Bücher mit dem Tag "fragebogen"
5 Bücher
- Graeme Simsion
Das Rosie Projekt
(1.474)Aktuelle Rezension von: Brina_10Don Tillmann weiß, das soziale Interaktion nicht sein Fachgebiet ist. Als Professor und Forscher, der Umgang mit Analysen und rationalen Gedanken hingegen schon. Was liegt also näher als einen Fragebogen zu erstellen? Einen Fragebogen, um die perfekte Ehefrau zu finden? Don ist begeistert von seiner Idee und weiß, das sie erfolgreich sein kann. Doch dann trifft er Rosie. Rosie, die alle Fragen sprengt und sich einfach nicht um den Fragebogen schert, weil sie ein ganz anderes Ziel hat: Ihren leiblichen Vater zu finden.
Dieses Buch hat mich wirklich überrascht. Es war erfrischend und einfach mal etwas total anderes. Und auch, wenn Don stellenweise echt anstrengend war, war es genau diese überzogene Darstellung, die das Buch für mich so einzigartig gemacht hat.
Don und Rosie verfolgen ein gemeinsames geheimes Projekt. Und auch hier ist die Darstellung total überzogen und wahrscheinlich wenig realistisch. Aber genau das, macht es so einfach, sich auf das Buch einzulassen. Es besticht durch seinen trockenen Humor und einzigartige Charaktere.
Das Buch vereint sämtliche Klischees und regt genau deshalb dazu an, nachzudenken. Seine eigene Einstellung zu hinterfragen, andere Perspektiven einzunehmen und die Geschichte einfach auf sich wirken zu lassen. Irgendwie kann sich sicher jeder in diesem Buch ein stückweit wiederfinden und das macht es so einfach, das Buch zu mögen.
Ich habe den Schreibstil, den Humor, die Protagonisten und alles andere an dem Buch einfach sehr gemocht und freue mich schon total auf die anderen Bände.
- Michael Hjorth
Die Menschen, die es nicht verdienen
(229)Aktuelle Rezension von: Gute_NachtInhalt
Sebastian Bergman ist Kriminalpsychologe, hochintelligent und liebt die Herausforderung.
Aber reicht das aus, um Leben zu retten?
Gerade noch hatte der Fernsehstar Mirre den Erfolg vor Augen - jetzt ist er tot. Mit einem Bolzenschuss in den Kopf hingerichtet. Seine Leiche findet man in einem Klassenzimmer, an einen Stuhl gefesselt. An Mirres Rücken einen Fragebogen geheftet. Seine Leistung: mangelhaft. Er hat nicht bestanden. UndMirres Tod ist nur der Anfang.
Während die Reichsmordkommission nach Spuren in Mirres Umfeld sucht, stößt Kriminalpsychologe Sebastian Bergman auf eine andere Fährte. Jemand spottet über die fehlende Bildung von Menschen, die im Rampenlicht stehen. Die trotz ihrer Vorbildfunktion keine sind. Die ihren Erfolg nicht verdienen.
Sebastian will den Mörder aus der Reserve locken und ihn mit seinen eigenen Mitteln schlagen. Ein tödlicher Fehler …
Fazit
Die Geschichte gefällt mir sehr gut, doch hat sie für meinen Geschmack überlänge, eine etwas straffere und kürzere Handlung wäre angenehmer gewesen.
- Graeme Simsion
Das Rosie-Projekt
(154)Aktuelle Rezension von: RadermacherDon Tillman ist ein Korinthenkacker und Pedant. Er ist beziehungsgestört und hat - so wie er sich aufführt - keine Frau verdient. Die Behauptung des Autors auf der Innenseite "Ein bisschen Don Tillmann steckt doch in uns allen" weise ich auf das Schärfste zurück.
Dennoch fand ich das Buch unterhaltsam und amüsant, hat mir der Schreibstil sehr gut gefallen. - Anna Weidenholzer
Weshalb die Herren Seesterne tragen
(7)Aktuelle Rezension von: XirxeDer Titel dieses schmalen Büchleins fiel mir gleich ins Auge: Ja weshalb tragen denn die Herren Seesterne? Wenn es dazu noch auf der Longlist des Deutschen Buchpreises steht, dann muss sich die Lektüre doch lohnen, oder ;-) ?
Um es kurz zu machen: eher nicht. Die Hauptfigur ist Karl, ein pensionierter Lehrer, der im Gegensatz zu seiner Ehefrau Margit nicht so recht etwas mit sich anzufangen weiß. Er möchte die Welt verstehen, die Menschen, "... woher diese Unzufriedenheit kommt, diese Angst, die manche in die falsche Richtung treibt." Auf der Grundlage des Fragebogens zum bhutanischen Bruttonationalglück will er seine eigene Befragung starten und fährt los, ohne Margit zu informieren. In einem kleinen Dorf quartiert er sich in einem Gasthof ein und versucht, sein Projekt umzusetzen. Doch es geht nur stockend voran...
Der Aufbau der Geschichte ist anders als meine Zusammenfassung es hier vermutlich suggeriert. Es wird konsequent Alles aus Karls Sicht berichtet und zwar nicht chronologisch, sondern mit Sprüngen in diverse Vergangenheiten. Zu Beginn ist Karl bereits wieder auf der Rückreise, auf der er sich das Geschehene nochmals durch den Kopf gehen lässt. Dabei springt er in seinen Erinnerungen auch in Zeiten davor, sodass man Margit und ihren Sohn Helmut kennenlernt (ohne ihnen im Buch als realistische Figuren zu begegnen), seine Nachbarn daheim, aber auch eine Jugendliebe.
Eine richtige Geschichte ist es eher nicht, denn der Aufenthalt im Dorf plätschert so dahin und die weiteren Erinnerungen sind eher Stückwerk. Auf mich wirkte es wie die Darstellung eines furchtsamen Mannes, der versucht zu erfahren, wie man glücklich, besser: zufrieden leben kann. Denn auch wenn er seine Frau Margit offensichtlich liebt, machte er auf mich während der ganzen Lektüre weder einen glücklichen noch zufriedenen Eindruck. Zwar ist es deutlich, dass sie die Dominante in der Ehe ist, es wird aber nie explizit dargestellt und Karl scheint nicht darunter zu leiden (oder wenn, dann nur still und leise). Vielmehr hatte ich das Gefühl, als hätte er stets Angst, seine Frau zu verärgern oder zu verlieren, ohne dass es dafür einen konkreten Hinweis gibt.
Die Autorin versteht es durchaus, eine Atmosphäre aufzubauen und schöne Sätze zu schreiben ("Ich möchte in einer Gesellschaft leben, die so gut ist, dass keine Hoffnungen auf ein Leben nach dem Tod aufgespart werden müssen."), doch sie alleine machen ein Buch noch nicht lesenswert. Es fehlt einfach eine Geschichte, ein Ansatz, an dem sich die eigene Phantasie entlanghangeln könnte. Karl, sein Umfeld und auch sein Projekt bleiben derart farblos, dass ich vermute, dass ich Alles beim nächsten Buch schon wieder vergessen haben werde.
Und weshalb tragen die Herren nun Seesterne? Hm, tja, ich befürchte, ich weiß es schon nicht mehr so genau. War auch nicht so wichtig. - Angela Chadwick
XX
(25)Aktuelle Rezension von: Wolf-MacbethDiese faszinierende Geschichte präsentiert eine äußerst interessante Idee: Die Möglichkeit, dass Frauen ohne männliche Hilfe Kinder zeugen können, wobei ausschließlich Mädchen mit den DNA-Profilen beider Frauen entstehen. Diese neuartige Methode wirft Fragen und Ängste bei den Gegnern auf, während lesbische Paare wie Jules (Juliette) und Rosie die Chance darin sehen.
Als ihre Namen durch eine undichte Stelle an die Medien gelangen, nimmt die Geschichte eine unvorhergesehene Wendung, und das einst normale Leben von Jules und Rosie wird unwiderruflich verändert. Die Bedrohungen und Erniedrigungen, mit denen sie und die beteiligten Forscher konfrontiert werden, verleihen der Handlung eine bedrückende Spannung.
Obwohl die Geschichte mit ihrem einseitigen Fokus auf die Gegner vielleicht unrealistisch erscheint, gelingt es ihr dennoch, den Leser zu berühren und zu fesseln. Besonders die Charakterentwicklung von Jules hat mich beeindruckt und nachdenklich gestimmt. Sie vereint scheinbar stereotype Eigenschaften beider Geschlechter auf wundervolle Weise, was sie zu einer außergewöhnlichen Figur macht. Ihre inneren Konflikte und Stärken lassen mich glauben, dass sie eine hervorragende Elternteilrolle ausfüllen wird.
Der Schreibstil ist flüssig und ansprechend, wodurch die Geschichte leicht lesbar und zugleich tiefgründig wird. Die Autorin schafft es, viele Sätze zu formulieren, die zum Nachdenken anregen und mit denen sich der Leser identifizieren kann.
Insgesamt hoffe ich, dass die talentierte Autorin bald ein weiteres Buch veröffentlicht, denn ich habe diese Lektüre sehr genossen und würde gerne mehr von ihr entdecken.




