Bücher mit dem Tag "forscherin"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "forscherin" gekennzeichnet haben.

23 Bücher

  1. Cover des Buches Das Bernstein-Teleskop (ISBN: 9783551583420)
    Philip Pullman

    Das Bernstein-Teleskop

     (898)
    Aktuelle Rezension von: ElOlorDeUnLibro

    Lyra und Will wollen Roger retten. Doch dazu müssen sie ins Reich der Toten reisen. Und dort erwarten sie schreckliche Gefahren.

    Auch Mary muss in ihrer Welt weitere Froschubgen anstellen, um der Dunklen Materie auf die Spur zu kommen.

    Während dessen verfolgen jedoch Lord Asriel und Mrs Coulter ihre ganz eigenen Pläne ...

    Meine Meinung:

    Bereits meine Zusammenfassung zeigt es: wir verfolgen viele parallele Handlungsstränge, die leider extrem lange brauchen, um zusammengeführt zu werden.

    So entstand bei mir bald der Eindruck der Eintönigkeit und ich hatte nicht so viel Spaß mit der Geschichte wie mit den Vorgängern.

    Die Auflösung war zwar in sich schlüssig, allerdings hat sie einen faden Nachgeschmack, denn ich hätte mir für Lyra definitiv ein anderes Ende gewünscht...

    Fazit:

    Endlich ist die Reihe beendet. Insgesamt hat sie mich gut unterhalten, jedoch ist für mich Band 3 der schwächste der Reihe.

  2. Cover des Buches Im Bann der Traumzeit: Australien-Roman (ISBN: 9783947495009)
    Christiane Lind

    Im Bann der Traumzeit: Australien-Roman

     (22)
    Aktuelle Rezension von: Klusi

    Dies ist der Folgeband zum ersten Australienroman „Im Schatten der goldenen Akazie“ von Christiane Lind. Wie schon im ersten Buch gibt es auch diesmal wieder Handlungsstränge auf zwei Zeitebenen. Während sich die Geschichte der Gegenwart im zweiten Band fortführt, geht die Gedankenreise in der Vergangenheit noch ein paar Jahrzehnte zurück. Diesmal geht es um die Kaufmannstochter Auguste, deren Töchter wir im ersten Band bereits kennengelernt haben. Einer enttäuschten Liebe wegen beschließt Auguste, Hamburg zu verlassen und mit ihrem Onkel nach Australien zu reisen. Dort wollen sich beide einer Forschungsexpedition anschließen. Aber nach ihrer Ankunft verläuft alles anders als geplant. Augustes negative Erfahrungen mit dem Forscherteam und ihre Bekanntschaft mit einem Stamm der Aborigines verändern ihr Leben grundlegend.

    In der Gegenwart ist Franziska dabei, ihr Leben zu überdenken. Sie zweifelt, ob sie sich richtig entschieden hat, in Australien zu bleiben. Um sich darüber klar zu werden, wie sie ihre Zukunft gestalten möchte, nimmt sie die Einladung einer Aborigine-Frau an, sie auf einer Traumreise zu begleiten. Kaum hat sie zugesagt, bereut sie es schon wieder, bricht aber dann doch mit drei Frauen zusammen auf. Je länger sie unterwegs ist, umso klarer werden ihr einige Dinge, doch den wahren Sinn ihrer Reise erfährt Franziska erst ganz zum Schluss.

    Auguste und Franziska, die Protagonistinnen der beiden Handlungsebenen, sind zwar von ihrer Wesensart sehr verschieden, aber sie haben bei näherer Betrachtung einige Gemeinsamkeiten. Beide lassen ihr altes Leben wegen einer enttäuschten Liebe hinter sich, beide wagen einen Neubeginn in Austalien, und beide schließen Freundschaft mit den Aborigines. Je mehr Franziska über Augustes Schicksal erfährt, umso stärker werden ihr die eigenen Möglichkeiten bewusst. Im Buch wechseln die Kapitel zwischen 1876 und der Gegenwart ab, und die Schicksale beider Frauen werden parallel erzählt. Franziska ist lange eine Zweiflerin. Da man als Leser von Anfang an mehr Informationen hat als sie, würde man die junge Frau am liebsten ein wenig anschubsen und ihr gut zureden, ruhig etwas mehr Vertrauen zu haben und nicht immer und überall das Schlimmste zu vermuten. Aber nachdem ich aus dem ersten Band bereits wusste, wie es ihr ergangen ist, konnte ich ihre Eifersucht und ihre Ängste durchaus verstehen, auch wenn sie ihre Mitmenschen damit oft zur Verzweiflung bringt. Letztendlich findet sie aber ihren Weg und tut genau das Rechte im richtigen Moment.

    Es war fesselnd für mich, die Entwicklung der beiden Geschichten zu verfolgen, wobei mich der Handlungsstrang um Auguste in der Vergangenheit noch stärker interessiert hat. Augustes Schicksal, ihre Kontakte zu den Aborigines und deren Lebensweise, das alles hat Christiane Lind sehr lebendig und einfühlsam beschrieben. Einige der geschilderten Ereignisse sind wirklich so ähnlich passiert, und einige Charaktere sind an reale Personen der damaligen Zeit angelehnt. So ist beispielsweise die Wissenschaftlerin Dorothea Aurich eine fiktive Person, ihr Leben und ihre Taten lehnen sich jedoch stark an die damalige Pflanzensammlerin und Forscherin Amalie Dietrich an, was für mich ihre Handlungsweise noch erschütternder macht, eben weil vieles nicht erfunden ist, sondern der Realität entspricht. Ich habe beim Lesen dieses Romans viel Neues gelernt, und es hat mich erschüttert, zu erfahren, wie viel Schreckliches und wie viel Unrecht den Aborigines widerfahren ist. Zugleich beinhaltet der Roman gleich zwei sehr schöne Liebesgeschichten vor dem eindrucksvoll und farbenprächtig dargestellten Panorama Australiens.

    Man kann dieses Buch gut für sich allein lesen; es ist nicht zwingend erforderlich, die Vorgeschichte zu kennen, aber ich empfehle doch, mit dem Roman „Im Schatten der goldenen Akazie“ anzufangen, weil es zum besseren Gesamtverständnis beiträgt.

    Hat mir schon der erste Band sehr gefallen, so kann ich auch „Im Bann der Traumzeit“ sehr empfehlen, denn es ist ein packender, vielschichtiger Familienroman mit einem traumhaften Cover.

  3. Cover des Buches Das Wesen der Dinge und der Liebe (ISBN: B00GMPC938)
    Elizabeth Gilbert

    Das Wesen der Dinge und der Liebe

     (22)
    Aktuelle Rezension von: LydisBooks

    Obwohl ich Elizabeth Gilbert als Autorin und als sehr inspirierend, sehr schätze, hat mir diese Geschichte leider wenig gefallen und mir einiges an Zeit und Nerven abverlangt. 

    Der Schreibstil ist gewohnt gut und sehr ausführlich. Da es sich um eine Geschichte über Botanik jnd Pflanzen handelt, wird in diese Kunde sehr ausführlich ei gegangen. Mir ein wenig zu sehr. 

    Ich hätte mir mehr Herzenswärme und berührende Momente gewünscht, wie ich es von anderen Geschichten der Autorin gewohnt bin. 

    Leider kann ich das Buch/Hörbuch nicht weiterempfehlen, obwohl es gut synchronisiert ist. 




  4. Cover des Buches Vom anderen Ende der Welt (ISBN: 9783423214513)
    Liv Winterberg

    Vom anderen Ende der Welt

     (180)
    Aktuelle Rezension von: itwt69

    Eine tolle Reise mit einer faszinierenden Frau fast um die ganze Welt: oft grausam, manchmal aber auch witzig und einfühlsam, jedoch immer interessant. Erstaunlich auch, was "Errungenschaften" aus Europa innerhalb einer Gemeinschaft auf einer Südseeinsel anrichten können.

  5. Cover des Buches Lady Trents Memoiren 1 (ISBN: 9783959815031)
    Marie Brennan

    Lady Trents Memoiren 1

     (146)
    Aktuelle Rezension von: Jessica-Lang


    "Die Naturgeschichte der Drachen - Lady Trents Memoiren" Teil 1 ist echt ein Highlight für mich! 

    Die Rezensionen zu diesem und den Folgebändern, hat mich etwas hin- und hergerissen, Gott sei Dank habe ich es doch gelesen. 

    Wir folgen unserer Hauptfigur Isabella. Sie erzählt Teile ihrer Kindheit (wobei sie für sich unwichtiges weglässt und meist direkt zum Punkt kommt) und folgen ihr in weitere Lebensabschnitte. Ihr bereits in Kindheitstagen großes Interesse an geflügelten Wesen ebt nie ab, auch wenn es sich für eine Dame ihrer Herkunft nicht gehört sich solchen Dingen wie Wissenschaft, Forschung oder auch nur Neugierde anzueignen, hat sie das nie von irgendetwas abgehalten. (Wir befinden uns hier auch in einer Art "viktorianisches Zeitalter", England oser so, könnte hinkommen) 

    So tritt sie immer mal wieder in ein Fettnäpfchen, als sie beispielsweise nicht die für Damen vorhergesehene Hochzeitsschau, sondern die Menagerie des Königs besucht um Drachen zu sehen, oder aber auch alle ständig unterbricht, um brennende Fragen in Sachen Drachen zu klären.

    Doch für sie tut das der Sache nicht ab, sie will lernen, wissen, verstehen. Ihr ist es egal was andere von ihr halten, sie will Drachen sehen, erkunden, forschen und alles datieren was sie in die Finger bekommt. 

    Als sich eine Tür auftut und Isabella einer Reise beiwohnen darf, verändert sich ihr Leben maßstäblich.

    Meine Meinung:

    Hach, wie schön es sein muss, solche Tiere erforschen zu können! 

    Auch wenn das Setting natürlich frei erfunden ist, die Zeitepoche so wie alles andere auch, fühlt man sich, als würde man einer Dokumentation folgen. Aber keineswegs langweilt man sich! 

    Es wird rasant erzählt, ausführlich geschildert und teilweise mit spitzem, lustigen Humor erzählt, dass man schonmal auflachen muss.

    Isabella wirkt unfassbar echt, nicht abgehoben oder handelt unklar/unrealistisch. Sie könnte eine Person aus dem realen Leben sein. 

    Es ist interessant Fakten zu lesen, den Knochen und Muskelaufbau zu untersuchen, das Sozialverhalten der Drachen zu studieren und Isabella selbst zu beobachten wie sie von allem Skizzen anfertigt. 

    Um ganz ehrlich zu sein, ab und an habe ich Evelyn und Richard von den "Die Mumie" Filmen vor Augen gehabt.

    Auch wenn Drachen getötet werden, habe ich nie das Gefühl das es aus reinem Spaß geschieht. Man lernt etwas dabei, versteht und auch wenn es fiktiv ist, habe ich eine Menge dazugelernt.

    Das Buch enthält ein paar Illustrationen, sehr wenige um ehrlich zu sein. Ein paar mehr hätten nicht geschadet, speziell jene die Isabella auch anfertigt, wären interessant gewesen.

    Man darf hier keine Kämpfe, Schlachten oder sonstiges erwarten. Es ist ein Forschungsbuch, unterhaltsam, einige Dinge passieren, auch einige unschöne aber es ist kein Fantasyepos aber auch keine Doku zum einschlafen.

    4 von 5 Sterne meinerseits

    🌟🌟🌟🌟

  6. Cover des Buches Hector und das Wunder der Freundschaft (ISBN: 9783492303118)
    François Lelord

    Hector und das Wunder der Freundschaft

     (94)
    Aktuelle Rezension von: Joroka

    Auf wirklich langjährige Freundschaften kann man natürlich erst im fortgeschrittenen Alter zurückschauen. 20, 30, 40, 50 Jahre oder länger eine Freundschaft zu pflegen und immer wieder neu zu beleben, das gibt schon ein schönes, warmes Gefühl im Herzen.

    Der schon allseits bekannte Glücksexperte und Psychiater Hector macht sich dieses Mal auf die Reise mit Freunden zu einem alten Freund und notiert dabei 21 Beobachtungen, was eine wahre Freundschaft ausmacht, wie z.B. schon oben genannter Satz oder auch „Wahre Freundschaft setzt man nicht für die Liebe aufs Spiel“ oder „Ein wahrer Freund ist bereit, Opfer für dich zu bringen oder sich deinetwegen sogar in Gefahr zu begeben.“ Letzten Satz wird auch Hector auf seiner abenteuerlichen Reise immer wieder zu bestätigen wissen. Denn ein alter Freund von ihm hat eine sehr, sehr hohe Summe unterschlagen und sich damit in einen überaus unzugänglichen Teil der Erde abgesetzt. Die Feinde, die er sich dadurch geschaffen hat, bedrohen auch Hector und seine Familie. Dieses Mal bleibt Hector soweit keusch und moralisch auf Linie.

    Die Frage nach der Freundschaft ist eher so ein Nebenschauplatz dieses Buches. Die Handlung ist eine Mischung aus Thriller und Abenteuerreise. Sie ist locker zu lesen, manchmal ein bisschen verwunderlich, aber insgesamt nie langweilig. Sicherlich ist nun keine philosophische Abhandlung über die Freundschaft entstanden. Es sind eher Allgemeinplätze, die aber nichts desto trotz ein wenig zum Nachdenken anregen.

    Bereits mein 3. Buch von Francois Lelord nach „Hectors Reise oder die Suche nach dem Glück“ und „Hector und die Geheimnisse der Liebe“. So war mir der Stil des Autors bereits vertraut.

    Fazit: 3,5 von 5 Sternen. Ganz gut als Gute-Nacht-Lektüre geeignet oder als Buch zum Entspannen für den Urlaub.


  7. Cover des Buches Wolfsglut (ISBN: 9783802587832)
    Lori Handeland

    Wolfsglut

     (193)
    Aktuelle Rezension von: Chronikskind

    Es ist doch schon ein Weilchen her, dass ich die beiden Vorgängerbände gelesen habe und ich war doch ein wenig skeptisch, ob man sie als Vorwissen braucht oder es auch ohne geht. Tja ... ein bisschen was von beidem schätze ich. Wobei das, was man aus Vorgängern braucht, auch nochmal erwähnt wird, sodass ich eigentlich keine Probleme hatte, der Handlung und den Verstrickungen zu folgen.

    In die Geschichte habe ich relativ schnell reingefunden, der Stil las sich gut weg, sodass man die Geschichte auch flink wieder beenden konnte. An der ein oder anderen Stelle hätte ich mir jedoch noch ein paar mehr Beschreibungen gewünscht.

    Die Handlung war okay. Nichts wirklich besonderes, es waren auch nur wenige Kniffe dabei, aber zumindest gut zum Weglesen. Der Klappentext verrät recht wenig zur Handlung an sich, was ich sehr gut fand, denn so konnte man sich wenigstens ohne Vorkenntnisse auf alles einlassen. Bei der Auflösung hätte ich mir noch ein paar Infos gewünscht. Das ging mir am Ende doch ein wenig schnell und ich bin mir nicht so ganz sicher, ob ich auch wirklich alles mitbekommen habe. Oder für die nächsten Bände behalten werde. Denn auch wenn es da um ein neues Pärchen geht, wird sicher einiges nochmal aufgegriffen.

    Die Protagonisten fand ich okay, vom Hocker gehauen haben sie mich aber beide nicht. Die Handlung wird nur aus der Sicht von Elise erzählt, was ich ein bisschen schade fand. Nic ging dadurch etwas unter und ich glaube immer noch, dass es mehr über ihn zu erfahren gibt. Elise ... yoar, okay, aber sie hätte ruhig ein bisschen standhafter sein können.

    Die Nebencharaktere fand ich okay, es waren fast ausschließlich die, die man aus den Vorgängern schon kannte. Auch wenn ich mich schon gefragt habe, ob ich Jessie damals auch so nervig fand^^

    Mein Fazit
     Auch wenn die ersten beiden Bände schon ein ganzes Weilchen her sind, hatte ich keine Probleme damit, der Handlung zu folgen. Auch wenn ich mir ein paar mehr Kniffs und Tricks gewünscht hätte. Ebenso wie am Ende ein paar mehr Seiten, um das Chaos richtig aufzuklären. Die Protagonisten waren okay, hätten aber auch ein wenig mehr Tiefe haben können.

  8. Cover des Buches Ich mach das jetzt! (ISBN: 9783710900235)
    Ulla Lohmann

    Ich mach das jetzt!

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Rodrik-Andersen

    Ulla Lohmann, Jahrgang 1977, arbeitet beruflich als Fotojournalistin und Dokumentarfilmerin. Zu ihrem Spezialgebiet zählen indigene Völker – und besonders Vulkane, eine Leidenschaft, die sie schon von Kindesbeinen an gepackt hat. Als sie als junge Studentin den Lavasee im Krater des aktiven Vulkans Benbow auf Vanuatu erblickt, ist es um sie geschehen. Von da an hat sie ein Ziel vor Augen: Bis auf die unterste Ebene des Lavasees vorzustoßen, wohin sich bislang noch kein Mensch vorgewagt hat.

    Auf Ulla Lohmann bin ich über ein Radio-Interview aufmerksam geworden, das vor einigen Jahren in der Sendung SWR1 Leute ausgestrahlt wurde. Daher landete ihr Buch, das durchaus als Biografie betitelt werden kann, auf meinem Lesestapel. Zwar stellt der Vulkan Benbow so etwas wie den Sehnsuchtsort der Autorin dar, zu dem sie wiederholt zurückkehrt, um ihren Traum zu verwirklichen. Doch im Mittelpunkt der Erzählung steht Ulla Lohmann selbst – und das völlig zurecht. In der Tat hat sie schon recht früh einen alternativen Lebensweg eingeschlagen, der sie in die pazifische Südsee führte, wo sie ihre zweite Heimat fand. So befasste sie sich während ihrer Schulzeit mit fossilen Knochen, was ihr drei Jahre später den Jugend-forscht-Preis auf Bundesebene einbrachte. Mit dem Preisgeld machte sie sich dann unmittelbar nach Abschluss des Abiturs zu einer Weltreise auf. Dabei verschlug es sie nach West-Samoa, wo sie kurzerhand als Köchin auf einem Schiff anheuerte – obwohl sie überhaupt nicht kochen konnte. Und so kam es schließlich, dass sie in den darauffolgenden Semesterferien auf Vanuatu landete, wo sie in den Krater des Vulkans Benbow hinabblickte...

    Tatsächlich liest sich das Buch genauso augenzwinkernd, wie es die kleine Zusammenfassung erahnen lässt. Der Schreibstil ist schnörkellos und eingängig, was sicherlich dazu beigetragen hat, dass ich die kurz gehaltenen Kapitel förmlich verschlungen habe. Dabei geht die Autorin nicht nur auf ihre Abenteuer ein, sondern berichtet auch über erlittene Rückschläge und private Details, die dem Inhalt einen persönlichen Anstrich verleihen. Kurzum: Das Lesen bereitete mir großes Vergnügen.

    Viel zu bemängeln gibt es daher nicht. Allerdings ist die Anzahl an Farbfotografien unter dem Aspekt, dass es sich bei der Autorin um eine Fotografin und Dokumentarfilmerin handelt, eher dürftig. Zudem ist das Preis-Leistungs-Verhältnis unausgewogen: Für knapp 250 Buchseiten in großer Schrift soll der Leser 24 Euro aufwenden. Dies ist schlichtweg zu teuer. Mehr gibt es jedoch von meiner Seite aus nicht zu beanstanden.

    Fazit: Die kurzweilige Biografie von Ulla Lohmann ist es wahrhaftig wert, gelesen zu werden. Der bisherige Lebensweg der Autorin ist mit spannenden und unterhaltsamen Anekdoten gespickt, so dass bei mir zu keiner Zeit Langeweile aufkam. Ihr Mut, ihre Beharrlichkeit, Lebenslust und Vielseitigkeit sind bewundernswert und imponierten mir von Anfang an. Tatsächlich hätte ich nichts dagegen, dieser Frau eines Tages persönlich über den Weg zu laufen, um sie zu ihren Abenteuern auszufragen. Oder um in Erfahrung zu bringen, wie sie es geschafft hat, die unterschiedlichsten Sprachen zu erlernen und so vielen Hobbys und Leidenschaften gleichzeitig nachzugehen. Die einzigen Wermutstropfen sind der teure Buchpreis sowie die dürftige Anzahl an Fotografien, wodurch der fünfte und letzte Stern auf der Strecke geblieben ist.

  9. Cover des Buches Brazzaville Beach (ISBN: 9783833304903)
    William Boyd

    Brazzaville Beach

     (20)
    Aktuelle Rezension von: sabatayn76
    ‚Das Unvermeidliche muß man freudig annehmen‘ (Seite 409)

    Hope Clearwater lebt nach zwei seltsamen und verstörenden Ereignissen, die sich in Europa und in Afrika zugetragen haben, recht zurückgezogen in einem Strandhäuschen am Brazzaville Beach.

    In ‚Brazzaville Beach‘ erzählt William Boyd abwechselnd von ihrem Leben in England, ihrer Ehe mit John Clearwater, seiner Besessenheit im Bereich der Mathematik, ihrer Forschungstätigkeit in Europa sowie vom Leben in Afrika, ihrer Arbeit als Primatologin, den Beobachtungen zum Zusammenleben von wilden Schimpansen und den sonderbaren Geschehnissen im Forschungszentrum Grosso Arvore, die von Hope beobachtet und von den anderen Forschern aber lange abgestritten werden.

    Neben diesen Einblicken ins Privat- und Berufsleben Hopes bekommt der Leser zudem Einsicht in mathematische Themen und in einen afrikanischen Bürgerkrieg.

    Vor ein paar Jahren habe ich mehrere Bücher von Boyd gelesen, und obwohl ich meist sehr begeistert war, habe ich nun einige Jahre Boyd-Pause gehabt. Nach der Lektüre von ‚Brazzaville Beach‘ habe ich große Lust, mich dem Autor wieder mehr zuzuwenden, denn ‚Brazzaville Beach‘ ist ein souverän geschriebener, durchdacht konstruierter und spannender Roman, der mehrere Themen auf gelungene Weise miteinander verwebt.

    Faszinierend finde ich an Boyd vor allem, dass er sich immer neuen Themen widmet, in diese aber jedes Mal perfekt eintaucht, daraus eine glaubhafte Geschichte spinnt, sich nie selbst wiederholt. Und so ist auch ‚Brazzaville Beach‘ eine Geschichte, die man nicht schon x-mal gelesen hat, die einen an einen anderen Ort versetzt, die einem Wissen vermittelt und die zudem hervorragend unterhält.
  10. Cover des Buches Das verborgene Genie (ISBN: 9783462003208)
    Marie Benedict

    Das verborgene Genie

     (108)
    Aktuelle Rezension von: winniehex

    In ihrem Roman "Das verborgene Genie" beleuchtet Marie Benedict das Leben von Dr. Rosalind Franklin, einer brillanten Wissenschaftlerin, deren entscheidende Beiträge zur Entschlüsselung der DNA-Struktur lange übersehen wurden. Die Romanbiografie ist sorgfältig strukturiert und ermöglicht durch klare Orts- und Zeitangaben sowie den Einsatz von Kursivschrift für Gedanken und französische Ausdrücke einen tiefen Einblick in Franklins Leben.

    Benedict verwendet die Ich-Perspektive, um die Leser direkt in Franklins Herausforderungen in einer von Männern dominierten Wissenschaftswelt hineinzuziehen. Obwohl das Buch in der zweiten Hälfte, mit dem Wettrennen um die Publikation der DNA-Entdeckungen, an Spannung gewinnt, bleibt die emotionale Verbindung zu den Charakteren begrenzt.

    Die Autorin stellt ungeschönt dar, wie geschlechtsspezifische Vorurteile Franklins Karriere beeinflussten, und vermittelt ihre wissenschaftlichen Leistungen sowohl detailreich als auch verständlich. Trotz gelegentlicher modern wirkender Sprache und häufiger französischer Phrasen, die einige Leser als störend empfinden könnten, ist das Buch ein wertvoller Beitrag zur Wissenschaftsgeschichte. Es ist besonders empfehlenswert für jene, die sich für die Rolle der Frauen in der Wissenschaft interessieren.


  11. Cover des Buches Die Formel der Hoffnung (ISBN: 9783596708833)
    Lynn Cullen

    Die Formel der Hoffnung

     (104)
    Aktuelle Rezension von: HEIDIZ

    "Die Formel der Hoffnung" - der Roman von Lynn Cullen erzählt von Dorothy Horstmann, die mutig ihren Weg geht. Dr. D.M. Horstmann ist eine Frau, das war dem Chefarzt allerdings nicht klar, als er der Einstellung zustimmte.  Ihr ganzes Tun und Streben gilt der Forschung nach einem Mittel gegen Polio. Sie so viel Leid gesehen, was durch Polio ausgelöst wurde.

     

    Wie dieses Virus sich verbreitet, sie ahnt es und sie forscht - aber ihr Umfeld glaubt ihr nicht, sie jedoch lässt sich nicht entmutigen - und wird zur Pionierin ...

     

    Es handelt sich um eine Romanbiografie nach der wahren Geschichte dieser tollen Frau. Sie ist in Kapitel gegliedert, die in bestimmte Jahre 1940/41, 1942, 1944-45 usw. gegliedert sind, die jeweils nochmals nummeriert sind und ab und an auch nochmals mit dem Ort versehen sind, wo die Handlung spielt.

     

    Leseprobe:
     ========

     

    Vom Glockenturm auf der anderen Seite des Campus drang Musik durch die Koppelfenster - Weihnachtsmusik, obwohl es erst der vierte Dezember war. Vor sechsundsechzig Minuten hatte eine Frau mittleren Alters mit Tweedrock und Perlenkette Dorothy stirnrunzelnd in das prächtige getäfelte Arbeitszimmer geführt, ...

     

    Ich fand insgesamt den Stil des Geschriebenen sehr gelungen und angenehm zu lesen. Neben allen medizinischen, fachlichen und personellen Informationen liest sich die gesamte Handlung sehr angenehm, spannend und aufschlussreich. Die damaligen Verhältnisse innerhalb derer Dorothy Horstmann versuchte, ein Mittel gegen Kinderlähmung zu finde, die historischen Daten und Fakten, all das ist sehr gut in die Handlung eingebunden und ergibt ein authentisches Bild.

     

  12. Cover des Buches Gorillas im Nebel (ISBN: 9783426613153)
    Dian Fossey

    Gorillas im Nebel

     (36)
    Aktuelle Rezension von: KruemelGizmo
    Ich wollte dieses Buch schon lange lesen und bin vielleicht mit zu großen Erwartungen daran gegangen. Das Buch besteht zum größten Teil aus einer Aufzählung von Fakten, mir kommt das eigentliche Leben der Gorillas oder von der Autorin zu kurz. Auch der Schreibstil war nicht meiner und ich musste mich ein wenig durch das Buch kämpfen. Wer an bloßen Faktenwissen interresiert ist, wird an diesem Buch gefallen finden.
  13. Cover des Buches Der Duft von Hibiskus (ISBN: 9783442476466)
    Julie Leuze

    Der Duft von Hibiskus

     (69)
    Aktuelle Rezension von: Kathi1991

    Ich war von Anfang an von dem Roman gefesselt. Der Roman hat mich eingesogen und erst losgelassen, als ich das letzte Wort beendet habe. Die Spannung wechselte zwischen der vergessenen/verdrängten Vergangenheit von der Protagonistin Emma, die sie sich Stück für Stück zurück erkämpft und die Erkundung des australischen Buschs und die Treffen mit den Einheimischen.

    Emma wird als eine willensstrake und selbstbewusste Frau dargestellt. Immer wieder wird deutlich gemacht, dass sie nicht von einem Mann abhängig sein möchte. In einer Expedition die nur aus Männern besteht und sie als Pflanzenzeichnerin mitgenommen wird, wird allzu deutlich in welcher Zeit man sich befindet und wie die Frauen dort behandelt wurden. Sie schlägt sich trotz der Umstellung und Witterungen im australischen Busch sehr gut.

    Julie Leuzes Worte haben mich in den australischen Busch gebracht. Sie beschreibt alles sehr bildlich und auch ihr Schreibstil ist wunderschön und flüssig zu Lesen.

    Die Liebesgeschichte und die Spannungen zwischen Emma und Carl Scheerer haben mir auch sehr gefallen. Beide haben ihr Päckchen zu tragen, doch können sie nicht ohne einander.

    Ich freue mich auf die Fortsetzung "Der Ruf des Kookaburra" und hoffe wieder auf so ein tolles Lesereise.





  14. Cover des Buches Frau Merian und die Wunder der Welt (ISBN: 9783328106777)
    Ruth Kornberger

    Frau Merian und die Wunder der Welt

     (66)
    Aktuelle Rezension von: Sybil

    Der Buchumschlag ist wunderschön und löste inhaltlich falsche oder zu grosse Erwartungen bei mir aus. 

    Es ist sicherlich eine schwierige Aufgabe, sich in die Zeit des 17. Jahrhunderts zu versetzen und das Leben aus der Sicht einer Forscherin und Künstlerin zu beschreiben. Nichtsdestotrotz fehlte es mir in der gesamten Geschichte an Spannungsbögen. 

    Maria Sibylla Merian war aussergewöhnlich in ihrer Art und diese Persönlichkeit hätte man mehr in den Fokus stellen können. Mir fehlten die Ecken und Kanten, welche sie mit Bestimmtheit hatte.

    Die einzigen Personen, die etwas Dramatik in die Geschichte mit einbringen sollten, waren erfunden, wie zum Beispiel die Liebesgeschichte rund um Jan de Jong.

    Besonders erstaunlich empfand ich die Dialoge, welche meiner Meinung nach oft irrelevant waren.

    Die Beschreibung von Merians Insekten- und Schmetterlingsbilder wirkt gut recherchiert, aber aus der Distanz betrachtet. Leider erinnert mich das Schmetterlingsmassaker ein wenig an "Die Insel des Dr. Moreau"...

  15. Cover des Buches »Noch wichtiger als das Wissen ist die Phantasie« (ISBN: 9783328111115)
    Ernst Peter Fischer

    »Noch wichtiger als das Wissen ist die Phantasie«

     (19)
    Aktuelle Rezension von: sab-mz

    Der Wissenschaftshistoriker Ernst Peter Fischer stellt in seinem Buch „Noch wichtiger als das Wissen ist die Phantasie – Die 50 besten Erkenntnisse der Wissenschaft von Galilei bis Einstein“, die Erkenntnisse aus mehreren Bereichen der Wissenschaft vor.
    Den Titel verdankt das Buch einem Zitat, das wohl von Albert Einstein stammt „Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt, und Phantasie umfasst die ganze Welt.“
    Der Autor stellt Forscher vor aus verschiedenen Bereichen mit wichtigen, den jeweiligem Forscher zugeschriebenen Erkenntnissen.

    Mir gefällt es sehr gut, dass ganz unterschiedliche Bereiche im Bereich Wissen zum Zuge kommen:

    Erkenntnisse aus Astronomie und Physik
    Man denke an Galileo Galilei aber auch an Michael Faraday, der das Prinzip der elektrischen Induktion entdeckt, an Albert Einstein, Carl Friedrich von Weizäcker,etc.

    Erkenntnisse aus Mathematik und Informatik
    Was wären wir ohne die Gaußsche Zahlenebene und die Gaußsche Normalverteilung ohne die man keine Dosis-Wirkungs-Beziehung von Arzneimitteln finden könnte.
    Konrad Zuse, der 1941 den ersten programmierbaren Rechner entwickelt mit Z3, ohne ihn gäbe es keine Computer.

    Erkenntnisse aus Naturforschung und Biologie
    In diesen Bereich fallen Charles Darwin, Francis Bacon aber auch Konrad Lorenz, was wären wir ohne deren Forschung.

    Erkenntnisse aus Chemie und Medizin
    Louis Pasteur kennt sicher jeder, man denke an Pasteurisieren und den Pasteur-Effekt oder an Robert Koch.

    Erkenntnisse aus Molekularbiologie und Genetik
    Max Delbrück Nobelpreis Physiologie, er bemerkt, dass es Bakteriophagen gibt, ohne ihn gäbe es keine Phagenforschung.

    Noch mehr Erkenntnisse

    Quellen der Erkenntnisse
    Hier findet man ein paar Highlights in Zitaten aus allen Bereichen.
    Mein Lieblingszitat stammt von Isaac Newton „In der Wissenschaft gleichen alle nur den Kindern, die am Rande des Wissens hie und da einen Kieselstein aufheben, während sich der weite Ozean des Unbekannten vor unseren Augen erstreckt.“

    Mir gefällt das Buch sehr gut. Es fasst aus mehreren Bereichen das was uns grosse Wissenschaftler an Erkenntnissen beschert haben, zusammen.
    Der Autor schreibt gut verständlich, sodass jeder/jede es verstehen kann.

  16. Cover des Buches » Tierschutz ist Erziehung zur Menschlichkeit (Albert Schweitzer) « : Jane Goodall (Starke Frauen des Jahrhunderts) (ISBN: B001H2N8JU)
  17. Cover des Buches Der Sarkophag (ISBN: 9783548248967)
    Elizabeth Peters

    Der Sarkophag

     (23)
    Aktuelle Rezension von: Stirbelwurm
    Amelia Peabody ermittelt... Was für eine schreckliche Szene muss der Nachtwächter des Londoner British Museum kurz vor seinem Tod gesehen haben? Sein Gesicht trägt noch die Spuren des Grauens, als seine Leiche vor einem Mumienschrein gefunden wird. Alle sind überzeugt, dass er dem Fluch der Mumie zum Opfer gefallen ist - alle ausser Amelia Peabody, die sich furchtlos und mit kriminalistischem Scharfsinn auf die Spur des Mörders begibt. Je weiter ihre Ermittlungen sie führen, desto gefährlicher wird ihr unbekannter Gegner, bis Amelia Peabody gar um das Leben ihres geliebten Mannes Emerson fürchten muss...
  18. Cover des Buches Affären (ISBN: 9783257216004)
    Alison Lurie

    Affären

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Eigentlich haben sie nichts gemeinsam und würden vom optischen nicht zusammen passen, aber es soll ganz anderst kommen. Bei einer Tagung lernen sie sich besser kennen und eine heiße, gefährliche Affäre beginnt.  Alison Lurie erzählt bitter böse, bissig und mit viel schwarzem Humor, finde ich einfach klasse

  19. Cover des Buches Defender (Seattle Sharks Book 9) (English Edition) (ISBN: B07S3LYHSK)
  20. Cover des Buches Das Buch von Blanche und Marie (ISBN: 9783866155251)
    Per Olov Enquist

    Das Buch von Blanche und Marie

     (67)
    Aktuelle Rezension von: Stephanus

    Blanche eine Patientin aus einer Nervenheilanstalt wird nach dem Tod des Direktors der Anstalt, Charcot, der sie für öffentliche Verführungen benutzte, von Marie Curie im Labor angestellt. Dort erleidet sie durch die Arbeit mit der unbekannten Radioaktivität lebensgefährliche Strahlenschäden. Vor dem herannahenden, schleichenden Tod schreibt Blanche die Geschichte ihres Lebens und der Liebe und letztlich der Beziehung zu Charcot und Marie auf.

     

    Stilistisch hat mir das Buch sehr gut gefallen und der Autor schafft es auf raffinierte und perfekte Weise Fiktion und reale historische Ereignisse zu verweben und zwei beeindruckende Frauenfiguren, Blanche und Marie, zu erschaffen. Sprachlich gelingt dies auch überzeugend. Gravierendes Manko war für mit der Aufbau und die Konstuktionsprobleme die darin liegen, dass eigentlich durch die Aufteilung in drei Hefte (große Bereiche) und die oft bestehende Verzahnung eine große Unübersichtlichkeit entsteht und die ganze Geschichte regelrecht ausgebremst wird. Entsprechend ermüdend und anstrengend empfand ich das Buch und das Lesen des Buches.

    Bei mir überwogen die Schwächen und daher keine Empfehlung.

  21. Cover des Buches Die Frau, die die Welt zusammenfügte (ISBN: 9783498002879)
    Eva Tind

    Die Frau, die die Welt zusammenfügte

     (1)
    Aktuelle Rezension von: leselea

    „Reisen Sie allein?“
    „Ja.“
    „Aber sind Sie verheiratet?“
    „Ja“, sagte Marie, „und wir haben vier Kinder.“
    „Vier Kinder? Was in aller Welt machen Sie dann hier?“
    „Ich arbeite. Ich bin Insektenforscherin, das ist meine Berufung. Einer Berufung kann man nicht entkommen, man trägt sie das ganze Leben lang in sich, egal ob man ihr folgt oder nicht.“
    „Also steht die Liebe zu Ihrer Familie für Sie an zweiter Stelle?“
     „Für mich gibt es kein Entweder-oder“, antwortet sie.
    (S. 310f.)

    Inhaltlich stimmt in diesem Buch einfach alles: Die Frau, die die Welt zusammenfügte porträtiert das Leben der Biologin Marie Hammer. Obwohl sie heute beinahe in Vergessenheit geraten ist (wie so viele Frauen, die Pionierarbeit in der Forschung geleistet haben), bildeten ihre Untersuchungen zu Verbreitung von Moosmilben auf allen Kontinenten dieser Welt einen wichtigen Beitrag zur Bestätigung der Theorie der Kontinentaldrifte. Sie bereiste im 20. Jahrhundert – zu einem Zeitpunkt, in der erst der zweite Weltkrieg und dann der eiserne Vorhang die Welt beherrschte – zahlreiche Länder, um ihre These der Ausbreitung der Milben durch die Bewegungen der Kontinente zu belegen – und war zeitgleich Mutter von vier Kindern! An ihrem Leben lässt sich nicht nur ablesen, welche Rolle Frauen in der Wissenschaft zugeschrieben bekamen und welchen Herausforderungen sie sich schon von jeher stellen mussten, wenn sie Familie und Beruf vereinbaren wollten, sondern ganz allgemein auch, was es bedeutet, wenn ein Mensch (egal welchen Geschlechts) kompromisslos seiner Leidenschaft folgt.

    Leider, leider, leider – und noch viele „leider“ mehr – wird der Stil, den Autorin Eva Tind für ihren Roman über Marie Hammer gewählt hat, diesem außergewöhnlichen Leben und dieser spannenden Frauenfigur in meinen Augen überhaupt nicht gerecht. Nüchtern, beschreibend und distanziert erzählt sie von Kindheit und Jugend, Studium, der ersten Reise nach Grönland an der Seite von Knud Rasmussens, der Geburt der vier Kinder, der zahlreichen weiteren Reisen und der Kampf um Anerkennung, Geld und Erkenntnisse. Nun mag man einwenden, dass ein reduzierter Stil hervorragend zum Porträt einer Wissenschaftlerin passt, was durchaus richtig ist; jedoch führt er auch dazu, dass der Zugang zur Protagonistin, ihrem Forschungsgegenstand und ihrer Leidenschaft dafür verstellt wird.

    Und gerade das hätte ich für wichtig erachtet! Moosmilben sind kein eingängiges Thema und weit von Sexyness entfernt. Trotzdem hat Marie Hammer ihnen ihr ganzes Leben gewidmet und dafür Ehemann, Kinder und andere Familienmitglieder zurückgestellt. Hier hätte ich mir eine mitreißendere Erzählung gewünscht, die Verständnis schafft, Widersprüche aufzeigt, Konflikte (im Kleinen und im Großen) nachzeichnet. Stattdessen bekommt man mit Die Frau, die die Welt zusammenfügte mehr Bericht als Roman, mehr Ausschmückung bekannter Fakten als Fiktion, die sich traut, die im Leben dieser Frau aufzufindenden Tabuthemen (postpartale Depression, Karrierismus bei Frauen etc.) ausführlich zu thematisieren. So fehlt es leider auf fast 500 Seiten an jeglichen Emotionen, Spannung und Momenten der Verbundenheit- Der Text wird dominiert von ausufernden Beschreibungen in Parataxe, der nur bisweilen durch den Einschub von Briefen, Tagebucheinträgen und Interviews durchbrochen – und in diesen Momenten dann tatsächlich auch aufgelockert – wird.

    Ich bereue es nicht, den Roman gelesen zu haben, weil ich Vieles über eine faszinierende Persönlichkeit erfahren habe, die meiner Meinung nach ein gelungenes Beispiel dafür ist, wohin Wissensdurst und intrinsische Motivation einen führen kann. Ich wäre vermutlich aber genauso begeistert gewesen, wenn ich einen Zeitungsbericht oder den Wikipedia-Artikel (wobei dieser zugegebenermaßen im Deutschen sehr knapp gehalten ist) gelesen hätte. Den Roman so hätte es nicht gebraucht!

  22. Cover des Buches Lesepiraten Elchgeschichten (ISBN: 9783785547441)
    Christina Koenig

    Lesepiraten Elchgeschichten

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    "Elchgeschichten" ist ein schönes Buch für Leseanfänger aus der Reihe "LesePiraten". Es richtet sich an Kinder ab ca. 7 Jahren, die LesePiraten stellen beim Loewe-Verlag die 3. Stufe der Leseleiter dar. Wie es der Titel schon vermuten lässt, drehen sich die kurzen Geschichten alle um das Thema Elche. In Bezug auf die Handlung, den Ort der Geschichte, die Hauptpersonen etc. variieren die Geschichten und bieten so eine recht große Bandbreite. Die Geschichten sind zwischen fünf und neun Seiten lang, liebevoll farbig illustriert und in großer klarer Schrift geschrieben. Dies sind die Titel der Geschichten in dem Buch: * Der große Apfelklau * Mein Freund Smörre * Der König des Waldes * Ein Skelett für Tante Sigi * Elchpantoffeln * Haloke rettet die Jagd * Ein himmlischer Briefträger * Witz oder Wahrheit? Ein schönes, motivierendes Büchlein für Leseanfänger, welches in meiner Schulklasse großen Anklang findet! =)
  23. Cover des Buches Die Forscherin. Prinzessin Therese und der Ruf des Amazonas (ISBN: 9783453361348)
    Katharina Innig

    Die Forscherin. Prinzessin Therese und der Ruf des Amazonas

     (35)
    Aktuelle Rezension von: happy_reading_life

    Therese von Bayern ist anders als es ihre Zeit von Frauen erwartet und sie hat einen großen Traum – Brasilien zu bereisen. Und ihr Vater, König von Bayern, ermöglicht es ihr dank seiner finanziellen Möglichkeiten. Mit der nötigen Begleitung (Gesellschaftsdame, Reisemarschall, Beschützer) bestreitet sie 1888 die Reise. Das Buch spielt dabei auf 2 Zeitebenen – zum Einen wird die Reise selbst beschrieben und zum anderen das letzte intensive Treffen von Therese und Veronika in Lindau 1924. Es gefällt mir sehr gut wie die verschiedenen Ereignisse ihre Zeit in die Geschichte eingewoben werden, z. B. der Kaiserwechsel sowie 1. Weltkrieg. Denn diese Themen sind keineswegs zu domiant, dennoch zeigt die Autorin wie diese das Leben der Menschen in dieser Zeit maßgeblich prägte. Man merkt dabei, dass Katharina Innig (das Psyeudonym von Tabea Mußgnug) Kunsthistorikerin ist. Die Beschreibung der brasilanischen Ereignisse, aber auch Thereses und Veronikas Rückblick haben mir sehr gut gefallen. Die Liebe kommt im Roman keineswegs zu kurz und auch Freundschaft, Respekt vor Natur und Einheimischen sowie das Leben im 19. Jahrhundert werden angesprochen. Dabei sind all diese Themen nie zu stark im Fokus, sondern fügen sich wunderbar ein in das Gesamtgefüge des Buches.


    Was mich beim Schreibstil ein wenig stört, ist der Perspektivwechsel für die zwei Handlungsstränge – 1888 aus der Ich-Perspektive von Therese und 1924 aus Sicht eines neutralen Erzählers….aber die ruhige Art mit der beide Perspektiven beschrieben sind, hat mich sehr abgeholt – dabei war es keineswegs langweilig oder altbacken, sondern wirklich inspirierend. Auch wenn ich mich schon immer sehr für Geschichte interessiert habe, war mir Therese von Bayern nicht wirklich bekannt und ich konnte viel über sie in diesem Buch lernen.


    Hauptsächlich steht Therese im Zentrum, aber auch ihre Freundin Veronika (die im Vergleich zu Therese fiktiv ist). Therese ist eine beeindruckende Frau, sie geht ihren Weg – auch wenn dieser so anders ist als üblich zu Ende des 19. /Anfang des 20. Jahrhunderts. Ich selbst arbeite wissenschaftlich, wenn auch nicht naturwissenschaftlich und die Art und Weise wie Therese ihre Forschung betrieb, sie später Museen zur Verfügung stellte und sich für die Gemeinschaft in Lindau engagiert, hat mir sehr imponiert. Von ihr können Frauen heute noch viel lernen, auch wenn sie ganz andere Voraussetzungen hatte durch ihre Herkunft. Sie hat den Wandel nach dem 1. Weltkrieg weit besser verkraftet und gestaltet als Veronika, dabei stammte Therese doch aus der bayrischen Königsfamilie und somit auf der „Verlierer-Seite“. Den Eindruck hat man bei ihr keineswegs.


    Es war sicher auch eine Frage des Timings – aber das Buch hat mich genau richtig getroffen und abgeholt. Ich liebe Geschichte und ich mag Romane über starke Frauen. Beides kam hier zusammen – und dann noch in Form von Therese, die Prinzessin und Forscherin zugleich ist. Daher bleibt mir nichts anderes übrig als Therese und ihrem Brasilien-Abenteuer 5 von 5 Sterne zu geben.

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