Bücher mit dem Tag "franco"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "franco" gekennzeichnet haben.

57 Bücher

  1. Cover des Buches Der Schatten des Windes (ISBN: 9783596512980)
    Carlos Ruiz Zafón

    Der Schatten des Windes

     (5.792)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Daniel darf an seinem Geburtstag mit seinem Vater zum Friedhof der vergessenen Bücher. Nicht einmal seiner Mama darf er erzählen, wo sie hin gehen. Der >Friedhof< ist ein großes Haus wo ein Mann jedes Buch sammelt das es gibt, denn jedes Buch hat eine Seele und den Wert, dass man es aufbewart. Daniel sucht sich ein Buch mit dem Titel >Der Schatten des Windes< aus und es wird sein Leben für immer verändern. Er will mehr von dem Autor haben, aber er stößt auf eine Mauer des Schweigens und alle Spuren verlaufen irgendwan im Sand. Bei einem blinden Mädchen wird er als Vorleser engagiert und auch sie zieht das Buch in ihren Bann. Er lernt die unterschiedlichsten Leute kennen und immer wieder tauchen Fetzen aus dem Leben des Autors auf und auch sein Leben wird immer wieder bedroht. Einer der besten Romane der letzten Jahre und ein großartiges Buch!

  2. Cover des Buches Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand (ISBN: 9783328102366)
    Jonas Jonasson

    Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand

     (5.915)
    Aktuelle Rezension von: RamonaFroese

    Am Anfang war ich gar nicht wirklich begeistert... Ich konnte weder was mit Cover noch Titel anfangen... und dann hab ich das ding dich zum 2. mal geschenkt bekommen... Also dachte ich wenn mich das Buch schon verfolgt dann les ich es eben doch....

    Nun was soll ich sagen? wWnn auch gleich mir nicht immer die Art gefiel wie geschichtliche Geschehnisse beschrieben wurde so hat es mir am Ende doch sehr gefallen... 

    Ich fand sie Beschreibungen gerade von Allan selber sehr spannend und musste doch an manchen Stellen lachen ob wohl es sich  nicht zum lachen wäre... So zum wo sich der Elefant auf den Typen gesetzt hat....


  3. Cover des Buches Die Frauen von La Principal (ISBN: 9783458362579)
    Lluís Llach

    Die Frauen von La Principal

     (90)
    Aktuelle Rezension von: nati51

    Das Buch beginnt im Jahr 1940, kurz nach dem der Bürgerkrieg überstanden ist und Franco in Spanien die Macht übernommen hat. Vor vier Jahren wurde vor der Tür von La Principal in einem Sack der ermordete Vorarbeiter des Weingutes gefunden. Durch die Kriegswirren wurde dieser Fall nicht weiter untersucht, doch nun hat sich Inspektor Lluis Recader, ein Liebhaber der Bücher von Agatha Christie, dieses Falles angenommen. Er stattet dem Weingut La Principal einen Besuch ab und drängt die alte Hausbedienstete Ursula ihm Informationen zur Familie zu geben. Nach dem die Reblaus die Weinstöcke im Jahr 1893 befallen hat, zieht Vater Roderich mit seinen vier Söhnen nach Barcelona und lässt seine Tochter Maria auf dem Weingut zurück. Sie hadert mit ihrem Schicksal. Doch als der Vater stirbt und sie La Principal erhält, findet sie einen Weg mit viel Mut das Weingut wieder aufzubauen. Maria steigt zu einer mächtigen Frau auf und wird von allen nur die Alte genannt. Ihre Nachfolge tritt ihre Tochter Maria an, die Senyora, die auch eine schwere Bürde zu tragen hat.

    Mir hat das Buch gut gefallen. Es ist ein vielschichtiger Roman, der eine historische Handlung mit dem damaligen Zeitgeschehen verknüpft, eine Mordtat aufklärt und eine Familiensaga, die bis in die heutige Zeit reicht, in der Maria Costa die Leitung des Weingutes hat. Zu Beginn habe ich mich etwas schwer getan, da die Hauptprotagonisten alle Maria heißen und bei Rückblenden war nicht immer gleich erkennbar, um welche Maria es sich handelt, obwohl in den Kapitelüberschriften immer Jahreszahlen angegeben waren. 

    Der katalanische Schriftsteller Lluis Llach hat einen klaren Erzählstil, den ich als sehr anspruchsvoll empfinde, der aber auch an einigen Stellen mit feinem Humor durchsetzt ist. Erstaunlich finde ich, dass ein männlicher Schriftsteller ein Gefühl für starke Frauen empfinden kann, die ihrer Zeit weit voraus waren. Es dürfte nicht leicht gewesen sein, sich als Frau in einem männlichen Umfeld zu behaupten, um das Weingut La Principal zu retten. Am Ende bleibt für mich aber noch eine Frage offen, die ich nicht nachvollziehen konnte. Weshalb wurden im Jahr 1940 alle Weinstöcke herausgerissen?

  4. Cover des Buches Das Labyrinth der Lichter (ISBN: 9783596522156)
    Carlos Ruiz Zafón

    Das Labyrinth der Lichter

     (258)
    Aktuelle Rezension von: Boris_Goroff

    Der Autor vermag wie kein zweiter eine spannende Geschichte zu erzählen. Diese Barcelona Tetralogie kann in der Reihenfolge beliebig gelesen werden. Es entsteht ein Gesamtkunstwerk, das je nach Lesereihenfolge und aktuellem Roman einen neuen Blickwinkel auf die Geschichte und seine Protagonisten wirft.

    Steht in den Top 5 meiner Lieblingsbücher!

  5. Cover des Buches The Hundred-Year-Old Man Who Climbed Out of the Window and Disappeared (ISBN: 9781843915720)
    Jonas Jonasson

    The Hundred-Year-Old Man Who Climbed Out of the Window and Disappeared

     (51)
    Aktuelle Rezension von: janaengelke
    Allan hat Geburtstag und wird 100 Jahre alt. Da er jedoch der Aufruhr um seine Person entfliehen möchte, entscheidet er sich, aus dem Fenster seines Zimmers im Altenheim zu steigen und zu verschwinden.
    Am Bahnhof soll er auf den Koffer eines Reisenden aufpassen und in seiner spontanen Laune, entschließt er sich, diesen Koffer mitzunehmen. 
    Der Eigentümer des Koffers entpuppt sich als Bandenmitglied und  beginnt die Jagd auf Allan. Auch die Polizei wird auf den verschwundenen 100-Jährigen aufmerksam. Dieser trifft auf seiner Flucht auf verschiedene Persönlichkeiten, unglaubliche Dinge geschehen, Menschen kommen zu Tode, neue Freunde werden auf spannende Weise gewonnen. 
    Nebenbei wird nach und nach Allan Lebensgeschichte erzählt.
    Und am Ende kommen Allan und seine Freunde doch noch glimpflich davon.

    Jonasson überzeugt durch seinen witzigen Schreibstil und lässt den Leser schnell in das Geschehen eintauchen. Bei den Zeitsprüngen kann ich mich noch nicht so ganz auf eine Meinung festlegen. Die Geschichte wirkt teilweise zu unglaublich, ist jedoch durch und durch schlüssig erklärt, sodass man als Leser immer wieder vor Erstaunen den Kopf schütteln muss. Allerdings wirken die Rückblicke teilweise eher wie eine Art Seitenfüller, denn die Hauptstory, die Flucht vor Bande und Polizei, ist selbst ein wenig kurz. Diese Rückblicke ziehen sich also teilweise ziemlich in die Länge, während man eigentlich wissen will, wie die Geschichte in der Gegenwart weiter geht. 

    Ein großes Lob jedoch an Jonasson dafür, dass er immer wieder die Illusion erzeugt, eine wahre Geschichte zu erzählen. Der Leser fragt sich immer wieder, was nun wirklich und in welcher Konstellation stattgefunden hat, denn Jonasson bezieht sich immer wieder auf reelle Ereignisse in der Geschichte. 

    Wer eine Mischung aus Spannung und Witz mag, der wird an dieser Story seine wahre Freude haben. 
  6. Cover des Buches Die Tänzerin (ISBN: 9783746636078)
    Alli Sinclair

    Die Tänzerin

     (23)
    Aktuelle Rezension von: EisAmazone
    Wir werden von Charlotte mitgenommen auf eine Reise nach Spanien mitgenommen, doch nicht nur das, nicht nur jetzt und hier. Wir begleiten sie auf einer Reise, die sie für Ihre Großmutter Katarina antritt um deren Vergangenhiet einen Teil mit auf zu arbeiten. Wir reisen also auch und vor Allem in das Spanien um 1950, in die Ziet des Francoregiemes. Zu Anfang wissen wir eigentlich genauso wenig über diese Vergangenheit, über die Charlottes Großmutter stets schweigsam war, wie sie selbst, doch nach und nach lichtet es sich durch Sequenzen, in denen wir in die Zeit des Francoregimes reisen und können uns mitreißen lassen vom Flamenco, vom spanischen Lebensgefühl, aber auch von der Angst, die zu dieser Zeit herrschte.
    Indess begleiten wir aber eben auch immer Charlotte, wie sie diese Vergangenheit zu ergründen, zu verstehen versucht und nach und nach selbst vom Flamenco eingenommen wird und von diesem, ihm innewohnenden Lebensgefühl.
    Alli Sinclair hat einen unglaublich berührenden Roman geschrieben, in den man sich unglaublich gut einfinden kann. Sie schriebt so wundervoll bildlich, detailliert und einnehmend, aber gerade eben doch nicht überladen, dass man sich fühlt, als wäre man selbst in Granada, als würde man in einer kleinen Bar sitzen, den elektrisierenden Gitarrenklängen lauschen und den Tänzerinnen zusehen, wie sie sich völlig im Tanz verlieren, mit ihrem Herzen, ihrer Seele, allem was sie haben, denn Flamenco ist kein Tanz, er ist ein Lebensgefühl und das wird einem bei dieser Lektüre auch ganz ohne die Musik zu hören, ganz ohne die Tänzerin zu sehen oder dem Sänger an den Lippen zu hängen nur allzu bewusst.
    Hut ab, ein absolut gelungener, stimmiger und runder Roman.
  7. Cover des Buches Die Stimmen des Flusses (ISBN: 9783518467008)
    Jaume Cabré

    Die Stimmen des Flusses

     (191)
    Aktuelle Rezension von: wandablue

    Zwei Protagonisten, ein weiblicher und ein männlicher, teilen sich die Hauptrollen in diesem Roman. Senyora Elisenda Vilabrú und José Oriol Fontelles Grau (1915-1944). Er starb den Heldentod für Gott und Vaterland. Zeitebene und Setting führen die Leserschaft nach Spanien. Senyora Elisenda wurde alt und ermöglicht es so dem Autor Cabré, der sich für einen spanischen Schriftsteller wirklich gut lesen lässt, über den Zweiten Weltkrieg hinaus bis in die Gegenwart vorzustoßen. In der Gegenwart betreibt eine ehemüde Journalistin für einen Fotoband über "Schulen im Widerstand" in einem spanischen Bergdorf Recherche. Wieder einmal wird ein Buch im Buch geschrieben und ein Tagebuch gefunden! Zwei äußerst beliebte Motive, die Schriftsteller benutzen, um in der Vergangenheit zu graben und einige Leichen aus dem Keller zu holen. Dass es einige Leichen auszugraben gibt, ist ausgemacht. Nicht alles ist, wie es auf den esten Blick scheint.
     So ist der Schulmeister Fontelles, den Senyora Vilabrú mit aller Gewalt heilig sprechen lassen möchte, vielleicht gar nicht so heilig gewesen. Und die superreiche Senyora Villabrú ist es schon gar nicht. Und auch ihr Sohn Marcel ist nicht der, für den man ihn hält. 

    Der Kommentar: 
    Es macht Spaß, in die Art von Cabrés Federführung einzutauchen. Die Protagonisten sagen das eine, denken aber das andere, und beides lässt Jaume Cabré im Fließtext ineinandergleiten. So erhellen sich auf einen Schlag die diversen Seiten und Schichten der Menschen; man sieht, wer sie in der Öffentlichkeit sind und was sie dort darstellen, zum Beispiel, wenn sie ein Amt begleiten wie der Bürgermeister. Unter der Haut und im Kopf sind sie jedoch andere.
    Jaume Cabré lässt eine ganze Heerschaar von Protagonisten antreten, man verliert aber nie den Überblick. Ganz besonderen Spaß macht es dem Autor selbst, die Versnobtheit der Honoratioren darzustellen, in dem er in der Anrede immer ! ihren ganzen Stammbaum aufrollt, das kann schon mal ein paar Zeilen in Anspruch nehmen. Aber man ehelicht in diesen Kreisen natürlich nur jemanden, der einen Stammbaum aufzuweisen hat. Und Geld. Oder Ländereien. Oder beides. Oder wenigstens einen Namen, der Klang hat.
    Senyora Villabrú ist eine Geschäftsfrau. Sie hat die Nase für gute Geschäfte. So hat sie auch früher als andere die Möglichkeiten eruiert, die Wintertourismus bietet und ist dadurch unermesslich reich geworden. Ihren Sohn Marcel hält sie so klein wie möglich; man wird den Verdacht nicht los, dass sie seinem Charakter misstaut. 

    Was war in Spanien los, bevor Franco an die Macht kam? Und was danach? Wer gehörte früher zum Maquis, wer hatte das Sagen, wessen Blut floss, wer saß unschuldig im Gefängnis, wer wurde zu Recht zur Rechenschaft gezogen und wer kam, wie immer, davon? Auch davon handelt dieser epische Roman. Von Verdächtigungen, von Verrat, Intrige, Willkür, Feigheit, Gefahr und Idealismus. Und von Gewalt und Folter. 

    Es ist schon erstaunlich, dass Cabré erst 2004 mit der Thematik des spanischen Bürgerkriegs publik ging.

    Fazit: Flott geschrieben mit einer Unmenge an Personal, aber alles ist stets übersichtlich und an seinem Platz. Ein wenig mehr Historie hätte ich schon noch gebraucht, etwas weniger Faustrecht und eine Spur weniger Xanthippe, denn die Xanthippe hat sich im Verlauf des Romans dann doch etwas abgenützt 

    Kategorie: historischer Roman
    Unter dem Titel „Les veus de Panamo“ 2004,erschienen.
    Verlag, Suhrkamp, 2008. 

     

  8. Cover des Buches Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand (ISBN: 9783844514186)
    Jonas Jonasson

    Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand

     (135)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Allan Karlsson wird 100 Jahre alt. Das Pflegeheim in dem er lebt bereitet eine große Feier vor. Er hat aber keine Lust darauf und hat für den Tag einen ganz anderen Plan. Weil die strenge Schwester heute Aufsicht hat, verschwindet er einfach aus dem Fenster seines Zimmers. Er stolpert über einen Koffer, lernt merkwürdige Gestalten kennen und befindet sich schon bald im Mittelpunkt der schwedischen Nachrichten. Es geht um Entführung, Mord und einen großen Raub. Allan lässt das relativ kalt, denn in seinen 100 Jahren hat er schon soviel erlebt und durchlebt. Zahlreiche wichtige Persönlichkeiten hat er kennen gelernt und war nicht nur einmal ein wichtiges Rädchen im großen Rad der Geschichte. In Rückblenden erleben wir seine Jugend, das Erwachsen werden, die Zeit im Krieg, berufliche Erfolge, Misserfolge, Gefangenschaften und große Heldentaten und die Liebe. 

    Das Buch avancierte zum Bestseller und schlich sich quasi ohne große Werbung auf Platz 1 der Bestsellerlisten. Jetzt kennt fast jeder den Titel und es ist schön, dass so ein hervorragend geschriebenes Buch zum Bestseller wurde und in so viele Herzen kam. Allan Karlsson ist ein unkonventioneller Held und man muss ihn einfach lieb haben. >Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand< ist ein großartiges Buch, dass ohne Klischees, Pathos und falschen Gefühlen auskommt und einfach durch eine besondere Sprache und einen tollen Helden funktioniert.

     

  9. Cover des Buches Nada (ISBN: 9783518466339)
    Carmen Laforet

    Nada

     (36)
    Aktuelle Rezension von: Christian_Fis

    Barcelona unmittelbar nach dem spanischen Bürgerkrieg ist der Schauplatz des Romans. Die 19jährige Andrea kommt voller Enthusiasmus und Lebenshunger in der Stadt, um Literatur zu studieren. Sie wohnt bei ihrer Grossmutter. Die ehemalige Mittelklassefamilie ist heruntergekommen, hungert, die Männer sind gewalttätig. Die Atmosphäre ist klaustrophobisch, muffig und düster.

    Die Stimme der Ich-Erzählerin ist gleichermassen lyrisch und präzise. Der sparsame, realistische Stil beschwört eine Welt herauf, die von Unwirklichkeit umhüllt ist. Der Roman hat märchenhafte Züge, nur dass am Ende kein Prinz sondern eine Prinzessin geritten kommt. Folgerichtig: in diesem Roman ist nur auf die Frauen Verlass.

  10. Cover des Buches Das Rätsel der Masken (ISBN: 9783492311274)
    Elia Barceló

    Das Rätsel der Masken

     (56)
    Aktuelle Rezension von: Barbara62
    Thematisch hat mich dieser Roman an Der Schatten des Windes oder Nachtzug nach Lissabon erinnert, denn auch hier geht es um die Suche nach einem Autor. Trotzdem sind alle drei Romane natürlich einmalige Leuchttürme in der Literatur.

    Ariel Lenormand, 42 Jahre alt, Hispanist an der Universität Heidelberg, geschieden und kinderlos, ist ein bedingungsloser Bewunderer des (fikitiven) argentinischen Autors Raúl de la Torre. Um für eine Biografie über ihn zu recherchieren, kommt er nach Paris. De la Torre wurde 1922 in Buenos Aires geboren, lebte ab 1951 in Paris und war Verfasser zweier Romane und zahlreicher Gedichtbände und Kurzgeschichten. 1959 ging er eine Ehe mit Amelia Gayarre ein. Nach der Scheidung 1976 heiratete er völlig überraschend eine polnische Verlegerin, die er allem Anschein nach nicht liebte und die ihn zu einem politischen Schriftsteller machte. Die zweite Ehefrau starb 1979 durch einen Autounfall aufgrund manipulierter Bremsen. 1985 outete er sich als Homosexueller, 1991 nahm er sich das Leben.

    Für Ariel Lenormand stellen sich viele Fragen: Warum hat de la Torre nach seiner ersten Ehe keinen Roman mehr geschrieben? Warum ließ er sich scheiden und vor allem: Warum ging er die zweite Ehe ein? Wer manipulierte er das Auto seiner zweiten Frau? Und warum hat er sich geoutet?

    Mit Hilfe des Verlegers und der ersten Ehefrau de la Torres versucht Lenormand, Antworten auf diese Fragen zu finden. Dabei kommt er Amelia immer näher und das Bild des verehrten Schriftstellers bekommt immer mehr Risse...

    Der über 500 Seiten lange Roman der Spanierin Elia Barceló hat mich ungemein gefesselt, insbesondere die Schilderungen des Pariser Intellektuellenmilieus der 1950er- bis 1970er-Jahre. Die beiden Erzählzeiten verschmelzen zu einer ebenso spannenden wie grandios geschriebenen Geschichte mit einem genialen Ausgang.
  11. Cover des Buches Der Schatten des Windes (ISBN: 9783839893128)
    Carlos Ruiz Zafón

    Der Schatten des Windes

     (180)
    Aktuelle Rezension von: lenih

    Als Daniel Sempere 1945 zehn Jahre alt wird, nimmt ihn sein Vater mit zum Friedhof der vergessenen Bücher, einer geheimnisvollen Bibliothek, in der alle Bücher aufbewahrt werden, die keinen Besitzer mehr haben. Dort darf Daniel sich ein Buch aussuchen und stößt dabei auf den Roman „Der Schatten des Windes“ von Julián Carax. Über Nacht verschlingt Daniel die Geschichte und möchte sogleich mehr über den Autor und seine weiteren Werke erfahren. Doch seltsamerweise scheinen alle Bücher und auch der Autor selbst auf mysteriöse Weise verschwunden zu sein. Daniels Interesse an der Lebensgeschichte Carax‘ ist geweckt. Er beginnt zu recherchieren, ehemalige Weggefährten des Autors ausfindig zu machen und hinter Carax‘ Geheimnis zu kommen. Dabei zieht er jedoch die Aufmerksamkeit eines Fremden auf sich, der ebenfalls Interesse an Daniels Buch hat, und auch der brutale Polizist Francisco Fumero will den Jungen davon abhalten, tiefer in das Rätsel um Carax einzutauchen. Doch Daniel lässt sich nicht beirren. Auf seiner Suche findet er neue Freunde und verliert alte, er trifft auf die Liebe und den Tod, er lernt viel über die Gräueltaten des Franco-Regimes und die Geheimnisse seiner Heimatstadt Barcelona und wird dabei erwachsen.

    Mit 16 Std. 15 Min. ist das Hörbuch „Der Schatten des Windes“ von Carlos Ruiz Zafón schon eine etwas längere Geschichte. Der Autor nimmt sich zu Beginn viel Zeit, die Hauptfigur Daniel vorzustellen. Die Leser*innen lernen den Jungen, der von einem Buch so sehr in den Bann gezogen wird, dass es von nun an fast sein ganzes Leben bestimmen wird, kennen und begleiten ihn auf seiner Suche nach dem nebulösen Carax. Manche Beschreibungen von Daniels Gedanken und Erlebnissen geraten dabei schon etwas langatmig. Der Autor hat jedoch eine wunderbare Art und Weise, Worte zu finden, um diese und auch die Stadt Barcelona zu beschreiben. Darum fiel es mir nicht schwer, trotz der Länge des Hörbuches bei der Geschichte zu bleiben. Der Schreibstil ist einfach wunderschön, bildhaft und anschaulich.

    Als Daniel auf den Landstreicher Fermín Romero de Torres trifft, der sich als weltgewandt und belesen herausstellt, gewinnt die Geschichte an Fahrt, denn Fermín ist ebenfalls neugierig auf Carax geworden und hilft Daniel, dessen Spur aufzunehmen. Dabei geraten die beiden immer wieder mit dem grausamen Fumero aneinander, mit dem Fermín eine ganz eigene Vergangenheit verbindet. Hier liegt übrigens auch einer der beiden Kritikpunkte, die ich an diesem Buch habe. Es gibt eine ganze Menge vermeintlicher Zufälle und Zusammenhänge in dieser Geschichte. Natürlich ist dies ein fiktiver Roman, aber wenn ich mir vorstelle, wie viele Einwohner Barcelona auch 1945 schon gehabt haben muss, sind manche Bekanntschaften und Verbindungen schon etwas arg auffällig gut passend konstruiert.

    Spannend bleibt die Suche nach dem verschwundenen Carax dennoch. Es tun sich immer mehr Verwicklungen auf und mehr und mehr Geheimnisse werden gelüftet. Nach und nach wird klar, warum keines der Bücher Carax' mehr in den Buchhandlungen und Sammlungen der Literaturliebhaber zu finden ist, außer jenem, das Daniel besitzt.

    Auch die Liebe ist ein zentrales Thema des Romans. Und hier kommt dann auch mein zweiter Kritikpunkt. Mir ist es nämlich etwas wahllos vorgekommen, wie die männlichen Hauptfiguren ihr Herz verschenken. Besonders bei Daniel hatte ich das Gefühl, dass seine Gefühle immer vom einen auf den nächsten Moment zu entflammen scheinen und er sich beinahe von jeder Frau angezogen fühlt.                    
    Achtung, Spoiler!!! Besonders bei Daniels großer Liebe hat mich dann gestört, dass er noch kaum ein Wort mit ihr gewechselt hat, sie aber gleich dazu bringt, ihre Verlobung zu lösen ohne überhaupt genau zu wissen, was er von ihr will.

    Dennoch ist „Der Schatten des Windes“ eine große Geschichte, spannend, berührend und manchmal sogar sehr komisch erzählt. Ein paar Längen und manch seltsamen Zufall muss man aushalten können, dann wird man aber auch belohnt mit einer wundervollen Erzählweise und einem Roman, in dem die Liebe zu Büchern und Geschichten eine ganz zentrale Rolle spielt. Hervorragend gelesen von Uve Teschner.

  12. Cover des Buches Hemingway und ich (ISBN: 9783746636696)
    Paula McLain

    Hemingway und ich

     (70)
    Aktuelle Rezension von: Stephs_littlelibrary

    Absolut spannend und einfühlsam erzählt uns Paula McCain die Geschichte des weltberühmten Schriftstellers Ernest Hemingway und seiner dritten Frau Martha Gellhorn. Anmutig, abenteuerlustig und mit viel Eifer wirft sich die junge Frau in ihre noch junge Karriere als Kriegsreporterin und Schriftstellerin, als sie ihn in einer einsamen Bar trifft. Schon bald ist klar: Ihre Wege sind schicksalhaft miteinander verbunden. Doch muss sie sich entscheiden, wer sie sein will: Hemingways Ehefrau, die zufällig auch schreibt oder eine Schriftstellerin, die sich ihren eigenen Weg bahnt?

    Eine Geschichte über eine starke Frauenfigur in einer bewegten historischen Zeit. Zwischen dem spanischen Bürgerkrieg und dem Zweiten Weltkrieg versucht Gellhorn ihren Weg als Journalistin und Schriftstellerin zu finden und zu gehen. Von der ersten Seite an hat mich McClain in diese Geschichte mit hineingezogen und definitiv mein Interesse an diesen Personen geweckt!

  13. Cover des Buches Still (ISBN: 9783453419346)
    Zoran Drvenkar

    Still

     (248)
    Aktuelle Rezension von: Martin_Hildebrandt


     

    „Hey, was wird das?“, dachte ich nach den ersten Kapiteln. In seinem Roman wechselt der Drvenkar zwischen den Erzählperspektiven SIE (Plural), ICH und DU und auch insgesamt hat er einen eigenen konsequent durchgezogenen Schreibstil, den ein regeltreuer Lektor anprangern würde. Schon optisch fällt auf, dass es wenig wörtliche Rede gibt, und wenn diese schon vorkommt, dann verwendet er nicht die üblichen einleitenden und abschließenden Satzzeichen, sondern nur Spiegelstriche.

    Doch das macht nichts, denn es ist einfach nur ein ungewöhnlicher Erzählform. Die Spannung ist von der ersten bis zur letzten Seite straff gespannt, nicht nur wegen der finsteren Thematik, sondern auch, weil der Leser nicht weiß, wie die einzelnen Perspektiven ineinandergreifen. Kurze Kapitel, wunderbare Cliffhanger und immer wieder Überraschungen – Ich musste das Buch an einem Tag durchlesen, ging nicht anders.

    Der Thriller ist definitiv nichts für schwache Nerven und obwohl er ein rasantes Tempo hinlegt, hatte ich wieder den Eindruck, dass der Autor nicht nur sein Handwerk sehr virtuos beherrscht, sondern auch eine Tiefe mitliefert, die er womöglich in anderen Genres noch umfassender rüberbringt oder rüberbringen kann. Außer Zoran Dvenkar und Henri Faber, dessen Spezialität es ist, alle seine Hauptfiguren aus Ichperspektiven heraus zu begleiten, kenne ich keinen modernen Autor, dem diese ungewöhnlichen Perspektivwechsel überzeugend gelingen und funktionieren. Aber ich habe den Verdacht und die Hoffnung, da draußen im Bücherwald gibt es noch weitere Werke einer neuen Sorte von Autoren, die mit innovativen Ideen das Krimi- und Thrillerangebot auffrischen, die ich einfach noch nicht kenne. Zoran Drvenkars andere Thriller kommen definitiv auf meinen Stapel ungelesener Bücher.

     

  14. Cover des Buches Das Bildnis der Novizin (ISBN: 9783442468256)
    Laurie L. Albanese

    Das Bildnis der Novizin

     (6)
    Aktuelle Rezension von: ban-aislingeach

    Der historische Roman „das Bildnis der Novizin“ wurde von der Schriftstellerin Laurie L. Albanese geschrieben. Das Buch umfasst 410 Seiten und ist 2008 im Goldman Verlag erschienen.

    Im Buch geht es um die wahre Liebesgeschichte zwischen Lucrezia Buti und Fra Filippo Lippi. Nachdem Tod ihres Vaters, muss die wunderschöne Frau ins Kloster gehen, wo es ihr sehr schwer fällt sich einzuleben. Fra Filippo betreut das Kloster, aber in erster Linie sieht er sich als Maler. Einer seiner Aufträge ist es in der Konvents Kapelle ein Madonnenfresko zu malen. Doch ihm gelingt das einfach nicht, ihm fehlt ein Gesicht. As er Lucrezia sieht, weiß er dass er seine Madonna gefunden hat und bittet darum sie malen zu dürfen. Ab sofort ist sie beim Malen sein Model, doch die Beiden kommen sich näher als sie dürfen und dann wird sie auch noch schwanger.

    Leider war mir nur Fra Filippo sympathisch, mit Lucrezia bin ich einfach nicht zurechtgekommen. Ich konnte sehr gut verstehen, dass sie Schwierigkeiten hatte sich ans Klosterleben anzupassen und das sie traurig war, denn ihr Leben hatte sie sich anders vorgestellt und wäre ihr Vater nicht gestorben, dann hätte sie das Leben geführt, welches ihre ältere Schwester führte. Immerhin wurde sie von ihrem Vater sehr gut ausgebildet. Ihren Dickschädel habe ich auch sehr gemocht. Doch als sie anfing ihrer Schönheit die Schuld zu geben, hat sie mich nur noch genervt.

    Fra Filippo liebt die Malerei und am liebsten wäre er nur Künstler und hätte ein Frau und Kinder. So kommt es, dass er als Mönch ein Lebemann ist. Er ist meiner Meinung nach sehr intelligent, aber begeistert sich zu schnell für neues. Deshalb nimmt er auch zu viele Aufträge an, welche er logischerweise nicht alle schaffen kann.

    Das Buch ist in der dritten Person Singular geschrieben und dies hauptsächlich aus Lucrezias und Fra Filippos Sicht. Die Autorin hat einen tollen Schreibstil, welcher sich flüssig lesen lässt. Dennoch musste ich dem Buch drei Sterne abziehen. Es lag nicht nur daran, dass mich Lucrezia am Ende genervt hat, mir hat einfach die Verbindung zu den Charakteren wie auch zur Vergangenheit gefehlt. Ich konnte mir dies nicht so gut vorstellen. Außerdem habe ich eine wunderbare Liebesgeschichte erwartet und die bekam ich meiner Meinung leider nicht. Insgesamt hat mir das Buch nicht gefallen, deshalb kann ich es leider nicht weiter empfehlen.

     

  15. Cover des Buches Das gefrorene Herz (ISBN: 9783499247675)
    Almudena Grandes

    Das gefrorene Herz

     (8)
    Aktuelle Rezension von: emeraldeye
    Der Verlag: "Almudena Grandes hat mit "Das gefrorene Herz" ihr Opus Magnum geschrieben, den großen Spanien-Roman -tiefsinnig und leidenschaftlich, ein unvergessliches Porträt einer bis heute zerissenen Gesellschaft." Ob es sich bei diesem Roman um DEN Spanien-Roman handelt, kann ich nicht beurteilen. Dazu habe ich mich bisher zu wenig mit Literatur aus Spanien befasst. Aber ein Opus Magnum ist "Das gefrorene Herz" auf jeden Fall. Auf fast 1000 Seiten werden die Schicksale der Mitglieder zweier spanischer Familien erzählt, die durch eine Reihe von Geschehnissen untrennbar miteinander verknüpft sind. Vom Vorabend des spanischen Bürgerkriegs/ des 2. Weltkriegs bis in Jahr 2000 lebt und leidet die Leserin/der Leser mit den Carrions und den Fernandez mit. Es sind Leben, die von gewaltigen Umbrüchen betroffen sind, aus der Bahn geworfen werden, völlig andere Richtungen einschlagen und auch abrupt und brutal beendet werden. Mit Alvaro Carrion und Raquel Fernandez, die sich unsterblich ineinander verlieben und erst nach und nach herausfinden, dass ihre Familien schon seit Generationen auf geheimnisvolle Weise verbunden sind, läßt Almudena Grandes die jüngere Geschichte Spaniens wiederauferstehen. Natürlich weiß ich, dass es in Spanien einen blutigen Bürgerkrieg gegeben hat, dem eine jahrzehntelange faschistisch geprägte Diktatur unter Francisco Franco gefolgt ist, die erst mit dem Tod des Diktators im Jahre 1975 beendet war. Und die Spuren dieser Diktatur sind noch überall in Spanien zu finden. Aber ich habe mir nie Gedanken darüber gemacht. Für mich war Spanien bisher immer nur ein wunderbares Urlaubsland mit temperamentvollen gastfreundlichen Menschen, das von Juan Carlos und der Sonne regiert wird. Umso mehr hat mich Almudena Grandes literarische Aufarbeitung des traumatischen Bruderkrieges in ihren Bann gezogen. Anhand der Lebenswege zweier sehr verschiedener Familien und ihrer tragischen und furchtbaren Erfahrungen wird diese Zeit lebendig und detalliert geschildert. Die Liebesgeschichte zwischen Alvaro und Raquel wird da schnell zur Nebensache, so aufschlussreich und spannend sind die in diese Rahmenhandlung eingebetteten historischen Tatsachen. Ich habe lange gebraucht, den Roman durchzulesen, nicht nur wegen der 1000 Seiten, sondern auch wegen der rasanten Zeitsprünge, der vielen Protagonisten und -last but not least- der in jeder Generation sich wiederholenden Vornamen. Leider tragen die im Buch abgedruckten "Stammbäume" der Carrions und der Fernandez nur wenig zur Orientierung bei, da fast alle Geburtsjahre fehlen und auch im Text selbst nur wenige Datierungen auftauchen. Davon einmal abgesehen ist "Das gefrorene Herz" ein grandioser Geschichts-und Familienroman.
  16. Cover des Buches Archipel (ISBN: 9783499291562)
    Inger-Maria Mahlke

    Archipel

     (66)
    Aktuelle Rezension von: Vera-Seidl

    Den mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichneten Roman "Archipel" hatte ich auf eine Empfehlung einer, nach Teneriffa eingeheirateten Deutschen auf dem Land knapp zwanzig Kilometer westlich von Puerto de la Cruz angefangen zu lesen, fand mich aber schnell im grünen Guagua sitzend auf dem Weg nach La Laguna wieder, mehr auf der Suche nach meinem Teegeschäft, von denen es nur zwei auf der Insel gibt, als nach dem Altenheim, wo, der jetzt hunderteinjährige, Julio Baute, el Portereo, in seiner Pförtnerloge sitzt, sich die Vuelta im Fernsehen ansieht und darauf achtet, dass sich die dementen Alten nicht durch die Tür schmuggeln.

    Von den vielen Eindrücken der Insel benebelt gelang es mir zuerst nicht, die zahlreichen, von Inga-Maria Mahlke entworfenen Puzzleteilchen zusammenzufügen, auch weil das Puzzle fragmentarisch ist und die Autorin zudem mit ihrer Geschichte am 9. Juli 2015 um 14.02 Uhr beginnt und in den ersten Minuten des Jahres 1920 endet.
    Deshalb habe ich die Lektüre erst in Deutschland fortgesetzt und sie am Silvesterabend 2020 beendet.

    "Archipel" erzählt die Geschichte von drei Familien; den aristokratischen Bernadottes, Nachkömmlinge von Kolonialherren, die die Falange gründeten; die Bautes, die für die Mittelschicht und für die Sozialisten stehen sowie die Frauen der Morales aus der Unterschicht, die sich eine Moral nicht leisten können.

    Ich kenne den Norden Teneriffas gut. Wenn Mahlke den kanarischen "Gofio" erwähnt, hatte ich sofort seinen Geruch in der Nase, höre auch das Quietschen der "Tranvía" in La Laguna.
    Trotzdem lieferte mir die Schriftstellerin so viele neue Informationen über den "Archipel", dass ich sie einerseits kaum fassen kann und andererseits schockiert bin.

    Zu Letzterem gehören die Salones de Faifes, faschistische Konzentrationslager in Santa Cruz. Oder, dass das Barranco Santos in den Cañadas ein Massengrab ist.

    Vor dem Lesen des Buches hatte ich nicht gewusst, dass die Briten größeres Interesse an den Kanaren hatten als die Spanier, denen Sahara Occidental wichtiger war. Natürlich hatte ich von Francisco Franco y Bahamonde gehört, wusste, dass er von 1939 bis 1975 Diktator Spaniens war. Aber, dass er Teneriffa unter anderem auch deshalb mied, weil das einzige Jagdgut dort Kaninchen sind, war mir unbekannt. Den Namen "Jose Antonio Primo de Rivera" hatte ich noch nie vernommen und deshalb nicht um seine Bedeutung für die Falange gewusst.

    Wie Inga-Maria Mahlke in einem Interview sagte, spiegelt Teneriffa als Insel das Weltgeschehen "en miniature" ab.
    Das leuchtet ein! Trotzdem finde ich es merkwürdig, dass sie, die auf der Insel aufgewachsen ist und so mit ihr und ihrer Sprache verwachsen ist, ihren Roman nur in deutscher Sprache geschrieben hat.
    Warum gibt es keine spanische Übersetzung von einem Buch mit dem Titel "Archipel"?

    Meine Erklärung ist, dass die Autorin den deutschen Lesern einen Spiegel vorhalten möchte; ihnen ihre Gegenwart mit Hilfe ihrer faschistischen Vergangenheit erklären möchte.

    Nicht nur dafür möchte ich ihr herzlich danken, sondern auch dafür, dass das erste Kapitel des Buches die Überschrift "San Borodón" trägt. Jedoch musste ich feststellen, dass damit nicht jene magische Insel im Westen gemeint ist, sondern eine neue, künstliche Insel.

    "Neu, durch und durch neu, ... Nicht von der Zeit deformiert, zurechtgerückt, geschliffen. Nicht mit Geschichte behangen, ... Keine Verwerfungen, aufgestautes Geröll, verkrustete Strukturen unter einer nur mit Mühe glattgezogenen Oberfläche."

    Ein Personenregister befindet sich am Anfang des Romans, im Glossar erklärt die Autorin die spanischen und kanarischen Begriffe, auch die ursprüngliche Bedeutung von San Borodón.
    Folgendes Gedicht schrieb ich hundert Jahre nach der Geburt von Julio Baute:

    San Borondón

    San Borondón
    Es el corazón
    Del islas ochos
    Trasnochos
    Tenerife la cabeza
    Alegría y tristeza
    El Hierro
    Los pies atierro
    Quatro cinco seis y siete
    Un grande zaguanete

    Dentro del nieblas
    Despueblas
    La isla magica
    Lo significa
    La veràs
    Quizàs
    Al solsticio
    El mìstico patricio
    Navidad
    Una visionad

     Vera Seidl 

     

  17. Cover des Buches Das zweite Leben des Señor Castro (ISBN: 9783404177660)
    Jordi Sierra i Fabra

    Das zweite Leben des Señor Castro

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Lia48
    INHALT:
    Spanien, 1977: Franco ist nun seit mehr als 1 1/2 Jahren tot und die Diktatur zu Ende. Überall wird Wahlkampf betrieben. Es ist die Zeit des Umbruchs - die Demokratie zieht in das Land.
    Mittlerweile wurde die Kommunistische Partei legalisiert, weshalb viele Menschen nach Spanien zurückkehren.

    So auch der 61-jährige Rogelio Castro, der von allen für tot gehalten wird. Schließlich wurde er vor 40 Jahren im Krieg erschossen!
    Die Augen werden deshalb groß, als der mittlerweile stattlich gewordene Mann, gemeinsam mit seiner Familie in sein kleines Dorf zurückkehrt.
    Doch was ist damals tatsächlich geschehen?
    Und wer hat ihn verraten?
    Die Dorfbewohner stehen Kopf...


    MEINUNG:

    In diesem Buch stehen die Geschichte Spaniens vom Bürgerkrieg bis zum Beginn der Demokratie sowie die Beziehungen zwischen den Dorfbewohnern im Fokus.
    Deshalb ist es ein eher ruhiges Buch mit wenig Handlung.
    Die geschichtlichen Aspekte werden auch für den Laien sehr verständlich erklärt, was mich persönlich begeistert hat! Zudem wurde die spanische Geschichte wunderbar mit der Handlung des Buches verknüpft, so dass es auf mich alles andere als trocken wirkte. Ich mag es, wenn man ganz nebenbei beim Lesen ein Stück Geschichte für sich mitnehmen kann!
    Auch das spanische Flair kam bei mir an, das Cover passt wunderbar und die Namen empfand ich als passend gewählt.
    Das Buch wird aus recht vielen Perspektiven erzählt und es tauchen auch so einige Personen auf. Mir persönlich hat es aber geholfen, dass ich mir ein Namensregister angelegt habe.
    Durch die vielen verschiedenen Blickwinkel erfährt man viel über die Menschen im Dorf und mit der Zeit wirkt die Geschichte dadurch auch rund und durchdacht.
    Durch die vielen Wechsel in der Perspektive bin ich allerdings mit den Figuren kaum warm geworden, sie wirkten auf mich zu distanziert und bei mir kamen nur wenige Emotionen an. Erst gegen Ende konnte ich mich zumindest mit Rogelio anfreunden.
    Dadurch, dass recht wenig passierte, fehlte mir hier und da die Spannung und es kamen immer wieder Längen auf.
    Leider wirkte der Inhalt recht vorhersehbar auf mich. Trotzdem empfand ich den Schlussteil als gelungen.
    Des Weiteren ist der Schreibstil recht einfach gehalten, lässt sich aber flüssig lesen. Meinetwegen hätte er gerne noch etwas mehr Charakter haben dürfen.

    FAZIT: Ein eher ruhiges Buch mit der gut verständlich dargestellten Geschichte Spaniens. Jedoch blieben mir die zahlreichen Figuren durch die häufigen Wechsel in der Perspektive zu distanziert. 3-3,5/5 Sterne!

  18. Cover des Buches Der Fall von Madrid (ISBN: 9783888979224)
    Rafael Chirbes

    Der Fall von Madrid

     (11)
    Aktuelle Rezension von: Aischa

    Rafael Chirbes lässt den zweiten Roman seiner Spanien-Trilogie an nur einem Tag spielen, am 19. November 1975, dem Tag vor Francos Tod. Der Plot knüpft ein lockeres Netz aus einer unübersehbaren Zahl von Madrilenen. Da ist der 75jährige Geschäftsmann, durch Beziehungen und unsaubere Deals äußerst gut durch die Diktatur gekommen, sein Freund, der als Chef der Geheimpolizei das Ende des Generalissimos fürchtet, die kunstinteressierte, oberflächliche Industriellengattin, revolutionäre Studentinnen und Studenten, abgehängte Arbeiter und viele andere mehr. 

    Leider übernimmt sich Chirbes hier etwas, die schiere Anzahl an Personen verwirrt, und einige Figuren geraten zu stereotyp und plakativ, sie vermochten mich nicht zu berühren oder steapazierten meine Geduld zu sehr, etwa der Sohn aus reichem Haus, der weder weiß, was er ist, noch was er sein will.

    Atmosphärisch hingegen ist der Roman gelungen, die düster-pessimistische Stimmung, die große Unsicherheit darüber, was nach dem Ende des jahrzehntelang alles beherrschenden Diktators folgend mag, ist präzise eingefangen, sprachlich ist Chirbes einfach top.

  19. Cover des Buches Wie ein Stein im Geröll (ISBN: 9783453361461)
    Maria Barbal

    Wie ein Stein im Geröll

     (70)
    Aktuelle Rezension von: Manuela_Waldmeier

    Dieses Buch erzählt die Geschichte von Conxa, welche früh ihr Elternhaus verlassen musste um bei Onkel und Tante zu leben, welche keine eigenen Kinder haben. Das Buch bleibt sich von Anfang bis Ende treu , es gibt wenige höhen und tiefen was den Schreibstil angeht und lässt sich flüssig lesen. Es erzählt die Geschichte eines langen Lebens , der Abnabelung von zu Hause, eigenen Kindern und Enkeln so wie dem unausweichlichen Tod welcher Conxa in ihrem Leben nicht fern bleibt.  Wie ein einzelner Stein im Geröll ist jeder in irgendeiner Weise , so auch Conxa. Fazit: Eine Lebensgeschichte die erzählt wurde weil sie erzählt werden musste und die den Leser an ein oder anderer Stelle durchaus zum Nachdenken anregt . 

  20. Cover des Buches Töchter des Schweigens (ISBN: 9783492311250)
    Elia Barceló

    Töchter des Schweigens

     (71)
    Aktuelle Rezension von: samo
    Schon die Leseprobe hat mich in seinen Bann gezogen und ich hoffte, dass dies auch das ganze Buch über so bleiben würde - und ich wurde nicht enttäuscht.

    Sieben Freundinnen treffen sich nach über dreißig Jahren wieder und werden gezwungen das aufzuarbeiten was sie seit 1974 zu vergessen versuchen. Nach und nach werden die Geheimnisse der Freundinnen aufgedeckt bis hin zu dem großen Geheimnis, das alle sieben betrifft. Was mir sehr gut gefallen hat war die Vielschichtigkeit des Buches, denn es stand nicht nur der Mordfall im Mittelpunkt, sondern auch die Geschichte Spaniens zu Zeiten Francos, das Erwachsenwerden (und das Erwachsensein), sowie auch religiöse und psychologische Aspekte, aber auch die Probleme die jeden einzelnen betreffen können. Die Spannung steigerte sich bis zum Ende hin, als man erfuhr was im Sommer 1974 wirklich geschah. Doch als ich die letzte Seite des Buches umblätterte fragte ich mich: Wer hat denn jetzt aber Lena umgebracht??? Möglicherweise habe ich es vor lauter Neugierde was denn 1974 geschehen ist einfach überlesen, vielleicht wird es aber auch wirklich nicht deutlich.

    Der Schreibstil von Barceló ist flüssig und beschwört Bilder vor dem inneren Auge herauf. Man fühlt sich richtig in das Geschehen hineinversetzt und leidet mit den sieben Freundinnen.

    Die Wiener Zeitung schrieb "Elia Barceló muss den vergleich mit den Werken von Carlos Ruiz Zafón nicht scheuen" und hier muss ich ganz deutlich zustimmen, denn meiner Meinung nach ist dieses Buch ein Meisterwerk.
  21. Cover des Buches Intervention (ISBN: 9783596196623)
    Jonathan Freedland

    Intervention

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Buecherspiegel
    Der Thriller von Jonathan Freedland „Intervention“ hat es in sich. Die in der Zeit 1936 und 1940 spielende Geschichte besticht durch seine vielen belegten Zitate und Begebenheiten dieser Kriegsjahre.

    Aber nun erst mal zum Inhalt. Ein während des Spanienkrieges schwer verwundeter Wissenschaftler aus Oxford vermisst Frau und Kind. Wo sind sie hin, hat sie ihn wirklich verlassen? Und warum? Fiel sie einem Verbrechen zum Opfer? Aber warum hinterlässt sie einen Brief mit den einzigen drei Worten „Ich liebe Dich“? James Zennor, Wissenschaftler und ehemaliger Teilnehmer bei der alternativen Olympiade in Spanien, versucht alles, um seine Frau und seinen Sohn wiederzufinden. Zennor, der durch sein Kriegstrauma und seine nicht mehr voll einsetzbaren Schulter Dienstuntauglich ist, macht sich Vorwürfe, dass er durch sein Verhalten Frau und Sohn vertrieben haben könnte. Doch wo sind sie? Für ihn kommt es gar nicht infrage, England zu verlassen, wo doch die Truppen Hitlers vor der Tür stehen und er nicht mehr als Soldat dagegen ankämpfen kann. Je verzweifelter er sucht, umso näher kommt er Geheimnissen auf die Spur, die er sich nicht im Traum vorstellen konnte. Als er erfährt, dass um ihn herum eine Intrige gesponnen wurde, damit seine Familie von ihm fortkommt, macht er sich auf den Weg, sie zu finden. Für die damalige Zeit sehr schnell, ist er dann dennoch auf einem der letzten Schiffe Richtung Amerika, dem eigentlich verbündeten jungen Bruder Englands, der doch hoffentlich bald eingreifen wird, um England und den Rest der westlichen Welt im Krieg gegen Hitler zu unterstützen, oder? Und so findet er sich plötzlich in Yale wieder, der Eliteuniversität mit vielen Geheimbünden und ebensolchen Gedankenwelten.
    Der Autor nutzt viele Informationen der damaligen Zeit, verbindet die traumatischen Veränderungen, die einem Mensch widerfahren, um einen sehr spannenden Thriller zu schreiben. Absolut lesenswert!

  22. Cover des Buches Pablo Casals Licht und Schatten auf einem langen Weg (ISBN: 9783596214211)
  23. Cover des Buches Der Tanz der Freiheit (ISBN: 9783426198339)
    Dave Boling

    Der Tanz der Freiheit

     (5)
    Aktuelle Rezension von: louella2209

    Miren – so heißt Miguel Navarros große Liebe, die ihm 1935 im baskischen Guernica begegnet.

    Miren, das ist auch der Name einer Seife, die die junge Tänzerin benutzt. Miguel liebt ihren Geruch, der Duft nährt seine Liebe jeden Tag, und fast meint man, die Seife schütze das Paar vor dem Unheil der Welt. Doch was wird aus ihrem Glück, als Zerstörung und Tod über die Stadt hereinbrechen.


    Der Leser begleitet die Familie Navarro durch die Wirren des Krieges. Zugegeben der Anfang gestaltet sich etwas zäh und schleppend, werden die einzelnen Familienmitglieder doch sehr ausschweifend durchleuchtet. Es lohnt sich dennoch durchzuhalten. Denn schon im zweiten Teil des Buch entführt Dave Boling den Leser durch einen kulturellen Streifzug durch das Baskenland, wunderschöne Landschaften, kulinarische Kostbarkeiten und exotische Düfte.

    Der Fokus liegt jedoch auf dem Konflikt zwischen den Basken und Spanier, dessen Ausmaß der Autor im Verlauf der Handlung eindrucksvoll schildert.


    „Deshalb kommt Justo her, um zuzuhören. Die Sprache war ohnehin immer der wichtigste Akt der Separation, denn den Worten sind sie stärker verbunden als dem Land. Da nichts auf den Landkarten ihre Existenz widerspiegelt, entspricht der Umfang ihres „Landes“ der Reichweite ihrer Sprache. Aber wie die Tänze, die Flagge und die Feste, so sind auch die Worte verboten, und ein auf „Baskisch“ geflüstertes Gebet ist so illegal wie der Ruf zu den Waffen auf einem öffentlichen Platz“ Zitat S.16


    Die Handlung dieses Romans ist im Zeitraum von 1893-1941 angesiedelt, eine längst vergangene Zeit möchte man meinen und dennoch ist die Unterdrückung einzelner Kulturen und Bevölkerungsgruppen auch heute noch ein hochbrisantes Thema. Man muss zwar eine klare Linie ziehen zwischen Fiktion und historischen Fakten, trotzdem geht einem die Liebesgeschichte zwischen Miguel und Miren sehr nahe, müssen sie doch ihre wahre Herkunft ständig verstecken.


    Der sprachliche Stil des Autors ist ein literarischer Leckerbissen, wenn auch keine leichte Kost. Er beschreibt die Schrecken des Krieges und der Verfolgung mit beeindruckender Intensität, um im nächsten Atemzug die Schönheiten der Liebe und des Lebens aufzuzeigen.


    4 Sterne und eine Empfehlung für Freunde von anspruchsvollen historischen Romanen.

  24. Cover des Buches Die schöne Schrift (ISBN: 9783888979071)
    Rafael Chirbes

    Die schöne Schrift

     (11)
    Aktuelle Rezension von: Melidi10

    Eine wirklich schöne Geschichte über das Leben und das Leid einer Mutter nach dem spanischen Bürgerkrieg.
    Ana schreibt einen Brief an ihren Sohn, in dem sie ihm über die Zeiten vor und nach seiner Geburt berichtet. Das Frauenbild das damals herrschte und die Repression kommen in der Geschichte sehr gut zu Geltung und man kann sehr leicht mit Ana mitfühlen und versteht ihren Kummer und Leid, zu mal sie immer mehr Menschen, aber auch Vertrauen verliert.

    Mir hat am meisten die Darstellung der damaligen Zeiten sehr gut gefallen, man hat einen sehr guten Einblick auf die Hungersnot und die Unterdrückungen bekommen, ebenso wie es für einen Republikaner zu der Zeit mit der Macht Francos umzugehen.

    Es ist ein Kreislauf der dargestellt ist, was ebenso den Kreislauf des Lebens widerspiegelt.

    Ich liebe diese Geschichte aufgrund der Gefühle die Ana uns mitteilt und auch die Bedeutung, was letztendlich 'die schöne Schift' zu bedeuten hatte und die eigentliche Wertung die darin liegt. 

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