Bücher mit dem Tag "fiktive geschichte"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "fiktive geschichte" gekennzeichnet haben.

9 Bücher

  1. Cover des Buches Falsche Fährten (ISBN: 9783956690334)
    V. S. Gerling

    Falsche Fährten

     (52)
    Aktuelle Rezension von: birgitfaccioli

    In Deutschland werden pensionierte Ärzte ermordet und teilweise vorher noch gefoltert.Eines haben diese Ärzte allerdings gemeinsam.Sie haben alle zu DDR Zeiten in der Charité in Berlin gearbeitet.

    Nicolas Eichorn und Helen Wagner ,die nicht nur Partner beim BKA Berlin sind sondern auch privat,werden mir dem Fall beauftragt.

    Im Zuge der Ermittlungen kommen Sie einem grausamen Verbrechen auf die Spur an dem die großen Pharmafirmen beteiligt sind und damit auch Helens eigener Vater.

    Unerwartet bekommen Sie noch Hilfe von Jemandem der eigentlich Nicolas beruflich  schaden soll .

    Der Hintergrund einer wahren Geschichte bildet die Story ,was ich absolut klasse finde,allerdings wurde hier bei der Ausschmückung doch arg übertrieben.

    Nicolas ist ein recht eigenwilliger Ermittler der in den eigenen Reihen nicht nur Freunde hat.Ich mag den trockenen Humor der die Spannung einige male durchbricht.

    Oftmals wurde ein den vorherigen Fall von Nicolas und Helen berichtet ,den ich allerdings nicht gelesen hab.So fehlten mir leider einige Informationen.

    Auch die asiatische Mafia fand ich übertrieben , da ist wohl dem Autor die Fantasie mit ihm durch gegangen :)

  2. Cover des Buches In ohnmächtiger Wut (ISBN: 9783741272875)
    KJ Weiss

    In ohnmächtiger Wut

     (24)
    Aktuelle Rezension von: Sonne63
    Inhalt (lovelybooks):
    Ein ausländischer Schüler wird brutal zusammengeschlagen. Der engagierte Lehrer Jens Baumgard kann nicht länger tatenlos zusehen und bewegt die einzige Zeugin zur Aussage. Dadurch rückt er selbst in den Fokus einer rechtsradikalen Gruppierung, die nun alles daransetzt, sein Leben und das seiner Familie zu zerstören.

    Meinung:
    In diesem Buch hat die Autorin ein Thema aufgegriffen, das topaktuell ist. Auf irgendeine Weise ist jeder von uns schon einmal damit konfrontiert worden, sei es in persönlichen Erlebnissen oder durch die Berichterstattung in den Medien. Rechtsextremismus ist eine zunehmend bedrohlicher werdende Erscheinung in unserer Gesellschaft, geschürt durch Ängste und teilweise einseitige Berichterstattung. Soziale Brennpunkte, Personalmangel, Gesetzeslücken, all dies trägt noch zur Verstärkung der Situation bei. Dort, wo Menschen sich von der Politik im Stich gelassen fühlen und Rechtsextreme scheinbar für ‚Ordnung‘ sorgen, ist dieser Gesinnungsrichtung Tür und Tor geöffnet. Dabei spielt die Gewaltbereitschaft dieser Menschen eine sehr große Rolle. Sie verbreiten Angst und Schrecken. Das führt sogar soweit, dass diese Gewalt gegenüber jedem angewandt wird, der anders denkt oder sich nicht dem Stärkeren unterordnet. Das hat nichts mehr mit Politik zu tun.

    Unsere Politik tut sich schwer, diesem Thema Paroli zu bieten. Sie ist nicht bzw. nur bedingt in der Lage, Bürgern Schutz vor Angriffen gegen rechts zu bieten. Vielleicht ein Nachteil der Demokratie, doch dafür leben wir in einer Gesellschaft, in der es so viele Freiheiten gibt, wie niemals zuvor.

    Das alles ist natürlich ein sehr komplexes Thema, über das sich stundenlang diskutieren und streiten lässt. K.J. Weiss behandelt genau diese Punkte in ihrem Buch, wie immer eingebettet in eine spannende Handlung. Sachlich präzise ausgearbeitet und erschreckend ehrlich, authentisch und glaubwürdig. Trotzdem geht sie auch sehr sensibel mit dem Thema um, zeigt Situationen und Gefühle der beteiligten Personen auf. Sie beleuchtet die Lebenssituationen und Gründe des Handelns von Tätern und Opfern. Sie scheut nicht einmal davor zurück, Lösungsansätze zu präsentieren.

    Fazit:
    Dieses Buch ist mehr als nur spannende Unterhaltung. Hier wurde authentisches Zeitgeschehen verarbeitet, über ein Thema, das jeden von uns angeht. Wegschauen ist jedenfalls keine Lösung. Ich kann dieses Buch nur empfehlen.

  3. Cover des Buches NSA - Nationales Sicherheits-Amt (ISBN: 9783404179008)
    Andreas Eschbach

    NSA - Nationales Sicherheits-Amt

     (335)
    Aktuelle Rezension von: SalanderLisbeth

    Andreas Eschbach spielt in seinem Thriller  “NSA – Nationales Sicherheits-Amt” mit der Idee, dass es in der Zeit des Dritten Reichs bereits die perfekte Überwachungstechnik gegeben hat. Im 19. Jahrhundert hat sich in Großbritannien eine mechanische Computertechnik entwickelt, die zu Beginn des 20. Jahrhundert elektrisch wurde. Unter der Prämisse, Charles Babbage hätte seine analytische Maschine tatsächlich gebaut, entstand ein dem Internet vergleichbares Netzwerk, das in groben Zügen nach dem gleichen Prinzip funktioniert wie das uns bekannte Internet und das die gleichen  Konsequenzen nach sich zog. In Eschbachs Alternativwelt ist die Entwicklung von Smartphones, bargeldlosem Zahlen per Handy, Handyortung bereits vor der Machtergreifung Hitlers vorhanden. Dabei verknüpft der Autor historische Fakten der deutschen Geschichte von 1933 bis 1945 mit der Technologie des Internets und Mobiltelefone unserer Zeit. Aufgrund der totalen Überwachung können alle Geldströme lückenlos nachverfolgt werden. Niemand kann sich mehr verstecken und dem Zugriff von SS und Wehrmacht entziehen. 

    Programmieren ist Frauensache!

    Die Aufgabe, die eigene Bevölkerung flächendeckend zu überwachen ist die Aufgabe des NSA, des Nationalen Sicherheitsamtes, in dem die junge Helene Bodenkamp als Programmstrickerin arbeitet. Programme werden gestrickt, denn Programmieren ist Frauensache. Hier geht sie 1942 in Weimar ihrer Arbeit nach, ohne viel über die Konsequenzen nachzudenken. Das Buch startet sehr verstörend mit einem Szenario, in dem der Autor gleich historisch bekannte Ereignisse mit einbaut. Ein von Helene entwickeltes Programm wird getestet. Mit Hilfe von Datenabgleichen werden  mittels Kontobewegungen und Kalorienverbrauchstabellen eventuelle Verstecke von untergetauchten Personen ausfindig gemacht. Das Programm wird Heinrich Himmler vorgestellt und als zu demonstrierende Stadt zufällig Amsterdam ausgewählt. Als dadurch jüdische Familien wie die von Anne Frank aufgespürt und deportiert werden, merkt Helene bestürzt zum ersten Mal, was sie mit ihren herausragenden Programmierkünsten anrichtet. Ihr Vorgesetzter, der Analyst Eugen Lettke verfolgt mit den Kenntnissen, die er aus den Datenabfragen ziehen kann, seine persönlichen Interessen. 

    Misogynie und Fahnenflucht

    Danach wird erstmal das Tempo rausgenommen und in einem Rückblick die historische Entwicklung bis etwa 1938 dargestellt. In über 200 Seiten werden auch unsere Hauptfiguren Helene und Eugen ausufernd vorgestellt und wir  erfahren alles über ihre Kindheiten und wie sie zum NSA gekommen sind. Für meinen Geschmack war dieser Erzählstrang viel zu lang. Helene Bodenkamp, Tochter eines Arztes ist gezeichnet als das klassische Klischee der grauen Maus. Bescheiden, naiv mit analytischem Verstand besitzt sie ein großes Talent zum Programmieren. Eugen Lettke ist der Antagonist, er ist durchtrieben, menschenverachtend und ein brutaler Sadist mit Mutterkomplex. Seit er in seiner Jugend von einer Gruppe junger Mädchen gedemütigt wurde, ist er auf Rache aus. Sein Job bei der Behörde ermöglicht es ihm, diese Frauen aufzuspüren, kompromittierende Geheimnisse herauszufinden, sie damit zu erpressen und zum Sex zu zwingen. Dabei wird oft erwähnt, dass der Opportunist kein ideologisch überzeugter Nazi ist, ihm geht es nur um seine zutiefst misogyne Rache an den Frauen. Die vielen Vergewaltigungsszenen waren für mich schwer zu ertragen und dienten nach meinem Empfinden lediglich dem Schockeffekt. Eschbach, der die Handlung in der dritten Person abwechselnd von Helene und Eugen berichtet, wählt in den Fällen sexueller Gewalt grundsätzlich die Täterperspektive. Dabei fand ich Formulierungen wie „es jemanden besorgen“ oder „jemand hart ran nehmen“ problematisch. 

    Die schüchterne, unpolitische Helene, die sich bisher fraglos in das vorgeschriebene Rollenmuster eingefügt hat, lernt einen Mann kennen und verliebt sich. Als dieser Arthur Fahnenflucht begeht und untertauchen muss, regen sich bei ihr Zweifel am System und sie hilft ihm. Da es für das NSA ein leichtes wäre, ihn ausfindig zu machen, braucht Helene ihren ganzen Mut und ihre Intelligenz, um das zu verhindern. Ihre dem Nationalsozialismus ergebenen Eltern setzen allerdings alles daran, sie mit einem SS-Offizier zu verkuppeln. Dieser Ludolf von Argensleben, ein überzeugter Antisemit wird derart ekelerregend mit körperlichen Deformationen beschrieben, dass ich nur mit dem Kopf schütteln konnte. Als sich Eugen Lettke die Gelegenheit bietet, verwickelt er Helene in seine Machenschaften und sie wird zu Geheimprojekten höchster Priorität hinzugezogen. Diese hat keine andere Wahl, wenn sie verhindern will, dass ihr Geliebter auffliegt und exekutiert wird. 

    Fazit 

    Andreas Eschbach, der vor allem durch seinen Thriller „Das Jesus-Video“ und der Fortsetzung „Der Jesus-Deal“ bekannt wurde, behandelt in seinem kontrafaktischen Roman ein erschreckendes Gedankenexperiment, was passiert wäre, wenn die Welt ebenso vernetzt gewesen wäre, wie sie es heute ist, mit all den Konsequenzen für Kommunikation, Überwachung, Konsum und Politik. Das macht „NSA“ phasenweise zu einer durchaus beklemmenden Lektüre, die für mich jedoch mit fast 800 Seiten einige Längen aufwies. Dabei fand ich seine deutschen Entsprechungen für uns bekannte Worte im Zusammenhang mit digitaler Technik durchaus passend. Das Internet ist das Weltnetz, Computer heißen Komputer und Server Datensilos. Es gibt schnurlose Telefone, genannt Volkstelefone oder kurz VoTels und E-Mails sind Elektrobriefe.

    Dabei sind Sprache und Erzählstil eher schlicht und wenn es um die Liebesgeschichte geht, zum Fremdschämen. Die Charaktere waren mir zu stereotypisch gestaltet, die Handlung stellenweise zu rührselig oder platt und dadurch wurde das Potential der Grundidee nicht ausgenutzt. Das größte Problem war für mich, dass die Grausamkeiten der Nationalsozialisten leider nur dem vordergründigen Thrill dienten sowie die größten Verbrechen unserer Geschichte perfide ausgeschlachtet wurden und ich das Gefühl nicht los wurde, dass sich an dem Leid der Opfer bedient wurde. 

    Bewertung: 2,5

  4. Cover des Buches Das Buch Ana (ISBN: 9783442771448)
    Sue Monk Kidd

    Das Buch Ana

     (115)
    Aktuelle Rezension von: Martinchen

    Sue Monk Kidds Roman liegt die Idee zugrunde, dass Jesus verheiratet war, so wie das zu seiner Zeit durchaus üblich war. Nach dem Buchtitel und dem Klappentext hatte ich eine Art Evangelium erwartet, in dem Ana ihre Erlebnisse mit Jesus schildert. Doch genau dies ist der Roman nicht. Es ist die Geschichte einer mutigen und starken jungen Frau, die nicht den Erwartungen ihrer Zeit entspricht und ihre eigenen Wege gehen will. Sie schreibt die Geschichten von Frauen auf, Biografien, die in einer von Männern dominierten Welt einfach ignoriert werden. Es ist klar, dass dies nicht so einfach ist, wie es klingt.

    In einem Stil, mit dem ich mich zunächst etwas schwer getan habe, der jedoch durchaus zum Inhalt passt, erzählt Sue Monk Kidd Anas Lebensgeschichte. Anas Leben, obgleich aus gut situierten Verhältnissen stammend, verläuft nicht gradlinig, sondern ist von ihren Entscheidungen geprägt. Entscheidungen, die Konsequenzen haben, die Ana tragen muss. Unterstützt von ihrer Tante und einem früheren Bediensteten und mit Klugheit schafft sie es, ein gutes und selbst bestimmtes Leben zu führen. Ihre Ehe mit Jesus steht in dieser Lebensgeschichte nicht im Vordergrund, zumal die beiden trotz ihrer Bindung häufig getrennte Wege gehen.

    Meiner Meinung nach passt der Originaltitel besser zum Inhalt als der deutsche.

    Anmerkungen der Autorin geben wertvolle Erläuterungen zu historisch nachweisbaren Gegebenheiten. Eine Karte, auf der die Reisen gut nachvollziehbar sind, rundet den Roman ab.

    Fazit: Sue Monk Kidd hat den sehnlichsten Wunsch der fiktiven Ana erfüllt und ihr eine Stimme gegeben.

  5. Cover des Buches Ich war Hitlers Trauzeuge (ISBN: 9783328103776)
    Peter Keglevic

    Ich war Hitlers Trauzeuge

     (19)
    Aktuelle Rezension von: Federstrich

    Der Roman von Peter Keglevic hat einen guten Start hingelegt. Als Pendant zu "Er ist wieder da", taugt er jedoch aus meiner Warte gar nicht. Zwar ist der Humor bissig und bisweilen recht schwarz, was mir liegt, doch die Handlung wird mit jedem Kilometer, den Harry zurücklegt übertriebener und unglaubhafter. Zwischendrin wird das Klischee vom Schwarzen Liebhaber und von der BDM-Führerin gedroschen,  und die ganze Geschichte wurde, wie der Lauf, allmählich mühsam für mich. Dass Harry den Zieleinlauf tatsächlich schafft, war zwar am Ende keine Frage mehr, doch immerhin ging es noch mal bergauf... zumindest für den Protagonisten.

  6. Cover des Buches Plan Q (ISBN: B0165XCIQO)
    Martin Woitke

    Plan Q

     (0)
    Noch keine Rezension vorhanden
  7. Cover des Buches Raffael - Das Lächeln der Madonna (ISBN: 9783426307557)
    Noah Martin

    Raffael - Das Lächeln der Madonna

     (82)
    Aktuelle Rezension von: Moni2506

    „Raffael - Das Lächeln der Madonna“ ist der Debüt-Roman von Noah Martin, in dem es um das Leben und Schaffen Raffaels geht, der im 16. Jahrhundert gelebt hat und in der Kunst großen Ruhm erlangt hat. Erschienen ist der Roman im März 2020 bei Droemer. 


    Italien, 16. Jahrhundert: Schon in jungen Jahren gilt Raffael Sanzio als großes Talent, dem eine goldene Zukunft als Maler bevorsteht. Die politische Lage in Italien in unruhig. Cesare Borgia, der Sohn des Papstes Alexander VI. greift mehrere Städte rund um Urbino an und zieht mit seinem Machthunger und seiner Skrupellosigkeit bald den Unmut der Adligen und Soldatenführer auf sich. Raffael gerät dabei zwischen die Fronten und muss immer wieder fliehen. So lernt er auch Michelangelo und Leonardo Da Vinci kennen und verliebt sich in die junge Bäckerin Margherita Luti. Als Papst Julius II an die Macht kommt und Raffael nach Rom ruft, um seine Gemächer zu gestalten, gerät dieser noch tiefer in die Machtkämpfe hinein. 


    Die italienische Geschichte mit ihren Malern und berühmten Familien weckt immer wieder mein Interesse und so war das auch hier der Fall, insbesondere nachdem ich die Autorin live auf der Leipziger Buchmesse sowie online bei einem Talk erlebt habe. 

    In die Geschichte rund um Raffael bin ich im Großen und Ganzen ganz gut reingekommen. Der Schreibstil ist gut lesbar und ich konnte mir das Italien des 16. Jahrhunderts gut vorstellen. Das ausführliche Personenverzeichnis am Anfang des Buches hat mich bereits zu wilden Spekulationen eingeladen. Ich mag solche Personenverzeichnisse sehr gerne und in diesem Roman sind viele historische Persönlichkeiten versammelt. 

    Leider sind diese vielen Personen im Roman für mich dann doch ein wenig durcheinander geraten. Hierzu haben auch etliche Zeitsprünge beigetragen. Normal stört mich das nicht so sehr, aber hier war mir die Entwicklung manches Mal fast schon zu schnell. Personen, die zu Beginn eine wirklich tragende Rolle gespielt haben, verschwinden plötzlich in der Versenkung. Die Intention die reiche italienische Geschichte dieser Zeit mit dem Leben Raffaels zu verbinden, fand ich gut, allerdings konnte ich mit den Entwicklungen nur schwer Schritt halten. 

    Raffaels Weg bin ich hingegen gerne gefolgt. In der Kindheit angefangen, verfolgt dieser Roman seine unterschiedlichen Stationen und welchen Malern und Künstlern er in seinem Leben begegnet ist. Hierzu gehören u.a. Leonardo da Vinci und Michelangelo, aber auch Bramante. Die Zeit in der Raffael gelebt hat war reich an großen Namen, die uns auch heute noch ein Begriff sind und ich war sehr froh darüber, etwas über seine Werke zu lernen. 

    Seine Liebesgeschichte zu Margherita hat mich nicht so ganz bekommen. Ich habe durchaus an der ein oder anderen Stelle mitgefiebert. Manchmal wurde es mir hingegen schon fast ein bisschen zu dramatisch. Margherita an sich war mir allerdings sympathisch, auch wenn ein großer Teil ihrer Geschichte hier eher fiktiv ist. Hierdurch haben wir allerdings Einblick in die Familie Pandolfo Petruccis erhalten. 

    Die fiktive Figur Daniele Brandi hat mir allerdings sehr gut gefallen. Durch ihn erhalten wir Einblick in die Politik des Vatikans und durch ihn wird dann zwischen beiden Themenbereichen eine Brücke geschlagen. Ich mochte seine Freundschaft zu Raffael und seine Standhaftigkeit im Glauben, allerdings übertreibt er es zum Glück nicht damit und kann das ein oder andere Mal ein Auge zudrücken. 

    Das geballte Wissen, das in diesem Roman enthalten ist, spricht dafür, dass Noah Martin wirklich sehr ausführlich recherchiert haben muss. Ich habe keine Ahnung, wie sie bei den vielen Persönlichkeiten, die hier versammelt sind, nicht durcheinander gekommen ist. Ich musste das ein oder andere Mal innehalten und nochmals darüber nachdenken, was denn nun genau passiert ist und ich habe mir Dinge auch falsch gemerkt, so dass ich das manchmal sogar etwas verwirrt war. 

    Es werden viele italienische Begriffe eingewoben, wofür ich mir ehrlich gesagt ein kleines Glossar gewünscht hätte. In den Buchklappen gibt es allerdings eine tolle Karte Italiens, die die politische Lage jener Zeit sehr gut einfängt. Ich habe immer wieder gerne darauf zurückgegriffen und geschaut, wo sich bestimmte Orte befinden und es hat mir beim nachvollziehen der historischen Ereignisse geholfen. Abgerundet wird das Ganze durch ein kurzes Nachwort, das Wahrheit und Fiktion einordnet und die ein oder andere historische Veränderung erklärt. Ich bin da noch immer kein Fan von, aber Noah Martin hat das nachvollziehbar erklärt. 


    Fazit: Ein interessanter historischer Roman über das Leben Raffaels und die spannende politische Lage Anfang des 16. Jahrhunderts in Italien. Die vielen Zeitsprünge und Personen haben mich teilweise etwas rausgebracht und so ganz einnehmen konnte mich die italienische Geschichte noch nicht für sich. Wer sich in der italienischen Geschichte ganz gut auskennt, kann den Ereignissen glaube ich besser folgen. Liebhaber der italienischen Kunst und Geschichte sind bei diesem Buch gut aufgehoben.

  8. Cover des Buches Geisterflug (ISBN: 9783839223147)
    Friederike Schmöe

    Geisterflug

     (5)
    Aktuelle Rezension von: baerin
    Eines vorneweg: falls Sie demnächst vorhaben, einen Langstreckenflug anzutreten, dann lesen Sie dieses Buch bitte nicht vorher! Es könnte sein, dass Sie dann lieber Zuhause bleiben wollen!

    Dieses Buch basiert auf einer wahren Begebenheit: dem Verschwinden der Boeing 777 der Malaysian Airline MH 370 mit 239 Menschen an Bord. Die Suche wurde mittlerweile eingestellt und es ist immer noch nicht geklärt, wo dieses Flugzeug abgeblieben ist. Als es vom Radarschirm verschwand, befanden wir uns zufällig gerade in Südostasien und verfolgten die Nachrichten dazu mit großem Interesse. Wir sind schon mehrere Male mit der Malaysian Airline nach KL geflogen und daher interessierten wir uns ganz besonders dafür. Ein weiterer Grund für mich, dieses Buch unbedingt zu lesen und ich war von Anfang an wie gebannt und konnte diesen aufregenden Krimi nicht mehr aus der Hand legen. Die Autorin hat hier auf den wahren Fakten eine fiktive Geschichte gebaut, die teils schon an James Bond erinnert, was Verschwörung und Geheimdienst angeht.

    Zur Story: die junge Stella, deren Verlobter in besagtem Flugzeug war, möchte Gewissheit. Sie beauftragt eine Spezial-Detektivagentur und fliegt mit den beiden Rox und Saul nach Kuala Lumpur, um vor Ort Nachforschungen anzustellen. Die Detektive sind richtig gut, mit Schmiergeld an den richtigen Stellen können sie allerhand in Erfahrung bringen. Offenbar haben sie in ein Wespennest gestochen, denn sie werden verfolgt, es geschehen Morde.

    Ich habe bisher alle Krimis von Friederike Schmöe gerne gelesen, aber dieser hier ist mit Abstand der spannendste und beste, den sie je geschrieben hat - dafür meine absolute Leseempfehlung!
  9. Cover des Buches Mord unter den Linden (ISBN: 9783897059146)
    Tim Pieper

    Mord unter den Linden

     (26)
    Aktuelle Rezension von: Bellis-Perennis
    Berlin kurz vor der Jahrhundertwende – die Kriminalistik steckt noch ein wenig in den Kinderschuhen. Geständnisse werden eher durch Prügel als mit logischen Argumenten und Beweisen erreicht.

    „Unter der Verbrecherphänomenologie verstehen wir die Untersuchung kriminalistisch relevanter Erscheinungen, die uns Aufschluss über seelische Vorgänge des Täters geben und so die Hintergründe der Tat aufdecken können. Untersuchungsgegenstände sind unter anderem Körperhaltung, Mimik, Gestik und Kleidung…“

    Mit diesen Worten leitet Dr. Otto Sanftleben einen Vortrag im Hause des Kommerzienrates von Vittel ein. Sanftleben erforscht nämlich Verhaltensweisen und körperlichen Merkmale von Verbrechern. Man könnte ihn als einen frühen „Profiler“ bezeichnen.

    Kurze Zeit später wird er von Commissarius Funke, einem Berliner Kriminalbeamten, herangezogen, weil eine junge Frau gekreuzigt und anschließend verbrannt wurde. Gleichzeitig – wir schreiben das Jahr 1890 – sorgt eine Reihe von politisch motivierten Anschläge für permanente Unruhe unter den Arbeitern, ist doch das Mordopfer eine der ihren. Doch sie wird nicht das einzige Todesopfer bleiben …

    Meine Meinung:

    Am Ende des 19. Jahrhunderts sind die sozialen Spannungen in Großstädten wie Berlin kaum zu übersehen. Doch es wird wenig zur Verbesserung der Situation der Arbeiter und ihrer Familien gemacht. Das öffnet Tür und Tor allerlei obskuren Heilsversprechern und Scharlatanen. In diesem Krimi verknüpft Tom Pieper geschickt die historischen Tatsachen (Sozialistengesetze) mit der Krimi-Handlung. Es kommen durchaus historische Personen zu Wort und Ehre.

    Der Schreibstil ist fesselnd und die Sprache jener von damals angepasst. Mehrmals wird der faszinierte Leser in die Irre geführt. Selbst Sanftleben weiß manchmal nicht, wem er trauen soll und kann. Plötzlich findet er sich in einer politischen Intrige wieder, aus der er fast nicht mehr herausfindet.
    Gut gefallen hat mir, dass Dr. Otto Sanftleben den Radsport huldigt und deswegen mit der Obrigkeit, dem Amt für Fuhrwesen – also dem Vorgänger eines Verkehrsministeriums, im Clinch liegt.

    Auch Commissarius Funke ist ein liebenswerter Charakter, auch wenn er ein wenig verschroben erscheint. Seine Glatze versteckt er immer unter einer Echthaarperücke und das ist nicht sein einziges Geheimnis.

    Das stimmige Titelbild, des im Emons-Verlag erschienenen Krimis, zeigt die Berliner Prachtstraße „Unter den Linden“.

    Fazit:

    Ein bis zur letzten Seite fesselnder historischer Kriminalroman. Gerne gebe ich 5 Sterne.
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