Bücher mit dem Tag "fontane"

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83 Bücher

  1. Cover des Buches Effi Briest (ISBN: 9783328110729)
    Theodor Fontane

    Effi Briest

     (1.815)
    Aktuelle Rezension von: SilvisKopfkino

    "Effi Briest" ist ein Klassiker der deutschen Literatur, der die Geschichte der jungen und lebensfrohen Effi Briest erzählt. Die ersten Seiten des Buches haben mich sofort in den Bann gezogen, Effis jugendlicher Charme und ihre Unbeschwertheit haben mich fasziniert und mitgerissen.

    Mit fortschreitender Handlung empfand ich das Buch jedoch als langatmig, da sich Fontane Zeit nimmt, um die gesellschaftlichen Konventionen und die zwischenmenschlichen Beziehungen detailliert darzustellen. Diese Passagen waren zwar informativ, konnten aber auch etwas die Spannung des Buches bremsen.

    Jedoch fand ich gegen Ende des Buches wieder zurück zur Geschichte und wurde erneut von Fontanes Schreibstil und der Entwicklung der Charaktere in den Bann gezogen. Besonders die Tiefe der Figuren und ihre komplexen Beziehungen haben mich beeindruckt und zum Nachdenken angeregt.

    "Effi Briest" ist ein Buch, das in seiner Darstellung von gesellschaftlichen Normen, Moral und den Konsequenzen von jugendlichem Leichtsinn zum Nachdenken anregt. Es wirft Fragen auf über die Rolle der Frau in der damaligen Zeit und über die Auswirkungen von unterdrückten Gefühlen und unerfüllter Liebe.

  2. Cover des Buches Liebesbriefe großer Männer (ISBN: 9783865391872)
    Sabine Anders

    Liebesbriefe großer Männer

     (107)
    Aktuelle Rezension von: Gingerteabooks

    Also besonders die erste Hälfte von Briefen würde ich ja persönlich nicht als Liebesbriefe ansehen. Bei Liebesbrief denke ich nicht an Drohungen gegen die angeblich Geliebte. Victor Hugo's Briefe wären Liebesbriefe, aber Luther eher nicht so. Ist vielleicht mal interessant zu lesen, aber würde ich nicht empfehlen. 

  3. Cover des Buches Grete Minde (ISBN: 9783872910516)
    Theodor Fontane

    Grete Minde

     (30)
    Aktuelle Rezension von: Vera-Seidl

    Wenn Sie jemals auf der kleinen Brücke über dem Tanger im Süden der Stadt Tangermünde gestanden haben, wenn Sie durch die Elbwiesen geschlendert sind, die Gassen der Stadt erkundet, die Storchennester rund um das alte Rathaus gezählt haben, sich vor dem Grete-Minde-Denkamal fotografieren ließen, ein Ratsherrenmenü auf der Burg oder ein Grete-Minde-Vermächtnis in den Exempel-Gaststuben gegessen haben und schließlich in das Herz der Stadt, die Heilige Stephanskirche, getreten sind, dann werden Sie ganz deutlich fühlen können, was Theodor Fontane dazu bewegte, seine Novelle "Grete Minde" zu schreiben: Die Stadt wurde vom Feuer gereinigt.

    Fegefeuer heißt noch immer bei den Katholiken der Ort, an dem die Seele gereinigt wird.

    Feuer transformiert Altes, Überholtes zu Asche, damit daraus Neues wachsen kann.

    Im Märchen von Hänsel und Grete(l) lässt sich die nährende Urmutter, verkörpert in der Hexe, in den Backofen, in das Feuer, schieben, um den Kindern ein unabhängiges Leben zu ermöglichen.

    Lucifer, der Lichtträger, wird häufig mit Prometheus, dem Vorausdenkenden, verglichen. Beide bringen den Menschen das Licht, Prometheus in Form des Feuers. Sie ermöglichen eine Trennung von der geistigen Welt mit der Option, sich ihr wieder zu nähern.
    In der Offenbarung des Johannes wird Jesus Christus zum zweiten Morgenstern nach Lucifer, der ebenfalls das Licht in sich trägt. Lucifer führt durch die Fähigkeit zur Beherrschung des aufsteigenden Feuers nach "oben", Christus kam als Fleisch gewordene Liebe nach "unten".

    Liest man Fontanes Novelle vor diesem Hintergrund, wird deutlich, dass sie von Anfang an auf die Erlösung der Stadt Tangermünde und Gretes ausgerichtet ist. Nicht Rache ist das Motiv für die Feuerbrunst, sondern Reinigung.

    Nicht zufällig ist Grete Tochter einer spanischen Katholiken, die in der Stiefmutter und Schwägerin ihre vorantreibenden Antagonisten findet. Der Prinz, der das Aschenputtel nur vorübergehend erlösen kann, heißt Valtin, in Anlehnung an den Patron der Liebenden, ist aber nicht stark und gesund, wie sein Name verspricht, sondern stirbt, nicht ohne Grete das Versprechen einer Rückkehr nach Tangermünde abzunehmen. Die junge Mutter findet noch immer keine Liebe in der Stadt. Der Stiefbruder verweigert ihr das mütterliche Erbe und auch die Ratsherren schenken der kostbaren Perle (Grete) mit dem schönen Geist (Mind-e) kein Gehör.

    Die Hartherzigkeit von Tangermünde mündet in der erlösenden Transformation durch das Feuer. Aus der Asche und Gretes Opfer wird eine herzliche Stadt, der nur ein Dichter mit einem großen Herzen ein so großartiges Denkmal setzen kann.

    Meinen Dank und meine Hochachtung an Theodor Fontane!

     Vera Seidl 

     

     

  4. Cover des Buches Irrungen, Wirrungen (ISBN: 9783150196014)
    Theodor Fontane

    Irrungen, Wirrungen

     (380)
    Aktuelle Rezension von: eva_caro_seidel

    Die Bürgerliche Lene Nimptsch und der Adelige Botho von Rienäcker verlieben sich ineinander, doch diese Art der Mesalliance duldet die damalige Gesellschaft nicht. 

    Botho beweist kein Rückgrad. Als seine Mutter ihn aus finanziellen Gründen dringend bittet, die reiche, aber oberflächliche Cousine Käthe zu heiraten, macht er mit Lene Schluss und stimmt der Hochzeit mit Käthe zu. Lene hat schwer an ihrem Liebeskummer zu knabbern, doch sie lernt später den grundanständigen Gideon kennen und heiratet ihn dann.

    Weder Botho noch Lene sind in ihren Ehen glücklich - dies ist das Ende des einfühlend beschriebenen Romans mit feinen Details und Berliner Flair, das den Leser mit gemischten Gefühlen zurücklässt. Nicht immer gibt's ein Happy End im Leben - und Fontane ist Realist und erzählt genau dies. Ein Klassiker, der unter anderen berühmten Werken seinen Platz hat.

  5. Cover des Buches Der Stechlin (ISBN: 9783730607886)
    Theodor Fontane

    Der Stechlin

     (93)
    Aktuelle Rezension von: Monika_Brigitte

    Stechlin, Brandenburg, 1890er Jahre: Der verwitwete Landadelsmann Dubslav von Stechlin wartet auf seinen Sohn Woldemar, welcher seinen und den Besuch zweier Kammeraden aus seinem Regiment durch Telegrafie ankündigte. In der Folge gibt es viele Unterhaltungen, Menschen lernen sich kennen, tauschen sich aus, vertreten ihre Meinungen. „Zum Schluss stirbt ein Alter und zwei Junge heiraten sich, - das ist so ziemlich alles, was auf 500 Seiten geschieht.“ Mit diesen Worten beschreibt Fontane selbst die Handlung seines Werks.

    „>>Aber der Stechlin! Was ist der Stecklin?<<
    >>Das ist ein See.<<
    >>Ein See. Das besagt nicht viel. (…) Aber was hat der Stechlin?<<
    >>Er hat Weltbeziehungen, vornehme, geheimnisvolle Beziehungen, und nur alles Gewöhnliche (…) hat er nicht. (…) Und wenn es in Java oder auf Island rumort oder der Geiser mal in Doppelhöhe dampft und springt, dann springt auch in unserm Stechlin ein Wasserstrahl auf, und einige (wenn es auch noch niemand gesehen hat) , einige behaupten sogar, in ganz schweren Fällen erscheine zwischen den Sprudeln ein roter Hahn und krähe hell und weckend in die Ruppiner Grafschaft hinein.“ (S.145)

    Diese Sage vom Hahn im Stechlinsee ist ein brandenburgischer Mythos. Wen es heute an den Stechlinsee zieht, kann sich neben einem großen roten Hahn aus Holz fotografieren und die ohrenbetäubende Ruhe der Mecklenburgischen Seenplatte in sich aufnehmen. So ruhig wie der mit 70 Metern tiefste See Brandenburgs mit seinem beeindruckend klarem Wasser ist auch der von der Rezeptionsgeschichte als Fontanes erzählerisches Hauptwerk bezeichnete Gesellschaftsroman.

    Die, in den Unterhaltungen, welche dem Roman seinen Grund und Boden geben, diskutierten Themen Konservativismus vs. Sozialdemokratie und preußischer traditionalistischer Landadel vs. Großstadtökonomie lassen sich auf den Grundkonflikt Alter vs. Jugend hinunterbrechen. Der alte Stechlin vertritt die traditionellen Werte, während sein Sohn als Vertreter der neuen Generation den Fortschritt und den Aufbruch in ein modernes, technologisiertes Jahrhundert repräsentiert. Der Roman versäumt es eine befriedigende Lösung für diesen Konflikt aufzuzeigen. Einerseits fasst Fontane den Entschluss: „Nicht so ganz unbedingt mit dem Neuen. Lieber mit dem Alten, soweit es geht, und mit dem neuen nur, soweit es muss.“( S.372), andererseits lässt er die Verkörperung der alten Generation zum Schluss sterben und das junge Glück triumphiert. Eine neue Generation der Stechline ist gesichert und „es lebe der Stechlin.“ (S.416)

    Die Gediegenheit des Romans entschleunigt den Rezipienten und unterhält, aber meiner Meinung nach, muss man den Stechlin nicht gelesen haben. Einen Aktualitätsbezug kann man dem Roman schlecht abgewinnen. Er beeindruckt im Hinblick auf seine kulturhistorische Einordnung in die literarische Strömung des Realismus und seiner Kraft im gesellschaftlichen Diskurs des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Doch, wer weder Literaturwissenschaftler noch Historiker oder Stechliner ist, kann dem Roman keinen Erkenntnisgewinn entlocken.

    So wie sein Protagonist Dubslav erlebte auch Fontane nicht den Übergang in ein neues Jahrhundert. Er starb wenige Monate bevor sein letzter Roman in Buchform erschien. In Anbetracht der historischen Ereignisse des frühen 20. Jahrhunderts vielleicht kein schlechtes Schicksal. Wer weiß, was Fontane dann geschrieben hätte.

    DER STECHLIN| Theodor Fontane| Fischer Taschenbuch| Fischer Klassik| 2008| 429 Seiten| 8,50€

  6. Cover des Buches L'Adultera (ISBN: 9783746636412)
    Theodor Fontane

    L'Adultera

     (20)
    Aktuelle Rezension von: Henri3tt3

    Es gibt ja ein paar Geschichten von Fontane, die ich sehr gern mag, z.B. "Mathilde Möhring" oder "Frau Jenny Treibel". Seine Gesellschafts- und Charakterstudien sind so wunderbar präzise ausgearbeitet, das macht mir normalerweise großen Spaß. Aber dieses Buch hier fand ich eher enttäuschend. Das liegt vor allem am Setting: Melanie war 17 Jahre jung, als sie heiraten "musste", um ihren Status und Lebensstil behalten zu können. Im Gegensatz zu Effi Briest ist es sogar ihre eigene Entscheidung. Ihr Mann ist 25 Jahre älter als sie. Da haben wir also die übliche Kombination aus Kapitalismus und Patriarchat, ohne die es hier keine Geschichte gäbe. Und es scheint, als hätten sie ja keine andere Wahl gehabt. Dabei hätte der Herr Kommerzienrat sie doch auch adoptieren oder sonstwie unter seine Fittiche nehmen können, anstatt ihre finanzielle Not auszunutzen, um seinen eigenen gesellschaftlichen Status aufzuwerten und das Ehebett mit einem Mädchen teilen zu können, das seine eigene Tochter sein könnte. Und sie hätte auch arbeiten gehen können, denn das haben schließlich viele andere junge Frauen auch damals schon getan, woher wären sonst die ganzen Kammerzofen, Küchenmädchen, Kindermädchen usw. gekommen?

    Auch der Nebenbuhler Rubehn ist mir leider nur unsympathisch. Er hätte Melanie ein wahrer Freund sein können, aber statt dessen mischt er sich in ihre Ehe ein. Das ist auch dem Ehemann gegenüber wirklich undankbar, denn er ist bei der Familie schließlich zu Gast. Und auch vom Ehemann finde ich es wirklich ungeschickt, seiner jungen und gelangweilten Frau so einen attraktiven, jungen Mann als Dauergast in die Wohnung zu setzen. Natürlich ist es ihre Entscheidung, ob sie die Ehe bricht, aber er muss sie ja auch nicht so in Versuchung führen.

    Am schlimmsten finde ich, wie in der Geschichte mit den Kindern umgegangen wird. Aber da will ich nicht ins Detail gehen, sonst verrate ich zu viel über das Ende.

    Immer wieder habe ich beim Lesen gedacht: "Ach, warum ist sie nicht mehr wie Jane Eyre von Charlotte Brontë? Die hatte wenigstens Stolz und ein gutes Herz!" Aber gut, dieses Buch gab es ja schon.

  7. Cover des Buches Frau Jenny Treibel oder Wo sich Herz zum Herzen findt (ISBN: 9783746636443)
    Theodor Fontane

    Frau Jenny Treibel oder Wo sich Herz zum Herzen findt

     (187)
    Aktuelle Rezension von: Monika_Brigitte

    „Es ist ja nicht nötig, dass sich Schwiegermutter und Schwiegertochter furchtbar lieben, sie heiraten sich ja nicht.“ (Kapitel 12; S. 155) Was wie ein Zitat aus >Das Schwiegermonster< klingt, entstammt dem 1892 erschienenen Roman FRAU JENNY TREIBEL von Theodor Fontane. Ähnlich humorvoll wie in der Fernsehkomödie geht es auch im Romanklassiker zu – zumindest im zeitgenössischen Vergleich.

    Inhalt (Spoilerfreier Teil)

    Berlin, 1880er: Die titelgebende Hauptperson Kommerzienrätin Jenny Treibel möchte ihren zweiten Sohn (Leopold) endlich unter die gut betuchte Haube bringen. Sie wünscht sich eine noch bessere Partie als bei ihrem ersten Sohn (Otto), der sich mit einer Hamburger Fabrikantentochter (Helene Munk) verheiratet hat. Zum großen Unwillen von Frau Jenny verguckt sich Leopold bei einem Abendessen, das für Ottos englischen Geschäftspartner (Mr. Nelson) veranstaltet wird, in die extra zu diesem Anlass (aufgrund ihrer sehr guten Englischkenntnisse) eingeladene Professorentochter Corinna Schmidt. Diese wittert in einer Verbindung mit Leopold Treibel den sozialen Aufstieg. Wird es ihr gelingen, sich den begehrten Junggesellen zu angeln oder schafft es die ebenfalls durch eine Heirat sozial aufgestiegene Jenny (geb. Bürstenbinder; eine Krämerstochter) die Leine zu kappen, um eine Blamage zu verhindern?

    Unerfüllte Erwartungen (ab hier: Spoiler)

    Ich habe diesen Roman nach meiner Lektüre von Effi Briest gelesen. Wäre es andersherum, würde mein Urteil wahrscheinlich milder ausfallen. So allerdings muss ich kritisieren, dass mir die Gesellschaftskritik am Ende nicht weit genug geht. Es hat mich emotional weniger berührt, ich habe ein fulminantes Finish erwartet, auf den Skandal gehofft. Es geht doch hier im Grunde um die klassische Shakespeare-Story: Die Bourgeoisie-Familie (Treibel/Munk) gegen das gebildete Bürgertum (Schmidt). Romeo und Julia im Berlin der 1880er Jahre quasi - nur, dass bei Fontane keiner stirbt und sich alle mit ihrem Los arrangieren. Kein Knall am Ende, keine Durchmischung der Verhältnisse. Es kann nicht einmal davon gesprochen werden, dass mit dem erwartbaren Ausgang jemand tief unglücklich wäre. So zeigt uns Fontane zwar Kritikpunkte an den sozialen Verhältnissen, aber keine Lösungsvorschläge.

    Fontane formuliert es am Ende folgendermaßen: „In eine Herzogsfamilie kann man allenfalls hineinkommen, in eine Bourgeoisfamilie nicht. Und wenn er, der Bourgeois, es auch wirklich übers Herz brächte – seine Bourgeoise gewiss nicht, am wenigsten wenn sie Jenny Treibel, née Bürstenbinder heißt.“

    Das Ende kann nicht überzeugen, es bleibt alles, wie es war. Stopp, Stagnation, Stillstand. Ganz klar: Der Weg muss hier das Ziel sein. Und so ist es auch. Fontane schafft einen wirklich unterhaltsamen Weg mit vielen humorvollen, gescheiten Momenten.

    Fontane arbeitet in >Frau Jenny Treibel< viel mit Dialogen. Auf kreative, witzige und intelligente Weise persifliert er „das Hohle, Phrasenhafte, Lügnerische des Bourgeoisstandpunktes […], der von Schiller spricht und Gerson meint“ (Fontane in einem Brief an seinen Sohn Theo über seine Intention zu >Frau Jenny Treibel<). Zur Erklärung: Mit  >Gerson< meint er wahrscheinlich einen gewissen Berliner Unternehmer (Herrmann Gerson 1813-1861), ein Aushängeschild des Besitzbürgertums.

    Fontane bringt seine Anti-Bourgeois-Haltung einerseits durch den gelehrten Professor Willibald Schmidt zum Ausdruck, andererseits durch die Charakterzeichnung der Roman-„Anti“-Heldin Jenny. Diese beteuert vehement ihren großen Idealismus („Aber mir gilt die poetische Welt, und vor allem gelten mir auch die Formen, in denen das Poetische herkömmlich seinen Ausdruck findet. Ihm allein verlohnt es sich zu leben. Alles ist nichtig; am nichtigsten aber ist das, wonach alle Welt begehrlich drängt: äußerlicher Besitz, Vermögen, Gold. […] Ich für meine Person verbleibe dem Ideal und werde nie darauf verzichten.“ [3. Kapitel; S. 30f.]), sie singt mit Herzenslust das alte romantische Lied (Wo sich Herz zu Herzen find‘t) ihres einstigen Verehrers Professor Schmidt bei jedem sich bietenden Anlass. Und während sie Wasser predigt, trinkt sie ihren Wein in großen Schlucken.  Jenny bedrängt ihren Sohn, die mit Prestigeverlusten einhergehende Verlobung zu canceln, organisiert eine aussichtsreichere Partie mit der Schwester ihrer Schwiegertochter, die sie bereits vor der Verlobung aus dem Anwärterinnen-Pool aussortiert hatte. "Eigentlich liegt es doch so: Alles möchte reich sein, und ich verdenke es keinem.“ (1. Kapitel; S. 13) Alles, bloß keinen Skandal! "Die Dinge bleiben doch schließlich, was und wie sie sind." (5. Kapitel; S. 52)

    Fischer Klassik Ausgabe

    Das Cover finde ich ästhetisch wunderschön. Auch inhaltlich glänzt die Ausgabe mit einer Kurzbiografie Fontanes und dem (dieses Mal recht dürftig ausfallenden) Kindler-Beitrag.

    Fazit

    Knapp heruntergebrochen ist FRAU JENNY TREIBEL von Theodor Fontane ein Roman, wo sich Herz zu Herzen findet (mehrfach); welches voller Sozialkritik der Wilhelminischen Ära trieft, für die es allerdings keine Lösungsansätze gibt und sich daher am Ende alles in Wohlgefallen (jeder bleibt für sich) auflöst. Realismus pur – keine Frage! Aber die Moral? Hast du eine Schwiegermutter, die dich nicht leiden kann und einen Verlobten, der für seine Liebe zu dir nicht einstehen kann, tust du gut daran in der Hinterhand noch einen verliebten Narren zu haben, der dir verzeiht, dass du ihn nicht liebst.

     

    FRAU JENNY TREIBEL | Theodor Fontane | Fischer Taschenbuch Verlag| Fischer Klassik| 2008 | 208 Seiten | 5,00€

  8. Cover des Buches Jenseit des Tweed (ISBN: 9783862679805)
    Theodor Fontane

    Jenseit des Tweed

     (14)
    Aktuelle Rezension von: Favole
    Theodor Fontane, wohl am bekanntesten durch sein Werk Effi Briest, hat noch sehr viel mehr geschrieben, unter anderem "Jenseit des Tweed - Bilder und Briefe aus Schottland", welches ich im Rahmen einer Schottlandreise bzw. danach gelesen habe. Inhalt: Fontane reiste 1858 gemeinsam mit einem Freund nach Schottland, auf den Spuren der romantischen Geschichte des Landes. Von Edinburgh über die Highlands bis Inverness, über den Kaledonischen Kanal, Oban und the Trossachs zurück nach Edinburgh und weiter in die Lowlands bis an die Ufer des Tweed, der Schottland von England trennt. Meinung: Der Reisebericht ist durchaus interessant und beinhaltet daneben sehr viele historische Fakten und Ereignisse, die Fontane sehr gut in seine eigenen Erlebnisse einbindet. Dazu gibt es immer wieder Bezüge zur Literatur, insbesondere der Walter Scotts. Zugegebenermaßen waren einige Abschnitte aber auch recht langatmig, insbesondere die Schlachtenschilderungen und ich konnte kaum folgen, von welchem McDouglas er gerade berichtete. Wirklich spannend waren nur die Stellen, in denen von Orten berichtet wird, die ich selbst gesehen habe, oder einzelne herausragende Geschichten. Im Anschluss wird noch ein kurzer Abriss der schottischen Geschichte gegeben. Zudem gibt es in meiner Ausgabe von insel taschenbuch (1989) noch ein Nachwort, welches einige Hintergründe zum Buch und Fontane erläutert, jedoch leider auch nochmals auf geschichtliche Aspekte eingeht. Fazit: In Vorbereitung auf eine Schottlandreise oder auch im Nachgang einer solchen ist dieses Buch sicher das Lesen wert, ansonsten wird sicher kein allzu großes Lesevergnügen.
  9. Cover des Buches Fontane (ISBN: 9783498000998)
    Iwan-Michelangelo D'Aprile

    Fontane

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Pongokater
    Iwan-Michelangelo d'Apriles Fontane-Biographie beeindruckt durch ihren sachkundigen Kampf gegen die hergebrachten Fontane-Klischees. Der Autor entlarvt vor allem Fontanes Selbststilisierungen in seinen autobiographischen Schriften. So erscheint Fontane mehr als von den Umständen Getriebener als ein souveräner Gestalter des eigenen Lebens. Klar wird auch, wie viel Journalist und Apotheker im Schriftsteller Fontane steckt. Allerdings hätte ich mir gewünscht, dass diese Biographie etwas eleganter geschrieben wäre.
  10. Cover des Buches Meine Kinderjahre (ISBN: 9783746635118)
    Theodor Fontane

    Meine Kinderjahre

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Pongokater
    Im altersweisen und altersmilden Abstand eines halben Jahrhunderts schaut Fontane vor allem, aber nicht nur, auf seine Kindheit in Swinemünde. Neben dem Bild des Lausbuben Fontane entsteht vor allem auch ein liebevoll gezeichnetes Bild der Eltern, insbesondere des Vaters.
  11. Cover des Buches Kriegsgefangen (ISBN: 9783351034580)
    Theodor Fontane

    Kriegsgefangen

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Pongokater

    In typischer Fontane-Manier werden hier Kriegsanekdoten aus eigenem Erleben zum Besten gegeben. Denn Fontane geriet tatsächlich in französische Gefangenschaft. Das Anekdotenhafte verschleiert allerdings auch die wirklichen Gräuel in einem in Deutschland ohnehin nur von seinem Ergebnis aus gesehenen Krieg.

  12. Cover des Buches Ein weites Feld (ISBN: 9783958290839)
    Günter Grass

    Ein weites Feld

     (32)
    Aktuelle Rezension von: rkuehne
    Lang hats gedauert, weit über zehn Jahre steht es in meinen Regalen, immer mal wieder kritisch beäugt, doch nie hatte ich den Mut, es tatsächlich mal in die Hand zu nehmen, zu groß, zu gewaltig, zu furchteinflößend starrte mich dieser Grass an, ich würde ja doch nichts verstehen. Nun also, hab ich mich getraut, hab vorher zur Einstimmung „Effi Briest“ nochmal gelesen und mich dann an das weite Feld und die Spaziergänge mit Fonty und Hoftaller herangemacht. Und ich muss sagen, es war gar nicht schlimm, es war sogar richtig gut. Zwar hab ich auch 100 bis 200 Seiten gebraucht, um so richtig reinzukommen, um mich dem geradezu schleichendem Tempo dieses Romans, der in einer so hektischen Zeit spielt, anzupassen, aber dann, hat es richtig Spaß gemacht. Fonty, die Hauptfigur, wächst einem Seite für Seite mehr ans Herz, und die Wendezeit, in der ich gerade mal 9 war, wird wieder lebendig. Ein beeindruckender umfassender Wenderoman, der alles miteinander verwebt, weit vorn im 19. Jahrhundert begonnen, Bis 1991, der die Gefühle der Menschen aber dennoch in den Vordergrund stellt und sie genauso ernst nimmt, wie die gewaltigen Umbrüche zwischen 1989 und 1991. Auch sprachlich merkt man hier, dass ein Nobelpreisträger am Werk ist, man ist fast geneigt, jeden zweiten Satz sich rauszuschreiben, so geschliffen ist vieles formuliert. Ich bin froh es gelesen zu haben, ein Stück deutsche Zeitgeschichte steckt hier drin, und empfehle es gern weiter, allerdings wäre ein bisschen Fontanelektüre im Vorfeld wirklich hilfreich.
  13. Cover des Buches Wanderungen durch die Mark Brandenburg. Tl.1 (ISBN: 9783746657011)
  14. Cover des Buches Schach von Wuthenow (ISBN: 9783257610215)
    Theodor Fontane

    Schach von Wuthenow

     (40)
    Aktuelle Rezension von: sKnaerzle
    Fontane schildert einen dekatenten Staat und eine dekadente Gesellschaft kurz vor ihrem Untergang - bloß man merkt es nicht. Preußen steht kurz vor der verheerenden Niederlage von Jena und Auerstett, aber das wird mit keinem Wort erwähnt, man muss es sich aus den wenigen historischen Hinweisen zusammenreimen.

    Auch dass die Gesellschaft verkommen ist, merkt man kaum Na gut, die Sexualmoral ist ein bisschen locker, aber es wird am Ende ganz anständig geheiratet. Der Prinz redet in Männergesellschaft über seine Geliebte und erkennt Napoleons Genie nicht - aber dafür ist er schließlich ein Prinz. Und die Frauen gehen in ein Theaterstück, dass ihren religiösen Grundsätzen widerspricht und entschuldigen sich damit, dass sie eben Frauen sind. Und das soll den Keim des Untergangs in sich tragen?

    In der Handlung geht es um den Rittmeister Schach von Wuthenow, der nicht tut, was Ehre und Gewissen ihm gebieten, weil er nicht über Tagesfragen erhaben ist und nicht merkt, wo die Ehre endet und der Dünkel beginnt und weil er um eine Karriere fürchtet, die nur in seinen Augen glänzend wäre.

    Obwohl Fontane Schach als negatives Beispiel benutzt, ist er doch menschlich interessant, und trotz und wegen seiner Schwächen auch sympathisch.

    Genial ist aber der Aufbau des Romans. Wir haben einen Erzähler, der für den Leser alles hübsch arrangiert, Salongeplauder und Spazierfahrten, Briefe und Gespräche. Man glaubt, man schaut den Figuren jederzeit über die Schulter und manchmal auch in die Köpfe.  Am Ende aber weiß man gar nichts. Der allwissene Erzähler war nur eine Pose. Er hat uns gar nicht erzählt, wie es wirklich war. Er stellt uns Zeugen vor, die alle nur einen Ausschnitt der Wahrheit kennen und deren Blick durch Parteilichkeit getrübt ist. Unser Urteil über Schach müssen wir schon selber fällen, über die Zeiten hinweg.

    Und für unsere Zeit ist die Erinnerung an Pflicht und Bindung durchaus provokativ.
  15. Cover des Buches Theodor Fontane (ISBN: 9783492036672)
    Heinz Ohff

    Theodor Fontane

     (3)
    Noch keine Rezension vorhanden
  16. Cover des Buches Unterm Birnbaum (ISBN: 9783872911537)
    Erwin Strittmatter

    Unterm Birnbaum

     (125)
    Aktuelle Rezension von: Vera-Seidl

    Ich weiß nicht, weshalb Fontanes Kriminalnovelle "Unterm Birnbaum" bisher so wenig Beachtung gefunden hat. Enthält sie doch einige biografische Details des Schriftstellers; ebenso wie sie seine Liebe zur Heimat, den Kontrast zwischen Stadt- und Landleben, seine genaue Beobachtungsgabe, Psycho- und Gesellschaftsanlyse, historische Hintergründe, Religionskritik, Aufzeichnungen des Aberglaubens, seine spezielle Ironie, den kritisch liebevollen Abstand zu seinen Figuren, seine Erzählweise von Einstreuung und Rücknahme, die Verwendung von Dialekt neben dem Hochdeutschen und viel Spannung.

    Der Protagonist ist Abel Hradscheck, der gemeinsam mit seiner Ehefrau, Ursel, seit etwa zehn Jahren im Oderbruchdorf Tschechin lebt, wo er einen Kramwarenladen mit Wirtsstube betreibt.
    Er sorgt sich wegen seiner Spiel- und Trinkschulden, die durch die Ansprüche seiner, aus dem Hannoverschen stammenden Frau noch verstärkt werden. Um die drohende Armut abzuwenden, bringt das Ehepaar den polnischen Gläubiger Szulski um, verscharren ihn aber nur zum Schein für die tratschende Hexe Jeschke "unterm Birnbaum" im Garten, lassen ihn tatsächlich im Keller verschwinden und täuschen einen Unfall mit seinem Wagen und seiner Kleidung an der Oder vor.

    Gleich auf den ersten Seiten des Buches streut Fontane die Keile in seine Erzählung ein, die das Rollen der Fässer im Flur seines Hauses, wo sich auch die Kellerluke befindet, verhindern sollen.
    Eines dieser Bretter wird Hradscheck zum Verhängnis, als er die Leiche des Polen entsorgen möchte.
    Da das Rezept der Hexe von nebenan, sich mit Farnkrautsamen unsichtbar zu machen, nicht funktioniert hatte, entnimmt der Wirt jetzt ein Brett unter den Ölfässern, um den Lichtschein der Laterne im Keller vor den neugierigen Blicken der Nachbarin Jeschke zu verbergen. Wie genau Hradscheck zu Tode kommt, erfährt der Leser nicht. Sein Erzfeind Gelhaar, Schulze Woytasch und Bauer Kunicke finden ihn neben der Leiche Szulskis im Keller tot auf. Seine Frau war bereits zuvor ihrem Gewissen erlegen.

    Wegen Spielschulden veräußerte der Vater Fontanes seine Apotheke in Neuruppin und zog mit seiner Familie 1827 nach Swinemünde, später nach Letschin im Oderbruch. Als Heinrich Theodor Fontane 1841 an Typhus erkrankte, erholte er sich in Letschin und arbeitete auch drei Jahre im Geschäft seines Vaters als Apothekergehilfe.
    "Hier in Letschin hab ich die Cavernen meines schwindsüchtigen Porte Monnais's halb¬wegs wieder geheilt."

    Toletzt bün ik ja ok en Brannenbörger Planten. Trotzdem bereitete es mir große Schwierigkeiten, dass märkische Plattdeutsch beim Lesen zu verstehen. Neben den Erläuterungen zu speziellen Begriffen im Anhang war ein zusätzliches Hörbuch für mich sehr hilfreich.

    Obwohl ich schon sechzig Jahre alt und ein Bücherwurm bin, war "Unterm Birnbaum" der erste Krimi, den ich in meinem Leben gelesen habe. Ich glaube, weitere werde ich mir ersparen, um diesen phantastischen Eindruck nicht zu zerstören.
    Meine Schülerinnen und Schüler würde ich nicht mit diesem anspruchsvollen Werk quälen wollen. Die haben mehr Freude an der Ballade "Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland", in der es ja auch um Birnen und einen Birnbaum geht und das märkische Platt zurückhaltender auftritt.

    Theodor Fontane danke ich für dieses lehrreiche, humorvolle Werk.

     Vera Seidl 

     

  17. Cover des Buches Quitt (ISBN: 9783958550575)
    Theodor Fontane

    Quitt

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Sokrates
    In Quitt erzählt Theodor Fontane eine dramatische Geschichte aus dem Riesengebirge: Förster Opitz und sein persönlicher "Feind", der Wilddieb Lehnert. Beide kommen sich im Wald in die Quere, erst stellt man sich nach, schikaniert sich und schließlich erschießt Lehnert schließlich Opitz. Der Bestrafung entzieht er sich, indem er mit einem Schiff nach Nordamerika auswandert. Dort kann er sich in einer Mennoniten-Siedlung durch gute Arbeit und Fleiß eine respektable Position erarbeiten und will nun Ruth heiraten, als er plötzlich infolge eines Unfalls alls Aussichten auf eine Ehe verliert. Lehnert, vom schlechten Gewissen zerfressen, sieht diesen Schicksalsschlag als "Strafe" für seine Sünde an. Sein gesellschaftliches Fortkommen ist somit beendet, was Schuld und Sühne angeht ist Lehnert Quitt . Gut geschrieben, atmosphärisch dicht und einer der besseren Fontane-Romane. Bei Ullstein ist 1970er Jahren die vollständige Ausgabe erschienen und noch heute antiquarisch erhältlich.
  18. Cover des Buches Klassiker der Deutschen Literatur (Klassiker der deutschen Literatur) (ISBN: 9783828974005)
  19. Cover des Buches Die Lieblingsgedichte der Deutschen (ISBN: 9783492238304)
    Lutz Hagestedt

    Die Lieblingsgedichte der Deutschen

     (32)
    Aktuelle Rezension von: Ramona63
    Diesen Band habe ich genussvoll gelesen. Viele Gedichte erinnerten mich an meine Schulzeit, nur musste ich diese jetzt nicht aufsagen. Also waren diese Gedichte für mich ein besonderes Lesevergnügen.
  20. Cover des Buches Deutsche Balladen (ISBN: 9783492241434)
  21. Cover des Buches Mathilde Möhring (ISBN: 9783746634883)
    Theodor Fontane

    Mathilde Möhring

     (43)
    Aktuelle Rezension von: sKnaerzle

    Mathilde Möhring ist ein spätes Mädchen aus bescheidenen Verhältnissen. Eine gute Partie ist ihre einzige Chance auf eine gewisse Sicherheit im Leben und zum Glück ist der neue Untermieter ein schwacher Charakter und Mathilde kann hoffen, ihn in eine Ehe hineinzumanipulieren. Wird er sie durchschauen und Reißaus nehmen? Am Ende erst zeigt sich, wo seine Schwäche Stärke ist.

    Kurz und konzentriert, gut lesbar. Gut ausgewogenes Verhältnis von Gesellschaftsdarstellung und persönlichen Charakter.

  22. Cover des Buches Fontanes Welt (ISBN: 9783570550366)
    Helmuth Nürnberger

    Fontanes Welt

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Sokrates
    Zwar gibt es eine Reihe von Fontane-Biographien, aber meiner Meinung nach ist die Biographie von Helmuth Nürnberger eine der Besten: neben ausführlicher Beschreibung der politisch-gesellschaftlichen Umstände, in die Theodor Fontane hineingeboren wird, bringt Nürnberger auch eine umfangreiche Werkschau einschließlich kleiner und großer s/w-Abbildungen, die in den Text eingefügt wurden, um das Geschriebene zu veranschaulichen. Einen einzigen Kritikpunkt muss ich bei der Sprache nennen: Nürnberger gelingt es trotz wissenschaftlicher Erfahrenheit und fortgeschrittenem Alter (was meist zu einem glänzenden Schreibstil führt) nicht, den Leser umfassend zu fesseln, die Geschichte quasi von alleine zu lesen. Hin und wieder Brüche im Text, Satz- und Gedankenübergänge gelingen nicht fließend, nur gehackt. Die Geschmeidigkeit - die bspw. bei der durch mich ebenfalls rezensierten Biographie von Hermione Lee zu "Virginia Woolf" zu beobachten war - fehlt hier bisweilen völlig. Für das Lesen ein klein wenig abträglich; hält den interessierten Fontane-Fan jedoch nicht vom Weiterlesen ab. Wer's kurz und schmerzlos mag: Helmuth Nürnberger hat ebenfalls zu Fontane im den rororo-Monographien eine Kurzbiographie geschrieben - für den Querleser wohl das bessere. Wer die ursprüngliche Ausgabe - erschienen zunächst bei Siedler, dann bei btb-Taschenbücher (1999) - nicht mehr im Second-Hand-Buchmarkt findet, der sei auf die Neuauflage beim Pantheon-Verlag verwiesen, wo das Buch vor ein paar Jahren erneut verlegt wurde. -------- Nachtrag: Mit voranschreitendem Lesen in diesem doch sehr umfangreichen Wälzer gewöhnt man sich an die Sprache des Autors; meine Kritik diesbezüglich kann ich abmildern. Zum Aufbau des Buches sei noch angemerkt, dass Nürnberger sehr viele kleine und große Zitate in den Text einbaut, um Gesagtes oder Erlebtes von Fontane oder seiner Zeitgenossen zu dokumentieren. Teilweise sind die Passagen recht lang. Wem dies gefällt, der wird auf seine Kosten kommen. Zu wesentlichen Zeitzeugen und Freuden Fontanes hat Nürnberger jeweils einen Einschub angefertigt: so finden sich - jeweils in einem separaten Kapitel - biographische und werkhistorische Anmerkungen (jeweils mehrere Seiten lang) über Fontanes Frau Emilie, Bernhard von Lepel und Theodor Storm - nur um einige exemplarisch zu nennen. Auch dies ist wohl ein Grund, warum die Biographie einen solchen Umfang angenommen hat. Dem Buch sind diese Einschübe jedoch nicht abträglich - ganz im Gegenteil. Wer allerdings kein Interesse an ihnen hat, kann guten Gewissens über sie hinwegblättern; aufgrund ihrer Systematisierung als eigenes Kapitel auch wunderbar möglich.
  23. Cover des Buches Wanderungen durch England und Schottland (ISBN: 9783373004745)
    Theodor Fontane

    Wanderungen durch England und Schottland

     (1)
    Aktuelle Rezension von: JessSoul
    Der erste Band war schon mal fantastisch, wundervolle Schilderungen des alten Londons und so unglaublich weise und gut beobachtet....Fontane mal anders, aber noch besser :)
  24. Cover des Buches Irrungen, Wirrungen (ISBN: 9783123517303)
    Michael Bengel

    Irrungen, Wirrungen

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Eins meiner Lieblingsbücher. Ich finde es einfach klasse, wie Fontane in die kleinsten Details Informationen verpackt.

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