Bücher mit dem Tag "faulkner"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "faulkner" gekennzeichnet haben.

6 Bücher

  1. Cover des Buches Die Freistatt (ISBN: 9783257208023)
    William Faulkner

    Die Freistatt

     (41)
    Aktuelle Rezension von: Anja_Lev
    Faulkner schreibt wunderbar detailreich, genau und lebhaft. Leider ist das das einzig positve, was ich über das Buch sagen kann. Die Geschichte hat sich mir immer nur in Abschnitten erschlossen. Es geht um einen Mord, einen Gewalttäter, Vergewaltigung, Ungerechtigkeit. Um einen Anwalt, der gegen die Ungerechtigkeit kämpft, um Huren und Armut. Doch die Motive der Personen konnte ich meistens nicht nachvollziehen, die lebhaften Schilderungen haben verhindert, dass ich das Buch abgebrochen habe, fesseln konnte mich die Geschichte an sich leider nicht.
  2. Cover des Buches In der Kreide (ISBN: 9783257235494)
    Philippe Djian

    In der Kreide

     (22)
    Aktuelle Rezension von: Duffy
    Es macht natürlich keinen Sinn, den Büchern der Listen ein weiteres hinzuzufügen und genau darum geht es auch bei Djian nicht. Es sind die "Bücher seines Lebens", wobei es dann auch in erster Linie um die Autoren geht und was sie mit ihm als Menschen und Schreiber gemacht haben. Salinger, Celine; Melville, Hemingway, Carver, die üblichen Verdächtigen, möchte man meinen, doch Djian nähert sich ihnen nicht von der schriftstellerischen Brillanz, sondern von der menschlichen Seite, und da natürlich von der schreibenden. Und er erzählt über sich, über sein Schreiben, seine Entwicklung und wie diese Autoren Einfluss auf seinen Werdegang hatten. Dass er nun ausgerechnet diese Schreiber gewählt hat, relativiert er im Verlauf des Buches, denn ihm fallen noch einige andere ein, die sich hier einreihen könnten.
    Das ist dann nicht mehr so wichtig, denn Djian schreibt aus der Sicht des Lesers und was ein Buch haben sollte, wenn es nicht nur gut, sondern aufrüttelnd, attackierend, bewegend sein soll. Es geht um Nachhaltigkeit und wie Literatur verändern kann,  Anstöße geben oder gleich neue Ziele vorstellen kann.
    Nebenbei, und das ist ganz sicher der Gewinn für die vielen Möchtegernautoren, wenn sie sich damit auseinandersetzen wollen, geht es um Einstellungen, die so wichtig sind, dass ein Schreiber, der es ernst meint, ohne sie nicht auskommt. Es geht nicht um Kompromisse, es geht um Individualität.
    Man kann hier viel lernen, nicht nur über Autoren, ihre Bücher und ihre Art zu schreiben, sondern in erster Linie über den Beruf des Schriftstellers, oder sollte man nicht besser sagen: Die Berufung des Schriftstellers? Djian deckt beides ab, in einem schmalen Buch, das nichts Überflüssiges enthält, Im Gegenteil.
  3. Cover des Buches Licht im August (ISBN: 9783644006126)
    William Faulkner

    Licht im August

     (60)
    Aktuelle Rezension von: Beust

    „Licht im August“ ist eine von den Lektüreerfahrungen, die mit Anstrengung erworben wird. Faulkner erzählt seine Geschichte in Mississippi mit ermüdender Pedanterie, inneren Monologen, ausführlichen Beschreibungen der emotionalen Gemütslage oder der haarklein aufgefächerten Gedankenlandschaft der Handelnden. In Rückblenden werden seitenweise Lebensgeschichten auftretender Figuren nachgereicht, die dem Auto notwendig erscheinen, um die Handlungsweise zu motivieren und erklärlich zu machen. Die Erzählperspektive folgt mitunter einer Person in eine Szene, um dann abzubrechen und eine andere Person in und durch dieselbe Szene zu führen, damit beider Personen Bewusstsein im Lesen präsent ist. Zeile für Zeile bewegt man sich nur sehr langsam durch den Text - und dennoch erschafft Faulkner mit seinem Stil ein erstaunliches Leseerlebnis: Plötzlich entsteht aus den Buchstaben ein dichtes, kompaktes Bild, durch das man schreitet, ohne zu merken, dass man eigentlich noch liest. Die Loslösung der eigenen Realität und das tiefe Eintauchen in die fremde Realität hat wohl mit Faulkners akribischer Realitätsnähe zu tun. Ich habe jedenfalls selten ein so monolithisches Textgemälde im Kopf gehabt wie bei diesem Roman.

    Faulkner stellt sich in diesem 1932 veröffentlichten Roman erneut der Rassenfrage, die für ihn eine ewige Schande des Menschen bzw. des Amerikaners ist. In der Figur von Joe Christmas zeigt er, wie schon das Gerücht, jemand könne „Negerblut“ in den Adern haben, zur Verurteilung führt. Christmas ist ein harter Wanderarbeiter, bindungsunfähig, verschlossen und frauenfeindlich, der mit Gelegenheitsjobs und illegalem Whiskyhandel über die Runden kommt. Er mordet und wird gejagt, obschon zunächst alle Indizien auf seinen zwielichtigen Kompagnon Joe Brown weisen. Der windet sich aus dem Verdacht, indem er Christmas beschuldigt, „Niggerblut“ in sich zu haben.

    Ein wenig Licht in diesen August bringen Lena Grove und Byron Bunch, die Hoffnung, Freundlichkeit und Anständigkeit repräsentieren und er Ausweglosigkeit und dem Pessimismus des Romans ein Gegengewicht verleihen, wenn auch kein gleichwertiges.

    Faulkners Roman ist auf zwei Ebenen toll: in seinem inneren Humanismus und in seinem Stil - für den, der sich auf die Entschleunigung der Realität einlässt.

  4. Cover des Buches Schall und Wahn (ISBN: 9783499271335)
    William Faulkner

    Schall und Wahn

     (33)
    Aktuelle Rezension von: UtaJung

    William Faulkner, Schall und Wahn, TB Diogenes 1973, 303 Seiten

     

    Faulkner leitet den Roman Schall und Wahn mit einer dreizehnseitigen Genealogie der Familie Compson, um deren Mitglieder es geht, ein. Es folgen vier lange Kapitel, in denen jeweils aus dem Blickwinkel eines Mitglieds Ereignisse und Gedanken aus Vergangenheit und Gegenwart geschildert werden.

    Benji, der jüngste Sohn, präsentiert seine Eindrücke am 7. April 1928. Er ist geistig behindert und wird von Luster, dem Sohn der Bediensteten, betreut. Benji (Benjamin) äußerst sich durch Schreien, Wimmern und Brummen und seine Eindrücke sind hauptsächlich visueller Natur. Seine Gedanken drehen sich um das, was stattfindet. 

    Bereits in diesem Kapitel ist es sinnvoll, als Leser seine eigenen Gedanken abzuschalten und sich auf das Geschriebene zu konzentrieren. Auf diese Art ist es unproblematisch, den Gedanken Benjis zu folgen und einzuordnen, wenn eine andere Person etwas denkt oder spricht (z.B. Caddy, seine Schwester, oder Luster, sein Betreuer).

    Die Satzzeichen für wörtliche Rede oder für Gedanken spart Faulkner meist aus. Wenn man sich konzentriert und die Jahreszahl und somit das entsprechende Alter der Protagonisten im Kopf behält, weiß man stets, wer gemeint ist.

    Sollte man Schwierigkeiten haben, in die Geschichte hineinzufinden, ist es hilfreich, sich mal fünf oder zehn Seiten laut vorzulesen. Denn der Roman hat einen packenden, subtextreichen Inhalt, der fesselt und stark beeindruckt.

    Das zweite Kapitel, 2. Juni 1910, ist aus der Sicht von Quentin, dem erstgeborenen Sohn, geschildert. Er studiert in Harvard, kommt da nicht klar, kauft sich zwei Bügeleisen und geht damit in den Fluss. Interessant sind u.a. seine Gedanken zu Caddy, seiner Schwester, die eine uneheliche Tochter hat – meiner Meinung nach liegt in dieser Beziehung der Grund für Quentins Selbstmord. 

    Der dritte Teil, 6. April 1928, zeigt Jason, das dritte Kind. Er ist zu diesem Zeitpunkt 34 Jahre alt, arbeitet als Angestellter und zockt an der Börse. Alles ohne Erfolg. Nebenbei greift er das Geld ab, das seine verstoßene Schwester Caddy monatlich an ihre Tochter Quentin schickt, die im Haus der Familie lebt. Jason bunkert es in einer Kassette in seinem Zimmer, das er stets abgeschlossen hält. Er ist ein frustrieter, aggressiver, gestresster, unhöflicher Mensch und gibt insbesondere seiner Familie Schuld an seinem verpfuschten Leben.

    Das Kapitel war für mich recht anstrengend zu lesen, da es mich psychisch sehr mitgenommen hat. Die Aggressionen und Gestörtheiten Jasons konnte ich oft nicht länger als zehn Seiten ertragen und musste eine Pause einlegen.

    Ein neutraler Erzähler schildert den vierten Teil, 8. April 1928. Einige der Handlungsstränge laufen hier zusammen und kulminieren im Diebstahl von Jasons 'sauer' Angespartem. Er erleidet einen Nervenzusammenbruch (meine Interpretation).

    Faulkner schildert eine Familie, die in der Vergangenheit eine gewisse Bedeutung innehatte. Der Vater, Jason senior, wird wegen Frust und Versagen zum Alkoholiker; die Mutter, Caroline, liegt Tag für Tag im verdunkelten Zimmer und betont ständig, wie gut sie alles gemeint hat und dass ihr keine Schuld zuzuschreiben sei; der älteste Sohn Quentin bringt sich um; die Tochter Caddy benimmt sich wie eine Hure und bekommt ein uneheliches Kind (Quentin); Jason ist hochgradig aggressiv und muss nach dem Tod des Vaters die Familie versorgen. Dann sind da noch die Bediensteten der Familie, die sie sich eigentlich gar nicht mehr leisten können und über deren Anwesenheit sich Jason ständig beklagt ("... ich muss ein Haus voller Nigger durchfüttern..."). Luster ist der Pfleger von Benji (entwickelt aber Aggressionen gegen den Behinderten), und Dilsey, Lusters Mutter, kocht für die Familie – womit zumindest diese beiden eine Aufgabe erfüllen.

    Für mich verkörpert Benji die komprimierte Gefühlslage der Familienmitglieder in ihrer Gesamtheit – alle psychisch hochgradig instabil, schaffen es nicht, sich mitzuteilen und suchen die Schuld für ihre suboptimalen Leben bei anderen.

    Der Roman ist deshalb so interessant und inspirierend, weil nicht alles ausgesprochen und erklärt wird, sondern man mitdenken kann/soll. 

    Zudem ist der Text so gut geschrieben, so komplex in seiner Darstellung der Personen und Geschehnisse, dass ich komplett hineingezogen wurde und Spaß daran hatte, über die Handlung nachzudenken. Erzählstimme und Stil haben mir gut gefallen, und obwohl der Roman 1929 das erste Mal publiziert wurde, wirkt er nicht verstaubt oder altbacken.

  5. Cover des Buches Alkohol & Autor (ISBN: 9783518395837)
  6. Cover des Buches Spektrum der Literatur. (10. Themabd.) (ISBN: 9783570089354)

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