Bücher mit dem Tag "feldpostbriefe"

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8 Bücher

  1. Cover des Buches Heimat ist ein Sehnsuchtsort (ISBN: 9783492317054)
    Hanni Münzer

    Heimat ist ein Sehnsuchtsort

     (104)
    Aktuelle Rezension von: vicky_1990

    'Heimat ist ein Sehnsuchtsort' ist ein historischer Roman der bekannten Autorin Hanni Münzer. Das Buch bildet den Auftakt zur großen Heimat-Saga. Das Cover ist ansprechend gestaltet, leider ist der Wiedererkennungswert der Reihe nicht gegeben. Das finde ich schade.

     

    Das Buch umfasst einen Prolog, zwei Teile mit insgesamt 64 Kapiteln sowie einen Epilog. Die Karte sowie die Personenübersicht am Anfang fand ich äußerst hilfreich, dadurch habe ich mich definitiv leichter zurecht gefunden - ich habe auch öfters zu diesen Seiten zurückgeblättert.

     

    Der Schreibstil ist angenehm und man kommt schnell voran. Die Geschichte ist ereignisreich, dramatisch und sehr flüssig geschrieben, ich fand sie insgesamt stimmig und glaubwürdig. Teilweise sogar sehr bewegend und emotional. Die Geschehnisse ab 1928 sind sehr interessant. Die Feldpostbriefe fand ich gut und sind ein wunderbarer Abschluss für das Buch. Das Glossar und die Zeittafel am Ende fand ich eine hilfreiche Ergänzung.

     

    Fazit: Der Roman ist typisch Hanni Münzer. Hier kommen Gefühl und Dramatik definitiv nicht zu kurz. Mit diesem Buch kann man als, die treue Leserin, die ich nun mal bin, nichts falsch machen. Ich freue mich bereits auf den nächsten Band und bin sehr gespannt, wie es weitergeht.

     

  2. Cover des Buches Was tun wir hier? (ISBN: 9783355018166)
  3. Cover des Buches Liebe Mama, ich lebe noch! (ISBN: 9783218011617)
    Ernst Gelegs

    Liebe Mama, ich lebe noch!

     (11)
    Aktuelle Rezension von: Anchesenamun

    Zum Inhalt:

    Ernst Gelegs fand die hier (teilweise) veröffentlichten Briefe des Soldaten Leonhard Wohlschläger im Nachlass dessen Schwester Johanna Wohlschläger, einer Bekannten seiner Eltern.

    Leonhard war der Sohn des seinerzeit bekannten österreichischen Architekten Jakob Wohlschläger, der u.a. den "Mariahilfer Zentralpalast" (ehem. "Warenhaus Stafa") in Wien entwarf. Johanna und Leonhard waren Jakobs Kinder aus zweiter Ehe, er hatte für ihre Mutter seine erste Frau und seine fünf Kinder verlassen. Jakob Wohlschläger war gut betucht, doch nach einer beruflichen Niederlage lebte die Familie in eher bescheidenen Verhältnissen. Leonhard störte dies jedoch wenig, denn er war ein Lebemann und besorgte sich durch Tricksereien und Betrügereien stets das nötige Kleingeld, um seinen exklusiven Lebensstil pflegen zu können. Einen Beruf übte er nicht aus.

    Leonhard geht nicht widerwillig in den Militärdienst, denn er verspricht sich hiervon durchaus auch Vorteile. Er heiratet noch schnell, damit er alle finanziellen Vorteile eines Soldaten nutzen kann. Als Soldat lässt er sich zum Automechaniker und Fahrer ausbilden und meldet sich für Verwaltungstätigkeiten, um so dem harten Fronteinsatz weitgehendst entgehen zu können.

    Gelegs weiß vor dem Fund der Briefe rein gar nichts über Leonhard Wohlschläger. Es liegen ihm knapp 100 Briefe und Karten vor, anhand derer er in diesem Buch versucht, das Leben des jungen Soldaten zu rekonstruieren.

    Meine Meinung:

    Ich habe bereits viele Bücher über den Zweiten Weltkrieg gelesen, die meisten davon Erlebnisberichte von Zeitzeugen. Dies ist jedoch mein erstes Buch mit Soldatenbriefen.

    Jedes Zeugnis aus der Vergangenheit ist wichtig und sollte für die Nachwelt erhalten bleiben. Bei diesem Buch jedoch bin ich nicht sicher, ob seine Publikation so nötig gewesen wäre. Die Inhalte der Briefe sind sehr belanglos. Dies ist teilweise der damaligen Zensur geschuldet, aber auch - wie ich meine - dem nicht gerade sympathischen Charakter des Protagonisten.

    Selten war mir jemand so unsympathisch. Er nutzt seine Auslandseinsätze vor allem dazu, mit ausländischen Waren zu hehlen, seine weiblichen Verwandten mit Lebensmitteln und Luxusartikeln zu versorgen bzw. diese mit ihnen auszutauschen. Er sieht die Einsätze als Möglichkeit, kostenlos die Welt zu bereisen, und in keinem seiner Briefe habe ich etwas wie Mitleid für seine an der Front kämpfenden Kameraden, den besetzten, ausgehungerten Einheimischen oder anderen Kriegsopfern herauslesen können. Im Gegenteil, er genießt es, wenn er Untergebene herumkommandieren kann, und er schreibt sehr abfällig über die Einheimischen.

    An dieser Stelle möchte ich ein paar Auszüge aus seinen Briefen einstreuen:

    "Kann auch sein, dass ich anderswo hinkomme, aber keine Ahnung. Irgendwo, vielleicht lande ich noch im Orient. Dann kaufe ich eben statt Schuhen wieder Kaffee oder Teppiche. Jedenfalls, wird ja auch bald Zeit, von hier wegzukommen, jetzt kenne ich schon den ganzen Westen auswendig, und hier gibt's ja auch nichts mehr zu holen."

    "Als Obergefreiter habe ich schon ein bisserl was zu reden, lasse mich da von den Rekruten sicher nicht übervorteilen. Ja, jetzt dreht sich der Spieß, jetzt kann ich die 'Schnauzer' austeilen, so wie es die früher mit mir gemacht haben. Ja, das steht mir zu, wie man so schön sagt beim Kommiss, und was mir nur irgendwie 'zusteht', kannst dich darauf verlassen, das hole ich mir! Ich führe ein ganz schönes Leben."

    "Ja, man erlebt schon was. Letztens hatten wir so zur Volksbelustigung einen Partisanen aufgehängt. Der baumelt nun schon 14 Tage, der Hals wird immer länger, bin bloß neugierig, wie lange der's noch aushält."

    "Im Grunde genommen bin ich also zufrieden, es geht mir gut, habe zu essen und zu rauchen, auch zu saufen, bloß geistig wird man blöd. Alles wie Robinson Crusoe, äußerst primitiv. (...) Natürlich habe ich stille Verehrerinnen. Milch, Butter etc. wird immer dankend getauscht gegen Chlaba. Aber dann raus mit dem Läusegesindel, mit dem stinkigen (...)"

    Doch meist geht es in seinen Briefen eher um Belangloses und um Aufzählungen von Waren, die er besorgt hat oder die die Empfängerin für ihn besorgen soll. Er übt meist angenehme Tätigkeiten aus wie Chauffeursdienste für höhergestellte Nazis oder Büroarbeiten. Während an der Ostfront die Kameraden fallen und die Bevölkerung ausgehungert wird, sind seine größten Sorgen, sich gutes Essen und Alkohol zu besorgen, die Wunschlisten von Frau, Mutter und Schwester zu erfüllen und regelmäßig befördert zu werden.Wie er öfter erwähnt, mutet für ihn alles etwas an wie ein Karl May-Abenteuer.

    Zwischen den einzelnen, auf Dauer sich wiederholenden und somit teils sehr langweiligen Briefen, füttert Gelegs den Leser mit ein bisschen Geschichte, was hilfreich war, um die Zusammenhänge zu verstehen. Sein Schreibstil ist kurzweilig, aber das reißt es nicht mehr raus. Zudem sind die angegebenen Quellen doch sehr dürftig.

    Zudem stellt Gelegs Behauptungen über Leonhard auf, die ich nicht nachvollziehen konnte. So schreibt er z. B., dass Leonhard dieses oder jenes zugesetzt oder entsetzt hätte. Falls dem so war, ist dies aus den hier veröffentlichten Briefe nicht ersichtlich. Leonhard wirkt stets mitleidslos und egoistisch. Entweder hat der Autor gerade die interessanten Briefe nicht gedruckt oder er interpretiert etwas hinein, was ich nicht sehen konnte. Ansonsten hat man aber auch bei den Ausführungen des Autors das Gefühl, dass ihm Leonhard nicht sonderlich sympathisch ist. Vielleicht hätte er hier etwas neutraler bleiben sollen, auch wenn ich es nachvollziehen kann.

    Alles in Allem konnte mich "Liebe Mama, ich lebe noch!" nicht wirklich berühren, ich habe mich eigentlich meist über Leonhards Charakter geärgert und fand die Briefe auf Dauer sehr langweilig. Es gibt deutlich bessere und interessantere Berichte über den Zweiten Weltkrieg. Ich möchte das Buch dennoch nicht mit weniger als drei Sternen bewerten, da ich die Thematik nach wie vor wichtig finde und denke, man sollte alle Zeitzeugnisse der Öffentlichkeit zugänglich machen.

  4. Cover des Buches Geschichten vom Dachboden (ISBN: 9783738086454)
  5. Cover des Buches Feldpostbriefe aus Stalingrad 1942-43 (ISBN: 9783939284383)
    Christoph Birnbaum

    Feldpostbriefe aus Stalingrad 1942-43

     (1)
    Aktuelle Rezension von: MissRose1989
    Das Trauma von Stalingrad, das lernt ja inzwischen jeder in der Schule. Der Moment, in dem die Soldaten der 6. Armee im Kessel von Stalingrad eingeschlossen waren und dann  der Krieg nach Deutschland zurückkam.  Doch was ist mit den Menschen in der deutschen Armee, wie haben sie auf dem Ruslandfeldzug gelebt und was haben sie erlebt.  Leider sind die historischen Dokumente hierzu sehr rar, dass es kaum Feldpostbiefe gibt, die in dieser Zeit noch ihren Bestimmungsort erreicht haben, aber trotzdem hat sich der Historiker Christoph Birnbaum auf die Suche nach den längst vergessenen Feldpostbriefen aus jeder Zeit gemacht.  Herausgekommen ist ein Band mit einem Teil der Briefe, die aufzufinden waren. Von manchen Soldaten liest man nur einen, von anderen dafür mehrere Briefe, jedoch lässt sich anhand der Daten erkennen, wie sich die Situation in Stalingrad immer mehr zuspitzt und wie sehr die Männer unter dem Druck der Unterversorgung und der Hoffnungslosigkeit immer mehr zu Grund gingen.  Die zusammengestellten Briefen ergeben ein beeindruckendes Zeitdokument, an dem sich die Dramaturgie des Krieges ablesen lässt und das zeigt, dass es entgegen der Propaganda in Deutschland sehr wohl immer mehr mit der Versorgung bergab ging und das die Verzweiflung immer mehr zunahm. Das Buch sollte jeder lesen, der sich für die Schicksale hinter den blanken Zahlen interessiert, da Christoph Birnbaum auch versucht hat, noch weiterführene Infomationen zu den einzelnen Soldaten zu finden, soweit das möglich war. 
    Fazit: "Es ist wie ein Wunder, daß ich noch lebe ~ Feldpostbriefe aus Stalingrad 1942-43" ist eine beeindruckten Zusammenstellung von Briefen, die zeigt, dass auch die Soldaten im Krieg sehr wohl immer mehr die bedrohliche Lage um sich herum wahrnahmen und das viele trotz der Propaganda in Verzweiflung über ihre Lage gerieten. Ein lesenswertes Buch für alle, die sich für die Soldaten auf dem Russlandfeldzug interessieren.
  6. Cover des Buches Wandel – Die verstummte Begeisterung. Flandern 1914-1918 (ISBN: 9783938208915)
  7. Cover des Buches Weltenbrand (ISBN: 9783492304290)
    Guido Knopp

    Weltenbrand

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Viv29
    In acht Kapiteln verschiedener Autoren wird hier sehr gut über verschiedene Aspekte der beiden Weltkriege berichtet. Es ist also keine chronologische Geschichte (ein chronologischer Überblick findet sich am Ende des Buches), auch wenn die Kapitel der zeitlichen Entwicklungen im Großen und Ganzen folgen.

    Viele Fotografien aus der Zeit ebenso wie zahlreiche Zitate aus Briefen und Tagebüchern tragen ebenso zu einem abgerundeten Bild bei wie einige Auszüge aus zeitgenössischen offiziellen Dokumenten. Die Kapitel selbst sind alle in einem flüssigen, gut zu lesenden Stil gehalten, die Betrachtungsweise durchweg differenziert. Wie ein blutroter Faden zieht sich das entsetzliche Motto dieser Zeit durch die Seiten: die völlige Mißachtung von Menschenleben auf allen Seiten. "Die Zivilisten blieben eine Verfügungsmasse, mit der man nach Gutdünken zu verfahren dachte", steht sehr treffend im Kapitel Verbrannte Erde. In Fegefeuer ist ein weiteres treffendes Zitat aus der Zeit des Ersten Weltkrieges zu lesen: "Krieg sei die 'rücksichtsloseste Despotie gegen wehrlos gemachte Massen, denen die Verfügung über ihr eigenes Leben entzogen ist.'"

    Diese Einbeziehung der Originalstimmen der damals betroffenen Menschen ist eine der Stärken des Buches und verleiht ihm eine besondere Eindringlichkeit. In jedem Kapitel werden die geschichtlichen Geschehnisse vorgestellt, und immer wird darauf eingegangen, was die Entscheidungen weniger Mächtiger für die breite Masse der Menschen bedeuteten. Die Grausamkeit, Ausweglosigkeit, die Angst, die unvorstellbaren Infernos von Stalingrad, der Flammenhölle in den bombardierten Städten, all dies bekommt durch die persönlichen Perspektiven eine erschreckende Deutlichkeit.

    Es wird versucht zu erklären, wie diese Dinge möglich waren, wird gut dargestellt, wie der Erste Weltkrieg zum Zweiten führte; wie Wehrmachtsgeneräle gegen alle militärische Vernunft durch falsch verstandenen Heldenethos oder schlicht Angst Soldaten opferten. Die Grausamkeit des Bombenkrieges gegen Zivilisten sowohl auf deutscher wie auch auf englischer Seite erhält durch eiskalte Aussagen der militärischen Führer beider Seiten eine weitere grausige Komponente. Auf jeder Seite erkennt man wieder auf's Neue, wie ausgeliefert die Menschen waren und es läuft einem kalt den Rücken hinunter.

    So ist dieses Buch eine gelungene Mischung aus geschichtlicher Information und der Berücksichtigung menschlicher Schicksale, Motivationen und Ängste. Dadurch wird es lebendig und verdeutlicht, daß Geschichte von den ganz normalen Menschen gelebt und erlitten wird.
  8. Cover des Buches Feldpostbriefe aus China (ISBN: 9783861535027)

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