Bücher mit dem Tag "fidel castro"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "fidel castro" gekennzeichnet haben.

36 Bücher

  1. Cover des Buches Wer bin ich - und wenn ja wie viele? (ISBN: 9783442313617)
    Richard David Precht

    Wer bin ich - und wenn ja wie viele?

     (658)
    Aktuelle Rezension von: Bookreader34

    Wer bin ich - und wenn ja, wie viele? Ist ein Sachbuch des Philosophen Richard David Precht über diverse philosophische Fragestellungen. 

    Nach einem Inhaltsverzeichnis folgt eine Einleitung, in der man auch erfährt, wie der Autor Philosoph geworden ist und was es mit dem Buchtitel auf sich hat, und die wirklich Lust auf das Thema des Buches macht. Im Hauptteil, der in drei Teile mit den Titeln Was kann ich wissen?, Was soll ich tun? und Was darf ich hoffen? geteilt ist, geht es in jedem Kapitel um eine philosophische Fragestellung wie Was ist Wahrheit?, Was ist mein Unterbewusstsein?, Ist Moral angeboren?, Warum soll ich gut sein?, Was ist Freiheit? und Was ist ein glückliches Leben?.

    Die Kapitel sind jeweils nur etwa zehn Seiten lang, mal etwas länger und mal kürzer. Neben dem, was Philosophen zu den einzelnen Themen gesagt haben, erklärt Precht auch die Forschungen von Wissenschaftlern zu einigen der Themen und deren Ergebnisse. Wobei man dabei beachten muss, dass das Buch schon 16 Jahre alt ist, also ist eventuell manches nicht mehr auf dem neuesten Stand. Auch über das Leben vieler der Philosophen und Wissenschaftler erfährt man etwas. Der Schreibstil ist sehr angenehm und die Erklärungen sind leicht verständlich und regen zum eigenen Nachdenken an.

    Nach dem Hauptteil folgen noch ein Anhang mit einer Menge nach den Kapiteln sortierter weiterführender Literatur sowie ein Personenregister mit allen im Buch erwähnten Personen mit den entsprechenden Seitenangaben.

    Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen und ich empfehle es allen, die an einer Einführung in die Philosophie interessiert sind.

  2. Cover des Buches Das große Los (ISBN: 9783328102687)
    Meike Winnemuth

    Das große Los

     (248)
    Aktuelle Rezension von: marielle_liest

    Meike Winnemuth gewinnt bei ‚Wer wird Millionär‘ 500.000 Euro und startet damit in ein spannendes Reise-Jahr. Genauer gesagt, verbringt sie 12 Monate in 12 verschiedenen Städten auf allen Kontinenten unseres Planeten: Sydney, Buenos Aires, Mumbai, Shanghai, Honolulu, San Francisco, London, Kopenhagen, Barcelona, Tel Aviv, Addis Abeba und Havanna. Jede Stadt bringt neue Herausforderungen mit sich, mal größere, mal kleinere. Außerdem lernt Meike überall auf der Welt interessante Menschen kennen, die sie manchmal auch länger als nur einen Monat begleiten.

    🧳🧳🧳

    Die Autorin hat jedes Kapitel in Form eines Briefs an eine für sie wichtige Person umgesetzt, der die Erlebnisse eines Monats in der jeweiligen Metropole beinhaltet. Das sorgt für ein spannendes und kurzweiliges Leseerlebnis. In diesem Buch geht es um viel mehr als eine unvergessliche Reise. Themen wie Selbstfindung und der große Schritt, als Frau alleine die ganze Welt zu bereisen, stehen immer wieder im Vordergrund. Und ist am Ende eine halbe Million Euro überhaupt nötig, um dieses Reisejahr umzusetzen?

    Meike Winnemuth hat alles genau so erlebt, wovon sie schreibt, was dieses Buch besonders intim macht. Ich konnte den Briefen mit großer Bewunderung folgen, da sie damit auf großartige Weise zeigt, dass das Alleinreisen als Frau sehr wohl möglich ist, und zwar auf jedem Kontinent der Welt. Natürlich ist es manchmal nicht ganz einfach, aber zu schaffen ist es allemal. Und am Ende bleibt ein überragendes Gefühl der Selbstsicherheit. Das gilt natürlich nicht nur für das Reisen, wie die Autorin in diesem Buch immer wieder beweist. Es gilt für alle Lebenslagen. 

    Ich kann dieses Buch jeder Person empfehlen, der manchmal ein Funken Mut fehlt, um große Pläne umzusetzen. Und insgesamt wird jede:r Reiseliebende das Buch ganz bestimmt mögen, denn die Autorin nimmt uns alle mit auf eine facettenreiche und aufregende Weltreise.

  3. Cover des Buches Wir träumten von Kuba (ISBN: 9783453423800)
    Chanel Cleeton

    Wir träumten von Kuba

     (23)
    Aktuelle Rezension von: Bellis-Perennis

    Dieses Buch ist die Fortsetzung der Kuba-Reihe von Chanel Cleeton. Hier wird die Wut über Fidel Castros Machtergreifung auf Kuba aus Sicht von Beatriz Perez, einer Tochter des Zuckerbarons im Exil erzählt.  

    Die Familie Perez versucht sich im Exil in Florida, eine neue Existenz aufzubauen. Vorteilhafte Ehen ihrer Töchter spielen hier eine wichtige Rolle. Während Elisa sich der Familienräson beugt und heiratet, bietet Beatriz ihren Elten die Stirn.  

    Sie lässt sich in ihrem Zorn auf ihre Eltern, die sie nicht studieren lassen, und auf Castro von der CIA als Agentin anheuern, um den neuen Machthaber zu ermorden. Denn die Revolutionäre rund um Fidel Castro und Che Guevara haben ihren Zwillingsbruder Alejandro getötet. Gleichzeitig geht sie ein Liebesverhältnis mit einem angehenden amerikanischen Senator ein. 

    Meine Meinung: 

    Auch wenn sie viele Elemente eines Frauen- bzw. Liebesromans enthält, erzählt die Autorin die Geschichte der Beatriz Perez spannend. Chanel Cleeton ist selbst Nachfahrin von Exilkubanern, die ihren Traum, wieder nach Kuba zurückzukehren, nicht aufgegeben haben.  

    Dieser zweite Teil der Kuba-Reihe ist wesentlich politischer. Die Leser erfahren einiges über die Intrigen innerhalb der CIA, der missglückten Landung der Amerikaner in der Schweinebucht und treffen auf historische Persönlichkeiten wie JFK. Geschickt werden die historischen Tatsachen und das politische Geschehen um Kuba und dem Kalten Krieg verwoben. 

    Fazit:

    Der Roman lässt sich leicht und locker lesen. Ich habe ihn innerhalb kürzester Zeit verschlungen. Gerne gebe ich hier 4 Sterne.

  4. Cover des Buches Nächstes Jahr in Havanna (ISBN: 9783453422780)
    Chanel Cleeton

    Nächstes Jahr in Havanna

     (100)
    Aktuelle Rezension von: Bellis-Perennis

    Dieser Roman ist der erste Teil einer mehrbändigen Familien-Saga um Kubaner und Exil-Kubaner. 

    Die Geschichte wird abwechselnd aus zwei Perspektiven und auf zwei Zeitebenen erzählt. Der eine Erzählstrang führt uns nach Kuba in das Jahr 1958/59 und zu Elisa. Der zweite in das Jahr 2017 und zu Marisol, die den letzten Willen ihrer verstorbenen Großmutter Elisa, nämlich deren Asche in Kuba zu verstreuen, erfüllen soll. 

    Marisol, die in Florida lebt, hat eine bestimmte Vorstellung von Kuba, und wandelt auf den Spuren ihrer Großmutter. Obwohl Fidel Castro seit Kurzem Geschichte ist, sind die Schatten seiner Herrschaft nach wie vor deutlich zu spüren. 

    Meine Meinung: 

    Die mehrfachen Perspektivwechsel haben mir sehr gut gefallen. Die Ähnlichkeiten zwischen Enkelin Marisol und Großmutter Elisa sind deutlich erkennbar. 

    Sehr gut sind die gesellschaftlichen Unterschiede zwischen den reichen Zuckerrohrplantagenbesitzern und der armen Bevölkerung beschrieben sowie die Korruption des Staates. Dass sich die besitzlose Mehrheit gegen die besitzende Minderheit auflehnt, ist als bekannt vorauszusetzen. Interessant, wie ahnungslos Elisa in ihrem goldenen Käfig aufwächst. Spannend auch, dass der Bruder sich den Aufständischen anschließt. Dass über die Revolutionäre wenig geschrieben wird, ist klar. Kurz nach der Machtübernahme von Fidel Castro 1959 flieht Elisa mit ihrer Familie, nicht ohne vorher einen Großteil des Vermögens in Sicherheit gebracht zu haben. 

    Auch im zweiten Handlungsstrang sind die Unterschiede zwischen reich und arm deutlich sichtbar. Diem Menschen in Kuba leben nach wie vor an der Armutsgrenze. Allerdings sind viele zu Lebenskünstlern geworden und unterlaufen das kommunistische System. Es kommt, wie es kommen muss: Wie einst ihre Großmutter verliebt sich auch Marisol in einen jungen Mann, der gegen die Ungerechtigkeiten kämpft.  

    Auf das Buch bin ich wegen des Titels aufmerksam geworden „Nächstes Jahr in Havanna“ ist eine Abwandlung des jüdischen Wunsches „Nächstes Jahr in Jerusalem“, der die Rückkehr aus der Diaspora in die alte Heimat symbolisieren soll. 

    Fazit:

    Hat mir recht gut gefallen. Gerne gebe ich hier 4 Sterne.

     

  5. Cover des Buches Che - Die Biographie (ISBN: 9783548601229)
  6. Cover des Buches Wer bin ich - und wenn ja wie viele? (ISBN: 9783837113686)
    Richard David Precht

    Wer bin ich - und wenn ja wie viele?

     (36)
    Aktuelle Rezension von: Bommerlinda
    Ja, ich bin eine Spätzünderin, bzw. eine Spätleserin.

    Fünf Jahre steht die philosophische Reise des Herrn Prechts bereits in meinem Bücherregal, aber ehrlich gesagt, habe ich nie so richtig Lust verspürt, dieses Buch zu lesen, warum auch immer. Das hat sich nun geändert und so schlimm, wie ich es mir zeitweise ausgemalt habe, ist es dann doch nicht zu lesen.

    Der Inhalt des Buches gibt auf unterhaltsame Art und Weise Antworten auf Fragen, mit denen sich Philosophen so im Allgemeinen beschäftigen müssen. Hier besitzt Herr Precht die Fähigkeit, manch tiefgreifende Erkenntnis so prägnant auf den Punkt zu bringen, dass viele Philosophen noch etwas lernen können.
    Allerdings behandelt Precht vor allem die modernen Philosophen des 19. und 20. Jahrhundert. Wer einen wirklichen Überblick über die wichtigen Philosophen haben möchte, der kommt um andere Bücher nicht drumrum, so wird beispielsweise Sokrates, der Begründer der Philosophie, nur kurz erwähnt. 

    Übersichtlich und kompakt umfasst jedes Kapitel um die zehn Seiten. Die Sprache ist verständlich, und jedes Thema wird sehr klar dargestellt und fast immer mit einem Beispiel aus dem heutigen Alltag belegt, so dass die Gedanken Prechts sehr anschaulich vermittelt werden.
    Der Autor bietet dem Leser einiges, nämlich die drei Pfeiler der Philosophie: die Ethik die Erkenntnistheorie sowie die Metaphysik.
    So gesehen ist die philosophische Reise mit Precht zwar unterhaltend und lehrreich, meines Erachtens führt sie aber letztendlich in ein Nirgendwo.

    Wer sich allerdings nur für Zusammenhänge aktueller ethischer Fragen interessiert, für den ist dieses Buch sicherlich spannend, aufschlussreich und durchaus lesenswert.
  7. Cover des Buches Fidel Castro (ISBN: 9788427033474)
    Volker Skierka

    Fidel Castro

     (10)
    Aktuelle Rezension von: nscho-tschi
        Diese Biografie ist jedem zu empfehlen, der sich mit der Kuba-Krise etwas mehr auseinandersetzen möchte.
       Volker Skierka schreibt über Fidel Castro; Revolutionsführer, Politiker, Máximo Líder. Beginnend mit Castros Kindheit an der Jesuitenschule, über die Anfänge der Revolution bis hin zum Rande des dritten Weltkriegs und darüber hinaus gibt dieses Buch einen beeindruckenden und dabei nichts verschönernden Einblick in die weiten Ausläufe der Kuba-Krise.
        Es geht um Wirtschaft, Politik, Religion, Kriminalität, Armut und Reichtum, um sowohl physische als auch psychische Stärke, und um die Revolution um ein Land aus der Abhängigkeit zu befreien.

        Die Biografie zeugt von einer äußerst genauen Recherche. Den Leser erwarten dazu einige Fotografien und viele original (allerdings übersetzte) Zitate.
        Ich habe das Lesen dieser Biografie sehr genossen. Der Begriff 'Kuba-Krise' war mir zwar bekannt und ich hatte auch das berühmte Bild von Che Guevara vor Augen, doch Details und Einzelheiten waren mir völlig unbekannt. Jetzt bin ich in eine mir gänzlich unbekannte Welt eingetaucht, die mich mit zahllosen Einzelheiten konfrontiert und begeistert hat.
        Besonders beeindruckt hat mich die Tatsache, dass ein Mann solch einen beeindruckenden Wandel vollbringen konnte (ob gut oder schlecht, darüber kann man streiten) und er seinen Willen und seine Überzeugungen ununterbrochen bis heute verfolgt und daran festgehalten hat.
  8. Cover des Buches Nacht in Havanna (ISBN: 9783442554959)
    Martin Cruz Smith

    Nacht in Havanna

     (27)
    Aktuelle Rezension von: addicted3books

    Havanna ist der vierte Renko-Roman von Martin Cruz Smith (1981 Gorky Park, 1989 Polar Star, 1991 Red Square, 1999 Havanna, 2004 Wolves eat Dogs, 2007 Stalin's Ghost, 2010 Three Stations, 2013 Tatiana, 2019 The Seberian Delemma). 

    Von den neun Romanen ist dieser meiner Meinung nach der beste. Arkadi Renko ist in Havanna, Kuba unterwegs, Dort soll er das Verschwinden seines FreundFeindes Sergej Pribluda aufklären. Er kommt gerade zurecht, um beim Auffinden einer Leiche aus der Bucht von Havanna dabeizusein, die möglicherweise jene von Pribluda ist. An den Herzinfarkt glaubt er nicht und beginnt zu ermitteln. Ohne jede Rücksicht, so wie immer. Und macht sich natürlich wieder mal mächtige Feinde.

    Für mich eine gelungene und interessante Mischung aus Russland und Kuba, die zwar lange dicke Freunde waren, aber so gar nicht zusammenpassen. Detailreich beschreibt Cruz die schwierigen Ermittlungen in einer Welt, die so gar nicht Arkadis ist. 

    Kann ich nur empfehlen!

  9. Cover des Buches Der Tag X (ISBN: 9783644211216)
    Philip Kerr

    Der Tag X

     (20)
    Aktuelle Rezension von: Thommy28
    Die ist mein dritter Kerr - und von diesen 3 eindeutig der schwächste! Er handelt von einem Profikiller, der im Umfeld von Juden, Altnazis in Südamerika, der US-Mafia und den Kommunisten auf Kuba in der Zeit um 1960 tätig ist. Das Ganze verwoben, mit korrupter amerikanischer Politik zu Zeiten als J.F. Kennedy gerade zum Präsidenten gewählt wurde. Letztendlich läuft es auch auf ein Attentat auf JFK hinaus, wobei der Autor somit mit späteren tatsächlichen Begebenheiten spielt. Das Buch will wohl den damaligen Zeitgeist wiederspiegeln, was einem heutigen Leser aber ziemlich merkwürdig vorkommt und das Ganze schwerer verdaulich macht. Ich war - gerade weil ich Kerr eigentlich sehr mag - recht enttäuscht.
  10. Cover des Buches Che Guevara: a Biography (ISBN: 0815411448)
  11. Cover des Buches Che Guevara (ISBN: 9783518182062)
  12. Cover des Buches Das verborgene Leben des Fidel Castro (ISBN: 9783404608973)
    Juan Reinaldo Sanchez

    Das verborgene Leben des Fidel Castro

     (1)
    Aktuelle Rezension von: GernotUhl

    Aus: https://www.eulengezwitscher.com/single-post/rezension/castro

    Er war der ewige Revolutionär: Fidel Castro. Auf der großen Bühne der Sozialromantik hat er alle Rollen gegeben: er war der Aufrührer an der Uni, der ehrenvoll gescheiterte Putschist als junger Rechtsanwalt, der heldenhafte Guerillakämpfer in den Bergen der Sierra Maestra, der erste Arbeiter und Bauer des sozialistischen Karibikidylls auf Kuba und der große Freund der Dritten Welt. Zwei neue Biografien erlauben ungewohnte Blicke in die Maske dieses begnadeten Selbstinszenierers.

     Was ist das für ein Mann, der sein Leben für Ideale riskiert, die er dann verrät und entehrt?

    Der junge Fidel Castro streitet gegen den kubanischen Militärdiktator Batista und für seine (gewöhnungsbedürftigen) Vorstellungen von Freiheit und Demokratie. Zumindest gibt er das vor. Denn kaum, dass seine siegreiche Revolution den Tyrannen vertrieben hat, sitzt auch schon der nächste große Unterdrücker in Havanna. Anfangs jubeln ihm die vermeintlich befreiten Kubaner euphorisch zu, weil Castro die amerikanischen Konzerne enteignet und den Großgrundbesitz auf die armen Landbauern verteilt. Sie bewundern ihn dafür, dass er den wutschnaubenden US-Politikern in Washington trotzig die Stirn bietet (auch wenn er sich dafür den Sowjets andienen muss). Sie freuen sich über bessere Bildung und Gesundheitsversorgungen, und sehen geflissentlich darüber hinweg, dass Castros Kuba auch nichts anderes als eine Zweiklassengesellschaft ist. Sie feiern einen Volkstribunen, der selbst mit der Machete das Zuckerrohr schneidet und können doch nicht wissen, dass hinter der Fassade des genügsamen Landmanns ohne eigenen Besitz ein den Luxus liebender Macho steckt, der sich eine geheimgehaltene Paradisinsel, eine Yacht und viele andere Annehmlichkeiten gönnt. 

    Davon berichtet Castros ehemaliger Leibwächter in leuchtenden Farben. Juan Reinaldo Sanchéz' Blick auf den Maximo Lider ist eine Abrechnung.Was ist das für ein Mann, der sein Leben für Ideale riskiert, die er dann verrät und entehrt? Der junge Fidel Castro streitet gegen den kubanischen Militärdiktator Batista und für seine (gewöhnungsbedürftigen) Vorstellungen von Freiheit und Demokratie. Zumindest gibt er das vor. Denn kaum, dass seine siegreiche Revolution den Tyrannen vertrieben hat, sitzt auch schon der nächste große Unterdrücker in Havanna. Anfangs jubeln ihm die vermeintlich befreiten Kubaner euphorisch zu, weil Castro die amerikanischen Konzerne enteignet und den Großgrundbesitz auf die armen Landbauern verteilt. Sie bewundern ihn dafür, dass er den wutschnaubenden US-Politikern in Washington trotzig die Stirn bietet (auch wenn er sich dafür den Sowjets andienen muss). Sie freuen sich über bessere Bildung und Gesundheitsversorgungen, und sehen geflissentlich darüber hinweg, dass Castros Kuba auch nichts anderes als eine Zweiklassengesellschaft ist. Sie feiern einen Volkstribunen, der selbst mit der Machete das Zuckerrohr schneidet und können doch nicht wissen, dass hinter der Fassade des genügsamen Landmanns ohne eigenen Besitz ein den Luxus liebender Macho steckt, der sich eine geheimgehaltene Paradiesinsel, eine Yacht und viele andere Annehmlichkeiten gönnt. Davon berichtet Castros ehemaliger Leibwächter in leuchtenden Farben. Juan Reinaldo Sanchéz' Blick auf den Maximo Lider ist eine Abrechnung.Analyse des Wissenschaftlers, Abrechnung des Bodyguards Der langjährige Bodyguard will am Ende seiner Laufbahn ins Gefängnis geraten sein, weil er um Vorruhestand gebeten habe. Solcher Undank löst die Bande der bedingungslosen Loyalität - und Sanchéz plaudert durchaus kurzweilig aus dem Nähkästchen. Es ist zwar nicht wirklich sensationell oder ganz und ganz unvorstellbar, was er da ans Licht bringt, denn dass Macht korrumpiert, ist ja an sich keine echte Überraschung. Aber Sanchéz zerstört eines der Bilder, das Castro zeitlebens von sich zeichnet: Das des uneigennützigen, väterlichen Herrschers, dessen Freizeit nur Kuba gilt, aber nie den eigenen Vergnügungen.

    Wesentlich weniger aufgeregt nähert sich Roman Rhode Castros Lebensgang und Lebenswerk. Was Rhode vorgelegt hat, ist nicht weniger als ein Lehrstück politischer Biografik. Nüchtern und distanziert beschreibt und analysiert er die Entwicklung von Castro und Kuba. Er beherrscht die mehrsprachige und vieltausendseitige Literaturlage (was allerdings zur Folge hat, dass er mitunter etwas zuviel voraussetzt) und er fällt kein Vorurteil. Aber seine geradezu emotionslose Schilderung führt nochmals eindringlicher vor Augen, wie Castro seine eigenen Ideale ins Gegenteil verkehrt. Beeindruckend ist die exemplarische Anatomie des Schauprozesses gegen den ehemaligen General Ocho (von dem auch Sanchéz erzählt). Rhode zeigt, wie Castro kurzen Prozess mit allen macht, die ihm nicht folgen. Der einstige Freiheitskämpfer verachtet die Freiheit des Andersdenkens straft selbst Widerworte von engen Vertrauten mit Kerker (wie im Fall Sanchéz) und Tod (wie bei Ochoa). Beide Biografien tragen auf ganz unterschiedliche Weise - Boulevard und Wissenschaft - dazu bei, dass der Mythos Castro bröckelt und dass seine Legende möglicher kürzer lebt, als er selbst...

     

    Eulengezwitscher. Bücher, Biografien und Blog von Gernot Uhl

  13. Cover des Buches Che (ISBN: 9783894013929)
  14. Cover des Buches Warten auf Schnee in Havanna (ISBN: 9783453400962)
    Carlos Eire

    Warten auf Schnee in Havanna

     (17)
    Aktuelle Rezension von: Mendelssohn
    Eine Reise der Erinnerungen, ein nicht immer unbedingt leicht zu lesendes Buch, das durchaus seine Längen hat. Es besticht durch seine schöne Sprache, vergleichbar mit Pascal Mercier, leicht bissigem Humor, verblüffend treffenden Beobachtungen eines Kindes und leiser Melancholie. Einfach schön.
  15. Cover des Buches Kaiser, Kriege und Kokotten (ISBN: 9783499626043)
    Christoph Schulte-Richtering

    Kaiser, Kriege und Kokotten

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Lara_Hoeffner
    Dieses Buch ist großartig. Und ein seltener Glücksfall: Es ist witzig und klug zugleich. Mal möchte man sich kringeln vor Lachen, und im nächsten Satz schon ist man platt, dass man wieder auf überraschende Weise etwas gelernt hat, was man vorher nicht wusste - und zwar auf so unnachahmliche Art, dass man sich fragt: Warum schreiben nicht alle Autoren so? "Schnick, Schnack, Schnuck" ist zwar ein Geschichtsbuch - von Nero bis zur Finanzkrise lernen wir in 44 amüsanten und kurzen Kapiteln, wo der Nibelungenschatz vergraben liegt, warum Tatajana Gsell um ein Haar Königion von Spanien geworden wäre und warum Heidi Klum ihre Karriere Immanuel Kant zu verdanken hat Aber dabei tritt Christoph Schulte-Richtering überhaupt nicht wie ein wandelndes Lexikon auf, obschon ihm von der Völkerwanderung bis zur Wiedervereinigung, von den Kreuzzügen bis zu 9/11, vom Preußenkönig Friedrich bis zu Hitlers Autobahnen wirklich nichts unbekannt zu sein scheint. Das liegt einzig an seiner Darstellungsweise von Geschichte – die einfach unerhört ist. Frech, ohne falschen Respekt, gegen jeden einschläfernden Strich gebürstet. Alles Lehrerhafte, jede Faktenhuberei gehen ihm ab. Aber überraschende Zusammenhänge herzustellen, das macht ihm großen Spaß, und das spürt der Leser genussvoll auf jeder Seite. Liest man etwa die sechs Seiten über die Finanzkrise, hat man nicht nur das Prinzip der Leerverkäufe ein für allemal begriffen, sondern elegant gleich mitgelernt, warum das 17. Jahrhundert das große Zeitalter des niederländischen Blumenstilllebens werden konnte und was das mit der provozierenden Kunst eines Damien Hirst zu tun hat. Den gegenwärtigen Burgfrieden zwischen Banken und Regierungen beurteilt Schulte-Richtering allerdings skeptisch: «die Sache fühlt sich ein bisschen so an, als ob man den Hund den Wurstvorrat bewachen lässt». Der Autor ist ein Meister des ersten Satzes. „Am Morgen des 26. April 1336 klingelt der Wecker, und das Mittelalter ist vorbei.“ So beginnt das Kapitel über die Renaissance. Oder der Barock: "'Barocke Rubensfrau sucht Mann fürs Leben', wenn Sie so eine Kontaktanzeige lesen: Finger weg!“ Sehr schön auch folgender Auftakt: „Weia! Waga! Woge, du Welle, walle zur Wiege! Wagalaweia! Wallala weiala weia!“ Okay, vor Wagners „Nibelungen“ kapituliert sogar ein Schulte-Richtering, um dann Richard Wagners Leben als Künstler und Mann freilich doch noch zu erhellen. Spielerisch stellt dieses Buch unser Wissen vom Kopf auf die Füße. Dabei orientiert sich der Autor durchaus an filmischem Erzählen, hier merkt man den Stall, aus dem er kommt. Seit Jahren arbeitet er als Gedankenlieferant und Texter für viele Fernsehgrößen, von Gottschalk bis Plasberg, von Harald Schmidt bis Stefan Raab. Gekonnt strafft er, spitzt zu, reduziert ein paar Jahrhunderte auf drei Sätze und bringt sie damit auf den Punkt. Einzelheiten leuchtet er sorgfältig aus, stellt Querverweise her – und unterbricht das Programm rechtzeitig. „Ende Teil 1. Pause, Popcorn, Pipi.“ Großes Kino, diese kleine Weltgeschichte!
  16. Cover des Buches Das Lexikon der Verschwörungstheorien (ISBN: 9783492240246)
    Robert Anton Wilson

    Das Lexikon der Verschwörungstheorien

     (13)
    Aktuelle Rezension von: HomersEvil
    Wer schon immer nach der "Wahrheit" zu Themen wie JFK, Ufos, Freimaurern und ähnlichen mysteriösen Ereignissen und Begebenheit suchte, ist mit Robert Anton Wilsons Lexikon gut bedient. Wilson stellt in "seinem" Lexikon die interessantesten, skurrilsten, ungewöhnlichsten als auch die bekanntesten Verschwörungstheorien zusammen und gibt so einen guten Überblick über die Thematik. Des Weiteren stößt er den Leser auch auf die Ungereimtheiten der jeweiligen Tatsachen oder Theorien und gibt Literaturtipps für die eigene weitere Recherche. Das Buch besticht außerdem durch eine recht gelungene Einführung durch den Autor zum Thema Verschwörung im Allgemeinen, als auch einem Interview mit dem Autor selbst. Es wird ebenso der Frage nachgegangen warum es innerhalb unserer Gesellschaften immer wieder zu einem Comeback von Theorien dieser Art kommt und wie sich die Empfänglichkeit für diese Verschwörungstheorien erklären lässt. Denn, bloß weil du nicht paranoid bist, heißt das noch lange nicht, dass sie nicht hinter dir her sind.
  17. Cover des Buches Camilo (ISBN: 9782255885526)
    Ludwig Renn

    Camilo

     (3)
    Noch keine Rezension vorhanden
  18. Cover des Buches Der wahre Fidel Castro (ISBN: 9783538072008)
  19. Cover des Buches Che (ISBN: 9783352006470)
  20. Cover des Buches James Bond 007 - im Angesicht des Todes. Tod im Rückspiegel (ISBN: 9783502510185)
    Ian Fleming

    James Bond 007 - im Angesicht des Todes. Tod im Rückspiegel

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Vier Kurzgeschichten vom berühmtesten Geheimagenten (was für ein Widerspruch!) der Welt, die mit den Filmen aber relativ wenig zu tun haben. In der ersten geschichte soll Bond den Tod von zwei älteren Engländern auf Jamaika rächen, die erschossen worden sind, weil sie ihr Anwesen nicht an einen zwielichtigen Geschäftsmann verkaufen wollten.
  21. Cover des Buches Ich, Alina (ISBN: 9783498020835)
  22. Cover des Buches verheimlicht vertuscht vergessen: Was 2015 nicht in der Zeitung stand (ISBN: 9783864452789)
    Gerhard Wisnewski

    verheimlicht vertuscht vergessen: Was 2015 nicht in der Zeitung stand

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Buecherspiegel

    Wie bereits in den vergangenen Jahren auch, befasst sich Gerhard Wisnewski kritisch mit ausgewählten Ereignissen über die im letzten Jahr in den Medien berichtet wurde. Es nennt sich „2016 das andere Jahrbuch“, obwohl sich die Begebenheiten im Jahr 2015 ereignet haben, angemerkt als Unterzeile seines Titels. Der Autor greift sich – nach Kalendermonaten geordnet – bestimmte Vorfälle heraus und analysiert, ob die von den Medien dargestellten Versionen den tatsächlichen Handlungsabläufen entsprechen oder ob auch eine jeweils andere Version plausibel sein könnte. Ein Beispiel aus dem Januar: Die aktuelle Marsmission der NASA. Auf einem Bild, das der Marsrover „Curiosity“ aufgenommen haben soll, soll ein Lemming zu sehen sein. Bei den extremen klimatischen Bedingungen auf dem Mars dürfte der kleine Nager dort jedoch nicht lange überleben. Wobei sich wiederum die Frage stellen dürfte, wie er dort hingelangt sei. Der Autor stellt hierbei folgende Vermutungen auf, die ich mit eigenen Worten wiedergebe: Handelt es sich hierbei vielleicht um ein Foto, das bei Tests in der arktischen Tundra Alaskas aufgenommen wurde, wo dieses Tier heimisch ist? Wie glaubwürdig sind dann die anderen NASA-Fotos? Der Autor erläutert ausführlich die Technik der Apparatur und zieht in Zweifel, dass diese in der rauen Umgebung der Marsoberfläche – so wie von der NASA behauptet – funktionieren kann. Es liegen nur die Angaben der NASA vor.
    Wisnewski benennt direkt in den jeweiligen Kapiteln Quellen und Links, damit der Leser die Angaben nachvollziehen kann. Am Ende des Buches findet sich ein kurzes Bildverzeichnis sowie ein Sachregister mit Seitenangaben. Wie schon in den vorangegangenen Jahrbüchern, stellt der Autor kritische Fragen zu den Handlungsabläufen und befasst sich eingehend mit den jeweiligen Hintergründen. Auch stellt er bei Bedarf Zusammenhänge mit den geschichtlichen Hintergründen her. Sollten begründete Zweifel an der offiziellen Berichterstattung aufkommen, wird immer die Frage gestellt: wem nützt es? Leider fällt es manchmal etwas schwer, die vom Autor sehr präzise und belegten Fakten von eigenen Schlussfolgerungen zu unterscheiden. Es wäre wünschenswert, wenn er diese an das Ende des jeweiligen Kapitels setzen würde und auch dem Leser Raum für eine eigene Bewertung lassen würde. Die vom Autor überprüften Ereignisse können sich so abgespielt haben, wie sie in den Medien veröffentlicht worden sind. Allerdings auch so, wie es die Rückschlüsse von Herrn Wisnewski nahelegen. Einen hundertprozentigen und unwiderlegbaren Beweis für die Versionen beider Seiten gibt es leider nicht. In der Gesamtheit regt das Buch jedoch zum Nachdenken an und dazu, sich mit Informationen - woher sie auch kommen mögen - kritisch auseinander zu setzen.

  23. Cover des Buches Der zweite Tod des Che Guevara (ISBN: 9783000478079)
  24. Cover des Buches Castro (ISBN: 9783551713810)
    Reinhard Kleist

    Castro

     (14)
    Aktuelle Rezension von: Soeren

    Nachdem sich Reinhard Kleist bereits einen Namen mit Graphic Novels über Johnny Cash und Elvis gemacht hat, hat er sich 2010 die Biografie von Fidel Castro vorgenommen und daraus eine beeindruckende Bildergeschichte kreiert. Sie beginnt in Fidels Jugendjahren, wie sich der junge Kubaner aus idealistischen Gründen der Revolution anschließt und es nach mehrmaligen Versuchen mit seinen Gesinnungsgenossen (unter anderem Che Guevara) schafft, die alte Regierung zu stürzen. Anfangs möchte er die Demokratie und freie Wahlen anführen, doch die Angriffe der Amerikaner in der Schweinebucht und das daraus resultierende Embargo zwingen ihn dazu, die Freiheiten der kubanischen Bürger nach und nach einzuschränken. Obwohl er nur das Beste für sein Volk im Sinn, zwingt ihn der Verlauf der Geschichte zunehmend in die Rolle eines Diktators.
    Reinhard Kleist beschreibt den Werdegang des kubanischen Staatspräsidenten mit beeindruckenden Schwarz-Weiß-Bildern und viel Liebe fürs Detail. Manchmal ist es fast ein bisschen zu viel des Guten, vor allem wenn es um die vielen kleinen Geschehnissen zwischen den Hauptereignissen geht. Ein paar Kürzungen wären unter Umständen gut gewesen, aber beschweren möchte ich mich trotzdem nicht. So habe ich wenigstens ein allumfassendes Bild von Fidel Castro erhalten.

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