäuscht wie viele anderen Leser!) über das Ende, über das, was sich im dunklen Turm befindet. 

    Für mich ist der Dark-Tower-Zyklus perfekt, eine Familie, zu der ich Weihnachten nach Hause fahre...manchmal ist es langweilig (Besonders Teil 1), manchmal etwas nostalgisch (Teil 5), manchmal unterhaltsam und spannend. Aber jedes Jahr erlebe ich die Reise mit Roland erneut und freue mich darauf, was ich neues entdecke. 

    In diesem Sinne: Viel Spaß beim Lesen und lange Tage und angenehme Nächt!


  22. Cover des Buches Grau (ISBN: 9783847901754)
    Jasper Fforde

    Grau

    (197)
    Aktuelle Rezension von: Martini1979

    The Times schrieb:“keine Zusammenfassung kann dem schieren Einfallsreichtum und dem großartigen Humor gerecht werden.“ 

    Einfallsreichtum: stimme ich zu…

    Humor eher nicht. Im heutigen Kontext ist das Buch eher beklemmend. Ein „Roter“ verliebt sich in eine „Graue“, die „richtige“ Farbsicht ist das einzig erstrebenswerte für den Aufstieg im Kollektiv.

  23. Cover des Buches Das Mädchen, das in der Metro las (ISBN: 9783832165000)
    Christine Féret-Fleury

    Das Mädchen, das in der Metro las

    (271)
    Aktuelle Rezension von: herr_hygge

    Sobald Juliette auf dem Weg zu ihrem langweiligen Makler-Job in die Metro steigt flüchtet sie sich in die bunte Welt der Bücher, oder beobachtet die Menschen um Sie herum. Da ist die Dame mit dem Kochbuch oder der Mann mit dem grünen Hut, der immer in eine Insektenfibel vertieft ist.
    Eines Tages, als sie beschließt zwei Stationen vor ihrem eigentlichen Ziel auszusteigen, begegnet Sie Soliman und seiner Tochter Zaïde, die zwischen unzähligen Bücherstapeln in einem Lagerhaus wohnen. Soliman ist fest davon überzeugt, dass jedes Buch die Kraft hat ein Leben für immer zu verändern, wenn es nur an die richtige Person vermittelt wird. Dafür beauftrag er spezielle Kuriere, welche die kostbaren Güter unter die Leute bringen, die es tätig haben. Juliette wird zu einer solchen Botin und erlebt am eigenen Leib wie Bücher ein Leben verändern können.

    Eine nette kleine Geschichte die Christine Furet-Fleury in ihrem Roman „Das Mädchen, das in der Metro las“ niedergeschrieben hat. Allerdings wird dieses Buch mein Leben nicht verändern, denn mehr als die Eigenschaft „nett“ kann ich der Handlung nicht zugestehen.
    Eigentlich mag ich Geschichten, die leise vor sich hin plätschern sehr gerne, aber diese war mir dann doch etwas zu leisen. Ich kam nicht richtig rein und es fiel mir schwer zu verstehen was die Figuren in ihrem Handeln antreibt. Alles wirkte etwas farblos und wie eine ausführliche Lektüren-Liste um die eine Geschichte gewoben wurde. Es gab wirklich gut geschriebene Szenen, allerdings befürchte ich, dass diese nicht ausreichen werden, damit mir dieses Buch in Erinnerung bleibt.

  24. Cover des Buches Supergute Tage oder Die sonderbare Welt des Christopher Boone (ISBN: 9783570403211)
    Mark Haddon

    Supergute Tage oder Die sonderbare Welt des Christopher Boone

    (598)
    Aktuelle Rezension von: mariameerhaba

    Ich wollte das Buch abbrechen, weil der Protagonist meistens irgendwas labert und scheinbar alles aufgeschrieben hat, was ihm in den Sinn kam. Vor allem Matheprobleme.

    Er ist Autist und denkt halt so, aber dennoch wurde mir das auf die Dauer langweilig. Ich habe sogar einige seiner ausführlichen Erklärungen übersprungen, weil ich mich wie im langweiligsten Klassenzimmer aller Zeiten fühlte. Aber dann fand Christopher die Briefe und plötzlich hat sich die Vorarbeit so brutal entfalten, dass ich endlich mitzufühlen begonnen habe.

    Hat man es bis du zu Briefen geschafft, wird man mit einem Protagonisten konfrontiert, den man schwer verstehen kann. Und so ist das auch. Menschen mit Autismus funktionieren anders und dieses Buch hier hat mir die Augen geöffnet und mir eine Innenwelt gezeigt, die mir so unbekannt war. Das fand ich toll und dafür bin ich echt dankbar.

    Außerdem wird es richtig spannend! Zu zusehen, wie ein Mensch ohne Empathie funktioniert, war auch etwas völlig anderes. Christopher versteht die anderen um sich nicht und weiß meistens auch nicht, wie er zu reagieren hat. Meistens denkt er nur an sich, weil er nichts anderes kann und das sorgt auch dafür, dass er von einer Katastrophe in die nächste schlendert.

    Ich bin auch überrascht, wie er sich bei der Interaktion mit anderen Menschen benimmt: Er hat keine höflichen Worte. Braucht er etwas, fordert er sie brutal an, ohne Bitte und Danke, ohne jegliche Höflichkeit, stattdessen mit einer Selbstverständlichkeit, als müsste man sich unbedingt seinem Willen verbiegen. Aber so ist Christopher nun mal gebaut und das ist eine Information, die mein Verständnis für andere Personen mit Autismus deutlich beeinflusst hat.

    Das Buch hat einen kindlichen Stil, aber das passt, weil das genau die Denkweise eines 15-jährigen Autisten ist. Die Matheprobleme und ihre Erläuterungen haben mich genervt und ich weiß nicht, ob das wirklich nötig war. Das meiste davon habe ich schließlich zu überspringen begonnen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es mit Christopher weitergeht. Das Ende ist ernüchternd und weit von jeder Erwartung, aber auch das gehört wohl dazu, wenn man so ein Buch liest.

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