Bücher mit dem Tag "flanieren"
10 Bücher
- Meike Winnemuth
Das große Los
(251)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderSolche Geschichten liebt man und wer hat sich nicht gefreut, als diese nette und kluge Frau bei 'Wer wird Millionär' 500.000 Euro gewonnen hat. Sympathisch, witzig, ehrlich und einfach wie Du und ich, nur jetzt mit einer halben Million. Meike Winnemuth arbeitet als freie Journalistin und hat nach dem Gewinn erst mal ein Jahr Urlaub gemacht. Sie hat Länder und Städte bereist, die sie interessiert haben und deren Namen ihr fremd oder schon bekannt waren. Sie begegnete neuen Freunden, Wegbegleitern, interessanten Landschaften, Bauten und ausgefallene kulinarische Genüsse. Voll Witz, oft mit einem Augenzwinkern, aber doch manchmal mit dem angebrachten Ernst, berichtet sie von ihren Erlebnissen. Alles begleitet von vielen Bildern, Karten und auf dieser Reise hat Meike Winnemuth auch sich selbst wieder gefunden und das Glück erkannt, das doch schon so lange da ist.
- Ernö Szép
Die Liebe am Nachmittag
(14)Aktuelle Rezension von: sabatayn76‚[...] nichts sollte dieses heimliche Aufkeimen stören, das sich gerade in meinem Herzen vollzog. Ein sensibler Prozess, wie wenn eine Pfütze gerade im Begriff ist zuzufrieren, da reicht es schon, wenn ein Kind nur mit dem Fingernagel hineinfährt, um alles kaputt zu machen.‘ (Seite 23)
Der 46-jährige Mihály - Feuilletonist, Theaterkritiker, Dichter und Flaneur - hat Liebschaften, doch er sucht die Liebe, die perfekte Liebe, bei der alles stimmig ist, bei der ihn nichts stört, die keinerlei Makel aufweist.
Da trifft er auf eine verheiratete Dame, die er aufgrund ihres Parfums Cinq-Fleur nennt, die er mal anbetet, mal halbherzig begehrt.
Zeitgleich verbringt er seine Tage mit der jungen Schauspielschülerin Iboly, die ihn in aller Unschuld anhimmelt, die er bisweilen herablassend behandelt, weil sie arm ist und weil sie tiefe Gefühle für ihn hegt, die er nicht recht ernst nehmen kann und will.
Der ungarisch-jüdische Schriftsteller Ernő Szép, der 1944 in einem Arbeitslager interniert, aber durch den schwedischen Diplomaten Raoul Wallenberg kurz vor der Deportation nach Auschwitz gerettet wurde, schrieb vier Romane sowie Theaterstücke und Gedichte, wobei ‚Die Liebe am Nachmittag‘ 1935 im ungarischen Original (als ‚Ádámcsutka‘) erschien und 2008 in deutscher Übersetzung veröffentlicht wurde.
Mich hat ‚Die Liebe am Nachmittag‘ wegen der im untergehenden Kaiserreich angesiedelten Handlung oftmals an Sándor Márai und wegen der besonderen Stimmung im Roman und der überzeugenden Beschreibung von Emotionen an russische Autoren des 19. Jahrhunderts wie Fjodor Michailowitsch Dostojewski und Lew Nikolajewitsch Tolstoi erinnert.
Ich bin froh, dass ich das Buch zufällig in die Hände bekommen habe, denn aufgrund des Titels hätte ich den Roman nicht gekauft und eher eine schnulzige Liebesgeschichte als einen tiefsinnigen Roman über Altern, Erfolg, Liebe, Reue und Tod erwartet.
Mihály ist ein gänzlich unsympathischer Zeitgenosse, der so lebendig und überzeugend charakterisiert wurde, dass ich bei der Lektüre teilweise regelrecht angeekelt und abgestoßen war. Er ist gleichzeitig ein tragischer Held, und ob man will oder nicht, er tut einem beinahe leid, weil er sich und seinem Glück selbst im Weg steht, der Liebe hinterherjagt, sie aber gleichzeitig nicht zulässt.
Die blumige Sprache hat mir den Einstieg ins Buch etwas erschwert, so dass ich mich erst einlesen musste, doch im Verlauf liest sich der Roman recht flott und ist vor allem nach der Hälfte besonders packend.
‚Die Liebe am Nachmittag‘ ist ein ebenso unterhaltsamer wie nachdenklich machender Roman, der den Leser ins Budapest der k. u. k. Doppelmonarchie versetzt und Lust auf ungarische Literatur und eine Reise nach Ungarn macht. - Georg Renöckl
Paris abseits der Pfade
(8)Aktuelle Rezension von: dreamlady66(Inhalt übernommen)
Wer sich in der meistbesuchten Stadt der Welt dabei verausgabt, touristische Musts abzuhaken, versäumt das Wesentliche: Paris ist die Wiege und die Welthauptstadt des Flanierens, jede Ecke eine Einladung zum Straßenrausch. Streifen Sie mit dem Autor im ersten Band von Paris abseits der Pfade durch den Osten der Stadt, der einst proletarisch war, aber längst zum angesagten Pflaster geworden ist. In afrikanischen Stadtvierteln gibt es lebendige Hühner für die Hausschlachtung zu kaufen, aber auch feinstes französisches Design und vor Ort gebrautes Hipster-Bier. Eine der erfolgreichsten französischen Krimi-Autorinnen lädt zum Spaziergang rund um ein altes Hafenbecken ein und erzählt von den dunklen Geheimnissen scheinbar idyllischer Dörfer inmitten des Häusermeers. Die Pinselstriche eines der Gründerväter der französischen Street-Art, der seine Spuren selbst auf der chinesischen Mauer hinterlassen hat, werden zu Wegmarkierungen einer urbanen Wanderung durch die alten Arbeitervorstädte Belleville und Ménilmontant. Auf den Wegen durch die Metropole, wie man sie eben nicht von Postkarten kennt, kann man das revolutionäre Herz der Stadt noch schlagen hören und begreift, was Hemingway meinte, als er Paris zum Fest fürs Leben erklärte : ein Straßenfest.
Zum (genialen) Autor:
Georg Renöckl, geboren 1976, studierte Germanistik, Französisch und Journalismus in Wien, Paris und Mexiko. Nach sechs Jahren in Straßburg und Paris lebt er seit 2008 mit seiner Familie wieder in Wien, wo er als freier Autor und Journalist arbeitet. Er schreibt mit Schwerpunkt Feuilleton und Reise u. a. für die „Neue Zürcher Zeitung“, die „Presse“ und den „Falter“.
2013 erschien sein Buch Die letzten Fleischhauer von Wien (mit Florian Holzer und Arnold Pöschl, Metroverlag), 2016 Wien abseits der Pfade II (Braumüller Verlag).
Inhalt/Fazit:
DANKE an Georg (Renöckl) sowie den braumüller-Verlag für Eure Zusage & schnelle Belieferung.
Ich freute mich über dieses handliche Taschenbuch in Glanzoptik, was hell & freundlich mit einem Inhaltsverzeichnis sowie Literaturzitaten im Anhang daherkam.
Die 224 Seiten mit 11 Kapiteln & einigen Bildern in einer perfekten Schriftgrösse hatten es mächtig in, gar an sich, da reich an Informationen - quelle chance :) perfekte Haptik, aber auch Optik!
Der Inhalt kam wunderbar erfrischend & einzigartig daher, perfekt recherchiert von einem länger vor-Ort-Seienden, der die Weltstadt an der Seine - wie der Titel es ja auch verlauten lässt - abseits des Trubels & Geschehens, so erlebte & ebenso als liebenswert empfunden gar eingestuft hat - und genau darum geht es, denn, dieses Kleinod an wunderbaren Infos hinterlässt er in diesem Zauberbuch, was einem Wegweiser aber auch literarischem Highlight daherkommt...dieser etwas andere Reiseführer weist wirklich ein extremes Alleinstellungsmerkmal auf, chapeau.
Somit hoffe ich, diesen einzigartigen Stadt-Spaziergang selbst bald einmal real nachvollziehen zu können & danke für die vielen Tipps, Tricks aber auch Links - quel plaisir!
- W.G. Sebald
Die Ringe des Saturn
(30)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerDie Wanderung des Autors durch das englische Suffolk wird mir vor allem ob seiner sprachlich so wunderbaren Umsetzung im Gedächtnis bleiben. Hätte ich nicht erfahren, dass diese Wanderung Anfang der 90er Jahre des 20. Jahrhunderts stattfand, hätte ich sie wohl durch Wortwahl und Satzbau, ebenso aber durch den gelassenen Rhythmus des Textes eher zu Anfang desselben Jahrhunderts vermutet.
Sebalds Text ist ein Geschenk an denjenigen, der Sprache liebt und genießen möchte. Auch wenn sich Vergänglichkeit wie ein roter Faden durch die erzählten Episoden zieht, erzeugen diese allenfalls etwas Melancholie, eine Art meditativen Sog, nicht aber eine depressive Stimmung angesichts alles Endlichen. Wunderbare Beschreibungen der Natur, tiefgehende, auch kritische Gedanken angesichts des zum Teil vom Menschen herbeigeführten Verfall, historische Ereignisse auf interessante Weise dem Leser nahegebracht, Persönlichkeiten früherer Zeiten literarisch wieder zum Leben erweckt ... Für mich ist es eines der Bücher, auf die man sich einlassen muss, die nichts sind zum zwischendurch Lesen, die einen aber umso reicher beschenken, je mehr man darin versinkt.
- Wilhelm Genazino
Abschaffel
(23)Aktuelle Rezension von: LesenodernichtDie Abschaffel-Trilogie war das ausgewählte Werk von „Frankfurt liest ein Buch“. Es gab diverse Aktionen, unter anderem eine Lesung in der Frankfurter U-Bahn. Das Buch handelt von einer gescheiterten Existenz eines Frankfurter End-Dreißigers in den 70er Jahren. Es werd en neurotische Figuren mit geradezu schmerzlicher Ehrlichkeit beschrieben, was bei mir Traurigkeit ausgelöst hat – und Mitgefühl.
Tja was soll ich sagen? Mehr kann ich über den Inhalt einfach nicht sagen, da ich es auch nach 4 (!) Anläufen nie über die ersten 100 Seiten geschafft habe. Wo andere humorvolle Umsetzung und pikantes Schreiben sehen habe ich dem Buch leider nichts abgewinnen können. Mir war allein der erste Teil schon zu anstrengend.
Mein Exemplar ist anlässlich o.g. Aktion aufgelegt und beinhaltet die komplette Roman-Trilogie in einem Band. Die Seiten sind sehr dünn und der Druck der nächsten Seite scheint durch, was den Lesegenuss sehr schmälert.Mir hat der günstige Druck nicht gut gefallen, aber natürlich erreicht man so mehr Leser und ermöglicht es auch mehr Menschen Leser zu werden und an der Aktion teilzunehmen.
- Therese Schneider
Berliner Spaziergänge
(7)Aktuelle Rezension von: käutzchenMeine Mutter und ich wollen nächstes Jahr oder übernächstes einen " Mutter Tochter Urlaub " im schönen Berlin machen , worauf wir uns riesig freuen . Wir versorgen uns gegenseitig mit Info Material was wir alles machen und sehen wollen , da kommt das vorgestellte Buch wie gerufen . Alleine ich bekomme schon Lust beim durchstöbern der vorgeschlagenen Spaziergänge Berlin selbst zu erkunden, natürlich mit der Mama 😉
Auch die über 250 farbigen Abbildungen, übersichtskarten und vielen Hintergrundinformationen, erwecken die Lust Berlin zu erkunden ...
In den Reiseführer werden neun Spaziergänge durch Berlin Berlin vorgestellt, sei es ein Rundgang durch weißensee oder vom Tiergarten nach Charlottenburg... Da wird für jeden der gerne spazieren geht und nebenbei einiges erkunden kann was dabei sein ...
Einen Punktabzug muss ich aber leider machen , ich finde das Kartenmaterial zu klein abgedruckt , wo man schon Adleraugen haben muss ... Da hätte ich mir eine größere beiliegende Karte gewünscht die man während des Spaziergangs durch Berlin nutzen kann ..
Trotz allen kann ich das Buch aber weiterempfehlen, alleine schon was man allerlei Wissenwertes erfahren kann bei den vorgestellten Spaziergang durch Berlin ...
- Jürgen Heimlich
Zentralfriedhofs-Führer
(2)Aktuelle Rezension von: BTOYAIn Wien war ich schon lange nicht mehr und der Zentralfriedhof wäre wahrscheinlich auch zukünftig keines meiner Ziele gewesen. Allerdings haben wir bei mir im Viertel auch einen Friedhof (viel kleiner, letzte Grabstätte von ~ 1920) der von Joggern, Hundebesitzern, Lesern und Spaziergängern fast parkähnlich genutzt wird. Mit stillem Amüsement habe ich hier oft die heute teilweise skurril klingenden Berufs-/Titelbezeichnungen auf den Grabsteinen belächelt. Aus diesem Grund hat mich das "... individuell entdecken" im Titel des »Zentralfriedhofs-Führer« neugierig gemacht. Der Autor Jürgen Heimlich hat es mir dann per ebook auch möglich gemacht seinen Führer zu lesen. Lieben Dank nochmals an dieser Stelle. Für mich ist es ein sehr sympathisches Büchlein. Man hat das Gefühl sich auf einem Spaziergang zu befinden, mit dem Autor an seiner Seite und dieser weist an vielen Stellen - in geradezu liebevoller Weise - auf seine selbstentdeckten (kleinen) Besonderheiten des Zentralfriedhofs hin. Untermalt werden die Routen jeweils mit ansprechenden - in keinster Weise bedrückend wirkenden - Fotos. So hat man auch ohne "vor Ort" zu sein eine gewisse Vorstellung in welcher Umgebung man sich gerade befindet. Meiner Meinung nach ist der »Zentralfriedhofs-Führer« eine schöne Zusatzlektüre sowohl für Touristen die sich (wahrscheinlich bewaffnet mit einem offiziellen Plan, vielleicht auch 'schlaugemacht' aus aufwendigen Spezial-Führern o.ä.) auf den Weg machen um "etwas gesehen zu haben" als auch für Wiener die sich darauf einlassen "noch etwas mehr" zu sehen. Warum ein Sternchen Abzug? Als ortsfremde Besucherin bräuchte ich persönlich mit Sicherheit einen zusätzlichen Übersichtsplan :). - 8
- 12