Bücher mit dem Tag "flensburg"
57 Bücher
- Petra Mattfeldt
Tod und Spiele
(29)Aktuelle Rezension von: Isar-12"Tod und Spiele" ist der zweite Band aus der Falko-Cornelsen-Reihe von Petra Mattfeldt. Falko Cornelsen hat große Eheprobleme und kann seiner Frau eine vergangene Affäre nicht verzeihen. Um sich über die Zukunft seiner Ehe klar zu werden, nimmt er sich in seinem Kommissariat in Lüneburg ein paar Tage frei und besucht seinen Freund und Kollegen Oliver in Flensburg. Doch kaum angekommen wird dieser zu einem Toten in einem Domina-Studio gerufen. Oliver bittet Frank sein Team als Profiler im vorliegenden Fall zu unterstützen und schon ermitteln diese gemeinsam in einem Fall, der immer mysteriöser wird. Nachdem ich vor kurzem auch den ersten Band der Reihe gelesen hatte, fiel es mir leicht gleich wieder die private Situation des Protagonisten zu verstehen, hier bauen die Bände ein wenig aufeinander auf. Die Geschichte ist im wesentlichen in zwei Handlungsstränge gegliedert. Zum einen die Morde, die den Verdacht von einem Rachefeldzug nahe legen und zum anderen die schrecklichen Geschehnisse der gefangenen Kinder, die für Sex.Partys missbraucht werden. Dieser Erzählstrang hat es in sich und ist nichts für schwache Nerven. Die Autorin schaffte es hier mich beim Lesen richtig wütend zu machen über das Leid, das den Kindern zugefügt wird und ich hoffte auf eine gerechte Bestrafung dieser Taten. Durch den Wechsel dieser beiden Erzählstränge fesselte mich Petra Mattfeldt immer wieder an die Geschichte und lies dabei aber stets geschickt offen wer der Täter sein könnte. Zwar hat man eine klare Vermutung, aber es ist halt dann doch ein wenig anders als vermutet. Die Geschichte endet zum einen tragisch, aber auch für Falko Cornelsen mit einem neuen Abschnitt seines Lebens. Diesen Übergang zum aktuellen dritten Band fand ich sehr gelungen. In Summe hat mir dieser Krimi sehr gut gefallen, spannend geschrieben und auch mit einem gelungenen privaten Anteil des Protagonisten, der sich stimmig in die Geschichte einfügt. Ich werde als Leser dieser Reihe definitiv treu bleiben. - Arno Strobel
Die Flut
(348)Aktuelle Rezension von: RobsiFakten zum Buch
Autor: Arno Strobel
Verlag: FISCHER Taschenbuch
Seitenanzahl: 368
Klappentext
Zwei Pärchen machen Urlaub auf Amrum. In dieser Zeit geschehen grausame Morde. Ein Superintelligenter ist am Werk, um nicht nur den perfekten Mord, sondern die „perfekte Mordserie“ zu begehen. Er entführt Paare und vergräbt nachts bei Ebbe die Frau bis zum Hals im Sand. Den Mann bindet er an einen Pfahl in der Nähe fest, so dass er dabei zusehen muss, wenn seine Frau bei Flut langsam ertrinkt.
Die beschauliche Insel Amrum hat er sich ausgesucht, weil dort normalerweise nie etwas passiert und ihm die entsprechenden Schlagzeilen sicher sind. Das ist es, was er möchte. Die ganze Welt soll erfahren, wie clever er ist. Und es sieht so aus, als hätte er damit Erfolg…
Meine Meinung
Auf spannende Art und Weise entführt Arno Strobel uns nach Amrum und führt uns dabei an der Nase herum.
Dabei setzt er die Charaktere so geschickt ein, dass man bei jeder neuen Person rätselt, ob er oder sie der oder die Täterin sein kann. Der spannende Schreibstil und das Setting tun ihr Übriges dazu, dass man unbedingt dranbleiben möchte.
Dass der Thriller aus Sicht des Täters, des Ermittlerteams und diverser anderer Personen erzählt wird, hat mir dabei ebenso gut gefallen wie der überraschende Plot Twist am Ende.
Fazit
Spannender Thriller, bei dem man bis zum Ende einfach dranbleiben muss!
- Brigitte Blobel
Böses Spiel
(35)Aktuelle Rezension von: ReadingLikeCarrieDas Thema "Mobbing" ist immer brandaktuell. Heute wie "damals", als das Buch geschrieben wurde. In Büchern von Brigitte Blobel geht es meist um typische Probleme, mit denen junge Heranwachsende konfrontiert sind.
Die Geschichte ist gut geschrieben und man kann sich leicht in die Lage der Protagonistin hineinversetzen. Auch die Sachen, die ihr geschehen, wirken alltäglich und realitätsnah. Ein nicht so gut betuchtes Mädchen wechselt aufgrund ihrer guten Noten als Externe auf ein Internat, wo Klassenunterschiede deutlich hervortreten.
Zu Beginn und zum Schluss wird die Geschichte aus der Sicht des "Retters" geschrieben, der auch nur zu den beiden literarischen Zeitpunkten "stattfindet".
Meiner Meinung nach kommt das Ende etwas abrupt und auch der Genesungsweg hätte ruhig ein wenig genauer beschrieben werden können.
- Anette Hinrichs
Nordlicht - Die Tote am Strand
(149)Aktuelle Rezension von: LandlebenBoisen und Nyborg und dessen Kollegen sind das neue Ermittlungsteam, die Grenzübergreifend in Dänemark und Deutschland ermitteln.
In Kollund wird eine junge Frau erschossen aufgefunden. Emittlungen ergeben, das sie schon vor 15 Jahren für Tot erklärt wurde. Es stellte sich heraus, das sie unter falschen Namen in Deutschland lebte.
Ein spannender Grenzübergreifener Krimi. Die Charaktere sind gut beschrieben, die sehr unterschiedlich sind. Auch private Probleme werden dabei immer wieder erwähnt.
Ob wohl dies der 1. Band von der Serie ist und ich schon mehrere gelesen bzw. gehört habe, konnte ich mich sehr gut in den Fall einfinden.
Es ist somit nicht zwingend, die Reihenfolge einzuhalten, da jeder Fall in sich abgeschlossen ist. - H. Dieter Neumann
Blutmöwen
(9)Aktuelle Rezension von: KlusiFür die Kommissarin Helene Christ ist dies bereits der fünfte Fall, für mich war es ihr erster. Ich kannte die Bücher von H. Dieter Neumann noch nicht, bin aber froh, das nun geändert zu haben, denn „Blutmöwen“ hat mich richtig gepackt. Gleich zu Beginn gab es eine Szene, die mich direkt etwas verstört hat, denn ich wusste bisher nicht, dass Möwen anscheinend wirklich alles fressen! Also gab es am Rande gleich ein wenig Naturkunde für mich. Der Fall um den toten Bauern Brodersen ist verzwickt, und lange Zeit scheint es so, als könnte ihn Helene Christ mit ihren Kollegen nicht lösen. Zu viele Feinde scheint Brodersen zu haben, die ihm nach dem Leben hätten trachten können, oder war es vielleicht doch Selbstmord?. Im Umfeld des Opfers stoßen Kommissarin Christ und ihre Mitarbeiter auf eine Mauer aus Hass, Verstocktheit, Vorurteilen und Bigotterie. Die einzelnen Charaktere werden ausführlich beleuchtet, und es ergeben sich immer mehr interessante und relevante Aspekte. Nach und nach webt der Autor ein dichtes Netz aus einzelnen Fäden. Ob sich der Täter darin verfängt? Das muss jeder selbst erfahren und diesen Krimi lesen. Es lohnt sich auf jeden Fall, auch wenn es im letzten Viertel für mein Empfinden ein paar Ungereimtheiten gab.
- Anette Hinrichs
Nordlicht - Die Spur des Mörders
(100)Aktuelle Rezension von: misery3103Ein ermordeter 73jähriger wird am Idstedt-Löwen in Flensburg gefunden. Der ehemalige Lehrer gehörte der dänischen Minderheit an, die Medien überschlagen sich und sehen das friedliche Miteinander zwischen Deutschen und Dänen in Gefahr. Vibeke Boisen und ihr dänischer Kollege Rasmus Nyborg nehmen die Ermittlungen auf. Alles deutet auf ein altes Verbrechen im 2. Weltkrieg, doch der Weg zur Aufklärung ist schwierig.
Der zweite Teil der Nordlicht-Reihe und wir sind wieder mit Boisen und Rasmus sowie dem restlichen gemischten Ermittlerteam auf Mördersuche. Den Fall fand ich sehr spannend, da eine zeitgeschichtliche Tatsache erzählt wurde, die mir so nicht bekannt war. Die grausame Behandlung von Kriegsflüchtlingen in Dänemark unter der Besatzung Deutschlands und danach war stellenweise wirklich schwierig zu lesen, vor allem wenn es um Kinder ging.
Die Verdächtigen in diesem Mordfall sind viele, so dass man gut mitspekulieren kann, wer einen Vorteil von dieser Tat haben könnte. Am Ende war ich tatsächlich überrascht über den tatsächlichen Täter.
Einziges Manko für mich war das oft viel zu kratzige Verhalten Vibeke Boisens ihren Kollegen gegenüber. Hier empfand ich sie oft als etwas zu empfindlich und strikt, konnte aber auch verstehen, dass sie persönlich von dem Fall betroffen war, da auch sie ein Waisenkind gewesen ist. Insofern konnte ich ihr vieles nachsehen.
Insgesamt ein spannender Krimi mit einem tollen Thema, von dem ich vorher nicht viel wusste. Gut!
- Svenja Lassen
Seesterntage
(83)Aktuelle Rezension von: TaHaWohlfühlroman erschienen am 22.11.2023
Verlag: blanvalet
Autorin: Svenja Lassen
Reihe, deren bisher 4 Bücher unabhängig voneinander gelesen werden können
400 Seiten
Klappentext:
Lara und ihre Zwillingsschwester Linn sind nicht gerade ein Herz und eine Seele. Doch was Linn jetzt getan hat, bringt Lara endgültig zur Weißglut: Kurz vor der stressigen Adventszeit lässt ihre Schwester sie und den gemeinsamen Vintage-Möbelladen einfach im Stich. Zusätzlich muss sich Lara um den ebenfalls von Linn zurückgelassenen Welpen kümmern, obwohl sie von Hunden keine Ahnung hat. Und als wäre das alles nicht schon genug, zieht in den Laden nebenan ein Tattoo-Studio ein, geleitet vom Ex ihrer Schwester, Hendrik. Das passt überhaupt nicht in den hübschen kleinen Hinterhof mit seinen hyggeligen Lädchen, findet Lara. Und doch schlägt ihr eigenes Herz stets einen Takt schneller, wenn sie dem unerwünschten Nachbarn begegnet …
Buchbesprechung:
In einer Zeit, in der Weltkrisen, Bedrohungslagen und Probleme zu den Alltagsnachrichten gehören, in der wir ständig konfrontiert sind mit Herausforderungen und Existenziellem, ist es manchmal an der Zeit, einfach alles Gut sein zu lassen. Unbekümmert. Vorhersehbar. Nicht so kompliziert. Einfach. Nicht nachdenken, nicht grübeln, nicht anstrengen.
Genau dann ist der richtige Moment für dieses Buch. Die Geschichte folgt der typischen Erzählstruktur und ist natürlich in ihrem Verlauf sehr vorhersehbar. Das ist jedoch gewünscht. Mit seinem hübschen, fast schon kitschigen Cover und der einfachen Alltagssprache, die sich manchmal liest wie gesprochene Sprache, nimmt uns die Autorin mit in eine kurze Pause aus dem Alltag.
Wir erfahren von der Geschwistergeschichte mit Lara und Linn, von einer sich anbahnenden Liebesgeschichte, Freundschaft und dem Erfolg eines kleinen, niedlichen Lädchens. Das Ganze spielt sich im Setting der deutschen Küste ab zur gemütlichen Adventszeit.
Unbekümmert trifft es wohl ganz gut. Anspruchslos, einfach zum weglesen und entspannen. Solche Bücher tun manchmal gut.
Es handelt sich um eine Reihe. Dieses Buch kann ohne Probleme als Solo gelesen werden. Wer jedoch eine treue Begleiterin für die Wegezeit zur Arbeit oder auf Bahnfahrten sucht, ist mit Svenja Lassen sicher gut beraten.
- Reinhard Pelte
Inselroulette
(6)Aktuelle Rezension von: ChrischiDWie kann eine junge Frau verschwinden und erst Tage später von ihrem Arbeitgeber als vermisst gemeldet werden? Kriminalrat Tomas Jung wird nach Sylt geschickt, um sich vor Ort ein Bild zu machen und den Fall schnellstmöglich zu lösen. Je tiefer die Polizei in das Leben der Frau eindringt, desto mehr Fragen stellen sich. Plötzlich wird eine Frauenleiche gefunden...
Kann es wirklich sein, dass eine junge, hübsche Frau keinerlei soziale Kontakte pflegte? Denn genau so scheint es, als Tomas Jung den Fall der verschwundenen Bente Friedrichsen übernimmt. Oder sollte sie gar ein Doppelleben geführt haben? Lange Zeit tappt nicht nur die Polizei, sondern auch der Leser im Dunkeln, bis sich schließlich ein wichtiges Indiz zeigt, dass allerdings schnell übersehen werden kann. Dementsprechend wichtig ist es, dem Geschehen konzentriert zu folgen, um die entscheidende Wendung nicht zu verpassen.
Anfangs hat man das Gefühl die Geschichte dümpelt einfach so vor sich hin. Doch im weiteren Verlauf wird deutlich, dass es sich nur um die Ruhe vor dem Sturm handelt, denn unterschwellig brodelt es bereits. Der ruhige Schreibstil passt allerdings hervorragend zum Ort des Geschehens und zieht den Leser mit in die Ferne. Es wird nach und nach Spannung aufgebaut, allerdings nicht so offensichtlich wie man es möglicherweise gewohnt ist. Lässt man sich aber auf die Gegebenheiten und den Stil ein, spürt man es ganz deutlich.
„Inselroulette“ ist der sechste Band der Reihe um Kriminalrat Tomas Jung. Manches Mal wird auf die vergangenen Bände mittels Fußnoten verwiesen, wodurch man schon merkt, dass einem dort Wissen fehlt. Dieses ist zwar nicht unbedingt von Nöten, um den aktuellen Fall nachvollziehen zu können, dennoch hat man das Gefühl etwas nachholen zu müssen, um manche Handlungsweisen in den jeweiligen Situationen verstehen zu können.
Alles in allem bietet „Inselroulette“ ein paar kurzweilige, spannende Lesestunden, die den Leser selbst ans Meer versetzen. - Michael Jensen
Totenland
(2)Aktuelle Rezension von: PongokaterDie mit diesem Titel beginnende Romanreihe um Kommissar Jens Druwe gehört zu den vielen Versuchen, im Sog von Volker Kutschers Serie der Gereon-Rath-Krimis (Babylon Berlin) auch Erfolg zu haben. Selten ist das aber so gut gelungen wie hier. Der Autor Michael Jensen ist sprachlich (ohne ein Thomas Mann zu sein) Volker Kutscher sogar überlegen. Mir persönlich gefällt außerdem, dass hier norddeutsche Langsamheit und nicht Berliner Hektik herrrscht. "Totenland" spielt in den letzten Tagen des zweiten Weltkriegs in der Nähe von Flensburg im Süden Schleswigs zwischen null- bis hundertprozentigen Nazis. Von letzteren wird einer grausam ermordet. Jens Druwe ermittelt, ohne auf politische Vorgaben zu achten. Für die Hörbuchfassung wurde ein mit Rolf Berg ein überaus passender Vorleser gewählt.
- Nina Ohlandt
Nebeltod
(45)Aktuelle Rezension von: Lene-sWas mich bei dieser Krimireihe bei der Stange hält, sind die Charaktere des Ermittlerteams. Personen beschreiben liegt N.Ohlandt, dies gilt auch für Nebenfiguren. Angenehm sind auch die Landschaftsbeschreibungen, die nicht zu viel Raum einnehmen.
Ansonsten mag ich den Schreibstil der Autorin nicht besonders: zu langatmig, manchmal in Klischees abdriftend und, was hier besonders nervt, die sehr oft dazwischen gestreuten Zitate irgendwelcher Schriftsteller. Das wirkt prätentiös - so, als ob sie ihren Krimis dadurch eine größere Bedeutung verleihen möchte, oder ihre Belesenheit demonstrieren. Hier wäre weniger eindeutig mehr - ich habe jedenfalls diese aus irgendeiner Zitat-Website abgeschriebenen Zitate überlesen, als es mir zu viel wurde. Eine Stelle in diesem Krimi ärgert mich dann auch besonders: ihr laienhaftes und schlecht recherchiertes Urteil über Goethe, welches sie einer Protagonistin in den Mund legt. Auch wenn sich die Protagonistin zu guter Letzt als in ihrem Urteil sehr extrem herausstellt, dies ist unnötig viel aufgewirbelter Staub.
Alles in allem ein bisschen zu viel offensichtlich präsentierte Botschaft, verpackt in eine Geschichte mit mittlerem Spannungsbogen. Wenn man über Ersteres hinwegsieht, bleibt ein durchschnittlich netter Küstenkrimi.
- Inga Schneider
Annis kleines Café am Meer
(54)Aktuelle Rezension von: NikoLaus
Ein Wohlfühlroman, der die Sehnsucht nach Meer weckt. Meeresrauschen, Windgeflüster und Sandstrände voller Muscheln.
Zusammen mit Lotte Christiansen nimmt uns die Autorin mit nach Flensburg in das Café von Tante Lotte.
Dort warten neben einigen Überraschungen, auch ein attraktiver Fischbrötchenverkäufer, dänisches Hygge-Feeling und viele emotionale Momente auf ihre Leser. Es wird eine turbulente und auch geheimnisvolle Zeit, die sehr fesselnd ist.
Entspannte Lesezeit, mitreißende Momente und leckeres Essen, bei dem einen das Wasser im Mund zusammenläuft!
Genau so sollte ein Wohlfühlroman sein, der mich für ein paar Stunden aus dem Alltag entführt! - Sabine Weiß
Zornige Flut
(43)Aktuelle Rezension von: tigerbeaKriminalkommissarin Liv Lammers ist nach einem Brand in ihrem Haus gerade erst wieder in den Dienst zurückgekehrt, als einer ihrer Kollegen in einer Fastenklinik in Archsum einen menschlichen Schädel im Aquarium findet. Obwohl die Verletzungen auf einen gewaltsamen Tod schließen lassen, ist es fast nicht möglich, den Schädel einem Vermißtenfall zuzuordnen. Möglich wäre es, daß es sich um einen bekannten Sylter Galeristen handelt, der sich seit Monaten nicht mehr bei seinen Freunden gemeldet hat. Während Liv in diesem Fall ermittelt, entgeht sie nur knapp einem nächsten Unfall. Es stellt sich die Frage, ob hier jemand die Aufklärung des Falles verhindern will oder ob es jemand auf Livs Leben abgesehen hat.
Sabine Weiss läßt Liv Lammers in "Zornige Flut" nun zum siebten Mal ermitteln. Es ist immer wieder schön, wenn man mit der sympathischen Liv ermitteln kann. Sie, sowie alle anderen wiederkehrenden Charaktere dieser Serie, sind mir aufgrund ihrer authentischen Art im Laufe der Jahre sehr ans Herz gewachsen. Man teilt mit ihnen Höhen und Tiefen, nimmt richtig an ihrem Leben teil. Dabei schafft es die Autorin perfekt, Privatleben und Kriminalfall im Gleichgewicht zu halten. Dies gefällt mir immer sehr gut, denn auf diese Art und Weise hält man den Bezug zu den Charakteren, ohne daß die Spannung verloren geht. Sabine Weiss erschafft von Beginn an einen hohen Spannungsbogen, der bis zum Schluß sein Level hält. In diesem Buch erlebt man norddeutsches Flair in Perfektion. Man erlebt die Schönheit der Insel Sylt und stolpert immer wieder über typisch norddeutsche Begriffe und Redensarten. Dies schafft Regionalität.
Sabine Weiss hat hier bewiesen, daß eine Serie auch über mehrere Bände hin sehr spannend bleiben kann!
- H. Dieter Neumann
Mord an der Förde
(7)Aktuelle Rezension von: BuecherlabyrinthHelene Christ hatte sich auf ihren Urlaub gefreut, doch eine ermordete Jugendliche lässt den Segelurlaub der Kommissarin vorläufig ins Wasser fallen.
Die Ermittlungen beginnen etwas zäh. Es gibt nicht viele Spuren, nicht sehr viele Hinweise, dafür umso mehr Gerede. Es kann sein, dass es eine geläufige Arbeitsmethode von Ermittlern ist, zig Möglichkeiten durchzuspekulieren, als Leser hätte ich trotzdem gerne etwas mehr Handlung. Erst als das BKA die Ermittlungen leitet, nimmt die Geschichte endlich Fahrt auf.
Ich hatte auch Schwierigkeiten, mir die Personen vorzustellen. Von Helene kann ich mir immer noch kein Bild machen. Ich zweifle sogar an ihren kriminalistischen Fähigkeiten. Dass Familie von Sassenheim ein Geheimnis hat, wird ihr förmlich ins Gesicht geschrieen, andere entscheidende Hinweise findet sie nicht. Der Fall ist eigentlich ohne die Ermittlungen von Helene Christ gelöst worden.
Aber die Hauptermittlerin konnte mir das Buch doch nicht komplett vermiesen. Die Landschaftsbeschreibungen habe ich genossen und für mich hätten es gerne ein paar Sätze Dialekt mehr sein können. "Mord an der Förde" ist flüssig geschrieben, schneidet interessante Themen an und alle Geheimnisse werden zufriedenstellend gelüftet. Kann man lesen, muss man aber nicht. - Nina Ohlandt
Küstenmorde
(73)Aktuelle Rezension von: Oliver_StaadenIn dem Roman ändert sich sehr häufig die Situation und man steht immer wieder vor neuen Rätseln. Ich finde den Schreibstil angenehm, fesselnd und unterhaltsam. Den Roman finde ich spannend und zum Miträtseln. Vom Inhalt möchte ich nichts verraten, da ihr den Krimi besser selber lest.
Das sich der Roman an manchen Stellen etwas zieht, finde ich nicht weiter schlimm. Die Charaktere hätten etwas ausführlicher beschrieben sein können. Die Landschaften wurden gut beschrieben und man hat während des Krimis ein Bild vor Augen und fühlt sich, als ob man mit dabei ist.
Wer Krimis mag, sollte diesen lesen.
- H. Dieter Neumann
Die Tote von Kalkgrund
(8)Aktuelle Rezension von: Sternenstaubfee4,5 Sterne
Dieses Buch war eine echte Überraschung! Die Geschichte hat mich sehr packen können; spannend geschrieben mit authentischen Figuren.
Das Thema, um das es hier geht, ist schockierend und leider immer aktuell.
Dafür, dass das Buch nur 220 Seiten hat, passiert recht viel, aber es ist alles sehr glaubhaft und durchdacht.
Auch hat die Geschichte, die in Norddeutschland spielt, viel Lokalkolorit. Der Autor selbst ist passionierter Segler und verbringt viel Zeit auf dem Wasser, wie ich gelesen habe, und das merkt man seinem Buch auch an.
Dieses ist das erste von fünf Büchern dieser Krimi-Reihe. Es macht definitiv Lust, auch die anderen Bücher kennenzulernen!
- Svenja Lassen
Muschelträume
(113)Aktuelle Rezension von: Darcys_LesestuebchenEigentlich wollte Nora mit ihrem Freund in München richtig durchstarten, aber nachdem dieser sie am Tag der Umzugs per Brief über eine Beziehungspause unterrichtet, packt sie kurzerhand ihre Sachen und reist zu ihrer Freundin Lara ans Meer. Dort gerät sie zwar erst einmal mit Bent zusammen, der gar nichts von ihr hält, aber sie findet immer mehr zu sich selbst und eigentlich ist dieser grummelige Norddeutsche ist auch gar nicht so übel. Wäre da nur nicht die Tatsache, dass sie ja eigentlich noch in einer Beziehung steckt, auch wenn es sie eindeutig zu Bent zieht.
Vorwort:
Muschelträume ist der erste Band der Küstenliebe-Reihe von Svenja Lassen. Die Bände können durchaus voneinander gelesen werden, da in jedem ein andere Paar vorkommt, allerdings empfiehlt es sich, der Reihe nach zu lesen, weil die Charaktere auch später auftauchen. Das Buch umfasst ca. 356 Seiten und ist als Taschenbuch, e-book und Hörbuch erhältlich.
Meine Meinung:
Im letzten Jahr durfte ich an der Leserunde zu "Seesterntage" von Svenja Lassen teilnehmen und wollte jetzt endlich mal die ersten beiden Bände lesen. Man verpasst zwar nicht so viel, wenn man sie nicht gelesen hat, aber es war doch interessant zu erfahren, wie es Nora ans Meer verschlagen hat und wie sie mit Bent zusammenkam. Das Cover gefällt mir sehr gut, obwohl so viele Details nicht unbedingt mein Fall sind, aber hier harmonieren sie schön miteinander und ich finde es ansprechend. Mir gefallen hier vor allem die Farbgebung und die Pastelltöne.
Wenn man ein Buch von Svenja Lassen liest heißt es: Zurücklehnen und entspannen. Ihr Romane sind kleine Fluchten aus dem Alltag, bei dem man seine Sorgen und alles andere gerne vergessen darf. Ich finde sie sehr hyggelig und das trifft definitiv auch auch den ersten Band der Küstenliebe-Reihe zu, der mir bis auf ein paar kleinere Längen und einem hastigen Ende sehr gut gefallen hat. Ich fühlte mich mit der Geschichte und dem Paar absolut wohl und war gedanklich immer an der Küste.
Und dabei fängt es gar nicht so schön an, jedenfalls für Nora, die eigentlich zu ihrem Freund nach München hinterherziehen wollte und an dem Umzugstag einen Brief erhält, in der er eine Beziehungspause will. Ich fand das echt heftig und mir tat Nora so Leid. Ihre Wut, Enttäuschung und Verletzlichkeit waren in jedem Satz spürbar und ich bewunderte sie dafür, dass sie dennoch alles so souverän meisterte und auf eigene Faust in den Norden zu ihrer Freundin Jana reiste, auch wenn diese Fahrt nicht gut endete. Die Arme hatte so viel Pech und an einer Sache war sie selber Schuld, aber ich wollte sie einfach nur in den Arm nehmen und fest drücken.
Die Geschichte las sich sehr flott und ich hatte sie innerhalb von zwei Tagen durch. Sie war ruhig und hatte nicht viele Wendungen, aber genau das mochte ich daran, weil vieles auch sehr realistisch und alltagsnah wirkte. Damit meine ich, dass das, was Nora und den anderen Charakteren passierte, genauso dir oder mir geschehen könnte und das fand ich super, weil ich mich bei einigen Problemen, Interessen und Gefühlen wiederfand. Die Spannung wurde eher klein gehalten, aber war immer spürbar und ich fieberte durchaus mit Nora und Bent mit, zwischen denen doch ein paar Hürden standen; in erster Linie das Beziehungchaos von ihr, das ich aber gut gelöst fand. Nur zum Ende hin wurde es etwas hektisch und ich mochte es nicht so gerne, dass es dann irgendwie abgehackt wirkte. Da hätten der Geschichte ein paar mehr Seiten durchaus gut getan.
Aber ich fühlte mich absolut wohl mit dem Buch und liebte es, gedanklich wieder ans Meer zu reisen, auf einem Campingplatz zu leben und auf einem SUP Yoga auf dem Wasser zu machen, was ich mir echt schwierig vorstelle, auch wenn es natürlich gewöhnungssache ist. Die Sache ist die, durch den schönen Stil von Lassen konnte ich mir alles sehr genau vorstellen. Jede Welle, den Kater und Fuchs und die eigenwilligen Charaktere, die ich beinahe sofort in mein Herz schloss, vor allem Peter und Susanne, die ich sehr herzlich fand. Jana mochte ich auch sehr gerne und schätzte ihre offene und feundlich Art, während mir Markus in jeder Szene sehr unsymathisch und unreif vorkam.
Nora und Bent mochte ich eigentlich recht gerne, auch wenn sie es mir nicht so ganz leicht machten. Manchmal fand ich Nora etwas naiv und sie gab anderen Personen oder Dingen die Schuld, wo ich mir dachte, dass es eigentlich ihre war, weil sie sich nicht vorher richtig informierte. Sie urteilte auch etwas schnell, sah aber ihre Fehler auch ein und sprach sie an. Ihr Gefühlschaos war sehr greifbar und auch, wenn ich sie nicht immer verstehen konnte, verstand ich durchaus. Bent war anfangs super unfreundlich, aber ich dachte mir schon, dass dahinter eine Geschichte steckte, denn eigentlich konnte er super freundlich, zuvorkommend und sympathisch sein.
Ihre Liebesgeschichte war ein auf und ab voller Altlasten, sowie Kommunikationsproblemen und ich fieberte mit ihnen mit. Ihre Chemie fand ich schön und sie war spürbar. Es war echt herrlich, wie sie ständig aneinander gekracht sind und sich nichts schenkten. Beide gaben sich Halt und neckten sich.
Der Schreibstil las sich bis auf kleinere Längen schön flüssig und war absolut norddeutsch hyggelig. Ich mag ihn einfach sehr und fühle mich damit wohl. Nur zwischendurch stockte es etwas und das Ende kam etwas plötzlich.
Fazit:
Ein toller Reihenauftakt, der Lust auf me(e)(h)r macht und der mich bis auf ein paar Längen sehr gut unterhielt. Ich durfte gedanklich wieder an die Küste reisen und habe es absolut geliebt. Die Liebesgeschichte gefiel mir sehr gut und ich mochte die Chemie zwischen dem Paar. Noras Gefühlschaos war schön greifbar und verständlich, auch wenn ich nicht unbedingt jede ihrer Entscheidungen oder Aussagen verstand. Ich freue mich auf den zweiten Band und vergebe hier:
4 von 5 Sternen
- Nina Ohlandt
Eisige Flut
(55)Aktuelle Rezension von: ViragoladyZum Inhalt:
Nordfriesland. Es ist eisig kalt, der Schnee liegt meterhoch und ein eisiger Wind weht.An der Nordseeküste werden einige Morde verübt in dem der Mörder die Opfer in einer sehr skurrilen Art und Weise darstellt.
Anja Derling wird vermisst und später vor der Haustür ihrer Mutter als Eisskulptur vorgefunden. Arthur Peters , auf dem Marktplatz und Levke Bronnen, eine Balletttänzerin, werden ebenfalls als Eisskulpturen aufgefunden. Es scheint als würde die Todesserie kein Ende nehmen. Der Täter bekommt den Namen „Eismörder“.
Hauptkommissar John Benthien und sein Team der Kripo Flensburg sollen diese Morde aufklären, was sich als nicht so einfach herausstellt. Sie haben alle genug damit zu tun den verschiedensten Hinweisen und Anhaltspunkten nachzugehen, was teilweise auch in die Irre führt. Dabei wird die Ermittlungsarbeit sehr realistisch geschildert. Es war sehr spannend zu erleben wie sich die Puzzlesstücke so nach und nach zusammensetzten bis der Fall um Anja Derling ein nicht unbedingt vorhersehbares Ende nimmt.
Neben der laufenden Ermittlungsarbeit werden immer wieder Briefe vom vermutlichen Mörder an seine Tochter eingestreut, dessen Inhalt zwar dem Leser bekannt ist, nicht aber den Ermittlern. In diesen Briefen berichtet er über seine schlimme Vergangenheit, wobei er seine Taten zu rechtfertigen versucht.
Auch werden persönliche Probleme der Ermittler beschrieben, was aber keinesfalls stört, sondern sie teilweise sympathischer macht. Es wirkt alles sehr realistisch, wie im wahren Leben.
Fazit:
„Eisige Flut" ist der 5. Fall für Kommissar John Benthien und sein Team von der Flensburger Kriminalpolizei. Man muß aber nicht die Vorgängerbände gelesen haben um diesem Buch folgen zu können , da es wie eine eigene Geschichte geschrieben wurde. Man ist mitten drin im Geschehen und hat fast das Gefühl alte Bekannte zu treffen.
Die Orte und Plätze sind so anschaulich beschrieben worden als sei man vor Ort und hat sie persönlich zu besucht .
Der Spannungsbogen war sehr gelungen und am Ende gut aufgelöst, trotzdem hat man das Bedürfnis es noch weiter lesen zu wollen um zu sehen wie es mit den Akteuren weiter geht. Warten wir auf ein weiteres spannendes Abenteuer.
Das Cover passt zum Roman und hat mich sofort angesprochen, Möwe, Leuchtturm, alles was die Nordsee ausmacht.
Von mir daher eine klare Empfehlung . Ein sehr spannender Roman der Lust auf mehr macht. Super!
Autorin Nina Ohlandt ist damit ein Meisterwerk gelungen und ich habe mir die Vorgängerromane selbstverständlich auch zugelegt.
- Thomas Herzberg
Nasses Grab (Zwischen Mord und Ostsee, Küstenkrimi 1)
(89)Aktuelle Rezension von: Elmar HuberSTORY
Gerade auf ihrer neuen Dienstelle in Flensburg angekommen, muss Hauptkommissarin Ina Drews feststellen, dass ihr neuer Partner ausgerechnet ihr Ex-Schwager Jörn Appel ist. So gut es geht versuchen beide ihr Missfallen hinter sich zu lassen und ein professionelles Verhalten an den Tag zu legen, denn der erste Fall liegt bereits auf ihren Schreibtischen. Am Strand von Holnis wurde eine verstümmelte Männerleiche gefunden. Schnell wird der Tote als Peter Nissen identifiziert, der tagsüber auf dem Fischkutter „Lütje Deern“ gearbeitet und sich in seiner Freizeit um seine hinfällige Mutter gekümmert hat. Auf den zweiten Blick wird deutlich, dass der Fischer über seine Verhältnisse gelebt hat. Betreibt die Besatzung der Lütje Dern auf ihren Fahrten zwischen Dänemark und Deutschland ein Nebengewerbe, das Nissen nun das Leben gekostet hat?MEINUNG
Nachdem Vielschreiber Thomas Herzberg mit der „Hannah Lambert“-Reihe bereits Friesland, genauer gesagt Sylt, zum Schauplatz einiger Krimis gemacht hat, sind die Romane um das Ermittlerduo Ina Drews und Jörn Appel an der Ostsee angesiedelt. Küstenkrimi ist nach wie vor eine sichere Bank, in den Händen eines souveränen Autors wie Herzberg ist kurzweilige Unterhaltung fast schon garantiert.Wichtiger als der Fall ist zunächst aber die Tatsache, dass die beiden Ermittler, die hier ein Team bilden sollen, eine wenig ruhmreiche Vorgeschichte haben. Dessen ungeachtet wuppen beide ihren gemeinsamen Dienst erstaunlich gut und auch die gegenseitig Abneigung relativiert sich im Lauf der Handlung, da in privaten Momenten nach und nach einige Tatsachen bekannt werden, die manches in ein neues Licht rückten. So wird der Umgangston immer humorvoller und die insgesamt realistische Charakterentwicklung zieht den Leser schnell auf die Seite der Hauptfiguren. Sehr angenehm auch, dass sich bei dieser Konstellation romantische Funken verbieten.
Wenig zu lachen gibt es dem zu lösenden Todesfall, dessen Hintergründe sich als immer tragischer erweisen. Zunächst liegt der Verdacht nahe, dass es um „einfachen“ Schmuggel geht, doch je tiefer Ina und Jörn graben, desto mehr deutet in Richtung Menschenschmuggel. Parallel macht der Autor einen Handlungsstrang auf, der das Schicksal der Flüchtlinge schildert, die nun regelrechte Ware sind. Damit erhält der Roman noch eine unerwartet dramatische Komponente, die eine spürbare Dringlichkeit in die Ermittlungen bringt.
FAZIT
Gelungener Reihenauftakt! Thomas Herzberg gelingt es, alle Bestandteile des Romans in einen gut abgestimmten Einklang zu bringen. Man könnte sich „Nasses Grab“ auch sehr gut als „Tatort“ vorstellen. - Günther Butkus
SCHÖNER MORDEN IM NORDEN
(10)Aktuelle Rezension von: gaby2707Günther Butkus und Jobst Schlennstedt haben in ihrer Anthologie kriminelle Geschichten aus Schleswig-Holstein zusammengefasst. Mord muss es sein, den Eva Almstädt und 23 ihrer Autorenkollegen und -innen in ihren verschiedensten Geschichten verarbeiten. Auch die Orte der Geschehnisse gehen von A wie Ahrensburg bis S wie Sylt quer durch das ganze nördliche Bundesland.
Ich hatte mir vorgenommen, jeden Tag eine Geschichte zu lesen, was mir aber nicht gelungen ist. Jeder Fall ist ein kleines Kleinod und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.
Ein wahrer Schatz für Krimileser, die Schleswig-Holstein mit seinen Nord- und Ostseeinseln, seine oft wortkargen Bewohner und das Meer mögen. Aber auch für alle anderen, die gut gemachte Kurzkrimis lesen wollen. - Reinhard Pelte
Kielwasser
(7)Aktuelle Rezension von: GospelsingerEin Marinesoldat verschwindet bei einem Auslandseinsatz der Bundeswehr im Arabischen Meer. Über Bord gefallen, heißt es, aber es gibt Zweifel. Der Flensburger Kommissar Tomas Jung lässt sich undercover auf das Schiff einschleusen und fährt mit vor die Küste Dschibutis. Ich habe den ersten Band nicht gelesen, deshalb hatte ich erst einmal einige Schwierigkeiten, mich in das Buch hineinzufinden. Beim Lesen hatte ich das Gefühl, zu wenig Hintergrundwissen über die Hauptfigur zu haben. Die Krimihandlung selbst fand ich leider etwas schwach. Aber sehr angetan war ich von dem für mich ungewohnten Setting. Auf einer Fregatte im Arabischen Meer, das war schon interessant. Die vielen Abkürzungen und Marineausdrücke, die in Fußnoten am Seitenende erklärt wurden, sorgten für eine gehörige Portion Realismus. Über die Auslandseinsätze der Bundeswehr gibt es bisher nur einige persönliche Erfahrungsberichte. Das Thema in einen Krimi zu verpacken, ist eine gute Idee, aber auch ein Zeichen dafür, wie normal diese Situation geworden ist. - Bernd Sieberichs
Förde-Findling (Ein Mark-Rytter-Krimi aus dem Hohen Morden)
(5)Aktuelle Rezension von: TopistoFörde-Findling ist der erste Teil einer bisher dreiteiligen Krimiserie, die der Autor für uns Krimifans aus dem Hohen N(M)orden geschrieben hat, auch die Handlung spielt dort.
Der "Krimiheld" Mark Rytter ist zunächst alles andere als ein Held, er stolpert praktisch in diesen Fall rein und erfährt dabei einen beeindruckenden Reifeprozeß. Vorher ist er Reisebegleiter für zahlungswillige Touristen und er ist eigentlich unterfordert in dieser Tätigkeit. Dann geschieht alles so ziemlich gleichzeitig, er lernt Malee kennen und lieben und von einem Touristenehepaar wird ein Kind entführt. Marks Interesse an dem Fall ist sofort geweckt. Er sieht sich fortan als Helfer der Polizei und bringt die Aufklärung sogar unter Einsatz seines eigenen Lebens entscheidend voran. Ist Mark zu Beginn des Romans noch zu kindlich und zeigt kaum Verantwortung, so ist er doch am Ende bereit, Pflichten zu übernehmen und das aus Überzeugung.
Dies bringt uns der Autor glaubhaft nahe und der Roman hat alles, was ein guter Krimi braucht und es sind ja "gleich drei Dinge auf einmal", die uns die Handlung so nahe erleben lassen, als wären wir selbst Teil der Geschichte, nämlich sind eine gute Story, seine unverwechselbar treffende und auch witzige Ausdrucksweise und natürlich jede Menge Spannung der Erfolgsgarant für Bernd Sieberichs ausgezeichnete Regionalkrimis.
Ich persönlich freue mich nun auf das Lesen des zweiten und dritten Teils. - Anette Hinrichs
Nordlicht - Tod in den Fluten
(29)Aktuelle Rezension von: blumiges_buecherparadiesDie Nordlicht Reihe von Anette Hinrichs fühlt sich wie nach Hause kommen an, weil man bekannte Gesichter wiedersieht. Nach einer Weile einlesen und mithilfe von Kurzbeschreibungen zu den vorherigen Fällen kann man sich auch wieder gut an die alten Fälle erinnern.
Diesmal geht es um die junge Bankerin Saskia, die ein neuer Fall für Rasmus und Vibecke ist. Doch nach dem letzten Fall haben sich die beiden voneinander distanziert oder besser gesagt Vibecke, weshalb die Stimmung im Team und zwischen den beiden sehr merkwürdig ist und genau das wird auch dem Lesenden übertragen.
Wie in den anderen Fällen gibt es unterschiedliche Handlungsstränge, die den Lesenden in die Irre führen (können), aber schlussendlich sieht man den roten Faden und den Täter. Das gelingt der Autorin wirklich jedes Mal auf das Neue und daher macht mir ihre Reihe immer wieder Spaß, weshalb ich mich auf weitere Bände oder Bücher von ihr freue.
- Gisa Pauly
Küstennebel
(55)Aktuelle Rezension von: AtheneDWie Band 1 lebt dieser Krimi hauptsächlich von dem Clash der Kulturen, nämlich dem Aufeinandertreffen eines Friesen mit seiner italienischen Verwandtschaft. Die einzelnen Figuren sind liebevoll entwickelt. Dies gilt insbesondere für die italienischen Familienmitglieder aber auch für das Sylter Umfeld.
Leider hat dieses Buch unübersehbare Längen, unnötige Verwicklungen und unglaubwürdige Wendungen.
Der Kriminalfall wirkt in diesem Buch wie ein störendes Beiwerk.
Die Schilderung des italienischen Teils der Familie ist höchst amüsant und sehr gut dargestellt, genauso das Leben im Heimatdorf der Mama Carlotta.
Ich hoffe, dass die weiteren Bände besser gelungen sind.
- H. Dieter Neumann
Tod auf der Rumregatta
(3)Aktuelle Rezension von: mondeErst kommen die Segler zur Rumregatta nach Flensburg. Einführung in die Stimmungen, Blick auf die Feiernden und Buden ringsum den Hafen. Sorgfältig, authentisch – der Autor kennt sich mit dem Fest und den Seglern aus. Noch ist es gemütlich – bis ein Toter, ein junger Afrikaner, nahe der Feiermeile gefunden wird. Daneben ein Stück Pappe mit rassistischer Inschrift. Ja, bis zum Ende dieses wendungsreichen spannenden Krimis spielt Pappe eine Rolle, mal hinter-, mal vordergründig.
Schimmel, der eher griesgrämige Kommissar, der „Graue“ genannt, ermittelt mit seiner pfiffigen Kollegin Helene Christ – ein Team, dass durch seine Gegensätzlichkeit gut zusammenpasst. Geschickt verbindet der Autor Neonazitreiben in und um Flensburg mit dem Mord, bis der nächste geschieht: Eine junge Brasilianerin wird erdrosselt in ihrer Wohnung aufgefunden. Und ein Neonazi war ihr Freund. Wie passt das zusammen? Während sich die Ermittler zunächst in diesem Umfeld festbeißen, merken sie, dass irgendetwas an ihren Vermutungen nicht stimmt.
Nachdem der Vater des jungen Afrikaners in Flensburg auftaucht, wird die Geschichte gedreht, erst langsam, dann immer schneller. Was steckt hinter dessen Heimlichkeiten? Warum transportiert eine Spedition Unmengen Pappe? Rasend schnell wie die spannende aktionsreiche Fahrt über der Ostsee klären sich die Dinge mit immer neuen Cliffhangern, mit Wut, Trauer und Entsetzen. Und am Ende ist nichts mehr auch im Leben der beiden Ermittler, wie es vor dieser Geschichte war.
Dem Autoren mein Kompliment und der Geschichte meine Empfehlung mit fünf Sternen