Bücher mit dem Tag "föderalismus"

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18 Bücher

  1. Cover des Buches Deutschland schafft sich ab (ISBN: 9783421045454)
    Thilo Sarrazin

    Deutschland schafft sich ab

     (141)
    Aktuelle Rezension von: Boris_Goroff

    Der Autor schreibt hochwissenschaftlich, jede Aussage ist mit einer Quellenangabe belegt. Die Fehler der deutschen Regierungspolitik werden gnadenlos aufgelistet und die Migrationspolitik hinterfragt. Zum Schluss werden mögliche Zukunftsszenarien prognostiziert.

  2. Cover des Buches VISION 2030: REFORMEN für Deutschland (ISBN: B09DWH74M6)
    Andreas Falke

    VISION 2030: REFORMEN für Deutschland

     (8)
    Aktuelle Rezension von: mabuerele

    „...Die Bundesregierung setzt sich keine ambitionierten Ziele. Die Politiker denken immer nur bis zur nächsten Wahl...“


    Dieser Satz steht im Buch von einem Autor, der es sich auf die Fahnen geschrieben hat, Reformen in Deutschland anzuregen. Dabei bringt er auf wenigen Seiten ein umfangreiches Programm unter:


    - Reform des Wahlrechts

    - Förderalismusreform

    - Direktwahl des Bundespräsidenten

    - Abbau der Staatsverschuldung

    - Ausbau der erneuerbaren Energien

    - Reformierung des Gesundheitswesens

    - Auflösung der Nato


    Mit Zahlen und Fakten untermauert er in dem jeweiligen Kapitel den Ist – Zustand. Es erfolgt dabei eine Analyse des Problems. Anschließend legt er seine Vorschläge dar.

    Dass sich etwas ändern muss, bleibt unstrittig. Aber mit vielen der Vorschläge kann ich schon deshalb nicht mitgehen, weil sie in meinen Augen so nicht umsetzbar sind.

    Nehmen wir ein paar Beispiele. Der Autor schlägt vor, den verminderten Mehrwertsteuersatz abzuschaffen. Wie aber soll das sozial verträglich geschehen? Und wie garantiere ich, dass Bücher dann kein Luxusgut werden? Das würde einen ganzen Rattenschwanz an weiteren Maßnahmen nach sich ziehen.

    An anderer Stelle widerspricht er sich. Einerseits soll die Geburtenrate in Deutschland erhöht werden, andererseits die Zunahme der Weltbevölkerung gestoppt werden.

    Dass im Gesundheitswesen einiges im Argen liegt, ist unbestritten. Seine vorgeschlagenen Maßnahmen greifen aber extrem in die persönliche Freiheit ein – und das geht nicht. Es ergibt sich nämlich die Frage, wo man dann die Grenzen zieht.

    Die Idee des Buches fand ich eigentlich gut. An der Umsetzung der Problematik muss aber eingies verbessert werden.

  3. Cover des Buches Du bleibst, was du bist (ISBN: 9783426276334)
    Marco Maurer

    Du bleibst, was du bist

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Liebes_Buch
    Meine Schulzeit war nicht schön. Dass an unserem Bildungssystem etwas komisch ist, wissen wir alle. Trotzdem hat es mich kalt erwischt, wie tief dieses Buch mich trifft. Marco Maurer ist ein sogenanntes Arbeiterkind, das keine Empfehlung fürs Gymnasium bekommt, nach der Ausbildung aber das Abi nachholt und erfolgreich studiert. Mein Vater ist auch so ein Arbeiterkind, das studierte. Unser ganzes Familienleben drehte sich um diese Heldentat. Da ich als  Akademikerkind gelte, konnte ich mit meiner Leistung niemanden beeindrucken, im Gegenteil, man gab mir das Gefühl, mir etwas unverdient erschlichen zu haben. Deshalb hat es mich schockiert, in den Beschreibungen des Lebenshintergrunds der Arbeiterkinder meine Situation recht genau wiederfinden zu können. Maurer thematisiert zudem psychische Probleme, die Arbeiterkinder, die sozial aufsteigen, bekommen können. Zum ersten Mal habe ich verstanden, warum mein Vater ein regelrechtes Doppelleben führte und wir mit ihm! Warum meine Eltern sich immer so anders verhielten und ich immer anders war als meine Mitschüler, die aus echten Akademikerfamilien stammten. Maurer entschärft hier, indem er sich vorstellt, Arbeiterkinder oder Ausländer, die aufgestiegen sind, würden anderen Benachteiligten den Weg ebnen, selber also besonders sozial anderen gegenüber sein. Das sehe ich anders. Jetzt erst verstehe ich, warum bei uns zuhause die Situation eskalierte als ich aufs Gymnasium kam. Vor Lektüre dieses Buches war mir nie bewusst, durch welchen Bildungsneid unsere Gesellschaft zerfressen ist. Vielleicht ist es gar kein Zufall, dass die Agenda 2010 von einem Arbeiterkind stammt, das studierte. Wer etwas Besonderes ist, möchte das vielleicht auch bleiben?  Das nur nebenbei. Die Stärke Maurers ist seine scharfe Beobachtungsgabe, die er mit Zahlen unterstützt. Er schildert die Probleme von Arbeiterkindern im Bildungssystem sehr verständlich und einfühlsam.  Seine Schwäche sind die abgedroschenen Lösungsvorschläge und linke Floskeln. Wenn man darlegt, wie das Schulsystem soziale Benachteiligung verschärft anstatt sie zu lindern, muss man nicht zu dem Schluss kommen, Vorschule sei die Lösung. Ein Kind, das sein Selbstwertgefühl verliert, wenn es mit 9 hört, es sei zu nichts nutze, wird sich nicht besser fühlen, wenn es mit 4 diskriminiert wird. Der Einblick in ein anderes Schulmodell hingegen erschien mir interessant. Auch der Hinweis auf freies Spielen mit anderen Kindern. Marco Maurer erklärt, warum viele Kinder im Bildungssystem scheitern bzw im Grunde ausgeschlossen bleiben. Man könnte vielleicht noch betonen, dass hier nicht Arbeiter oder Ausländer diskriminiert werden, sondern KINDER. Ich frage mich jetzt, ob die Todesrate von Kindern auch so hoch ist, weil der Staat selbst eine gewisse Feindseligkeit gegenüber Kindern an den Tag legt, die wir gelernt haben, normal zu finden. Ich hatte mit diesem Buch ein sehr persönliches Aha-Erlebnis. Andere werden das vielleicht nicht haben. Obwohl Maurer sehr grosse Reaktion auf Artikel zum Thema bekommt. Das lässt vermuten, dass sehr viele Menschen im Bildungssystem verletzt werden und diese Wunden auch als Erwachsene mit sich herumschleppen. Ich halte "Du bleibst was du bist" für realitätsnah und mit Achtung für Menschen beobachtet.
  4. Cover des Buches Walküre in Detmold (ISBN: 9783608961607)
    Ralph Bollmann

    Walküre in Detmold

     (2)
    Aktuelle Rezension von: WinfriedStanzick
    Die Oper und Deutschland – das ist ein ganz besonderes Verhältnis. Auch 20 Jahre nach der Wiedervereinigung gibt es in Deutschland nahezu achtzig Opernhäuser, mit den dazugehörigen Ensembles und Orchestern. Es gibt sie natürlich in den großen Städten, aber auch in der Provinz. Und alle versuchen sie sich mehr oder minder erfolgreich auch an den großen Stoffen. Es gibt seit langem eine Debatte darüber, ob es gerecht und sozial- und kulturpolitisch vertretbar sei, diesen Fleckenteppich an Opernhäusern aus öffentlichen Mitteln noch länger zu unterhalten, denn ohne die Millionen der jeweiligen Bundesländer könnte keine einzige Bühnen wirklich überleben. Und natürlich wird immer wieder jenes uralte Argument aus der Mottenkiste geholt, dass die Oper nur von wenigen Reichen und Gebildeten genutzt wird. Der Rezensent, der es genießt, 15 Kilometer von seinem Wohnort mit dem Staatstheater in Darmstadt eine respektable Oper zu haben, und diese etwa einmal im Monat besucht, hat bei seinen unzähligen Opernbesuchen in den letzten zehn Jahren da andere Beobachtungen gemacht. Die Oper ist eben nicht mehr der Treffpunkt allein der Arrivierten, auch nicht mehr ein Schaulaufen der neuesten Konfektionen, auch wenn ich mir bei manchen Besuchern doch eine etwas angemessenere Kleidung wünschen würde. Tatsache ist jedenfalls, dass ich niemals einmal im Monat bis nach Frankfurt etwa fahren würde. Der Journalist Ralph Bollmann, lange Jahre bei der taz und nun bei der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung, ist nicht nur oft unterwegs, sondern er liebt auch Opern. Deshalb hat vor vielen Jahren schon begonnen, auf seinen Reisen durch Deutschland Opernhäuser zu besuchen. Zwischen 1997 und 2009 hat er sie alle gesehen, auch die „Walküre in Detmold“. Und er hat notiert, was er dort erlebt und beobachtet hat. Herausgekommen ist eine nun bei Klett-Cotta erschienene „Entdeckungsreise durch die deutsche Provinz“, bei man nicht nur viel über Opern, Opernensembles, gelungene und auch missratene Aufführungen lesen kann, sondern auch sehr aufschlussreiche und unterhaltsame Beobachtungen über unser Land und seine Kultur. Wer sich für die Oper interessiert und für Literatur, den möchte ich an dieser Stelle auf zwei wunderbare Bücher hinweisen. Lea Singer hat mit dem Roman „Der Opernheld“ im Frühjahr 2011 nicht nur eine Hommage an die Oper, insbesondere die italienische, geschrieben, sondern auch ein Psychogramm eines Mannes, der sich in seiner Begeisterung für die Oper regelrecht verliert. Ende August 2011 erscheint bei Residenz der neue Roman von Peter Henisch unter dem Titel „Grosses Finale für Novak“, in dem er die Geschichte eines biederen Mannes erzählt, dessen stumpfes und langweiliges kleinbürgerliches Leben mit dem Kontakt zur Opernmusik eine dramatische Wendung nimmt. Ich habe es vorab gelesen und halte es für eines der besten Bücher, die ich in diesem Jahr bisher in der Hand hatte.
  5. Cover des Buches Die Tagesschau erklärt die Welt (ISBN: 9783499214479)
    Sylke Tempel

    Die Tagesschau erklärt die Welt

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Gerade in den Bereichen Politik und Wirtschaft, in denen ich mir nur so la la auskenne, bietet dieses Buch eine gute Grundlage, um internationale Zusammenhänge zu erkennen. Die einzelnen Kapitel werden mit thematischen Essays eingeleitet, danach werden zentrale Begriffe kurz und bündig erklärt. Ich fand es - auch weil ich mich gerade auf eine Aufnahmeprüfung vorbereitet habe - sehr hilfreich, wenngleich einzelne geschichtliche Ereignisse auch nicht großartig eingeordnet wurden. In späteren Bereichen, wie z. B. Religion und Kultur wird ähnlich strukturiert verfahren, hier habe ich allerdings große Teile überblättert, da mein Grundlagenwissen schon recht ausgeprägt war. Alles in allem ist es also ein gutes Handbuch, wenn man sein Grundlagenwissen erweitern oder auffrischen möchte.
  6. Cover des Buches Bayern weg, alles weg (ISBN: 9783426786321)
    Ulrich Berls

    Bayern weg, alles weg

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Der Autor leitet das ZDF-Studio in Bayern und berichtet 2013 vor der damals anstehenden Landtagswahl über die damals mögliche perspektive, daß die CSU in Bayern doch tatsächlich in die Opposition in ihrem Stammland müßte. Dies hätte nach Ansicht des Autors katastrophale Folgen, die CSU stünde vor ihrem Ruin. Berls schildert die Gründe des Niedergangs aus dem komfortablen Wahlergebnis von 2003 heraus, als man eine Zweidrittelmehrheit errang, und zeigt die Fehler auf, die Stoiber Beckstein Huber (angeblich) gemacht haben. Seehofer und seine möglichen Nachfolger werden detailliert beleuchtet, und es wird die Frage geklärt, ob es sich bei dem MInisterpräsidenten tatsächlich um einen reinen Populisten handele. Für alle Politikinteressierten und natürlich für alle (angehenden) Politikwissenschaftler.
  7. Cover des Buches Staatsrecht (ISBN: 9783789068010)
    Dieter Schmalz

    Staatsrecht

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Schmalz` Buch für Erstsemester (die in der Regel ja "Staatrecht 1" bzw. "Staatorganisationsrecht" durchnehmen), gut zu lesen mit vielen Fällen, die auch anschaulich besprochen werden, aber das Ganze bietet für den fortgeschrittenen Leser bzw. Examenskandidaten doch zu wenig weiterführende Hinweise. Ich vergebe deshalb 3-4 Punkte, für Studienanfänger ohne Weiteres zu empfehlen!
  8. Cover des Buches Christians Rechtspraktikum - ein erzählerischer Einblick in die Grundstrukturen des deutschen Rechtswesens: Teil 1: Das Verfassungs-, Staatsorganisations- und Zivilrecht (ISBN: B07DW624TG)
    Justus Blind

    Christians Rechtspraktikum - ein erzählerischer Einblick in die Grundstrukturen des deutschen Rechtswesens: Teil 1: Das Verfassungs-, Staatsorganisations- und Zivilrecht

     (2)
    Aktuelle Rezension von: JustusBlind
    Dieses Buch wurde mit dem Anspruch geschrieben, juristischen Laien, Schülerinnen und Schülern von Grund- und Leistungskursen im Recht, Auszubildenden in juristischen Berufen und Rechtsstudentinnen und Rechtsstudenten in den ersten Semestern die Grundzüge unseres Rechtswesens im Rahmen einer kleinen Erzählung spannend aufzubereiten.

    Christian ist 17 Jahre alt und Schüler eines Gymnasiums. Als die elfte Klasse zu Ende geht und die Kollegstufe naht, macht er sich erstmals Gedanken über seine berufliche Zukunft. Welche Leistungskurse soll er für die Kollegstufe wählen? Wirtschaft, Recht und Politik haben ihn ja schon immer interessiert. Aber ist das wirklich das Richtige für ihn? Um das herauszufinden, macht er ein Praktikum bei seinem Onkel Steffen, einem Rechtsanwalt. In der Kanzlei lernt Christian das Recht in all seinen Facetten kennen. Und es ist gar nicht trocken, so wie er es sich vorgestellt hatte.

    Und dann ist da noch Anna, die hübsche Anwaltssekretärin...

  9. Cover des Buches Das föderative System der Bundesrepublik Deutschland (ISBN: 9783810019158)
  10. Cover des Buches Föderalismus als Strukturprinzip für die Europäische Union (ISBN: 9783892048015)
  11. Cover des Buches Für Europa! (ISBN: 9783446241879)
    Daniel Cohn-Bendit

    Für Europa!

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Schelmuffsky
    Die Kernthese, es brauche nicht weniger, sondern mehr Europa, unterstütze ich. Leider ist der Text, ziemlich großspurig als "Manifest" bezeichnet, etwas sehr redundant. Es wird auch zu wenig erläutert - und dies allenfalls im Interview im zweiten Teil des Buches -, welche Wege beschritten werden müssen, um einem europäischen Föderalstaat näher zu kommen.
  12. Cover des Buches Die Alpen (ISBN: 9783719315566)
  13. Cover des Buches Die gemeinsame Kommission von Bundestag und Bundesrat zur Modernisierung der Bund-Länder-Finanzbeziehungen (ISBN: 9783930341818)
  14. Cover des Buches The American Political Process (ISBN: 9780203403365)
  15. Cover des Buches Vollhorst (ISBN: 9783492308946)
    Bruno Jonas

    Vollhorst

     (4)
    Aktuelle Rezension von: derMichi
    Als hauptberuflicher Kabarettist bringt der Autor eigentlich das Handwerkszeug mit, um sich stilvoll aufzuregen. Pardon, um die Probleme der Gesellschaft treffsicher und scharfsinnig bis unterhaltsam zu inszenieren, natürlich. So bleibt kaum ein Thema in diesem Buch verschont, von Bildungspolitik über Populismus bis hin zu Genderwahn und Altersvorsorge spannt er den Bogen. Und obwohl Cover und Inhaltsangabe immer wieder darauf verweisen, dass der Vollhorst eben nicht nur in der Politik anzutreffen ist, lässt es sich Jonas nicht nehmen, trotzdem immer wieder darauf anzuspielen. Gegenbeispiele gibt es kaum. Die Klischees vom Politiker, der nur auf seinen Vorteil bedacht ist und nicht einmal den kleinsten Rest Anstand besitzt, ermüden den Leser spätestens nach der dritten Wiederholung. Ja, Korruption und Käuflichkeit sind ein Problem. Aber diese Fälle widerspruchslos zum Standard zu erklären ist ein wenig zu einfach gedacht.

    Damit entpuppt sich die eigentliche Prämisse stellenweise als Mogelpackung. Pluspunkte gibt es für die Annahme, dass vielleicht alle Menschen ein bisschen Vollhorst sind, wobei Bruno Jonas sich selbst nicht ausschließt. Selbstkritik und Selbstironie als Ausgangspunkt für Kritik an der Umwelt - keine schlechte Idee. Allerdings geht er damit alles andere als konsequent um. An einigen Stellen freut man sich noch über die lustvolle Abrechnung mit mancher undurchsichtigen Instanz, während Behauptungen über vererbte Intelligenz, mit denen schon Thilo Sarrazin gewaltig aneckte, ohne jeden Quellenbeleg stehengelassen werden.

    So ist am Ende nicht klar, ob diese "scharfzüngige Satire" tatsächlich ein augenzwinkernder Blick auf eine vorteilsgeile Gesellschaft oder nur die hilflose Abrechnung mit derselben ist. Jonas grantelt mit niederbayerischem Niveau vor sich hin, hat aber genauer betrachtet nur wenig Neues zu bieten.

    Seitenzahl: 272
    Format: 11,8 x 18,8 cm, Taschenbuch (auch als gebundene Ausgabe erhältlich)
    Verlag: Piper
  16. Cover des Buches Träum weiter, Deutschland! (ISBN: 9783453602557)
    Günter Ederer

    Träum weiter, Deutschland!

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Dr_M
    Wenn Verbraucher ein Produkt nicht wollen, wird es dann in einer Marktwirtschaft massenweise produziert und angeboten? Und wenn der Staat den Hersteller eines nicht gewollten Produktes bestraft, weil er es nicht weiter anbieten will, leben wir dann im Kapitalismus?

    Wüsste man nicht, dass dies in Deutschland gerade passiert, dann würde man beide Fragen mit Sicherheit verneinen. Wie kein anderes Beispiel illustriert die Zwangseinführung von E10 das wirtschafts- und ordnungspolitische Chaos, das inzwischen in Deutschland herrscht und das unser Land ins Verderben führen wird, wenn es nicht sehr bald zu einer radikalen Kehrtwende kommt.

    Dieses Buch beschreibt sehr ausführlich das Desaster, auf das Deutschland infolge seiner von den Verantwortlichen zugelassenen enormen Verschuldung, seiner von Ideologen in Kauf genommenen konfliktträchtigen Bevölkerungsstruktur und der immer stärker werdenden dirigistischen und preistreibenden Eingriffe ins Wirtschaftsgeschehen beschleunigt zusteuert. Dabei ist es weder oberflächlich, noch reißerisch, sondern beschreibt den gegenwärtigen Zustand der deutschen Gesellschaft detailliert an zahlreichen Beispielen und mit vielen Zahlen, um dann auf einer abstrakteren Ebene die historischen Ursachen für unsere fatale Staatsgläubigkeit zu suchen, die es Politikern aller Art erst möglich gemacht hat, Deutschland an den Rand des Abgrunds zu führen.

    Günter Ederer ist ein erfahrener Journalist, der in der Welt und Deutschland viel herumgekommen ist und für ARD und ZDF zahlreiche Filme über gesellschaftliche und wirtschaftliche Themen produzierte. Obwohl in seinem Buch nicht selten mit Zahlen argumentiert wird, hält es den Spannungsbogen für den interessierten Leser bis zur letzten Seite. An vielen Stellen stellt der Autor uns woanders bereits erfolgreich erprobte und noch mögliche Auswege aus unserer beklemmenden und von offizieller Seite absichtsvoll verdrängten Lage vor. Doch sie erfordern Mut und Rückgrat, weil sie einen radikalen Schwenk bedeuten und zunächst wehtun würden.

    Im ersten von sechs Teilen des Buches geht es in fünf Kapiteln um unsere Freiheit, die schleichend immer mehr eingeschränkt wird. Dann befasst sich Ederer mit dem Kampfbegriff "Neoliberalismus" und zeigt, dass sich dahinter ursprünglich das ganze Gegenteil von dem verbirgt, wofür dieser Begriff heute herhalten muss. Würde nämlich seit Jahren in den westlichen Ländern tatsächlich eine neoliberale Politik (wie unter Ludwig Erhard einst sehr erfolgreich in Deutschland) gemacht, dann wäre es niemals zur Finanzkrise gekommen. Dann würde es auch keine "systemrelevanten" Banken geben, die der Bürger ungefragt mit seinem Geld retten muss. Doch die Wirklichkeit sieht ganz anders aus: Zwar verabschieden noch Parlamente die Regeln für die Wirtschaft, geschrieben werden sie aber von Lobbyisten. Eine solche unerträgliche Vermischung von Staat und bestimmten Teilen der Wirtschaft ist nicht neoliberal, sondern eine ordnungspolitische Katastrophe, weil sie es gewissen Gruppen immer wieder ermöglicht, den Markt für sich abzuschaffen, indem sie sich die Regeln selber schreiben und sich im Ernstfall von der Allgemeinheit auffangen lassen. Der Autor erläutert dies ausführlich am Beispiel der Finanzkrise.

    Der zweite Teil (Der konsequente Weg in die Staatspleite) erklärt unter anderem detailliert, warum der politischen Elite der unvorstellbare Schuldenstand Deutschlands in Wirklichkeit völlig egal ist. Politiker benutzen Steuergelder zur Bestechung der Wähler. Ein Beispiel ist die völlig unsystematische und inzwischen selbst für Spezialisten undurchsichtige Wirrnis der staatlichen Eingriffe in die Märkte mit Hilfe von Subventionen, die selten die erhoffte Wirkung haben, aber stets dazu führen, dass Reiche noch reicher werden. Beispielsweise die Besitzer von Ökostrom-Anlagen, weil alle anderen sie über einen völlig überhöhten Strompreis subventionieren. Der Autor befasst sich darüber hinaus in diesem Teil noch mit dem nicht mehr durchschaubaren Wildwuchs in der deutschen Steuer- und Sozialgesetzgebung. Dann informiert er über einen Vorschlag zur sofortigen Beseitigung der Staatsschulden.

    Der dritte Teil wird alle politisch korrekten Leser endgültig verschrecken, denn hier geht es um die nackten und brutalen Zahlen der Bevölkerungsentwicklung. Man kann sich zwar der Realität verweigern, das wird sie aber nicht verändern. Die tatsächlichen heutigen Geburtenraten werden dazu führen, dass der Anteil der nichtdeutschen Bevölkerung in einigen Jahren auf bis zu ein Drittel steigt. Nur naive Gutmenschen können glauben, dass dies konfliktfrei ausgehen wird. Der Autor zeigt, wie anderswo die Einwanderung geschickt gesteuert wird und warum wir mit unseren arroganten Angeboten dabei nicht mithalten können. Uns verlassen sogar hier gut ausgebildete Türken, weil sie in der Türkei bessere unternehmerische Möglichkeiten haben.

    Im vierten Teil geht der Autor auf deutsche Staatspleiten der Vergangenheit ein und beschreibt welche "Errungenschaften" der Nazizeit noch heute in Deutschland ihr kommunales Unwesen treiben. Anschließend erklärt Ederer den wirklichen Zustand der DDR von 1989 anhand eines internen ZK-Dokuments der SED.

    Dass unser Wohlfahrtsstaat teuer und in Wirklichkeit unsozial ist, zeigt der Autor unter anderem im fünften Teil. Dort erklärt er auch erfolgreiche Alternativen aus anderen westlichen Staaten. In diesem Teil beschäftigt er sich darüber hinaus mit der von der wirtschaftlichen Realität mehr oder weniger abgekoppelten Bildung in Deutschland. Der letzte Teil schließlich verdeutlicht noch einmal den abgrundtiefen Riss zwischen der deutschen Bevölkerung und ihrer politischen Elite.

    Eine erfolgreiche Politik setzt einfache, für jedermann verständliche und nachvollziehbare Regeln und überlässt es dann den Bürgern sich so zu organisieren, wie sie es für richtig halten. Doch in Deutschland wird das genaue Gegenteil praktiziert. Das ist das eigentliche Thema dieses Buches, das der Autor dann für die einzelnen Bereiche detailliert beschreibt. Durch diese verhängnisvolle Politik der letzten vier Jahrzehnte sind Tatsachen geschaffen worden, die katastrophale Folgen haben werden, denn eine noch mögliche Umkehr ist eher unwahrscheinlich. Wer Märkte abschafft oder beschneidet, legt Hand an die Freiheit der Bürger und verteuert ihr Leben. Das ist die klare Botschaft dieses Buches.

    Fazit.
    In diesem Buch wird beschrieben, in welcher Lage wir uns durch die organisierte Verantwortungslosigkeit der letzten Jahrzehnte wirklich befinden. Der Autor plädiert leidenschaftlich für ein schnelles Aufwachen aus den Träumen der Gutmenschen, für mehr Freiheit und Eigenverantwortung sowie einfache und klare Regeln, die jeder nachvollziehen und verstehen kann, und die vor allem für alle gelten. Das Buch ist hervorragend geschrieben, enthält nachvollziehbares Zahlenmaterial und beschreibt die Konsequenzen, auf die wir treffen werden, wenn es nicht gelingt, das Steuer noch herumzureißen.
  17. Cover des Buches Volksparteien ohne Volk (ISBN: 9783570100110)
  18. Cover des Buches Developments in American Politics (ISBN: 9780333596531)
    Gillian Peele

    Developments in American Politics

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