Bücher mit dem Tag "finanzwesen"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "finanzwesen" gekennzeichnet haben.

27 Bücher

  1. Cover des Buches Eine Billion Dollar (ISBN: 9783404192892)
    Andreas Eschbach

    Eine Billion Dollar

     (714)
    Aktuelle Rezension von: Emili

    Ein durchschnittlicher Mann, mit null Ambitionen, erbt eine unerhörte Summe Geld, mit der Verweis, dass er eine Prophezeiung erfüllen wird, die Menschheit zu retten. Das neue Leben beginnt und erweist sich alles andere als sorgenlos... 

    Ein grandioser Unterhaltungsroman, wie man die selten liest. Intelligent, akribisch recherchiert und, was für viele Leser eine große Rolle spielt, absolut fesselnd. Wie schon in anderen seinen Werken bewiesen, zeigt der Autor auch in diesem Roman beinahe schon hellseherischen Fähigkeiten, was die Zukunft betrifft. Man solle bedenken, dass die Erstveröffentlichung des Buchs schon in 2001 stattfand. Unter diesem Aspekt ist die Lektüre noch außergewöhnlicher und spannender. 

    Andreas Eschbach bietet mit diesem Roman nicht nur hervorragende Unterhaltung, er vermittelt unaufdringlich Wissen über die Finanzwelt und bringt die Leserschaft zum Nachdenken. 

    Für alle Leser, die sich noch nicht mit dem Wesen des Geldes auseinandergesetzt haben, bietet dieser Roman nicht nur spannende Unterhaltung, der vermittelt Wissen. Für alle anderen ein fesselnder Wissenschaftsroman. Von mir gibt es begeisterte fünf Sterne. 

  2. Cover des Buches Die Puppenspieler: Roman (ISBN: B0916787JD)
    Tanja Kinkel

    Die Puppenspieler: Roman

     (445)
    Aktuelle Rezension von: Moritz_Hoffmann

    Süddeutschland, 1484: Richard ist zwölf, als er aufgrund einer erlogenen Hexerei-Anklage seine Mutter an die Inquisition verliert. Ihre Hinrichtung traumatisiert den Jungen für immer, öffnet ihm aber auch auf eine groteske Weise das Tor zu einer nie geahnten Welt: Seine junge Tante Sybille Artzt nimmt ihn in ihrem Haushalt auf - und in dem ihres Ehemannes, des Kaufmannes und kaiserlichen Bankiers Jakob Fugger. 

    An Jakobs Seite wird Richard zum Kaufmann und Spion ausgebildet - eine Tätigkeit, die ihn nach Florenz führt, in das Zentrum der Kultur der Renaissance, wo er zu Jakobs Informanten wird, und schließlich in das Rom des Jahres 1492, wo die Familien der Borgia, Della Rovere, Sforza, Colonna und Orsini um den Papsttrohn ringen. 

    Im Zentrum der Macht angelangt, beschließt Richard, sich zu rächen an jenen Kirchenmännern, die seine Mutter getötet haben. Doch auf ihn lauern mehr Feinde als geahnt - und die Tatsache, dass seine Geliebte eine übersinnlich veranlagte Zigeunerin ist, macht ihn umso verwundbarer ... 


    Dieses Buch ist sicher kein stümperhaftes Actionwerk. Kein rohes Schlachtenabenteuer. Dafür ist es ein subtiles Panorama des späten 15. Jahrhunderts in der Zeit von 1484 bis 1493, das angenehm langsam Spannung aufbaut und extrem gut eine Atmossphäre der Zeit erschafft, wie ich es sonst nur aus Gablé-Romanen kenne. Und mit Gablé kann sich Tanja Kinkel durchaus messen. Solange es noch solche Autoren gibt, bin ich auf die Bernard Cornwells und Iny Lorentz's dieser Welt nicht angewiesen, um unterhaltsame Bücher zu finden.

    Ein historischer Roman, der mich als Leser weder mit massenweise Infos, noch mit schwülstigen Liebesschwüren und zum Glück auch nicht mit Schlachtengedröhne erschlägt, sondern Zeit lässt, in das Buch herein zu finden. 

    Absolut zu empfehlen!

  3. Cover des Buches Die dunkle Seite des Mondes (ISBN: 9783257057294)
    Martin Suter

    Die dunkle Seite des Mondes

     (715)
    Aktuelle Rezension von: Primrose24

    Urs Blank ist ein erfolgreiches Wirtschaftsanwalt und als Partner seiner Kanzlei für Fusionen zuständig. Er ist beständig, organisiert und kontrolliert. Doch ein Trip mit halluzinogen Pilzen führt zu einer einschneidenden Veränderung seiner Persönlichkeit. Urs Handlungen werden immer unkontrollierter und impulsgesteuert, was seine Taten unberechenbar macht. Auf der Suche nach einem Ausweg flüchtet er sich in den Wald, doch auch dort kann er seinem neuen Selbst nicht entkommen. 

    Es hat ein wenig gedauert, bis ich in die Geschichte gefunden habe, wobei dazu auch die schnellen Perspektivwechsel beigetragen haben. Besonders interessant fand ich die Persönlichkeitsveränderung von Urs durch den Trip mit halluzinogenen Pilzen. Seine Gewaltausbrüche und das impulsive Verhalten, welches er völlig gewissenlos an den Tag legt, haben mich wirklich schockiert. Leider war mit ungefähr ab der Hälfte des Buches klar, welches Ende die Geschichte anstrebt. Besonders die Szenen im Wald haben dem Buch dadurch eine gewisse Länge verliehen, trotz der eigentlich wenigen Seiten des Buches. Insgesamt hat mich das Buch vor allem mit seinem ungewöhnlichen Thema fesseln können, auch wenn es mich nicht ganz überzeugen konnte. 

  4. Cover des Buches Schulden (ISBN: 9783608985108)
    David Graeber

    Schulden

     (16)
    Aktuelle Rezension von: M.Lehmann-Pape
    Sklaverei durch Schulden Breit diskutiert wurde und wird Graebers „Kulturgeschichte des Kapitalismus“. Eine „Kulturgeschichte“, die im Gesamten eines verdeutlicht, egal wie krude manche Argumente des Autors auch sein mögen und wie wenig an echter Alternative Graeber im Buch entwickelt. Geld regiert die Welt (fast) von Beginn an. Vor allem über das System der Kredite. Ob man dieses als Chance und einzige Möglichkeit „vernünftigen“ Wirtschaftens betrachtet oder, wie Graeber, als zeitloses Mittel der „Versklavung“, das muss dann der Leser selbst entscheiden, zu welcher Sichtweise er sich positioniert. Den Fakt der zentralen Wertigkeit des Kreditwesens mitsamt seiner vielfachen Folgen stellt David Graeber überzeugend argumentiert und historisch verankert eindrucksvoll im Buch klar. Nicht umsonst sind ja gerade in der gegenwärtigen Situation „Schulden“ zum zentralen Thema des politischen Handelns geworden. Ein Thema, welches Graber sprachgewandt bis in die Anfänge menschlichen Miteinanders zurückführt, auf die Entwicklung der Möglichkeit, Schulden quantifizierbar zu machen. Quantifizierbar aber werden Schulden erst durch die Einführung des Geldes. Geld und Schulden tauchen gleichzeitig und unabdingbar miteinander verknüpft auf der Bühne des öffentlichen Lebens auf. Dies ist schon auf uralten Lehmtafeln aus Mesepotamien nachzulesen. Eine Argumentation, in deren Verlauf Graeber die „Standardversion“ der Wirtschaftsgeschichte vom „ausgeglichenen Tauschhandel“ schnell entzaubert und auf die bestimmende Kraft der Kredite verweist. Menschen hatten seit Erfindung des Geldes zu allen Zeiten vielfach „Schulden“ bei anderen Menschen, Schulden, die von Beginn an Freiheiten einschränkten und diese im Verlauf der Geschichte bis in die Gegenwart hinein in potenzierendem Maße immer weiter einschränkten. Aus diesem Gedanken der Freiheit und der Sklaverei entfaltet Graeber im Verlauf der Argumentation seine grundlegende These. Dass nämlich der (auch moralische) Kernsatz, alles an Schulden immer zurückzahlen zu müssen, ebenso wie der wirtschaftliche Druck der Kreditgeber zur Rückzahlung, eben kein „Naturgesetz“ ist, sondern durchaus und einfach durchbrochen werden sollte. Ein dennoch „eingeimpftes“ Gesetz, dass von den Kreditgebern (den „Reichen“, dem „1 Prozent“) im Lauf der Geschichte mit Krieg und Gewalt geschrieben wurde. Ein System des Geldes, das von Beginn an auf Kredite und damit auf Herrschaft über die große Masse der „Schuldner“ aufgebaut war. Gerade dieser geschichtliche Teil aus anthropologischer Sicht liest sich flüssig, überzeugend und deckt sich auch mit den Erfahrungen nicht nur der letzten Jahre über den Druck, den der einzelne, mittlerweile aber auch ganze Staaten durch ihre „Schulden“ erfahren. Bedauerlicherweise bietet Graeber außer dieser Analyse keine strukturierte Synthese, kein Programm, keine ernstzunehmenden programmatischen Ideen, wie es denn nun wirklich anders ginge. Dies, neben so manchen dunklen Verschwörungsideen über die Ursachen der aktuellen Finanzkrise, schmälert zwar nicht den Ertrag der anthropologischen Analyse, wohl aber die Möglichkeiten, mit den Erkenntnissen Graebers im Buch selbst konstruktive Schritte herauszuarbeiten. So verbleibt eine interessante, fundierte, durchaus erhellende Darstellung der „Geld- und Kreditgeschichte“, die überaus lesenswert und mit kritischen Aspekten gegen „Standardlesarten zur Funktion des Geldes“ im Buch vorliegt, ohne aber gewichtige, konstruktive Möglichkeiten zur Überwindung des offenkundigen Problems der Akkumulation des Kapitals und der damit einhergehenden „Versklavung“ von „99 Prozent“ an zu bieten. Diese konstruktive Leistung muss somit noch von anderer Seite her erbracht werden. Graeber bietet hierzu zumindest eine grundlegende und bedenkenswerte Analyse an.
  5. Cover des Buches Die Frau, die niemand kannte (ISBN: 9783492274128)
    Chris Pavone

    Die Frau, die niemand kannte

     (37)
    Aktuelle Rezension von: Kaci

    Wegen der wenigen und teilweise schlechten Rezensionen dachte ich eigentlich das wird ein Buch welches ich abbrechen werden. Aber ich wurde positiv überrascht! Auch wenn es eigentlich nicht so mein Thema für einen guten Thriller war, fand ich es super spannend. Wer auf Politthriller steht kann auf jeden Fall zu diesem Buch greifen.

  6. Cover des Buches Schwarzer Schwan (ISBN: 9783894254131)
    Horst Eckert

    Schwarzer Schwan

     (53)
    Aktuelle Rezension von: NinaRichter
    Kurzbeschreibung bei Amazon: „Eine Investmentbankerin verliert einen Milliardenpoker, ein Abgeordneter seine große Liebe und ein Mädchen seine Freiheit. Hanna Kauls Welt liegt in Trümmern. Erst sagen die Chefs der Investmentbankerin einen von ihr eingefädelten Milliardendeal überraschend ab. Dann erfährt sie, dass sie ausspioniert wurde, und schließlich verschwindet auch noch ihre Nichte Leonie. Kripomann Dominik Roth will Hanna helfen und begibt sich auf verdammt dünnes Eis. Denn im Hintergrund bewegt ein Klub von Topleuten aus Politik und Wirtschaft die Regler von Macht und Einfluss.“
    Es ist schon einige Zeit her, seitdem ich dieses Buch gelesen habe, und dass ich es immer noch in Erinnerung habe, spricht für sich. Die Thematik der Bankenkrise, die hier zu einem mitreißenden Wirtschafts- und Politthriller verarbeitet wird, war damals (vor knapp drei Jahren) hochaktuell und ist es im Grunde heute noch, auch wenn das Thema die Schlagzeilen nicht mehr so stark beherrscht. Der Hintergrundrahmen in dem die Geschichte spielt – was sich hinter den Kulissen von Wirtschaft und Politik abspielt, ist sehr gut recherchiert, so dass man sich manchmal bei der Frage ertappt, was noch Realität sein könnte und wo die Fiktion eigentlich beginnt. Alle Charaktere - nicht nur die Hauptpersonen – sind sehr authentisch gezeichnet, man erfährt genau so viel wie nötig, um ihre Handlungen nachvollziehen zu können. Dem Autor ist es sehr gut gelungen, die nicht wenigen Charaktere trotz der sehr umfangreichen Handlung des Romans, der 383 Seiten Umfang hat, lebensnah und überzeugend rüberzubringen. Die Geschichte enthält zwar Krimielemente, ist aber alles andere als ein gemütlicher Krimi, sondern ein temporeicher Politthriller, den man viel zu schnell zu Ende gelesen hat. Der Autor schafft es am Ende alle Handlungsstränge, auch der Nebencharaktere, zu einem in sich schlüssigen Abschluss zu bringen. Und obwohl mich das Motiv des Täters dann doch nicht einhundertprozent überzeugt hat, ist die Geschichte so gut durchdacht und erzählt, dass ich trotzdem volle fünf Sterne vergeben muss.
  7. Cover des Buches Welt mit Zukunft (ISBN: 9783867741118)
    Franz-Josef Radermacher

    Welt mit Zukunft

     (7)
    Aktuelle Rezension von: WinfriedStanzick
    Dieses wegweisende Buch von Franz Josef Rademacher, als Bericht an die Global Marshall Plan Initiative verfasst, hatte schon bei seinem Erscheinen im Jahr 2007 eine große Wirkung. Denn seine Thesen sind alarmierend und hoffnungsträchtig zugleich: „Aus der aktuellen Weltfinanz- und Weltwirtschaftskrise heraus, und konfrontiert mit dem drohenden Klima- und Ressourcenkollaps, gilt es, eine lebenswerte Zukunft für zehn Milliarden Menschen zu schaffen. Dafür haben wir etwa 70 Jahre Zeit.“ Doch die ökologischen Systeme auf unserem Planeten sind längst schon aus dem Gleichgewicht geraten. Dennoch plädieren die Autoren auch in ihrer erweiterten zweiten Auflage, die eben auf den Buchmarkt gekommen ist, für eine erweitere ökosoziale Marktwirtschaft. Nur eine Kombination von Markt, der ja von den linken Globalisierungskritikern nach wie vor verteufelt wird, während manche von neuen sozialistischen Experimenten träumen, und nachhaltiger Entwicklung sei in der Lage, das Leben und die Zukunft der nachfolgenden Generation mit einer wirklichen Perspektive auszustatten. Mir gefällt an diesem Buch, dass es neben erschreckenden Fakten, hoffnungsvolle Perspektiven aufzeigt. Doch nicht nur im Zusammenhang mit den furchtbaren Katastrophen in Japan, den Umwälzungen in Nordafrika und im Nahen Osten, von denen wir erst einen Bruchteil gesehen haben, und den verzweifelten Versuchen der EU ihren Krisen in ihrer eigenen Mitte irgendwie Herr zu werden, beschleichen mich als grundsätzlich optimistischer Mensch zunehmend Zweifel, ob angesichts dieser ja in den letzten Monaten fast wöchentlich über die Medien über uns hereinbrechenden Katastrophenmeldungen die Menschen und die Politiker nicht langsam den Glauben an die Steuerbarkeit und die Planbarkeit all ihres Tun und Lassens verlieren und sich zunehmend so etwas wie Panik ausbreitet. Zeit und auch viel, viel Geld, das in diesen hektischen politischen Zeiten mit ihren zunehmend irrationalen Entscheidungen verloren geht für das, wofür die Autoren dieses Buches einstehen: eine ökosoziale Perspektive.
  8. Cover des Buches Montecrypto (ISBN: 9783462054651)
    Tom Hillenbrand

    Montecrypto

     (107)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Das Genre Thriller meide ich mittlerweile, weil es weitestgehend auserzählt ist, genauso wie Krimis. Es gibt nichts Neues mehr zu lesen, sondern nur noch die tausendste Abwandlung der immer gleichen Ideen. Ausnahmen mache ich nur für wirklich großartige Erzähler und Worldbuilder wie Tom Hillenbrand oder Daniel Suarez. Was ich bei Hillenbrands großartigen Thrillern/Krimis Drohnenland, Hologrammatica und Qube bereits angemerkt hatte, schlägt bei Montecrypto voll durch. Während Hologrammatica überall überzeugen kann und damit Hillenbrands bestes Werk bleibt, überzeugen Drohnenland und Qube weniger durch die Geschichte als durch das dazugehörige Worldbuilding. Nur was passiert, wenn Hillenbrand seinen Roman nicht in der Zukunft verortet und dementsprechend nicht auf sein raffiniertes, durchdachtes Konstruieren seiner eigenen Welten zurückgreifen kann? Tja, dann bekommt man leider einen mittelmäßigen James Bond Roman, der nicht mal als Hommage funktioniert, weil er dazu zu einfallslos daherkommt. Montecrypto ist zwar wieder ausgezeichnet geschrieben und liest sich wie immer bei Hillenbrand flüssig und unterhaltsam. Aber die Geschichte und Charaktere sind erbarmungslos stereotyp, durchsichtig und deshalb auch nicht im Ansatz spannend.

    Ein Thriller aus der Mottenkiste

    Der Ermittler soll an Sam Spade erinnern, jenen Fedora-tragenden und von Humphrey Bogart gespielten Detektiv aus „Die Spur des Falken“ von 1941. Warum man eine solch brutal ausgelutschte Figur zu seinem Protagonisten wählt, kann man nur mit Liebhaberei erklären. In einem durch und durch ironischen Roman könnte das auch noch funktionieren, aber in einem Thriller, der sich selbst ernst nimmt, ist das einfach nur ermüdend. Der millionste Hut tragende Ermittler mit Alkoholproblem ist einfach weder witzig noch charmant. Dann gibt es da noch eine IT-Expertin und Bloggerin, die mindestens genauso geistlos konstruiert ist, wie Lisbeth Salander aus der Millennium-Trilogie. Und fehlen darf auch nicht der junge Krypto-Milliardär, der nach seinem Tod eine Schatzjagd nach seinem Vermögen initiiert. Das klingt ein wenig nach Ready Player One? Ja, nicht nur ein wenig. Und ebenso wie Ready Player Two krankt auch Montecrypto an Einfallslosigkeit. Oder wenn nicht Ernest Cline das Vorbild war, dann eben eine von hundert anderen Schatzjagden nach dem Vermögen eines verstorbenen Reichen.

    Ähnlich wie Cline bedient sich Hillenbrand des Öfteren in der Popkultur. Sei es die Erwähnung von Lieblingsmusik, Getränken, Kleidung, was auch immer. Leider wirbt der Roman dann auch noch mit Ton, Steiner, Scherbens „Wer das Geld hat, hat die Macht.“ Und zwar, natürlich, in einer völligen Verkennung des Liedtextes. Damit noch lange nicht genug. Wie das in der Welt der „Hacker“ halt so ist, also aus der massenhysterischen journalistischen Perspektive, die Hillenbrand als Ex-Spon-Schreiber ja bestens kennt, gibt es da noch die Evil-Hacker aus Nordkorea und China. Echt jetzt? Ja, echt jetzt. Wem das noch nicht peinlich genug ist, für den kommt es dann am Ende noch ganz Dicke.

    Gedrungen und Erzwungen

    Der Roman ist für heutige Verhältnisse überraschend durchsichtig und der erhoffte Plot Twist scheitert glorreich so auch bereits im Ansatz. Ob nun inspiriert von James Bond, Graham Greene oder Michael Bay, die vermeintlich überraschende Wendung ist dermaßen häufig erzählt worden, und zwar mit allen Einfällen, die man auch bei Hillenbrand liest, so dass alles ein wenig generisch wirkt. Es scheint als hätte der Autor wenig Lust gehabt Montecrypto ähnlich einfallsreich zu gestalten, wie seine vorhergehenden Romane. Ob es am Zeitdruck lag oder am Thema, das offenbar kein Herzensthema ist, wer weiß das schon. Hoffen wir, dass keine Schaffenskrise dahinter steckt.

    Montecrypto ist quasi eine Vorlage für ein Action B-Movie, mit all den unerträglichen dazugehörigen Beschränkungen. Aber und das muss man dann eben auch miteinbeziehen, B-Movies können auch Spaß machen. Und so hat natürlich auch Montecrypto seine lustigen und unterhaltsamen Seiten. Der Seitenhieb auf Alex Jones hat mir zum Beispiel gut gefallen, auch das Tempo ist ordentlich hoch, so dass zumindest der Leseschwung nie ins Stocken gerät. Aber es überwiegen einfach die negativen Aspekte.

    So wird der Protagonist irgendwann von Geheimdiensten aller Welt, Mafia und staatlichen Ermittlungsbehörden überwacht und trotzdem kommt es zu vollkommen absurden Dialogen:

    Er holt sein Telefon hervor, legt es ins Handschuhfach. „Besser wir lassen die hier.“
    „Immer noch Überwachungsparanoia?“

    Was soll der Quark? Beide wissen, dass sie überwacht werden, beide wissen, das Handys ohne Probleme abgehört werden können und zur Ortung dienen. Nur um den folgenden Satz aus dem eigenen Zettelkasten noch im Roman unterbringen zu können?

    ‚Nur weil ich klinisch paranoid bin, bedeutet dies nicht, dass die nicht hinter mir her sind.‘

    Joseph Heller, Henry Kissinger, Terry Pratchett, Kurt Cobain und vermutlich hunderte Filme, Songs und Romane haben diesen Spruch schon gebracht. Warum nur will man den unbedingt aufgreifen und in seinem Thriller unironisch unterbringen?

    Insgesamt wirkt das alles wie ein Fanbook für Crypt-Kiddies, die mit Kapitalismuskritik von der Youtube-Akademie, ihre infantilen Revolluzer-Fantasien befriedigen. Kurz und gut: Das war nichts. Ein Thriller mehr, der nicht im Gedächtnis bleibt und das Genre beschädigt.

  9. Cover des Buches Essays oder praktische und moralische Ratschläge (ISBN: 9783150083581)
  10. Cover des Buches Dead Cat Bounce (ISBN: 9783839001370)
    Nic Bennett

    Dead Cat Bounce

     (35)
    Aktuelle Rezension von: Dr_M
    Gleich nach den schrecklichen Taten von 9/11 tauchte die Frage auf, ob nicht die Leute, die diese Taten planten und ausführen ließen oder auch nur davon wussten, nebenbei noch unglaubliche Gewinne an den Finanzmärkten erzielt hatten. Denn dass die Aktienmärkte in der Folge massiv einbrechen würden, war vorher schon als ein sicheres Ereignis anzusehen. Wer also genug Geld auf dieses sichere Verhalten der Märkte setzen konnte, war hinterher bedeutend reicher.

    Ein ähnlicher politischer Insiderhandel bietet den spektakulären Hintergrund dieses sehr spannenden Thrillers. Im drastischen Jargon von Börsenhändlern steht ein "Dead Cat Bounce" für das letzte Aufbäumen in einem schon daniederliegenden Markt. Nun muss man nicht befürchten, dass man für das Verständnis der Handlung irgendwelches Börsenwissen benötigen würde. Was man wissen sollte, wird nebenbei erklärt. Und im Grunde genommen kommt man auch ohne aus. "Dead Cat Bounce" steht für die gesamte Handlung dieses Thrillers, die ganz harmlos beginnt.

    Jonath Lightbody kommt als Sohn eines Börsenhändlers einer fiktiven Londoner Investmentbank erstmals im Alter von zwölf Jahren in deren Handelssaal und sieht fasziniert zu, wie der Starhändler (der "Baron") agiert. Sein Vater ist davon aus gutem Grund wenig begeistert. Doch für Jonath steht von diesem Moment an fest, dass er später unbedingt dort arbeiten möchte.

    Und er schafft dies auch gegen alle Widerstände seines Vaters, die der Leser zunächst nicht versteht. Er erlebt die Allmachtsgefühle des Barons und seiner Händlertruppe als diese bei einem Coup mehrere hundert Millionen Pfund gewinnen. Sein Bonus wird gewaltig sein. Das schweißt zusammen.

    Doch plötzlich beginnen sich die Ereignisse zu überschlagen. Etwas beginnt bei diesem Handel unerwartet schiefzulaufen. Während man als Leser bis dahin einen interessanten und wohl der Wahrheit sehr nahe kommenden Einblick in die Welt der Eigenhändler von Banken bekam, beschleunigt die Handlung nun enorm. Und mit ihr nimmt die Spannung zu. Im Mittelpunkt steht dabei das Dreiecksverhältnis zwischen dem Baron, Jonath und seinem Vater, das nun auch für den Leser offengelegt wird und Jonath zu einer Entscheidung zwingt, die gravierende Folgen haben wird.

    Mich hat dieses Buch etwas an die Werke von John Grisham erinnert. Ähnlich wie Grisham ist Nic Bennett ein Insider in der Welt, die er in seinem Debüt beschreibt. Und ähnlich wie Grisham vermag er es, die Handlung unkompliziert und spannend aufzubauen. Man erlebt als Leser mit Jonath Lightbody wie sich die einzelnen Fäden der Handlung langsam zu einem Netz zusammenziehen, aus dem es keinen guten Ausweg mehr zu geben scheint.
  11. Cover des Buches Kreuzberg Blues (ISBN: 9783462002751)
    Wolfgang Schorlau

    Kreuzberg Blues

     (104)
    Aktuelle Rezension von: maria_winterleiner

    Leider ist der Schriftsteller zu linksradikal und auch die Angstmacherei um Corona ist extrem langweilig und paranoid! Nie wieder Schorlau lesen. Die Darstellung ist viel zu einseitig und überhaupt nicht aktuell. Der Autor ist in der Coronapanik stecken geblieben!! Schade um das wichtige Thema Wohnungsnot aber die politische Einstellung des Autors zerstört die Freude am lesen. Daher ist das Buch langweilig und nicht empfehlenswert 


  12. Cover des Buches Die Zentrale (ISBN: 9783426309278)
    Veit Etzold

    Die Zentrale

     (100)
    Aktuelle Rezension von: JenniS

    Im zweiten Band rund um Laura Jacobs wird diese ins Headquarter der BWG-Bank nach Frankfurt versetzt, um dort gewisse Verwirrungen und Verschachtelungen im System aufzudecken. Doch auch dort kann sie den Tiefen der Finanzwelt natürlich nicht entgehen und gerät immer tiefer in den Strudel. Als dann auch noch ein weiterer Mordanschlag passiert und ihr näheres Umfeld wieder ins Visier gerät, kann Laura dies aushalten?

    Ich bin geradezu durch diesen Teil geflogen, was natürlich auch an dem super angenehmen Schreibstil und den kurzen Kapitel lag. Die Bank- und Finanzweltaspekte wurden sehr anschaulich in die Geschichte eingebaut und wirkten nicht zu überladen.
    Manchmal war ich etwas irritiert durch die vielen und auch ähnlich klingenden Charaktere. Die Art und das Verhalten von Lauras Mann Timo war für mich teilweise einfach nur zum Kopfschütteln. Man sollte meinen, dass die beiden nach Band 1 sehr zusammenhalten, aber er ist leider sehr düster hier dargestellt. Auch war es zwischenzeitlich für mich etwas zu einfach für die Protagonisten und dadurch auch etwas unglaubwürdig.
    Auch gibt es immer mehr neue Handlungsstränge, bei denen ich sehr gespannt bin, wie sie (hoffentlich) im nächsten Teil zusammengeführt und auch aufgelöst werden. 

  13. Cover des Buches Aufstieg und Fall der großen Mächte (ISBN: 9783596149681)
    Paul Kennedy

    Aufstieg und Fall der großen Mächte

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Admiral
    Zusammenfassung Paul Kennedy fasst hier in einer umfangeichen Analyse das Entstehen und Vergehen großer Reiche im Laufe des letzten halben Jahrtausends zusammen und versucht dies politisch, gesellschaftlich, aber besonders geographisch und wirtschaftlich zu begründen und erklären. Inhalt Kennedy beginnt mit einer Analyse der großen Mächte in der Welt im Spätmittelalter, beziehungsweise der frühen Neuzeit. Scilicet die muslimische Welt im Nahen Osten, die Ming-Dynastie im Fernen Osten, die beiden "Außenseiter", wie er sie nennt, Japan und Russland und die stets zerstrittene und stark differenzierte europäische Halbinsel. Hier (Kapitel 1) versucht er klar zu erläutern, wie es passieren konnte, dass gerade Europa, dass im direkten wirtschaftlichen und machtpolitischen Vergleich gar nicht so gut abschneidet, alle anderen übertrumpfen konnte. Unter anderem mit der massiven Konkurrenz und der somit einherschreitenden intensiven Modernisierung, um als Nation in Europa ja keiner anderen Macht in Europa hinterherzustehen. Wie sich die Habsburger-Dynastie derartig ausbreiten konnte, wie sie es tat, erörtert Kennedy in Kapitel 2. Deren Familien- und Machtpolitik stellt er sehr detailiert dar, aber die geographische Überdehnung, die sie nicht verhindern konnten, war letztendlich ihr Ende. Nun beginnt in den Niederlanden und England eine weitere Ebene des erfolgversprechenden Systems offenbar zu werden: Das sich ausdehnende Finanzwesen (Kapitel3). Damit als Fundament (und mit der Geographie) erklärt Kennedy nun die politische und wirtschaftliche Entwicklung bis 1815. In diesen ersten 3 Kapiteln legt der Autor den Schwerpunkt darauf, zunächst die Ökonomie und Strategien der vorindustriellen Zeit zu erörtern, woraus ersichtlich ist, dass er als ein entscheidenden Faktor in der europäischen Entwicklung und Erklärung der Entwicklungen die Wirtschaft ansieht. Nun in den folgenden 3 Kapiteln (scilicet 4-6), gilt es ihm, exakt die gleichen strategischen und ökonomischen Entwicklungen vorzustellen, nur mit dem Fundament der Industrialisierung. Die Zeit von Waterloo bis zum Vorabend des Zweiten Weltkriegs ist geprägt von der Konzentration der Macht auf einige europäische Mächte, die sich wirtschaftlich und militärisch massiv verbessern, was allerdings zu einer gefährlichen Krise führte. Nämlich dem Ersten Weltkrieg, der den europäischen Kontinent wirtschaftlich dermaßen zurückwirft, dass sich nun die bereits vorher ankündigende "bipolare Welt" entfalten kann. Denn Amerika, das sich bereits die Jahrzehnte zuvor wirtschaftlich massiv verbessert und Russland, das immer weiter militärisch espandiert, wird immer mehr zu den Großmächten im Hintergrund. Diese "Supermächte" brechen nun während des Zweiten Weltkriegs hervor und dominieren die Welt mehr oder weniger ein halbes Jahrhundert in einem Kalten Krieg (Kapitel 7). Allerdings entwickelt sich bereits unter dieser bipolaren Balance eine Gegenbewegung. Denn mehr und mehr zeichnen sich mehr Mächte ab, die eine großen zukunftspotential besitzen. In der Dritten Welt Indien beispielsweise. China als kommunitisches Land, das mit der UdSSR bricht. Und nun kommt Kennedy auf das, worauf er die Ganze Zeit hinaus wollte (Kapitel 8). Wie sieht die Zukunft denn aus ? Das Problem, das jede Großmacht in der Geschichte bisher plagte, trifft auch allmählich die UdSSR: die geographische und wirtschaftliche Überdehnung. Denn unter anderem konzentriert es sich wirtschaftlich und finanziell massiv auf die Rüstung und lässt demzufolge die Landwirtschaft und nicht-militärische Industrie schleifen. Ähnliche geographische Überdehnung drohten den USA, die umfangreiche Verpflichtungen auf der ganzen Welt besitzen. Zugleich drängen andere Wirtschaftsmächte auf die Weltbühne. Japan, das zum größten Geldgläubiger der Welt wurde, die EG, deren Wirtschaftskraft "nur" durch die Splitterung gemindert wird, China, das wirtschaftlich und personell unglaublich gewaltig ist. Eine Multipolare Welt löst die überdehnte bipolare Welt ab. persönliches Fazit Eins von den wirklich wenigen Büchern nach deren Lektüre ich mit dem Gefühl eines umfangreichen Bildungszuwachses das Buch zur Seite lege. Äußerst anspruchsvoll argumentiert Kennedy für seine Ansichten, begründet und formuliert sie aber dennoch hervorragend nachvollziehbar und verständlich. Mit seinen unzähligen Verweisen punktet er bei mir sowieso, die auch echt gehaltreich sind und viele sehr interessante Bücher zur weiteren Information beinhalten. Immer wieder stellt er die einzelnen Nationen nebeneinander und analysiert sie direkt, was dazu führt, dass der Leser im Folgenden genau weiß, worauf er mit seinem Fazit und direktem Vergleich hinauswill. Manche Ansichten, wie die Vorbereitung der Welt auf eine Bipolarisierung bereits in der 2. Hälfte des 19.Jahrhunderts scheinen aus einer Perspektive des Wissens über die Folgen zu resultieren, aber auch das ist nicht schlecht begründet. Auch einige seiner Gedankengänge und Zukunftsvermutungen scheinen recht fehlgegriffen zu sein, was aber auch lediglich mein Wissensstand ermöglicht (2012, erste Veröffentlichung des Buches: 1987).
  14. Cover des Buches Das Gold von Karthago (ISBN: 9783453431317)
    Gisbert Haefs

    Das Gold von Karthago

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Ginevra
    230 vor Chr. in der Weltstadt Karthago: hier treffen sich Händler, Politiker und Reisende aus aller Welt. Es ist die Zeit nach dem ersten Punischen Krieg, zwischen Rom und Karthago herrscht zwar Waffenstillstand, aber auch tiefes Mißtrauen.
    Bomilkar ist der intelligente und erfahrene "Herr der Wächter", dem die Polizei untersteht. Er empfängt - auf Wunsch der Regierung - einen undurchsichtigen Gast: den jungen Römer Laetilius, der in Karthago den Mord an einem Römer aufklären soll. Die Ermittlungen führen auf das Anwesen eines reichen Plantagenbesitzers, in den düsteren Untergrund Karthagos sowie zu einem Geldinstitut mit dem bezeichnenden Namen "Die Sandbank". Die Geschichte wird immer verwickelter, als plötzlich ein zweiter Toter gefunden wird und Bomilkar bedroht wird - schließlich wird sogar seine Geliebte entführt.
    Der "Herr der Wächter" und sein römischer Gast sehen sich urplötzlich verwickelt in einen politischen Skandal allerhöchster Brisanz, in dem Heerführer Hanno der Große und sein Gegenspieler Hamilkar Barkas eine Rolle spielen...


    Zwischen Bomilkar und Laetilius entsteht - trotz allen anfänglichen Misstrauens - so etwas wie Freundschaft. Sie liefern sich geistreiche Wortgefechte, die allein schon diesen Roman lesenswert machen.
    Die historischen Hintergründe werden geschickt eingeflochten, die Hauptcharaktere sind prägnant und lebendig dargestellt. Insgesamt wirkt das Buch kein bisschen angestaubt oder langweilig, sondern kommt flott und erfrischend daher. Außerdem erfährt man Interessantes zur Entstehungsgeschichte des Bankwesens - und des ersten Börsencrashs der Weltgeschichte...
    Der Autor Gisbert Haefs ist 1950 am Niederrhein geboren und lebt in Bonn. Zunächst arbeitete er als Übersetzer und Herausgeber, bis er sich dem Schreiben historischer Romane widmete. Seine Werke "Hannibal", "Alexander" und "Troja" machten ihn bekannt.
    Mir hat das Buch sehr gut gefallen, da es zum Einen intelligente und spritzige Unterhaltung bietet, aber auch historische Fakten der damaligen Zeit vermittelt. Das Ende ist unerwartet und gibt dem Leser zu denken - aber auch zu schmunzeln...
    Fazit: ein absolut lesenswerter historischer Krimi für alle, die in die außergewöhnliche Kulisse und Geschichte Karthagos eintauchen möchten!
  15. Cover des Buches Die tägliche Katastrophe (ISBN: 9783784435435)
  16. Cover des Buches Das Havelland im dreissigjährigen Krieg (ISBN: B0000BULFB)
  17. Cover des Buches The Wreckage (ISBN: 9780316126397)
    Michael Robotham

    The Wreckage

     (3)
    Aktuelle Rezension von: walli007
    Der Weg des Geldes Im Irak stolpert der Journalist Luca über die Geschichte verschiedener Bankraube. In London stolpert der Ex-Polizist Vicent Ruiz über die 19-jährige Holly, die sich für seine Hilfe mit einem Diebstahl bedankt. Da Holly dabei jedoch ein paar Schmuckstücke von der verstorbenen ersten Frau Vincents erwischt, die er seiner Tochter unbedingt zur Hochzeit schenken möchte, hat sie nun Vincent an den Hacken. Doch das ist nicht Hollys einziges Problem. Kurz nach dem Diebstahl wird Hollys Freund, mit dem sie gemeinsame Sache gemacht hat, grausam gefoltert und brutal ermordet. Der Polizei traut Holly keinen Zentimeter über den Weg. Da ist sie fast schon froh, Vincent auf ihrer Spur zu haben. Doch haben die beiden Ereignisse etwa Gemeinsamkeiten? Dieser spannenden Frage geht der Autor in seinem Roman nach. Zu Beginn mag man kaum glauben, dass hier ein Bogen gespannt werden kann. Zu weit entfernt scheinen die beiden Enden zu sein. Doch nach und nach kommen Einzelheiten ans Licht, Verbindungen werden beleuchtet und erhellt. Mit diesem Fortschritt im Erzählfluss nimmt die Geschichte extrem an Spannung und Tempo zu. Die leichte Befürchtung, der Autor könnte mich mit diesem Buch enttäuschen, ist nach den ersten 50 Seiten ausgeräumt und geradezu ins Gegenteil verkehrt. Dieser Thriller macht den Leser teilweise sprach- und atemlos. Die politische Komponente kommt sehr wirklichkeitsnah rüber und die emotionale Versehrtheit der Protagonisten ist glaubhaft und anrührend zugleich.
  18. Cover des Buches Showdown (ISBN: 9783426786123)
    Dirk Müller

    Showdown

     (21)
    Aktuelle Rezension von: Georg333

    1) Fazit: (Letzte Änderung: 21.12.2023, © Georg Sagittarius)
    Trotz vieler Mängel, dominierender Rationalität & demzufolge geistiger Defizite ist Müller's Buch ein weiterer Beitrag zur beängstigend rasant gewachsenen & immer noch stark steigenden Anzahl von Schriftwerken, in denen Autoren (oder Christus-basierte  QUELLEN von OFFENBARUNGEN!) sich mehr oder weniger wahrheitsgemäß, kritisch, besorgt, prognostisch und/oder (christlich) prophetisch äußern zu Entartung (ethisch, moralisch, seelisch, geistig), Fehl-Entwicklungen, zerstörende Globalisierung, Schein-Demokratir, Entdemokratisierung, wachsende (Welt)Kriegsgefahr, Selbstzersörung, der bereits angebrochenen biblischen "Endzeit" usw.!

    a) Müller & sein Buch: Rationaler Kopf-Verstand gut! Irrationaler Herz-Verstand & ersterer verbeßerungsnotwendig! Letzterer ist der Einfluß des "EDELSTEINS", d.h. des "Geistfünkleins", ("STEINchen des werdenden Weisen"), das, sofern entsprechend genährt & entwickelt ;-) im nichtmateriellen, hyperkomplexen Teil unserer Herzen, mit positivem Einfluß ist auf das bei den Meisten noch sehr rationale, geistig schwarz- oder kurzsichtige Hirn-Denken!

    b) Die Erfahrungen, Schlüße, Meinungen & eher harmlosen Kritiken des rationalen, bekannten, nur bedingt anti-negativkonformen Wirtschaftsexperten & -beraters sind auch in diesem Buch lesenswert, aber selbst auf rational-dominierter, also niederer Geistverstand-Ebene gibt es  Beßeres mit echten Informations-Perlen (z.B. "George Soros’ Krieg" von Collin McMahon!):

    "George Soros hat seit 1990 über 32 Milliarden [!] Dollar in den Aufbau eines weltweiten Netzwerks von Nichtregierungsorganisationen (NGOs), Hochschulen, Medien und Thinktanks investiert, die Presse, Justiz (!) und Politik beeinflussen. Ab dem Jahr 2000 hatte er durch dieses Netzwerk so viel Macht angehäuft, dass es ihm sogar gelang, durch sogenannte »Farbrevolutionen« Regierungen zu stürzen. [recherchiere die Länder!]"!

    c) "Die ganze Welt befindet sich in einer entscheidenden Phase!" (Kap. 1), die Müller aber in Ihrer Bedeutung & End-Entwicklung stark unterschätzt! Sie wird laut Dudde- & Lorber- & Bibel-Prophezeiungen kulminieren in einem ersten, vorläufigen  absoluten Höhepunkt in sehr naher Zukunft als 3. Weltkrieg, der durch den PROPHEZEITEN  "Feind aus den Lüften" auf seinem Maximum zwangsweise beendet werden wird (m.E. 2026  laut Lorber- & Dudde--Infos )! Dem wird 7 Jahre später, m.E. 2033, der endgültige, unvorstellbare negative als auch der einzigartige positive Höhepunkt  der Höhepunkte folgen! Über den zeitlichen Ablauf der Hauptprozeße in der Zeit des diktatorischen weltweiten Extrem-Konformismus (!) gibt in christlichen Kreisen der sola-scriptura-Doktrin (nur die Bibel gilt, aber keine nachbiblischen Offenbarungen), also in kirchlichen Kreisen, unglaublich viel Literatur, aber meiner Kenntnis nach immer unrichtige Analyse- & Exegese-Ergebnisse, Vorstellungen & Vermutungen, weil entweder die nachbilbischen, extrem umfangreichen Mitteilungen Christi, insbesondere die "Neuoffenbarung" (NO) nicht bekannt, ignoriert und/oder als falsch & unbedeutend abgestempelt sind.

    d) "Die Welt wird neu sortiert" (Kap. 1)
    Diese "Neusortierung" ist, genauer analysiert, geistig & schwerer genommer als Müller, praktisch der Vorläufer oder Anfang von (Mausfeld's) Totalitarismus, der berühmt-berüchtigten ["Neue Welt-Ordnung" (NWO) und den alles Bisherige übertreffenden "letzten sieben Jahren der Erde" (pdf, m.E. 2026-2033! Sehe Bertha-Dudde- & Gerd-Gutemann-Werke & das Daniel-Buch des AT) ;
    Sprachlich & inhaltlich-zeitlich ist der Zitatsatz ungenau! Beßer: "ist in einer alles (!) entscheidenden Neusortierung!".

    Das WAHRE, GEISTIGE Zu-Ende-Denken dieser "Neusortierung" (bis zum letzten Atemzug des letzten Menschen auf dieser Erde, m.E. 2033!) findet man aber nur bei den Mitteilungen & Prophezeiungen des Absoluten Nichts (NICHTS), daß (GOTT sei Dank! :-) kein Lütkehaus-Nichts ist, sondern ALLES! Man kann es wahrheitsgemäß auch die TRÄUMENDE Absolute Liebe (LIEBE .-) nennen !

    Nothing happens unless first a DREAM! 
    (Ein Spruch von Carl Sandburg, der sehr viel mehr Tiefgang hat, als die Meisten vermuten oder sich vorstellen können!)

    e) Ein Buch für Leser, die es vergleichsweise einfach & ungeistig-rational mögen!
    e1) Geistige Analysen, Ursachen-Ergründungen & Prognosen sind Müller's Sache leider nicht.
    Das muß sie auch nicht sein, denn diese Arbeit wurde bereits getan. Wer Wert auf Absolute Wahrheit (WAHRHEIT) legt (ja, die gibt es!) die lese v.a. die hochaktuellen & sehr hilfreichen Primär-Werke Christi von Bertha Dudde, Jakob Lorber, Max Seltmann, Jakob Böhme, Emanuel Swedenborg...

    Die Künste der Analysen & des Auf-den-Punkt-Bringens sowie die sehr mutige Offenheit & Aussagenklarheit der Gegner von sehr unheilvollen Negativ-Konformismus, Neoliberalismus, NWO usw. Rainer Mausfeld & Eugen Drewermann erreichte Müller aber bisher bei weitem nicht (was seine öffentlichen Erscheinungen betreffen). Das lag & liegt wahrscheinlich zum Teil an seinem beruflich-finanziellen Eigeninteressen. Aufträge von Politkern & Leuten aus der Wirtschaft sowie einen Sonne- & Ehren-Platz in der kommerzeillen Medien- & Internet-Welt bekommt man nur, wenn man gemäßigt "gegen den Strich bürstet".
    Daß Mausfeld, Drewermann, Collin McMahon u.A. noch leben & ihre Publikationen noch nicht verboten sind, ist ein verwunderliches Glück!

    2) Weitere Kritik:
    a) Fehlende Register: Personen, Sachen, zitierte & empfohlene Literatur
    b) keine Fuß- oder Endnoten für Erklärungen & Literatur-Hin- & Verweise
    c) Kein Hervorheben von Stellen & Aussagen, die dem Autor wichtig sind oder seiner Meinung nach dem Leser wichtig sein sollten!

    d) Daß die sehr bedeutenden & sehr kontrovers diskutierten Riesen-Themen WEF/WWF (Weltwirtschaftsforum), Davor, "Young Global Leader" & Klaus Schwab sowie deren Ziele & Auffaßungen überhaupt nicht auftauchen im Buch, halte ich für ein weiteres wesentliches Manko!
    25 S. griquas.com young global leaders.pdf
    "Klaus Schwab’s “Young Global Leaders” school rules the world?" By Michael Lord.
    https://wentworthreport.com/2022/01/07/klaus-schwabs-young-global-leaders-school-rules-the-world/

    e) Gleich mehrmals liegt Müller bereits im Vorwort völlig falsch, spekuliert auf schlechter Basis & offenbart eklatante Mängel im geistigen Bereich!
    e1) "Die Welt war nie besser, als sie heute ist.": Doppelt falsch: Erstens war sie lange Zeit in einem sehr viel beßeren Zustand & zweitens ist sie bereits jetzt in einem bisher unerreicht schlechten seelischen & geistigen Zustand laut Dem, der es Wißen muß!
    e2) "Gab es wirklich je eine Zeit, in der es objektiv besser war als heute?" Ja!

    e3) "Die Welt hat sich immer weiter zum Besseren verändert []Nein! , obgleich sie noch viele Jahrhunderte von einem Idealzustand, wenn es diesen überhaupt geben kann [Ja], entfernt ist.": Nein, ein fast Ideal-Zustand wird laut Christi Mitteilungen durch einen Quasi-Quantensprung unmittelbar nach dem tragischen selbstverschuldeten Ende der Menschheit auf dieser Erde (m.E. bereits in 10 Jahren, also 2033) erreicht! Siehe die Jakob-Lorber-Werke, v.a die "Urgeschichte der Menschheit" in "Die-Haushaltung-Gottes"
    https://www.lorber-jakob.de/jakob-lorber/urgeschichte-4.php
    https://www.lovelybooks.de/autor/Hildegard-Christ/Die-Geschichte-der-Urmenschheit-1327755080-w/

    3) Zitate aus dem Rezensionsbuch:
    a) "Die größten Zukunftschancen hat jedoch die Speicherung der Energie in Form von Wasserstoff."

    b) Kap. 1: "Die ganze Welt befindet sich in einer entscheidenden Phase. Die wirtschaftlichen Achsen und mit ihnen die Machtachsen verschieben sich, und niemand weiß zuverlässig vorherzusagen, wo sie sich am Ende auspendeln werden [Doch! EINER weiß es! Siehe Lorber, Dudde...]. Viele glauben zu beobachten, dass sich diese Achsen vom Westen um das große Zentrum USA nach Osten in Richtung des Kristallisationskerns China verschieben werden. Aber ist wirklich anzunehmen, dass Amerika [falsch! USA ist richtig & gemeint] da einfach zusieht, wie die Macht nach China wechselt? Ist es nicht naiv, anzunehmen, dass die USA sich auf den Standpunkt zurückziehen: »Wir haben hundert Jahre Spaß gehabt, jetzt sind die Chinesen auch mal dran, das ist nur fair!«?

    Die Welt wird neu sortiert. [Richtig: "ist in einer alles entscheidenden Neusortierung!"]
    Wir befinden uns mitten im Qualifying um die Poleposition. Jetzt entscheidet sich, wer in den nächsten Jahrzehnten die Welt dominieren wird [Nein, in den nächsten 2.5 Jahren, denn m.E. ist 2026 der 3.Weltkrieg, der auf seinem Höhepunkt zwangsbeendet wird durch den gigantischen "Feind aus den Lüften", siehe Jakob Lorber & Bertha Dudde!]. Und dieses Qualifikationsrennen wird mit allen Mitteln und maximaler Härte gefahren. Wer beim Überholvorgang im Weg steht, wird gnadenlos an die Bande gedrückt [erdrückt!]. Seit Anbeginn der Zivilisation versucht jede Großmacht alles in ihrer Macht Stehende, um ihre Dominanz zu erweitern oder zumindest zu erhalten. Hierzu wird jede militärische, politische, mediale und geheimdienstliche Option ausgeschöpft....Die realen Armeen sind jedoch auch heute noch das letzte Mittel, wenn die anderen Einheiten in ihrer Wirkung versagt haben.Fällt Ihnen auf, dass »epochale Ereignisse« rund um den Globus sich häufen, und zwar in atemberaubender Geschwindigkeit?"

    4) Sehr empfehlenswerte Sekundär-Literatur zu Dudde- & Lorber-Werken
    Nachfolgendes ist m.E. wirklich das Beste an Sekundär-Literatur (Kommentare, Zusammenfaßungen, Analysen...), was es zu den obengenannten Themen & WAHRHEITEN an deutschsprachigen Büchern gibt, vermutlich sogar das weltweit Beste!

    "Harter Tobak":
    Vorsicht: Die beiden nachfolgenden Empfehlungen sollte man erst lesen, wenn man sich mit geistiger Literatur zu Endzeit, Johannes-Apokalypse usw. intensiv auseindergesetzt hat!
    a) Buch: Gerd-Gutemann 2020-2028 [m.E. 2025-2033!] Bertha-Duddes-Prophezeiungen-zur-Endzeit
    b) Buch: "Die letzten sieben Jahre der Erde" (pdf aus bertha-dudde.info, Audio-rmp3, youtube)

    c) Franz Deml:
    c1) "Das ewige Evangelium des Geistzeitalters in einer Gesamtschau - Theologie der Zukunft auf prophetischer Grundlage" (uni-tuebingen.de)
    c2) "Was die Christen wirklich eint: : Das Apostolische Glaubensbekenntnis und die Geistkirche der Zukunft"

    d) Kurt Eggenstein (j-lorber.de): ,Der Prophet Jakob Lorber verkündet bevorstehende Katastrophen und das wahre Christentum', 478 S., siehe auch http://www.j-lorber.de/ke/0/index.htm, siehe auch die erweiterte Neuauflage mit Gutemann als Co-Autor!

    e) Walter Lutz:"Die Grundfragen des Lebens: In der Schau des Offenbarungswerkes Jakob Lorbers", 656 S.
    http://www.j-lorber.de/jl/0/inh-vz/sek/0-grundf.htm
    https://cordisanima.blogspot.com/2011/09/dr-w-lutz-die-grundfragen-des-lebens.html
    e2) <Neuoffenbarung am Aufgang des dritten Jahrtausends.
    Ein Lehr- und Nachschlagewerk der Neuoffenbarung gegeben durch Jakob Lorber.>

    f) M. Kahir (Viktor Mohr): "Nahe an 2000 Jahre: Gegenwart und Zukunft in prophetischer Schau" (m.E. bester Analyst & Denker, was Prophetien aus über 2000 Jahren betrifft (bis ca. 1955; Zeit-bedingt leider ohne Dudde-Berücksichtigung)

  19. Cover des Buches Ferne Verwandte (ISBN: 9783442743025)
    Gaetano Cappelli

    Ferne Verwandte

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Cappellis wunderbarer Roman über einen Schlawiner, der durchs Leben findet, Kiffer Säufer Frauenschwarm, und doch ist das einzige, was ihn wirklich umtreibt, die Sehnsucht nach den USA. Unter der tyrannischen Großmutter Nonnilde aufgewachsen, vom Tagedieb Pit in die Freuden des Müßiggangs und des Kiffens eingeweiht, sind ihm bald alle Frauen willig (eine Verfilmung bekäme nur eine "Ab 18"-Freigabe!), triebgesteurt taumelt er durchs leben und machte so alle Phasen neuerer italienischer Geschichte mit (als Beatnik, Hippie usw.). Herlich komisch, mir wie viel Selbstironie hier die Italiener durch das gelato gezogen werden, ein großartiges Buch!
  20. Cover des Buches Kopf Geld Jagd (ISBN: 9783898797887)
    Florian Homm

    Kopf Geld Jagd

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Dr_M
    Das Buch beginnt mit dicken Lettern, in denen man darauf hingewiesen wird, dass der Verlag keine Ahnung hat, wo sich Florian Homm zurzeit aufhält. Wer ist dieser Mann, der vermutet, dass auf ihn ein Kopfgeld ausgesetzt ist? Homm war einst ein schwerreiches Mitglied der deutschen "Finanzelite", vielfach ausgezeichnet und zuletzt die zentrale Figur eines erfolgreichen Hedgefonds.

    Er erzielte seinen Reichtum meistens legal, jedenfalls behauptet er das. Allerdings ging er dabei sehr konsequent vor und bewegte sich nicht selten an der Grenze der Legalität. Gelegentliche Übertritte gehören zu seiner Geschäftsauffassung. Und so macht man sich Feinde.

    Dem deutschen Kleinanleger wird Homm als Investor in Erinnerung sein, der Borussia Dortmund in nicht einfachen Zeiten Geld gab. Natürlich nicht selbstlos, denn dann wäre Homm sich untreu gewesen. Man kann sich aber auch an den Untergang der Bremer Vulkan-Werft erinnern, den Homm mit einem gigantischen Leerverkauf beschleunigte.

    Armut kannte Homm nie, denn er stammt aus einem reichen Elternhaus mit verwandtschaftlichen Beziehungen zum Neckermann-Clan. Sein Buch ist als Autobiografie konzipiert. Vielleicht will er seiner einseitigen medialen Verurteilung etwas entgegensetzen. Und vielleicht gelingt dies sogar, denn viele werden sich der Faszination dieses Menschen nur schwer entziehen können.

    Der Text liest sich wie die Vorlage für ein Drehbuch zu einem Film, bei dem man nicht in die Versuchung kommt, ihn mit der Realität zu verwechseln. Dazu weicht er einfach zu krass von der gefühlten Normalität ab, die die Weltsicht der meisten Menschen beherrscht.

    Von außen fällt es schwer, sich ein Bild darüber machen, ob Homm die Wahrheit schreibt, ob seine Schilderungen seine geschönte Sicht auf manche Vorgänge beschreiben oder ob er seine Leser gar in die Irre führen möchte. Einem geübten Beobachter, der ein wenig Sachkunde mitbringt, entgeht jedoch nicht, dass der Text sehr sprunghaft ist, nie wirklich etwas von den interessanten Dingen preisgibt und selbst bei Schilderungen an der Oberfläche bleibt, die Homm nicht in Gefahr bringen würden.

    Aber egal, was nun Dichtung und was Wahrheit in diesem Buch ist, es liest sich spannend und vermittelt einen gewissen und kontrollierten Einblick in das Leben eines für normale Mitbürger pathologischen Menschen, der die Dinge mit seiner hohen Intelligenz blendend durchschaut und diesen Vorteil gnadenlos ausnutzt, der furcht- und skrupellos agiert, der keine Berührungsängste gegenüber Kriminellen besitzt und selbst über genügend hyperaktive Energie verfügt, um Dinge zu tun, vor denen die meisten anderen zurückschrecken, wenn sie denn überhaupt auf sie kommen würden

    Homm sonnt sich in seinem angeblich schlechten Charakter. Seine "eiskalte Rücksichtslosigkeit" hält er für familientypisch (101). Er hätte einen "bösartigen Charakter", der "sich manchmal nur schwer unterdrücken" lässt (112). Sein Temperament nennt er "aggressiv, hellwach und ungeduldig" (157). Er schreibt (253 f.): "Selbst unter größten Belastungen verliere ich selten den analytischen Fokus. ... Die einzigen Gelegenheiten, bei denen ich keine Chancen-Risiken-Kalkulationen anstelle, sind, wenn ich schlafe, wenn ich bekifft bin oder Sex habe. Bestimmte grundlegende Gefühle wie Schuld, Reue, Schmerz, Angst, Bedauern und Sorge sind mir irgendwie fremd." Sollte das stimmen, dann wären wohl weder sein Engagement in Liberia glaubhaft, noch gewisse Anflüge von Reue und Bedauern, die man auch in diesem Buch findet. Es liegt mir fern, hier Urteile abzugeben. Aber ganz so einfach, wie er es schildert, scheint es im Innenleben des Herrn Homm nicht zuzugehen

    Der Text umfasst auch einige lesenswerte Einschätzungen zu Hedgefond, zu Leerverkäufen, zur Finanzkrise und vielen anderen Dingen oder Vorgängen. Und schließlich hält sich Homm auch mit seinen zweifellos richtigen Urteilen über das Verhalten der meisten Menschen nicht zurück. Leeres Geschwätz oder intellektuelles Gehabe sind nicht Homms Sache. Sein Stil ist unruhig, lakonisch, meistens etwas selbstverliebt, aber geradeheraus und schnörkellos.

    Die Stärken dieses Buches liegen im Atmosphärischen und in der analytischen Sichtweise des Autors. Obwohl Homm alle Klischees eines hemmungslosen Finanzhais spielend übertrifft, werden ihn wohl die meisten Leser nicht als abstoßend empfinden. Eher im Gegenteil, denn sein Leben, das sich die meisten Menschen kaum vorstellen können und vielleicht bislang für eine Übertreibung gehalten hätten, ist so verrückt und außergewöhnlich, dass es wie alles Außergewöhnliche eine gewisse Faszination ausüben wird. Natürlich liest man nur Homms Sicht darauf. Aber die ist in jeder Beziehung bemerkenswert. Auch dann, wenn man ihren Wahrheitsgehalt nicht überprüfen kann.
  21. Cover des Buches Geld und Geldpolitik / [Deutsche Bundesbank; Eurosystem. Hrsg. Deutsche Bundesbank (ISBN: 9783865589989)
    Deutsche Bundesbank

    Geld und Geldpolitik / [Deutsche Bundesbank; Eurosystem. Hrsg. Deutsche Bundesbank

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Holden

    Ein von der Deutschen Bundesbank herausgegebenes "Erklärbuch" betreffend Geld und Geldpolitik. Es werden zB die Europäische Zentralbank vom Aufbau und von ihren Funktionen her beschrieben, es wird erklärt, warum gar keine Inflation auch nicht gut für das System ist und was G7 und G20 so machen. Daß Leute die letztgenannten Gremien ablehnen, weil eine unmittelbare demokratische Legitimation fehle und ein Großteil der Weltbevölkerung nicht beteiligt seien, wird unter den Tisch fallen gelassen, ebenso die häufig negative Beurteilung der großflächigen Anleihenaufkäufe der EZB (Stichwort no bail-out). Aber insgesamt ein gutes Einführungsbuch in die Geld- und Finanzwelt, auch vom (vorgebildeten) Laien zu verstehen.

  22. Cover des Buches Das Ende der Weltwirtschaft und ihre Zukunft (ISBN: 9783442156863)
    Nouriel Roubini

    Das Ende der Weltwirtschaft und ihre Zukunft

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Dr_M
    Als einer der wenigen etablierten Ökonomen der USA hatte Nouriel Roubini die gegenwärtige Finanzkrise und ihren Verlauf sehr genau vorausgesagt. Nun hat er uns gemeinsam mit Stephen Mihm ein Buch über diese Krise, ihre Folgen und mögliche Auswege geschrieben. Bereits im ersten Kapitel räumen die Autoren mit dem Mythos auf, Finanzkrisen wären ein seltenes und obendrein unvorhersehbares Ereignis, etwas, das populäre Schreiber gerne medienwirksam "schwarzen Schwan" nennen. Sie gehen kurz auf einige sich immer wiederholende Elemente solcher Krisen ein und zeigen, dass diese Faktoren auch diesmal schon lange vor der eigentlichen Eruption deutliche Warnzeichen sendeten. Man musste sie nur lesen können.

    Bereits John Stuart Mill erklärte 1848 wie sich Finanzkrisen zusammenbrauen. Seine Erkenntnisse hätten auch diesmal für eine sichere Voraussage ausgereicht. Leider wird die Vergangenheit oftmals einfach vergessen. Oder man redet sich ein, dass diesmal alles ganz anders ist. Mill ist nur einer von vielen Wirtschaftswissenschaftlern, die sich mit der Rolle von ökonomischen Krisen theoretisch auseinandersetzten. Im zweiten Kapitel gehen die Autoren auf die unterschiedlichsten Ansichten dazu ein.

    Viele Spekulationsblasen entstehen durch die Einführung neuer Technologien. Doch die gegenwärtige Krise wurde ganz wesentlich durch "Innovationen" in der Welt des Interbankenhandels, vor allem durch die so genannten Kreditverbriefungen, angefeuert. Ganz unterschiedliche Anleihen wurden dazu grob gesprochen in großen Paketen zusammengepackt und in ihrer Gesamtheit durch ein Rating bewertet. Damit waren sie erstmals handelbar. Kreditgeber kamen so sehr schnell wieder an ihr Geld. Dafür wusste nun aber niemand mehr so recht, welche Risiken er wirklich in solchen Paketen kauft.

    Die Autoren erklären im dritten Kapitel sehr detailliert, wie diese Verbriefungen und Derivate auf solche strukturierten Produkte zum Auslöser der Krise wurden. Sie verweisen darüber hinaus auf das hierzulande nicht diskutierte, weil kaum vorhandene, unkontrollierte Schattenbankenwesen und erläutern an Beispielen den Fluch der Hebelung, also die Verwendung von Fremdkapital in unverantwortlichen Größenordnungen bei spekulativen Geschäften.

    Im vierten Kapitel beschreiben die Autoren das dominoartige Zusammenfallen der amerikanischen Kreditunternehmen nachdem sich erstmals die wahren Ausmaße der Kreditausfälle andeuteten. Anschließend breitete sich diese US-Epidemie pandemisch über die in alle Welt verkauften Kreditpakete aus. Interessanterweise waren sehr viele Politiker, auch der damalige deutsche Finanzminister Steinbrück, bis dahin der Meinung, dass dies nicht geschehen werde. Von dieser Pandemie berichtet das fünfte Kapitel.

    Im folgenden Kapitel befassen sich die Autoren ausführlich mit dem Krisenmanagement der amerikanischen Notenbank und erklären die zahlreichen Manöver so, dass sie auch Laien verstehen können. Danach wird im 7. Kapitel diskutiert, wie die Politik auf die Krise reagiert hat. Die Schuldenkrise wurde frei nach Keynes mit noch mehr Schulden durch "Rettungen" und Konjunkturprogramme beantwortet. Politiker vergessen dabei gerne, dass Keynes eine Entschuldung in besseren Zeiten dringend anmahnte und dass Konjunkturprogramme die Steuererhöhungen (oder "Sparprogramme") der Zukunft sind. Wir sehen das gerade in Deutschland.

    Das 8. Kapitel befasst sich mit dringend notwendigen Reformen des gesamten Finanzsystems. Die bisherigen politischen Diskussionen und hektischen Maßnahmen zeugen von politischem Unwillen und mangelndem Sachverstand. Das eigentliche Problem entstand im völlig unregulierten und komplett undurchsichtigen Interbankenhandel. Jeder kann hier Derivate erfinden und in Umlauf bringen. Es existiert keinerlei Aufsicht oder Standardisierung von Produkten. Allerdings sind das merkwürdigerweise keine öffentlichen Diskussionsthemen. Darüber hinaus ist das zentrale Problem der Vergütungen nicht geregelt. Solange der Steuerzahler jeden Spieler immer wieder rettet, wird die Bereitschaft, irrsinnige Risiken einzugehen, nicht nachlassen. Weitere kritischer Punkte sind die Größe der verschiedenen Institute und ihre Verflechtungen. Dies wird in der Öffentlichkeit ebenfalls nicht diskutiert.

    Radikale Schnitte schlagen die Autoren im 9. Kapitel als Konsequenz der Krise vor. Zunächst einmal muss es gelingen, die Aufsichtsbehörden vom Fluch der blinden Mittelmäßigkeit zu befreien. Fähige Leute gehen dorthin, wo sie gut bezahlt werden und sich verwirklichen können. Die Aufsichtsbehörden gehören gewiss nicht zu den idealen Zielen solcher Menschen. Noch wichtiger ist jedoch der extrem schwierige Vollzug einer simplen Logik. Wenn Konzerne zu groß sind, um zu sterben, dann muss man sie eben zerschlagen. Doch mit den "Rettungen" sind zumindest in den USA noch größere Giganten gebildet worden. Weil es in der Obama-Administration nur so von Goldman-Sachs-Leuten wimmelt, wundert es nicht, dass diese Konsequenz dort kein Thema ist. Die Autoren diskutieren das Zerschlagungsproblem ausführlich.

    Ein anderer simpler Punkt ist, dass Banken nur Risiken in Höhe ihres verfügbaren Eigenkapitals eingehen sollten. Dazu könnte man sie zwingen, wenn man es denn wollte. Schließlich schlagen die Autoren eine aktivere Rolle der Zentralbanken in der Geldpolitik im Vorfeld einer Krise vor.

    Kapitel 10 befasst sich mit den Schuldenkrisen von Staaten, die immer nach Bankenkrisen auftreten. Insofern erleben wir gegenwärtig nichts Neues. Die Autoren diskutieren hier insbesondere die Krise des US-Dollars und die möglichen politischen Folgen für die Machtverhältnisse in der Welt.

    Das Buch enthält ein Fazit, in dem das Drehbuch der Krise noch einmal zusammengefasst wird, und einen Ausblick, der erneut die Brillanz seiner Autoren aufdeckt, denn inzwischen ist zum Beispiel eingetreten, was sie für Griechenland voraussagten.

    Fazit.
    Dies ist ein sehr intelligent geschriebenes, scharfsinniges und sehr lehrreiches Buch über Ursachen und Verlauf der gegenwärtigen Finanzkrise und der zu erwartenden Folgen. Darüber hinaus unterbreiten die Autoren konsequente Vorschläge zur Lösung der durch diese Krise aufgedeckten Probleme. Das Buch ist für einen breiten Leserkreis geschrieben, wenngleich gewisse elementare Kenntnisse und Vorstellungen über die Finanzmärkte vorausgesetzt werden.
  23. Cover des Buches Das Schwert von Karthago (ISBN: 9783641250270)
    Gisbert Haefs

    Das Schwert von Karthago

     (11)
    Aktuelle Rezension von: mabuerele
    Es ist das Jahr 229 v. Chr. Bomilkar, Herr der Wächter, hat erneut einen Mord aufzuklären. Der edle Abdosir wird von einer Lanze durchbohrt. Der Mörder ist bekannt. Auf ihn wartet ein grausamer Tod. Doch wer war der Auftraggeber? Ein Verhör bringt nichts. Der Mörder Zabugu schweigt. Da greift Bomilkar zu einer List. Er lässt in der Nachbarzelle einen Betrunkenen unterbringen. Jetzt nennt Zabugu einen Namen, denn der Gürtel des Betrunkenen ermöglicht ihn einen schnellen Selbstmord. Aber es bleiben Fragen. Der Tote trug einen Gegenstand - das Schwert von Karthago. Wo ist es geblieben? Was wollten die Ratsherren im Tempel? Der Tote war nicht allein. Warum hat niemand eingegriffen? Was hat der Wahlkampf in Karthago mit dem Mord zu tun? Und welche Rolle spielt Hanno der Große? Bomilkar entgeht nur knapp einen Anschlag. Zusammen mit Laetilius, der sich mit einer römischen Delegation in Karthago aufhält und seiner Lebensgefährtin Aspasia folgt Bomilkar der Spur des Schwertes bis in die libysche Wüste... Es geht um Macht und Intrige, um die Vergangenheit Karthagos, insbesondere den Söldneraufstand nach dem ersten Punischen Krieg, um Verschleierung und um Gold. In der libyschen Wüste spielte sich eines der dunkelsten Kapitel der Geschichte Karthagos ab. Der Roman lässt das Geschehen erneut aufleben. Wie schon zu „Das Gold von Karthago“ geschrieben, lebt der Roman von historischer Genauigkeit. Mit der Vergangenheit der beiden Gegenspieler Hanno der Große und Hamilkars Barkas wird ein Stück der Geschichte Karthagos lebendig. Dabei geht es vor allem um die unterschiedliche Einstellung der beiden Männer zu Rom. Auch das Alltagsleben kommt im Roman nicht zu kurz, sei es die Schmuckherstellung, die Speisenzubereitung oder die Vorgänge in der Unterwelt Karthagos.. Diesmal spielt Aspasia neben Bomilkar und Laetilius den dritten Part. Sie gibt ihnen wiederholt zu verstehen, dass sie kein Verständnis für die Machtspiele der Männer hat. Sie ermahnt sie, ihr Misstrauen zu überwinden und sich zu ihrer Freundschaft zu bekennen.
  24. Cover des Buches Volkswirtschaftslehre 1 (ISBN: 9783540432883)
    Horst Hanusch

    Volkswirtschaftslehre 1

     (2)
    Aktuelle Rezension von: tvb
    anspruchsvolle Einführung in die Volkswirtschaftslehre

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