Bücher mit dem Tag "frauenhass"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "frauenhass" gekennzeichnet haben.

34 Bücher

  1. Cover des Buches Begin Again (ISBN: 9783736302471)
    Mona Kasten

    Begin Again

     (3.377)
    Aktuelle Rezension von: Nardi_Da_Vinci

    Mir gefällt das Buch sehr. Es lässt sich leicht lesen und hat mich komplett mit in die Welt von Allie genommen. Neben der Lovestory spielen auch die typischen Studentenprobleme eine Rolle in Allies Leben, wodurch mir das ganze Buch realistischer schien. Ich habe das ganze Buch über mit Allie mitgelitten und auf ein Happy End mit Kaden gehofft. Die beiden Protagonisten sind sehr sympathisch, auch wenn beide ihre Macken haben. 

    Für mich ist "Begin Again" vergleichbar mit der "AFTER-Reihe" nur dass Kaden nicht ganz so kaputt ist wie Hardin. Deshalb empfehle ich das Buch auch jedem, dem die Bücher gefielen.

  2. Cover des Buches Verblendung (ISBN: 9783453442030)
    Stieg Larsson

    Verblendung

     (6.217)
    Aktuelle Rezension von: Nackt_und_Gluecklich

    … aber das brauche ich auch nicht. Es reicht aber locker, um dranzubleiben und das Buch zu genießen. Es sind tolle Figuren dabei, es gibt ein großes Rätsel, und spannend ist es auch. Ich werde es jetzt ein zweites Mal lesen und falls ich dabeibleibe, dann bleiben auch fünf Sterne. Falls es mir dann doch beim zweiten Lesen nicht mehr gefällt, ziehe ich einen ab.

  3. Cover des Buches Die Blutlinie (ISBN: 9783404169368)
    Cody McFadyen

    Die Blutlinie

     (4.555)
    Aktuelle Rezension von: fawi

    Nach ca. 100 Seiten war ich online am Suchen, ob das Buch und die TV-Serie Criminal Minds eine Verbindung haben, da es so viele Parallelen gibt. Es scheint keine Verbindung zu geben.

    Das Team besteht aus mehreren Personen, welche aus meiner Sicht, alle einige Klischees erfüllen. Der Umgangston zwischen den Figuren fand ich teilweise nervend besonders das “Zuckerschnäuzchen” ist irgendwann mal durch.

    Am Besten fand ich die Beschreibung des “schwarzen Zuges”. Der Serienmörder geht hier ziemlich brutal zur Sache und Smoky ist psychisch ein Wrack und wäre in real hoffentlich weit weg von einem aktiven Einsatz.

    Das Buch liest sich gut, Spannung ist (meistens) vorhanden. Mich hat es nicht begeistert und werde es bei dem ersten Teil der Reihe belassen. Ich bevorzuge da doch eine Staffel Criminal Minds.

  4. Cover des Buches Ausgelöscht (ISBN: 9783404169399)
    Cody McFadyen

    Ausgelöscht

     (1.619)
    Aktuelle Rezension von: Tanja_Wue

    Der vierte Teil und das war einfach so gut. Nach dem dritten Teil ging es jetzt so richtig brutal und ab. Hat mich so gut unterhalten, dass ich diesen Band als den bislang besten Band der Reihe titulieren möchte.

    Auch hier begleiten wir Smoky die wieder einem neuen Fall auf der Spur ist und auch noch persönlich betroffen ist. 

    Diese Reihe erhält eine klare Leseempfehlung von mir!

  5. Cover des Buches Und Nietzsche weinte (ISBN: 9783641157371)
    Irvin D. Yalom

    Und Nietzsche weinte

     (411)
    Aktuelle Rezension von: Kolibri_liest

    Die etwas veraltete Sprache ist zunächst gewöhnungsbedürftig, passt aber hervorragend zum Inhalt. Wer allerdings Probleme mit philosophischen Werken hat, wird an diesem Roman keine Freude finden. Gerade Nietzsche ist für seine zuweilen recht wirren, schwer zu durchdringenden Werke und Gedankengänge bekannt und dies wird hier aufgenommen. Die Charaktere wirken, als hätte der Autor sie selbst gekannt, so lebensecht treten sie auf. Ich bin begeistert und werde noch mehr von Yalom lesen!

  6. Cover des Buches Die Akte Zodiac 4 (ISBN: 9783955308216)
    Linus Geschke

    Die Akte Zodiac 4

     (42)
    Aktuelle Rezension von: Kate_nte

    Im vierten Teil wird es nochmal spannend. Die Identität des Killers ist dann allerdings doch überraschend. Die Auflösung ging mir persönlich etwas zu schnell. Ich hätte mir auch noch mehr Erklärungen seitens des Mörders gewünscht (mehr will ich an dieser Stelle nicht verraten). Alles in allem war es dann doch recht spannend. Vor Allem die Einblicke in die True Crime Morde haben mir gut gefallen. Mit der Zerstückelung des Thrillers komme ich aber trotzdem noch nicht klar.

  7. Cover des Buches Das verbotene Eden 1 (ISBN: 9783426509401)
    Thomas Thiemeyer

    Das verbotene Eden 1

     (666)
    Aktuelle Rezension von: 0polikmjnhbzgvtfc

    Das Buch ist eine klare Empfehlung . Es geht um David und Juna die getrennt voneinander leben denn es herrscht Krieg zwischen Frauen und Männern . Die Männer leben in Klöstern besitzen Autos und haben moderne Waffen während die Frauen in eher kleinen Dörfern leben ,reiten und jagen . Nur leider steht die existens von der Menschheit auf der Kippe denn es gibt Seuchen zu wenig Essen und nicht genug Neugeborene. Eines Tages treffen die beiden sich dann und sind total ineinander verknallt. Doch beide wissen das das nicht möglich ist . Wie es weiter geht könnt ihr im Buch lesen.Ich fand  es wahnsinnig spannend und ist ein musthave für alle Tribute von Panem Fans denn ich finde es ähnelt sich etwas . 

  8. Cover des Buches Die Karte (ISBN: 9783499000409)
    Andreas Winkelmann

    Die Karte

     (344)
    Aktuelle Rezension von: Europeantravelgirl

    Eine Nacht voll rätselhafter Gewalttaten: Einem Nachbarn wird ein Auge ausgestochen, eine Joggerin wird brutal ermordet und ein alter Mann fährt den Unterschenkel eines Toten durch die Gegend.

    Gibt es einen Zusammenhang oder sind alle diese grässlichen Taten rein zufällig in der gleichen Nacht geschehen? Und was hat es mit dieser Lauf-App auf sich? Diesen Fragen gehen Hauptkommissar Kerner und sein Team nach.

    Wie in einem Spinnennetz webt der Autor Handlungsfäden. Und zwar durchaus straff gezogene, denn die Story verläuft actionreich und hochgradig spannend. Beim Lesen bin ich atemlos vor Spannung, tappe die komplette Zeit im Dunkeln, kann nur wild spekulieren. Das Erzähltempo steigert sich kontinuierlich, der Spannungsbogen ist bis zum Äußersten gespannt, und dann kommt der große Moment, in dem das Spinnennetz kunstvoll enthüllt wird und wir aus dem Dunkeln heraustreten.

    Nun, was soll ich sagen? Da hätte der Autor das Licht besser ausgelassen, denn seine Handlungsfäden münden in einem hoffnungslosen Knäuel. Das Tatmotiv ist geradezu lächerlich banal und steht in keiner Relation oder Sinnbezug zu den Taten. Zusammenhänge werden nicht hergestellt.

    Ja, in diesem Thriller laufen viele. Aber die Handlung selbst läuft leider ins Leere.

    Nach einem wahnsinnig spannenden Thriller mit höchstem Lesegenuss hat mich das Ende völlig enttäuscht zurückgelassen und das ganze Konstrukt leider hohl in sich zusammenfallen lassen.

    Schade.

  9. Cover des Buches Cop Town - Stadt der Angst (ISBN: 9783734104060)
    Karin Slaughter

    Cop Town - Stadt der Angst

     (210)
    Aktuelle Rezension von: leipzigermama

    Ich habe die anderen Bücher von Karin Slaughter geliebt. Ok, bei manchen war es schwer sich durch die ersten, trägen Seiten zu kämpfen. Aber gerade Belladonna oder Gottlos blieben mir im Gedächtnis haften.
    Aber leider, leider, baut Karin Slaughter von Buch zu Buch ab. Anfangs war man noch mittendrin im Geschehen. Nun gibt es einen Prolog, der Fragen aufwirft und dann unzählige, träge Seiten die erst einmal die Leben aller Protagonisten genau beleuchten muss.
    Ok, das ist an dieser Stelle vielleicht etwas übertrieben. Es war einfach schwer am Ball zu bleiben. Doch ich biss die Zähne zusammen, um bis zum Ende zu kommen.
    An einigen Stellen war die Story mitreißend und man wollte das Buch dann nicht mehr aus der Hand legen. Dann kamen aber leider wieder viele, träge Seiten. Insbesondere die Stellen mit dem Onkel habe ich irgendwann gehasst.
    Ob ich das Buch weiterempfehlen würde?
    Wenn man schon andere Bücher der Autorin kennt? Vielleicht.
    Wenn es das erste Buch der Autorin ist, das man lesen möchte? Nein! Definitiv nein!
    Es gibt einfach bessere Werke. Wie schon erwähnt Belladonna und Gottlos.

  10. Cover des Buches Die Naschmarkt-Morde (ISBN: 9783839227053)
    Gerhard Loibelsberger

    Die Naschmarkt-Morde

     (27)
    Aktuelle Rezension von: awogfli
    Der Erstlingsroman von Gerhard Loibelsberger wurde 2017 in einer sehr schön gestalteten Jugendstil-Sonderausgabe neu aufgelegt, und ich habe natürlich sehr erfreut zugegriffen. Diese historische Regionalkrimireihe spielt im Wien um die Jahrhundertwende und präsentiert neben viel Lokalkolorit auch noch ein wundervolles Abbild der Zeit des Fin de Siecle.  Ich persönlich wurde auf den Autor aufmerksam, als ich letztes Jahr  eine Graphic Novel basierend auf dieser Reihe hier in lovelybooks  rezensierte, die mir ausnehmend gut gefallen hat. Nun wollte ich natürlich auch noch die gesamte doch etwas tiefergehende Hintergrundgeschichte erforschen und erleben.

    Josef Maria Nechyba, ein K&K Polizeiinspector - in seiner Freizeit ein Gourmet vor dem Herrn - kann sehr ungewöhnlich für die Zeit, in der der Roman spielt auch noch recht ordentlich kochen. Er wird mit einer „schenen unbekannten Leich“ konfrontiert, von der sich nach einigen Ermittlungen herausstellt, dass es sich um eine Adelige respektive um eine Frau Baronin handelt, die sich nächtens in der Strizzi-Welt des Naschmarktes  (ein historischer Wiener Lebensmittelmarkt am Tage und ein Sündenpfuhl von Prostituierten und Kleinganoven bei Nacht) auf Grund eines „schlamperten Verhältnisses“ (eine amouröse unschickliche Affäre mit einem nicht standesgemäßen Mann) herumgetrieben hat.

    Wundervoll beschreibt Loibelsberger das historische Biotop der Gegend um den Naschmarkt. Die hochherrschaftlichen reichen Adels- und  Staatsbeamten-Haushalte mit ihren Bediensteten an der linken Wienzeile und der Bodensatz der Gesellschaft in der Mitte am Naschmarkt und auf der rechten Wienzeile. Weiters werden ziemlich grandios mehrere wichtige Hotspots, wie Kaffeehäuser in anderen Bezirken, Heurigenlokale, Ausflugsziele und viele andere Lokalitäten der Stadt Wien und der Umgebung sehr genau - fast schon plastisch - geschildert, sodass der Leser einen recht genauen Einblick ins Wien um die Jahrhundertwende bekommt.

    Wie Ihr seht, habe ich bereits im zweiten Absatz meiner Rezension mehrere österreichische Spezialausdrücke verwendet, die aus dem Tschechischen, Jiddischen etc. entstammen, dies ist auch dem Roman geschuldet, denn der geneigte deutschsprachige Leser muss sich auf eine andere Welt und eine andere Sprache einstellen, was der Autor aber ziemlich praktisch und großartig unterstützt, da auf jeder Seite in den Fußnoten die österreichischen Wörter, Speisen etc. genau und hinreichend erklärt werden. Dabei habe sogar ich noch einiges gelernt, denn die Speisen zu dieser Zeit, die in den hochherrschaftlichen Haushalten tagtäglich kreiert wurden, unterscheiden sich doch sehr von der modernen österreichischen Küche. Die Sprache - insbesondere der Wiener Dialekt - hat sich zumindest für meine Generation in den letzten 110 Jahren noch nicht wesentlich geändert. Auf jeden Fall kann auch der Leser aus Deutschland durch die guten Erklärungen sehr leicht der Geschichte folgen.

    Das restliche „Personal“ abseits des Herrn Inspectors wurde in diesem Krimi derart liebevoll konzipiert, dass es die reine Freude ist. Spannend war für mich die Figur des Pospischil, der Assistent von Nechyba, der das krasse Gegenteil des vor Kraft strotzenden etwas fülligen Polizeikommissars darstellt. Rachitisch, mit teigiger Gesichtsfarbe, duckmäuserisch nach oben und nach unten tretend bzw. zu Gewaltausbrüchen gegen Verdächtige neigend, poliert er einerseits im Polizeidienst sein Ego auf und versucht andererseits durch Anbiederung an Vorgesetzte und höhergestellte Persönlichkeiten seine Karriere nicht zu verderben.

    Auch die Köchin Aurelia, in die sich Nechyba ein bisschen verliebt hat, ist sehr gut gezeichnet. Zudem bereitet sie tagtäglich für die Familie des Herrn Hofrat ein köstliches Essen zu, das derart detailliert beschrieben wird, dass dem Leser das Wasser im Mund zusammenläuft. Ich empfehle, das Buch keinesfalls hungrig zu lesen, denn die Koch- und Essorgien sind mit leerem Magen kaum zu ertragen.

    Zudem existieren auch noch die typischen reichen nutzlosen Lebemann-Charaktere im Stile des Joseph Roth, wie zum Beispiel der spielsüchtige Baron, der in der ganzen Stadt Schulden gemacht hat, der wegen seiner Ehre schon überlegt, sich zu entleiben und dann dennoch zu seiner Mutter betteln geht, damit diese seine Ehrenschuld begleicht.

    Einer der größten Pluspunkte des Krimis ist der Umstand, dass auch historische Persönlichkeiten konsistent in die Handlung eingebaut auftreten. Da gibt es zum Beispiel einen köstlichen Dialog zwischen Gustav Klimt  himself und Baron Schönthal-Schrattenbach, in dem sich der Künstler aufpudelt (aufregt), dass die feinen Leut immer über seine Bilder reden wollen, anstatt die Augen aufzumachen und sie einfach anzuschauen. Auch Otto Weininger und ein paar andere Persönlichkeiten werden glaubwürdig mit ihrer Biografie in den Plot integriert.

    So könnte ich ewig weiter die Figurenentwicklung loben, aber ich möchte nun nicht mehr weiterspoilern, auf jeden Fall wird dem Leser ein genaues Bild der Bevölkerung sowohl aus der Unterschicht als auch von den oberen Zehntausend und auch von vielen irgendwo dazwischen, wie dem angestellten Hauspersonal, gegeben.

    Sprachlich ist der Krimi wundervoll und der etwas bodenständigere derbe Wiener-Schmäh (Humor) blitzt auch aus allen Kapiteln reichlich hervor. Ich habe mich köstlichst amüsiert. Die Szene mit dem Hund Seppi oder die Beschreibung des Katers (im Sinne von Hangover) vom Redakteur Goldblatt inklusive der morgendlichen Körperfunktionen, die in einem solchen Zustand zu tragen kommen, haben mich vor Lachen fast vom Sessel gerissen.

    „Eine Frauenstimme keifte: „Seppi! Hierher! Sapperlot! Seppi, du Rabenvieh, wirst herkommen? Seppi, hier! Wenn du jetzt nicht sofort parierst, kommst du ins Gulasch!“
    Diese Drohung machte Eindruck, denn knurrend und fletschend trollte sich der Seppi zurück in den Hof, aus dem er wie ein Deus ex Machina hervorgeschossen war.
    Nechyba versuchte, sich den Geschmack eines Hundegulaschs vorzustellen. Dabei kam ihm der pelzig ranzige Geruch, der den meisten Hunden im Sommer eigen ist, in den Sinn. Ob sich diese Ausdünstungen mit dem würzig-süßen Paprika-Zwiebel-Aroma eines ordentlichen Gulaschs vertragen würden? Ein Gedanke, bei dem der Inspector erschauerte.


    Bei all der wundervollen Übererfüllung von erzähltechnischen Anforderungen ist der Kriminalfall letztendlich zwar ordentlich ausgeführt, aber dient irgendwie nur als Nebenhandlung zur Beschreibung des historischen Wiens. Das fand ich dann schon ein bisschen schade, denn für mich war der Täter recht schnell erkennbar.

    Fazit: Ich serviere Euch ein echtes Wiener-Schmankerl mit wärmster Leseempfehlung von mir – ein wundervolles Sittenbild von Wien um die Jahrhundertwende quer durch alle Schichten inklusive kulinarischer Reise und mit ein bisschen Mord und Totschlag garniert.

     
    *Kren: = Meerrettich
  11. Cover des Buches Die dunkle Unermesslichkeit des Todes (ISBN: 9783453675377)
    Massimo Carlotto

    Die dunkle Unermesslichkeit des Todes

     (41)
    Aktuelle Rezension von: miss_mesmerized
    Silvio Contin muss den vermutlich schlimmsten Schicksalsschlag überhaupt hinnehmen: bei einem Überfall werden seine Frau und sein 8-jähriger Sohn ermordet. Doch nur einer der Verbrecher kommt hinter Gitter, der andere, der mutmaßliche Schütze bleibt in Freiheit und Raffaello Beggiato schützt seinen Komplizen, denn der hat das Geld. Nach fünfzehn Jahren Haft ist Beggiato jedoch am Ende, unheilbarer Krebs zeichnet seine letzten Tage. Durch Begnadigung könnte er freikommen, doch dafür braucht er Contins Unterschrift. Dieser will den Mord an seiner Familie rächen und sieht seine Chance auf Rache gekommen.

    Ein typischer Carlotto, der in die Abgründe der menschlichen Seele steigt und Gefühle unermesslicher Intensität hervorholt. Sein Protagonist wandelt sich vom Opfer, dem man das Leben zerstört hat, zum Racheengel, der das vollendet, wozu die Polizei nicht imstande war. Kein Krimi, bei dem man den Täter sucht, denn die sind alle bekannt. Die Frage bleibt nur: wer ist am Ende härter und grausamer als die anderen. Und der Leser muss sich fragen, ob aus Opfern auch Täter werden und ob Täter nicht auch Opfer sein können.
  12. Cover des Buches Verblendung (ISBN: 9783837131321)
    Stieg Larsson

    Verblendung

     (87)
    Aktuelle Rezension von: Suszi

    Aufgrund des Hypes um Stieg Larsson und seine Millenium-Triologie hatte ich begonnen Verblendung zu lesen, bin jedoch an dem langatmigen Anfang gescheitert. Um die allgemeine Begeisterung zu verstehen habe ich es deshalb mit dem Hörbuch versucht. Logischerweise zog sich auch hier der Beginn, richtige Spannung baute sich erst spät auf – dann jedoch entstand zeitweise etwas wie Suchtpotential. Leider hielt dies jedoch nicht allzu lange an, zum Teil extrem überladen, plätschert die Handlung zum Ende nur dahin und auch der Epilog hinterlässt aufgrund der zahlreichen Informationen zur Geldschieberei eher Verwirrung. 

    Wahrscheinlich liebt man Stieg Larsson, oder man kann mit ihm nicht so viel anfangen. Für meine Begriffe war „Verblendung“ mittelmäßig, da oft recht langatmig. Noch bin ich zweigespalten, ob ich weiteren Büchern lesen werde. Vielleicht war meine Erwartung war aufgrund des angepriesenen Werkes einfach zu hoch. Jedoch habe ich von anderen, weitaus unbekannteren Autoren, sehr viel Besseres gelesen

  13. Cover des Buches Ausgelöscht (ISBN: 9783785748305)
    Cody McFadyen

    Ausgelöscht

     (60)
    Aktuelle Rezension von: Hellena92
    Der Tod war bei dir, und du wünschst,
    er hätte dich nicht am Leben gelassen ...

    »Ich habe ein Geschenk für dich, Special Agent Barrett.«

    Smoky Barrett sieht von ihrem Handy auf. Die anderen Hochzeitsgäste blicken auf das Brautpaar vor dem Altar. Motorenheulen durchbricht die Stille. Ein Lieferwagen hält vor der Kirche, und eine Frau wird auf die Straße gestoßen. Ihr Kopf ist kahl geschoren; sie trägt ein weißes Nachthemd. Sie taumelt auf den Altar zu, fällt auf die Knie und stößt einen lautlosen Schrei aus. Smoky findet heraus, dass die Frau vor sieben Jahren verschwunden ist. Sie kann nicht über das reden, was ihr zugestoßen ist: Jemand hat eine Lobotomie an ihr durchgeführt und die Nervenbahnen ihres Gehirns durchschnitten. Sie ist nicht tot, vegetiert aber als leblose Hülle vor sich hin. Es wird weitere Opfer geben.

    Mit dem mittlerweile vierten Fall für FBI-Agentin Smoky Barrett entführt Cody Mcfadyen den Leser erneut in die Tiefen menschlicher Abgründe.


    Ich habe vorher noch keinen Fall der Autorin gelesen, war aber recht angetan von diesem hier. Die Story war kurzweilig, der Schreibstil war angenehm. Manchmal war es etwas langweilig, aber dennoch. Durch die wunderbare Stimme der Sprecherin Pigulla rundet das Hörbuch ab. Alles in allem empfehlenswert!
  14. Cover des Buches Brüste und Eier (ISBN: 9783832165994)
    Mieko Kawakami

    Brüste und Eier

     (81)
    Aktuelle Rezension von: clara_mag_norman

    Die dreißigjährige Natsuko erhält von ihrer Schwester und ihrer Nichte Besuch. Die Schwester spricht nur noch von einer Brustvergrößerung, während ihre Tochter versucht mit dem in der Pubertät weiblicher werdenden Körper klarzukommen. Acht Jahre später stellt sich Natsuko ihre eigenen Fragen über Weiblichkeit und Herkunft und was es bedeutet, allein zu sein. Der Roman berührt sehr viele verschiedene Bereiche von Körperlichkeit, Geschlecht, Selbstbestimmung, Einsamkeit und Identität in unterschiedlichen Konstellationen. Ich war überrascht von den tiefgründigen Auseinandersetzungen mit diesen Themen, die sich teils anbahnen, teils überraschend auf den Leser einbrechen. Die Geschichte bleibt bis zum Schluss spannend. Die Protagonistin Natsuko lässt sich nicht so leicht greifen, man findet beim Lesen aber immer mehr zu ihr. Ein tolles Buch, sprachlich beeindruckend und inhaltlich modern und mitreißend.

  15. Cover des Buches Vollendung (ISBN: 9783442376803)
    Gregory Funaro

    Vollendung

     (16)
    Aktuelle Rezension von: Zen-Cola
    Mit »Vollendung« liegt Gregory Funaros Debüt nun als erstes seiner Bücher auf Deutsch vor. Leider konnte mich die Geschichte, wenngleich sie sich im Großen und Ganzen gut und flüssig lesen lässt, letztlich nicht wirklich überzeugen. Stattdessen bleibt ein Thriller, der - für mich - in der Masse vollkommen untergeht ...

    Dr. Catherine »Cathy« Hildebrant ist Expertin für Michelangelos Werk. Als eine aus Menschen- und Tierteilen errichtete Replik von Michelangelos Bacchus-Statue inmitten eines privaten Gartens aufgefunden wird, wird das FBI auf den Fall angesetzt. Und schon bald wird klar, dass ein perfider Serienmörder - von den Medien zuerst als »der Michelangelo-Mörder« bezeichnet - am Werk ist. Nur ... warum hinterlässt er auf seiner Statue die Widmung »Für Catherine Hildebrant«?
    Zusammen mit dem Profiler Samuel Markham versucht Cathy, die mittlerweile als Beraterin des FBIs hinzugezogen wurde, den Täter aufzuspüren.

    Woran es dem Thriller meiner Meinung nach mangelt, ist Spannung. Denn eigentlich passiert nicht besonders viel. Mithilfe des Buches, das Cathy über Michelangelos Werk geschrieben hat, werden dessen Statuen ausführlich und detailliert beschrieben und analysiert. Im regelmäßigen Wechsel wird die Geschichte auch aus der Sicht des Täters geschildert, aber selbst das liest sich ein wenig träge, da der Plot damit kaum vorangetrieben wird. Neben der Spannung wird auch auf übermäßige Brutalität verzichtet; wenngleich hin und wieder das Zimperliche etwas in den Hintergrund rückt. Dass das gesamte Setting (Serienmörder - FBI - Beraterin) dazu sehr herkömmlich ist, lässt das Buch sehr vertraut, aber wenig neu daherkommen.

    Die Protagonisten (Sam und Cathy) werden dagegen angenehm lebendig geschildert, auch ihr Background und die obligatorische Liebesgeschichte werden glaubhaft ausgeschmückt - obwohl sich einige der Schilderungen gefährlich nahe an üblichen Klischees entlanghangeln. Dass das Buch sehr gesprächslastig ist, verleiht den Figuren weiterhin Leben, dem Spannungsbogen dagegen nicht. Der Täter konnte mich allerdings im Ganzen nur wenig überzeugen; so wirkte er auf mich etwas unbeholfen, wenig Angst einflößend, wenngleich böse und konsequent.

    Der Sprachstil ist solide - lässt sich gut und flüssig lesen, weist darüber hinaus aber keine besondere Eigenständigkeit auf. Lediglich das Faible des Autors, nicht selten lange und erklärende Einschübe in Gedankenstrichen zu liefern, fiel auf.

    Letztendlich bleibt ein Thriller mit gut lesbarer Sprache und schön ausgeschmückten Figuren. Das sind lobenswerte Aspekte; beim Lesen eines Thrillers kommt es für mich aber in erster Linie auf Spannung und die Plotentwicklung an. Hierbei kann »Vollendung« nicht punkten. Aus der Masse der Thriller sticht dieser wahrscheinlich lediglich für jene heraus, die sich ausführlicher mit dem Werk Michelangelos beschäftigen wollen, ohne ein Sachbuch zur Hand zu nehmen ...
  16. Cover des Buches Backlash - Die neue Gewalt gegen Frauen (ISBN: 9783608501728)
    Susanne Kaiser

    Backlash - Die neue Gewalt gegen Frauen

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Paperboat

    In den letzten Jahrzehnten hat der feministische Kampf für mehr Gleichstellung gesorgt. Seit einigen Jahren lässt sich eine Rückwärtsbewegung beobachten; in den USA werden Abtreibungsrechte abgeschafft, ein Anstieg häuslicher Gewalt ist zu beobachten, ebenso ein Anstieg von Femiziden, und auf TikTok gehen Tötungsphantasien an Frauen viral.
    Je präsenter Frauen in hochrangigen Positionen wie Unternehmensvorständen oder der Politik sind, desto größer ist der Backlash gegen Gleichberechtigungserfolge. In der Anonymität des Internets äußert sich die Misogynie in Hate Speech. Organisierte Netzwerke aus Maskulisten kämpfen um die digitale Öffentlichkeit und machen es sich zur Aufgabe, den Feminismus zu stürzen und vielfältige Genderkategorien abzuschaffen, denn Männlichkeit ist nur in einem binären System überlegen. Jede zweite Frau traut sich nicht mehr, in den Sozialen Medien ihre Meinung zu äußern. Wer dabei aber glaubt, dass das Problem lediglich von einer proletarischen Minderheit ausgeht, der irrt: Immer mehr Akademiker zeichnen nach außen ein progressives Bild und fürchten den Erfolg ihrer aufsteigenden Partnerinnen mit weitreichenden Folgen. Susanne Kaiser hat in ihrem Buch (leider) reichlich Beispiele gesammelt. Warum das Ganze? - Es geht um Kontrolle und Kontrollverlust, um patriarchale Macht über Frauen.

    Ich wünschte, ich könnte all die richtigen Worte äußern, um dieses so wichtige Sachbuch in seinen Facetten zu beschreiben. „Backlash. Die neue Gewalt gegen Frauen“ enthält so viele Informationen, Erzählungen mit so viel Wutpotenzial, es ist gar nicht möglich, die hohe Relevanz des Buches in wenige Worte zu verpacken. Jede Wort aus Kaisers Buch ist wichtig, denn jedes ist eine Warnung, unsere Gleichberechtigung und Rechte zu verteidigen!

  17. Cover des Buches Gegen Frauenhass (ISBN: 9783446277311)
    Christina Clemm

    Gegen Frauenhass

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Elenchen_h

    "Schnell wird das Problem beiseite geschoben, an den Rand der Gesellschaft, denn immerhin kommt so etwas nicht in jeder Familie vor. Und das stimmt: Geschlechtsspezifische Gewalt kommt nicht in jeder Beziehung vor, nur in jeder dritten." - Christina Clemm, "Gegen Frauenhass"


    Jeden Tag versucht ein Mann, seine (Ex-)Partnerin zu töten. Alle drei Tage gelingt es ihm. Polizei und Presse titeln das als "Beziehungstat", als "tragischen Einzelfall" - dass diese Begrifflichkeiten keinesfalls zutreffen und Femizide nur selten ohne vorhergehende Gewalt begangen werden, arbeitet Christina Clemm in ihrem Sachbuch "Gegen Frauenhass" unter anderem heraus. Anhand des fiktiven Falls von Lisa M., die im Studium Mirko kennen und lieben lernt, zu ihm und seiner Mutter zieht, mit ihm drei Kinder bekommt, von ihm jahrelang geschlagen, vergewaltigt und letztlich ermordet wird, erklärt die Fachanwältin für Familien- und Strafrecht die Zusammenhänge zwischen Frauenhass und mitunter tödlicher Gewalt gegen Frauen.


    Christina Clemm vertritt als Anwältin seit Jahren Frauen und nicht-binäre Personen, die Gewalt erlebt haben. Diese Gewalt gibt es in  Familien und Partnerschaften, in Arbeitsverhältnissen, in Arztpraxen sowie Krisen- und Kriegsgebieten - überall da, wo Macht missbraucht werden kann. Deshalb plädiert die Autorin für ein System, in dem alle in Freiheit leben können, ohne Streben nach Macht. Dabei betont sie auch immer wieder, dass sich die misogyne Gewalt bei Mehrfachmarginalisierung potenziert. Christina Clemm belässt es aber nicht nur bei der Benennung der Probleme in unserer Gesellschaft und unserem Rechtssystem, sondern entwickelt einen ganzen Katalog an Maßnahmen gegen Frauenhass. Von der Schaffung ausreichender Plätze in Frauenhäusern über die Abschaffung des § 218 Strafgesetzbuch bis hin zu gelebter Solidarität mit Betroffenen fordert sie vor allem eines: „Seid Wütend! Stört, stört, stört! Bildet Banden! Feministische Männer – macht endlich mit!“


    Ein Buch, das aufrüttelt, wütend macht und klar Position gegen Frauenhass bezieht - unbedingt lesenswert!

  18. Cover des Buches Inselmord (ISBN: 9783746637730)
    Katharina Peters

    Inselmord

     (20)
    Aktuelle Rezension von: Sato

    Das Nonnenloch auf der Halbinsel Mönchgut diente der Sage nach in früheren Zeiten der Bestrafung abtrünniger Nonnen, heutzutage ist es ein lauschiger Ort, beliebt bei Touristen und Einheimischen. Doch die Idylle wird durch den Fund einer toten Frau getrübt, welche vor ihrer Ermordung brutal misshandelt und vergewaltigt wurde. Zunächst ist die Spurenlage dünn, doch dann ergibt sich eine Überschneidung, vor sieben Jahren war die Tote schon einmal in dieser Gegend, auf Schulabschlussfahrt und auch damals verschwand ein Mädchen, welches Monate später tot aufgefunden wurde.

    Das Team um Romy Beccare gräbt sich durch die Vitas der Opfer und findet weitere Spuren. Bald deutet vieles auf eine Gruppe erfolgreicher Unternehmer, welche ein krankes Weltbild bezüglich Frauen haben. Obwohl sich die Hinweise verdichten und die Ermittler auf weitere Opfer stoßen, fehlen die entscheidenden Beweise und auch die früheren Opfer sind zu keiner Aussage bereit.

    Im Gegensatz zu den früheren Fällen steht hier die polizeiliche Ermittlungsarbeit im Fokus der Geschichte, die Suche nach belastbaren Beweisen, das ständige Einwirken auf Zeugen und die Vernehmungen der Verdächtigen. Romy reizt dabei in gewohnter Manier den Rahmen ihrer Befugnisse mehr als aus und auch ihr Team bewegt sich am Rande der Legalität. Ein weiterer Unterschied zu den Vorgängerbänden ist der Verzicht auf Privates über die Ermittler, was in den früheren Fällen ja eine größere Rolle spielte. Neue Charaktere tauchen mit Lou, der IT-Ermittlerin aus Stralsund auf und Finn bekommt deutlich mehr Spielraum, aber ansonsten fokussiert sich Katharina Peters voll auf den Fall. Und mitreißend schreiben kann sie, das weiß man, der Spannungsbogen reicht bis zur letzten Seite und obwohl die Tätergruppe früh bekannt ist, wird es am Schluss noch einmal überraschend. Na und dann ist da noch das Insel Flair – für mich ein Highlight der Reihe.

    Klare Leseempfehlung!

  19. Cover des Buches Gestapelte Frauen (ISBN: 9783293209398)
    Patrícia Melo

    Gestapelte Frauen

     (30)
    Aktuelle Rezension von: Runenmädchen

    Thematisch befasst sich die brasilianische Autorin mit Femiziden und klagt das Rechtssystem und die Gesellschaft in ihrem Roman öffentlich an. Diese gesellschaftskritische Stimme gefällt mir natürlich. Solche starken Stimmen braucht das Land offensichtlich. Stimmen, die Opfer und Hinterbliebene nicht in Vergessenheit geraten lassen, die sensibilisieren und wachrütteln sollen. Allerdings mochte ich den Schreibstil und die Umsetzung nicht. Und auch wenn Halluzinationspraktiken der indigenen Völker zur Kultur gehören und wertgeschätzt werden, war mir das zu langgezogen. Ich halte drei Sterne zwar für angemessen, habe aber vier Sterne vergeben, weil mir die Thematik einfach zu wichtig erscheint und viel mehr Menschen auf diese Missstände aufmerksam gemacht werden sollten.

  20. Cover des Buches Die sieben Farben des Blutes (ISBN: 9783734103445)
    Uwe Wilhelm

    Die sieben Farben des Blutes

     (86)
    Aktuelle Rezension von: Calypso19

    Eine bizarre Mordserie versetzt Berlin in Schrecken! Nach und nach werden unerschrockene Frauen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, gegen Ungerechtigkeiten gegenüber Frauen in der Gesellschaft vorzugehen, auf bestialische Weise umgebracht. Der Mörder, der sich Dionysos nennt, sendet nach jeder seiner abscheulichen Taten ein Video und Botschaften, in denen er angibt, die Opfer "heilen" zu wollen und damit den Frauen ihren von Anbeginn der Menschheit zugewiesenen Platz zurückzugeben. Seine Botschaften entnimmt er der Schrift "Das Buch Dionysos" aus der Feder des Anthropologieprofessors Rashid Gibran, der bald ins Visier der ermittelnden Behörden, allen voran der mit dem Fall betrauten Staatsanwältin Helena Faber gerät. Die kämpferische und ehrgeizige Staatsanwältin jedoch ist als eines der nächsten Opfer des fehlgeleiteten Mörders ausersehen, wie sich schnell herausstellt. Und ebenso schnell wird klar, dass Dionysos Kontakte zu Polizei oder Staatsanwaltschaft haben muss oder sogar einer von ihnen ist! Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, der aussichtslos zu sein scheint, denn Dionysos lässt sich nicht aufhalten. Er mordet weiter und endet sich unaufhaltsam der Vollendung seiner Mission....

    Man muss schon sagen - Uwe Wilhelm, der Autor, mutet dem Leser einiges zu! Er hat einen stilistisch hochklassigen und clever konstruierten Thriller geschrieben, der wegen seiner grausamen und detailreichen Mordszenen gewiss nichts für empfindsame Gemüter ist. Doch ist er außerordentlich spannend, kaum mag man ihn aus der Hand legen, so sehr nimmt er einen gefangen. Er lässt tief, allzu tief, in die Abgründe nicht nur eines verwirrten Gemüts blicken, die niemandem gefallen können und die sprachlos-wütend machen ob ihrer Anmaßung und Absurdität. Mit voller Konsequenz und Radikalität widmet sich da ein Psychopath, der sich fast wie ein Messias vorkommt, der Aufgabe, etwas in die Tat umzusetzen, was sich leider noch immer viele Menschen in aller Welt, und nicht nur Männer, wünschen: die krasse Beschneidung der Rechte, die sich die Frauen in jahrzehntelangem Ringen erkämpft haben! Eine große Rolle in dem Thriller spielen zudem die Hintergrundhandlungen, spielen die zwischenmenschlichen Beziehungen, die sich vor jenen entfalten und in denen die Hauptakteure allesamt ihre wichtigen Funktionen haben. Jedoch sind die vom Autor ersonnenen Charaktere schwer fassbar, sie polarisieren und erschließen sich erst nach und nach. Niemals hat man das Gefühl, auch nur einen von ihnen je wirklich kennenzulernen oder ihre Beweggründe, ihr Denken und Fühlen, so ganz zu verstehen.

    Dies mag man vielleicht als Schwachpunkt des Romans ansehen! Man möchte mehr wissen, mehr Informationen und Einsichten erhalten, die zu einem besseren Verständnis der Charaktere und dem, was sie antreibt, beitragen könnten. Aber ist es tatsächlich ein Schwachpunkt? Gewiss, am Ende bleiben viele Fragen offen, richtig befriedigt ist man nicht. Doch ist das vor allem, wie ich meine, der Dramaturgie geschuldet, denn "Die 7 Farben des Blutes" ist nicht als für sich stehender, abgeschlossener Roman gedacht! Ein Folgeband ist beabsichtigt. Und von dieser Warte aus betrachtet ist es nur folgerichtig, dass gegen Ende des Thrillers neue Fragen aufgeworfen und alte nur ansatzweise beantwortet werden! Den Spekulationen des Lesers über den Fortgang der Ereignisse bleiben Tür und Tor geöffnet, seine Neugierde wird hier nicht gestillt - aber vielleicht im zweiten Band? Warten wir es ab....

  21. Cover des Buches Die letzten Männer des Westens (ISBN: 9783499003530)
    Tobias Ginsburg

    Die letzten Männer des Westens

     (16)
    Aktuelle Rezension von: Schnick

    Tobias Ginsburg hat sich in die Höhle des Löwen gewagt und berichtet in seiner Reportage eingehend darüber. Nun ist vieles für Interessierte bekannt und trotzdem ist dieses Buch sehr empfehlenswert, denn es ist nicht nur sorgfältig recherchiert, sondern auch nachvollziehbar geschrieben.

    Schön herausgearbeitet ist der Weg, den Ginsburg genommen hat. Angefangen bei deutschen Burschenschaften über die so genannte Neue Rechte rein in die "Mitte der Gesellschaft". Frauenhass bildet eine Basis, die eben - leider - nicht nur Rechtsextreme vereint, sondern eine Brücke bildet, durch die sich der Diskurs nach rechts verschiebt. 

    Ginsburg hat sich direkt zu den Akteuren gewagt, hat sich mit ihnen verbrüdert, um an Informationen zu gelangen, hat versucht, die Ursachen des (Frauen-) Hasses herauszufinden, ist verzweifelt, hat sich vor sich selbst geekelt, hat immer wieder auch die Menschen hinter dem Hass gesehen und sich gefragt, wie der damit umgehen soll. Das sind ganz menschliche Regungen und ich bin froh, dass er sie auch in seinem Buch beschreibt, denn dadurch wird es erlebbar.

    Allerdings stehen die Fakten im Vordergrund und die sind erschreckend. Wird von Politikern und Sicherheitsbehörden gern immer wieder auf "Einzelfälle" verwiesen, findet Ginsburg ein (teilweise lose verbundenes) Netzwerk vor, dessen Ziel es ist, nicht nur den Diskurs nach rechts zu verschieben, sondern auch viele gesellschaftliche Errungenschaften rückgängig zu machen. Das fängt bei Abtreibungsrechten an, hört da aber noch lange nicht auf. 

    Interessant ist diesbezüglich auch, wie willig sich insbesondere Konservative vor diesen reaktionären und hasserfüllten Karren spannen lassen. Und hasserfüllt, das wird klar herausgearbeitet von Tobias Ginsburg, sind die Menschen, die von der insbesondere konservativ-christlichen Politik gerne mal als "besorgte Bürger" bezeichnet werden.

    Wie dem auch sei: Was das Buch auch sehr gut herausarbeitet, ist der Kampf, der sich aus dem Frauenhass ergibt: Einerseits der Angriff auf die bereits errungenen Fortschritte (Frauenrechte, queere Rechte, Rechte der Menschen mit Behinderungen und so weiter), andererseits die Verteidigung seitens derer, denen die errungenen Rechte wieder genommen werden sollen.

    Tobias Ginsburgs Buch ist auch dann erschreckend, wenn man sich bereits mit der Thematik beschäftigt hat. Und auch wenn es keine leichte Lektüre ist, empfehle ich das Buch dringend weiter, denn es ist nicht nur gut recherchiert und gut geschrieben, sondern arbeitet wie gesagt heraus, wie scheinbar grundverschiedene Strömungen ineinanderfließen.

  22. Cover des Buches Politische Männlichkeit (ISBN: 9783518127650)
  23. Cover des Buches Vipernbrut (ISBN: 9783426513378)
    Lisa Jackson

    Vipernbrut

     (68)
    Aktuelle Rezension von: fredhel

    Im tief verschneiten Montana mordet ein Serienkiller alleinstehende Frauen und verwandelt sie in Eisskulpturen, die er an markanten Plätzen in der Öffentlichkeit platziert. Die Detective Selena Alvarez und Regan Pescoli kommen mit dem Ermitteln fast nicht nach, vor allem, weil der Täter ganz offensichtlich einen Bezug zu Alvarez hat. Diese muss sich außerdem einem gut gehüteten Geheimnis aus ihrer Jugend stellen. In Liebesdingen jedoch öffnen sich für sie neue Türen.

    "Vipernbrut" legt von Anfang an ein hohes Tempo vor, aber trotzdem reißt einen die Handlung nicht so mit, wie es wahrscheinlich von der Autorin geplant ist. Es gibt zu viel Persönliches, das immer wieder mit einfließt. Manches davon ist relevant, manches eher weniger. Die Motive des Täters bleiben bis zum Schluss verschwommen. Spannend ist dagegen die Location, wo er seine Opfer tötet und vorbereitet. Da geht das Kopfkino an.

    Ulla Wagener ist eine tolle Besetzung als Sprecherin des Hörbuchs.

  24. Cover des Buches Der Friedhof in Prag (ISBN: 9783844511321)
    Umberto Eco

    Der Friedhof in Prag

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Ritja
    Mich hatte der Klapptext angesprochen und ich fand die Idee auch ziemlich gut. Aber die Umsetzung war wirklich anstrengend zu hören. Es war ein verworrenes, anstrengendes, sehr theoretisches und sehr langes Hörbuch.    Die ersten Kapitel waren noch interessant und man kam noch gut mit. Jedoch ließ das mit jedem neuen Namen und mit jeder neuen Verwicklung bzw. mit neuen historischen Fakten nach. Ich hatte zwischendurch den Faden verloren und musste noch einmal ein paar Kapitel zurück und trotzdem waren für mich manche Handlungen nicht nachvollziehbar. Manchmal kam so etwas wie Spannung auf, aber das Tempo fehlte, um diese lange aufrecht zu halten. Zwischen diesen Momenten gab es leider immer wieder lange zähe Abhandlungen und sehr detaillierte Einschübe, die recht ermüdend waren. Die Geschichte zieht sich über einige Jahrzehnte und ist mit Fakten aus der Geschichte des 19. Jahrhunderts, mit Erinnerungen, mit Fiktionen und der Identitätssuche von Simonini ausgefüllt. Hinzu kam, dass ich mit der Hauptfigur Simonini nicht so richtig zurecht kam. Er war mir nicht sympathisch und so verhinderte (vielleicht) die Abneigung auch den Hörgenuss etwas.
    Für mich war es kein entspanntes Zuhören, sondern eher ein verkrampftes Lauschen, damit man nicht die Zusammenhänge oder den Wechsel zwischen den Charakteren verpasst. Die Geschichte war für mich nicht immer logisch und schlüssig und so quälte ich mich durch die Kapitel bis zum langersehnten Ende.

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