Bücher mit dem Tag "feministisch"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "feministisch" gekennzeichnet haben.

59 Bücher

  1. Cover des Buches Die Tribute von Panem X. Das Lied von Vogel und Schlange (ISBN: 9783789120022)
    Suzanne Collins

    Die Tribute von Panem X. Das Lied von Vogel und Schlange

     (958)
    Aktuelle Rezension von: Mirarim

    KLAPPENTEXT
    Es ist der Morgen der Ernte der zehnten Hungerspiele. Im Kapitol macht sich der 18-jährige Coriolanus Snow bereit, als Mentor bei den Hungerspielen zu Ruhm und Ehre zu gelangen. Die einst mächtige Familie Snow durchlebt schwere Zeiten und ihr Schicksal hängt davon ab, ob es Coriolanus gelingt, seine Konkurrenten zu übertrumpfen und auszustechen und Mentor des siegreichen Tributs zu werden. Die Chancen stehen jedoch schlecht. Er hat die demütigende Aufgabe bekommen, ausgerechnet dem weiblichen Tribut aus dem heruntergekommenen Distrikt 12 als Mentor zur Seite zu stehen - tiefer kann man nicht fallen. Von da an ist ihr Schicksal untrennbar miteinander verbunden. Jede Entscheidung, die Coriolanus trifft, könnte über Erfolg oder Misserfolg, über Triumph oder Niederlage bestimmen. Innerhalb der Arena ist es ein Kampf um Leben und Tod, außerhalb der Arena kämpft Coriolanus gegen die aufkeimenden Gefühle für sein dem Untergang geweihtes Tribut. Er muss sich entscheiden: Folgt er den Regeln oder dem Wunsch zu überleben - um jeden Preis.


    MEINUNG

    Ein Buch, das mich allein deshalb interessiert hat, weil ich die Panem Bücher geliebt habe. Die Vorgeschichte, die in diesem Buch erzählt wird, fand ich ganz grundsätzlich auch interessant und stellenweise auch packend. Insgesamt muss ich aber leider sagen, dass sich das Buch auch immer wieder sehr gezogen und die packenden Stellen dafür sehr beschränkt haben.

    Das Buch und die erzählte Geschichte erklärt – zumindest stellenweise – warum Snow nachher der war, der er war. Dass ich mit Snow selbst nicht warm werde, war zu erwarten, trotzdem habe ich mir einfach mehr erhofft. Es nimmt einige Dinge auf, die später auftauchen. Es erklärt, wie sich die Hungerspiele zu dem entwickelt haben, was sie geworden sind. Es zeigt, was für ein Mensch Coriolanus schon als Jugendlicher war. Es erklärt ein bisschen was von Panems Geschichte.

    Insgesamt habe ich aber einfach mehr erwartet. Die 600 Seiten hätten definitiv gekürzt bzw. mit mehr gefüllt werden können. Sehr schade.

    Alles in allem auch kein schlechtes Buch, aber leider auch nicht das, was ich mir erhofft habe.

    3⭐️

  2. Cover des Buches Die Beschenkte (Die sieben Königreiche 1) (ISBN: 9783551584656)
    Kristin Cashore

    Die Beschenkte (Die sieben Königreiche 1)

     (2.762)
    Aktuelle Rezension von: mybookiverse

    In den sieben Königreichen sind einige mit Gaben beschenkt. Katsa hat eine Gabe, die sie in allen Königreichen bekannt und ebenso gefürchtet macht: die Gabe des Tötens. Als sie Bo begegnet, dem Prinzen eines Königreichs, ist ihr sofort bewusst, dass auch er beschenkt ist, doch sie weiß nicht mit welcher Gabe. Außerdem scheint Bo keine Furcht vor ihr zu haben. Gemeinsam machen sie sich auf den Weg um einen König mit einer teuflischen Gabe zu besiegen.

    Meine Erwartungen an das, was im Buch passiert waren durch den Klappentext doch sehr anders als das, was tatsächlich die Handlung war. Zu Beginn war die Geschichte sehr zäh und langatmig und ich habe ein paar Anläufe gebraucht um in die Handlung hinein zu kommen und vor allem auch mit den Charakteren warm zu werden.

    Die Grundidee mit den Gaben fand ich sehr spannend und auch im Mittelteil des Buches, als es spannend wurde, fand ich die Umsetzung ok. Doch das Ende hat mir absolut nicht gefallen und ich fand es leider auch recht unpassend zu dem, was die Handlung zuvor aufgebaut hat.

    Leider sind auch die Charaktere eher schwächer und ich habe als Leserin große Schwierigkeiten damit gehabt, diese Distanz überhaupt abzubauen. Die meisten Charaktere bleiben über das gesamte Buch hinweg eher flach und leider lernt man diese zu wenig kennen. Einzig Katsas persönliche Weiterentwicklung half, mit ihrem Charakter warm zu werden.

    Ich bin mir noch nicht sicher ob ich die Reihe weiterverfolgen möchte und Band 2 eine Chance gebe, da dort andere Charaktere vorkommen sollen.

  3. Cover des Buches Der Zopf (ISBN: 9783103973518)
    Laetitia Colombani

    Der Zopf

     (997)
    Aktuelle Rezension von: Ylva_H_

    Die Geschichten der drei Frauen sind für mich nicht auserzählt, aber wahrscheinlich sollte das Hauptaugenmerk auf die Verbindung mit den Haaren gelegt werden und diese Verbindung ist schlüssig erzählt. Was mich wirklich gestört hat, ist das komplette Fehlen von Anführungszeichen bzw. wörtlicher Rede, wenn eine Person etwas sagt.

  4. Cover des Buches Neon Birds (ISBN: 9783404200009)
    Marie Graßhoff

    Neon Birds

     (462)
    Aktuelle Rezension von: Isa_He

    Das Buch Neon Birds ist der Auftakt einer Sci-Fi- Trilogie von der Autorin Marie Graßhoff. Ich hatte schon viel Gutes über die Neon Birds Reihe gehört und konnte mich nun selbst vom Buch überzeugen.

    Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm zu lesen und innerhalb kürzester Zeit war ich in der Geschichte förmlich gefangen. Die Story wird aus den unterschiedlichen sichten der Protagonisten erzählt, sodass man einen sehr guten Eindruck von deren Gedanken und Gefühlen bekommt. Aber auch der Einblick in die Vergangenheit und den Alltag der verschiedenen Charaktere empfand ich als sehr spannend, da sie doch alle komplett unterschiedlich leben. Ob nun als normale Dorfbewohnerin, als Student, Soldat oder in geheimen Projekten beim Militär, man bekam durch die vier Protagonisten einen sehr guten Rundumblick von den Geschehnissen und auch von der Welt, in der die vier leben. Ebenfalls gefielen mir die Protokollnotizen und Militärakten, die zwischen den Kapiteln immer mal wieder eingebaut wurden. Diese Seiten haben sich sehr gut in die Story eingefügt und waren sehr informativ.

    Die Welt, die die Autorin hier gezeichnet hat, war sehr detailliert und gut erklärt. Der technische Fortschritt macht vieles möglich, wie zum Beispiel das Reisen an Orten innerhalb weniger Sekunden oder Verbesserungen der Lebensqualität durch technische Modifikationen, Körperverjüngung und und und. Es war spannend zu erleben, wie die Welt im Jahr 2101 aussieht. Natürlich gibt es aber auch die Schattenseiten des technischen Fortschritts, wodurch die Menschheit in ständiger Gefahr lebt, nämlich der technische Virus, der befallene Menschen in sogenannte Moja verwandelt. Was es mit KAMI und den Moja aber auf sich hat und wie die vier Protagonisten Onkjen, Andra, Luke und Flower versuchen die Menschheit zu retten, das müsst ihr selbst lesen.

    Alles in allem ist Neon Birds ein grandioser Reihenauftakt. Die Geschichte war spannend, actionreich und emotionsgeladen. Ich vergebe dem Buch volle fünf Sterne und werde wohl zügig mit Band zwei starten.

  5. Cover des Buches The Secret Book Club – Ein fast perfekter Liebesroman (ISBN: 9783499002649)
    Lyssa Kay Adams

    The Secret Book Club – Ein fast perfekter Liebesroman

     (843)
    Aktuelle Rezension von: Thess12345

    Inhalt:
    In diesem humorvollen und charmanten Roman dreht sich alles um Gavin Scott, einen Profisportler, dessen Ehe kurz vor dem Aus steht. Verzweifelt sucht er nach einer Möglichkeit, seine Frau Thea zurückzugewinnen, und wird dabei von seinen Freunden in einen geheimen Buchclub eingeführt. Der besondere Twist: Hier lesen Männer heimlich Liebesromane, um die Gedanken und Gefühle ihrer Partnerinnen besser zu verstehen. Mit den neu gewonnenen Erkenntnissen aus den Büchern nimmt Gavin die Herausforderung an, um seine Ehe zu retten – ein Weg voller witziger, emotionaler und überraschender Wendungen.

    Eigene Meinung:

    Das Buch hat mich sehr überzeugt, vor allem durch den erfrischenden Ansatz des Männer-Buchclubs. Lyssa Kay Adams schafft es, ein ungewöhnliches Konzept mit Humor und Tiefe umzusetzen. Der Schreibstil ist angenehm flüssig und leicht, sodass ich nur so durch die Seiten geflogen bin. Besonders gelungen finde ich die Balance zwischen ernsten Beziehungsthemen und humorvollen Momenten, die oft durch Gavins Freunde und ihre unterschiedlichen Persönlichkeiten entstehen. Die Männerrunde ist herrlich unterhaltsam, und jeder bringt seine eigene Dynamik in die Geschichte ein. 

    Gavin und Thea sind als Hauptfiguren überzeugend dargestellt, und ihre Probleme wirken realistisch und nachvollziehbar. Sowohl Gavin als auch Thea waren mir sehr sympathisch, da beide gut ausgearbeitet sind. Theas Schwester Liv hingegen empfand ich als sehr störend. Sie mischt sich ständig in die Beziehung ein und wirkt mit ihrer rechthaberischen Art eher wie ein Hindernis als eine Unterstützung. 

    Fazit: 

    The Secret Book Club – Ein fast perfekter Liebesroman ist eine originelle und warmherzige Geschichte über Liebe, Selbstreflexion und den Versuch, eine Ehe zu retten. Der humorvolle Schreibstil, die sympathischen Hauptfiguren und die außergewöhnliche Idee des Buchclubs machen diesen Roman zu einer unterhaltsamen und berührenden Lektüre. Die einzige Schwäche ist für mich Theas Schwester Liv, die durch ihre Art den Lesefluss stellenweise getrübt hat. Dennoch ist das Buch eine klare Empfehlung für alle, die Romantik mit einem Hauch Humor und Originalität suchen.

  6. Cover des Buches Das Verhältnis (ISBN: 9783453359635)
    Gabrielle Zevin

    Das Verhältnis

     (20)
    Aktuelle Rezension von: Rosebud

    Das Verhältnis, Roman von Gabrielle Zevin, 352 Seiten erschienen im Diana-Verlag.

    Hinfallen, aufstehen, Krone richten.

    Aviva ist Wahlkampf-Praktikantin beim Kongressabgeordneten Levin, die beiden beginnen eine Affäre, als das ganze vorbei ist muss sie den Kopf hinhalten. Ganz Florida kennt und spricht über sie. Was bleibt da noch, wenn man kein Bein mehr auf den Boden bekommt? Namen ändern, weit wegziehen und ein neues Leben beginnen. Doch die Vergangenheit holt sie wieder ein.

    Zuerst hat mich die Ähnlichkeit zur Lewinski-Affäre  regelrecht angesprungen, sogar hier im Buch ist die Protagonistin ein dralles Mädchen, die Anschließende Hetzjagd, das Cybermobbing, die ihr zugeschobene Schuld an der Affäre und der Politiker bleibt im Amt, sogar in seinem Statement nennt er sie nicht beim Namen sondern spricht von „dieser Frau“. Das war nichts neues, eher ein lauwarmer Aufguss.

    Das Buch ist in vier Teile gegliedert, die diese Affäre aus der Sicht von vier verschiedenen Frauen beleuchtet, wobei Jane und Aviva die gleiche Person ist. Wenn ich es nicht an einem Tag ausgelesen hätte, große Schrift, viele Absätze, nur mit ein paar Zeilen beschriftete Seiten und Chatverläufe, dann hätte ich es vermutlich abgebrochen.

    Sogar am Ende wird der Leser um die einzig spannende Auflösung betrogen. Ich finde, dass diese Geschichte wenig mit dem  „Me too“ Geschehen verglichen werden kann. Mit keiner der Frauen im Buch konnte ich mich identifizieren, deshalb ist mir die Geschichte nicht nahegegangen, konnte mich nicht erreichen.

    Schnelle oberflächliche Unterhaltung, deshalb von mir keine Leseempfehlung. 2 Sterne.

  7. Cover des Buches Der Kastanienmann (ISBN: 9783442492367)
    Søren Sveistrup

    Der Kastanienmann

     (311)
    Aktuelle Rezension von: 0_storytime_0

    Ein (scheinbar) aufgeklärter Mordfall, der plötzlich in Verbindung zu einer brutalen Mordserie steht und die Fragen: Was ist damals wirklich passiert? Und was haben die Kastanienmännchen damit zu tun? 

    In einem Wort? Gut. In zwei Worten? Seeehr gut. Spannende Polizeiarbeit, etwas Politik, eine geniale Schreibweise und einige Plottwists wurden hier gekonnt zu einem rasanten Thriller verarbeitet, den man gar nicht mehr aus der Hand legen kann! 

  8. Cover des Buches Iron Flowers – Die Rebellinnen (ISBN: 9783733504212)
    Tracy Banghart

    Iron Flowers – Die Rebellinnen

     (461)
    Aktuelle Rezension von: Lyjana

    Wissenswertes

    Autor: Tracy Banghart

    Titel: Iron Flowers - Band 1: Die Rebellinnen

    Gattung: Fantasy / Jugendbuch

    Erscheinungsdatum: 26. Mai 2021

    Verlag: Fischer Verlag

    ISBN: 978-3-7335-0421-2

    Preis: 10,00 € (Taschenbuch) & 8,99 € (Kindle-Edition)

    Seitenzahl: 383 Seiten


    Inhalt

    Sie haben keine Rechte.

    Sie mussten ihre Träume aufgeben.

    Doch sie kämpfen eisern für Freiheit

    und Liebe.

    Sie sind Schwestern, könnten unterschiedlicher nicht sein und sind dennoch unzertrennlich. Nomi ist wild und unerschrocken, Serina schön und anmutig. Und sie ist fest entschlossen, vom Thronfolger zu seiner Grace auserwählt zu werden, und ihr von Armut und Unterdrückung geprägtes Leben gegen eines im prunkvollen Regentenpalast einzutauschen. Doch am Tag der Auswahl kommt alles anders: Die Schwestern werden auseinandergerissen – und ein grauenhaftes Schicksal erwartet sie, auf das sie niemand vorbereitet hat.



    Cover

    Ehrlich gesagt habe ich dieses Buch nicht aufgrund des Covers gekauft. Insgesamt wirkt es durch die Ornamente und dem Kontrast zwischen dem Gesicht und der grünen Hintergrundfarbe zu überladen. 


    Meine Meinung

    Für mich handelt es sich bei diesem Buch um das erste dieser Autorin. Ich habe es spontan als Mängelexemplar im Buchladen meines Vertrauens mitgenommen. 

    Wir erleben das gesamte Buch im regelmäßigen Sichtwechsel zwischen den beiden Schwestern Nomi und Serina. Nomi ist eigensinnig, stur und vorlaut und somit das genaue Gegenteil ihrer älteren Schwester, während Serina gehorsam, anmutig und ruhig ist. Beide könnten unterschiedlicher nicht sein und sind dennoch bereit alles füreinander zu riskieren.

    Nomi, gefangen in einem Leben voller Regeln, unter ständiger Bewachung und mit einem Geheimnis für das man sie töten würde, weiß nicht wem sie vertrauen kann und hat keine Ahnung von den höfischen Intrigen. Leider besitzt Nomi die schlechte Eigenschaft, dass ihr Mund schneller ist als ihr Verstand. Was leider ihrer Schwester zum Verhängnis wird und Nomi dazu bringt sich tief in eine Verschwörung gegen den Regenten zu verwickeln - ohne zu wissen, welcher der Prinzen der Lügner ist. 

    Serina hingegen wollte immer das Leben leben, dass Nomi jetzt führt, findet sich selbst allerdings in einer Welt wider, deren Motto lautet: Kämpf oder stirb. Ohne feste Regeln, ohne Prunk und Protz und ohne Sicherheit den nächsten Tag zu erleben. Serina versucht alles um zu ihrer Schwester zurückkehren zu können, da sie um die Grausamkeit des Hofes weiß. 

    Ich fand die zweite Hälfte des Buches um einiges besser als die erste. Was vermutlich daran liegt, dass ich zu Beginn mehr verwirrt war, als alles andere, da es mir an aussagekräftigen Beschreibungen gefehlt hat. Beispielsweise habe ich am Anfang gar nicht verstanden warum Nomi ihre Schwester ins Schloss begleiten sollte. Nichtsdestotrotz war die zweite Hälfte schlicht spannender und ich konnte endlich richtig mit fiebern. Den Plottwist habe ich zwar irgendwie kommen sehen, trotzdem war dieser wirklich gut gemacht. 

    Leider war der Schreibstil nicht ganz mein Fall, was meiner Meinung nach an der gewählten Zeitform gelegen hat. Dieses sich ständig in der Vergangenheit bewegen hat mich sehr gestört. Auch ist der Schreibstil recht einfach gehalten, wenig ausschmückend, was sich leider negativ auf das Setting und die Charaktere auswirkt. 

    Dadurch, dass der Start für mich recht schwierig war, ich aber trotzdem wissen will wie die Geschichte von Serina und Nomi endet, werde ich mir den zweiten Band der Reihe bei Gelegenheit kaufen. Was nichts daran ändert, dass Iron Flowers für mich leider nur ein mittelmäßiges Buch ist, dem es grundsätzlich an Detailverliebtheit und einem guten Start mangelt, während die eingebundenen Liebesgeschichten zwar süß aber irgendwie auch unglaubwürdig waren. 


    Fazit

    Neben einem spannenden Ende und einer starken schwesterlichen Liebe, fehlt es mir insgesamt an Detailreichtum sowie Ausarbeitung des Settings und der Charaktere selber. Ab der zweiten Hälfte wird das Buch zwar spannend, den Plottwist habe ich allerdings kommen sehen, was mich nicht davon abhält mir den zweiten Band zu kaufen. 


    Von mir gibt es 3 von 5 Sternen.

  9. Cover des Buches Die Gabe (ISBN: 9783453322981)
    Naomi Alderman

    Die Gabe

     (135)
    Aktuelle Rezension von: dunis-lesefutter

    Habt ihr euch schon mal überlegt, was passieren würde, wenn Männer und Frauen ihre jahrtausende Jahre alten Rollenzuschreibungen tauschen würden? Wäre die Welt dann eine bessere? Würden Frauen politisch und sozial unsere Erde zu einem lebenswerteren Ort machen?

    Naomi Alderman hat sich mit diesem Roman  auf ein interessantes Gedankenspiel eingelassen, dass uns die Realität vor Augen führt, auf sehr spezielle Art und Weise. 


    In einer nicht näher benannten Zeit, mutmaßlich unserer Gegenwart, finden auf der Welt durch noch unbekannte Ursache evolutionäre physische Veränderungen am Körper der Frauen statt. In ihrem Körper wächst ein Organ, dass es Ihnen ermöglicht, Elektrizität zu erzeugen und diese als Waffe einzusetzen. Damit verschiebt sich das Machtgefüge und Männer sind nicht mehr das stärkere Geschlecht. Vier weiblichen und einem männlichen Protagonisten folgen wir hier im Wechsel und werden Zeug*innen, wie sich ihre Geschichte miteinander verknüpft. Dabei decken Sie verschiedene Ebenen ab, Magot ist eine US-amerikanische Politikerin mit Zugang zum Militär, Jocelyn, ihre Tochter, tut sich mit der neuen “Gabe“ schwer, Roxy ist die Tochter eines Mafia Bosses, Allie eine bedauernswerte POC die ihren bigotten Pflegeeltern ausgeliefert ist. Und dann ist da noch Tunde, der als junger Nigerianer mit einem Handy bewaffnet Aufnahmen von der Wandlung der Geschlechterrollen macht und somit zum gefeierte Journalisten mutiert. 

    Über sieben Jahre begleiten wir die Menschheit bei der Umschichtung der Gesellschaft. Und es ändert sich nichts. Frauen verhalten sich so wie Männer es heutzutage oft tun. Sie nutzen die ihnen zur Verfügung stehende Kraft, um zu herrschen, zu dominieren und ihren persönlichen Begierden nachzugehen. Eine neue Droge namens „Glitter“ steigert das Verlangen nach noch mehr Macht ins Unermessliche. Neue Religionen werden gegründet in deren Zentrum das Matriarchat steht. Frauen benutzen Männer und machen Sie sich zum Untertan. Same Same, but different!

    Nun könnte man schockiert sein, ob der brutalen Vorgehensweise und der teilweise sehr expliziten und heftigen Szenen in diesem Buch. Beim Lesen ist mir aber immer wieder der Gedanke gekommen, dass genau diese Taten aktuell mit Frauen auf dieser Welt so passieren. Das macht einen gleichzeitig wütend und man fühlt die Hilflosigkeit sehr stark, die Frauen in nicht so sicheren Regionen wie der unseren ausgesetzt sind . Doch auch in der westlichen Welt gibt es Szenen, die uns zeigen, wie Frauen  in der Gegenwart (im Roman Männer) definiert werden, wenn zum Beispiel das Moderatorenteam einer Nachrichtensendung von einer Frau geführt wird und der Mann nur die schmückdende Beigabe ist, die aufs Wetter verweist. 

    Die Sprache ist je nach Kapitel sehr unterschiedlich. In dem Strang der religiösen Protagonistin wirkt er oft biblisch, in manchen Erzählungen eher berichtsförmig. Lediglich der Teil mit Roxy ist erzählerisch am Mainstream orientiert. Es sind immer wieder archäologische Zeichnungen mit kurzen Erklärungen eingeflochten, die sich einem erst am Ende des Textes erschließen. Das Ende ist sehr besonders, aber nicht überraschend .

    Ich habe den Eindruck, dass es ein ideales Buch für einen Re-Read wäre, dass ich vermutlich Vieles beim zweiten Lesen neu einordnen würde. Denn auf den ersten Blick ist ein Wald, ein Ort mit vielen Bäumen, und erst wenn man genauer hinschaut, sieht man wie facettenreich und kompliziert sein System ist.


    Dieses Buch ist keine leichte Kost und auch kein feministisches Manifest, aber ein hämisch lachender Spiegel, der uns vorgehalten wird und jedes schadenfrohe Kichern im Keim erstickt. Nicht hoffnungfördernd aber im Umkehrschluss 

    erschreckend augenöffnend.

  10. Cover des Buches Die Wut, die bleibt (ISBN: 9783499009129)
    Mareike Fallwickl

    Die Wut, die bleibt

     (227)
    Aktuelle Rezension von: dasbuchzuhause

    Eine Frau steht beim Abendessen auf, geht auf den Balkon und springt.

    Mit dieser krassen Szene beginnt Mareike Fallwickl ihren Roman "Die Wut, die bleibt". Danach ist nichts mehr, wie es war. Johannes ist mit seinen drei Kindern allein, es ist die Hochphase der Corona-Pandemie und seine älteste Tochter ist mitten in der Pubertät. Doch Johannes trifft es gut, denn die beste Freundin seiner Frau, Sarah, kann einspringen und sich um die Kinder kümmern, so dass er sich weiterhin Vollzeit arbeiten gehen kann.

    Und hier setzt Mareike Fallwickl an. Die ganze Sorgearbeit, das Kochen, Waschen, Kümmern um die Kinder und die Organisation der Familie ist auch heute noch zu großen Teilen auf den Schultern der Frauen. Sie arbeiten vielfach in Teilzeit oder gar nicht, um das alles gewuppt zu kriegen und die Corona-Zeit hat dies alles sichtbarer werden lassen.

    Sarah versteht nach und nach, warum ihre Freundin Helene nicht mehr konnte und was der Fehler im System ist und wird wütend. Sie ist wütend, weil ihre Freundin tot ist und sie wird immer wütender auf dieses patriarchale Gefüge, in dem wir auch heute noch verwurzelt sind.

    Auch Lola, die Tochter, ist wütend, weil ihr die Mutter fehlt und weil auch sie schon längst durchschaut hat, woran es in unseren Gesellschaften mangelt, dass die Gleichberechtigung noch längst nicht erreicht ist. Bei ihr gibt es eine sehr extreme Entwicklung, die aber zu dieser jungen, verletzten Protagonistin passt.

    Und wenn man sich die aktuellen Entwicklungen in der Welt gerade anschaut, hat Mareike Fallwickl mit diesem Buch und ihrer Gesellschaftskritik voll ins Schwarze getroffen. Es ist krass, schmerzt beim Lesen und hat mich zurückgelassen, als ob ich einen Schlag in die Magengegend bekommen hätte. Leseempfehlung!

  11. Cover des Buches Die Farbe von Milch (ISBN: 9783453422544)
    Nell Leyshon

    Die Farbe von Milch

     (414)
    Aktuelle Rezension von: Abnuncha

    Das Buch spielt zu einer Zeit da die Arbeit hart und entbehrungsreich war, viele Familien waren sehr Kinderreich und da war es üblich, das Mädchen in Stellung gingen wie es hier heißt. Hier geht Mary erst 15 Jahre alt in die Dienstag des örtlichen Pfarrers, seiner Frau und des Sohnes. Die Frau des Pfarrers kränkelt und Mary soll ihr Gesellschaft leisten, hier erfährt sie zum ersten Mal Anerkennung und fühlt sich gesehen, was in ihrer Familie nicht so war. Im Verlauf des Buches stirbt die Pfarrersfrau und der Hausherr bleibt alleine zurück, ich hätte bald geschrieben es geschah was in dieser Konstellation schon fast üblich war, der Hausherr vergreift sich an dem jungen Mädchen und sie wird schwanger. Aber, Mary findet einen Weg und zeigt Stärke, indirekt gewinnt sie zum Ende des Buches und kehrt auch wieder zu ihrer Familie zurück. Warmherzig und gleichzeitig stark erzählt dieses Buch eine Geschichte einer Welt, die man sich heutzutage gar nicht mehr vorstellen kann, aber stark sein oder es werden bleibt auch heute, und sie heißt Mary und ihre Haare haben die Farbe von Milch, vielen Dank.  

  12. Cover des Buches Schildmaid (ISBN: 9783492705981)
    Judith Vogt

    Schildmaid

     (41)
    Aktuelle Rezension von: Kagali

    Schildmaid war mein Buddy Read im November, was ich zusammen mit Nenatie gelesen habe. Wir haben uns viel vom Buch versprochen, erntete es doch bereits sehr viel Lob und wurde für seien Progressivität gefeiert. Leider muss ich aber sagen, dass der Funken weder bei mir, noch bei Nenatie übergesprungen ist. Warum,weshalb, wieso, will ich jetzt näher erläutern.

    Ein Buch, dass die Vielfalt feiert
    Doch fangen wir mit dem positiven an. Das Buch hat eine klare Mission: Es möchte Vielfalt abbilden, Gesellschaftsstrukturen hinterfragen und mit Rollenbildern brechen. Alles Ziele, die ich ohne weiteres begrüße und unterstütze. Besonders das Hinterfragen der Rolle der Frau, was Mutterschaft bedeutet und das Beleuchten verschiedener Lebensmodelle fand ich gut gelungen.

    "Die größte, schrecklichste Macht, die es gibt, ist die Illusion, dass es nur eine mögliche Art und Weise gibt, wie wir leben können."

    (Schildmaid: Das Lied der Skaldin von Judith & Christian Vogt, Piper, 2022, S. 335)


    Ebenso positiv fand ich, wie die AutorInnen ihre queeren Charaktere in historischer Kulisse umschrieben, ohne auf moderne Begriffe zurückgreifen zu müssen. Das hatte zudem die Wirkung, dass man sich solchen Charakteren als LeserIn ganz anders nährte. Es war nicht sofort klar, diese Person ist Trans und die andere Genderfluid, man fand es erst nach und nach hinaus, indem die Charaktere ihre eigenen Worte fanden, um das, was sie sind und fühlen zu umschreiben.
    Auch sonst gehen Judith und Christian Vogt sehr sensible mit ihren Charakteren um und wenden viel Zeit und Seiten dafür auf, ihre Gefühlswelten zu erkunden, wobei sich viele Charaktere tatsächlich erst im Verlauf der Handlung bewusst werden, wer sie sind und wer sie sein wollen, was zu einigen gut gelungen Charakterentwicklungen führt.

    Irgendwo ist auch ein Plot versteckt
    Doch so sehr ich die Diversität in diesem Buch an sich begrüße, hat mir manches nicht zugesagt. Mein Hauptproblem mit dem Buch lässt sich im Grunde auf zwei Faktoren reduzieren: 1. Die AutorInnen wollen zu viel und 2. Sie wollen es zu sehr. Man ist bemüht, wirklich jeder marginalisierten Gruppe von Menschen einen Platz auf der Skjaldmaer zu verschaffen, Was in der Theorie eine lobenswerte Idee ist, führt in der Praxis jedoch dazu, dass wir eine Schiffsbesatzung von 20 Frauen haben, von denen wir bei den meisten nicht viel mehr wissen, als ihre “besondere” Eigenschaft. Natürlich erwartet niemand komplette Backgroundstorys zu jedem Nebencharakter, trotzdem fühlte sich für mich ein Großteil der Besatzung der Skjaldmaer wie pures Dekowerk an, damit es eben eine genderfluide Person, eine asexuellen Person oder einen Menschen mit Behinderung im Team gibt. Als gäbe es eine Quote zu erfüllen. Das ist insoweit schade, als dadurch deren eigentlich wichtigen persönlichen Geschichten untergehen.

    Doch nicht nur mit den Charakteren, auch sonst haben sich die AutorInnen thematisch viel vorgenommen. Da steht an vorderster Front natürlich der Kampf gegen patriarchale Strukturen und feste Rollenbilder, aber auch Mutterschaft, Endometriose, Rassismus, offene Familienmodelle und viele weitere gesellschaftlich höchst relevante Themen wollen angesprochen werden, das benötigt Zeit und Seiten, da Dialoge zwischen den Charakteren hier das Mittel der Wahl sind, gesellschaftskritische Themen zu verarbeiten. Und zwischen all diesen Gesprächen geht der Plot dann leider völlig unter. Der Auftrag der Götter wird zur Nebensache, der Viking Raubzug zur Kulisse und das Buch beginnt ziemlich zäh zu werden. Für mich persönlich sogar umso mehr, da ich Skade, eine der Hauptprotagonistinnen, echt nicht leiden konnte und sie wahnsinnig nervig fand, sodass ich jedes Mal, wenn eine Passage aus ihrer Sicht kam, nur hoffte, er möge schnell wieder vorbei sein.
    Letztendlich erfüllt Schildmaid nicht mehr das, wofür ich es lese: um eine interessante Geschichte mitzuerleben. Stattdessen kommt man sich vor wie in einer Podiumsdiskussion, was an sich ja nicht uninteressant ist, aber dafür hätte ich eben nicht zu einem Fantasybuch greifen müssen. Ich denke es hätte dem Buch gut getan, wenn weniger Themen im Vordergrund gestanden hätte, diese aber gekonnter mit der Handlung verknüpft worden wären, sodass beides, Plot und Gesellschaftskritik, mehr Raum zur Entfaltung gehabt hätten.

    Komm liebe*r Leser*in, ich nehm dich an die Hand
    Vielleicht hätte mich all dies gar nicht so sehr gestört, wenn ich nicht permanent das Gefühl gehabt hätte, ich sei ein Kleinkind, dass von dem AutorInnenpaar an die Hand genommen muss, damit es auch ja keine tiefgründige Stelle verpasst. Alles von der ersten, bis zur letzten Seite wirkt rigoros durchkonstruiert. Die Geschichte entfaltet keinen Lesefluss, der sich “natürlich” anfühlt. Stattdessen fühle ich mich als Leserin herumgeschubst und belagert. Jeder Satz wurde mit Bedeutung aufgeladen, jede Äußerung der Charaktere ist bewusst tiefgründig arrangiert. Es ist eine einzige Inszenierung, die trotz gut gemeinter Absicht auf Dauer einfach nur noch anstrengend ist. Man hätte den LeserInnen hier durchaus mehr Eigenständigkeit zutrauen können und sie selbstständig gewisse Problematiken entdecken lassen können, als es ihnen immer direkt ins Gesicht zu werfen. Manchmal erzeugt Subtilität ein umso größeres Echo und manche Botschaften zwischen den Zeilen hallen umso länger beim Leserin nach, weil man sie sich selbst erarbeitet hat. Beides ist bei Schildmaid leider nicht zu finden.

    Fazit:

    Ich habe größten Respekt vor dem, was das AutorInnenduo Vogt hier erreichen wollte, trotzdem bleibe ich dabei: Diversität allein macht noch kein gutes Buch. Es ist toll gesellschaftskritische Themen einzuarbeiten und marginalisierten Gruppen eine Stimme geben zu wollen, wenn darüber hinaus aber sämtlicher Plot flöten geht und ich permanent das Gefühl habe in bestimmte Richtungen geschubst zu werden, dann macht es einfach keinen Spaß zu lesen, schade.


    Folge mir ;)

    Diese und andere Rezensionen (mit zusätzlichem Coververgleich Deutsch/Original) findet ihr auch auf meinem Blog Miss PageTurner (https://miss-pageturner.de)

  13. Cover des Buches Miss Blackpool (ISBN: 9783844518351)
    Nick Hornby

    Miss Blackpool

     (10)
    Aktuelle Rezension von: LydisBooks

    *Miss Blackpool* von Nick Hornby hat mir als Hörbuch leider kaum gefallen. 

    Die Synchronisation ist gut und das, was die Geschichte leicht interessant macht. Der eigentliche Inhalt der Geschichte ist wenig berührend und spannend. 

    Die Dialoge und Charaktere sind oft oberflächlich beschrieben und alles in allem fehlte mir der besondere Kern. 

    Schade! 

  14. Cover des Buches Das Springende Haus. Einmal Hollywood und zurück (ISBN: 9783499218194)
    Marikka Pfeiffer

    Das Springende Haus. Einmal Hollywood und zurück

     (25)
    Aktuelle Rezension von: Eya_liest

    Lonni zog mit ihrer Familie in eine andere Straße. Leider ist die Gegend sehr ruhig, es scheint, dass keines der Häuser von einem Kind bewohnt ist😑.
    Lonni langweilt sich,bis sie ihre Nachbarn "die Familie Wendelin" trifft.
    Obwohl die neugierige Nachbarin "Frau Kiesewetter" Lonni und ihre Familie vor den seltsamen Wendelins gewarnt hat, akzeptieren Lonnis Eltern, dass ihre Tochter mit dem kleinen Nick Wendelin spielt😍.
    Tatsächlich hat Frau Kiesewetter nicht ganz Unrecht,denn die Wendelins sind in der Tat seltsam😎. Sie verbergen ein ungewöhnliches Geheimnis, das niemand, außer Lonni, kennt🔒. Ihr Haus macht auf der ganzen Welt Sprünge😍. Wow, es ist wunderschön🙆! Was für ein Abenteuer!
    Aber in letzter Zeit, und seit Nicks Großeltern bei einem Sprung verschwunden sind, macht das Haus unorganisierte und unvorhergesehene Sprünge😱.
    Eigentlich ist es Nicks Großvater, der das Haus gebaut hat, und nur er kann es reparieren, aber er ist vor 2 Monaten verschwunden.
    Lonni und Nick fanden einen geheimen Brief, den Opa Widu geschrieben hatte, um seinem Enkel Nick den code des Hauses zu geben, um Opa Widu zu retten.Aber dieser muss geheim gehalten werden, und Nick muss alles tun, ohne seiner Familie etwas zu sagen.Leider war der code nicht offensichtlich, sondern versteckt in Form eines Rätsels,sehr kompliziert.
    Das Abenteuer beginnt und vor allem die Sprünge gehen weiter, einmal ein Sprung auf einen Baum, einmal in Hollywood...

  15. Cover des Buches The Power (ISBN: 9780670919963)
    Naomi Alderman

    The Power

     (43)
    Aktuelle Rezension von: Catastrophia


    Dieser Frage geht der Roman nach. Er spielt 5000 Jahre nach unserer Zeit. Ein junger aufstrebender Autor sendet einer erfolgreichen Autorin ein Manuskript mit der Bitte um Durchsicht. Darin stellt er sich vor, wie die weibliche Herrschaft vor 5000 Jahren wohl entstanden sein mag. 

    Es beginnt damit, dass rund um den Globus Frauen die Gabe entwickeln,  mit ihrem Körper und ihren Händen elektrische Impulse auszusenden, die verletzen, töten oder - mit genug Übung- dort heilen können, wo durch elektrische Stimulation Blockaden gelöst werden müssen. Die jungen Frauen können die Gabe in den älteren erwecken und neugeborene Mädchen haben sie besonders häufig. 

    Die Leser*innen begleiten mehrere Charaktere, darunter einen jungen nigerianischen Journalisten,  der über die aufkeimenden Frauenproteste rund um den Globus und den Kampf der Frauen für Befreiung berichtet, die Tochter eines britischen Mafiabosses, die besonders starke Power hat, die Pflegetochter eines christlichen Paars, die einen religiösen Kult um sich und die Gabe schart, eine amerikanische Senatorin, deren Tochter die Gabe entwickelt.  Es wird geschildert, wie sich Machtkämpfe entwickeln,  wie die Power genutzt, instrumentalisiert oder tur Emantipation genutzt wird - und es wird kritisch hinterfragt, ob Frauen wirklich die besseren Herrschenden wären. 

    Ich mochte die Komplexität der einzelnen Charaktere sehr. Keiner von ihnen war klischeehaft oder oberflächlich, ihre Zweifel und inneren Konflikte wurden glaubhaft vermittelt und bei jedem der Charaktere hatte ich sowohl Sympathien als auch Antipathien. Die Kernaussage des Buchs ist wohl: Macht korrumpiert.  Denn natürlich ist die Herrschaft der Frauen nicht netter oder freundlicher,  viele von ihnen nutzen ihre Macht, um anderen zu schaden. Es hat mir großen Spaß gemacht, das Buch zu lesen. Allerdings bin ich mir noch nicht ganz sicher, was es mir sagen will - sicherlich nicht, dass Feminismus problematisch ist, aber zumindest, dass platte, biologistische Feminismen, Differenzfeminismus der Frauen als natürlicherweise sanfter und besser imaginiert, problematisch ist und nicht zur Emanzipation und Gleichberechtigung führen wird. Da das Buch in der geschlechtlichen Binarität operiert - selten haben Männer zwar die Gabe, aber es wird sehr klar eine Zweigeschlechtlichkeit vorausgesetzt - läuft es Gefahr, diese Position selbst etwas zu untergraben. Gerade, da auch Männerrechtsgruppen entstehen und beginnen, terroristische Angriffe auf die Frauen zu verüben - erschreckend nah an der Realität - braucht es ggf. etwas  Abstraktion um zu sehen, dass es dem Buch natürlich nicht um die Rechtfertigung maskulinistischer Positionen und den Kampf gegen Feminismis geht. denke, dass es hier für die Interpretation eine große Rolle spielt, wie sehr man sich selbst bisher mit Feminismus auseinandergesetzt hat. Trotzdem ist es eine sehr gelungene Erzählung und besonders freut es mich, dass ich hier eine Art feministischer Dystopie lesen konnte. Mehr davon, bitte. 

  16. Cover des Buches Hippocampus (ISBN: 9783218011778)
    Gertraud Klemm

    Hippocampus

     (34)
    Aktuelle Rezension von: BeautyBooks

    Irgendwie hat das Unglück der Österreicher mit dem Sonntag zu tun. Mit diesem Nine-to-five, Montag bis Freitag und mit diesen gesetzlichen Feier- und Urlaubstagen. Von einem Feiertag wird zum nächsten gejammert, im Winter zum Frühling hingejammert, im Frühling wird der Sonnenschein herbeigesehnt, und wenn es mal im Mai heißt ist, jammern alle wegen des Klimawandels. Die Menschen vor den Fernsehern und Radios haben immer den Freitag im Blick, damit endlich Samstag und Sonntag folgen. So will er niemals werden. - Seite 8


    Inhaltsangabe:

    Helene Schulze ist tot. Eine vergessene Autorin der feministischen Avantagarde, die ausgerechnet jetzt als Kandidatin für den Deutschen Buchpreis gehandelt wird. Ihre Freundin Elvira Katzenschlager sortiert Helene's Nachlass und findet sich in einer Marketingmaschinerie voll Gier, Sensationsgeilheit und Neid wieder. Als sie sich mitten in einem Nachruf-Interview befindet, bricht sie dieses ab und begibt sich mit dem wesentlich jüngeren Kameramann Adrian auf einen Roadtrip durch Österreich, um die verzerrte Biografie ihrer Freundin richtigzustellen. Was als origineller Rachefeldzug beginnt, wird immer mehr zum Kreuzzug gegen Bigotterie und Sexismus. Sie verkleiden Heldenstatuen, demontieren Bildstöcke und stören Preisverleihungen. Immer atemloser, immer krimineller werden die Regelbrüche der beiden auf ihrem Weg nach Neapel, wo die letzte Aktion geplant ist.

    Und obwohl er das alles weiß und jetzt schon seit zwei Jahren dabei ist, deprimiert ihn immer mehr, wie viel Illusion erzeugt werden muss, um die Zuschauer für eine Naturdokumentation bei Laune zu halten. Vogelkinder mussten ihre Mütter verlieren, Löwenmütter ihren Kindern beim Gefressenwerden zusehen, die Elemente mussten rebellieren und der Lebenskampf toben. Erst wenn Natur mit Storytelling und Mitleidhaschen gespickt wird, ist sie so richtig essfertig für den Durchschnittstrottel vor dem Bildschirm. - Seite 9-10 


    Meine persönliche Meinung:

    Aus diesem Buch habe ich mir so viele Buchzitate herausgeschrieben, die einfach wie eine Faust aufs Auge gepasst haben. Frau Klemm hat uns Österreicher herrlich locker in diese Geschichte miteingebunden. Wie wir so ticken und auch denken. Oder aber auch einfach ein paar Zeilen, die komplett aus dem Leben gegriffen sind, in denen wir uns selbst tagtäglich widerfinden. Buchzitate, die ich euch in diese Rezension miteinbinden werde, damit ihr selbst lesen könnt, was ich meine. 

    Beginnt man diesen Roman zu lesen, spürt man sofort, dass es sich hier um eine sprachlich anspruchsvolle Geschichte handelt. Die Autorin bringt uns die Welt der Literaturbranche näher und weist uns stets daraufhin, wie wichtig feministisches Engagement tatsächlich ist.

    Die beiden Hauptcharaktere werden von der Autorin benutzt, um Geschlechterklischees drunter und drüber zu werfen. Adrian, der junge Fotograf des Interview-Teams, befindet sich in einer typisch weiblichen, dienenden Funktion. Er begleitet Elvira als "Assistent" auf ihrem Road Trip um diesen zu dokumentieren. Adrian hat ganz bestimmte Ansichten, was alte Frauen betrifft. Mit diesen Ansichten wird er tagtäglich von Elvira, die von ihm ja als alt bezeichnet wird, herausgefordert. Sein Leben besteht bisher darin, dass er seinen Alltag als Möchtegern-Liebhaber einer jungen Frau verbringt, während Elvira ihm zeigt, wie lässig sie in Liebesdingen umgeht. Elvira ist eine unglaublich starke Person, der vollkommen egal ist, was andere von ihr denken. Sie hält es nicht aus, wie ihre tote Freundin Helene dargestellt wird und tut alles, um das zu ändern, ohne Rücksicht auf irgendwas oder irgendjemanden. Manchmal musste ich regelrecht schlucken, da sie Aktionen bereithält, die ich fast schon ein wenig zu übertrieben empfunden habe. Damit bekommt sie jedoch ihre Aufmerksamkeit, die sie haben möchte und zieht ihr Ding einfach durch.

    Die Menschen machen Licht, bevor es dunkel ist, sie heizen, bevor es kalt wird, sie sterben, bevor sie leben. - Seite 38 

    Die erste Hälfte des Buches konnte mich noch so richtig packen, während ich die zweite Hälfte eher als anstrengend empfunden habe. Anfangs fand ich den Road Trip von Elvira und Andrian noch ziemlich amüsant, schon bald legte sich dieses Gefühl aber ein wenig und kippte für mich schnell ins übertriebene rüber. Es fühlte sich während dem Lesen einfach an, als käme nichts mehr neues und die Geschichte plätscherte so vor sich hin. Ich habe stets gehofft, dass noch irgendwas spannendes oder anderes passieren wird, dass mich aus dieser Lethargie wieder herausholen wird. Ich habe das Buch wirklich gerne gelesen und auch der Schreibstil gefiel mir richtig gut, aber all die Aktionen die Elvira durchgezogen hat, waren dann einfach irgendwann too much. Man hätte auch anders handeln können, um Helene Schulze's Leben oder sie als Person aufleben zu lassen um all den Menschen zeigen zu können, dass sie anders war, als alle gedacht haben.

    Sie versteht immer mehr, warum Terroristen so brutal werden müssen. Es hört ihnen ja sonst niemand zu. Sie lassen sich die Aufmerksamkeit der Gesellschaft in Menschenleben bezahlen, sie errichten Installationen aus Schmerz und Leid und nehmen in Kauf, dass man sie hasst und verfolgt und von all den Forderungen, die sie im Zusammenhang mit ihren Aktionen stellen, gar nichts mehr mitbekommt. Terror ist auch nur eine Protest-Kunstform, denkt Elvira verwundert, wenn auch eine sehr widerliche, abstrakte. - Seite 299

    Nichtsdestotrotz konnte mich Gertraug Klemm überzeugen bzw. hat sie mich neugierig gemacht und ich habe mir nun "Muttergehäuse" von ihr gekauft. Von "Hippocampus" sollte sich jeder einfach selbst überzeugen. Ich habe sehr viele ganze positive Rückmeldungen in der Arbeit erhalten. Für mich war die Geschichte irgendwann zu eintönig.

     

  17. Cover des Buches milk and honey - milch und honig (ISBN: 9783957611734)
    Rupi Kaur

    milk and honey - milch und honig

     (95)
    Aktuelle Rezension von: nayezi

    Das Buch hatte - aus meiner Sicht - eine ziemlich merkwürdige thematische Einteilung. Zudem war die Reihenfolge, in der die Gedichte vorkamen, öfters grauenhaft: So folgte auf einen Text zur emotionalen Beziehung mit dem eigenen Vater einer zur sexuellen Selbstbefriedigung, was offensichtlich in starkem Kontrast zum vorher erwähnten steht und unangemessen ist. Im Werk kamen, für meinen Geschmack, auch viel zu viele sexuelle Verse vor, die sich dann teils sogar wiederholt haben.

    Neben dem thematisiert das Buch aber auch Bereiche wie Selbstbestimmung, Rassismus und sexuelle Vergewaltigung. Diese werden in Form von poetischen Texten und teils auch kurzen Essays tiefgründig - und aus einer feministischen Perspektive - betrachtet. Persönlich gefiel mir das sehr, da die Aussagen (manchmal auch Affirmationen) Gehör verdienen, was ihnen durch dieses Buch auch gegeben wird. 

    Abschließend war das Buch nicht so ganz mein Fall, es ist aber auch nicht schlecht. Die Leseprobe von dem Buch gibt einem schon einen guten Eindruck zum Inhalt und Aufbau des Buches, daher würde ich - falls dir der Ausschnitt aus der Lektüre gefallen hat - durchaus zu einem Kauf raten. 

  18. Cover des Buches Cinderella Is Dead (ISBN: 9781526621979)
    Kalynn Bayron

    Cinderella Is Dead

     (43)
    Aktuelle Rezension von: pinkdinoprincess

    Inhalt: Sophia lebt in demselben Königreich, in dem Cinderella vor 200 Jahren ihren Prinz Charming fand. Doch die einstige Märchenprinzessin ist schon lange tot - was geblieben ist, ist nur der Ball, der nun dazu dient, junge Frauen schnellstmöglich zu verheiraten, ob sie nun wollen oder nicht. Doch Sophia will ganz und gar nicht. Stattdessen flieht sie in der Ballnacht in die Wälder und macht sich so zur Ausgestoßenen. Dort trifft sie auf die mutige Constance, die ihr offenbart: Vielleicht ist Cinderellas Geschichte mehr Märchen, als sie ahnt.

    Fazit: "Cinderella ist tot" hat sehr viel Zeit auf meiner Wunschliste verbracht und dann noch ein wenig auf meinem Stapel ungelesener Bücher, ehe ich es nun von dort befreit habe. Während ich die Idee und den Vibe großartig fand, blieben die Figuren und ihre Handlung etwas blass für mich. Trotz spannender Twists konnte ich keine richtige Beziehung zu ihnen aufbauen. Möglicherweise waren es fehlende Charakterschwächen, denn spontan könnte ich keine benennen. Dennoch vermittelt dieses Buch so viele wichtige Inhalte (Die Prota repräsentiert sowohl PoC als auch queer-feministische Werte), dass ich es empfehlen möchte.

    Empfehlung: Spannende Idee! Wer sich an etwas blassen Figuren nicht stört, wird von den Plottwists mitgerissen.

  19. Cover des Buches Die Schachspielerin (ISBN: 9783455651027)
    Bertina Henrichs

    Die Schachspielerin

     (154)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Eleni lebt seit Jahren ein geregeltes und harmonisches Leben auf Naxos. Sie arbeitet in einem Hotel als Zimmermädchen und liebt die unterschiedlichen Gerüche und Personen die das Gebäude mit Leben füllen. Eines Tages stöst sie in einem Zimmer eines französischen Paares den König eines Schachspiels um. Diese scheinbar kleine Unachtsamkeit wird nun ihr gesammtes Leben verändern. Eli ist plötzlich fasziniert von diesem Spiel und es wird für sie zur Obsession es zu erlernen und all die Geheimnisse zu erlernen. Bald schon vernachlässigt sie ihren Mann und ihre Kinder und stürzt sich in die Welt aus Bauern, Springern, Türmen, dem König und der Königin.                                  Henrichs ist ein kleines aber ganz wunderbares Buch gelungen, dass den Weg einer wunderbaren Frau zu sich selbst über alle Konventionen hinweg beschreibt. Wunderbar!!!

  20. Cover des Buches Spinster Girls – Was ist schon normal? (ISBN: 9783423717977)
    Holly Bourne

    Spinster Girls – Was ist schon normal?

     (178)
    Aktuelle Rezension von: Alanas_buecher

    💛 Was ist schon normal? 💛


    Dieses Buch war definitiv ein spontan Kauf, weil ich das Cover so schön fand 😍

    Aber das Buch konnte mich echt begeistern! 

    In dem Buch geht es um Evie, die aus gesundheitlichen Gründen Tabletten nehmen muss, ihre beste Freundin weiß von ihrer Krankheit... doch ihre beste Freundin hat nur noch Zeit für ihren Freund. Also lernt Evie neue Freunde kennen, doch die wissen nichts von der Krankheit... wie werden ihre neue Freunde wohl darauf reagieren? 

    Evie versucht ein normales Leben zu führen, so normal wie es halt für sie möglich ist. Doch das fällt ihr nicht immer leicht, da alte Verhaltensmuster wieder auftreten die nichts Gutes verheißen. 

    Das Buch ist in Evies Sicht geschrieben, deshalb hat man direkt eine sehr gute Verbindung zum Charakter und man kann auch sehr gut ihre Gedanken nachvollziehen. Zudem fand ich die "Kapitel" Übersicht sehr angenehm, da vieles auch aus Einträgen bestand die mich an ein Tagebuch erinnernten. Zudem gibt es im Buch dann auch jeweils "Kapitel" die so eine Backstory erzählen, also beispielsweise, warum ihr Lieblingsfilm denn jetzt Edward mit den Scherenhänden ist nachdem sie es ein Kapitel vorher erwähnt hat. Insgesamt fand ich die Geschichte sehr schön geschrieben, allerdings wäre eine Triggerwarnung ganz angebracht, da das Buch ein sehr sensibles Thema Anspricht. Ich finde das Buch auch sehr gut für etwas jüngere, die noch keine wirklichen Berührungspunkte mit Feminismus hatten, da das Buch auch viele feministische Themen anspricht, von denen die oder der andere bisher vielleicht noch nichts gehört hat. Also, wenn ich nicht wisst was Misogyn heißt, oder was benevolenter Sexismus ist dann ist das Buch genau das Richtige! 

    Insgesamt kann ich das Buch für zwischendurch sehr empfehlen 💛 

  21. Cover des Buches Das Erwachen (ISBN: 9783942374767)
    Kate Chopin

    Das Erwachen

     (15)
    Aktuelle Rezension von: literaturELLE
    Das Buch fand ich zufällig in unserer Stadtteilbibliothek als ausgemustertes Exemplar zum Mitnehmen.

    Dieses kleine, unscheinbare, in rotes Leinen gebundene Büchlein zog sofort meine ganze Aufmerksamkeit auf sich. Ich freute mich über diesen Schatz und fieberte dem stillen Vergnügen des Lesens entgegen.

    Zuvor recherchierte ich jedoch ein wenig über das Buch, dessen Autorin und seine Entstehungsgeschichte. Was ich herausfand steigerte Erwartung, Vorfreude und Interesse.

    Ausgang des 19. Jahrhunderts. Edna Pontellier ist mit 28 Jahren bereits lange Ehefrau und Mutter. Obwohl alles in ihrem Leben harmonisch erscheint, verliebt sich Edna während der Sommerfrische am Meer in Robert. 
    Unsicherheit. Wie sollen sie damit umgehen? Robert flieht, Edna wartet in der Stadt auf ein Zeichen von ihm... und ordnet ihr Leben neu. 
    Um welchen Preis?

    Endlich nahm ich mir die Zeit, es anzugehen. Ich schlug das Kleinod in wunderschönes Geschenkpapier ein, um den Leineneinband zu schonen und dann ging es auf die Reise… Eine Reise in eine Zeit, in der Frauen anders lebten, liebten, dachten? Konventionen überall. Regeln, nach denen zu leben, lieben und denken geboten war. Und dann ist da diese Frau, Edna Pontellier, die beginnt, all das in Frage zu stellen – nicht global für alle Frauen, sondern zunächst in Gedanken, später in kleinen Taten – und nur für sich selbst. Ihr Weg ist irritierend und die Leserin/der Leser muss sich schon darauf einlassen, sie zu auf diesem zu begleiten. Manchmal ist es schwierig, ihren Gedanken zu folgen und oft scheiterte ich bei dem Versuch, mich in die junge Frau hineinzuversetzen.

    Kate Chopins Sprache ist lebendig und intensiv, blumig ohne Kitsch – für ein Buch, das 1899 erschienen ist, nahezu modern.

    Es ist ein nach außen stilles Buch, in dessen Innerem es brodelt. Niemals trivial, niemals langweilig, sondern spannend bis zum … Ende.

    Einigermaßen verstört bleibt der Leser zurück – mit vielen Fragen:
    Was wäre gewesen wenn?
    Gab es andere Wege für Edna?
    Warum war sie allein?

    Um wie vieles freier sind wir heute! - Sind wir es wirklich oder glauben wir es nur? Zumindest haben wir die Möglichkeiten! – Nutzen müssen wir sie schon selbst.

    Unbedingt lesen.
    www.cat4net.de
  22. Cover des Buches Lolly Willowes (ISBN: 9783038200796)
    Sylvia Townsend Warner

    Lolly Willowes

     (26)
    Aktuelle Rezension von: Nosimi

    Nach dem Tod ihres Vaters zieht die unverheiratete Laura Willowes mit fast 30 Jahren vom ländlichen Familiensitz zur Familie ihres ältesten Bruders nach London. Dort integriert sie sich in dessen Haushalt und kümmert sich als "Tante Lolly" um die Nichten und Neffen. Nach Ende des Krieges und einem erweckungsähnlichem Erlebnis beschließt Laura schließlich, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen und zieht trotz Missbilligung der Familie in die Chiltern Hills. Dort kann sich Laura nicht nur wieder der Natur hingeben und ihrem eigenen Leben widmen, sie spürt auch, dass es hier noch anderes für sie gibt: Sie wird als Hexe auserwählt und geht einen Bund mit dem Teufel ein.

    Für mich hat das Buch hat definitiv seine Höhen und Tiefen. Der Anfang war sehr leicht mit einer fast schon lyrischen Sprache, viel Atmosphäre und einem feinem Humor. Dass zu Beginn auf die einzelnen Familienmitglieder, sowohl lebend als schon verstorben so ausführlich eingegangen wurde, hat mir den Eindruck vermittelt, dass in diesem Buch die Geschichte nicht nur poetisch, sondern auch ausgiebig erzählt wird.

    Tatsächlich zieht das Tempo dann aber ordentlich an, viele wichtige Ereignisse werden nicht langsam aufgebaut und auserzählt, sondern einfach in einem Satz präsentiert. Nachdem Laura nach dem Tod ihres Vaters von Lady Place zu ihrem Bruder in die große Stadt London zieht, wird sie ein Teil dessen Haushalts, integriert sich bis zur Selbstaufgabe in dessen Familie und wird charakterlich eher blasser trotz steigender Seitenzahl.
    Nach Lauras Entschluss nach Great Mop zu ziehen blüht nicht nur sie selbst auf, auch die sprachliche Gestaltung wird wieder viel bildhafter und atmosphärischer. Besonders stimmungsvoll ist Als dann jedoch ihr Neffe Titus zu ihr zieht (was wieder völlig abrupt geschieht) wird es abwegig. Lauras "Erwählung" durch den Teufel und ihr Besuch eines Hexensabbats war schon verworren und hat mich nicht wirklich abgeholt. Es blieb zuviel in der Schwebe und es fehlte die ausführliche Beschreibung, die zu Beginn auf die Ahnen verwandt wurde.  Ich hätte mir hier mehr Erzählung gewünscht. 

    Da sich Laura durch Titus` "Eindringen" in "ihr" Great Mop von der alten, konventionellen Welt wieder eingefangen fühlt, muss sie ihn loswerden. Und dies tut sie mit Hilfe ihres neuen Verbündeten.

    Die Befreiung und Selbstbestimmung, die Laura durch ihr "Hexe sein" und ihren Bund mit dem Teufel gewonnen hat, wird am Ende nochmal in einem langen Monolog zusammengefasst und das hat mir gut gefallen. Hier werden die Gedanken nochmal gut zusammengefasst, die Rolle der Frau der damaligen Gesellschaft dargestellt und wertfrei die beiden Pole "Gott" und "Satan" gegenübergestellt, Das hat für mich das ganze gut abgerundet, die Notwendigkeit einer eindeutigen Klärung, ob es nun Realität oder Fantasie ist, überflüssig gemacht und mich zum Nachdenken angeregt.

  23. Cover des Buches The Dark (ISBN: 9783426227930)
    Emma Haughton

    The Dark

     (165)
    Aktuelle Rezension von: Minijane

    Notärztin Kate North bekommt die Chance kurzfristig den bei einem Unfall verstorbenen Stationsarzt Jean Luc der US Forschungsstation in der Antarktis zu ersetzen. Es ist für sie die „Einmal im Leben -Gelegenheit“ und gleichzeitig auch die Möglichkeit zur Flucht vor ihrem eigenen Trauma, einem Autounfall, den sie nur knapp überlebt hat.

    Mit Kate reisen wir als Leser in einem kleinen Propellerflugzeug in die eisige , menschenfeindliche Eislandschaft der Antarktis. Die Tage werden dunkler, die Sommercrew reist ab und bald schon beginnt man zu ahnen, dass der Tod von Jean Luc vielleicht gar kein Unfall war und unter den Anwesenden ein Mörder oder eine Mörderin sein muss.

    Kate, die mit ihren eigenen Dämonen kämpft und sich nicht eingestehen will, dass sie nach dem Unfall eine Abhängigkeit von Schmerztabletten entwickelt hat, stößt immer mehr an ihre Grenzen. Die Stationsleiterin Sandrine behandelt sie, als wäre sie inkompetent, die Dunkelheit und das enge Zusammenleben setzt den Mitarbeitern zu und sorgt für Probleme.Merkwürdige Dinge passieren, es liegt Unheil in der Luft und   Personen kommen durch Selbst - oder Fremdverschulden zu Schaden, eine Frage die gar nicht so einfach zu beantworten ist.

    Vielleicht gab es im Mittelteil des Buches ein paar Längen. Das ist aber zumindest im Hörbuch  nicht weiter negativ aufgefallen. Die Lage der Wintercrew spitzt sich immer weiter zu. Kate weiß nicht mehr, wem sie noch trauen kann, und auch ich hatte bis zum Schluss mal die eine mal die andere Person in Verdacht und war am Ende doch überrascht von der Auflösung. 


    Mir hat dieser Antarktis Thriller richtig gut gefallen. Ich mochte den flüssigen und sehr atmosphärischen Schreibstil, die stetig wachsende Spannung und fand es klasse, dass die Autorin in ihrer Forschungsstation viele starke Frauenfiguren in verantwortungsvolle Positionen eingesetzt hat.

    Dies war Emma Haughton‘s Debütroman, eine Autorin, die ich sicher im Auge behalten werde. Auch der  Sprecherin Tanja Geke habe ich sehr gerne zugehört.


    4,5 Sterne

  24. Cover des Buches Shepard of Sins (ISBN: 9783985950928)
    Martin Gancarczyk

    Shepard of Sins

     (39)
    Aktuelle Rezension von: Bianca_Jahns

    Eins vorweg: Ich LIEBE das Buch. ❣️Das gehört zu den Jahreshighlights und Martin reiht sich in die Liga meiner LieblingsautorInnen ein 😎

    Hamburg, hochtechnologisiert und viel Magie.Der Weltenbau ist so richtig, richtig spannend. Fae, Sirenen,Basilisken sind real. Ein sogenannter Schäfer der Sünden-saugt quasi die gemachten Sünden der Leute aus 😱). Es liegen auch schonmal Leichenteile rum und kommt zu haarsträubende Kämpfen. Düstere Stimmung kommt trotzdem nicht auf weil dann auch immer ein Satz fällt oder die Situation zu komisch wird, dass man einfach nur lachen muss. Zwischendurch hätte ich auch FAST mein Getränk übers Buch ausgespuckt vom losprusten🤭😅Der Humor ist definitiv das Highlight des Buches.
    Die Dobermannwandler aber auch Alexis als bewusstseinswandelnde Bibliothek hatten viel dafür gesorgt. Die Chemie zwischen Nicolas und Bren war auch einfach köstlich. Ein Geheimnis in der Vergangenheit führt zu einem geplanten Einbruch und es wird sehr spannend.
    Das einzige, womit ich etwas Probleme hatte, waren die Perspektivwechsel: Größtenteils ist es in der Ich-Perspektive aus Nicolas Sicht erzählt, sporadisch aber auch von Salvatrice, die Sirene, da brauchte ich ein bisschen zum Umschalten, dass jetzt nicht Nic erzählt. Den Lesefluss hat es aber auch nicht groß gestört, dafür hat die Geschichte viel zu viel Spaß gemacht. Ich könnte die Geschichte auch direkt wieder rereaden, die macht einfach riesengroße Laune 😁 Ganz ehrlich da stört es mich auch kein bisschen, dass es noch ungewiss ist, wann es die Fortsetzung gibt. Wer sie deswegen nicht liest, verpasst eine lustige, spannende und herzerwärmende Geschichte 🤗

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