Bücher mit dem Tag "filmwissenschaft"

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15 Bücher

  1. Cover des Buches Schattenlichter (ISBN: 9783453525740)
    Theodore Roszak

    Schattenlichter

     (38)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    „Eines Nachts vor dem Einschlafen hörte ich, wie Claire neben mir über ihrer letzten Zigarette sinnierte: „Seit das Kino zu einer ernsten Sache für mich geworden ist – seit dem Abend, an dem ich mit meiner Mutter Les Enfants du Paradis gesehen habe -, weiß ich, da ist was, ganz tief drin. Etwas, was mehr ist als der Glamour und der Zauber. Eine Kraft. Wenn dich etwas so berühren, dich so packen kann … Ich bin immer wieder hingegangen, siebenmal habe ich mir den Film angesehen. Ich war noch jung, aber ich wusste, dass die zivilisierte Welt in Schutt und Asche lag. Und da war dieses Werk, so rein, so zart, so unvergleichlich schön. Wie eine Blume auf einem Schlachtfeld. Für mich war es eine Art intellektueller Ekstase. Doch schon damals habe ich gespürt, dass man diese Macht auch missbrauchen kann…“ Langes Schweigen, dann: „Stell dir vor, Jonny, du bist dabei, wie das Feuer erfunden wird. Stell dir vor, irgendein Genie bringt dir die erste lodernde Fackel! Was für ein Geschenk! Und dann, stell dir vor, du siehst – im selben Augenblick – die zerstörten Städte, die verkohlten Leichen, die brennenden Schlachtfelder. Was würdest du tun, Jonny, was würdet du tun? Du würdest das Feuer löschen. Und den Erfinder töten.“

     

    Das Kino. Auf die Leinwand gebannte Träume oder Alpträume. Visionen, die sich vor unseren Augen entfalten während wir im Dunkeln sitzend auf die hell erleuchtete Leinwand starren.

    Für den jungen Martin Scorsese war der Besuch eines Kinos wie der Gang in die Kirche. Eine geradezu spirituelle Erfahrung.

    Für die meisten Menschen bedeutet ein Film jedoch nicht viel mehr als ein paar Stunden (anspruchsloser) Unterhaltung.

    Was genau sich dabei in unserem Gehirn abspielt während wir uns einen Film ansehen, damit beschäftigen wir uns kaum. Wie genau nimmt unser Denkorgan die gezeigten Bilder auf? Und worauf basiert eigentlich die Kunstform des Lichtspiels?

    Vermutlich erinnern sich einige an die Szene aus Fight Club, wo Brad Pitt erklärt wie er Bilder aus Pornofilmen in Schneewittchen und ähnlicher Familienunterhaltung unterbringt.

    Für Pitts anarchistischen Filmvorführer Tyler Durden ist dies ein bloßer Akt der Rebellion.

    Für die düstere Sekte, mit denen uns Theodore Roszak in Schattenlichter bekannt macht, ist es viel mehr: eine Glaubensfrage.

    Es steckt eine Energie in den Bildern, eine Kraft, die das Unterbewusste ansprechen kann. Leni Riefenstahl hat sich diese Macht in ihren Propagandafilmen zu Nutze gemacht ebenso wie heutige Werbefilmer. Insofern ist die Idee gar nicht so abwegig, dass auch religiöse Sekten sich der Macht der bewegten Bilder bedienen, um ihre Botschaften zu transportieren.

    Der junge Filmstudent Jonathan Gates stößt durch Zufall auf das Werk des deutschen Experimentalfilmers Max Castle (eigentlich Max von Kastell). Auf den ersten Blick ist Castle nicht viel mehr als ein herkömmlicher Produzent billiger B-Filme, anspruchsloser Vampirfilme und auf oberflächlichen Schock abzielender Gruselstreifen. Doch das handwerkliche Können des Mannes ist dennoch beachtlich. Und bald findet Gates heraus, dass Castle über eine ganz außergewöhnliche Technik verfügte, die es ihm ermöglichte Filme innerhalb eines Filmes zu verstecken und dadurch geheime Botschaften zu transportieren. Offenbar war Castle Mitglied einer uralten Sekte, einer religiösen Vereinigung, älter als das Christentum, welche das Leben als unrein und abstoßend betrachtet und als ihre Waffe zur Manipulation der Menschen Filme gebraucht.

    Bei seinen Recherchen findet Gates heraus, dass die Sekte auch heute (das heißt damals in den 1960-er, 70-er Jahren) existiert und ihren Propagandaauftrag nicht aufgegeben hat. Die irdische Existenz ist böse und schmerzhaft und ihr Ziel ist es, den Menschen einen Ekel vor dem Leben, einen tiefen Abscheu vor der physischen Existenz zu vermitteln.

    Auch die mittelalterlichen Katharer, welche damals von der katholischen Kirche verfolgt und in Kreuzzügen ausgerottet wurden gehörten ihnen an, aber seitdem hat die "Glaubensgemeinschaft" wesentlich subtilere Methoden entwickelt.

    Dass es diese Urchristen waren, die den Film erfanden und dass es schon im Mittelalter Daumnekino gab, das aber von der offiziellen Kirche als Teufelswerk verurteilt wurde - das sind nur einige faszinierende Elemente des Buches.

    „Flicker“ (so der Originaltitel) genießt seit seinem Erscheinen 1991 einen gewissen Kultstatus; nicht umsonst plante kein geringerer als Regisseur Darren Aronofsky eine Zeit lang eine Verfilmung des Werks. Wie dieser Film ausgesehen hätte, darüber lässt sich nur spekulieren. Aber das Buch eignet sich nicht unbedingt für eine Adaption. Es ist eher wie eine interessante filmhistorische Dokumentation mit ein paar Einsprengseln von Horror und Thriller, welche weitgehend ineffektiv verpuffen.

    Irgendwo hier steckt eine fesselnde Geschichte über Religion, Fanatismus, Gut und Böse, menschliches Leiden und den Umgang damit. Aber sie ist begraben unter einem Wust redundanter Informationen.

    Hätte Herr Roszak es verstanden, sich kurz zu fassen, wäre „Flicker“ vielleicht tatsächlich ein fesselnder Thriller geworden. Aber so wie es ist leidet das Buch an seiner ungeheuren Geschwätzigkeit. Hunderte Seiten müssen vergehen bis überhaupt etwas von Bedeutung geschieht. Zumindest die erste Hälfte ist, dank des filmhistorischen Wissens, welches der Autor ausbreitet, interessant. Aber spätestens ab der Mitte fragt man sich: Wann geht es denn endlich los?

    Den Roman mit den Thrillern Dan Browns zu vergleichen, wie es der Klappentext tut, ist einfach nur lächerlich, denn in Schattenlichter passiert so gut wie gar nichts. Es wird lediglich eine vielversprechende Idee vorgestellt, aus der aber dann keine Geschichte, keine überzeugende Handlung entsteht.

    Seiner faszinierenden Prämisse wird Schattenlichter kaum gerecht.

    Gäbe es bei Büchern ähnlich wie bei Filmen Remakes, dann währe Schattenlichter ein erstklassiger Kandidat für eine Neuerzählung.

  2. Cover des Buches Helmut Käutner (ISBN: 9783883779430)
  3. Cover des Buches Wong Kar-wai (ISBN: 9783883779447)
  4. Cover des Buches Signaturen der Erinnerung (ISBN: 9783902498915)
  5. Cover des Buches Dawn of an Evil Millennium (ISBN: 9783941310223)
    Jörg van Bebber

    Dawn of an Evil Millennium

     (1)
    Aktuelle Rezension von: tob82
    "Dawn of an Evil Millennium" ist ein umfangreicher Band mit Artikeln zum Thema Horror in Film, Serie, Comic und Literatur im 21. Jahrhundert. Inhaltlich geht es dabei sowohl um Entwicklungen im Genre selbst als auch (und vor allem) um Bezüge zu gesellschaftlichem Wandel, zum weltpolitischen Geschehen, und zur Beziehung von Realität und Fiktion, Medien und Lebensgefühl.

    Die Vielzahl an behandelten Werken ist enorm. Hier nur einige Beispiele:
    The Walking Dead (Comics), Donnie Darko, Silent Hill, Final Destination, Hellblazer (Comic), Carnivàle, I Am Legend, Cloverfield, The Road, Dexter, Veronica Mars, Battlestar Galactica, Halloween, Paranormal Activity, Saw, True Blood, Resident Evil, Terminator.

    Die einzelnen Artikel sind kurz, aber dafür sehr anspruchsvoll gehalten. Die Mehrzahl der Autoren sind Medien/Kultur-/Literaturwissenschaftler oder Soziologen. Das Buch ist damit keine Lektüre für "Zwischendurch". Ohne Kenntnisse von grundlegenden Theorien in diesen Bereichen scheinen mir manche Bedeutungen verschlossen zu bleiben. So ergeht es jedenfalls mir. Dennoch empfinde ich das Buch als eine Bereicherung. Werke, die ich bereits kenne, erhalten durch die Ausführungen weitere Tiefe und erzeugen damit bei mir Lust auf eine erneute Beschäftigung mit ihnen. Bedeutend größer ist noch die Zahl der Titel, die ich bisher noch nicht kannte und die sich wirklich interessant und spannend anhören. Auf viele dieser Titel wäre ich ohne das Buch wahrscheinlich nie gestoßen. Langeweile während des Medienkonsums sollte mir auf jeden Fall in der nächsten Zeit erspart bleiben :D
  6. Cover des Buches Superhelden zwischen Comic und Film (ISBN: 9783883778624)
  7. Cover des Buches 3 Frauen (ISBN: 9783883778914)
  8. Cover des Buches Breaking Down BREAKING BAD (ISBN: 9783770558131)
    Christoph Dreher

    Breaking Down BREAKING BAD

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Ein Buch über eine der besten Fernsehserien der Welt: Einerseits erinnert das Buch an die bahnbrechende und maßstabsetzende Fernsehserie, sodaß man noch mal ein schönes "Braeking-bad-Feeling" bekommt, andererseits setzt sich das Buch filmwissenschaftlich mit der Serie auseinander, und das war für mich als Laien natürlich zu hoch, da müßte mal jemand Berufeneres was zu schreiben. Hat mir aber insgesamt gut gefallen.
  9. Cover des Buches Indien (ISBN: 9783883778372)
    Thomas Koebner

    Indien

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Graf Zahl
    Der vierte Band der Film-Konzepte beschäftigt sich diesmal mit der Filmproduktion eines ganzen Landes: Indien. Gastherausgeberin ist Susanne Marschall. Es ist natürlich schwierig den gesamten filmischen Ausstoß eines Landes auf knapp 100 Seiten zu analysieren. Es kann nur ein Abriss der indischen Filmproduktion besprochen werden. Das gelingt mit den ersten Essays ganz gut. Eine kleine Einführung in den indischen Film an sich steht am Anfang, darauf folgen ein Essay über die Wurzeln der Bildästhetik, die uns westlichen Zuschauern ja immer etwas arg grell und bunt daherkommt, die natürlich in der indischen Malerei ligen. Ein Essay beschäftigt sich mit dem Tanz im indischen Film. In einem wird an dem Film Lagaan versucht zu zeigen, wie dieser Film nicht nur die Entkolonialiierung Indiens darstellt, sondern auch einen latenten Hindu-Nationalismus. Dieser Darstellung kann ich zwar nicht folgen, aber der Ansatz ist durchaus interessant. Der letzte Essay ist rein soziologischer Natur und ich fand ihn unpassend für diesen Band. Daher zum ersten Mal für einen Film-Konzepte Band nur 4 anstatt 5 Sterne.
  10. Cover des Buches Clint Eastwood (ISBN: 9783883778921)
  11. Cover des Buches David Lean (ISBN: 9783883779225)
  12. Cover des Buches Komödiantinnen (ISBN: 9783883778211)
    Thomas Koebner

    Komödiantinnen

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Graf Zahl
    Der vorliegende Band ist der 2006 erschienene erste Teil der Reihe Film-Konzepte. In dieser Reihe erscheinen viermal im Jahr monothematische Bände die sich mit Aspekten des Films auseinandersetzen. Dabei kann es sich um nationales Filmschaffen, einzelne Regisseure oder Themengebiete handeln. In diesem ersten Band geht es, wie der Titel schon sagt um „Komödiantinnen“, also um Schauspielerinnen, deren Ruhm sich hauptsächlich auf ihre Rollen im komischen Fach aufbaut. In 26 Essays werden 26 Schauspielerinnen von verschiedenen Autoren vorgestellt. Die Autoren haben zum größten Teil irgendetwas mit dem filmwissenschaftlichen Institut der Universität Mainz zu tun, was wohl damit zu tun hat, dass die Herausgeber der Reihe eben dort arbeiten. Das ist vielleicht auch ein kleiner Kritikpunkt. Ein bisschen mehr Vielfalt bei den Autoren wäre wünschenswert. Aber das soll auch schon der einzige Kritikpunkt bleiben. Natürlich bleibt es bei vielen verschiedenen Autoren nicht aus, dass sich die Essays qualitativ nicht auf dem gleichen Niveau bewegen. Aber alles in allem kriegt man einen guten Überblick über das Werk der jeweiligen Komödiantin, aber auch ihrer komödiantischen Technik und darüber wie Filmkomödien im Allgemeinen wirken. Für mich besonders interessant waren die Abschnitte über Schauspielerinnen, die in der Frühzeit des Films (bis 1940) ihre große Zeit hatten. Hier zu nennen Jenny Jugo und Ossi Oswalda. Ich habe richtig Lust bekommen mir die alten Stummfilmklassiker von Lubitsch & Co. anzuschauen. Aber auch Stars des modernen Kinos, wie Julia Roberts und Sandra Bullock werden entsprechend gewürdigt und auch hauptsächlich aus dem Fernsehen bekannten Schauspielerinnen wie Calista Flockheart und Anke Engelke werden nicht außen vorgelassen. Ein Band, der zwar durchaus wissenschaftlich fundierte Grundlagen bietet, trotzdem aber nicht anstrengend ist und meine nächsten DVD-Käufe erheblich beeinflussen wird.
  13. Cover des Buches Einführung in die Film- und Fernsehwissenschaft (ISBN: 9783825223625)
  14. Cover des Buches Nicolas Roeg (ISBN: 9783883778365)
    Thomas Koebner

    Nicolas Roeg

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Graf Zahl
    Band 3 der Film-Konzepte, diesmal mit Marcus Stiglegger und Carsten Bergemann als Gastherausgebern, hat den britischen Regisseur und Kameramann Nicolas Roeg zum Thema. Wie auch bei den anderen Bänden der Reihe wird in mehreren kurzen Essays auf einzelne Aspekte des Gesamtwerkes oder auf eines speziellen Films eingegangen. Im Falle Roegs lieg der Hauptaugenmerk auf seinen frühen Regiearbeiten, sein "Spätwerk" wirkt komplett ausgespart, da er in spätren Jahren nicht mehr an die Qualität der früheren Arbeiten heranreichen konnte. Hauptsächlich beschäftigen sich die Essays um die Filme "Performance", "Walkabout", Don't Look Now", The Man Who Fell To Earth", Bad Timing", Eureka" und "Track 29". Alle Essays sind überaus interessant und regen zu einer weiterführenden Beschäftigung mit und seinen Filmen an. Zu erwähnen ist noch, dass das Vorwort vom renommierten Regisseur Dominik Graf stammt. Der Titel "Nicolas, mein Held" sagt es schon aus: Roeg ist eines seiner großen Vorbilder. Ich möchte diesen Band allen ans Herz legen, die sich ein bisschen intensiver mit Filmen beschäftigen möchten. Durch die Lektüre sieht man manch einen Film hinterher mit anderen Augen.
  15. Cover des Buches Pedro Almodóvar (ISBN: 9783883779218)
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