Bücher mit dem Tag "fotografie"
1.180 Bücher
- Ally Condie
Cassia & Ky - Die Auswahl
(4.509)Aktuelle Rezension von: BlutmaedchenDieses Buch kennt fast jeder, so kommt es mir vor. Und ich glaube es gibt kaum eine Person, die nicht von der Geschichte rund um Cassia & Ky von Ally Condie begeistert ist.
Wenn das wirklich so ist, dann bin ich wohl eine der wenigen, auf der Seite, die mit der Geschichte nichts anfangen kann.
Da das Buch bekannt ist wie ein bunter Hund, brauche ich ja nicht auf inhaltliche Dinge eingehen. Vielmehr möchte ich etwas ausdrücken, was ich gar nicht so richtig begreifen kann.
Mir fehlte der glühende Funke, das Abtauchen und gleiten lassen in eine Geschichte - "Die Auswahl" hat es nicht geschafft. Ich habe einfach keinen Zugang zu den Figuren bekommen, konnte mir keine Landschaften und Umgebungen vorstellen, auch wenn diese gut und detailliert beschrieben wurde. Irgendwie fehlte mir die Begründung warum diese Stadt so lebt. Alles wird geregelt: Mahlzeiten, Freizeit, Arbeit und sogar der Tod. Man ist so stolz, dass man Krankheiten wie Krebs und Alzheimer besiegen konnte, dass es besser für Menschen ist, wenn sie mit achtzig Jahren sterben. Sie sind alt genug um ein erfülltes Leben gehabt zu haben und jung genug um friedvoll und ohne Alterskrankheiten und körperlichen Gebrechen vor sich hinzuvegetieren. Der Tod kann sogar so gut bestimmt werden, dass es ein Abschiedsbankett gibt. Wenn man das Buch bis zum Ende liest, weiß man auch, warum sich alles so gut vorbestimmen lässt.
Dann gibt es natürlich noch das Paarungssystem. Sobald man 17 ist und sich entschieden hat einen Partner zu wollen, wird für einen der ideale Partner bestimmt, damit das Aussterben der Menschheit niemals eintreffen wird.
Das Abstruseste sind aber noch die Tabletten, die jede Person mit sich herum schleppen muss. Wenn man sie verliert, wird direkt eine Warnstufe ausgerufen und es darf sich keiner bewegen, bis sie Pillen wieder gefunden wurden. Essind drei Tabletten. Eine Blaue, die im Notfall die Versorgung garantiert, eine Grüne, die beruhigen soll und eine Rote, die aber nur in Notfällen und nach strikter Anweisung eingenommen werden darf, und wo keiner weiß, was sie bewirkt.
Natürlich habe ich das Buch komplett ausgelesen, weil ich irgendwie dachte, dass mich dieser Funke doch erreichen sollte, aber die Begeisterung, mit der andere Leute über dieses Buch reden, hat mich einfach nicht gepackt. Ich kann nicht erklären warum nicht. Cassia's Person wurde zwar gut beschrieben, aber sie wirkt so unecht, so künstlich und das hat mir gar nicht gefallen. Xander, ihr bester Freund, ist für mich ein ewiges Rätsel, einerseits mag ich ihn schon, aber er ist nichts im Vergleich zu Ky, der jede Menge Schrecken mitansehen musste und nun degradiert ein Leben führen muss, was ihn früher umbringt, als im Normalfall. Ky ist eine Person, von der man Stück für Stück erfährt und das war auch das einzige, was bei mir angekommen ist. Dass Cassia verwirrt ist und plötzlich an dem Paarungssystem zweifelt, ist der wichtigste Faktor des Buches, der Vorbote eines Auslösers für eine Rebellion. Wie sie ihren Weg geht mag beeindruckend sein, aber wie gesagt - nicht so extrem spannend, wie ich es mir erhofft hatte.
Wahrscheinlich habe ich wirklich extrem hohe Erwartungen an das Buch gehabt, nachdem jeder Andere davon so begeistert war..
Das Buch bekommt aber von mir trotzdem drei Sterne, da es für die Kategorie 2 Sterne im Vergleich mit den anderen dort abgelegten Büchern besser ist!Fazit:
Leider enttäuschend. Der Schreibstil war gut, aber nicht so dramatisch, wie er meiner Meinung nach zu so einer Geschichte passen sollte. Erst am Ende, so die letzten fünfzig Seiten, habe ich die Geschichte einen Moment mit anderen Augen gesehen, aber das ändert leider nichts an meinem Gesamturteil. Die Charaktere haben mich nicht so überzeugt. Viel zu plastisch... Nur Ky hat bei eine Gefühlsregung hervorgerufen.
Erfahrungsgemäß sind Auftaktbände ja immer ein langwieriger Prozess und ich bin davon überzeugt, dass der zweite Band "Die Flucht" vielversprechender wird, doch ob ich es wirklich lese, lass ich erst nochmal dahingestellt...
Wirlich schade. - Mona Kasten
Save Us
(1.814)Aktuelle Rezension von: MirarimHandlung
Die Geschichte geht weiter. Ruby und James haben sich endlich wieder gefunden und erwartet, alle Hindernisse überwunden zu haben. Doch leider ist dem nicht so. Sind ihre Welten doch zu verschieden? Schafft James es sich gegen seinen Vater zu stellen? Und was ist mit Lydias und Embers Geheimnissen? Werden sie es schaffen sich mit all den umgebenden Umständen für immer zueinander zu finden?
Meinung
Mir hat an dem dritten Band sehr gefallen, dass nochmal mehr Charaktere eine Stimme bekommen. Das hat es nochmal kurzweiliger gemacht und auch insbesondere den Geschichten von James und Rubys Freunden und Familie mehr Raum gegeben. Meiner Meinung nach hatten die beiden Hauptcharaktere immer noch genug Platz und die anderen Sichtweisen haben das ganze eher abgerundet.
Die Geschichte hatte wieder viel Drama, es kam mir aber nicht aufgesetzt vor, sondern hat irgendwie auch dazu gepasst.
Insgesamt eine gelungene Fortsetzung, die ich gerne gelesen habe. Ich kann die gesamte Reihe für alle Young Adult Fans empfehlen.
- Dan Brown
Illuminati
(5.066)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderWarum wird dieses Buch so oft gekauft und ein wirklich guter Thriller mit wirklichem historischen Material wie von Andree Hesse Der Judaslohn nicht? Dan Brown hat alle Zutaten die ein Thriller braucht, aber sprachlich ist das ganze zu sehr zuckersüßes Hollywood und Blockbuster getue. Es fängt ganz gut an und kommt schön in Fahrt, aber die Story wird irgendwann aberwitzig und verliert sich im Krawall des ganzen. Besser als Sakrileg, aber die letzten 20 Seiten hätte er sich sparen können und dann hätte es torzt der schwachen Sprache 4Sterne gegeben.
- Ransom Riggs
Die Insel der besonderen Kinder
(2.101)Aktuelle Rezension von: AnndlichAbraham erzählte seinem Enkel von einer besonderen Insel, auf der Kinder mit besonderen Fähigkeiten lebten und von Monstern, die diese Kinder jagten. Jacob dachte immer, dass sein Opa ihm, wie alle Großeltern dies tun, Märchen erzählte und glaubte nicht an die Existenz der besonderen Insel.
Jahre später stirbt Abraham durch auf eine mysteriöse Weise und Jacob beginnt sich wieder an die Märchen seines Großvaters zu erinnern. Dann findet er Hinweise, dass die Insel wirklich existiert und macht sich auf die Suche nach der Vergangenheit seines Großvaters und vergisst dabei die Monster.Ransom Riggs hat mit Die Insel der besonderen Kinder eine mystische Welt aufgebaut, die einen vollkommen einnimmt und die den Beginn einer sechshändigen Reihe darstellt. Die Geschichte ist eher langsam erzählt, was dafür sorgte, dass ich keinen Höhepunkt oder Spannungsbogen wahrnehmen konnte, jedoch hat dies mein Lesevergnügen zu keiner Zeit gemildert.
Riggs nimmt einen mit seinem bildhaften Schreibstil in die mystische Welt mit und verbindet diese mit der Realen. Man erlebt das Geschehene durch Jacobs Sicht und leidet regelrecht mit ihm mit. Die Story wird stellenweise durch Fotos untermalt.
- Simon Beckett
Leichenblässe
(2.557)Aktuelle Rezension von: Kolibri_liestDas Setting war dieses Mal nicht mein Fall, doch Simon Becketts Art zu schreiben und David Hunters anthropologisches Vorgehen haben auch den dritten Teil der Hunter-Reihe zu einem guten Buch gemacht. Es kann etwas enttäuschen, dass auch dieser Teil wie die ersten beiden aufgebaut ist. Aber ich finde ihn trotzdem spannend.
- Mona Kasten
Feel Again
(1.869)Aktuelle Rezension von: BookloveforlifeBand 3 hat mich schon in der Leseprobe überzeugt und das hat sich auch die ganze zeit nicht geändert.
Sawyer und Isaac sind so unglaublich unterschiedlich und haben doch Gemeinsamkeiten. Sie beide geben nicht auf und kämpfen für ihre größten Träume.
Zusammen funktionieren sie einfach perfekt und ich hatte nicht nur einmal heftig Bauchkribbeln und Tränchen in den Augen.
Eine absolutes Herzensbuch mit so wunderschönen Momenten. Man kann dieses Buch nicht nicht lieben
- Luca Di Fulvio
Der Junge, der Träume schenkte
(1.144)Aktuelle Rezension von: LesewesenCeta stammt aus dem Süden Italiens, wo sie in ärmlichen Verhältnissen aufwächst. Als 13-Jährige wird sie brutal vergewaltigt und verlässt nur kurz darauf mit ihrem Sohn Natale ihre Heimat. Nachdem sie auf dem Schiff mehrmals vom Kapitän missbraucht wird, landet sie in New York und umgehend in einem Bordell. Doch sie versucht, ihrem Sohn so viel wie möglich an Liebe zu schenken und hofft auf eine bessere Zukunft für ihn. Der Alltag in der Lower East Side Anfang des 20. Jhd. war bestimmt von Gewalt, Armut und Prostitution. Doch Ceta schlägt sich tapfer.
Natale, der bei der Ankunft von den Hafenbehörden den Namen Christmas, bekommen hat, wächst in ärmlichen Verhältnissen auf, die Straße wird sein Zuhause. Er gründet als Kind die Gang Diamond Dogs, mit der er später zur Berühmtheit werden soll. Mit seinen erfundenen Geschichten und seinem heiteren Wesen erobert er die Herzen der Bewohner.
Ruth, die Tochter eines reichen, jüdischen Industriellen, wird von Bill, einem Hausangestellten brutal zusammengeschlagen und vergewaltigt. Christmas wird sie schwer verletzt finden, ihr damit das Leben retten und sich in sie verlieben.
Nach der brutalen Tat Bills, der natürlich gleich noch eine folgen wird, verzweigt sich die Handlung in drei Perspektiven.
Hauptsächlich folgen wir der Entwicklung Christmas’. Er ist ein nettes, schlaues Kerlchen mit viel Charme und Einfallsreichtum. Schnell erobert er die Herzen seiner Mitmenschen. Seinem Weg zu folgen, der nicht immer frei von Kleinkriminalität war, hat mir Spaß gemacht. Ihn habe ich sofort ins Herz geschlossen.Im zweiten Handlungsstrang folgen wir Ruth, die an den Folgen der Vergewaltigung und Verstümmlung viele Jahre leidet. Ihr dadurch entstandenes Trauma wird sie aus der Bahn werfen. Dass es sich allerdings bei der erstbesten Gelegenheit in Luft auflöst, hatte für mich einen faden Beigeschmack.
Und dann hätten wir noch den Oberfiesling Bill, der sich recht bald nach Los Angeles absetzt, aus Angst vor der Strafverfolgung. Ich habe selten erlebt, dass ein Mensch aus dem Nichts heraus so eine dermaßen brutale Tat begeht. Nichts wird in der Geschichte vorbereitet, Di Fulvio setzt einzig auf den Schockmoment. Seine weitere Karriere ist ebenso verstörend wie brutal, dass ich an manchen Stellen von ihm angewidert war. Aber genau diese Szenen wieder und wieder zu zeigen, jede Handlung auszuschlachten, hat mir letztlich das Lesevergnügen komplett verleidet. Bliebe da noch die Strafe, die der Autor für ihn vorgesehen hat. Der Konflikt zwischen Ruth und Bill, die sich natürlich wieder begegnen, wurde als Zufall von außen gelöst. Mehr möchte ich nicht dazu sagen, da ich sonst spoilern müsste. Doch so eine Lösung ist einfallslos und unbefriedigend.
Das sind die Zutaten für diesen 800 Seiten starken historischen Roman, der sich zwar leicht lesen lässt, aber nicht immer leicht zu verkraften ist. Nach nicht mal 100 Seiten hätte ich das Buch liebend gern abgebrochen, wenn ich nicht jemandem versprochen hätte, es zu lesen. Was mich durchhalten ließ, war die Neugier, wie der Autor wohl am Ende dem Bösewicht seine gerechte Strafe zukommen lässt.
Dass das Leben damals kein Zuckerschlecken war, ist klar, doch dass Di Fulvio sich dermaßen darauf konzentriert, jeden Gewaltakt so explizit grausam darzustellen, war mir einfach to much. Quasi jede Frau wird Opfer von Übergriffen und Vergewaltigungen, die detailliert beschrieben wurden. Bis auf Bill sind alle Bösewichte eigentlich nette Typen, dass sie hin und wieder jemanden auf offener Straße erschießen, Schutzgeld erpressen oder jemanden brutal zusammenschlagen, ist ja nicht so schlimm.
Damit geraten die Figuren zu Stereotypen, die wenig Neues zu bieten haben. Man bekommt den Eindruck, jede weibliche Auswanderin wird zu einer Prostituierten, die sich in einen Kleinganoven verliebt. Armer Junge verliebt sich in reiches Mädchen, sie werden getrennt, finden sich aber wieder, Happyend. Die Handlung war also von Anfang an vorhersehbar, was mich aber weniger gestört hat. Sein Erzählstil ist genretypisch leicht zu lesen, wird mit vielen blumigen Details ausgeschmückt und kontrastiert mit den Gewaltszenen, die es in der Form nicht gebraucht hätte.
Auch Cover und Klappentext spiegeln für mich nicht das wieder, was der Leser am Ende bekommt. Es geht nicht um einen etwas fünfjährigen Jungen, wie abgebildet. Der Klappetext bezieht sich mehr auf Cetas Traum von einer besseren Welt in den USA.Mir fällt es schwer zu sagen, wem ich den Roman empfehlen würde. Den typischen Lesern historischer Romane wird er zu brutal sein. Andererseits ist er zu seicht und klischeehaft. Etwas mehr Niveau wie »Die Wanderhure« hatte er aber durchaus. Ich konnte den Zeitgeist der frühen 20er Jahre spüren. Den Siegeszug der neuen Technik wie Kino und Radio waren für mich glaubhaft und interessant dargestellt. Doch von einer authentischen Schilderung der Zeit war die Geschichte weit entfernt, allein wegen der Figuren. Insgesamt wird mir auch nichts Neues erzählt, was nicht schon tausend Mal irgendwo benutzt wurde.
Fazit: 800 Seiten mit einer fesselnden Handlung zu füllen, ist nicht leicht. Zu viele Nebenschauplätze werden eröffnet, die lediglich schmückendes Beiwerk sind. Aufgrund der Brutalitäten wird es viele Leser des Genres abschrecken. In Zukunft werde ich mich guten Filmen wie »Es war einmal in Amerika« oder »Gangs of New York« widmen, die mehr Authentizität haben und nicht ganz so verkitscht sind.
Wie immer, dies ist meine persönliche Meinung. - Milan Kundera
Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins
(1.154)Aktuelle Rezension von: dunkelbuchZeitlos, mitreißend und mit manchmal fast schmerzvollem Tiefgang hat mich dieses Werk schon beim ersten Mal lesen absolut in seinen Bann gezogen. Es ist eines dieser Bücher, die am besten nie enden sollten, und deren Charaktere sich für immer in dein Herz schleichen.
- Lotte Minck
Mausetot im Mausoleum
(65)Aktuelle Rezension von: Ms_ViolinNach Pascals Auszug bläst Loretta Trübsal und will sich auch nicht von ihren Freunden aufheitern lassen. Sie nimmt sogar die Nachtschicht im Callcenter an, um nachts nicht alleine in ihrer einsamen Wohnung sein zu müssen. Natürlich sehen ihre Freunde nicht lange untätig zu und drängen Loretta schnell dazu ein neues Hobby auszuprobieren: die Fotografie.
Anfangs noch leicht unschlüssig, denn was soll man an diesen nebelgrauen Novembertagen schon groß fotografieren, entwickelt Loretta doch schnell Spaß daran, neue und ungewöhnliche Motive zu finden. Dabei trifft sie auch auf Stefan, der ebenfalls gerne fotografiert und sie einlädt mit ihm zusammen einen alten Friedhof zu besuchen, auf dem er schon einige spannende Schnappschüsse machen konnte.
Als Loretta schließlich beim Treffpunkt ankommt, entdeckt sie ihre neue Bekanntschaft jedoch mausetot im Mausoleum.
Bald zeigen die Ermittlungen, dass möglicherweise ein Zusammenhang bestehen könnte zu den Blumengrüßen, die Loretta neuerdings erhält und so steckt Loretta plötzlich mittendrin in ihrem bislang persönlichsten und auch gefährlichsten Fall.Lorettas neunter Fall hat es tatsächlich in sich und bietet dieses Mal eine gehörige Portion an Spannung.
Es hat zwar für meinen Geschmack etwas (zu) lange gedauert bis Loretta die Verbindung von den Blumengrüßen hin zu einem (verrückten) Stalker gemacht hat - immerhin hat sie Blumen an ihrem Auto sowohl vor ihrer Wohnung als auch ihrer Arbeitsstelle erhalten, was mich deutlich schneller beunruhigen würde -, aber gut, dann war sie da dieses Mal etwas langsam und brauchte erst einen größeren Hinweis, um zu erkennen, dass dies keine einfachen und harmlosen Blumengrüße sind.
Von der Identität des Stalkers war ich leider auch nicht wirklich überrascht, auch wenn es mehrere neue Personen in Lorettas Umfeld gab und es so nicht ganz so offensichtlich sein sollte. Allerdings hat nur eine dieser Figuren bei mir ziemlich schnell alle Alarmsirenen klingeln lassen.
Trotzdem war ich dann aber doch noch von der Intensität des Ganzen sehr erstaunt.Lorettas Freunde haben mir hier ein wenig gefehlt, da sie alle nur sehr kleine Auftritte kriegen, was für die Reihe ja eher ungewöhnlich ist, dass Loretta so ganz auf sich selbst gestellt agiert.
Allerdings liegt das eben auch an Lorettas Stimmung, die sich einfach in ihrem Liebeskummer und ihrer trüben Stimmung ein wenig suhlt.
Dafür gibt es eben einige neue Figuren, auf die wir treffen, wobei da besonders die Astrologin Stella Albrecht heraussticht, denn diese kriegt ihre ganz eigene Krimi-Reihe von Lotte Minck.
Zwar eine nette Idee uns so die Protagonistin einer neuen Reihe vorzustellen, aber so richtig packen konnte mich die Vorstellung von Stella als Ermittlerin nicht; auch wenn sie und ihre Großmutter sicherlich interessante Charaktere werden könnten.Gefallen hat mir, wie Lorettas Stimmung vermittelt wurde und sich so passend in das Dauer-Nebel-November-Grau eingefügt hat.
Auch wenn ich etwas erstaunt über diese angeblich ständige, tagelange und extrem dichte graue Nebelsuppe war - bei der man sogar unbemerkt ausspioniert werden kann - da diese (extreme) Wetterlage nicht gerade typisch für das Ruhrgebiet ist.
Aber es hat einfach zu gut gepasst.Das Ende fand ich dann allerdings nicht ganz zufriedenstellend.
Irgendwann empfand ich alles als fast schon zu skurril. Die Intensität, die hier vorhanden ist, passt für mich nicht ganz zur Reihe und Lorettas Verhalten auf die Lage wirkte auch nicht richtig stimmig und schließlich gipfelte die Auflösung der Situation in einer Mischung aus Action, Zufall und Drama, sodass ich nicht mehr ganz wusste, wo mir eigentlich der Kopf steht.
Spannend, ja - zumindest im Großen und Ganzen.
Aber eben auch ein bisschen viel für Loretta und ihre bisherigen Fälle.Fazit: Ein wirklich spannender und gefährlicher Fall für Loretta, der aber gerade zum Ende hin nicht mehr so richtig in die bisherige Reihe passen wollte.
- Johanna Friedrich
Winterfeldtstraße, 2. Stock
(48)Aktuelle Rezension von: Ela1989Die Geschichte spielt in den 20er Jahren in Berlin. Charlottes Mann wird tot aufgefunden und plötzlich steht sie allein da. Ohne Job, sodass sie die Miete unmöglich bezahlen kann. Kurzerhand entscheidet sie sich dazu, Untermieter aufzunehmen, schließlich ist es eine Zeit, wo Wohnungen knapp sind. Die Wohngemeinschaft könnte unterschiedlicher nicht sein. Noch dazu ist Charlotte schwanger und muss fortan für die kleine Alice sorgen. Doch trotz der Geldknappheit gibt Charlotte ihre Träume nicht auf. Wird sie sie verwirklichen können?
Leider muss ich sagen, dass ich mit der Geschichte und den Charakteren nicht wirklich warm wurde. Leider stand das Buch ewig angefangen in meinem Regal rum. Nun habe ich mir einen Ruck gegeben und es endlich mal zuende gelesen. Aber bis zum Schluss hat sich an meinem Gefühl nicht wirklich viel verändert. Ich fand die einzelnen Charaktere zu schwach ausgeprägt, die Geschichte zu oberflächlich. Mir fehlte es eindeutig an Handlung. Was in der Geschichte geschehen ist, hätte man auch auf viel weniger Seiten zusammen fassen können. - Charlotte Roche
Feuchtgebiete
(2.327)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderIch bin eigentlich ein Fan von Frau Roche und habe sie immer sehr gerne im Fernsehen gesehen. Unkonventionell, klug und erfrischend ehrlich. Ich habe sehr lange gebraucht bis ich mich an die Feuchtgebiete gewagt habe. 50 negative Stimmen und 50 positive und dazwischen ein paar die sich nicht recht entscheiden konnten. Da gehöre ich auch hin. Das Buch hat einige tolle und tiefe Momente und man wünscht sich so viel mehr davon, denn hier brilliert sie und zeigt auch großes SChreibtalent. Leider verschwinden aber diese Moment hinter Muschisaft, Popelessen, Arschloch betrachten und so weiter. Gut es ist sehr offen und ehrlich, aber will ich das alles bis ins kleinste Detail wissen? Nein, weniger wäre hier mehr gewesen. Schade, denn die Szenen mit dem netten Pfleger haben echt Tiefgang und die verletzten Gefühle eines Scheidungskindes beschreibt sie toll und ihr plan ihre Eltern im Alter wenn sie Pflegebedürtig sind wieder zu vereinen ist grandios. Insgesamt eine Enttäuschung aber mit HOffnung, dass sie im nächsten Buch die all zu ausgetretene Sauerei sein lässt und sich auf ihre klugen Worte verlässt.
- Ransom Riggs
Die Stadt der besonderen Kinder
(591)Aktuelle Rezension von: TanteGhostDas Happy End ist noch nicht in Sicht, aber die Welt wird mit jeder Seite fantastischer.
Inhalt: Miss Pergerine ist aus den Fängen der Wryghts befreit. Allerdings kann sie sich nicht mehr in ihre Menschengestalt zurückverwandeln. Außerdem hat sich Zeitschleifen nicht mehr zurückgesetzt und das Heim der besonderen Kinder ist zerstört.
Die Kinder verlassen die Insel Cairnholm und wollen auf dem englischen Festland nach London. Dort hoffen sie, Miss Wren zu finden, die Miss Pergerine helfen kann, ihre menschliche Gestalt zurückzubekommen. Doch die Zeit drängt.
London ist kriegsgebeutelt und die Kinder laufen Gefahr, ihr Leben zu lassen. – Doch sie finden Miss Wren und auch eine Hand voll Besondere. Doch die sind nun alles in Gefahr, da der Rabe nicht die ist, die sie sein sollte.
Fazit: Das war er also, der zweite Band. Gelesen an nicht mal 2 Tagen. Das spricht dann wohl dafür, dass die Spannung auch hier richtig gut ist. Es ist wirklich so, dass sich der zweite Band hinter dem Ersten nicht verstecken muss. In diesem Fall ist der 2. Band eben nicht schlechter als der Erste. Ganz im Gegenteil.
Die Welt der besonderen Kinder ist eine gewaltigere, als es sich die Protagonisten selber haben träumen lassen. Und um sich so eine gewaltige Story einfallen zu lassen, da braucht es eine Menge Fantasie.
Trotz dieser ganzen Fantasie war aber alles stimmig. Mir ist nicht aufgefallen, dass an irgendeiner Stelle mal etwas nicht aufgegangen wäre. Trotz des ganzen Durcheinanders mit den verschiedenen Zeiten war alles stimmig und die Handlung fast glaubhaft.
Die 478 Seiten lagen als Buch sehr unbequem in meiner Hand. Dazu kam dann immer wieder der prüfende Blick auf den Buchrücken, dass der ja nicht geknickt ist. – So eine Meise von mir, die das Handling mit einem „richtigen“ Buch nicht gerade erleichtert hat.
Aber Schriftgröße und Seitenaufteilung waren sehr augenfreundlich und ich hatte auch beim Dauerlesen keinerlei Probleme.
Das ganze Buch war eigentlich liebevoll gestaltet. Das fing am Cover an, wo die Ranken in den Ecken reliefartig zu merken waren. Dann Aren die Seitenzahlen in andersfarbigen Mustern eingebettet und alte Fotos, die aus Sammlungen von Privatpersonen stammte, haben die Story verdeutlicht und aufgelockert.
Dass es sich hier um den zweiten Band einer Reihe handelt, ist nicht unbedingt zu erkennen. Die Story ist in sich abgeschlossen, hat allerdings kein Happy End. Wenn ich nicht wüsste, dass es weiter geht, hätte mich das Ende schon ziemlich enttäuscht. – Es ist auch möglich, Band zwei zu lesen, ohne Band 1 zu kennen. Allerdings geht einem da einiges an der gewaltigen Fantasie verloren. Und das wäre wirklich schade.
Ich bin von dieser kompletten Reihe bisher sehr gut unterhalten und heilfroh, dass ich auch den nächsten Band gleich griffbereit habe. Alles andere wäre die pure Qual.
Ich kann für dieses Buch einfach nur eine Leseempfehlung aussprechen. Allerdings empfehle ich, den ersten Band vorher zu lesen. Meiner Meinung nach erschließt sich einem diese blühende Fantasie nicht in vollem Umfang. Und das wäre mehr als schade.
Ansonsten: Da sind Zeitreisen drin! Die gehen immer!
- Simon Beckett
Totenfang
(728)Aktuelle Rezension von: naevia3,5 Sterne
Inhalt:
David Hunter wird zur Hilfe einer Bergung und Identifizierung einer Wasserleiche an der Ostküste hinzugezogen. Der Fall ist brisant, da es sich bei der Leiche um den Sohn eines Politikers handeln soll, der seit einer Weile vermisst wird. Vieles an der Leiche weist drauf hin, aber es regen sich auch Zweifel...
Durch einen Unfall strandet David bei der Familie einer ebenfalls Vermissten Person, die mit dem Sohn des Politikers in Verbindung gestanden haben soll
Meine Meinung:
Gerade am Anfang hat das Buch seine Längen. Beckett versteht es sehr die Umgebungen und Landschaften sehr ausführlich zu beschreiben, was am Beginn keine Spannung aufkommen lässt. Beckett schreibt in der Ich Perspektive. Daher kann man sich sehr gut in David Hunter und deine Gedankengänge hineinversetzten. Jedoch fehlt Hunter öfter ein "Puzzleteil" im Kopf, oder ein Gedanke kratzt nur am Rande, was mich persönlich gestört hat und die Spannung nur hinauszögert.
Nichts desto trotz hat mir der Fall sehr gut gefallen. Ab ca. der Hälfte des Buches wurde es richtig spannend und ich konnte das Buch kaum weglegen. Ich werde auch noch das nächste Buch der Reihe lesen, wohlwissend, dass der Schreibstil für mich persönlich teilweise anstrengend ist.
- Melissa Foster
Sieg für die Liebe (Die Bradens at Peaceful Harbor 6)
(66)Aktuelle Rezension von: SummseBeeTy Braden hat bisher nicht an feste Beziehung oder gar die Liebe geglaubt. Doch dann ist er Aiyla Bell begegnet. Sie passen perfekt zusammen und nach den ersten gemeinsamen Tagen und Nächten kann sich Aiyla schon gar kein Leben mehr ohne ihn vorstellen. Dennoch lehnt sie ab, als er sie bittet für seinen nächsten Auftrag seine Begleitung zu sein. Den er hat den Ruf ein unverbesserlicher Frauenheld zu sein. Doch wie es das Schicksal will, treffen sie sich nach ein paar Monaten wieder...
Ich kenne bereits andere Bücher über die Bradens und habe mich gefreut hier wieder auf alte Bekannte zu treffen. Die Familie Braden ist so eine warmherzige und tolle Familie, die jedes neue Familienmitglied liebevoll aufnimmt. Dennoch stehen aber alle Geschichten für sich und man kann sie unabhängig voneinander lesen und bei jedem Buch in die Reihe einsteigen.
Und auch bei Ty und Aiyla erzählt die Autorin von einer tollen Liebesgeschichte, bei der die Gefühle so eindringlich und greifbar dargestellt werden, dass man beim lesen direkt ein warmes Gefühl bekommt.
Auch wenn alle Geschichten in dieser Reihe von der großen Liebe handeln, ist jede doch ganz anders. Ty und Aiyla lernen schnell was man für die Liebe manchmal alles aushalten muss und das Schicksalsschläge unerwartet kommen. Und gerade das macht dieses Buch auch so berührend.
Wer auf der Suche nach großen Liebesgeschichten ist, ist bei Melissa Foster an der richtigen Adresse.
- Simon Beckett
Obsession
(1.198)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderNach dem Hype um seine Thriller, hat man nun ein altes Buch ausgegraben und übersetzt. Das Cover ist Irre führend, denn es ist eine zähe und langweilige Geschichte. Der Klappentext sagt eigentlich schon alles. Nach dem Tod seiner Frau fühlt sich Ben allein und ist froh, über ihren Sohn. Jacob ist Autist und als Ben Sarahs Sachen durchschaut findet er Hinweiße, dass Jacob nicht ihr leiblicher Sohn ist. Er forscht nach und tritt eine Lawine los. Was eigentlich recht spannend beginnt, verläuft sich in Nichtigkeit und ständigen Wiederholungen. Es sind soviele Nichtigkeiten in das Buch mit hinein gearbeitet, dass es einfach nur zäh und langweilig ist. Krimi oder Thriller? Nein. Es gibt schon eine gewisse Spannung, aber von einem Krimi/Thriller erwarte ich doch viel mehr.
- Zsuzsa Bánk
Die hellen Tage
(317)Aktuelle Rezension von: JessFoxDieses Buch hat mir so gut gefallen! Ja es gibt keine „krasse“ Handlung, sondern erzählt einfach nur das Leben der Hauptprotagonisten, doch in einer so tollen Sprache, dass man die Dinge/Orte… genau vor sich sehen konnte! Zauberhaft.
Alle 3 haben ihr Päckchen zu tragen und doch zehren sie immer wieder von den hellen Tagen!
- Sabrina Železný
Das Geheimnis des Mahagonibaums
(34)Aktuelle Rezension von: Pachi10Die Idee der Geschichte finde ich sehr gut, auch wenn sie etwas von Lucinda Reilys Geschichten abgekupfert zu sein scheint.
Eine junge Frau (Blanca) macht sich auf die Suche nach den Spuren Ihrer Urgroßmutter. Schauplatz eine Stadt in Peru. Hilfe hat sie von einem jungen Einheimischen (Emilio) der Gehilfe an der Fotoakademie ist, wo Blanca ihr Stipendium bekommen hat. Man erfährt auch gleich ein bisschen über die Geschichte Perus und die Menschen.
Die Spurensuche nach der Urgroßmutter ist spannend erzählt, die Hintergründe und die Auflösung schlüssig. Die Puzzelteilchen fügen sich am Ende gut zusammen. So weit, so gut.
Was mich extremst an diesem Roman gestört hat, ist die übertriebene Darstellung aller Gefühle, die irgendwie in diesem Roman vorkommen. Kein Mensch im wahren Leben ist beleidigt und misstrauisch und spricht nicht mehr mit Einem, nur weil man einmal eine Einladung ausschlägt. Oder kann vor Zorn nicht sprechen nur weil man eine unerwartete Antwort erhält. Warum stellt man also Romanfiguren so dar. Völlig unglaubwürdig, unnötig und nervt beim Lesen. Vor allem wenn die Gefühle von einem Extrem ins andere Fallen. Und man das Gefühl hat, die Hauptdarstellerin leidet an Borderline.
Schade denn sonst hätte der Roman die volle Punkteanzahl von mir bekommen.
- Christoph Poschenrieder
Das Sandkorn
(32)Aktuelle Rezension von: pardenDAS DRITTE GESCHLECHT...
Jacob Tolmeyn begegnet dem Leser das erste Mal am 06. Juni 1915, als er, immer wieder innehaltend, durch die Straßen Berlins streift und dabei eine ganze Anzahl kleiner Säckchen Sand ausleert, Worte dazu murmelnd. Ein Verhalten, das nicht lange unbeachtet bleibt; bald schon folgt ihm ein ganzer Trupp Neugieriger, die sein Treiben gespannt beobachten. Grund genug, um einen Polizisten in den unruhigen Zeiten des Ersten Weltkriegs misstrauisch werden zu lassen. Und so wird der junge Mann verhaftet und aufs Polizeirevier gebracht. Kommissar Treptow übernimmt das Verhör Tolmeyns, das fortan als Rahmenhandlung zu einer ganz anderen Geschichte dient, die im Verlaufe der Befragung zutage tritt: der Rückblende in das Jahr 1914, kurz vor und nach Ausbruch des Krieges.
Der Leser begleitet den Kunsthistoriker Jacob Tolmeyn nach Rom, genauer ins dortige Königlich Preußische Historische Institut, wo er alte Dokumente sichten und auswerten muss. Es überrascht ihn, als er plötzlich den Auftrag erhält, nach Südiatlien zu reisen, um der anstehenden Räumung der Krypta des Doms zu Andria beizuwohnen, wo die Gräber der Gemahlinnen von Friedrich II. vermutet werden, von Federico secondo, dem Stauferkaiser. Im Autrag von Wilhelm II., des letzten Deutschen Kaisers und Königs von Preußen, ergeben sich im Anschluss noch weitere Forschungsreisen nach Südiatalien, die Jacob Tolmeyn in Begleitung seines Schweizer Kollgen Beat Imboden absolviert.
" °Matera (...) it eine alte malrische Bergstadt von 17081 Einwohnern.° - 'Herrgott noch mal', sagt er, 'wenn es der verdammte Baedeker doch wengistens einmal richtig hinbekäme. M a l e r i s c h? Nur wenn einer wie Hieronymus Bosch malt." (S. 307)
Unter der apulischen Sonne, bei der Vermessung der staufischen Kastelle, stoßen sie auf Legenden und Vermutungen, viel Sand und Staub, eine große Hitze, primitive Unterkünfte, Landadel, Armut und eine Vielzahl steinerner Zeichen einstiger Macht, angenagt vom Zahn der Zeit, überlagert von Bautätigkeiten späterer Erpochen. Bei der letzten Forschungsreise wird den beiden Kunsthistorikern zudem eine Begeleitung aus dem italienischen Kriegspresseamt mitgeschickt, eine junge Frau zu ihrer Überraschung, Letizia. Jeder der drei hat jedoch seine ganz eigenen Themen, die im Verlaufe der Erzählung immer deutlicher zutage treten - alle sind auf ihre Art auf der Suche nach einem Leben, das nicht von Vorurteilen bestimmt ist..
"Die beiden anderen können gut miteinander. Das sieht sogar Tolmeyn (...) Die Drei ist doch eine vermaledeite Zahl, denkt er, vor allem die Zwei in der Drei, die die einsame Eins macht." (S. 319)
Die 'einsame Eins' in dieser Rechnung ist er selbst, Tolmeyn, der eifersüchtig reagiert darauf, dass sich sein Kollege Beat so gut mit Letizia versteht. Doch versucht er unbedingt, diese Eifersucht zu verbergen, denn nicht Letizia ist es, an der er heimlich selbst Interesse hat, sondern Beat, sein männlicher Kollege. Homosexualität - in Deutschland zu dieser Zeit streng verboten und per Paragraph 175 auch gesetzlich unter Strafe gestellt. Der Hauptgrund, weshalb Tolmeyn eine gutdotierte Stellung in Berlin aufgab und nach Rom ging, aus Furcht, erpressbar zu sein, als 'Freundling' oder Anhänger des 'Dritten Geschlechts' geoutet zu werden. Ein Leben und Lieben in Verborgenen, immer in der Furcht vor der Entdeckung. Und nun sitzt er in einem Berliner Verhörraum und läuft Gefahr, dass sein gut gehütetes Geheimnis gelüftet wird.
Kaleidoskopartig erzählt der Autor scheinbar von leichter Hand geschrieben - und doch ist jedes einzelne Wort wohlgesetzt - von Geschehnissen kurz vor Beginn sowie kurz nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges. Eine Vielfalt von Themen steht hier gleichberechtigt nebeneinander, man bekommt ein eindringliches Bild vermittelt von den Zuständen zu dieser Zeit. Poschenrieder gelingt es, einen historischen Roman, einen Kriminalroman, einen Roman über gesellschaftliche (In-)Toleranz, aber auch über die Liebe zu schreiben und bei all dem auch eine (Anti-)Kriegsgeschichte zu erzählen. Selbst nahezu beiläufig Erzähltes entwickelt sich hier zu einem interessanten Thema, wie z.B. der kleine Einblick in die Geschichte der Fotografie. Dabei wirkt das Buch keineswegs überfrachtet, die Elemente und Zeitebenen greifen gekonnt und passend ineinander wie das feingewirkte Innenleben einer komplexen Uhr - und der Schreibstil ist so leicht wie passend, authentisch zum gewählten Zeitalter, und dabei kein bisschen übertrieben.
Ein vielschichtiger, spannender, anspruchsvoller Roman mit einem erzählerischen Sog von der ersten Seite an bis zum überraschenden Ende, ein fein geknüpfter Webteppich aus Geschichte und Geschichten voller schöner Bilder, dabei auch ein unaufdringlicher Appell zu mehr Menschlichkeit und Toleranz. Mit diesem Roman hat mich Christoph Poschenrieder sehr beeindruckt, und sicher wird es noch weitere Bücher von ihm geben, die den Weg zu mir finden.
Von mir eine ganz eindeutige Leseempfehlung!
© Parden - Bianca Iosivoni
Der letzte erste Blick
(810)Aktuelle Rezension von: Anni04Als ich mit dem Lesen dieses Buches begonnen habe, dachte ich erst, cool, eine College Geschichte mit besonderen Protagonisten und einer bunten Freundes-Clique, genau das brauche ich. Der Schreibstil ist erfrischend und locker. Emerey und Dylan sind sympathische Charaktere und ich liebe Geschichten, in denen sich die Hauptpersonen am Anfang nicht wirklich leiden können.
Dylans Vergangenheit und sein aktueller Alltag fand ich spannend zu verfolgen und es hat mich berührt. Auch was Emerey erlebt hat, hat mich ziemlich schockiert. Gegen Ende des Buches wurde nochmal etwas aufgewärmt, was es meiner Meinung nach überhaupt nicht gebraucht hätte. Zumal ich es stellenweise echt unlogisch fand, welche Auswirkungen das Ganze hatte. Auch wirkte für mich die Geschichte dadurch etwas überladen an Problemen/Konflikten etc.
Trotz verschiedenster Story-Elemente, die für Spannung oder Unterhaltung sorgen sollten, kamen mir große Teile des Buches sehr langatmig vor. Zwischendurch hatte ich das Gefühl, ich lese seit Stunden ohne, dass die Geschichte voran geht. Dylan und Emerey necken sich gegenseitig mit verschiedenen Dingen, die mich nach dem 3.,4. Mal aber immer mehr gelangweilt haben. Meiner Meinung nach hätte einiges gekürzt werden können, oder noch mehr auf die Nebencharaktere eingehen können, da diese für mich eher blass waren. Bis zum Schluss konnte ich bestimmte Leute auch nicht auseinander halten, was ziemlich schade ist, da ich jetzt auch nicht wirklich Lust auf die Folgebände habe.
Manchmal kam es mir so vor, dass das Buch eine Liste mit Punkten, die New Adult-Geschichten haben sollen, einfach abarbeitet. Es hat mich nicht vollständig berühren können und mir fehlte das gewisse Etwas, ohne, dass ich direkt sagen kann, was ich noch gebraucht hätte. Diese Reihe werde ich vermutlich nicht weiter verfolgen, aber ich freue mich darauf, eine andere Reihe der Autorin zu beginnen, da ich den Schreibstil echt gut finde.
P.S. Die Cover der Reihe finde ich alle schrecklich. Auch wenn die aktuellen Bücher aus dem LYX-Verlag nahezu alle gleich aussehen, gefallen mir die Farbspiele deutlich besser als Gesichter. ;)
- Lara Adrian
Geliebte der Nacht
(1.285)Aktuelle Rezension von: BlutmaedchenMeine Meinung:
Mit "Geliebte der Nacht" ist Lara Adrian ein spannungsvolles Debüt gelungen, was sich mit den Worten "Ich-wollte-es-nicht-mehr-aus-der-Hand-legen" ganz treffend beschreiben lässt.
Diese Geschichte ist nicht die typische Vampirgeschichte, wo sich einfach nur die Wege eines Vampirs und einer Sterblichen kreuzen, sondern ein Ordenskrieger trifft auf eine Stammesgefährtin.
Das Buch ist kein klassisches Vampirbuch. Wer hierbei an den üblichen Quatsch mit Weihwasser und Knoblauch denkt, der wird schon ganz früh wieder in die Realität zurückgeholt. Zumindest in die des Lucan Thorne. Das einzige was ihm was ausmacht ist das Sonnenlicht.
Ebenso besonders ist die Entstehung der Stammesgefährtin. Lara Adrian hat keine normal Sterblichen Frauen an die Seiten ihrer Krieger gestellt, sondern Frauen, die ein ganz besonderers Muttermal vorweisen können: Eine blutrote Träne, die in die Wiege einer zunehmenden Mondsichel fällt. Mal etwas komplett anderes als man es bisher kennt und das gefällt mir.
Die Stammesgefährtin Gabrielle hat, wie alle anderen Stammesgefährtinnen auch, eine ganz besondere Gabe. Sie fühlt sich zu extravaganten Gebäuden hingezogen, die verwahrlost sind. Ihre Fotografien sind aber sehr hilfreich, denn bei den Ruinen handelt es sich um Rogue-Verstecke.
Die Rogues sind ein weiterer toller Aspekt dieses Buches. Die Vampire haben einen großen Feind: Die Blutlust. Sobald ein Vampir zuviel Blut trinkt mutiert er zu einem Rogue, der alle manieren und vergleichliche Menschlichkeit verliert. Lucan und sein Orden von Stammeskriegerin haben sich zusammengeschlossen um ihre Welt vor diesen Blutjunkies zu beschützen und somit die Vampire vor der Enthüllung zu schützen.
In diesem Buch gibt es viele erotische Szenen, die aber dennoch nicht allzu dick auftragen und daher erträglich sind.
Während der Krieg tobt, entwickelt sich eine Liebesgeschichte, die von Lucan nicht gewollt ist und für Gabriele werden Erinnerungen endlich zu Erklärungen. Auch wenn die pechschwarz von Traurigkeit und Wut getränkt sind.
Fazit:"Geliebte der Nacht" ist nur ein Roman von bisher insgesamt sechs erschienenen Büchern. Jedes Buch wird sich mit der Geschichte eines der Ordenskrieger befassen und man darf gespannt sein wie sich die Midnight Breed Reihe weiter entwickelt.
Was ich besonders toll zum lesen fand, ist, dass es hier nicht nur um eine pure Liebesgeschichte geht. Es gibt viel Kampf und ein wenig Brutalität. Die Kämpfe sind spannend beschrieben und die erotischen Szenen passen ins Gesamtbild, rundet die Liebesgeschichte ein wenig ab.
Wenn das erst der Auftakt war – was erwartet uns dann noch? Bestimmt eine großartige Reihe! - Ela Bellcut
Aderunita: Das Seelenband
(35)Aktuelle Rezension von: Blog_GeschichtenIch durfte ein Rezi Exemplar lesen, meine Rezi kommt vielleicht etwas spät aber das lag absolut nicht am Buch.
Der Schreibstil und die Wortwahl der Autorin sind fließend und lassen den Leser flüssig durch die Geschichte gleiten.
Die Geschichte um Natura ist einfach schön. Wer Feen mag und sich in einen Teenager versetzen kann, für den ist es auf jeden Fall ein tolles Buch.
- Paul Auster
4 3 2 1
(118)Aktuelle Rezension von: BluevanMeerWas wäre, wenn... Fast 1300 Seiten, vier Mal ein Leben von Archiebald Ferguson. Paul Auster erzählt die Lebensgeschichte von Archie von seiner Geburt im Jahr 1947 bis zum Neujahrsmorgen 1970 und zwar in vier Varianten. Jedes Kapitel existiert in vier Ausführungen und unterscheidet sich anfänglich nur in Kleinigkeiten, die dann zu Weggabelungen für ein ganzes Leben werden. Ausgangspunkt ist die Einwanderungsgeschichte des Urgroßvaters in die USA. Ein Bekannter rät ihm, nicht seinen eigenen osteuropäischen Namen anzugeben, sondern einen verheißungsvollen Namen, zum Beispiel Rockefeller. Das stünde für Reichtum. Völlig aufgeregt erinnert sich der Großvater bei der Erstellung seiner Dokumente nicht mehr an den Namen und ruft auf Jiddisch aus: "Ich hoab vargessan!" - Ich habe es vergessen. Daraufhin trägt der Beamte das ein, was er hört, den Namen Ichabod Ferguson. Ein Ereignis, das alle Archies gemeinsam haben. Hätte es etwas geändert, wenn Archies Urgroßvater den Namen Rockefeller gewählt hätte? Ein was wäre, wenn ... steht also schon ganz am Anfang der Geschichte. Aber es sind auch andere Dinge, die in den vier Varianten von Archies Leben durchgespielt werden: Archies Vater stirbt oder eben nicht, die Ehe der Eltern geht kaputt oder eben nicht, er studiert an verschiedenen Unis, er geht nach Paris oder lässt es, er hat Beziehungen zu Frauen oder zu Männern. Trotzdem gibt es auch einige Konstanten in Archies Leben. Sport und das Schreiben, um nur zwei zu nennen. Als Journalist, Schriftsteller oder Literaturübersetzer versucht Archie seinen Weg durch die Dramen des Alltags zu finden und ich bin ihm gerne dabei gefolgt, auch wenn die Lebensgeschichten der Archies mit der Zeit leicht verschwimmen.
Die Ausgangsfrage danach, was uns eigentlich als Person ausmacht, trägt den Roman über weite Strecken und hat mir gefallen, weil es so nachvollziehbar ist und Dinge berührt, die wir uns alle doch schonmal gefragt haben. Wäre ich damals umgezogen, wäre ich dann eine andere geworden? Hätte ich mit XY Schluss gemacht, wo wäre ich heute? Archie selbst fasst diese Überlegungen so zusammen: "... dass die Welt wie sie war allenfalls ein Bruchteil der Welt sein konnte, da das Wirkliche auch aus dem bestand, was sich hätte ereignen können, aber nicht ereignet hatte, und dass ein Weg nicht besser oder schlechter war als ein anderer, aber das Qualvolle daran, in einem einzigen Körper am Leben zu sein, war, dass man sich zu jedem beliebigen Zeitpunkt auf nur einem Weg befinden musste, auch wenn man auf einem anderen hätte sein und einem ganz anderen Ort hätte entgegengehen können."
Einige Geschichten sind überraschender als andere, manche konnte ich einfacher nachvollziehen als andere. Obviously beschreibt Auster eine Zeit, die er selbst erlebt hat, wenn es um Proteste gegen Vietnam und politische Diskussionen an der Uni geht. Das Klischee des alten weißen Mannes will ich jetzt gar nicht bemühen, aber es wurde mitunter etwas anstrengend, wenn es um die Darstellung der Beziehungen von Archie ging, außerdem hat es einiges an Ausdauer gekostet, sich auf diesen Roman einzulassen. Ich glaube nicht, dass er ein Meisterwerk ist, auch wenn ich Austers Sprache unglaublich toll fand. Trotzdem war mir der Aufbau der vier Leben insgesamt einfach zu ähnlich und ich musste viel hin- und herblättern, um mich wieder daran zu erinnern, was in der aktuellen Variante von Archies Leben, die ich gerade gelesen habe, im Kapitel vorher geschehen ist. - Mary Simses
Der Sommer der Blaubeeren
(662)Aktuelle Rezension von: nasaDer Sommer der Blaubeeren von Mary Simses ist ihr Debütroman. Ich habe schon ein anderes Werk von ihr gelesen und war neugierig auf ihren ersten Roman. Es ist ein gemütlicher Wohlfühlroman den man gut lesen kann.
Ellen reist von New York in den kleinen Küstenort Beacon in Maine. Dort will sie den letzten Wunsch ihrer Großmutter erfüllen. Sie soll einen Brief übergeben und hofft dies schnell erledigen zu können. Doch das Vorhaben gestaltet sich etwas schwieriger und das kleine Örtchen verzaubert Ellen. Zudem kommen Geheimnisse ihrer Großmutter zu Tage.
Der Schreibstil ist flüssig und leicht. Ich habe schnell in das Buch rein gefunden und war mit Ellen in Beacon. Die Autorin hat einen tolle malerischen Stil. So konnte man sich den Ort, die Blaubeerfarm und die Personen gut vorstellen. Auch konnte man mit den Personen mitfühlen. Die Story ist zwar vorhersehbar und eigentlich weiß man schon am Anfang wie es ausgehen wird, aber dies finde ich hier nicht so schlimm. Es ist eben ein kurzweiliger, Wohlfühl-, Sommerroman der sich schnell und gut lesen lässt. Auch das Geheimnis der Oma ist vielleicht etwas trivial und auch keine wirkliche Überraschung aber es passt am Ende alles zusammen.
Die Personen sind alle authentisch und sympathisch beschreibt. Man kann jeden gut verstehen und die Handlungen nachvollziehen.
Die Autorin schafft es Fernweh zu erzeugen und den Leser in einen kleinen Ort zu entführen. Dort verbringt der Leser zusammen mit den Protagonisten eine Woche mit kleinen Glücksmomenten, Verwirrungen und warmherzigen Menschen.
Eine emotionale, lustige und leichte Lektüre so kann man diesen Roman am besten Zusammenfassen.
- Andrea Nagele
Tod in den Karawanken
(32)Aktuelle Rezension von: krapfmIch dachte, dass das so ein gemütlicher Regionalkrimi in Klagenfurt wird, aber nein, das war ein Thriller, der in Klagenfurt und Grado spielt. Spannend zu lesen, aber für mich waren die Figuren unsympathisch.