Bücher mit dem Tag "fiktion"
734 Bücher
- J. R. R. Tolkien
Der Herr der Ringe
(7.782)Aktuelle Rezension von: Hauke-LindemannObwohl man bei der zur Verfügung stehenden Auswahl auch als Vielleser kein Buch ein zweites Mal lesen müsste, um seiner Leidenschaft zu frönen, gibt es ein paar Bücher, bei denen ich das getan habe. Rekordhalter ist Herr der Ringe, den ich viermal gelesen habe. Tolkiens Fantasie und Kreativität sind schlicht nicht zu fassen, seine Sprachgewalt ist fantastisch, seine Liebe zum Detail, zum Ausmalen jeder Szene, so dass man sich tatsächlich in Tom Bombadils Haus oder im Fangorn Wald oder in Meduseld oder oder oder wiederfindet und beinahe den Geruch des jeweiligen Ortes wahrnehmen kann, unübertroffen. Frodos und Sams Kampf mit Kankra hat mich immer wieder mit einer Spannung gepackt, als wüsste ich noch nicht, wie er ausgeht, und mir sind jedes Mal die Tränen gekommen, wenn Frodo seine Liebsten am Ende bei den grauen Anfurten überrascht. Dieses Meisterwerk hat mich auch bei den Durchläufen zwei bis vier zuverlässig reingezogen, und es war, obwohl ich die Handlung ja inzwischen kannte, nie langweilig, sondern immer eine aufrichtige Freude, das alles nochmal erleben zu dürfen. Wenn es Anfang der 2000er nicht die Verfilmung gegeben hätte, würde ich die literarische Reise durch Mittelerde bestimmt noch öfter angetreten haben. Versucht habe ich es, aber als mein Frodo plötzlich nur noch wie Elijah Wood und mein Gandalf nicht mehr anders als Ian McKellen aussehen wollten, wurde mir klar, dass der Zauber weg ist. Ziemlich schade, auch wenn ich die Verfilmung grundsätzlich sehr mag. Das ändert aber natürlich rein gar nichts daran, dass dies ein wahrlich großartiges Buch ist und ein ganz klarer Meilenstein in meiner Lesehistorie.
- Jojo Moyes
Ein ganzes halbes Jahr
(11.861)Aktuelle Rezension von: WunderMoEine lebensfrohe junge Frau, verliert ihren Job und nimmt ohne Erfahrung oder überhaupt zu wissen auf was und wen sie sich einlässt eine Arbeit als Pflegerin für einen querschnittsgelähmten Mann an. Einst ein abenteuerlustiger Mann, ist dieser nach einem Unfall nicht nur querschnittsgelähmt, verbittert und hat beschlossen sein Leben durch Sterbehilfe in der Schweiz zu beenden, sondern macht auch allen in seinem Umkreis das Leben schwer. Sie setzt alles daran, ihm neue Lebensfreude zu schenken und seine Meinung zu ändern. Während ihrer gemeinsamen Zeit entwickeln die beiden eine tiefe Verbindung zueinander und sie hat das Gefühl die Lebensfreude in ihm wieder geweckt zu haben, doch am Ende trifft er seine Entscheidung – eine, die alles für immer verändert.
Jojo Moyes gelingt es mit Ein ganzes halbes Jahr, eine berührende Liebesgeschichte zu erzählen, die aufjedenfall über eine klassische Romanze hinausgeht. Besonders die Entwicklung zwischen den zwei Hauptcharaktern macht das Buch zu einem fesselnden Erlebnis. Moyes schafft es, ernste Themen mit Feingefühl und Humor zu verbinden. Der Roman ist bewegend, inspirierend und regt zum Nachdenken an – ein Buch, das man nicht mehr vergisst. Verbunden mit dem wundervollen Schreibstil aufjedenfall eine absolute Empfehlung für alle.
- Anna Todd
After truth
(3.329)Aktuelle Rezension von: aliceimbuecherland14Nachdem dem ersten Teil wollte ich wissen wie die beiden wieder zusammen finden.
Im zweiten Teil war es jedoch ein ständiges hin und her zwischen den beiden, gefolgt von einer Eifersuchtsszene nach der anderen. Die beiden sind sich wirklich nichts schuldig geblieben.
Für mich hat sich das Buch sehr gezogen und ich musste mich durchqäulen.
Zudem verstehe ich auch nicht, warum hundert mal erwähnt werden muss wie Tessa sich schminkt, die Haare macht oder sich anzieht.
- Joanne K. Rowling
Harry Potter und der Stein der Weisen (Harry Potter 1)
(19.468)Aktuelle Rezension von: Moidlvomberchich kenne Harry Potter noch als Kind, ich bin mir aber ehrlich gesagt nicht sicher ob ich jemals das Buch gelesen habe oder nur die Filme gesehen habe.
nun das wollte ich auf jeden Fall nachholen, denn die Harry Potter Reihe wird ja von groß und klein immer noch sehr gehypt....nun, so ganz verstehe ich diesem Hype leider nicht. ich habe mich tatsächlich sehr darauf gefreut...aber wurde wohl..nahja vielleicht etwas enttäuscht.
Der Schreibstil ist sehr...sehr sehr einfach gehalten, diesen hätte ich mir tatsächlich etwas bildhafter und plastischer vorgestellt, gerade weil es ein Kinderbuch ist finde ich es irgendwie etwas...."fad" (aber vielleicht liegt das einfach daran dass ich mittlerweile als Erwachsener zähle) es passiert zwar immer wieder etwas, aber so ganz in den bann hat mich die Geschichte leider nicht gezogen, ich bin immer wieder abgeschweift und war nie so richtig drin, hab nie so richtig mit gefiebert.
das Buch habe ich aber trotzdem recht schnell gelesen, es hat ja "nur" 300 Seiten...ich werde die ganze Reihe auf jeden Fall lesen, vielleicht baut sie ja noch etwas auf, ich lass mich einfach überraschen.alles i allem war der erste Band von Harry Potter jetzt für mich persönlich kein Highlight. ich werde mir aber dennoch nochmal das Hörbuch dazu anhören
- Suzanne Collins
Die Tribute von Panem 1. Tödliche Spiele
(17.853)Aktuelle Rezension von: FranklinTummescheitIm dystopischen Staat Panem, der aus den Trümmern Nordamerikas entstand, herrscht das reiche Kapitol mit brutaler Härte über die zwölf unterdrückten Distrikte. Als Bestrafung für einen früheren Aufstand müssen jährlich je ein Junge und ein Mädchen aus jedem Distrikt an den "Hungerspielen" teilnehmen – einem tödlichen Wettkampf, der landesweit im Fernsehen übertragen wird.
Die 16-jährige Katniss Everdeen aus Distrikt 12 meldet sich freiwillig, als ihre kleine Schwester ausgelost wird. Gemeinsam mit Peeta Mellark, dem männlichen Tribut ihres Distrikts, wird sie in eine Arena geschickt, in der nur einer überleben darf. Zwischen tödlichen Fallen, Kameras und Allianzen beginnt ein erbitterter Kampf ums Überleben – und um ihre Menschlichkeit.
Suzanne Collins schafft mit dem ersten Band der Panem-Trilogie ein fesselndes, emotional aufwühlendes Leseerlebnis, das zugleich spannend und gesellschaftskritisch ist. Die Autorin kombiniert actionreiche Spannung mit einer vielschichtigen Heldin, die durch Mut, Mitgefühl und inneren Zwiespalt besticht. Der Roman reflektiert kritisch über Medienmanipulation, Machtmissbrauch und soziale Ungleichheit, ohne dabei die persönliche Geschichte seiner Hauptfigur aus den Augen zu verlieren.
Die Sprache ist klar und direkt, der Erzählstil aus der Ich-Perspektive verleiht Katniss’ innerem Konflikt Tiefe und macht die Brutalität der Spiele umso eindringlicher. Tödliche Spiele ist nicht nur ein Jugendbuch, sondern auch ein gesellschaftlicher Spiegel – spannend, berührend und erschreckend real.
- Timur Vermes
Er ist wieder da
(3.405)Aktuelle Rezension von: Pegasus1989Ein recht gelungenes Werk. Ich habe mir den Film vor Jahren im Kino angesehen und habe so gelacht. Es soll zwar eine Satire sein, jedoch passt einiges doch recht gut zu Hitler. Der Film ist gut gemacht und auch die Rollenbesetzung ist gut gelungen. Neben vielen witzigen Szenen merkt man, was für ein Typ Mensch Hitler ist und hat nebenher auch immer noch im Kopf, dass er den Krieg gewollt hat. Es ist einfach zum Brüllen komisch, wie er sich in einer Nachkriegszeit zurecht finden muss, in der ganz andere Gegebenheiten herrschen, als er sie aus seiner damaligen Zeit gewohnt war.
- Carlos Ruiz Zafón
Der Schatten des Windes
(5.815)Aktuelle Rezension von: Alexandra_CIm Mittelpunkt steht der junge Daniel, dessen Vater eine Buchandlung in Barcelona betreibt. Er selbst arbeitet in einer Druckerei und es ranken sich viele Ereignisse in der Geschichte, die Daniel zu Nachforschungen veranlassen, die wiederum nicht ungefährlich sind. Nebenbei ist auch eine Romanze eingeflochten.
- Jonas Jonasson
Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand
(5.935)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerDas Buch ist nett geschrieben und hat doch die ein oder andere unerwartete Wendung. Die Geschichte seit ca. 1900 mal aus einer ganz anderen Perspektive gesehen. Dass die Geschichte an sich sehr unlogisch ist, macht hier gerade den Charme aus.
Trotzdem hat mich das Buch leider nicht wirklich fesseln können, so dass ich mich teilweise aktiv dazu bringen musste weiterzulesen.
- Anna Todd
After passion
(4.886)Aktuelle Rezension von: GarneleIch war von Anfang an sehr in dieses Buch hineingezogen. Die Geschichte hat mich direkt in ihren Bann gezogen, und anfangs konnte ich mich sehr gut in die Protagonistin hineinversetzen. Leider fand ich sie mit fortschreitender Handlung zunehmend naiv, und das Hin und Her wurde mit der Zeit eher langweilig, weil es sich immer wiederholte. Das Buch hätte bestimmt 200 Seiten kürzer sein können.
Trotzdem finde ich die Geschichte an sich sehr schön, und das Ende hat mich total geflasht. Ich freue mich darauf, den nächsten Teil zu lesen, um mehr über Hardin herauszufinden.
- E. L. James
Fifty Shades of Grey - Geheimes Verlangen
(10.315)Aktuelle Rezension von: LandiSchwer einzuschätzen, inwieweit der weltweite Erfolg der Buchreihe auf dessen sexuelle Inhalte zurückzuführen ist. Für mich persönlich ist Fifty Shades of Grey in erster Linie eine gut geschriebene Liebesgeschichte und das umso mehr im Vergleich zu dem lieblosen, pornografischen Schund, welcher den Großteil des Erotik-Genre auszumachen scheint. Die erotischen Elemente hätten für mein Dafürhalten zwar sparsamer ausfallen können, aber sie störten mich nicht im Lesefluss und die anfänglich klar umrissenen Positionen von krankhafter Dominanz und bedingter Unterwerfung rücken im Laufe der Geschichte zu Gunsten der Liebe immer mehr in den Hintergrund.
- J. R. R. Tolkien
Der kleine Hobbit
(4.710)Aktuelle Rezension von: Pegasus1989Ich habe von diesem Buch grade mal die ersten 20-30 Seiten geschafft und es dann resigniert aufgegeben. Auch an den Herrn der Ringe habe ich mich dann nicht mehr gewagt und möchte es auch nicht. Der Schreibstil ist mir zu geschwollen gewesen. Hinzu kommt, dass ich es nicht schön finde, wie mit Bilbo ganz zu Anfang umgegangen wird und wie undankbar man jemandem ist, der Gastfreundschaft leisten möchte. Erschwerend kommt hinzu, dass ich mir vor meinem geistigen Auge kein wirkliches Bild von Hobbits, Orks etc. machen kann. Hexen, Vampire, Werwölfe, Feen, Elfen, Zwerge, Riesen, Drachen, Gnome etc., kann ich mir gut vorstellen, aber Orks und Hobbits so gar nicht. Die Harry-Potter-Bücher finde ich im Vergleich zu den Hobbit-Werken um einiges besser und auch angenehmer vom Schreibstil.
- George Orwell
1984
(4.228)Aktuelle Rezension von: m_massa1984 von George Orwell
BIG BROTHER IS WATCHING YOU.
Ein Klassiker, der aktueller nicht sein könnte.
In 1984 entwirft George Orwell das erschreckende Bild einer totalitären Gesellschaft, in der die Kontrolle bis in die Gedanken reicht. Jeder Schritt wird überwacht, jede Regung registriert – Freiheit existiert nur noch als Wort ohne Bedeutung. Und doch regt sich Widerstand im Herzen des Systems …
Was Orwell bereits 1948 zu Papier brachte, wirkt heute fast unheimlich prophetisch. Seine düstere Vision eines durchorganisierten Überwachungsstaates, in dem Individualität ausgelöscht und Wahrheit manipuliert wird, lässt einen auch Jahrzehnte später noch sprachlos zurück.
✍️ Meine Rezension:
Ich bin eher zufällig auf 1984 gestoßen – und war absolut überrascht, wie sehr mich dieses Werk gepackt hat! Dass ein Roman aus den 1940er Jahren so eine Sogwirkung entfalten kann, hätte ich ehrlich nicht erwartet.
Die Geschichte ist spannend, erschreckend und zutiefst bedrückend. Orwell schafft es, mit wenigen Worten eine Welt zu entwerfen, die einem unter die Haut geht.
Die Hauptfiguren wirken trotz des kalten Systems nahbar und menschlich, und die ständige Bedrohung durch Überwachung und Verrat sorgt für einen permanenten Spannungsbogen.
Besonders eindrucksvoll fand ich, wie subtil Orwell die Mechanismen von Macht, Manipulation und Angst beschreibt – und wie zeitlos diese Themen sind.
Ein Buch, das nicht nur zum Nachdenken anregt, sondern regelrecht nachwirkt.
Ganz klare Empfehlung: 5 von 5 Sternen!
Ein Buch, das jeder gelesen haben sollte.
Unbezahlte Werbung - selbst gekauft.
- Joanne K. Rowling
Harry Potter und die Kammer des Schreckens
(11.492)Aktuelle Rezension von: MoidlvomberchDer zweite Teil war wie ich finde einen klitze kleinen Ticken besser, wohl weil man schon alles etwas kannte, dennoch war es leider auch diesmal wieder kein Highlight, ich hätte mir auch bei diesem Buch einen bildhafteren, plastischeren, vielleicht auch zauberhafteren und magischeren Schreibstil gewunschen, für mich persönlich ist dieser zu einfach gehalten als dass er mich abholen und ins Buch entfürhen konnte, auch hier bin ich immer mal wieder abgeschweift.
was ich aber schön finde (auch schon im ersten Teil) ist dass die Kapitel in sich immer "abgeschlossen" sind so ist es zum vorlesen sehr gut geeignet...ein Kapitel dauert dann auch immer ca eine gute halbe stunde.
auch hier ist wieder einiges passiert, so recht Spannung wollte bei mir aber dennoch nicht aufkommen, aber wie ich beim ersten Teil ja schon sagte ist es hald doch ein Kinderbuch, und ich eben auch einfach eine erwachsene, vielleicht liegt es einfach daran dass ich den Hype nicht so ganz nachvollziehen kann :-)
ich werde aber dennoch die Reihe tapfer weiter lesen :-) - Walter Moers
Die Stadt der Träumenden Bücher
(3.475)Aktuelle Rezension von: wintergirlDer Inhalt
Die Stadt der Träumenden Bücher handelt von Hildegunst von Mythenmetz, einem jungen unveröffentlichten Dichter, der auf der Suche nach dem Verfasser eines genialen Manuskripts ist.
Die Charaktere
Der Roman wird aus der Sicht des jungen Lindbandwurms Hildegunst von Mythenmetz erzählt. Ich bin leider nicht mit dem Protagonisten warm geworden. Er hat zu wenig Tiefe und ich habe in den 347 Seiten, die ich gelesen habe, keine Charakterentwicklung erkennen können.
Tatsächlich fand ich eher andere Charaktere gut ausgearbeitet, wie zum Beispiel Smeik oder die Buchlinge.Die Handlung
Der Hauptplot war gut ausgearbeitet. Leider wurde dieser durch die ständigen Einwürfe von unwichtigen Informationen zerstört. Man wurde regelrecht von dieser Informationsflut ertränkt. Mir ist bewusst, dass der Autor mit den fiktiven Büchern und Autoren die Signifikanz der Literatur in seiner Welt unterstreichen will, aber genau das war mitunter ein Grund, warum ich den Roman leider abgebrochen habe. Es ist wirklich schade, denn trotz allem fand ich die Handlung sehr spannend, weshalb ich mir im Nachhinein eine Zusammenfassung im Internet durchgelesen habe. Der Roman hat so viel Potenzial, wenn nicht diese ganzen Abschweifungen den roten Faden zerissen hätten.
Der Schreibstil
Niemand kann bestreiten, dass der Schreibstil originell ist. Am Anfang war er sogar das, was dem Buch seinen Charme gegeben hat. Auf Dauer jedoch ging er mir leider extrem auf die Nerven. Der Roman hat sich gelesen, als versuche der Autor auf Teufel-komm-raus witzig zu sein. Das hat mich negativ überrascht, denn ich kenne andere künstlerische Schöpfungen des Autors, die mir sehr gefallen haben. Auch die Anhäufungen von fantasievollen Neologismen war anfangs sehr erfrischend, doch mit sprachlichen Mitteln ist es wie mit Gewürzen - man muss sie in Maßen nutzen.
Die Illustrationen
Die Illustrationen waren ein Grund, warum ich das Buch gekauft habe. Ich finde es schön, wie liebevoll sie gemacht sind, aber ich hätte mir gewünscht, dass dem Text auch so viel Aufmerksamkeit geschenkt worden wäre, wie den Illustrationen.
Mein Fazit
Die Grundidee des Buches ist spannend, und daher finde ich es sehr schade, dass der Schreibstil und das Einwerfen von unnötigen Informationen die Geschichte kaputtgemacht haben. Auch wenn ich das fast nie mache, muss ich dem Roman nur zwei Sterne geben - Ich kann ihn leider nicht weiterempfehlen.
- Frank Schätzing
Der Schwarm
(5.426)Aktuelle Rezension von: Linda7820Vor der kanadischen Küste von Vancouver Island zeigen sich die Wale nach langer Abwesenheit plötzlich äußerst aggressiv. An der australischen Küste kommt es zu unerwarteten Angriffen von großen Mengen Haien und Quallen auf Menschen. Unbekannte Muscheln machen Schiffe manövrierunfähig, und in Frankreich verbreiten Hummer eine tödliche Krankheit. Zunächst scheint es sich um eine ungewöhnliche Ansammlung von Zufällen zu handeln, doch immer mehr Meerestiere weltweit scheinen gezielt gegen Menschen und von Menschen geschaffene Objekte vorzugehen. Während die Situation sich weiter zuspitzt, untersuchen Wissenschaftler im Auftrag des Krisenstabes von Kanada und den USA die Ursachen für diese Vorfälle. Schließlich entdecken sie, dass ein Plan einer fremdartigen Intelligenz dahintersteckt. Die Handlung wird abwechselnd aus der Perspektive mehrerer Hauptcharaktere erzählt, wobei der Fokus hauptsächlich auf vier Figuren liegt: dem kanadischen Intelligenzforscher und Walexperten Leon Anawak, dem norwegischen Meeresbiologen Sigur Johanson, der Wissenschaftsjournalistin Karen Weaver und General Commander Judith Lee, der Leiterin des Krisenstabes. Ich fand „Der Schwarm“ überwiegend spannend, auch wenn es an einigen Stellen ein paar Längen gab. Bei einigen Charakteren wird im Verlauf der Geschichte ihre Lebensgeschichte auf mehreren Seiten zusammengefasst, was ich mir kürzer gewünscht hätte. Die Gefühle und Gedanken der Hauptcharaktere werden jedoch gut beschrieben, sodass ich ihre Handlungen gut nachvollziehen konnte. Eine gute Portion Action gibt es vor allem in der Mitte und gegen Ende des Buches. Der Autor scheut sich nicht, Charaktere sterben zu lassen. Der Schreibstil ist flüssig und angenehm, und die bildhaften Beschreibungen ermöglichen es mir, die Szenen gut vorzustellen. Obwohl auch Ereignisse in anderen Regionen thematisiert werden, spielt die Handlung hauptsächlich in Nordamerika, Europa und im Atlantik. In die Handlung sind viele Informationen über die Ozeane, unsere Abhängigkeit von ihnen sowie deren Verschmutzung und Ausbeutung eingebunden, wobei die dahinterstehende Denkweise kritisiert wird. Insgesamt ist „Der Schwarm“ ein packender Umwelt- und Wissenschaftsthriller, der eine immense Rechercheleistung zeigt. Manchmal war die Fülle an Fachwissen jedoch etwas überwältigend.
- Jostein Gaarder
Sofies Welt
(4.486)Aktuelle Rezension von: Pegasus1989Ich kenne die Geschichte sowohl als Hörspiel, als auch als Buch. Beide Varianten haben mich überzeugt. Besonders der Erkenntnis, dass Lego das genialste Spielzeug der Welt wäre, mit dem man alles bauen könnte, kann ich nur zustimmen. Aber auch ansonsten hat dieses Buch einige amüsante Situationen und viele lehrreiche Einblicke in die Philosophie. Spannung und eine sich aufbauende Freundschaft fehlen hier ebenfalls nicht. Es lohnt sich, dieses Werk mehrmals zu lesen, da es immer wieder neue Perspektiven bietet.
- Suzanne Collins
Die Tribute von Panem 3. Flammender Zorn
(8.275)Aktuelle Rezension von: FranklinTummescheitKatniss Everdeen wurde aus der Arena gerettet – doch Peeta ist in den Händen des Kapitols. Sie erwacht im lange totgeglaubten Distrikt 13, dem Zentrum des Widerstands. Von der Rebellenführung soll sie zur Spotttölpel-Ikone der Revolution werden, um die Aufstände in den Distrikten anzufeuern.
Zerrissen zwischen Trauer, Wut und Pflicht erklärt sich Katniss schließlich bereit, diese Rolle zu spielen – doch nur unter eigenen Bedingungen. Während sie durch Propaganda, Gefechte und Verluste geht, muss sie sich nicht nur gegen Präsident Snow stellen, sondern auch erkennen, dass die neue Ordnung möglicherweise ebenso gefährlich ist wie die alte.
Der Weg zur Freiheit ist blutig, voller moralischer Dilemmata – und endet in einem persönlichen Opfer, das Katniss für immer verändern wird.
Flammender Zorn ist ein düsterer, schonungsloser Abschluss der Trilogie, der zeigt, wie grausam und komplex Revolutionen sein können. Suzanne Collins setzt nicht auf spektakuläre Heldenmomente, sondern auf die leisen, zermürbenden Seiten des Widerstands – mit einer Katniss, die psychisch am Ende ist und trotzdem weitermacht.
Der Fokus liegt nur am Rande auf Action, sondern eher auf psychologischer Tiefe, ethischen Entscheidungen und politischer Manipulation. Einige Fans könnten den ruhigeren Mittelteil als zäh empfinden, doch gerade darin liegt die Stärke des Romans: Er ist unbequem, ehrlich und konsequent. Das Ende ist bitter, aber glaubwürdig – und bleibt lange im Kopf.
- Walter Moers
Die 13 ½ Leben des Käpt'n Blaubär
(2.243)Aktuelle Rezension von: BookLover_LinIch habe dieses Buch so geliebt. Der Schreibstil ist einfach einmalig.
Ich habe mich beim Lesen einfach gut gefühlt und musste oft Schmunzeln. Es hat so viel Spaß gemacht, "die 13 ½ Leben des Käptn Blaubär" zu lesen!
Es ist vielleicht nicht für jeden etwas, aber ich denke, es kann Kindern und Erwachsenen Spaß machen. Für mich war es ein absolutes Wohlfühlbuch!
- Marc Elsberg
BLACKOUT - Morgen ist es zu spät
(1.578)Aktuelle Rezension von: Linda7820"Blackout" von Marc Elsberg ist ein packender Thriller, der sich mit den katastrophalen Folgen eines großflächigen Stromausfalls in Europa beschäftigt.
Die Geschichte beginnt, als in ganz Europa plötzlich der Strom ausfällt. Es gibt keine Erklärung, und der gesamte Kontinent stürzt ins Chaos. Die Menschen sind auf ihre Grundbedürfnisse angewiesen, aber ohne Strom gibt es keine Wasserversorgung, keine Heizung, keine Kommunikation und keine funktionierenden Banken oder Geschäfte. In kürzester Zeit geraten die gesellschaftlichen Strukturen ins Wanken. Besonders dramatisch wird die Situation in Krankenhäusern, Tankstellen und Atomkraftwerken, die auf kontinuierliche Energie angewiesen sind.
Im Mittelpunkt der Handlung steht Piero Manzano, ein ehemaliger Hacker, der schnell bemerkt, dass dieser Stromausfall kein Zufall sein kann. Während die Behörden wie Europol und die deutsche Bundesregierung fieberhaft nach Antworten suchen, begibt sich Piero auf eine gefährliche Reise, um der Wahrheit auf den Grund zu gehen. Trotz vieler Widerstände kämpft er darum, Verbündete zu finden und herauszufinden, wer hinter diesem groß angelegten Angriff steckt.
Die Geschichte zeigt auf erschreckende Weise, wie verletzlich unsere moderne Gesellschaft ist und wie schnell die stabilen Strukturen zusammenbrechen können, wenn ein essentieller Bestandteil wie der Strom ausfällt. Es wird deutlich, dass die Abhängigkeit von Elektrizität und Technologie in unserer Welt enorm ist – und dass wir uns der Risiken, die damit verbunden sind, oft nicht bewusst sind.
Das Buch besticht durch seine fundierte Recherche und die lebendige, bildhafte Erzählweise. Elsberg schildert die Situation so realistisch, dass der Leser sich in die bedrängte Lage der Menschen hineinversetzen kann. Die Spannung bleibt bis zum Schluss hoch, und der Thriller endet mit einem packenden Finale, das viele Fragen aufwirft und zum Nachdenken anregt.
Zusammengefasst: Blackout ist ein intensiver Thriller, der nicht nur unterhält, sondern auch einen kritischen Blick auf die Abhängigkeit der modernen Welt von Technologie und Energie wirft. Es ist eine warnende Geschichte über die Gefahren eines weltweiten Stromausfalls und dessen Auswirkungen auf die Gesellschaft.
- Veronica Roth
Die Bestimmung - Letzte Entscheidung
(3.105)Aktuelle Rezension von: bibliophilara„Die Bestimmung – Letzte Entscheidung“ ist, wie der Titel schon erahnen lässt, der letzte Band der dystopischen Jugendbuch-Trilogie von Veronica Roth. 2014 erschien es auf Deutsch. 2016 kam dessen Verfilmung „Die Bestimmung – Allegiant“ in die Kinos, die lediglich die erste Hälfte des Buches wiedergibt, da dieses ursprünglich in zwei Filme gesplittet werden sollte, wie es beispielsweise bei „Die Tribute von Panem“ oder der „Twilight-Saga“ auch der Fall war. Allerdings floppte die dritte Verfilmung so sehr, dass der 2017 geplante Film „Die Bestimmung – Ascendant“ nie produziert wurde. Insgesamt wichen die Filme zunehmend von den Büchern ab. Besonders große Kritik erntete der Filmcharakter Edgar, der in der Buchvorlage überhaupt nicht existiert.
Nach der Ermordung von Jeanine Matthews regieren nun die Fraktionslosen, angeführt von Evelyn Johnson-Eaton, die eingezäunte Stadt Chicago. Die fünf Fraktionen, mit denen die 16-jährige Beatrice Prior und ihr 18-jähriger Freund Tobias Eaton aufgewachsen sind, existieren nicht mehr. Die Stadt verfällt in anarchistische Verhältnisse, denn die Fraktionslosen unterdrücken und terrorisieren nun jene, die sie zuvor unterdrückt haben. Tris, Four und einige ihrer Freunde schließen sich den sogenannten Getreuen an, die der Videobotschaft von Edith Prior Folge leisten und die Welt jenseits des Zaunes erreichen wollen. Doch der Weg dahin ist voller lebensbedrohlicher Gefahren.
„Ich gehe in meiner Zelle im Hauptquartier der Ken auf und ab.“, ist der erste Satz des ersten Kapitels, ein doch recht unspektakulärer Satz. Tris ist an dieser Stelle zusammen mit ihren Freundinnen Christina und Cara inhaftiert, weil sie den Sturz der Ken durch die Fraktionslosen nicht offen unterstützt haben und auf ihre Anhörung warten. Zwar erzählt Tris weiterhin im Präsens und der Ich-Perspektive, allerdings kommt mit Tobias nun ein zweiter Erzähler hinzu, der in selben Tempus und derselben Perspektive erzählt, was zeitweise verwirrend sein kann, da sich die beiden Charaktere sprachlich häufig ähneln, sodass man sie nicht immer unterscheiden kann. Vor allem, wenn man ein unterbrochenes Kapitel fortsetzt, kann es manchmal zu Verwechslungen kommen, was man hätte vermeiden können, wenn der Name der Erzählers auf jeder Doppelseite am Rand vermerkt ist, wie es zum Beispiel bei „Cassia & Ky“ war. Zwischendurch habe ich auch das Hörbuch gehört, was die Verwirrung aber nur noch vergrößerte, weil die Erzählerin Janin Stenzel sowohl den Part von Tris, als auch den von Tobias liest. Schon allein weil hier am männlichen Leser gespart wurde, kann ich das Hörbuch nicht empfehlen.
In der Rezension von „Die Bestimmung – Tödliche Wahrheit“ habe ich bereits erwähnt, dass Tobias mir zu profillos wirkt. Ich hatte gehofft, dass sich seine Persönlichkeit, jetzt wo er selbst Erzähler ist, nun doch noch entfaltet. Das geschieht auch teilweise, aber insgesamt zu selten und zu spät. Ursprünglich wollte Roth übrigens die gesamte Trilogie aus Tobias‘ Perspektive schreiben, hatte dann aber das Gefühl, dass er nicht die richtige Wahl für den Protagonisten ist und hat sich letztendlich für Tris entschieden.
Die Fraktion, die Tris im ersten Band als die verfeindete Fraktion betrachtet hat, obwohl ihr Bruder zu ihnen gewechselt ist, sind die Ken. Ihre Tugenden sind Wissensdurst und Erfindergeist. Unwissenheit und Bildungsferne sehen sie als Ursache für Krieg und Leid. Sie tragen blaue Kleidung und meist eine Brille. Ihr Symbol ist ein Auge, ihr Element das Wasser. Sie sind geschickte Informatiker und haben viel Umgang mit Computern. In den Augen der anderen Fraktionen zeichnen sich die Ken vor allem durch ihre Arroganz, Engstirnigkeit, Manipulation und Machthunger aus. Sie betreiben außerdem Forschungsarbeiten, weshalb sie eine von zwei tragenden Säulen im gesellschaftlichen System ausmachen.
Ein Aspekt, der mich in den vorherigen Bänden schon gestört hat, hier aber noch weiter in den Vordergrund rutscht, ist der Mangel an Recherche in puncto Medizin und Biologie. Als Tris in den ersten beiden Bänden eine Injektion von verschiedenen Seren bekommt, werden ihr die Spritzen im rechten Winkel in den Hals gestochen, was natürlich medizinisch betrachtet völlig bescheuert und sogar gefährlich ist. Wenn man jemandem eine Kanüle so in den Hals sticht, kann man Blutgefäße, Nervenbahnen, die Speiseröhre oder sogar die Luftröhre treffen. Auch in diesem Band soll Tris wieder eine Injektion erhalten, wobei sie darauf besteht, sich selbst zu spritzen, was dann auch zugelassen wird. Aber woher soll Tris die Fachkenntnisse haben, um sich selbst eine Spritze geben? Und woher weiß sie, welche Applikationsform die richtige ist, beziehungsweise was eine Applikationsform überhaupt ist? Auch hier sticht sie sich wieder im rechten Winkel in die Ellenbeuge. Die Ellenbeuge deutet darauf hin, dass sie eine Vene treffen wollte, der Einstichwinkel ist dafür aber falsch. Später wird auch noch eine Impfung durchgeführt, wobei die Betroffenen sich auch erneut selbst spritzen und dabei unterschiedliche Einstichstellen wählen. Bei Christina wird sogar explizit erwähnt, dass sie nach einer Vene im Arm sucht. Dumm nur, dass Impfungen fast ausschließlich intramuskulär, also meist in den Oberarm gegeben werden, aber niemals intravenös. Das wissen die Charaktere natürlich nicht, weil sie nicht ausgebildet sind und riskieren dabei ihre Gesundheit. Warum man es ihnen überhaupt erlaubt, deutet weniger auf Verantwortungslosigkeit, als auf schlechte Recherche hin. Die mangelnde Recherche bezieht sich aber nicht nur auf Injektionen, sondern auch auf Virologie und Genetik, wobei heutigen wissenschaftlichen Erkenntnissen widersprochen werden, die mit pseudowissenschaftlichen Argumenten ersetzt werden.
Das dystopische Leitmotiv, das hier erstmals ganz in den Vordergrund rückt, ist der Überwachungsstaat. Tris erfährt, dass in ganz Chicago Kameras verteilt sind, die sie und ihre Mitmenschen ständig gefilmt haben. Der Überwachungsstaat ist spätestens seit Orwells „1984“ ein beliebtes dystopisches Motiv, aber auch in der realen Welt wird die Kritik an Überwachungsstaaten immer wieder laut. Diese begann 2001 nach den Terroranschlägen des elften Septembers. In Deutschland gab es zuletzt 2013 Proteste, als die Überwachungsaffäre der USA publik wurde, aber auch die Stasi überwachte Regierungsgegner der ehemaligen DDR. China ist inzwischen schon ein Überwachungsstaat mit über 200 Millionen Überwachungskameras auf öffentlichen Plätzen, die mit einer Gesichtserkennungssoftware arbeiten.
Die Leitmotive klassischer Jugendliteratur haben sich im Verlauf der Trilogie stark verändert. Waren es anfangs der Schulabschluss und der Einstieg ins Berufsleben, die Loslösung von den Eltern und der ersten großen Liebe, geht es im letzten Band vielmehr um die ersten Beziehungskonflikte, Trauer um Verstorbene und Identitätskrisen, was einerseits düsterer, andererseits aber auch reifer ist.Leider habe ich für „Die Bestimmung – Letzte Entscheidung“ überdurchschnittlich lange gebraucht, was primär daran liegt, dass das Buch streckenweise sehr langatmig ist. Zwischendurch gibt es immer wieder Lichtblicke und bemerkenswerte Zitate wie: „Die Welt ist so unendlich, dass sie unsere Macht weit übersteigt – dass wir längst nicht so groß sein können, wie wir glauben. Verschwindend gering.“, aber insgesamt verliert Roth hier zu häufig den roten Faden, sodass sich gerade der mittlere Teil des Buches wie Kaugummi zieht.
Das Ende konnte mich dann aber doch noch überraschen. Es ist die bisher erste dystopische Jugendbuch-Trilogie, die ihre Geschichte auf diese Art und Weise enden lässt. Viele Fans waren bestürzt und enttäuscht davon, aber ich bin der Meinung, dass dies das bestmögliche Ende war, das hätte gewählt werden können. Tatsächlich rettet das außergewöhnliche Finale in mancher Hinsicht das Buch ein wenig und entschädigt den ein oder anderen Durchhänger. Es reicht aber nicht aus, um mich weiter mit der Reihe zu beschäftigen und den additionalen vierten Band namens „ Die Bestimmung – Fours Geschichte“, der im Prinzip nur die Vorgeschichte von Tobias Eaton ist, zu lesen.
Wenn man froh ist, ein Buch endlich beendet zu haben, ist das nie ein gutes Zeichen. „Die Bestimmung“ ist eine typische Jugendbuch-Trilogie. Der erste Band ist noch stark, während die Folgebände Schritt für Schritt nachlassen. „Die Bestimmung – Letzte Entscheidung“ erhält Minuspunkte für das Anwenden von zwei Erzählern, die ständig aufeinander hocken, wobei der männliche Protagonist zu selten Eigencharakter beweist. Außerdem für die mangelhafte medizinische Recherche und die pseudowissenschaftlichen Argumente. Dazu kommt noch der langatmige Mittelteil. Da können das außergewöhnlich mutige Ende und die vereinzelt gelungenen Dialoge auch nur noch Schadensbegrenzung leisten. Deshalb erhält der dritte Band von mir zwei von fünf Federn. Ich schließe es aber nicht aus, in Zukunft noch andere Bücher von Veronica Roth zu lesen.
- David Foster Wallace
Unendlicher Spaß
(178)Aktuelle Rezension von: MaternaKuhnDieses Werk ist der Ironman der Literatur. Wer dieses Buch wirklich bis zur letzten Zeile durchgehalten hat, sollte vom Kiepenheuer & Witsch Verlag ein Finisher-T-Shirt zugeschickt bekommen. Mit 1551 Seiten oder 3.486 KB setzt David Foster Wallace alles daran, in Marcel Proust’s Fussstapfen zu treten. Die ganz persönliche Lesezeit betrug ein Jahr. War es eine verlorene Zeit? Machen wir uns auf die Suche.Gewöhnlicherweise beginnt eine Rezension mit einer Zusammenfassung des Inhalts in Stichworten. Aber bei Foster Wallace ist nichts gewöhnlich, schon gar nicht der Inhalt. Es geht im weitesten Sinne um eine Tennisakademie. Es geht zum Beispiel auch um James O. Incandenza, den exzentrischen Gründer dieser Tennisakademie, der gleichzeitig auch Regisseur ebenso exzentrischer Kurzfilme war, bevor er sich irgendwann mit dem Kopf in der Mikrowelle das Leben nahm. Seine Frau und seine Söhne waren oder sind Teil der Akademie; die einen als Spieler, die Mutter als Dozentin und Co-Rektorin. Es geht aber auch um ein Heim für Suchtabhängige jeder Couleur, das nur unweit von der Tennisakademie beheimatet ist. Und es geht um eine kanadische Widerstandsgruppe von Rollstuhlfahrern, die aus irgendeinem bis zum Schluß unbekannten Grund hinter einer Videokassette aus dem Schöpfungsfundus von Incandenza herjagen. Wobei kanadisch eigentlich nicht richtig ist, weil sich in dem futuristisch angelegten Roman Kanada mit den USA und Mexiko zu den sogenannten O.N.A.N.-Staaten zusammengeschlossen hat.Der Versuch einer Inhaltsangabe muss an dieser Stelle wegen Sinnlosigkeit abgebrochen werden. Wer nach Inhalt oder gar einem durchgehenden Handlungsfaden sucht, ist bei Unendlicher Spaß falsch. Der Autor wirft dem Leser Mosaiksteine zu, die dieser die längste Zeit versucht, mühsam zu einem Bild zusammenzusetzen, um am Schluss zu erfahren, dass es gar kein Bild gibt. Der Roman endet an einer scheinbar beliebigen Stelle. Das Werk lebt vom Augenblick. Seite für Seite.Irgendwann erkennt man, dass man seinen gewohnten Stil des Buchlesens adaptieren und sich einer neuen Dimension des Lesens öffnen muss. Als wenn man im Kunstmuseum von den alten Meistern des Mittelalters zum allerersten Mal in die Abteilung für abstrakte Kunst wechselt. Und so wie man in einem abstrakten Gemälde nicht nach Gegenständen suchen sollte, muss man Foster Wallace seitenlang einfach nur auf sich wirken lassen. Der Mann ist ein linguistischer Vulkan, sein sprachliches Repertoire ist beeindruckend. Und wo seine/unsere Sprache nicht ausreicht, erfindet er einfach neue Worte und Begrifflichkeiten. Deshalb auch grenzenlose Hochachtung für Ulrich Blumenbach, der in der Tat fünf (!) Jahre an der Übersetzung gearbeitet hat und es zum Beispiel schaffte, nicht nur die komplexesten Wortschöpfungen zu intonieren, sondern zum Beispiel auch schwierige, eher lautmalerische Passagen mit englischer Sprache und Schweizer Akzent ins deutsche Pendant zu transferieren.Natürlich hat solch ein Buch zwangsläufig auch seine Längen und Hänger, und das nicht zu knapp. Dann ist der Leser der Wanderer durch die Wüste, wartend auf die nächste Oase. Und die liefert Foster Wallace sehr zuverlässig immer wieder. Als dieses Werk entstand, musste sich sein Kopf wie ein sprühender Geysir anfühlen, denn das Buch ist ein Spiegelbild seiner unbändigen Kreativität, seiner Schaffenskraft, seiner Energie, seiner Kompetenz in vielen Themen, aber auch seiner mentalen Verwirrungen. Allein seine Fußnoten erstrecken sich oft über viele Seiten und haben wiederum weitere Fußnoten, weil er es offensichtlich nie ganz schaffte, alles unterzubringen, was ihm in den Sinn kam. Allerdings wird in manchen Passagen auch deutlich, wie schmal der Grat zwischen Genialität und Schrott oft ist.Unendlicher Spaß gilt als ein zentrales Werk der US-amerikanischen Literatur der 1990er Jahre und wurde vom Time Magazin zu den 100 besten englischsprachigen Romanen gerechnet. Diese Einschätzung erfuhr posthum eine weitere Aufwertung. Wallace nahm sich 2008 nach schweren Depressionsphasen und langer Alkoholabhängigkeit im Alter von 46 Jahren das Leben.Wer sich an dieses Werk heranwagt, sollte sich von den standardisierten Lese-Erwartungen loslösen, viel Zeit haben und sollte offen sein für experimentelle Literatur. Dann kann Unendlicher Spaß eine bereichernde Erfahrung sein. - Jojo Moyes
Ein ganz neues Leben
(1.934)Aktuelle Rezension von: AukjeNicht ganz ein Jahr nach Will's Tod, lebt Louisa nun in ihrer eigenen Wohnung in London, die sie sich von Will's hinterlassenem Geld gekauft hat. Allerdings ist Lou mittlerweile ein Schatten ihrer selbst. Sie sie ist immer noch nicht ganz über seinen Tod hinweg, hat ein wenig ihre Lebensfreude verloren und trägt nicht mehr ihre geliebte Second-Hand-Kleidung. Zudem arbeitet sie in einer Bar am Flughafen und ist mit ihrem Job auch nicht ganz so glücklich. Als sie eines Tages auf das Dach des Hauses, in dem ihre Wohnung ist, geht fällt sie auf die Terrasse eines Nachbarn und unterzieht sich schlimme Prellungen und einige Brüche. Daraufhin beginnt sie zu einer 'Weiterleben'-Gruppe zu gehen und lernt dort den Teenager Jake kennen und somit auch Sam, seinen Vater und der Sanitäter der Lou nach ihrem Unfall verarztet hat. Sofort entsteht so etwas wie eine Anziehung zwischen den beiden, die Lou aber nicht zulassen möchte. Als sich aber das Missverständnis aufklärt, das Sam nicht Jake's Vater sondern sein Onkel ist, lässt sie ihre Gefühle für ihn zu und zwischen den beiden entwickelt sich eine Beziehung. Parallel tritt auf einmal Lily in ihr Leben, Will's Teenagertochter von deren Existenz er jedoch nichts wusste. Lily scheint ein Problemkind zu sein, wurde von ihrer Mutter rausgeworfen und Lou lässt sie bei sich wohnen. Nach und nach kommt sie aber hinter Lily's Geheimnis: Sie wird von einem reichen älteren Mann erpresst, der sie unter Druck gesetzt hat und somit anrüchige Fotos von ihr gemacht hat, und diese nun veröffentlichen will falls sie sich nicht auf ihn einlässt. Lou und Sam helfen ihr heraus aus dieser Situation und sie findet ein neues zu Hause bei ihrer Großmutter, Will's Mutter. Nachdem sich nach dem ganzen Stress sich alles wieder etwas gelegt hat möchte Sam von ihr wissen wo sich ihre Beziehung befindet, da er das Gefühl hat, das sie sich nicht ganz auf ihn einlassen kann. Daraufhin beginnt beginnt sie zu blockieren und zieht sich immer mehr von Sam zurück. Als sie sich aber dann endlich ihrer Gefühle Sam gegenüber bewusstwird, eilt sie sofort zu ihm in Krankenhaus. Da er aber zu einem Einsatz muss hat er keine Zeit für Lou und sie springt kurz entschlossen zu ihm in den Krankenwagen. Während des Einsatzes wird Sam aber schwer verletzt und kann nur durch Lou's Hilfe überleben. Als sie ihm am nächsten Tag im Krankenhaus besucht, sagt er ihr, dass er sie ganze Zeit gehört hat und wegen ihr noch Leben würde. Plötzlich begreift sie das es doch jemanden auf der Welt gibt für den sie ausreicht und für ihn alles bedeutet. Kurz darauf bekommt sie ein Jobangebot als Pflegekraft, um bei den Gopnik's in New York zu arbeiten, dass sie aber anschlagen möchte um bei Sam zu bleiben. Er ist es aber der der sie davon überzeugen kann, den Job anzunehmen, da ihre Liebe stark genug für eine Fernbeziehung sei.
Dieses Buch ist von der 'Lou'-Trilogie eigentlich mein Lieblingsteil. Besonders den Charakter Sam, mag ist unheimlich.
- David Nicholls
Zwei an einem Tag
(3.711)Aktuelle Rezension von: AukjeEmma und Dexter verbringen während ihres Abschlusses, der 15. Juli, eine Nacht miteinander. Doch schon am nächsten Tag trennen sich ihre Wege wieder. Seit dem versuchen sie sich über die nächsten zwanzig Jahre, immer am 15. Juli zu treffen. In dieser Zeit durchleben sie verschiedene Schicksalschläge gemeinsam, aber können sich nicht gegenseitig ihre wahren Gefühle für einander gestehen……
Habe das Buch gelesen, da mir die Grundidee der Story gefallen hat ... zwei Menschen begegnen sich über mehrere Jahre am selben Tag!
Von Seite 1 bis zum Ende, habe ich dieses Buch verschlungen. Die Charaktere sind wunderbar beschrieben und man baut ziemlich schnell eine emotionale Bindung auf. Selbst wenn einer der beiden mal eine Fehlentscheidung trifft, ist diese immer nachvollziehbar. Zum Ende lief mir während des Lesen schon mal die ein oder andere Träne.
Absolut empfehlenswert!
- Ursula Poznanski
Erebos
(3.755)Aktuelle Rezension von: LilliLovleyIch habe das Buch geliebt. Ich bin zwar selbst kein Videospielfreak aber in dieses Spiel würde ich gerne mal rein schnuppern wären da nicht die Aufgaben.
Man fiebert mit dem Hauptcharakter mit und begleitet ihn sowohl gerne im Videospiel als auch im echten Leben. Die Handlung ist sehr spannend und gerade vorhersehbar genug das man miträtseln kann.
Das Buch zählt zwar zu den Jugendbüchern aber ich denke auch das der ein oder andere interesse Erwachsene gefallen daran finden könnte.