Bücher mit dem Tag "franco-diktatur"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "franco-diktatur" gekennzeichnet haben.

14 Bücher

  1. Cover des Buches Der Schatten des Windes (ISBN: 9783596512980)
    Carlos Ruiz Zafón

    Der Schatten des Windes

     (5.792)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Daniel darf an seinem Geburtstag mit seinem Vater zum Friedhof der vergessenen Bücher. Nicht einmal seiner Mama darf er erzählen, wo sie hin gehen. Der >Friedhof< ist ein großes Haus wo ein Mann jedes Buch sammelt das es gibt, denn jedes Buch hat eine Seele und den Wert, dass man es aufbewart. Daniel sucht sich ein Buch mit dem Titel >Der Schatten des Windes< aus und es wird sein Leben für immer verändern. Er will mehr von dem Autor haben, aber er stößt auf eine Mauer des Schweigens und alle Spuren verlaufen irgendwan im Sand. Bei einem blinden Mädchen wird er als Vorleser engagiert und auch sie zieht das Buch in ihren Bann. Er lernt die unterschiedlichsten Leute kennen und immer wieder tauchen Fetzen aus dem Leben des Autors auf und auch sein Leben wird immer wieder bedroht. Einer der besten Romane der letzten Jahre und ein großartiges Buch!

  2. Cover des Buches Die Frauen von La Principal (ISBN: 9783458362579)
    Lluís Llach

    Die Frauen von La Principal

     (90)
    Aktuelle Rezension von: nati51

    Das Buch beginnt im Jahr 1940, kurz nach dem der Bürgerkrieg überstanden ist und Franco in Spanien die Macht übernommen hat. Vor vier Jahren wurde vor der Tür von La Principal in einem Sack der ermordete Vorarbeiter des Weingutes gefunden. Durch die Kriegswirren wurde dieser Fall nicht weiter untersucht, doch nun hat sich Inspektor Lluis Recader, ein Liebhaber der Bücher von Agatha Christie, dieses Falles angenommen. Er stattet dem Weingut La Principal einen Besuch ab und drängt die alte Hausbedienstete Ursula ihm Informationen zur Familie zu geben. Nach dem die Reblaus die Weinstöcke im Jahr 1893 befallen hat, zieht Vater Roderich mit seinen vier Söhnen nach Barcelona und lässt seine Tochter Maria auf dem Weingut zurück. Sie hadert mit ihrem Schicksal. Doch als der Vater stirbt und sie La Principal erhält, findet sie einen Weg mit viel Mut das Weingut wieder aufzubauen. Maria steigt zu einer mächtigen Frau auf und wird von allen nur die Alte genannt. Ihre Nachfolge tritt ihre Tochter Maria an, die Senyora, die auch eine schwere Bürde zu tragen hat.

    Mir hat das Buch gut gefallen. Es ist ein vielschichtiger Roman, der eine historische Handlung mit dem damaligen Zeitgeschehen verknüpft, eine Mordtat aufklärt und eine Familiensaga, die bis in die heutige Zeit reicht, in der Maria Costa die Leitung des Weingutes hat. Zu Beginn habe ich mich etwas schwer getan, da die Hauptprotagonisten alle Maria heißen und bei Rückblenden war nicht immer gleich erkennbar, um welche Maria es sich handelt, obwohl in den Kapitelüberschriften immer Jahreszahlen angegeben waren. 

    Der katalanische Schriftsteller Lluis Llach hat einen klaren Erzählstil, den ich als sehr anspruchsvoll empfinde, der aber auch an einigen Stellen mit feinem Humor durchsetzt ist. Erstaunlich finde ich, dass ein männlicher Schriftsteller ein Gefühl für starke Frauen empfinden kann, die ihrer Zeit weit voraus waren. Es dürfte nicht leicht gewesen sein, sich als Frau in einem männlichen Umfeld zu behaupten, um das Weingut La Principal zu retten. Am Ende bleibt für mich aber noch eine Frage offen, die ich nicht nachvollziehen konnte. Weshalb wurden im Jahr 1940 alle Weinstöcke herausgerissen?

  3. Cover des Buches Der Gefangene des Himmels (ISBN: 9783596513161)
    Carlos Ruiz Zafón

    Der Gefangene des Himmels

     (554)
    Aktuelle Rezension von: Luna_von_Eisenhart_Rothe

    Auf ein Neues (muss erst mal das System hier verstehen :-) ...): Sicher nicht sein bestes, aber dennoch ein wunderbares Buch. Zafón konnte nicht nur Geschichten erzählen, sondern er wusste auch mit Worten Bilder zu malen. Seine wichtigsten Charaktere sind auf eine Weise beschrieben, dass man sie bei ihren Erlebnissen wirklich begleitet - mal mit Spannung, mal mit Freude, mal mit Grauen. Und sicherlich bin ich nicht die Einzige, die gerne eine Zeitmaschine hätte, um "sein" Barcelona dieser Zeit zu bereisen...

  4. Cover des Buches Das Labyrinth der Lichter (ISBN: 9783596522156)
    Carlos Ruiz Zafón

    Das Labyrinth der Lichter

     (258)
    Aktuelle Rezension von: Boris_Goroff

    Der Autor vermag wie kein zweiter eine spannende Geschichte zu erzählen. Diese Barcelona Tetralogie kann in der Reihenfolge beliebig gelesen werden. Es entsteht ein Gesamtkunstwerk, das je nach Lesereihenfolge und aktuellem Roman einen neuen Blickwinkel auf die Geschichte und seine Protagonisten wirft.

    Steht in den Top 5 meiner Lieblingsbücher!

  5. Cover des Buches Die Tänzerin (ISBN: 9783746636078)
    Alli Sinclair

    Die Tänzerin

     (23)
    Aktuelle Rezension von: EisAmazone
    Wir werden von Charlotte mitgenommen auf eine Reise nach Spanien mitgenommen, doch nicht nur das, nicht nur jetzt und hier. Wir begleiten sie auf einer Reise, die sie für Ihre Großmutter Katarina antritt um deren Vergangenhiet einen Teil mit auf zu arbeiten. Wir reisen also auch und vor Allem in das Spanien um 1950, in die Ziet des Francoregiemes. Zu Anfang wissen wir eigentlich genauso wenig über diese Vergangenheit, über die Charlottes Großmutter stets schweigsam war, wie sie selbst, doch nach und nach lichtet es sich durch Sequenzen, in denen wir in die Zeit des Francoregimes reisen und können uns mitreißen lassen vom Flamenco, vom spanischen Lebensgefühl, aber auch von der Angst, die zu dieser Zeit herrschte.
    Indess begleiten wir aber eben auch immer Charlotte, wie sie diese Vergangenheit zu ergründen, zu verstehen versucht und nach und nach selbst vom Flamenco eingenommen wird und von diesem, ihm innewohnenden Lebensgefühl.
    Alli Sinclair hat einen unglaublich berührenden Roman geschrieben, in den man sich unglaublich gut einfinden kann. Sie schriebt so wundervoll bildlich, detailliert und einnehmend, aber gerade eben doch nicht überladen, dass man sich fühlt, als wäre man selbst in Granada, als würde man in einer kleinen Bar sitzen, den elektrisierenden Gitarrenklängen lauschen und den Tänzerinnen zusehen, wie sie sich völlig im Tanz verlieren, mit ihrem Herzen, ihrer Seele, allem was sie haben, denn Flamenco ist kein Tanz, er ist ein Lebensgefühl und das wird einem bei dieser Lektüre auch ganz ohne die Musik zu hören, ganz ohne die Tänzerin zu sehen oder dem Sänger an den Lippen zu hängen nur allzu bewusst.
    Hut ab, ein absolut gelungener, stimmiger und runder Roman.
  6. Cover des Buches Die Stimmen des Flusses (ISBN: 9783518467008)
    Jaume Cabré

    Die Stimmen des Flusses

     (191)
    Aktuelle Rezension von: wandablue

    Zwei Protagonisten, ein weiblicher und ein männlicher, teilen sich die Hauptrollen in diesem Roman. Senyora Elisenda Vilabrú und José Oriol Fontelles Grau (1915-1944). Er starb den Heldentod für Gott und Vaterland. Zeitebene und Setting führen die Leserschaft nach Spanien. Senyora Elisenda wurde alt und ermöglicht es so dem Autor Cabré, der sich für einen spanischen Schriftsteller wirklich gut lesen lässt, über den Zweiten Weltkrieg hinaus bis in die Gegenwart vorzustoßen. In der Gegenwart betreibt eine ehemüde Journalistin für einen Fotoband über "Schulen im Widerstand" in einem spanischen Bergdorf Recherche. Wieder einmal wird ein Buch im Buch geschrieben und ein Tagebuch gefunden! Zwei äußerst beliebte Motive, die Schriftsteller benutzen, um in der Vergangenheit zu graben und einige Leichen aus dem Keller zu holen. Dass es einige Leichen auszugraben gibt, ist ausgemacht. Nicht alles ist, wie es auf den esten Blick scheint.
     So ist der Schulmeister Fontelles, den Senyora Vilabrú mit aller Gewalt heilig sprechen lassen möchte, vielleicht gar nicht so heilig gewesen. Und die superreiche Senyora Villabrú ist es schon gar nicht. Und auch ihr Sohn Marcel ist nicht der, für den man ihn hält. 

    Der Kommentar: 
    Es macht Spaß, in die Art von Cabrés Federführung einzutauchen. Die Protagonisten sagen das eine, denken aber das andere, und beides lässt Jaume Cabré im Fließtext ineinandergleiten. So erhellen sich auf einen Schlag die diversen Seiten und Schichten der Menschen; man sieht, wer sie in der Öffentlichkeit sind und was sie dort darstellen, zum Beispiel, wenn sie ein Amt begleiten wie der Bürgermeister. Unter der Haut und im Kopf sind sie jedoch andere.
    Jaume Cabré lässt eine ganze Heerschaar von Protagonisten antreten, man verliert aber nie den Überblick. Ganz besonderen Spaß macht es dem Autor selbst, die Versnobtheit der Honoratioren darzustellen, in dem er in der Anrede immer ! ihren ganzen Stammbaum aufrollt, das kann schon mal ein paar Zeilen in Anspruch nehmen. Aber man ehelicht in diesen Kreisen natürlich nur jemanden, der einen Stammbaum aufzuweisen hat. Und Geld. Oder Ländereien. Oder beides. Oder wenigstens einen Namen, der Klang hat.
    Senyora Villabrú ist eine Geschäftsfrau. Sie hat die Nase für gute Geschäfte. So hat sie auch früher als andere die Möglichkeiten eruiert, die Wintertourismus bietet und ist dadurch unermesslich reich geworden. Ihren Sohn Marcel hält sie so klein wie möglich; man wird den Verdacht nicht los, dass sie seinem Charakter misstaut. 

    Was war in Spanien los, bevor Franco an die Macht kam? Und was danach? Wer gehörte früher zum Maquis, wer hatte das Sagen, wessen Blut floss, wer saß unschuldig im Gefängnis, wer wurde zu Recht zur Rechenschaft gezogen und wer kam, wie immer, davon? Auch davon handelt dieser epische Roman. Von Verdächtigungen, von Verrat, Intrige, Willkür, Feigheit, Gefahr und Idealismus. Und von Gewalt und Folter. 

    Es ist schon erstaunlich, dass Cabré erst 2004 mit der Thematik des spanischen Bürgerkriegs publik ging.

    Fazit: Flott geschrieben mit einer Unmenge an Personal, aber alles ist stets übersichtlich und an seinem Platz. Ein wenig mehr Historie hätte ich schon noch gebraucht, etwas weniger Faustrecht und eine Spur weniger Xanthippe, denn die Xanthippe hat sich im Verlauf des Romans dann doch etwas abgenützt 

    Kategorie: historischer Roman
    Unter dem Titel „Les veus de Panamo“ 2004,erschienen.
    Verlag, Suhrkamp, 2008. 

     

  7. Cover des Buches Die Akte Madrid (ISBN: 9783462003895)
    Andreas Storm

    Die Akte Madrid

     (112)
    Aktuelle Rezension von: Katrin_Bongard
    "Die Akte Madrid" von Andreas Storm ist ein Kriminalroman, der - zwischen Fakten und Fiktion - tief in die Geschichte von Beutekunst und politische Verstrickungen zwischen Spanien und Deutschland eintaucht.

    Die atemlose Jagd nach der bitteren Wahrheit eines gestohlenen Gemäldes, die von den Folterkellern der Franco-Diktatur bis in die Ministerien der Bonner Republik führt – ein neuer Fall für Lennard Lomberg voller politischer Intrigen und persönlicher Konflikte. (Inhalt von KiWi).

    Krimi oder auch Politthriller

    Ich bin kein Fan von Thrillern oder Krimis (Patricia  Highsmith mal ausgenommen), aber mich interessiert Kunstgeschichte. Außerdem habe ich einmal sehr lange an einem Drehbuch gearbeitet, in dem es um Surrealismus und Fälschungen von Giorgio de Chirico ging, der als Hauptvertreter der sogenannten Metaphysischen Malerei gilt, die als einer der wichtigsten Vorläufer des Surrealismus angesehen wird.

    Ich dachte mir, der Mix von Kunstgeschichte, Surrealismus und Spannung kann für mich nur gutgehen. Doch das hat nicht funktioniert. Das Thema ist interessant, aber die Umsetzung hat für mich nicht funktioniert. Als Autorin interessiert mich, was hier - für mein Gefühl - falsch gelaufen ist. Als Erstes sehe ich eine Unmenge an Fakten und Namen, die auf mich einprasseln und die Story unübersichtlich machen.

    Ich meine, ich verstehe das Problem. Es ist ein sehr komplexes Thema und der wohl größere Fehler wäre, die Zusammenhänge zu vereinfachen. Doch für das leseverständig ist es wichtig, die Handlung so klar und verständlich wie möglich zu halten. Nicht jeder kennt sich aus, kennt die politischen Hintergründe, kann mit den vielen Nebeninformationen etwas anfangen. Das Buch beginnt mit einem Flashback ins Jahr 1981 in Madrid das Kapitel endet so:

    "Das Letzte, was er vernahm, war das Gerüäuusch der zerberstenden Knochen seines Gesichts, dann war nichts mehr. Madrid me mata."


    Wer und was ist wichtig?

    Ich lerne gerade Spanisch: Madrid bringt mich um. Soll heißen, die erste Person, die mit mir in dieser Story spricht, ist schon tot. Musste ich sie kennenlernen? Wieso? Wenn es nur eine Einstimmung in das Thema war, frage ich mich: Worauf werde ich vorbereitet? Drehbuchartig stellt sich dann das 1. Kapitel vor: Datum, Uhrzeit, Ort. Die erste Person, die ich kennenlerne, ist die Reinigungskraft. In einem Film kann ich das hinnehmen, in einem Buch bin ich darauf angewiesen, dass die mir vorgestellten Personen eine Bedeutung für das Buch haben. Ansonsten kann ich sie vergessen. Aber es ist eben ein Unterschied, ob mir eine Person über zwei Textseiten vorgestellt wird, oder ob ich sie durch das Bild huschen sehe, eine Komparsin, was mir sofort klar ist.

    Und es kommen mehr Personen mit Namen und Titeln und - ich ziehe schon nach Seite drei das angehängte Figurenverzeichnis zu Rate. Was mich leicht verschreckt. Muss ich mir all diese Personen merken? Sie kennen? Das Figurenverzeichnis ist ein langes Kapitel. Wo ist Lennard Lomberg? Der taucht in Kapitel drei auf, doch statt dass ich ihn kennenlerne, geht es erst einmal um seine Kleidung. Fakts werden eingestreut, nebenher versprengselt und ich fühle mich aussen vorgelassen. Hätte ich den ersten Teil dieser Reihe lesen müssen? Bin ich zu unaufmerksam?

    Dann ein über Seiten gehender Dialog, der immer wieder in Nebenthemen abschweift, die sicherlich realistisch sind, aber das Leseerlebnis sehr verlangsamen. Muss ich das wissen? Alles? Hodenkrebs? Natogeneralsekretär? Die Orte kennen? Das Ereignis?

    Stil

    Der Sprachstil ist ambitioniert, was die Verschachteln der Sätze angeht, driftet dann aber auch immer wieder in Phrasen ab, die den Personen vermutlich Kontur geben sollen, aber auch ermüdend zu lesen sind. Der Infodump ist beachtlich und macht es schwierig, den Text zu lesen. Ich überlege ständig, ob ich googeln muss, um mir fehlende politische Kenntnisse anzueignen, oder ob es im Text erklärt wird. Der erste lange Dialog ist ein Dialog, aber viel mehr Tell als Show, weil  er mir mehr Informationen mitteilt, als ich in dem Moment aufnehmen kann.


    - "Eine Meisterleistung! Dieser Timmermann war ein Teufelskerl."
    - "Timmermann?"
    - "Karl Heinrich Timmermannm, ein deutschstämmiger Leutnant aus Nebraska. Er hat im März 1945 die Brücke von Remagen mit einer Handvoll GIs eingenommen und den Krieg im Westen damit um Wochen verkürzt ..."


    Karl Heinrich Zimmermann habe ich im Figurenverzeichnis nicht gefunden. Auch nicht unter den Figuren, die "nur Erwähnung finden".

    Fazit

    Dieses Buch war nichts für mich. Wäre es ein Sachbuch gewesen, hätte ich mich auf komplexere Fakts und Zusammenhänge eingestellt, aber auch da erwarte ich Klarheit. Als Krimi kommt mir zu wenig Spannung auf, die Komplexität von Thema und Umsetzung macht das Lesen zu einer Aufgabe, deren Sinn mir nicht ganz klar wird. Das Thema hätte sich mir einfacher durch das Hin- und Herhopsen zwischen Blogeinträgen und Wikipedia aneignen können, der Krimieffekt des Buches ist bei mir nicht eingetreten. ich brauche psychologische oder Handlungsspannung, um dran zu bleiben.

    Das Thema ist allerdings hochinteressant und in einem anderen Format bestimmt etwas, mit dem ich mich gerne befassen würde. Einer Arte-Doku zum Beispiel. Und vielleicht wird Andreas Storms Buch ja mal verfilmt, dann bin ich wieder am Start.


  8. Cover des Buches Das Flüstern der Stadt (ISBN: 9783499234620)
    Rosa Ribas

    Das Flüstern der Stadt

     (51)
    Aktuelle Rezension von: walli007

    Die seit zwei Jahren verwitwete Mariona wird in ihrer Wohnung ermordet. Im Barcelona der 1950er Jahre kann es geschehen, dass eine polizeiliche Ermittlung von oben gelenkt wird. Der Staatsanwalt bestimmt den Ermittler Castro als leitenden Beamten. Dieser wiederum möchte, dass die Zeitung in seinem Sinne über den Fall berichtet. Allerdings ist sein üblicher Kontakt erkrankt und so bekommt die junge Journalistin Ana Martí den Auftrag, mit der Polizei zusammenzuarbeiten. Zunächst darf Ana einem Verhör beiwohnen, bei dem ihr gleich klar wird, wie Untersuchungen unter der Franco-Diktatur laufen. Es fehlt nicht viel und Castro hätte ihr den anschließenden Bericht in die Feder diktiert. 


    Hierbei handelt es sich um den ersten Band einer bisher dreiteiligen Reihe um die Journalistin Ana Martí und ihre Cousine Beatriz, eine Literaturwissenschaftlerin. Beide Frauen sind nicht frei in ihrer Berufsausübung. Dennoch fühlen sich sowohl Ana als auch Beatriz der Wahrheit verpflichtet. Und so erfüllt sich der Wunsch der Polizei, die Berichterstattung zu steuern zwar, aber nicht der Wunsch, dass es Ana damit auch bewenden lässt. Und die journalistische Art, Sachverhalte zu hinterfragen, ist der polizeilichen nicht so unähnlich. Es überrascht daher nicht, dass Ana Hinweise finden, die der Polizei nicht bedeutend genug erschienen.


    Eine spannende Stadt in einer spannenden Zeit. Besonders am Anfang macht das Autorinnenduo Rosa Ribas und Sabine Hofmann klar, wie schwierig und eingeschränkt das freiheitliche Leben in der Diktatur war. Im weiteren Verlauf konzentriert sich die Handlung mehr auf die Nachforschungen der gewitzten Reporterin und ihrer vielleicht etwas phlegmatischen, aber keineswegs dummen Cousine. Mit einfachen Mitteln und ihrer Hartnäckigkeit lassen sie sich einfach nicht einbremsen. Da fallen die obrigkeitshörigen Polizisten doch ab. Dieser Kriminalroman gibt einen packenden Eindruck vom Spanien unter Franco, fokussiert sich aber letztlich auf den verzwickten Fall mit einer überraschenden Auflösung.


  9. Cover des Buches Zeit der Pfirsichblüte (ISBN: 9782496704426)
    Anja Saskia Beyer

    Zeit der Pfirsichblüte

     (89)
    Aktuelle Rezension von: LadyIceTea

    Annas Beziehung ist etwas eingefahren. Da kommt ein Mädelsurlaub mit ihrer besten Freundin Carina gerade recht. Dass es ausgerechnet nach Barcelona gehen soll, in die Stadt, in der Anna vor zwanzig Jahren die große Liebe und den größten Schmerz erlebt hat, passt ihr allerdings überhaupt nicht. Aber dann stößt die junge Frau auf etwas Unfassbares und fährt mit ihrer Freundin nach Spanien, um ihrem Verdacht nachzugehen. Das mediterrane Lebensgefühl und die duftenden Pfirsichplantagen bei Barcelona verzaubern sie wieder sofort. Anna begibt sich gemeinsam mit dem attraktiven Pablo, mit dem sie früher eine tiefe Freundschaft verband, auf Spurensuche. Aber kann sie ihm vertrauen oder ist er der Grund dafür, dass ihr Glück damals ein jähes Ende nahm?

     

    Ich mag die Bücher von Anja Saskia Beyer und auch „Zeit der Pfirsichblüte“ hat mir gut gefallen.

    Der Schreibstil ist gewohnt leicht und führt den Leser gut durch die Ereignisse. 

    Ihre Beschreibungen der Ortschaften sind einfach toll. Seien es die kleinen Gassen Barcelonas, die Wasserspiele oder die Pfirsichplantage mit ihrer Blütenpracht. Ich hatte immer das Gefühl dabei zu sein und wollte gleichzeitig unbedingt hinreisen.

    Die Figuren sind auch wirklich gut gelungen. Unsere Protagonistin Anna entwickelt sich klasse. Sie und ihre Freundin Carina waren mir direkt sympathisch und ich fand es schön, dass Anna stärker am Ende hervorgeht.

    Die Geschichte ist schlimm und schön zugleich. Da der Klappentext nichts verrät, möchte ich dies hier auch nicht tun, denn ich war selbst überrascht.

    Das Thema scheint immer noch in Deutschland keine große Aufmerksamkeit zu bekommen, dabei ist es wirklich wichtig. 

    Schön ist es, weil es doch auf verschiedene Weise schön endet. Vielleicht ein bisschen vorhersehbar und sehr happy end aber genau das gefällt mir.

    Ich bin zufrieden und empfehle das Buch gerne weiter!

  10. Cover des Buches Auf der Plaça del Diamant (ISBN: 9783518467060)
    Mercè Rodoreda

    Auf der Plaça del Diamant

     (28)
    Aktuelle Rezension von: magicblue

    Ich habe das Buch relativ schnell gelesen, es hat mich ein bisschen gefesselt was mit der Hauptperson passiert und genau das hat mich auch durch den Roman gezogen. Das ganze Buch hindurch hatte ich die Hoffnung, dass der Hauptperson endlich mal etwas gutes passiert, aber darauf muss man gewissermassen bis zum Schluss warten. Das ist zwar bei einem Buch, das teils über den spanischen Bürgerkrieg geht nicht so sonderlich verwunderlich, allerdings geht es der Hauptperson ja schon vorher nicht sehr gut. Ich frage mich auch nach wie vor, warum sie ausgerechnet Quimet heiratet, sie mag ihn ja davor eigentlich schon nicht mehr so gerne und das wird dann nach der Heirat auch nicht viel besser.

    Trotzdem wird hier ganz gut dargestellt wie der spanische Bürgerkrieg und dessen Nachwirkungen einen einfachen Menschen in Barcelona beeinflussen und das ist sehr interessant zu lesen. Vor allem fand ich auch die Angst, die die Hauptperson hat, dass Quimet ihr Mann noch gar nicht tot ist, sie aber mit ihrem Leben weitergemacht hat und er dann wieder auftauchen könnte, sehr gut beschrieben.

    Allerdings muss ich sagen, dass mir der Schreibstil wirklich nicht sonderlich gefallen hat. Auf seine Weise ist er auch ein wenig schwierig zu lesen und nachzuvollziehen. Ob das jetzt von der Autorin so gewollt war (und dann auch richtig übersetzt wurde) oder das daher kommt, dass man einfach nicht tief genug übersetzt hatte und so die grammatikalischen Überbleibsel aus dem Spanischen/Katalanischen mit ins Deutsche übersetzt hat, kann ich nicht sagen. Allerdings glaube ich mittlerweile, dass das Zweitere wohl eher der Fall war und das darf einfach nicht sein. Die Sätze fühlen sich im Deutschen einfach überlang und unglaublich ungewohnt an. Das tut dem Buch einfach sehr unrecht.

    Ich bin froh, dass ich das Buch entweder in einem öffentlichen Bücherschrank oder auf einem Flohmarkt gefunden habe.

  11. Cover des Buches Eine bessere Zeit (ISBN: 9783458364160)
    Jaume Cabré

    Eine bessere Zeit

     (34)
    Aktuelle Rezension von: leselea

    Ich kann nicht aufhören zu reden. Ein ganzes Leben lang habe ich nicht geredet. (S. 227) – Und so redet Miquel II Gensana. Beziehungsweise er erzählt – und zwar nicht weniger als seine ganze Lebensgeschichte. In einem Restaurant, das früher einmal sein Elternhaus war, breitet er vor seiner Kollegin Julia nach dem Tod seines besten Freundes Boló sein Leben aus: Er erzählt von seiner Familie, deren Stammbaum sich bis ins 18. Jahrhundert nachvollziehen lässt und die in dieser Zeit mehr als ein Geheimnis gehütet hat; von seinem Ausbruch aus dem traditionellen Elternhaus und seinen Weg in den Untergrund während der Franco-Zeit; von seinen suchenden Jahren, die nie wirklich vorübergegangen sind; und von seiner großen Liebe zur Kunst – und einer Frau namens Teresa.

    Ein üppiges, beinah überquellendes Epos stellt der neue 550 Seiten starke Roman Eine bessere Zeit von Jaume Cabré dar, der – so die erste Überraschung – im Original schon 1996 erschienen ist und somit deutlich vor den beiden Werken erschienen ist, die mich und viele andere Leser so begeistert haben, nämlich Die Stimmen des Flusses und Das Schweigen des Sammlers. Das erklärt vermutlich auch die zweite Überraschung, auf die ich während der Lektüre stoßen musste: Das mich dieses Buch deutlich weniger überzeugen und begeistern konnte als die oben genannten. Zwar beeindruckt Cabré auch schon hier mit einer Verflechtung verschiedenerer Zeitebenen sowie dem Dirigieren unzähliger Figuren und weiß vor allem durch ein kontinuierliches Spiel mit der Erzählperspektive sein literarisches Können zu zeigen. Allein: Er tut dies nicht so meisterhaft wie in seinen späteren Werken. Wo diese sich nämlich durch eine vollendete und wohldurchdachte Komposition auszeichnen, bleiben in Eine bessere Zeit zu viele Erzählfäden lose, zu viele Charaktere in ihrer Funktion undeutlich.

    Auch die thematische Fülle handhabt Cabré nicht so wie ich es von ihm gewohnt bin, sondern scheint bisweilen eher überfordert zu sein. Eine bessere Zeit soll oder will Familienroman, politischer Roman und Bildungsroman in einem sein, doch werden diese verschiedenen Ansätze, vom Leben von Miquel zu erzählen, nicht optimal miteinander verwebt. Dies führt gleichzeitig zu Längen und zu Brüchen, vor allem der zweite Teil, der dann auch noch Liebesroman sein will, fügt sich meiner Meinung nach nicht reibungslos in das vorab Erzählte ein und setzt auf zu viel Tragik und Gefühl.

    Dennoch bleibt alle Kritik letztlich ein Meckern auf hohem Niveau. Cabré setzt in Eine bessere Zeit ein starkes Zeichen, welche Art des Erzählens er verfolgt. Ein nicht-lineares, ein assoziatives und vor allem ein den Leser forderndes Erzählen, das durchaus – oder gerade deswegen – etwas ungemein Einnehmendes hat. Seine Romane, so auch dieser neue alte, erzeugen einen ganz eigenen Sog, sind durchaus spannungsgeladen und bestechen eher durch die Art, wie erzählt wird und nicht unbedingt, was erzählt wird. Insgesamt bleibt Eine bessere Zeit zwar hinter meinen Erwartungen zurück, dennoch bleibt es ein typischer Cabré, der mich mit seiner Erzählkunst fesseln konnte. Sicherlich ein Buch für Leser, die bereits Fan des Autors sind und nicht unbedingt für Neu-Entdecker. 3,5 Sterne!


  12. Cover des Buches El Gustario de Mallorca und der tödliche Schatten (ISBN: 9783958131675)
    Brigitte Lamberts

    El Gustario de Mallorca und der tödliche Schatten

     (24)
    Aktuelle Rezension von: MartinMeyer

    Journalist und Feinschmecker Sven Ruge braucht dringend Aufträge; da kommt ihm ein Restaurant-Wettbewerb auf Mallorca wie gerufen, zumal auch sein Freund Manuel dran teilnimmt. Dann aber widerfahren Manuel unerklärliche Dinge. Sven will Manuel helfen und gerät in eine bis Francos Machtergreifung zurückgehende Familienfehde, ein Kampf aufs Messer, um Macht und um Geld.

    Der virtuos komponierte Krimi bietet alles, was Krimis spannend macht: List und Tücke, Verrat, Entführung und rauchende Colts. So gut austariert, dass die Spannung über den ganzen Krimi ansteigt, bis zum Showdown, alles geschickt eingebettet in die spanische Geschichte seit Franco. Dazwischen zum Ausruhen Mallorquiner Kulinarik mit Rezepten im Anhang. Klasse!

  13. Cover des Buches Die Erben von Seydell - Die Heimkehr (ISBN: 9783442491414)
    Sophie Martaler

    Die Erben von Seydell - Die Heimkehr

     (20)
    Aktuelle Rezension von: Wolfhound

    Nachdem mir der erste Teil richtig gut und der zweite eher mittelmäßig gefallen hat, hat der dritte Band einen würdigen Abschluss dargestellt.

    Es werden nach und nach alle Handlungsstränge zusammengeführt und eigentlich alle Fragen der Vergangenheit beantwortet. Dabei gab es für mein Dafürhalten doch ordentliche Zeitsprünge und wir waren auch endlich mal mehr mit Elisabeth und Javier unterwegs. 

    Zum Ende hin hatte ich das Gefühl, dass immer mehr Fahrt aufgenommen wurde, damit auch ja schnell alles erzählt werden kann und man schnell zum Ende kommt. Dabei blieben dann doch ein paar Fragen offen bezüglich der Zukunft von Seydell, aber auch der Pläne Elisabeths und Javiers für ihr zukünftiges Leben.

    Dennoch kam wieder etwas der Vibe des ersten Teils auf, den ich so gemocht habe.

  14. Cover des Buches Der Feind meines Vaters (ISBN: 9783423143677)
    Almudena Grandes

    Der Feind meines Vaters

     (10)
    Aktuelle Rezension von: beccaris

    "... So kann man nicht leben, sagte Mutter, aber so lebten wir, so lebte sie, so lebte ich, mein Vater und meine Schwestern, so lebten alle, die es nicht gewagt hatten, in die Berge zu gehen, um dort wie Tiere zu überleben, ja, aber mit ihren eigenen menschlichen Gesetzen. Wir konnten nicht entkommen, weil wir jenes bes******** Leben akzeptiert hatten." ...

    Erzählt wird die Geschichte des 10-jährigen Nino, der aufwächst in einem Dorf in Andalusien. Er lebt mit seiner Familie zur Zeit des spanischen Bürgerkriegs in einer Kaserne der Guardia Civil, eine paramilitärische Polizeieinheit, die sowohl zivile wie auch militärische Funktionen wahrnimmt. Aus Sicht des Jungen stellt die Autorin das beklemmende und belastende Leben in einer Gemeinde dar, in der niemand weiss, wer Feind und wer Freund ist. Misstrauen, Verrat und Gewalt lassen Nino immer wieder zweifeln, für welches Leben er sich selbst entscheiden soll. Er lernt mit Erniedrigung und Terror umzugehen, flüchtet in die Welt der Bücher und versucht darin, Antworten und Wege zu finden. Und da ist Pepe, der geheimnisvolle Portugiese. Die Freundschaft zu ihm, ist für Nino das Wichtigste, und er erkennt bald, was für ein Mensch er werden und wem er ähnlich sein will.

    Der Roman ist voll von Lebenswille, Kraft und Zuversicht und widerspiegelt ein breites Spektrum des gesellschaftlichen Zusammenlebens mit den unterschiedlichsten Charakteren in einer Welt, in der die Dinge nicht immer so sind, wie sie scheinen.

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