Bücher mit dem Tag "forensik"
304 Bücher
- Stephen King
Es
(2.374)Aktuelle Rezension von: Tanja_WueIch wollte das Buch lesen um damit entscheiden kann ob der Autor was für mich ist. Das ist sein viertes Werk und außer Billy Summers und shining waren das andere nur ok.
Also zurück zum Buch. In diesem Klopper passiert so einiges. Wir lernen eine Freundesgruppe über wirklich sehr viele Jahre hinweg kennen. Wir springen insgesamt in der Zeit hin und her. Dann sind ganz viele Themen drinnen wo wahrscheinlich dem Autor wichtig waren, die mit einbezogen wurden.
Insgesamt war es mir zu viel. Hab gelesen und bin teilweise einfach so rausgeworfen weil mich es nicht mitreißen konnte. Dann gab es Szenen, die richtig gut waren, die dann aber so schnell vorbei waren. Ich hab es nicht geschafft mich mit den Charakteren zu verlieben und mitzufühlen. Weil die machen wir wirklich einiges durch.
Hab nach fünfhundert Seiten so langsam die Lust verloren gehabt und bin aufs Hörbuch umgestellt. Das war die beste Entscheidung. David Nathan hat das Hörbuch zu einem Erlebnis gemacht, auch wenn es mich nicht voll überzeugen konnte.
Stephen King kann schreiben und ja, ich verstehe dass Leute dieses Buch lieben. Für mich war es zu viel und war auch zu oft mit den Gedanken woanders, anstatt in der Geschichte.
- Simon Beckett
Die Chemie des Todes
(7.358)Aktuelle Rezension von: Anna_Maria_Trondl" Die Chemie des Todes" von Simon Beckett.
Ich bin auf dieses Buch per reinen Zufall gestoßen auf einem Bücher Flohmarkt und dachte mir ich gebe dem Buch ein Chance.
Als ich die erste Seite gelesen habe war ich sofort überzeugt und voller Neugier. Alleine der Schreibstil, die Formulierungen und die Art und Weise wie der Auto uns in dieses Buch begleitet ist herausragend.
Uns mit diesen fachlichen und stumpfen Fakten in ein emotionales und mitreißendes Buch zu befördern war eine gewagte Entscheidung, doch vollkommen gelungen.
Dr. David Hunter zieht in ein kleines Dörfchen weg von London um zur Ruhe zu kommen und den Tod seiner Frau und Tochter zu verdrängen. Er fängt bei Henry, dem Landarzt des Dorfes zu arbeiten an, da dieser aufgrund eines Autounfalles im Rollstuhl sitzt und Unterstützung in der Praxis braucht an. Die zwei verstehen sich gut und werden gute Freunde über die Jahre die David in dem Dorf verbringt. Bis eine Tages eine Leiche gefunden wurde und somit auch David mehr oder weniger gezwungen war seine Vergangenheit zur Gegenwart zurück zu holen.
Das Buch war sehr flüssig zu lesen und der Schreibstil so simpel und wunderschön zugleich, Simon versteht es Emotion mit Wissen zu verbinden und von einem Schauplatz zum anderen zu hüpfen binnen eines Satzes.
Das Ende hat mich völlig Überrascht und schockiert zurück gelassen, weshalb ich Augenblicklich die nächsten Teile bestellt habe.
Fazit:
Ich ging mit wenig Erwartung und Hoffnung in das Buch und wurde ab Seite eins komplett überrumpelt von einem Psychothriller der unter die Haut geht sodass sich jedes Haar auf deinem Körper aufstellt.
Ich würde dieses Buch jedem Empfehlen der sich in das Genre der Psycho-Thriller/ Thriller hinein tasten will. Es ist nicht anspruchsvoll zu lesen und leicht zu verstehen, dennoch bist du bis zur letzten Seite gespannt und tappst wie Hunter und die Polizei im Ungewissen.
- Simon Beckett
Kalte Asche
(3.490)Aktuelle Rezension von: winniccxxDas Buch "Kalte Asche" von Simon Beckett ist die Fortsetzung seines Erfolgsromans "Die Chemie des Todes". Es handelt wieder von David Hunter, der diesmal zur einer verbrannten Leiche auf der kleinen schottischen Insel Runa gerufen wird. Wie schon der erste Teil der Reihe ist das Buch sehr interessant und spannend geschrieben. Man kommt sehr schnell in einen Lesefluss, und vor allem die Hauptperson ist sehr sympathisch, und man kann ihr und ihrer Entscheidungsfindung gut folgen. Die Welt auf Runa ist sehr klein und abgeschieden, was das Erlebte dort noch spannender und eindrucksvoller macht.
Mein größtes Problem beim Lesen war, dass einiges aus dem Buch dem ersten Teil geglichen hat. Auch dort handelte es sich um ein abgeschiedenes Dort (allerdings auf dem Festland) mit einer eingeschworenen Dorfgemeinschaft, die dem Eindringling David Hunter schnell misstraut haben und gegen ihn aufgebracht wurde. Was im ersten Band noch ein sehr spannendes Element war erschien insofern im zweiten Band eher als Wiederholung. Nichtsdestotrotz war es ein sehr gutes Buch, dass ich schnell und gerne gelesen habe. Ich werde auch definitiv die nächsten Bände der Reihe noch lesen. So gibt es von mir aber insgesamt diesmal nur 4/5 Sterne.
- Cody McFadyen
Die Blutlinie
(4.567)Aktuelle Rezension von: Julien89Ihr sucht ein Thriller der blutig, grausam und krank ist? Wie wäre es mit "Die Blutlinie" von Cody McFadyen? Es ist der Beginn der "Smoky Barrett"-Reihe und macht richtig Lust auf mehr von dem Autor😁
Ein kranker Killer, der denkt er wäre ein Nachfahre von Jack The Ripper und meint er wäre jeden überlegen. Dazu foltert er seine Opfer auf bestialische Weise. Nur Smoky Barrett kann ihn als seine persönliche Abberline fassen. Wir begleiten die Ermittlungen von Smoky, die noch mit vielen Geistern der Vergangenheit zu kämpfen hat.
Wir lernen die Geschichte und die Charakter von Smoky und ihrem Team nach und nach kennen. Sie sind vollkommen unterschiedlich aber ergänzen sich perfekt. Ich finde sie sehr gut ausgearbeitet.
Die einfache Schreibweise sorgt dafür, dass man das Buch nur so verschlingt. Die Kapitel sind mal kürzer und mal etwas länger aber das macht hier nicht viel aus. Die Spannung ist von Seite eins an vorhanden und steigert sich zum Showdown hin nochmal enorm.
Ich kann euch sagen, dass ich von dieser Reihe mächtig begeistert bin und schon gespannt bin, wie es weitergeht. Von mir ganz klar eine Leseempfehlung für jeden Psychothriller Liebhaber😁 - Simon Beckett
Leichenblässe
(2.597)Aktuelle Rezension von: Gute_NachtInhalt
David Hunter ist bei seinem letzten Einsatz nur knapp dem Tode entronnen. Nicht vollständig genesen, quält den Forensiker die Frage, ob er seinem Beruf noch gewachsen ist. Bis ein alter Freund ihn um Hilfe bittet: In den Smoky Mountains wurde in einer Jagdhütte ein Toter gefunden. Bis zur Unkenntlichkeit ist die Leiche zersetzt, die Spuren sind widersprüchlich. Und David Hunter ist im Begriff, einen folgenschweren Fehler zu begehen …
Fazit
Der Schreibstil selbst ist trocken, eher nüchtern und das Cover eher schlicht. Die Handlung dagegen ist toll und voller Wendungen und Spannung.
- Stieg Larsson
Vergebung
(2.335)Aktuelle Rezension von: WelpemaxDer letzte Teil der Millenium Trilogie unter Stieg Larsson. Im Vergleich zu den anderen beiden Teilen fand ich den letzten Teil noch etwas besser als Teil I, aber letztlich war es wieder eine Wiederkehr zu alten Fehlern. Um überhaupt zum Punkt zu kommen wo es interessant wird, muss man mehrere 100 Seiten lesen. Wenn man Passagen oder Kapitel hat, die man mag und die man spannend findet, dann ist der Stil von Herr Larsson wirklich lesefördernd, aber wenn Herr Larsson mal wieder ein Nebenstrang der äußersten Unwichtigkeit ausführt, dann liest sich das Buch für mich sehr zäh (zum Beispiel Erikas Ausflug zur SMP). Die einen mögen es lieben, aber wirklich nervig sind die Intermezzi von Mikael und den Frauen. Nix gegen Romantisches und auch nix gegen Sexuelles, aber der hopst von einem Bett ins nächste und jede Frau hat totales Verständnis und duldet natürlich auch alle Seitensprünge, ja es ist den Frauen sogar bekannt und trotzdem wollen sie auch auf der Liste "Ich-hatte-Mikael-im-Bett" stehen. Zu guter letzt, geht alles viel zu glatt über die Bühne und der Komplott wird aufgedeckt ohne das einer der "Guten" zu schaden kommt, in Anbetracht der Machtfülle äußerst unwahrscheinlich, aber Dank der immerwährenden Fehlentscheidungen der "Bösen" natürlich durchaus möglich.
- Karin Slaughter
Belladonna
(1.666)Aktuelle Rezension von: Ina_22Ich kann "Belladonna" nur empfehlen - es ist ein fast durchwegs spannender, schnell zu lesender und guter Thriller, sicherlich aber nicht für jedermann/frau. Teilweise werden die vorkommenden Gräueltaten schon sehr explizit und grauslich beschrieben.
Die Charaktere werden zum Großteil sehr gut und nachvollziebar dargestellt, nur mit Lena konnte ich so gar nicht warm werden. Bin gespannt, ob sich das in den nächsten Büchern noch ändert und sie mir sympathischer wird.
Etwas mehr Spannung bei der Auflösung wäre noch drinnen und wünschenswert gewesen. Alles in Allem hat das Buch aber jedenfalls Lust auf Teil 2 gemacht.
- Simon Beckett
Totenfang
(758)Aktuelle Rezension von: Tanja_WueDieses Band der Reihe hat mir wirklich wieder gut gefallen. Es ist insgesamt einfach ruhiger und langsamer. Dennoch fand ich es sehr interessant. Auch alles rund um unseren Protagonisten David Hunter und seiner Eigenschaft in der Story. Hat mir mal wieder gut gefallen, hätte zwar insgesamt flotter und ein bisschen kürzer sein. Aber der Band hat mir wieder gezeigt dass da auch wieder ein paar Schmuckstücke in der Reihe rauskommen.
- Vincent Kliesch
Auris
(763)Aktuelle Rezension von: LeselillyDas Buch Auris hat mich von der ersten Seite an gefesselt. Matthias Hegel ist ein akustischer Profiler der Anhand der Stimme einer Person den Täter ermitteln kann und nach einer grausamen Tat (unschuldig) im Gefängnis sitzt. Jula wurde im Urlaub vergewaltigt und ihr Bruder gesteht, das er der Täter war. Um die Wahrheit an Licht zu bringen, wendet Jule sich an Hegel, der immer noch im Gefängnis sitzt. Ein aufregendes Katz und Maus Spiel, indem man seiner eigenen Stimme nicht mehr trauen kann beginnt.
Absolute Lesermpfehlung!
- Simon Beckett
Verwesung
(1.912)Aktuelle Rezension von: KiraNearTitel: Verwesung
Autor*in: Simon Beckett
Erschienen in Deutschland: 2011
Originaltitel: 2010
Erschienen in England: The Calling of the Grave
Übersetzer*in: Andree Hesse
Weitere Informationen:
Genre: Krimi, Action, Thriller
Preis: € 9,99
Seiten: 444
Sprache: Deutsch
ISBN: 9783644206519
Verlag: Rowohlt
Rezensionsexemplar: Nein
Inhalt:
Von Tina Williams und den Bennett-Zwillingen fehlt jede Spur. Die Bewohner von Dartmoor bangen um ihre Kinder. Als der Außenseiter Jerome Monk bei dem Überfall auf ein viertes Mädchen gefasst wird und die Morde gesteht, sind alle erleichtert. Doch Monk weigert sich zu verraten, wo die Opfer begraben sind. Bis in den Sümpfen von Dartmoor eine Leiche gefunden wird. David Hunter kann Tina Williams identifizieren. Mit Hilfe der Profilerin Sophie versuchen David und sein Freund Detective Terry Connors, auch die anderen beiden Mädchen zu finden. Eine großangelegte Suchaktion im Moor endet jedoch in einem Desaster. Acht Jahre später bricht Jerome Monk aus dem Hochsicherheitsgefängnis aus und scheint sich an allen, die damals an der Suche beteiligt waren, rächen zu wollen. Vor allem an Sophie, die ihm damals ihre Hilfe angeboten hat. David versucht, ihn zu stoppen, doch Monk kennt das Dartmoor besser als jeder andere . «Becketts Psychothriller sind so unglaublich spannend, dass man mit klopfendem Herzen dasitzt und bei jedem kleinsten Geräusch aufschreckt.» (stern.de) (und Osiander).
Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):
Das Buch hier, uff, hier kann ich absolut nicht mehr sagen, wie lange es auf meinem SuB herumlag und woher ich es hatte. Ich gehe mal davon aus, dass es mal einen Schutzumschlag hatte, der ging allerdings wohl verloren, bevor das Buch seinen Weg in meinen SuB gefunden hat. Ist aber auch nur eine Vermutung von mir. Irgendwann, irgendwie habe ich das Buch mal gebraucht bekommen. Dadurch, dass es keinen Klappentext gibt, hatte ich auch keine Ahnung, was mich hier erwarten würde, aber ich war trotzdem offen für das Buch.
Allerdings muss ich sagen, dass ich den Aufbau zwar interessant fand, erst der Teil in der Vergangenheit und dann die Gegenwart, die das aufarbeitet, was in der Vergangenheit passiert ist. Leider hat mich die Umsetzung nicht so ganz überzeugen können. Für mich stand dann recht schnell fest, wer der Drahtzieher ist, da es doch sehr offensichtlich ist. Leider hat dann auch die Auflösung des Ganzen viel zu lange auf sich warten lassen und wurde dann übereilt abgehandelt. So hat sich das für mich überhaupt nicht gut angefühlt. Ich habe nichts dagegen, wenn ich es schon lange weiß, wer der Täter ist. Wenn ich sehe, wie die Charaktere im Dunklen tappen. Dann sollte die Auflösung aber auch nicht so schwach kommen, so ganz schnell in die letzten Seiten gepresst. Zumal es ja auch hier und da gefährlich wurde, wie auch spannend!
Überhaupt wurde ich mit den vielen Charakteren nicht so ganz warm, da sie alle irgendwelche Geheimnisse hatten und dementsprechend auch rumgetan haben wie blöd. Fand ich jetzt auch nicht so besonders. Der Schreibstil war dagegen sehr angenehm und dass es sich bei dem Buch um den vierten Band einer Reihe war, hat mich ausnahmsweise mal nicht gestört, da es sich eher wie ein Einzelband gelesen hat. Passiert mir so auch eher ganz selten, da sehr viel erklärt wurde bzw recht schnell ersichtlich war. Man bekam alles in die Hand, was man wissen musste, über den Verlauf des Buches.
Fazit:
Ja, das Buch war in Ordnung, aber ja, wie gesagt, es gab ein paar Punkte, die mich daran gestört haben. Und ich denke nicht, dass ich irgendwann ein Buch der Reihe lesen werde, so groß ist das Bedürfnis jetzt nicht. Gut, es kann sein, dass ich vllt mal über einen anderen Band darüber stolper, klar. Aber aktiv würde ich jetzt nicht danach suchen, da bin ich ehrlich.
Und das Buch selbst? Bekommt von mir insgesamt drei Sterne, sorry.
- Andreas Gruber
Todesfrist
(978)Aktuelle Rezension von: seelenseitenObjektiv hat mir das Buch gut gefallen.
Spannender Auftakt eines neuen Ermittler-Duos mit schreckliche/schaurigen Morden, inspiriert durch ein Kinderbuch.
Die Morde sind sowohl grausam, undurchsichtig, vermeintlich ohne Zusammenhang und detailreich ausgearbeitet.
Nemez und Sneijder sind charakterlich zwei sehr unterschiedliche Arten von Ermittlern und menschlich sind sie auch sehr unterschiedlich.
Zusammenraufen und eine gemeinsame Arbeitsweise zu finden, gestaltet sich anfangs als fast schwieriger als die Morde selbst.
Wobei es bei mir eher gehapert hat, war die emotionale Ebene.
Ich war emotional fast gar nicht in der Handlung involviert.
Weder die beiden Ermittler, ihre Nebencharaktere, noch die Schicksale der beiden Frauen konnten mich an die Handlung binden.
Es fällt mir schwer den Grund zu benennen, weil mir objektiv vieles an diesem Buch gefallen hat.
Vielleicht lag es am Schreibstil, der Charaktere selbst oder der schnellen Erkenntnis, wer hinter den grausamen Morden steckt.
Für mich ist ein wichtiger Teil des Lesens eines Krimis/Thrillers das Miträtseln.
Wer steckt dahinter? Was ist das Motiv?
Die beiden Fragen wurden relativ früh im Verlauf der Handlung vorweggenommen.
Somit war da irgendwann nur noch die zeitlich befristete Suche nach dem Täter und die Rettung des nächsten Opfers.
Diese Jagd konnte meine Begeisterung als alleiniges Spannungselement leider nicht aufrechterhalten.
Noch bin ich unschlüssig, ob ich die Fälle von Nemez und Sneijder weiterverfolgen werde, aber das werde ich dann nach Lust und Laune entscheiden. - Ursula Poznanski
Fünf
(1.259)Aktuelle Rezension von: Skye-reads-booksIrgendwie denke ich, dass man aus dem Thema selbst mehr hätte machen können. Der Krimi nimmt sich dem Thema Geocaching an, was ich an sich als einen sehr guter Ansatz empfinde. Aber irgendwie fehlt dann so ein bisschen die Konsistenz in der Storyline und mit ihr auch die Spannung, die mal sehr hoch ist und dann aber immer wieder rapide absinkt. Ein Auf und Ab - so ist dann auch mein Fazit eher eines mit gemischten Gefühlen.
- Simon Beckett
Voyeur
(745)Aktuelle Rezension von: LadyMuffinchenDonald Ramsey ist Kunstliebhaber und Galerist, seine einzige Leidenschaft sind die Frauen auf den Kunstwerken. Zumindest bis Anna in sein Leben tritt, die neue Assistentin. Doch die ist leider schon vergeben und will zu allem Übel auch noch mit ihrem Freund nach Amerika ziehen. Flugs heckt Donald einen Plan aus, den Anna soll ihm gehören, aber nicht so, wie normalerweise. Zeppo das Male Model soll ihm dabei helfen und irgendwie endet es nicht so, wie auf Donalds Gemälden...
Donald sollte als Protagonist leicht sympathisch oder zumindest menschlich erscheinen, so zumindest nach dem Vorwort von Beckett. Tatsächlich bemerkt man auch, dass er letzteres wohl ist, ein Mensch. Mit Gelüsten, Vorlieben und offensichtlich auch Fehlern. Nicht weit vom Wahnsinn entfernt oder so ähnlich. Donald ist relativ anstrengend als Person, wobei durch die gewählte Ich-Perspektive ein Folgen der Handlung und Gedanken einfach gemacht wird. Gleichzeitig bedeutet dies jedoch nicht, dass ich ihn unbedingt als super sympathisch empfand. Er ist verkopft und folgt einer plötzlivhen Obssesion für Anna, die mir schleierhaft ist und - Spoiler! - ihm selbst am Ende auch vollkommen hirnrissig vorkommt. Die Gedanken von Ramsey sind stellenweise sehr präzise und abschreckend, gleichzeitig passen sie wohl zu seinem Naturell. Sein nicht verarbeitetes Kindheitstrauma begleitet ihn mehr oder weniger im Hintergrund bleibend durch sein Leben und bestimmt auch seine Neigung zur erotischen Kunst ohne sich dabei selbst im Sexuellen zu verlieren.
Zeppo ist dagegen ganz anders, als Donald. Er ist ein aufgeblasener und primitiver Bursche, der allerdings von Egoismus und Stolz strotzt. Er weiß genau, wer er ist, was er kann und wie er bekommt, was er will. Im Gegensatz zu Donald bleibt er bei getroffenen Entscheidungen und lässt sich im Endeffekt nur gegen Geld überzeugen. Ein Ekel, wie er wahrhaftig im Buche steht.
Anna und ihr Freund Morty sind dagegen schon sehr flach und oberflächlich gehalten. Man erfährt nur so viel, wie Donald selbst in Erfahrung bringt und wie er die beiden sieht. Keine Ahnung, ob dies jedoch wirklich der Wahrheit entspricht oder eventuell nur einem verzerrten Bild von Donald...
Die Handlung war insgesamt kein Meisterwerk. Vielmehr plätscherte sie dahin und ließ auch kaum richtige Spannung zu. Vielmehr ist es, als würde man einem fast gewöhnlichen Alltag eines mehr oder weniger Perversen beiwohnen, bis auf die Tatsache mit dem Mord natürlich. An manchen Stellen wäre eine Kürzung jedoch vollkommen in Ordnung gewesen, damit der wesentlichen Handlung mehr Aufmerksamkeit zuteil hätte werden können.
Durch den einfachen Schreibstil fliegt man jedoch auch so durch die Seiten, dass man ganz flott zum Ende kommt. Die Sprache ist dabei nicht minder vulgär und direkt, also nicht unbedingt etwas für schnell peinlich Berührte. Und so abrupt, wie es angefangen hat, so endet es auch. Passend oder halt auch nicht. Durch den Titel weiß man auch schon, was wohl oder übel passiert, daher ist es keine allzu große Überraschung.
Dies ist das erste veröffentlichte Buch von Simone Beckett und man merkt hier sehr gut, dass kein Autor vom Himmel gefallen ist. Dennoch ist dieses Buch höchstens durchschnittlich, aber man kann es als Krimi-Fan dennoch gut lesen.
- Simon Beckett
Die ewigen Toten
(514)Aktuelle Rezension von: berger02Der Bestseller Autor Simon Beckett steht für atmosphärische Geschichten um den forensischen Anthropologen Dr. David Hunter. Auch der 6. Teil der Reihe ist gut und wandlungsreich erzählt. Jeder Band kann eigenständig gelesen werden und ist abgeschlossen. Die Geschichte startet stark: Auf dem Dachboden eines stillgelegten Krankenhauses wird eine mumifizierte Leiche gefunden. Im Rahmen der Bergung wird ein versteckter Raum entdeckt, der die Tragweite des Fundes offenbart. Die Mitte der Story beschäftigt sich allerdings zu sehr mit dem Krankenhaus sowie mit Nebengeschichten. Wie immer bei Beckett kommt es zu einem überraschenden Ende, mit dem man nicht gerechnet hat. Erneut ist ein gelungener Thriller entstanden, der zum Weiterlesen zwingt.
- Tess Gerritsen
Der Meister
(1.192)Aktuelle Rezension von: bibliophilaraNachdem mir „Die Chirurgin“ von Tess Gerritsen gut gefallen hat, wollte ich sofort mit der Fortsetzung „Der Meister“ aus dem Jahr 2004 weitermachen. Es ist der zweite Teil der Rizzoli & Isles-Reihe, die inzwischen schon aus zwölf Bänden besteht. Der aktuelle Band „Blutzeuge“ erschien 2017. Außerdem war die Reihe Vorlage für die US-amerikanische Serie „Rizzoli & Isles“, die auch in Deutschland auf VOX ausgestrahlt wurde. Allerdings setzt die Handlung erst beim Auftritt von Maura Isles ein, die in der Buchreihe ab Band zwei auftaucht. Mit insgesamt sieben Staffeln und 105 Episoden ist die Serie inzwischen abgeschlossen. Tess Gerritsen selbst arbeitete lange als Internistin, bis sie sich ganz dem Schreiben von Medizinthrillern widmete, weshalb ihre Bücher für ihre Authentizität bekannt sind.
Ein Jahr nach der Festnahme des Chirurgen treibt ein neuer Serienmörder in Boston sein Unwesen. Er dringt in die Wohnung verheirateter Paare ein, vergewaltigt die Frau und fesselt den Mann so, dass er dabei zusehen muss. Danach tötet der Killer ihn und verschleppt dessen Frau. Als Detective Jane Rizzoli bemerkt, dass das Nachthemd der Frau säuberlich gefaltet neben dem Bett liegt, erkennt sie sofort die Handschrift des Chirurgen. Doch Warren Hoyt sitzt im Hochsicherheitsgefängnis und kann für die aktuelle Mordserie nicht verantwortlich sein. Noch bevor Rizzoli diesem Rätsel nachgehen kann, wird die erste weibliche Leiche der verschleppten Frau, Gail Yeager, gefunden.
„Heute habe ich einen Mann sterben sehen.“, ist der erste Satz des Prologs. Mit knapp über 400 Seiten ist dieser Medizinthriller fast genau so lang wie sein Vorgänger. Der Prolog wird aus dem Präsens und der Ich-Perspektive von Warren Hoyt, der als „Der Chirurg“ bekannt ist, erzählt. Hoyt berichtet von seinem Leben im Hochsicherheitsgefängnis und erklärt auf makabre Weise, dass man im Leben vor allem die kleinen Glücksmomente genießen sollte.
Neben Warren Hoyt wird auch die Sichtweise des neuen Serienmörders, der „Der Dominator“ genannt wird, aus der Ich-Perspektive erzählt, allerdings sehr selten. Auch er verwendet wie Hoyt in „Die Chirurgin“ Beispiele aus der Antike wie die Schlacht um Troja, um seine Taten zu rechtfertigen. Seine mangelnde Präsenz und die Parallelen zu Hoyt machen ihn jedoch zu einem weniger interessanten Killer, als den Chirurgen. Gefühlt liegt der Fokus immer noch auf dem Serienmörder des ersten Thrillers. Reales Vorbild für den Dominator war wahrscheinlich Ed Gein, der im Buch auch einmal namentlich genannt wird. Gein wurde übrigens in vielen literarischen Werken und Filmen aufgezählt oder als Vorbild verwendet, wie beispielsweise in Alfred Hitchcocks „Psycho“, „Das Schweigen der Lämmer“ oder bei „American Psycho“. Aber auch mit Ted Bundy hat „Der Dominator“ Ähnlichkeiten.
Die Protagonistin bleibt Jane Rizzoli, die mit dem personalen Erzähler im Präteritum berichtet. Da es dieses Mal keine anderen Charaktere gibt, die auf denselben Erzähler zurückgreifen, steht Jane deutlich mehr im Vordergrund. Der Kritikpunkt, den ich bei „Die Chirurgin“ noch gesehen habe, liegt hier also nicht mehr vor.
Wie schon in der Einleitung erwähnt, ist „Der Meister“ der erste Band, indem die Gerichtsmedizinerin Dr. Maura Isles auftritt. Sie wird als hübsche, intelligente junge Frau bezeichnet, die mit ihren schwarzen Haaren und ihrer schwarzen Kleidung auffällt. Von ihren Kollegen wird sie scherzhaft als „Die Königin der Toten“ bezeichnet, die sich mit ihrer Fachkompetenz und ihren unorthodoxen Methoden früh bewiesen hat. Sie gilt als Einzelgängerin, die sich ganz ihrem Beruf verschrieben hat. Gerritsen selbst hat in einem Interview zugegeben, dass sie sich vor allem mit Maura identifizieren kann und viele biografische Aspekte in diesen Charakter eingebaut hat, zum Beispiel ihre Ruhe und Sachlichkeit, die ein Kontrastprogramm zur temperamentvollen Jane bieten. Verglichen mit der Maura aus der Serie hat die literarische Version nur wenig gemein. In „Rizzoli & Isles“ hat sie dunkelblonde Haare und trägt stilvolle und kostspielige Kleidung. Auch die Freundschaft zu Jane existiert in den Bücher anfangs noch gar nicht. Übrigens hat die Serie allgemein nur sehr wenig mit der Buchvorlage zu tun, weshalb ich mir auch nur die erste Folge angesehen habe, die den gesamten Plot von „Der Meister“ in eine einzige Folge à 45 Minuten quetscht.
Gerritsens Schreibstil bleibt wie gewohnt präzise und hält sich nicht mit vielen Details auf. Wieder einmal liegen Frauen sehr im Fokus der Geschichte, sowohl als Hauptfiguren, als auch als Mordopfer. Vermutlich wollte die Autorin damit die Klischees vieler anderer Thriller brechen, bei denen meist Männer ermitteln und Frauen als bloße Opfer dargestellt werden. Gleichzeitig macht sie auch auf das Ungleichgewicht zwischen Frauen und Männern in der Gesellschaft deutlich. Jane Rizzoli, die sich aufgrund ihres Geschlechts von ihren Kollegen und ihrer Familie ungerecht behandelt fühlt, oder die Mischung aus Obsession und Hass gegenüber Frauen, die die Killer an den Tag legen, was sich in enorm abgeschwächter Form auch in der Gesellschaft wiederfindet, in der Frauen sexualisiert und glorifiziert werden, während sie gleichzeitig härter um Anerkennung kämpfen müssen.
Positiv fand ich zudem die Erwähnung des „Museums der Foltergeschichte“ im italienischen San Gimignano, welches ich selbst schon besichtigt habe, sowie die des Kosovokriegs 1999, von dem ich vorher wenig wusste.
Erneut fehlt mit das letzte Quäntchen Spannung, das den Thriller zu einem Pageturner macht. Ich habe ihn immer gerne gelesen, konnte ihn aber auch gut für längere Zeit aus der Hand legen. Das Ende zielt auf einen Überraschungsmoment ab, der leider nicht gänzlich punkten kann. Es ist spektakulär, aber kurz, lässt manche Fragen offen und deutet auf eine Fortsetzung hin, die es inzwischen bereits gibt.
„Der Meister“ ist ein würdiger Nachfolger von „Die Chirurgin“. Einiges hat Gerritsen besser gemacht als in „Die Chirurgin“, vor allem den stärkeren Fokus auf Jane als Protagonistin. Manches ist allerdings auch schlechter umgesetzt als vorher, wie zu wenig Individualität und Passagen des Dominators. Was die Spannung und das Ende betrifft, hält sich zwischen beiden Werken ungefähr die Waage. Deswegen gebe ich dem zweiten Band der Rizzoli & Isles-Reihe drei von fünf Federn. Ich bereue nicht den Medizinthriller von Tess Gerritsen gelesen zu haben, habe momentan aber auch nicht das Verlangen, die Reihe weiter zu verfolgen.
- Tess Gerritsen
Die Chirurgin
(2.009)Aktuelle Rezension von: WelpemaxEin sehr spannendes Buch, was im Mittelteil seine Längen hat, aber welches ansonsten durchgehend gut zu lesen ist. Definitiv regt es an noch weitere Bände von der Autorin zu lesen, wobei dieses Buch für ein Top - Buch für mich zu wenig ist. Bei den Ermittlungen gab es bei mir zu viele Aufreger. Es mögen zwar Kleinigkeiten sein, aber irgendwie ist mir dieses auf Dauer dann einfach zu schlampig im kriminalistischen Bereich recherchiert. Das hat man am Ende des Buches letztlich halt woanders schon besser gelesen. Obwohl die Charaktere gut dargestellt wurden und ihren eigenen Kopf haben, so gibt es für mich nicht die eine Figur mit der ich mitgefiebert habe oder mich total identifizieren konnte. Dennoch bleibt es ein sehr schönes und vor allem spannendes Buch, was einfach daran liegt, dass die Autorin ihre Stärken im medizinischen Bereich ausnutzt und so das Grauen eindrucksvoll beschreiben kann. Die medizinischen Fachbegriffe waren für mich kein Hindernis, da ich dieses Vorwissen schon hatte, aber ich kann mir vorstellen das es für einige Leser eine Bereicherung ist, mehr über den menschlichen Körper bzw. dessen Anatomie zu erfahren.
Auf alle Fälle hat das Buch es geschafft, dass ich mich auf alle Fälle auch dem Folgeroman widmen werde. - Nele Neuhaus
Die Lebenden und die Toten (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 7)
(607)Aktuelle Rezension von: AnmaluLeider hat mich dieser Krimi enttäuscht. Dies hat mehrere Gründe. Ich weiß, dass es sich um einen sogenannten Taunuskrimi handelt. Leider habe ich das Gefühl, dass man mit lokalen authentischen Ortsangaben aus dem Rhein-Main-Gebiet den Fakt kompensieren muss, dass die Polizeiarbeit, teilweise wirklich sehr unglaubwürdig, weil dilettantisch war. Ermittlungsfehler führten in der Folge zu mehr Zeit für den Täter und mehr Tote. Teils völlig überzogen dargestellte Nebenfiguren lieferten sich Seite um Seite unglaubwürdige Wortgefechte (Profiler Neff, Kim, Ostermann usw.). Auch erschließt sich mir nicht, warum alle Figuren, die auf die Bühne kamen, jedes Mal äußerlich detailliert beschrieben werden mussten (auch wenn ihr Auftritt in Summe nur über zwei Seiten ging). Es ist doch völlig irrelevant, ob eine Zeugin „hübsch“ ist und „eine Stupsnase und lange blonde Haare“ hatte oder nicht. Gefühlt fand man auf jeder Seite irgendwelche Straßennamen, oder Ortsangaben, die tatsächlich eigentlich völlig irrelevant waren. Ich gehe davon aus, dass man seine verehrte Leserschaft, aus dem Rhein-Main-Gebiet, damit zufriedenstellen möchte. Ich bin selbst Frankfurterin, aber ich finde das wirklich übertrieben.
Was ich außerdem sehr bedenklich finde, ist die Wahl des Themas, nämlich Organspende und angeblich kriminelle Machenschaften. Leider werden in Deutschland viel mehr Organe abgerufen und in Anspruch genommen, als von dort gespendet wird. Die plumpe Darstellung beziehungsweise der Inhalt des Falles, tragen sicherlich nicht dazu bei, diesen problematischen Umstand zu verändern.
- Michel Houellebecq
Karte und Gebiet
(178)Aktuelle Rezension von: holzmair_evaDer kapitalistische Kunstbetrieb, in dem Stars gemacht werden, in diesem Fall ein zurückgezogen lebender Absolvent der École des Beaux-Arts namens Jed Martin, dessen Fotos von Michelin-Regionalkarten einen PR-gesteuerten Hype auslösen. Der richtige Augenblick, um eine Geliebte zu halten, der, wenn einmal versäumt, nicht mehr nachgeholt werden kann. Die Distanz zwischen Sohn (Jed) und Vater, die zu Weihnachten nur mit Mühe ein Gespräch führen können. Die Zumutungen des Alterns, die sowohl Jeds Vater (er wird gegen Ende des Romans in Zürich assistiert Selbstmord begehen) als auch Michel Houellebecq plagen, der im Roman als versoffen der Einsamkeit fröhnend dargestellt wird und den Jed aufsucht, damit er ein Vorwort für seine nächste große Ausstellung schreibt. Die Frage, was Kunst und Künstler sein (bei Houellebecq eindeutig männlich geprägt) eigentlich bedeuten.
All das und noch mehr ist in diesem Roman verpackt, liest sich amüsant, etwa die Porträts von Houellebecqs Kollegen wie Frédéric Beigbeder oder von Möchtegernberühmtheiten und Adabeis der Pariser Szene, nur stellenweise etwas langatmig (etwa wenn Houellebecq zu viel aus Wikipedia und anderen Schriften zitiert) und hält für ausgesprochene Houellebecq-Hasser:innen auch noch die Befriedigung bereit, dass der Autor ermordet und zerstückelt in seinem Landhaus aufgefunden wird. Was will frau mehr!
- Lydia Benecke
Auf dünnem Eis
(102)Aktuelle Rezension von: sabatayn76‚Werden manche Menschen ‚böse‘ geboren? Entscheiden sie sich, ‚böse‘ zu sein, und bleiben es dann ein Leben lang? Auf diese und viele ähnliche Fragen hat die Wissenschaft inzwischen Antworten gefunden. Beide Fragen kann man klar mit ‚Nein‘ beantworten. Doch es gibt Eigenschaften, die manche Menschen stärker entwickeln als andere, wegen derer es ihnen leichter fällt, grausam zu handeln.‘ (Seite 11)
Lydia Benecke erzählt in ihrem Buch vom mehrfachen Vergewaltiger und Mörder Rodney Alcala, von Psychopathie und Psychologie, gefühlter und echter Gefahr, Gewissen und Reue, Psychopathie-Checkliste von Robert Hare und Sicherungsverwahrung. Sie bietet im gesamten Buch zudem ausführliche Fallgeschichten, die Psychopathie greifbar und hautnah spürbar machen.
Ich habe schon mehrere Bücher von Benecke gelesen und finde zu ihr deutlich besser Zugang als zu ihrem Ex-Mann, dem Kriminalbiologen Mark Benecke - vielleicht, weil ich - wie sie - Psychologin bin.
Ich habe mich schon intensiver mit Serienmord und mit Psychopathie auseinandergesetzt, so dass mir viele Inhalte des Buches bereits geläufig waren bzw. ich auf viel Vorwissen aufbauen konnte.
Das Buch ist flüssig geschrieben, spannend und bietet sehr viele Informationen über Täter, Opfer, Tathergang, Überführung des Täters, Psychologie und Psychopathologie.
Benecke erzählt hier auch von ihrem eigenen Werdegang und von ihrer frühen Faszination für Psychologie und für Verbrechen, was ich als spannend empfand.
Zwischendurch empfand ich das Buch gelegentlich als etwas langatmig, so dass ‚Auf dünnem Eis‘ für mich nicht das beste Buch Beneckes ist. Allerdings hat mir der entpathologisierende Ton des Buches sehr gut gefallen. Auch die Tatsache, dass Benecke sehr klar zeigt, dass sich zwischen den Polen ‚gut‘ und ‚böse‘ unzählige Grautöne befinden, finde ich eine wichtige Botschaft. - Kathy Reichs
Tote lügen nicht
(852)Aktuelle Rezension von: FranklinTummescheitDer Roman "Tote lügen nicht" von Kathy Reichs ist der erste Band der beliebten Reihe um die forensische Anthropologin Dr. Temperance "Tempe" Brennan. Die Geschichte spielt in der kanadischen Stadt Montréal und folgt Tempe, die als forensische Anthropologin bei der Identifizierung von menschlichen Überresten hilft, insbesondere in Fällen, bei denen Leichen stark verwest oder verstümmelt sind.
Die Handlung beginnt mit der Entdeckung der Überreste einer jungen Frau, die in einem Wald vergraben gefunden wird. Tempe wird hinzugezogen, um die Überreste zu untersuchen, und stößt auf beunruhigende Parallelen zu einem früheren Fall. Während sie tiefer in die Ermittlungen eintaucht, entdeckt sie ein Netz aus Lügen, Korruption und tödlichen Geheimnissen, das sich über die ganze Stadt erstreckt. Tempe gerät selbst in Gefahr, als sie sich den Drahtziehern der Morde nähert.
Tote lügen nicht ist ein spannender und gut recherchierter Kriminalroman, der sowohl durch seine detaillierte Darstellung der forensischen Anthropologie als auch durch seine dichte, fesselnde Handlung überzeugt. Kathy Reichs, die selbst als forensische Anthropologin arbeitet, bringt ihr Fachwissen gekonnt in die Geschichte ein und schafft es, wissenschaftliche Details verständlich und interessant darzustellen, ohne die Spannung zu mindern.
Die Protagonistin, Dr. Temperance Brennan, ist eine starke und intelligente Figur, die durch ihre Entschlossenheit und Professionalität beeindruckt. Ihre persönliche Entwicklung und die Einblicke in ihr Privatleben machen sie zu einer vielschichtigen und glaubwürdigen Figur.
Einige Leser könnten die detaillierten forensischen Beschreibungen als zu technisch empfinden, aber sie tragen wesentlich zur Authentizität der Geschichte bei. Die Handlung ist gut strukturiert, mit genügend Wendungen und Überraschungen, um den Leser bis zum Schluss zu fesseln.
Insgesamt ist Tote lügen nicht ein gelungener Auftakt zu einer Reihe, die Fans von forensischen Thrillern und Krimis gleichermaßen begeistern dürfte.
- Thomas Harris
Das Schweigen der Lämmer
(892)Aktuelle Rezension von: Smimo_DoIn der Verhaltensforschung beim FBI ist der Teufel los. Derzeit werden Serientäter vernommen und untersucht, um für ungelöste Fälle auf eine Datenbank zur Erstellung von Psychogrammen zurück greifen zu können. Gleichzeitig treibt ein Frauenmörder, der seine Opfer häutet und in Flüssen entsorgt sein Unwesen, die Medien nennen ihn Buffalo Bill.
Der hochrangige FBI Agent Jack Crawford steht unter Druck und schickt aus Personalengpässen die junge und attraktive FBI Schülerin Clarice Starling in die Nervenheilanstalt um Dr. Hannibal Lecter zu interviewen. Im Austausch von Informationen will Dr. Lecter private Dinge über Clarice wissen. Schon bald ist Starling völlig eingenommen vom teuflischen Machtspiel Lecters und den aktuellen Ermittlungen.
Dieser Roman beginnt sehr zaghaft und stolpert so langsam vor sich hin. Nur das letzte Viertel baut rasant an Spannung auf. Der Aufbau ist ähnlich wie im vorherigen Band "der rote Drachen". Jack Crawford koordiniert und ein Kollege, diesmal eine junge Frau, recherchiert. Die Figur Hannibal Lecters bekommt diesmal mehr Aufmerksamkeit als im letzten Band, dennoch bleiben Hannibal und die Ermittler sehr farblos. Den Schreibstil empfand ich diesmal als sehr holprig, wahrscheinlich wegen den vielen Fremdwörtern. Die Interviews mit Hannibal Lecter haben mir am besten gefallen. Ansonsten empfand ich die Geschichte eher langweilig.
Wäre der Schluss nicht so spannend gewesen, hätte das Buch weniger Sterne bekommen. Das Ende lässt mich auf ein (hoffentlich) spannenden nächsten Teil hoffen.
- Veit Etzold
Final Cut
(603)Aktuelle Rezension von: Benni91„Final Cut“ von Veit Etzold ist Teil 1 einer Thrillerreihe rund um die Hauptkommissarin Clara Vidalis. Diese sieht sich mit einer Mordserie konfrontiert, in der nichts ist, wie es scheint. Denn „der Namenlose“ geht um und macht vor keinem Opfer halt. Ein Muster scheint nicht erkennbar zu sein. Doch dann macht eine neu gestartete Casting-Show den Killer und die Polizei auf sich aufmerksam. Geschickt führt der Täter die Ermittler immer wieder auf eine falsche Fährte und scheint ihnen stets einen Schritt voraus zu sein. Auch seine Taten scheinen immer brutaler zu werden. Wie kann er dingfest gemacht werden? Und dann wendet sich der Täter sogar an Clara selbst, sie scheint die einzige zu sein, die ihn überführen kann. Dabei muss sie sich jedoch mit ihrer eigenen schmerzlichen Vergangenheit auseinandersetzen…..
Mir haben sowohl die Story, wie auch der Schreibstil ganz gut gefallen. Es ist ein roter Faden erkennbar, dem man als Leser gut folgen kann. Clara Vidalis ist zudem eine interessante Protagonistin und ich bin gespannt, in den Folgebänden noch mehr über sie zu erfahren. Gleiches gilt für das gesamte Team, mit dem Clara zusammen arbeitet. Der Showdown ist ebenso sehr spannend, das Ende befriedigend und gut gelungen. Allerdings war mir die Handlung, im Gesamten betrachtet, doch einen Tick zu dünn. Für die Folgebände ist hier meines Erachtens noch Luft nach oben. Gute 4 Sterne.
- Truman Capote
Kaltblütig
(346)Aktuelle Rezension von: TommyliestDas erschütternde an diesem Buch ist die Tatsache, dass man schon eine Ahnung vermittelt bekommt, das hier etwas schreckliches geschieht!
Dabei geht es nicht nur um die Schilderung selbst, mit der Capote einen interessanten und fesselnden Stil eröffnet, sondern auch um die unglaublichen Geschehnisse, die perfekt recherchiert und dokumentiert werden. Zu oft musste ich das Buch beiseite legen, um wieder Luft zu holen. - Ken Follett
Der dritte Zwilling
(900)Aktuelle Rezension von: Lia48❗️❗️ C. N.: Vergewal*igung, Victim-Blaming, se*uelle Nötigung, se*uelle Belästigung, Se*ualisierung, körperliche Gewalt, Klassismus, Eugenik, N-Wort und Rassismus, ableistische Begriffe, Trans*feindlichkeit ❗️❗️
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INHALT:
Ein Mann, Anfang zwanzig, fährt mit seinem Wagen an einem Campus vorbei. Als der die jungen Frauen in Sportkleidung entdeckt, geht seine Fantasie mit ihm durch.
Spontan legt er ein Feuer in der Turnhalle, überrascht die Frauen in der Umkleidekabine, um schließlich eine von ihnen brutal zu vergewa*tigen.Kurze Zeit später wird der Jura-Student Steve Logan festgenommen. Ihm wird vorgeworfen, für die Tat verantwortlich zu sein. Doch dieser streitet auch noch alles ab, nachdem er bei einer Gegenüberstellung vom Opfer erkannt wurde und sein DNS-Test positiv war.
Da trifft er auf Zwillingsforscherin Jeannie, die der Frage nachgeht, ob Kriminalität in den Genen festgelegt ist: „Ich habe vier ererbte Eigenschaften bestimmt, die zu kriminellen Handlungen führen: Impulsivität, Wagemut, Aggressivität und Hyperaktivität. Aber meine eigentliche Theorie läuft darauf hinaus, dass bestimmte Methoden der Kindererziehung diesen Eigenschaften entgegenwirken und potenzielle Verbrecher in brave Mitmenschen verwandeln.“ Daher studiert sie am Psychologischen Institut eineiige Zwillinge, die getrennt voneinander aufgewachsen sind und bei denen eine*r von ihnen kriminell in Erscheinung getreten ist.
Könnte Steve etwa ebenfalls einen genetischen Doppelgänger haben?
Je tiefer sich Jeannie in die Recherche stürzt, desto näher kommt sie einem unglaublichen Geheimnis, von dem sie nichts wissen darf. Und plötzlich weiß sie nicht mehr, wem sie noch trauen kann und wer sie mit allen Mitteln zum Schweigen bringen möchte …----
MEINUNG:
Ich weiß nicht, ob es daran liegt, da ich in letzter Zeit so viele belletristische Bücher von Frauen gelesen habe, dass mir Ken Folletts Schreiben so gar nicht zugesagt hat.
Ja, er kann spannende Geschichten konstruieren, die man nicht zur Seite legen möchte (zumindest habe ich „Das zweite Gedächtnis“ noch so in Erinnerung – vielleicht würde ich es heute anders bewerten).
Aber hier ist ihm das, zumindest für mein Empfinden, nicht gelungen. Vor allem die ersten 150 Seiten hätte ich das Buch mehrmals fast aus dem Fenster geworfen und abgebrochen!
Vom Fokus auf gewissen Körperteilen und Unterwäsche von Frauen hatte ich schnell genug.
Dass man die kranke Gedankenwelt eines brutalen Triebtäters irgendwie darstellen möchte, kann ich für die Geschichte auch noch nachvollziehen, obwohl ich da persönlich keine Details benötigen würde. Aber hier sind es viel zu viele Personen, die dies betrifft, auch die Frauen. Ständig werden die weiblichen Figuren se*ualisiert und jeder scheint nur noch an das Eine zu denken.
Ob man den Polizisten und den Arzt, die das Opfer nach der Vergewa*tigung befragen und untersuchen sollen, auch noch so empathielos darstellen und sie extremes Victim-Blaming betreiben lassen muss, weiß ich nicht. Ich bin kein Fan davon, da man davon ausgehen kann, dass Opfer eh schon genug Angst und Scham erleben müssen und man Lesenden nicht noch mehr Angst vor solchen Menschen machen sollte. Das Verhalten dieser Männer wird wenigstens später noch, von zwei anderen Frauen in der Geschichte, richtiggestellt.
Doch welche beste Freundin (die übrigens am Psychologischen Institut arbeitet) würde bitte ein Vergewa*tigungsopfer nach der Tat so aufmuntern wollen: Sie ist der Meinung, „(…) dass es das Beste wäre, sich zu ihr zu setzen und über Männer und Se* zu reden, wie sie es immer taten. Das würde Lisa am ehesten helfen, den Weg zurück in die Normalität zu finden.“ Und danach geht es um männliche Körperteile … Das ist doch ein Schlag ins Gesicht für alle Opfer von se*ueller Gewalt!
Hier hat sich Ken Follett meiner Meinung nach selbst ins Aus geschossen. Die Empathielosigkeit finde ich an dieser Stelle nicht zu überbieten und hat mir gezeigt, dass er sich nicht im Entferntesten in Frauen- und Opfer-Figuren einfühlen kann!Obwohl ich ständig dabei war, mich aufzuregen und mit den Augen zu rollen, wollte ich wissen, wie sich die Geschichte dahinter, mit der Zwillingsforschung entwickelt.
Doch diese wirkte auf mich in mehreren Punkten unglaubwürdig.
Nach ca. 1/3 des Buches habe ich den Rest als gekürztes Hörbuch gehört.
Letztendlich hätte ich mir das aber sparen können, denn es wurde nicht besser.Und die Moral von der Geschicht‘: Trau einem Bestsellerautoren nicht!
(Zumindest nicht blind, nur weil er einen großen Namen hat!)Leider habe ich noch einige Bücher von Ken Follett auf dem SuB, auf die ich mich eigentlich gefreut hatte. Meine Neugier darauf ist nun erst mal verpufft …
INFO: Das Original ist 1996 erschienen, meine Ausgabe ist von 2017. Ich hoffe, dass in der neuen Ausgabe vom letzten Jahr, einiges neu lektoriert wurde!
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FAZIT: Auch wenn ich schnell in die Handlung gefunden habe, und die Geschichte bzgl. der Zwillingsforschung an sich interessant klang, konnte mich das Buch gar nicht überzeugen. Das Frauenbild, welches Ken Follett hier zeichnet, fand ich abstoßend, ebenso den Umgang mit dem Vergewa*tigungsopfer und die ständigen anstößigen Szenen. Die Handlung wirkte unglaubwürdig, wie auch die Entwicklung sowie manches Denken und Verhalten der Figuren. KEINE Empfehlung von mir!