Bücher mit dem Tag "feministin"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "feministin" gekennzeichnet haben.

27 Bücher

  1. Cover des Buches Garp und wie er die Welt sah (ISBN: 9783499014499)
    John Irving

    Garp und wie er die Welt sah

     (792)
    Aktuelle Rezension von: Vyanne

    Wunderbar schillernde Charaktere, wunderbar absurder (und schwarzer) Humor, allerdings kein wirklicher roter Faden in der Geschichte, kein typischer "Spannungsbogen" über das Buch hinweg, eher die Struktur des typischen Bildungsroman (Das Leben von XY von der Wiege bis zur Bahre). Es geht um sexuelle Vorbehalte, Klischees, Grenzen, Stereotype, Verstrickungen und das aus verschiedenen Perspektiven. 

  2. Cover des Buches Die Farbe Lila (ISBN: 9783312012909)
    Alice Walker

    Die Farbe Lila

     (337)
    Aktuelle Rezension von: SimoneF

    Nach ca. 40 Jahren erschien der weltberühmte Klassiker „Die Farbe Lila“ von Alice Walker in einer neuen Übersetzung, die dem heutigen Bewusstsein sensibler Sprache entspricht und diskriminierende Begriffe umschreibt. Ich kenne die alte Übersetzung nicht, finde jedoch die neue sehr gelungen und überaus lesenwert.

    „Die Farbe Lila“ ist ein Briefroman, in dem die Afroamerikanerin Celie ab ihrem 15. Lebensjahr und über einen Zeitraum von gut 30 Jahren in Briefen, die sie an den Lieben Gott richtet, aus ihrem Leben schreibt. In der zweiten Hälfte kommen noch an Celie gerichtete Briefe ihrer Schwester hinzu. Celies Sprache spiegelt ihren niedrigen Bildungsstand wieder, statt „an einen Mann und dessen Frau“ sagt sie beispielsweise „an einen Mann und dem seine Frau“, den Komparativ bildet sie mit „wie“ statt „als“. Dennoch liest sich der Roman sehr angenehm und besitzt einen sehr eingängigen Sprachrhythmus.

    Die Romanhandlung ist nicht genauer datiert, spielt aber in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Dies zeigt sich etwa daran, dass gegen Ende beiläufig der zweite Weltkrieg erwähnt wird. Celies Lebenswelt ist hart, geprägt von patriarchalen Strukturen, Misogynie, Inzest und Gewalt. Frauen werden behandelt wie Ware, ihr Leben zählt nichts, sie sind ihrem Mann auf Leben und Tod ausgeliefert und haben bedingungslos zu gehorchen. Doch im Laufe ihres Lebens begegnet Celie starken Frauen, die – obwohl sie teils hart dafür bezahlen – für ihre Unabhängigkeit kämpfen und sich widersetzen. Diese Frauen setzen auch bei Celie eine Entwicklung in Gang, und insbesondere die Liebe zu Shug Avery hilft ihr, ihre eigene Stärke zu erkennen. Die Freundschaft und der Zusammenhalt zwischen den Frauen untereinander, die trotz wechselnder Familien- und Beziehungskonstellationen zusammenhalten und letztlich mit- und aneinander wachsen, ist ein zentrales Element dieses Romans.

    Auch Rassismus und Diskriminierung spielen eine wesentliche Rolle, ebenso wie die Suche der afroamerikanischen Bevölkerung nach ihrer Identität. Anhand der Briefe von Celies Schwester wird auch die Missionarsarbeit in Afrika und die Ausbeutung der nativen Bevölkerung durch die Kolonialherren und Plantagenbesitzer thematisiert, die die dort seit Jahrhunderten siedelnden Stämme ihres Lebensraums und ihrer Lebensgrundlage berauben.

    Ein sehr berührender, nachdenklich stimmender Roman, der noch lange im Gedächtnis bleibt.

  3. Cover des Buches Miss Taken (ISBN: 9783736307537)
    Laurelin McGee

    Miss Taken

     (26)
    Aktuelle Rezension von: xxxSunniyxxx

    "Miss Taken" ist die zweite Geschichte des Autorenteams Lauren McGee. Der erste Teil subt tatsächlich noch bei mir, aus unerklärlichen Gründen. Da ich dieses Jahr meine Ebook Leichen abarbeiten möchte, habe ich nun den zweiten Teil vor den ersten gelesen. Der Schreibstil gefiel mir ganz gut. Er war flüssig,locker und mit einer Prise Humor. Die Geschichte wird in der Erzähl-Perspektive erzählt. Durch die wechselnden Perspektiven bekommt man schnell einen kleinen Einblick in die Gedanken und Gefühle der Protagonisten. Gerne hätte ich noch einen tieferen Einblick gehabt aber durch die kürze des Buches war dies nicht möglich. Trotzdem war der Unterhaltungswert der Geschichte echt gut.

    Zu den Protagonisten, Jaylene Kim ist eine starke, emanzipierte und selbstbewusste Frau. Sie ist jemand der geradewegs ihre Meinung sagt und für die Rechte der Frauen eintritt. Ihre Nachbarin Andy hat sie zu einem Date mit ihrem Chef überredet, da sie nicht so ist geht sie hin. Doch genau dieses Date stellt sich als Katastrophe heraus. Den der Chef von Andy sucht nur eine Vorzeige Frau für Heim und Herd. So macht sie sich auf den Weg Andy ein parr Takte zu geigen und trifft auf dem Heimweg auf den neuen Nachbar Noah.

    Noah ist attraktiv und schon ein wenig geheimnisvoll. Beide finden schnell heraus das sie einiges gemeinsam haben, besonders die Literatur. Er macht ein großes Geheimnis darum was er beruflich macht was Jay erst recht neugierig macht. Da er aber ihre Meinung über gewisse Dinge schon kennt lässt er Vorsicht walten, um sie nicht zu vergraulen bevor es richtig angefangen hat.

    Aber an sich war das Geheimnis von Noah sehr schnell durchschaubar und nicht wirklich eine große Überraschung. Vielleicht liegt es auch daran das man schon so einiges, in diesem Genre gelesen hat, wer weiß. Auch verstand ich nicht warum sich so eine selbstbewusste Frau in einen Teenager verwandelt hat. Ihre große Selbstsicherheit am Anfang der Geschichte war weg, als sie auf Noah trifft. Klar kann ich bei so einem kurzen Buch nicht viele Spannungsmomente erwarten, dennoch hätte ich da gerne mehr gehabt. Besonders wenn man gerade mitten in der Geschichte ist und sie plötzlich endet obwohl man das Gefühl hat da könnte noch mehr kommen. Was mir hier auch fehlte war ein Epilog. Der hätte die Geschichte nochmal schön abrunden können.

    "Miss Taken" hat mich wunderbar unterhalten, auch wenn mir die Geschichte persönlich viel zu kurz war. Man ahnt relativ schnell in welche Richtung die Geschichte verlaufen wird dennoch war der Weg bis dahin sehr humorvoll beschrieben. Die Novelle hat mich mit ihren beiden Charakteren kurzfristig in seinen Bann gezogen. Ich hoffe sehr das noch mehr von dem Autorenduo kommt und Band eins liegt schon bereit zum lesen.

  4. Cover des Buches The future is female! (ISBN: 9783442159826)
    Scarlett Curtis

    The future is female!

     (44)
    Aktuelle Rezension von: BlueSiren
    Vielfältige Texte von unterschiedlichsten Frauen und als Frauen gelesenen Personen zu Weiblichkeit und Feminismus. Viele Texte regen zum Nachdenken an, machen Mut oder Wut, bekräftigen, bestärken und zeigen, warum Feminismus immer noch so wichtig ist. Einige Texte haben mir persönlich nicht so gut gefallen, aber die Mischung ist gut gelungen.
    Eine ausführliche Rezension gibt es auf meinem Blog.
  5. Cover des Buches Als hätten wir alle Zeit der Welt (ISBN: 9783596174737)
    Lucie Whitehouse

    Als hätten wir alle Zeit der Welt

     (48)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Seit ihrem Studium sind sie dicke Freunde und nun treffen sie sich in einem wunderschönen alten Herrenhaus, dass Lucas geerbt hat. Hier wollen sie Silvester verbringen und Joanna will endlich Lucas ihre Liebe gestehen. Die alten Freunde treffen alle ein und es ist fast wie früher. Dann fängt man aber zu diskutieren an und Lucas verschweigt einiges aus seiner Familienvergangenheit. Die Lage spitzt sich immer mehr zu und das fröhliche Feiern weicht heißen Diskussionen und das eröffnen von dunklen Geheimnissen. Eine sehr spannende Lektüre mit symphatischen  Helden und einigen bösen Überraschungen.

  6. Cover des Buches Bad Feminist (ISBN: 9783945550144)
    Roxane Gay

    Bad Feminist

     (4)
    Aktuelle Rezension von: girl_with_the_bookshelves

    Ich habe dieses Buch verschlungen. Gay schafft es, mit ihren Essays schlagfertig, witzig und schlau nicht nur persönliche Erfahrungen zu vermitteln, sondern auch Kritik an popkulturellen Machwerken zu üben sowie den aktuellen Stand von Feminismus zu skizzieren. Sie schreibt, warum mit Feminismus besonders streng ins Gericht gegangen wird und warum es ein Fehler ist, das Konzept aufgrund der Fehltritte einiger „Gallionsfiguren“ abzukanzeln (this one goes out to you, Alice S.). Essays darüber, wie über sexuelle Gewalt geschrieben werden sollten, folgt eine Analyse von 50 Shades of Grey (Spoiler: das dort vermittelte Bild von Frauen/Beziehungen ist ziemlich rückschrittlich). Mit spitzer Feder geht die Akademikerin auf The Help, Django, Chris Brown, Tyler Perry und Robin Thicke ein und übt außerdem Kritik an Journalismus sowie am Verlagswesen. Ihre Essays zu Race sind nicht nur bewegend, sondern legen die Double Standards in den USA offen. Gay steht für einen intersektionalen Feminismus ein, der es schafft, Grenzen zu überwinden und Grundlage für Diskussionen zu schaffen. Dabei ist es ihr Ziel, die verschiedensten Fraktionen in einen Diskurs einzubinden - auch solche, die (vermeintliche) Privilegien besitzen. Ich habe noch immer Muskelkater im Nacken von jedem zustimmenden Nicken und kann jedem/r nur empfehlen, dieses Buch zu lesen. Gerade aufgrund der popkulturellen Bezüge ist es auch für Leute geeignet, die einen Einstieg in die verschiedenen Themenbereiche wie Race, Gender, Sexualität und Politik suchen. Immer wieder führt Gay die Themen zusammen und zeigt so, dass es oft mehrere Baustellen gibt, die gleichzeitig bearbeitet werden müssen. Und davon gibt es viele. Aber Gay beschreibt auch, wie diese Baustellen angegangen werden können und bietet konkrete Handlungstipps. Sie gibt zu, dass sie selbst voller Widersprüche ist: Sie kann bei Blurred Lines nicht anders, als mitzusingen und weiß dennoch, wie misogyn der Songtext ist. Gay schließt den Band mit den Worten „I would rather be a Bad Feminist than no feminist at all.“

  7. Cover des Buches Die Spionin (ISBN: 9783257244106)
    Paulo Coelho

    Die Spionin

     (205)
    Aktuelle Rezension von: Primrose24

    Wer kennt nicht den Namen Mata Hari? Doch wie wurde die junge Frau aus der holländischen Provinz zur berühmten Tänzerin und letztlich zur Spionin? In einem fiktiven Brief erzählt Mata Hari aus dem Gefängnis heraus ihre bewegende Geschichte, die letztlich zu ihrem Untergang führte.

    Die Geschichte von Mata Hari hat mich schon immer interessiert, deren Leben letztlich mit ihrem Tod als Doppelagentin endete. Die Geschichte wird zu Beginn aus der Sicht von Mata Hari erzählt, die aus ihrem Leben in einem Brief an ihre Tochter erzählt, während sie im Gefängnis auf ihre Hinrichtung wartet. Sie erzählt über ihren Weg als junge Frau, die einen gewalttätigen Mann heiratete und nach Freiheit und Selbstbestimmtheit strebte. Zunächst setzte sie dabei ihren Körper bei freizügigen Tänzen ein und letztlich zur Verführung der Männer. Ich bewundere Mata Hari für ihr Streben nach Eigenständigkeit, weitere Sympathien konnte ich für diese Frau jedoch nicht aufbringen. Die Geschichte der Mata Hari wird hier nur sehr oberflächlich erzählt und vieles nur angedeutet. Auch nach Lektüre des gesamten Buches habe ich nicht verstanden, wieso sie als Doppelagentin hingerichtet wurde. Viele Teile ihres Lebens, wie ihre Karriere als Tänzerin werden nur angerissen. Hier hätte ich mir eine viel ausführlichere Schilderung ihrer Lebensumstände gewünscht. Ich hatte nicht den Eindruck die Protagonistin nach Lesen des Buches zu kennen oder irgendetwas Neues über sie zu wissen. Leider blieb dieses doch bewegte Leben für mich fade und die Geschichte wenig spannend.

     

  8. Cover des Buches People Like Us: Margaret Thatcher and Me (ISBN: 0191092786511)
  9. Cover des Buches We are Feminists! (ISBN: 9783791385976)
    Margarete Stokowski

    We are Feminists!

     (20)
    Aktuelle Rezension von: Lia48

     „Dieses Buch belegt schlaglichtartig, was erreicht werden kann, wenn Frauen zusammenstehen, mit einer Stimme sprechen und sich weigern, Rückschritte zu akzeptieren. Aber Feminismus beginnt beim Individuum: Dieses Buch soll uns Frauen zeigen, dass Feminismus auch bei jeder Einzelnen von uns beginnt.“

    In den letzten 150 Jahren hat sich in der Geschichte des Feminismus einiges getan, doch noch vieles ist machbar. Dieses Buch zeigt kurz und knapp die bisher wichtigsten Ereignisse und Errungenschaften in Sachen Frauenrechte auf.
    Dazu ist das Buch in die drei Wellen des Feminismus aufgeteilt, die 1840 beginnen und bis in die Gegenwart andauern.

    Jede Welle wird übersichtlich in einem Zeitstrahl angezeigt, auf dem die wichtigsten Ereignisse aufgeführt werden. Nach einer Einführung wird sie anschließend in den jeweiligen historischen Kontext eingebettet.
    Wegbereiterinnen & feministische Personen werden vorgestellt, Zitate werden aufgeführt, wichtige Ereignisse werden nochmals separat erläutert.
    Besonders gut haben mir die Auflistungen (mit kurzen Erklärungen) von feministischer Literatur gefallen, darauf werde ich bestimmt nochmals zurückgreifen!
    Auch die nach Jahreszahlen sortierten Beschreibungen von Frauen im Bildungswesen, Frauen in der Forschung, feministische Theorie, Künstlerinnen, Sportlerinnen sowie Frauen in den Sozialen Medien, habe ich als interessante Rubriken wahrgenommen.
    Des Weiteren gibt es neben Fotos mancher Personen, auch anschauliche Grafiken, die einzelne Länder miteinander vergleicht, z.B. beim Recht auf eigenen Besitz, bei der Einführung des Frauenwahlrechts, bei der Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen, beim Recht auf Scheidung, bei demokratisch gewählten Spitzenpolitikerinnen, oder bei der Einführung der Elternzeit. Diese fand ich alle ziemlich spannend! Z.B. wusste ich vorher nicht, dass die Schweiz erst 1971 das Frauenwahlrecht eingeführt hat (im Vergleich: Deutschland 1918). In manchen Ländern wie Tunesien gibt es heute immer noch kein Recht auf eigenen Besitz, in Russland wurde das dagegen schon 1753 eingeführt.
    Von diesen Vergleichen hätte ich gerne noch einige mehr gehabt, vor allem auch mit Daten für Deutschland.

    FAZIT: Für einen kurzen, kompakten Überblick zur Geschichte der Frauenrechte, kann dieses Buch ein passender Einstieg sein. Ich hätte mir noch ein paar mehr Ländervergleiche mit verschiedenen Themen & Daten gewünscht, besonders im Vergleich mit Deutschland. Ansonsten war das ein guter Einstieg in die Thematik mit einem hübsch aufgemachten Buch. Von mir gibt es 4/5 Sterne!

  10. Cover des Buches Augen im Dunkeln (ISBN: 9783548263205)
    Peter Robinson

    Augen im Dunkeln

     (19)
    Aktuelle Rezension von: P_Gandalf
    Kein schlechter aber auch kein wirklich umwerfender Roman. Robinson entwirft einen Plott, der im ländlichen England spielt und die Eigenarten der Bevölkerung aufgreift. Insofern ein liebevoll gezeichnetes Bild.


    Chief Inspector Alan Banks, verheiratet, 2 Kinder ist ein sympathischer Typ, der jedoch ein wenig blass bleibt. Der Fall - eine Mischung aus einen perversen Spanner, Raub, Raubmord und Vandalismus - ist nicht schlecht konstruiert. Es fehlt ein wenig die Spannung.


    Sprachlich erfrischend mit einigem guten Wortwitz und einwandfrei übersetzt, schafft es das Buch trotzdem nicht mich vollkommen zu überzuegen.


    Daher nur 4 Sterne.
  11. Cover des Buches Wo die wilden Frauen wohnen (ISBN: 9783492406543)
    Anne Siegel

    Wo die wilden Frauen wohnen

     (24)
    Aktuelle Rezension von: Ritja

    Zehn starke Frauen, die aus ihrem Leben erzählen und dabei den Lesenden mitnehmen und faszinieren. Mir haben die kurzen Einblicke in das Leben anderer Frauen gut gefallen. Die vielfältigen Berufe fand ich spannend und interessant. Die Autorin hat wohl bewusst keine "klassischen" Frauenberufe, sondern eher die speziellen und eher seltenen Berufe ausgewählt. Ich war fasziniert von ihrem Willen, ihrem Durchsetzungsvermögen und ihrer Kraft. Sie sind beharrlich, nehmen Niederlagen als Wissenszuwachs an und stehen wieder auf. Sie gehen Umwege und arbeiten in verschiedenen Berufen bis sie dort ankommen, wo sie sich wohlfühlen und für sich und für die Gesellschaft etwas Gutes beitragen können. 

    Aber auch die Beschreibungen der isländischen Natur sorgten für ein leichtes Urlaubsgefühl (wenn man Kälte, Winter & Co. mag) und waren interessant.  

    Ganz nebenbei erfährt man einiges von Island. Die Geschichte, die Politik und die Kultur tauchen in fast jeder Geschichte auf. Beim Lesen fällt auf, dass Island in der Gleichberechtigung viel weiter ist als Deutschland. Auch gibt es in diesem Land eine gelebte Fehlerkultur, d.h. man darf Fehler machen, neu starten und auch etwas ausprobieren. Die Menschen bzw. Unternehmen achten weniger auf Zertifikate, Abschlüsse und Wissensnachweise, sondern gehen bei ihrer Mitarbeiter:innenwahl nach der Teamfähigkeit und wie passt die Person in das bestehende Team. 

    Für mich war es interessantes, informatives und anregendes Buch über starke Frauen in Island.  

  12. Cover des Buches How to be a woman (ISBN: 9783548374932)
    Caitlin Moran

    How to be a woman

     (48)
    Aktuelle Rezension von: JuttaSwietlinski

    Caitlin Morans vielbeachtetes Werk „How to be a Woman“ habe ich leider erst elf Jahre nach seinem Erscheinen entdeckt. Sie veröffentlichte das Buch, als sie Mitte dreißig war, und während des Lesens habe ich mich immer wieder gefragt, ob sie es heute, elf Jahre später, wohl immer noch genauso herausbringen würde wie damals.

    Nein, ich bin nicht mit allem einverstanden, was darin vorkommt. Es stört mich zum Beispiel massiv, dass ein Großteil der Kapitel sich um Inhalte dreht, bei denen es sich vermeintlich um „Frauenthemen“ handelt, wie etwa Schuhe, Handtaschen oder Schönheitsoperationen. Natürlich ist es Absicht, dass sich die Autorin vornehmlich mit Themen beschäftigt, die traditionell Frauen zugeschrieben werden, und sie durchaus kritisch unter die Lupe nimmt. Nur hätte ich es vorgezogen, im Buch etwas mehr über Angelegenheiten zu lesen, die Frauen ebenfalls betreffen und deutlich mehr Gehalt haben als diese doch sehr oberflächlichen Dinge.

    Und wenn Caitlin Moran sich dann doch mal mit gehaltvolleren Frauenfragen beschäftigt, sind die Behauptungen, die sie aufstellt, und die Schlüsse, die sie aus gesamtgesellschaftlichen Zusammenhängen zieht, meiner bescheidenen Ansicht nach in einigen wenigen Fällen schlicht falsch. Der Grund, weshalb es etwa in den vergangenen Jahrhunderten kaum oder keine erfolgreichen, berühmten Wissenschaftlerinnen oder Künstlerinnen gab, liegt m. E. keineswegs darin begründet, dass Frauen in diesen Branchen weniger leistungsfähig waren als ihre männlichen Kollegen, sondern vielmehr darin, dass sie von diesen sowie der männlichen Geschichtsschreibung bagatellisiert und systematisch zum Schweigen gebracht wurden.

    Nichtsdestotrotz ist das Werk ein wichtiger Beitrag zum modernen Feminismus, der frisch, frech, provokant, oft klug und meistens sehr witzig daherkommt. Caitlin Moran, die sich hier als „militante Feministin“ bezeichnet, zeigt darin nämlich auf überzeugende und gekonnt lässige Weise, dass Feminismus insbesondere für Frauen etwas ganz Selbstverständliches sein sollte. „How to be a Woman“ bringt zum Schmunzeln, zum Nachdenken und idealerweise auch die bisher noch unentschlossenen Leserinnen zu der Erkenntnis, dass sie natürlich Feministinnen sind, sein müssen. 

    Unbedingt lesen und eine eigene Meinung bilden!

  13. Cover des Buches Feministin sagt man nicht (ISBN: 9783710601941)
    Hanna Herbst

    Feministin sagt man nicht

     (22)
    Aktuelle Rezension von: Jenny1804

    Viele Aha-Effekte, schön gestaltet und gut zu lesen. Macht Mut und eröffnet neue Perspektiven

  14. Cover des Buches Inventurdifferenz (ISBN: 9783552062276)
    Britta Mühlbauer

    Inventurdifferenz

     (21)
    Aktuelle Rezension von: Tiffi20001
    Klappentext:

    „Frauen leben in einer permanenten Inventurdifferenz. Sie erbringen ihr Leben lang Leistungen, die ihnen nicht vergütet werden.“ Marlies Wolf sorgt dafür, dass einmal nicht die Frauen die Opfer sind – oder zumindest nicht nur. Ein psychologischer Thriller mit Gänsehaut-Effekt.
    „Die Macht von Männern. Die Wehrlosigkeit ihrer Opfer. Eine Heldin, die ein Mal im Gesicht trägt. Britta Mühlbauer schreibt eine Geschichte, die in ihrer Haltung und Konsequenz an Elfriede Jelinek erinnert, in der Wucht ihrer Bilder an Quentin Tarantino.“

    Buchgestaltung:

    Auf dem Cover kann man neben dem Titel „Inventurdifferenz“, der in rot gedruckt wurde, noch fünf Nägel erkennen. Leider kann mich das Cover nicht überzeugen. Mir gefällt zum einen die Farbgestaltung, die überwiegend grau ist, nicht 100% und auch ist mir die Gestaltung nicht aussagekräftig genug. Ich hätte mir gewünscht, bereits durch das Cover einen Einblick in das Buch zu erhalten. Dagegen gefallen mir Titel und der Klappentext gut, sie passen zum Buch und machen auf jeden Fall neugierig. Alles in allem gesehen eine nicht absolut gelungene Buchgestaltung.

    Eigene Meinung:

    Der Inhalt des Buches konnte mich im Gegensatz zur Buchgestaltung komplett überzeugen. Die Handlung ist sehr durchdacht, dabei absolut fesselnd und spannend. Ich konnte mich sehr schnell in die Geschichte hineinversetzen. Die Charaktere sind alle sehr individuell und trotzdem sympathisch und ich konnte ihre Gedanken nachvollziehen; besonders gut hat mir dabei die Hauptfigur gefallen. Die Sprache ist dem Buch absolut entsprechend, sie ist aber auch sehr angenehm zu lesen.

    Fazit:

    Ein toller Thriller mit einer sehr interessanten Thematik, der absolut zu empfehlen ist.

    Autor:

    Britta Mühlbauer, geboren 1961, studierte Musik, Romanistik und Germanistik. Sie veröffentlichte bisher Erzählungen in Literaturzeitschriften und Anthologien und lebt in Wien. 2008 erschien ihr Roman Lebenslänglich bei Deuticke, 2013 der Roman Inventurdifferenz.

    Allgemeine Infos:

    Titel: Inventrdifferenz
    Autor: Britta Mühlbauer
    Verlag: Deuticke
    Seitenzahl: 384
    Preis: 19,90 EUR
    ISBN: 978-3552062276
  15. Cover des Buches Madame Curie und die Kraft zu träumen (Ikonen ihrer Zeit 1) (ISBN: 9783548063867)
    Susanna Leonard

    Madame Curie und die Kraft zu träumen (Ikonen ihrer Zeit 1)

     (135)
    Aktuelle Rezension von: LydisBooks

    „Madame Curie und die Kraft zu träumen“ von Susanna Leonard hat mir als Taschenbuch sehr gut gefallen.

    Es geht um Marie Curie, die in dieser gut geschriebenen Geschichte mit viel Mit und Kraft um das kämpft was ich  wichtig ist und damit auch für mehr Rechte von Frauen.

    Die Romangeschichte hat mir sehr gut gefallen, der Schreibstil ist sehr angenehm und authentisch und die Charaktere nachvollziehbar und gut gezeichnet.

    Den Mut, den Marie Curie bewiesen hat ist vorbildlich und inspirierend.

    Ich kann das Buch von Herzen empfehlen!

  16. Cover des Buches Die Künstlerin der Frauen (ISBN: 9783746627779)
    Pia Rosenberger

    Die Künstlerin der Frauen

     (12)
    Aktuelle Rezension von: Europeantravelgirl

    „Ich bin eine Frau, die aus unverbundenen Einzelteilen besteht. Ein Puzzle, in dem nichts zusammenpasst, ein Mosaik. Ich zerfalle.“

    Niki de Saint Phalle - die Frau, die auf ihre Bilder schoss und diese mit Farbbeuteln zum Bluten brachte, die Erfinderin der Nanas, die geniale Partnerin von Jean Tinguely,… Aber wer war diese Frau? Was hat sie zu dieser wütenden, rebellischen, außergewöhnlichen Künstlerin gemacht?

    Dieser Frage geht die Romanbiographie „Die Künstlerin der Frauen“ auf den Grund. Oft genug steht dieses Format für weichgespülte Erzählungen, doch dieses Buch bildet eine erfreuliche Ausnahme. Der Einstieg ist noch ein wenig holprig und enthält viele Zeitsprünge, doch dann taucht man beim Lesen immer tiefer in die Welt und die Persönlichkeit der Künstlerin ein. Es ist ein traumatisierendes Erlebnis im Alter von 11 Jahren, das die kleine Niki völlig aus der Bahn wirft. Sie rebelliert, fliegt von der Schule. Mit 18 brennt sie mit Harry Matthews durch. Immer wieder versucht sie sich auf dem Terrain der Kunst, doch die Ergebnisse stellen sie nicht zufrieden. Der Durchbruch kommt viele Jahre später, nachdem sich der Nebel ihrer Erinnerung nach einem Brief ihres Vaters gelüftet hat und das Trauma offenbart: Sie war im Alter von 11 Jahren von ihrem eigenen Vater missbraucht worden.

    Nach einem Zusammenbruch und Klinikaufenthalt schafft sie es, die Wut und den Hass in ihrer Kunst zu verarbeiten und kreiert die Tirs, ihre Schießbilder. Doch das Schießen ist Erlösung und Fluch gleichermaßen, und schließlich kanalisiert sie ihre kreative Energie in den Nanas, diesen prächtigen Frauenfiguren.

    Die Romanbiographie begleitet Niki de Saint Phalle über eine weite Strecke ihres Lebens, beleuchtet Hintergründe und erlaubt tiefe Einblicke in ihr Seelenleben und ihr einzigartiges Œvre. Klare Leseempfehlung für alle, die sich näher mit dem Menschen und der Künstlerin Niki de Saint Phalle auseinandersetzen möchten.

  17. Cover des Buches Die Antwort (ISBN: 9783453600782)
    Alice Schwarzer

    Die Antwort

     (26)
    Aktuelle Rezension von: CocuriRuby

    Ich bin nicht unbedingt von dem Schreibstil überzeugt – kann aber nicht ganz genau bestimmen, was mich stört – irgendwas am Ausdruck.

    Mir kam es so vor, als hätte ich in manchen Bereichen deutlich mehr Vorwissen mitbringen müssen, als ich vorweisen konnte.

    Der Titel des Buches ist da vermutlich nicht zufällig „Die Antwort“. Ich glaube, dass bei manchen Themen Frau Schwarzer auch einfach Stellung beziehen wollte, auf Dinge die ihr vorgeworfen wurden. Diese Vorwürfe oder Situationen in denen diese aufkamen, sind mir schlicht nicht bekannt/präsent, weshalb ich die Einordnung nicht immer so eindeutig fand.

    Oder anders gesagt: mir kam es so vor, als hätte die Autorin nicht bedacht, dass man nicht in ihren Kopf sitzt.

    Z.B. die den Schilderungen, über ihren Besuch mit dem „Komitee zur Verteidigung der Rechte der Frauen“ im Iran. Dort hätte man die Situation oder Erfahrungen die sie gemacht hat, besser ausbauen können, damit es für einen unwissenden Leser (also mich) verständlicher/plastischer wird.

    Vielleicht noch ein Wort zum technischen: Wie es in den letzten beiden Sätzen der Einleitung schon geschrieben steht: Dieses Buch sind die Antworten auf thematische Fragen/Probleme, die einen die Autorin geben würde. Was selbstverständlich bedeutet, dass man ihre Meinung, Ansichten und Argumente zu hören bekommt – das wird von vornherein klar gemacht und das finde ich vollkommen okay. Aber ja, natürlich liest man ihre Meinung (gerade auch politische Meinung) stark heraus – was auch irgendwie verständlich, wenn nicht gar der Sinn dieses Buches ist.

    Ich hätte es aber bevorzugt, dass wenn sie Zahlen, Statistiken, Ereignisse heranzieht, einen dann die Quelle mitgeliefert worden wäre – vielleicht auch am Ende des Buches, als Verzeichnis. Es wurden einen aber fast immer genug an die Hand gegeben, um mithilfe der richtigen Schlagworte, selbst über Google zu recherchieren – was ich gelegentlich getan habe, wenn mich etwas besonders schockiert hat und mich fragte, ob das wirklich stimmen kann.

    Ich kann nicht bis ins letzte mit so manchen Ansichten von Schwarzer mitgehen, wenn sie z.B. davon spricht, wenn Frauen sich emanzipieren, dann „(…)sie riskieren die Liebe der Männer. Denn die basiert bisher auf der Anpassung, ja Unterordnung der Frauen.“

    Jetzt habe ich aber bei vielen anderen Rezensionen gelesen, dass sie den Fehler gemacht haben und sich auf „dann ist alles was sie sagt Schwachsinn und Propaganda“. Das ist ebenfalls Blödsinn.

    Viele Darstellungen oder wofür sie plädiert, lassen sich nicht von der Hand weisen – z.B. Frauen „müssen Eigenverantwortung übernehmen“, der große Lobbyeinfluss von Kirchengruppen, die die Emanzipation/Frauenrechte blockieren oder auch in was für Gegensätzen/Widersprüchen sich die Gesellschaft befindet (z.B. Frauen heute gebildeter denn je, Magerwahn um propagiertes Frauenbild zu entsprechen).

    Man darf bei diesen Buch auch nicht vergessen, dass es 2008 erschienen ist, wenn man den Blick von heute darauf wirft.

    Thematisch wird einen recht viel geboten: z.B. Bereiche wie Islam, Abtreibung, Pornografie, Schlankheitswahn, Mutterschaft, Frauen in Führungspositionen und Männerdomänen, die Teilzeitfalle, die utopische Darstellung von Familie als Ort der Harmonie usw. – alles unter den Blickwinkel der Emanzipation der Frau/Feminismus natürlich.

    Gut fand ich auch, dass sie Kritik anspricht. Es wird aufgezeigt, was noch im Argen liegt, aber auch genauso, was schon erreicht wurde oder sich gut entwickelt. Das Buch ist keinesfalls schwarzmalerisch – ich fand es in vielen Fällen motivierend.

    Es spricht auch an, wie sich Frauen gegen die Gleichberechtigung stellen und Behauptungen aufstellen, die selbst dem Patriachat zu platt wären und sich dennoch als Feministin darstellen, wo „Anti-Feministin“ passender wäre.

    Geradeauch wenn ich mich in der heutigen Zeit umhöre, wird „Feministin“ sehr oft falsch dargestellt und selbst unter Frauen schon fast als Schimpfwort verwendet – häufig wegen Gleichsetzung von Feminismus als solches mit ein paar kleinen aber lauten radikalen Gruppen oder schlicht aus Unwissenheit.

    Ich habe während des Lesens tatsächlich viel gelernt und war z.T. sogar nachträglich überrascht, wie wenig ich in manchen Bereichen doch vorher wusste.

    Es wurden ein paar interessante Studien aufgeführt, oder erklärt was Gender-Mainstreaming eigentlich ist und wofür es da ist (schon alleine beim Wort rollen viele mit den Augen – ich behaupte, weil sie eigentlich gar nicht wissen, was es wirklich bedeutet und bewirkt – wie ich vorher).

     

    Fazit

    Ich fand das Buch sehr interessant und konnte viel für mich mitnehmen. Ich hatte tatsächlich das Gefühl, dass mir in manchen Bereichen die Augen geöffnet wurden oder zumindest der Blick geschärft wurde.

    Ich finde das Thema Feminismus/Emanzipation extrem wichtig und dieses Buch ah heute noch empfehlenswert.

  18. Cover des Buches Das feministische Mach-Mit-Buch (ISBN: 9783956142062)
    Gemma Correll

    Das feministische Mach-Mit-Buch

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Eva-Maria_Obermann

    Das Buch mischt Humor und Information. Neben einem „ABC des Feminismus“ bietet es am Anfang auch einen kleinen Überblick der Feministischen Wellen. Immer wieder werden Fakten gegeben, am Ende gibt es nochmals einen Glossar und eine Lösungsseite. Denn das Mach-Mit-Buch bietet Fragen, die es zu beantworten gilt, kleine Rätsel. Außerdem Seiten für kreativen Spaß, Buch- und Filmlisten. Selbstironisch, Sarkastisch und vor allem richtig stark kommt das Buch daher.

    Und es lädt nicht nur zum Gestalten von Kondomen und kreativen Anwendungen der Menstruationstasse ein, sondern regt dabei auch immer wieder zum Nachdenken an. Mit einfachen Mitteln zeigt das Buch, das Feminismus vielfältig ist und im Grunde nur eine Überzeugung hat. Die, dass Menschen unabhängig ihres Geschlechts gleich sind. Wie viele Menschen das anders sehen und was sich Frauen so alles öffentlich gefallen lassen müssen, wird ebenfalls gezeigt. Wie tabuisiert Themen wie Menstruationblut ist, warum der Bechdel-Test auch heute noch wichtig ist und was eigentlich die großen Probleme am Patriachat sind.

    Natürlich ist das hier unvollständig. Das Buch lädt zum ersten Nachdenken ein, zur aktiven Beschäftigung mit Feminismus, es übertreibt hier und da, weil es die Idiotie der Situationen aufzeigt. Beispielsweise mit der Seite voller Männernippel, die in den Algorithmen der sozialen Medien nie beanstandet werden, während bereits stillende Frauen als pornografisch gelten. Im gleichen Zug kommt auch das Soziale-Medien-Bingo ist, in der die tollen Standard-Sprüche, denen jede Frau, die sich mal für gleiche Rechte einsetzt zu hören bekommt. „Feminazi“, „du verstehst keinen Spaß“, „ich bin auch eine Frau und fühle mich nicht diskriminiert“, etc.

    Das Buch macht vor allem eins, es geht offen mit Themen um, die gerne verschwiegen werden. Nicht nur die Periode, auch Sex wird immer wieder aufgegriffen. So selbstverständlich und doch Tabu. Es macht großen Spaß, durch die Seiten zu blättern, aus der Menstruationstasse einen Blumentopf zu machen und ein Tampon knallrot anzumalen. (Schon gewusst: Mensturationsblut ist gar keine hellblaue Flüssigkeit). Richtig toll fand ich aber, aus dem Buch herauszutreten und meine Bücher, meine Filme, meine weiblichen Vorbilder zu betrachten. Wie sieht diese direkte Umwelt im Hinblick auf sexistische Grundzüge aus. Was kann ich dabei empfehlen?

    Das feministische Mach-Mit-Buch stellt dabei keinen Absolutheitsanspruch. Es bleiben Lücken, Bücher, die gelesen werden können (oder vielleicht auch sollen), Filme, die einen erstaunen (hättet ihr gedacht, dass Clueless feministisch gelten kann), Blickwinkel, die auch mir neu waren und Begriffe, die ich noch lernen muss. Das Buch ist für alle, die sich mit Feminismus beschäftigen eine Bereicherung aber auch und gerade für die, die ihn noch nicht kennen. Ich kann es jedem ans Herz legen, hineinzuschauen und über einiges nachzudenken.

  19. Cover des Buches Geständnisse einer Teilzeitfeministin (ISBN: 9783499006135)
    Heike Kleen

    Geständnisse einer Teilzeitfeministin

     (10)
    Aktuelle Rezension von: Meinbuecherregal

    Geständnisse einer Teilzeit Feministin von Heike Kleen aus dem #rowohltverlag 

    🧚🏻‍♀️

    Mein Fazit: Lesen!

    .

    So hier könnte meine #rezension jetzt auch schon enden. Zumindest würde ich das Buch genauso einigen Frauen ans Herz legen. Warum nicht allen Frauen? Und was ist mit den Männern? Einfach nur mein Gefühl und meine Meinung.

    .

    Nach meinem Empfinden sollte man schon neugierig und aufgeschlossen für das Thema sein. Dieses Buch bringt am meisten Spaß beim Lesen, wenn Frau sich wiedererkennt. Es ist interessant sich und seine Denkmuster zu entdecken und zu hinterfragen. Mir gefiel das Zustimmen, das Erkennen und das neu Betrachten. 

    .

    Obwohl das Buch einfach und unterhaltsam geschrieben wurde, konnte ich es nicht in einem Rutsch lesen. Manche Dinge müssen ersteinmal bewusst werden und mit Freundinnen besprochen werden. Die Zeit habe ich mir gerne genommen.

    .

    Dieses Buch macht mich jetzt auf einmal nicht zu einer starken Kämpferin für Frauenrechte. Aber es hat mir Dinge noch einmal bewusst gemacht und mich für Diskussionen mit neuen Ansätzen versorgt.

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    Ich wünsche mir so sehr die freie Entscheidungsfähigkeit für alle Menschen, fern ab von Klischees und Rollenmustern. Für meine Generation ist es selbstverständlich, als Frau u.a. ein eigenes Girokonto zu eröffnen oder ein eigenes Auto zu fahren… für die nächste Generation werden hoffentlich andere #freiheiten selbstverständlich sein. 

    .

    Was das sein könnte? Denkanstoß gefällig? Guckt euch mal dieses Buch an.

  20. Cover des Buches The Awakening and Selected Stories of Kate Chopin (ISBN: 9780451473721)
  21. Cover des Buches Potsdamer Ableben (ISBN: B004ZX93WY)
    Pieke Biermann

    Potsdamer Ableben

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Ein Krimi, der in den 80ern in Westberlin spielt: Eine Kulturredakteurin von Radio SWB wird auf einer Plattenveröffentlichungsparty ermordet, und Kommissarin Lietze ermittelt. Abgesehen von der Krimihandlung ist das Buch auch ein schönes Porträt der 80er und der skurrilen Figuren in Westberlin (Straßendirnen, Lederschwule usw.).
  22. Cover des Buches Medea (ISBN: 9783518189108)
    Christa Wolf

    Medea

     (138)
    Aktuelle Rezension von: Avalee

    "Die Medea der griechischen Tragödie, die Barbarin, Giftmischerin, die rachsüchtige Mörderin." Das bescheibt den eigentlichen Mythos der "Medea". Man könnte noch "Kindsmörderin" und "Verräterin" hinzufügen, die aus überschwänglicher und plötzlicher Liebe zu Jason handelt und dann bitter enttäuscht wird, ohne sich dabei das "Wilde" nehmen zu lassen. Eben eine dominante Frau, die es nicht unbedingt einfach hat. Aber, wie schon erwähnt, ist das der eigentliche Mythos.

     

    "Medea. Stimmen" erzählt die Geschichte etwas anders. Denn Christa Wolf schreibt nicht direkt den Mythos, sondern versucht darzustellen, wie sich der Mythos entwickelt haben könnte.

    Zum Titel selbst lässt sich sagen, dass "Medea." wohl der Teil ist, dem jedem zeigt, dass es um den Mythos geht. "Stimmen" wurde hinzugefügt, weil die Geschichte von 6 Stimmen erzählt wird. Nämlich aus den Sichten von

    • Medea: Kolcherin. Tochter des Königs Aietes und der Idya. Schwester der Chalkiope und des Absyrtos
    • Jason: Argonaut, Schiffsführer der "Argo"
    • Agameda: Kolcherin. Vormals Medeas Schülerin
    • Akamas: Korinther. Erster Astronom des Königs Kreon
    • Leukon: Korinther. Zweiter Astronom des Königs Kreon
    • Glauke: Korintherin. Tochter des Königs Kreon und der Merope

    Zum Inhalt: Auch in dieser Fassung von "Medea" ist Medea mit Jason verheiratet und hat zwei Kinder. Mit ihrer Entdeckung der Knöchelchen der Tochter (Iphinoe) des Königs (Kreon) von Korinth in einem geheimen Raum des Schlosses und die damit zusammenhängende Geschichte, beginnen diejenigen, die davon wissen, sich gegen sie zu stellen. Denn der schon Jahre zurückliegende Mord der Königstocher wird in Korinth vertuscht. Hier heißt es, sie wäre über Nacht mit einem ansehnlichen Mann durchgebrannt und würde nun andernorts ein glückliches Leben führen. In Wirklichkeit wurde das Mädchen aber geopfert, um die Machtstellung des Königs zu sichern. Dabei war Medea doch extra mit Jason aus ihrer Heimat Kolchis geflohen, weil dort ihr jüngerer Bruder geopfert worden war, um die Stellung ihres Vaters zu sichern und sie mit diesem Umstand und ihren Schuldgefühlen nicht mehr dort leben konnte. Nun, da sie hier in Korinth eine ganz ähnliche (wenn auch geheime) Story in Erfahrung bringt, beginnt ihr Unglück. Dass sie eine sehr selbstbewusste Frau ist, kann ihr dabei auch nicht helfen - außer es besser zu ertragen. Sie wird dem Schloss verwiesen, Gerüchte um den Mord an ihrem eigenen Bruder machen die Runde und sie wird zum Sündenbock für alle schlimmen Ereignisse. Nur ein Gutes findet sich kurzfristig: Sie verliebt sich in einen Künstler.

    Meiner Meinung nach ist dieser Roman eine gelungene Vorgeschichte des Mythos "Medea". Da ich auch die Fassungen des Mythos von Euripides und Grillparzer gelesen habe, ebenso wie eine etwas eigenwilligere Variante von Dea Loher, hatte ich bereits den Grundmythos im Kopf und wusste, was geschehen müsste. Mir hat sehr gefallen, dass diese Version ganz anders erzählt wird und doch in gewisser Weise am Mythos festhält. Hier wird deutlich, wie sehr die Historie durch Hörensagen und Weiterreichen verfälscht werden kann. Beispielsweise ist Medea in "Medea. Stimmen" einfach bewandert, was Heilmittel betrifft und schafft es, viele Leute erfolgreich zu behandeln. Da Medea aber der Sündenbock für alles wird, wird diese eigentlich gute Tatsache für die Korinther natürlich schlecht gemacht und sie wird (auch wegen eines weiteren gerüchtegeschwängerten Vorfalls gegen Ende) zur "Giftmischerin".
    Mir persönlich gefällt zudem die Form eines Romans auch besser als die eines Dramas. Natürlich hat das nichts mit der Geschichte an sich zu tun, denn Dramen können schließlich auch sehr gut sein - aber dennoch ist das ebenfalls ein Pluspunkt für mich.

    Von den mir bekannten für mich persönlich die beste "Medea"-Fassung.

  23. Cover des Buches Mein Erzengel (ISBN: 9783499253256)
  24. Cover des Buches Against White Feminism (ISBN: 9783446276727)
    Rafia Zakaria

    Against White Feminism

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Silja_C_Hoppe

    Dieses Buch ist unfassbar gut geschrieben und immer wieder so verfasst, dass ich Lust habe, meine eigenen Privilegien zu hinterfragen. Die wichtigste Aussage für alle Aktivist*innen ist meiner Meinung nach, dass wir anfangen sollten, uns Kapitalismuskritisch zu äußern.

    Ich kann mich den Aussagen meiner Vorredner*innen nur teilweise anschließen. Ich finde z.B. nicht, dass allgemein Menschen mit weißer Hautfarbe nicht angesprochen werden oder dass das Buch ausschließlich auf den US amerikanischen Raum anzuwenden ist. Natürlich hat Zakaria darauf einen Fokus, denn sie spricht ja auch aus einer sehr persönlich erlebten Perspektive. Was ich als sehr angenehm bewerte.

    Dennoch dürfen wir nicht vergessen, wie lobbyistisch auch der deutsche Raum geprägt ist, wie kolonialistisch, wie tief rassistische Strukturen noch in allen von uns verankert sind. Rafia Zakaria bringt das historisch und soziologisch auf den Punkt. Sie ist kritisch nicht nur basierend auf Hautfarbe, sondern vor allem basierend auf den westlichen Machtsystemen, in denen wir uns nun mal alle befinden.

    Das "Raufhauen mit dem Knüppel" habe ich so überhaupt nicht empfunden und in anderen, aktivistischen Büchern als härter empfunden. Zumal Tone Policing bei dem Thema nicht unbedingt angebracht ist, verstehe ich aber die Aussage, dass man mit "Draufhauen" nichts erreicht. Das macht Rafia Zakaria meiner Meinung nach aber eben nicht. Sie beschreibt immer eingängig, wie sie die Situation emfpunden  hat. Und Gefühle kann man nun mal nicht absprechen. Sie sind aber wichtig, um den Diskurs zu verstehen.

    Bei der ausführlichen Kritik auf dieser Seite finde ich es z.B. bezeichnend, dass erst die (durchaus sehr negativ interpretierte) Kritik angestellt wird und erst dann die positiven Aspekte. Das schafft den Eindruck, als wäre "Against White Feminism" eine reine Hassboschaft an weiße Frauen, was aber nicht der Fall ist. Weiße, bürgerliche Frauen müssen anfangen, das System, in dem sie Leben zu hinterfragen. Und "Against White Feminism" dient als Grundlage dafür. Es zeigt viele praktische Beispiele, wie es nicht zu laufen hat.

    Jetzt sollten wir uns überlegen, was wir daraus ableiten können. Ich jedenfalls wurde positiv zum Denken angeregt und würde jeder Person, die sich als Feminist*in bezeichnet, diese Lektüre ans Herz legen.

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