Bücher mit dem Tag "feldforschung"
12 Bücher
- Gail Tsukiyama
Die Straße der tausend Blüten
(23)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderIm alten Japan im Jahre 1939 treffen wir auf die ungleichen Brüder Hiroshi und Kenji. Liebevoll kümmern sich die Großeltern um die Beiden Jungs, denn die Eltern sind ums Leben gekommen. Während Kenji sich für das Theater interessiert und gerne Schnitzer für die Masken werden möchte, findet Hiroshi gefallen am Sumo-Ringen. Das friedliche heran wachsen wird durch den Krieg je unterbrochen. Alles soll sich ändern und alte Freunde und Liebschaften scheinen weit entfernt und für die Beiden bricht eine harte Zeit heran. Gail Tsukiyama hat einen großen Roman über Japan geschrieben mit viel Geschichte und gut gezeichneten Bildern einer vergangenen Zeit. Die Protagonisten sind sehr sympathisch und authentisch und man bekommt einen tollen Einblick in eine ferne Kultur.
- Nigel Barley
Traumatische Tropen
(27)Aktuelle Rezension von: evaczykZugegeben, so ga nz taufrisch ist Nigel Barleys Buch “Traumatische Tropen. Notizen aus meiner Lehmhütte” über die Feldforschungs-Erlebnisse eines jungen britischen Ethnologen im Norden Kameruns nicht. Ursprünglich 1986 veröffentlicht, erschien im vergangenenen Jahr eine neue Auflage, in der noch nicht mal die DM-Angaben in Euro umgerechnet wurden – möglicherweise, weil die Lektoren es lieber gar nicht erst darauf ankommen lassen wollten, sich auf die Entwicklung von Inflation und Kaufkraft in Kamerun und den passenden Relationen in Euro oder Pfund einzulassen.
Das ist aber auch völlig egal, denn den Kulturschock, auf den sich Nigel Barley eingelassen hat, dürfte n Feldforscher in so ausgesprochen ländlichen Regionen Afrikas auch im 21. Jahrhundert überall dort erleben,wo sie sich weitab städtischer Gegenden mit Mobilnetz und Fernsehempfang bewegen. Und so manches Abenteuer des Autors mit Behördenwillkür, Nepotismus, Korruption und einer Mischung aus Fatalismus und überhöhten Erwartungen dürfte sich auch heute noch so oder ähnlich ereignen. Mir kam jedenfalls vieles sehr vertraut vor – auch ohne irgendeine Kenntnis der Dawoyos., jenes kleinen und zumindest damals noch sehr unsprünglich lebenden Volkes, unter dem Barley seine Lehmhütte baute – beziehungsweise bauen ließ.
Im Originaltitel “The innocent anthropplogist” klingt ein bißchen was von Mark Twains Klassiker “Innocents abroad” mit, und so wie einst amerikanische Touristen mit Europa fremdelten, durchlebt auch der junge Feldforscher seinen Kulturschock. Das ist höchst vergnüglich zu lesen, spart Nigel Barley doch auch nicht mit angelsächsischer Selbstironie und nimmt vorgefertigte Meinungen über Kolonialismus und afrikanische Kultur ebenso auf die Schippe wie die doch eher spezielle afrikanische Ausprägung von Bürokratie und Beamtenwillkür und unwillige Diplomaten, die taube Ohren angesichts der Nöte ihres forschenden Landsmanns haben..
Feldforschung, das wird dem Leser schnell klar, ist Afrika auf die harte Tour. Da gibt es nicht Strand oder Safari mit kühlen Drinks bei schöner Aussicht, sondern allerhöchsten Hirsebier und eher eintönige, wiederum hirselastige Kost. Während sich der Forscher bemüht, die Kultur der Dawoyos zu begreifen, ist er für seine Gastgeber nicht weniger ein – mitunter lächerlich erscheinendes Studienobjekt. Zwischen haarsträubenden Unfällen, Hepatitis und Malaria kann niemand behaupten, dass es der Ethologe an Einsatz fehlen lässt.
Zugegeben, es sind schon ganz besondere Erfahrungen, die Barley als Ethnologe macht. Denn das Leben der Dowayos ist noch einmal anders als das von Dorfbewohnern, die zwar weder Elektrizität noch eine großartige Infrastruktur haben, deren Lebensweise aber nicht so grundlegend anders ist als die europäischer Bauern Anfang des letzten Jahrhunderts. Als sogenannter primitiver Volksstamm sind sie auch unter den Kamerunern ein Völkchen für sich, mit Regenzauberern und Riten, die sich der Forscher mühsam zu erschließen versucht. Mit touristischen Besuchen in Massai-Dörfern oder im Omo Valley, die bei manchen Touristen so beliebt sind, hat das nichts, aber auch gar nichts zu tun.
Die ethnologischen Abenteuer haben jedenfalls hohen Unterhaltungswert. Barley beschreibt die Dowayos weder respektlos oder übergeblich, noch durch die rosarot verfärbte Brille als “edle Wilde”. Menschlich, allzu menschlich ist es eben allerorten – ob nun im afrikanischen Großstadttrubel oder im Busch.
- Nigel Barley
Die Raupenplage
(13)Aktuelle Rezension von: efellEin sehr interessanter Reisebericht durch die Tiefen Afrikas mit seinen vielfältigen Eigenschaften, die ein Weißer kaum nachvollziehen kann.
Aber dem Autor Nigel Barley gelingt es sehr gut mit viel Humor und doch etwas persönlichem Abstand Situationen, Personen, Rituale, Gedanken eines afrikanischen Dorfes in Kamerum zu schildern und so eine sehr spannende Lesereise zu gestalten.
Man fiebert mit dem Forscher mit, dass er sein Projekt erreicht, das Beschneidungsritual der jungen Burschen aus der Umgebung zu dokumentieren. Die jungen Männer sind auch schon mit den Vorbereitungen beschäftigt. Aber die Regenzeit kommt und dann wird dieses Fest nicht mehr durchgeführt. Was ist los? Eine Raupenplage hat die Hirseernte vernichtet, sodass für das Fest kein Bier gebraut werden kann und die Zeremonie wird auf unbestimmte Zeit, etwa 2 Jahre, verschoben.
So muss der Forscher zwar mit vielen neuen Eindrücken wieder nach Hause fahren, aber sein eigentliches Projet kann er nicht dokumentieren. - Bronislaw Malinowski
Argonauten des westlichen Pazifik
(3)Aktuelle Rezension von: MinervaMeinung: Malinowski gilt heute als DER Wegbereiter der Feldforschung. In diesem ersten Band über die Südseebewohner von Trobriand, formuliert Malinowski die drei Schritte eines Ethnologen und gibt Auskunft über die Methode der participant observation = (aus meinem Handout zum Seminar:) "Hierunter versteht er, dass ein Forscher sich über eine längere Zeit das Alltagsleben von den zu erforschenden Menschen beiwohnen müsse um seine Beobachtungen unverfälscht und aus erster Hand bekommen zu können. Er legt besonderen Wert darauf, verschiedene Alltagssituationen aus sich selbst und aus Sicht der Bewohner erklärt zu bekommen und nicht einem Eurozentrismus zu verfallen, wie zum Beispiel sein Gegner James Frazer, dessen Abhandlung der gesammelten ethnographischen Daten Dritter beruhten." Fazit: Sehr interessant geschrieben, man kommt gut rein. Ich war sofort fasziniert für die fremde doch neue Betrachtung der Kultur. - Neil Strauss
Die perfekte Masche
(28)Aktuelle Rezension von: HoldenNeil Strauss erzählt die gleiche Geschichte wie Mystery in seinem Buch, dieses häts nicht gebraucht. - Sudhir Venkatesh
Gang Leader for a Day. Underground Economy, englische Ausgabe
(2)Noch keine Rezension vorhanden - M.V. Carey
Die drei ??? und der Ameisenmensch
(14)Aktuelle Rezension von: Charlea"Die drei ??? und der Ameisenmensch" ist ein wirklich spannender Teil der Reihe. Im Grunde hätte der Teil auch "Und die Vogelscheuche" heißen können und die hatte es es wirklich in sich. Auch wenn es einen weiblichen Charakter gab, der mir ein wenig zu oft und zu häufig gekreischt hat - ich konnte sie verstehen, das hätte ich wahrscheinlich auch getan und zwar aus Leibeskräften.
Auf jeden Fall hat dieser Teil mal wieder richtig Spaß gemacht.
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