Bücher mit dem Tag "frankfurter buchmesse"

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14 Bücher

  1. Cover des Buches Die Rache der Hurenkönigin (ISBN: 9783548286037)
    Ursula Neeb

    Die Rache der Hurenkönigin

     (33)
    Aktuelle Rezension von: DANTE
    Frankfurt 1522. Ursel und Bernhard besuchen die Herbstmesse. Sie beabsichtigen eine Kriminalchronik zu veröffentlichen und haben zu diesem Zweck einen Termin beim Verleger. Auf dem Weg zum vereinbarten Treffpunkt geraten sie in einen Aufruhr zwischen Katholiken und Lutheranern. Als kurz darauf zwei Frauen von Lutheranern ermordet aufgefunden werden und auch Bernhards schwangere Nichte verschwunden ist beginnt Ursel zu ermitteln.  

    Dank des flüssigen und bildhaften Erzählstils findet man sich, wie auch bei den Vorgängerromanen, im Handumdrehen mitten in der Geschichte wieder. So hat man das Vergnügen, die beiden sympathischen Protagonisten Ursel und Bernhard bei ihren Ermittlungen zu begleiten und nebenbei noch einiges über die damaligen Konflikte zwischen Katholiken und Lutheranern zu erfahren. Ein absolutes Lesevergnügen! 
  2. Cover des Buches Ich hatte 3000 Frauen (ISBN: 9783462041040)
    Harald Schmidt

    Ich hatte 3000 Frauen

     (13)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Dirty Harrys Focus-Kolumnen ohne die doofe Zeitschrift, mit den bekannten Themen Geldanlage, Politik, Hochkultur und Bahnfahren.
  3. Cover des Buches Mein deutsches Dschungelbuch (ISBN: 9783442459452)
    Wladimir Kaminer

    Mein deutsches Dschungelbuch

     (114)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Wladi schildert seine erste Lesereise im Anschluß an "Russendisko" und berichtet humorvoll und pointiert über das,. was er in der provinz erlebt hat. Das Ganze ist subjektiv von seinem Standpunkt aus geschrieben, und ihninteressiern eher die persönlichen Eindrücke als die Stadtgeschichte o.ä. Der Leser staunt, grinst und wünscht sich, daß W.K. auch seine eigene Stadt besucht hätte.
  4. Cover des Buches Feuernacht (ISBN: 9783596188703)
    Yrsa Sigurdardottir

    Feuernacht

     (109)
    Aktuelle Rezension von: Blintschik
    In einem Heim sterben fünf Menschen bei einem Brand. Der einzige Überlebende, ein junger Mann mit Down-Syndrom, wied dafür verantwortlich gemacht. Jedoch bekommt Dora Hinweise, dass die Ermittlungen nicht ganz korrekt abgelaufen sind und forscht selbst nach.

    Man kann das Buch sowohl mit als auch ohne Vorkenntnisse lesen und kommt schnell in die Geschichte rein.

    Der Fall ist richtig spannend und gleich im ersten Kapitel kommt richtige Gänsehautstimmung auf. Ich finde es sehr interessant wie eine gruselige Stimmung geschaffen wird, die den Kriminalfall noch außergewöhnlicher macht. Aber auch der Fall an sich wird von Seite zu Seite interessanter und man kann als Leser perfekt mitgrübeln.

    Außerdem werden auch in diesem Teil der Krimireihe wichtige Themen angesprochen und Kritik an der Gesellschaft geübt. Ich fand es sehr informativ mehr über Menschen mit Behinderung zu lesen und ihre Situation in Heimen und wie sie ihr Leben in der heutigen Gesellschaft leben.

    Das Ganze wird hier und da von privaten Dingen der Protagonistin aufgelockert, die manchmal sogar lustig sind und die Charaktere sehr sympathisch macht.

    Zusammengefasst ist dies ein sehr spannender und atmosphärischer Krimi, der nicht langweilig wird. Die Ansprache von bestimmten Themen und die Einbindung in den Kriminalfall sind wirklich gut gelungen und machen die Krimis der Autorin sehr wertvoll und lesenswert.
  5. Cover des Buches Die Schwestern vom Ku'damm: Wunderbare Zeiten (ISBN: 9783499291722)
    Brigitte Riebe

    Die Schwestern vom Ku'damm: Wunderbare Zeiten

     (141)
    Aktuelle Rezension von: Natalie_Güsgen

    Manchmal muss man das Leben tanzen. Dies ist der ergreifende zweite Teil über die Familie Thalheim , Der mich schon in den ersten Seiten ,wieder in seinen Bann zog. Es gab überhaupt keine Probleme ,wieder in die Handlung hineinzukommen. Quer durch Berlin der 50‘ziger Jahre, warten so manche Höhen und Tiefen auf die 5 Geschwister. Ich kann es kaum erwarten den Abschluss dieser fantastischen Triologie zu genießen.

  6. Cover des Buches Mein bist du (ISBN: 9783404169337)
    Luke Delaney

    Mein bist du

     (87)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Sean Corrigan ist ein Detektiv und wird an einen Tatort gerufen. Ein junger Mann wurde ermordet und die Ermittlungen führen den Detektiv in finstere Kreise und es soll nicht das letzte Opfer bleiben. Bald gibt es einen Verdächtigen, aber ist er wirklich der furchtbare Täter? Wer lügt eigentlich und wer sagt noch die Wahrheit? Die Lebensumstände des Detektivs sind alles andere als schön und sein Lebensweg würde ihn selbst als Täter in Frage kommen lassen. Wer spricht noch die Wahrheit?
    Luke Delaney war selbst Ermittler. Er hat einen spannenden, gruseligen, großartigen Thriller verfasst.

  7. Cover des Buches Eis (ISBN: 9783442483174)
    Ulla-Lena Lundberg

    Eis

     (63)
    Aktuelle Rezension von: elmidi

    Was für ein tolles Buch! 

    Wer Action braucht und atemlose Cliffhanger am Ende jeden Kapitels ist hier falsch!

    Hier sind es die Worte, die in aller Langsamkeit und Gründlichkeit das Bild einer grandiosen Landschaft auf den Örar-Inseln malen. Hier tritt der junge Pfarrer Kummel mit seiner Frau und einer Tochter seine erste Pfarrersstelle an. Seine Frömmigkeit trifft auf Antworten in dieser Landschaft, er findet die richtigen Worte und das richtige Verständnis für die BewohnerInnen dieser Inseln, die ihn schließlich in ihr Herz schließen. Aber nichts bleibt so, wie es ist, ganz unvorhergesehen wendet sich das Leben radikal.

    Fürs Lesen sollte man Zeit mitbringen und die richtigen Schwingungen, vielleicht auch nicht kirchenfeindlich sein, am besten sogar evangelisch. Aber dann findet man in diesem Buch einen wahren Schatz an Gedanken und Bildern, die einem ein Lächeln ins Gesicht zaubern, aber auch genausogut Tränen.

  8. Cover des Buches Abgründe (ISBN: 9783404189199)
    Arnaldur Indriðason

    Abgründe

     (97)
    Aktuelle Rezension von: Chiarra

    Bei dieser Krimiserie des Autors gefällt mir persönlich sehr, dass die Bücher der Serie aus den unterschiedlichen Perspektiven der Ermittler erzählt wird. Als "Serienkrimi-Fan" erfährt man so in den einzelnen Krimis immer eine Menge zu dieser jeweiligen Person. Hier ist Erlendur weiterhin im Urlaub und es geht hauptsächlich um Sigurdur Oli.

    Aufgrund des hohen Spannungsbogen habe ich das Buch fast ein einem Rutsch gelesen. Bin schon neugierig auf das nächste Buch der Serie!

    Gelesen und bewertet 24.09.2022

  9. Cover des Buches Tintenfass. H.31 (ISBN: 9783257220315)
  10. Cover des Buches Die Sterblichen (ISBN: 9783446262775)
    Yiyun Li

    Die Sterblichen

     (23)
    Aktuelle Rezension von: Gruenente

    Es ist Frühlingsanfang in einer chinesischen Provinzstadt im Jahre 1979. Eigentlich eine schöne Zeit. Shan, Tochter von Lehrer Gu und seiner Frau soll heute hingerichtet werden.

    Shan war eigentlich eine sehr linientreue Jugendliche. Doch später entwickelte sie sich zur „unbußfertigen Konterrevolutionärin“. 10 Jahre Gefängnis liegen schon hinter ihr, mit einem erneuten Verfahren wurde die Todesstrafe verhängt. Lehrer Gu muss sogar die Kugel, die das Leben der einzigen Tochter beendet aus eigener Tasche zahlen.

    Trauer, Abschied und sogar eine Beerdigung sind verboten. Stattdessen gibt es z.B. eine „Denunziationszeremonie“, in der die Delinquentin dem Volk präsentiert wird.

    Total grotesk! Vor allem, da die Taten, die Shan während der Linientreue verübte, nach unseren Maßstäben wesentlich schlimmer waren. So hat sie z.B. eine Schwangere getreten. Das Kind, das danach geboren wurde, Nini, war verkrüppelt. Heute lebt Nini, inzwischen 12 Jahre alt, mit ihren vielen jüngeren Schwestern und den Eltern beengt in einer kleinen Wohnung und ist dort die Magd für alle.

    Weitere Hauptpersonen sind die Rundfunksprecherin Kai, das Müllsammlerehepaar Hua, der einfältig wirkende Bashi und der kleine Tong, des einziger Freund sein kleiner Hund Ohr ist.

    Alle leben in einer kleinen Stadt, in einer entlegenen chinesischen Provinz. Und alle Schicksale werden in dem Buch fein miteinander verknüpft.

    Kai, mit einem hochgestellten, sie verehrenden Mann, verheiratet, langweilt sich und sucht die Nähe zu antikommunistischen Vereinigungen.

    Das Ehepaar Hua lebte lange Zeit auf der Straße und sammelte neben Müll auch Kinder auf, die oft als Säugling (natürlich alles Mädchen) auf der Straße abgelegt wurden. 

    Bashi, der Sohn eines Helden, und als solcher ein gutes Leben genießend ohne arbeiten zu müssen, ist eine Art einfältiger Philosoph, und möchte unbedingt mal ein nacktes Mädchen sehen.

    Während Tong, der auf dem Land bei seinen Großeltern aufwuchs, seit einiger Zeit bei seinen Eltern lebt um die Schule besuchen zu können. Im Stadtleben gibt ihm nur sein Hund Ohr Geborgenheit. Doch Ohr verschwindet eines Tages. Auf der Suche nach dem Hund begegnet Tong Bashi, folgt ihm zu einer Versammlung und verändert dadurch sein ganzes Leben.

    Alle Protagonisten kreuzen die gegenseitigen Lebenswege.

    Es gibt immer wieder sehr poetische Passagen, doch meistens ist das Buch eher hart und unprätentiös. Das geschilderte Leben ist für uns Westler unvorstellbar. Manchmal gilt das auch für die Protagonisten selbst:

    Es handelt sich um eines dieser Bücher, bei denen ich dauernd denke: man, was habe ich es gut!

    Alles sehr tragisch und grausam. Trotzdem blitzt auch immer wieder Humor auf.

    Zum Beispiel in dieser Beschreibung eines Restaurants:

    Die Gerichte waren fettig, stark gewürzt und überteuert, wie es von Restaurants erwartet wurde.

    Geht es eigentlich fast allen in diesem Buch schlecht, so gibt es eine Gruppe, die am schlimmsten dran ist. Mal wieder die Frauen. Sie sind die Rechtlosen unter den Unterdrückten. Nach außen herrscht zwar Emanzipation. In den Familien werden die Frauen weiterhin wie Sklaven behandelt und lassen sich das wie selbstverständlich gefallen.

    Dieses Buch ist bittersüß. Bitter, wegen der Unglaublichkeit der Vorgänge. Süß, weil es doch immer wieder Menschlichkeit, Liebe und Poesie gibt.

    Ausführlicher hier:
    http://leckerekekse.de/wordpress/die-sterblichen/
  11. Cover des Buches Die Gottespartitur (ISBN: 9783833310249)
    Edgar Rai

    Die Gottespartitur

     (32)
    Aktuelle Rezension von: IraWira
    Ich war hellauf begeistert, als ich "Die Gottespartitur" las, die ich dann auch in Windesweile durchlas - um im Zuklappen dann festzustellen, dass mir letztlich Handlung fehlte. Irgendwie fehlte mir das Highlight, der wirkliche Höhepunkt. Das dramatischste Ereignis des Buches wird innerhalb weniger Seiten fast nebenbei abgehakt und beschert zumindest mir dann auch noch ein etwas unbefriedigendes Ende.
    Aber einmal zurück zum Anfang des Buches - Gabriel, der Protagonist, ist wahrlich kein Sympathieträger mit seiner stets gereizten und unverbindlichen Art, auch wenn man ihn im Laufe des Buches immer besser kennenlernt und viel zu gut versteht, warum er so geworden ist, wie er ist.
    Seine Assistentin Leonore hingegen ist sein Fels in der Brandung, sie sorgt für ihn, sie sorgt sich um ihn und nebenbei ist sie offensichtlich auch noch eine liebenswerte und sympathische Persönlichkeit, die viel Eindruck auf die Männer in ihrer Umgebung macht. Leonore hält alles am Laufen, sie ist der Ausgleich zu Gabriels Art und unterstützt ihn, wo sie nur kann.

    Ich war von Anfang an begeistert von der wunderschönen Sprache und dem Schreibstil des Autors, die für mich auch den Hauptreiz dieses Buches ausmachen. Es findet viel innere Handlung statt und manche Dinge, die im Zuge des Romans angesprochen werden, insbesondere die Erinnerungen Gabriels an seine Kindheit/Jugend im Internat lassen den Leser fassungslos zusammenzucken und wütend werden, aber mir fehlte trotz der vielfältigen Handlungsstränge, die das Buch umreisst, manches Mal einfach eine äußere Handlung, die die innere insbesondere im Hinblick auf Gabriel widerspiegelt. Einiges von der äußeren Handlung hingegen, die dann stattfand, empfand ich als irritierend, weil es für mich aus dem Nichts kam.
    Für mein Empfinden bleiben letztlich doch auch noch zu viele Fragen offen, auch wenn ich mich nach einiger Zeit mit dem Ende des Buches ausgesöhnt hatte.

    Alles in allem, gerade durch diese zwiespältigen Gefühle, die das Buch in mir hervorgerufen hat, kann ich es empfehlen, es besticht ganz klar durch den wunderbaren Schreibstil und die plastische Weise, in der alles dargestellt wird und bringt den Leser zum Nachdenken. Kein alltäglcihes Buch, aber ein schönes.
  12. Cover des Buches BACKSTAGE (ISBN: 9783000433382)
  13. Cover des Buches Karambolagen (ISBN: 9783548364940)
    Hellmuth Karasek

    Karambolagen

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Peter_Waldbauer

    Das ideenärmste Buch, das man sich vorstellen kann. Karasek zählt einfach alle prominenten Namen auf, die er in seinem Journalistenleben kurz gestreift hatte. Billy Wilder, über den er eine Biographie geschrieben hatte, gleich dreimal. Steven Spielberg, Günter Grass (zweimal), Peter Handke, Friedrich Dürrenmatt, Heinz Rühmann, Romy Schneider, Marlene Dietrich, Wolf Biermann, Helmut Kohl und andere.

    Aggressives Namedropping, getragen von Geltungsbedürfnis, denn die kurzen Essays von zwei, drei Seiten sind an Banalität kaum zu überbieten. Zwei Fälle seien hierfür exemplarisch gewählt.

    Seine Begegnung mit Brigitte Bardot beschränkte sich darauf, dass er sie, den Wunschtraum seiner Jugend, beim Urlaub in St. Tropez einmal am Strand von weitem gesehen habe. Von weitem!

    Laut Karasek habe B.B. ihm zugenickt und gelächelt. Oder hat Karasek sich dies nur eingebildet? Haben zwanzig Jahre die Erinnerung womöglich verklärt?

    Karasek schlief auch nicht im Bett von Marilyn Monroe, wie er in der Kapitelüberschrift suggeriert. (Schon gar nicht gleichzeitig mit ihr, wie mancher Leser vielleicht vermuten könnte.)

    Karasek übernachtete in einer luxuriösen Bungalowsuite des Beverly Hills Hotel. Die Monroe „soll“ dort vor sechsundzwanzig Jahre auch übernachtet haben. Ob es genau die gleiche Suite-Nummer war, ist ebenso wenig bewiesen, wie die Frage, ob Maryiln Monroe in demselben Bett schlief wie Karasek.

    Die Monroe könnte zwar im Hotel abgestiegen sein, aber woanders geschlafen haben. Oder das Bett könnte in den sechsundzwanzig Jahren ausgetauscht worden sein.

    Zum Thema Bett berichtet Karasek noch stolz, er habe beim Dreh von Regisseur Woody Allen zusehen dürfen. Natürlich „eine sehr intime Szene, wo eine Frau und ein Mann miteinander ins Bett gingen“. Besagte Szene habe Woody Allen dann aber später aus dem fertigen Film herausgeschnitten, bedauert Karasek.

    Und erst sein Schreibstil. Kein verrissener Autor des Literarischen Quartetts könnte jemals so schlecht formulieren wie Karasek. Sehen Sie sich einmal diesen Satz an (Seite 91, im Kapitel über Peter Handke, es ging um eine Tagung der Gruppe 47):

    „Ich war erst zum zweiten Mal dabei und noch nicht so eingeschliffen in den Chor des als Regen über die Autoren nach der Lesung niederprasselnden Kritiker-Parlandos.“

    Wo war bloß der Lekor?

    „...in den Chor des als Regen über die Autoren nach der Lesung...“

    Wieviele Substantive (nur durch Präpositionen getrennt) will Karasek denn noch aneinanderreihen?

     Schließen wir mit den Worten von Elke Heidenreich. Die frühere Moderatorin der ZDF-Büchersendung Lesen wurde im Focus gefragt, ob sie sich vorstellen könne, Hellmuth Karasek in ihre Sendung einzuladen.
    „Nee“, antwortete sie.
    Focus: „Warum nicht?“
    Heidenreich: „Da hatten wir ja nun genug davon, all die Jahre. Das reicht erst mal.“

  14. Cover des Buches Im Schatten des Vogels (ISBN: 9783423142816)
    Kristín Steinsdóttir

    Im Schatten des Vogels

     (12)
    Aktuelle Rezension von: Wortklauber
    Pálina Jónsdóttir wächst Ende des 19. Jahrhunderts in Islands abgeschiedenem Osten auf. Als Tochter des Gemeindevorstehers lebt sie isoliert in dem kleinen Ort auf dem elterlichen Hof, der am Fuße eines mächtigen Gletschers liegt. Der Berg, das Meer, die Gletscherflüsse, über die keine Brücken führen, begrenzen ihre enge Welt. Sie ist das Lieblingskind ihres Vaters, den sie ihrerseits vergöttert. Allerdings bleibt ihr nicht verborgen, dass dieser Mann ihrer Mutter großen Kummer bereitet, denn er ist ihr oft untreu und hat Kinder mit vielen verschiedenen Frauen, die teilweise auch auf dem Hof aufwachsen. Als junge Frau verliebt sie sich in Sveinn und schmiedet mit ihm Zukunftspläne. Jedoch ist er an der Schwindsucht erkrankt und schon allein deshalb kein Mann, wie ihn sich ihr Vater für sie wünscht. Folglich hintertreibt er die Verbindung und schickt Pálina und eine ihrer Schwestern nach Reykjavík auf die Mädchenschule. Pálina ist dort sehr unglücklich und erfährt zum ersten Mal größere Auswirkungen einer Geisteskrankheit, die offenbar in ihr steckt. Wieder zurück im Osten gibt sie dem Werben des Tischlers Vigfús nach, heiratet ihn und bekommt mit den Jahren eine ganze Schar Kinder mit ihm. Das Leben auf dem – nun eigenen – Hof verläuft in vorgezeichneten Bahnen. Allein das Spiel auf einer Orgel, die ihr der Vater geschenkt hat, und das Schneidern von Kleidern reißt sie ein wenig aus dem alltäglichen Trott. Bald droht ihr die Arbeit jedoch über den Kopf zu wachsen, dennoch wehrt sie sich mit Händen und Füßen gegen Mägde auf dem Hof. Mit der Zeit ist ihre Krankheit nicht mehr zu übersehen. Die Nachbarn meiden sie, haben Angst vor ihr. Ihre Kinder werden gehänselt und ausgegrenzt. Ihre Familie ist besorgt um sie und bemüht sich, ihr alle nur irgend mögliche Hilfe angedeihen zu lassen, trotzdem sie die Krankheit Pálinas oft bis an den Rand der eigenen Kräfte führt. Zudem sind die Mittel und Wege, eine Geisteskrankheit zu behandeln, zu dieser Zeit noch besonders begrenzt. Der Roman ist in der Ich-Form und in der Gegenwart erzählt. Das wirft naturgemäß einige Schwierigkeiten auf: Eine geisteskranke Ich-Erzählerin – wie soll diese denn überhaupt in der Lage sein, ein klares Bild zu liefern?! Der Roman umfasst eine große Zeitspanne, beinahe ein ganzes Leben. Das bedingt Sprünge und Auslassungen, ist der Roman mit gut 250 Seiten doch recht überschaubar. Die Sprache der Ich-Erzählerin verändert sich, angefangen vom Kind über die junge Frau, hin zu der von der Krankheit schwer gezeichneten reifen Frau. Kristín Steinsdóttir greift mit diesem Roman auf Erfahrungen ihrer eigenen Familie, nämlich das Leben ihrer Großmutter väterlicherseits, zurück. Es handelt sich um einen Roman, keine Biographie, trotzdem ist ihr dieser Stoff sehr nahe gegangen und es hat – über einen Zeitraum von gut zwanzig Jahren – mehrere Anläufe/Versionen gebraucht, bis der Roman so geschrieben war, wie er nun vorliegt. Außerdem hat es, wie sie erzählt, den „richtigen Zeitpunkt“ gebraucht, um das Buch erscheinen zu lassen, denn während der Boom-Zeiten Islands hätte sich wohl niemand für die Geschichte einer „verrückten Frau“ in einem längst der Vergangenheit angehörigen, rückständigen Island, von dem niemand mehr etwas wissen wollte, interessiert. Das ist anders geworden, nachdem Island von der Wirtschaftskrise getroffen wurde. Plötzlich war der Boden für „solche Geschichten“ bereitet. Wie sich herausstellte, wurde der Roman einer der erfolgreichsten des Jahres in Island.
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