Bücher mit dem Tag "frauenherrschaft"
12 Bücher
- Andrea Schacht
Kyria & Reb - Bis ans Ende der Welt
(477)Aktuelle Rezension von: Freedom4meGenerell kann ich sagen, dass ich gerne in diese Dystopie eingetaucht bin.
Es spielt in der Zukunft und durch technische Neuerungen wird vieles geregelt, womit gleichzeitig aber auch eine gewisse Überwachung einhergeht. Neben dieser neuen Ordnung gibt es auch Außenbereiche, die gegen die ständige Kontrolle sind und darin eher Gefahr als Sicherheit sehen.
Außerdem zeichnet sich die neue Ordnung dadurch aus, dass Frauen die hohen und wichtigen Ämter bekleiden, schließlich waren es die Männer, die die vorherige Welt durch Kriege und co. zerstört haben.Hier kommen wir auch schon zum ersten Kritikpunkt: Generell finde ich eine matriarchale Gesellschaft sehr spannend und das hat mir gut gefallen. Allerdings sind die Geschlechterrollen und auch einige Aussagen sehr klischeehaft. Es wird versucht, das Ganze zu differenzieren, das mündet allerdings eher in ein "Manche Männer sind ja anders, aber der Großteil ist eben...", was mir beim Lesen etwas aufgestoßen ist.
Die Protagonistin Kyria, aus deren Sicht die Geschichte verfasst ist, leidet an einer unheilbaren Krankheit, die jederzeit ausbrechen könnte. Zeitgleich bricht sie selbst aus ihrem Alltag aus und lernt bald, dass sie nicht alles über ihre Welt wusste und einiges nicht so ist, wie es scheint.
Die Reise der beiden ist interessant, da mir das World-Building gut gefällt, weshalb ich es einfach schön fand, nach und nach durch diese Welt zu reisen und immer mehr kennenzulernen.
Teilweise hat mich die Chemie zwischen den beiden nicht so ganz überzeugt, generell ist es aber schön gemacht.
Fazit: Ein gelungener Auftakt einer Dystopie. Das World-Building hat mir einfach sehr gefallen, weshalb ich das Buch gerne gelesen habe.
Jetzt freue ich mich auf Teil 2!Kyria & Reb I: Bis ans Ende der Welt bekommt von mir 4,3 (also gerundet 4) / 5 Sterne.
- Friedrich Schiller
Maria Stuart
(557)Aktuelle Rezension von: Woerterschloss_Schulbuch, Pflichtlektüre... Naja, normalerweise kann mich das, was ich für die Schule lesen "muss" tatsächlich nicht so überzeugen. Nicht, dass ich die Romane/Dramen schlecht finde, auch kann ich bis zu einem gewissen Grad verstehen, warum vieles "älteres" heutzutage noch gelesen werden soll, aber die Geschichten konnten nie dieses brennende Begeisterung in mir wecken, die mich privat dazu bringt, Seite um Seite umzublätter, ohne zu merken wie die Zeit vergeht, gar zu vergessen, dass ich überhaupt lese, und die Figuren nicht nur vor meinem inneren Auge lebending werden, sondern tatsächlich neben mir zu stehen scheinen. "Maria Stuart" war aber wider Erwarten anders als die Schullektüren, die ich bisher gelesen habe.
Zugegebenermaßen war ich anfangs recht skeptisch, denn das Lesen von Schillers "Die Räuber" war wirklich ein Kraftakt für mich und auch als ich die ersten Szenen dieses Dramas gelesen habe, hat mir die nicht so leicht zugängliche Sprache zu schaffen gemacht und vor allem wie unfassbar lang ich fürs Lesen gebraucht habe. Auch dass Figuren an verschiedenen Stellen anderes genannt wurden oder über sie gesprochen wurde, während sie nicht anwesend oder überhaupt noch nicht aufgetreten waren, hat es kompliziert gemacht. Das fehlende geschichtliche Hintergrundwissen hat das Ganze nicht vereinfacht.
Mit diesen Schwierigkeiten bin ich allerdings zunehmend gut zurecht gekommen, was den Lesefluss natürlich ungemein verbessert hat. Ich habe angefangen, weit über die vorgegebenen Szenen hinauszulesen, weil ich tatsächlich wissen wollte, wie es weiter geht.
Auch für die Figuren sind immer lebendiger geworden, sodass ich nicht wie anfangs verwirrt war, sondern ein Gefühl für sie bekommen habe, sie einschätzen konnte und gespannt war, welche Entscheidungen sie treffen würden.
Was auch zu meinem Vorteil war, war, dass mir Schauplatz und Handlungszüge nicht so fremd waren, da ich auch sonst sehr gerne Romane lese, die an Königshöfen spielen, in denen Intrigen und Macht, Familie und Liebe eine große Rolle spielen.
Auch das sie Emanzipation der Frau eine so große Rolle gespielt hat, hat mir sehr gut gefallen, da ich das nicht erwartet hätte - gerade da es sich um so ein "altes" Drama handelt. Jedoch waren Maria und Elisabeth beides starke Frauenfiguren und insbesondere erstere auch in anderen Bereichen ein Vorbild.
- Christa Wolf
Kassandra
(266)Aktuelle Rezension von: diepersephoneMein absolutes Lieblingsbuch! Noch immer ziehe ich es ab und zu aus dem Regal und lese die ersten Seiten! Es ist sooo lyrisch geschrieben seine sprachgewalt zieht mich sofort hinein. Als ich an schauspielschulen vorgesprochen habe habe ich mir hieraus einen Monolog rausgesucht da ich es so ergreifend fand und mir die Sprache sofort Bilder lieferten. Es ist eines von zwei Büchern das ich zweimal gelesen habe.
- Monika Loerchner
Hexenherz. Eisiger Zorn
(35)Aktuelle Rezension von: Frank1Klappentext:
Europa, 1466: Als die Hexenverfolgung immer weiter um sich greift, schreitet die bisher geheime Elite der Hexen ein und offenbart: Jede Frau ist der Magie fähig!
550 Jahre später wächst die junge Hexe und staatstreue Gardistin Helena in einer Gesellschaft heran, in der die Vorherrschaft der Frauen unumstößlich scheint. Sie träumt davon, weiter im Dienst der höchsten Hexe, der Goldenen Frau, aufzusteigen. Doch als sie Opfer einer Intrige wird und fliehen muss, gerät sie in die Fänge von Rebellen. Denn auch das stärkste Regime hat seine Fehler – und seine Feinde …
Rezension:
Für ihre Mutter, eine begabte Hexe, war Helena kein Wunschkind. Doch sie wurde zu einer angesehenen Gardistin. Als sie ihren Bruder, der zu den Rebellen gehen will, jedoch nicht anzeigt und das von einer Neiderin belauscht wird, sieht sie sich plötzlich des Hochverrates angeklagt. Bei der Überführung in die Hauptstadt gelingt ihr die Flucht. Auf dieser gerät sie an Rebellen, die sie bei sich aufnehmen. Langsam kommen bei Helena Zweifel auf, ob ihre erlernten Ansichten wirklich korrekt sind.
Das Außergewöhnlichste an Monika Loerchners Fantasy-Reihe „Hexenherz“ ist zweifellos der Weltenbau. Den kann man am ehesten als ‚alternative Realität‘ beziehungsweise ‚alternative Geschichte‘ einordnen. Bis ins 15. Jahrhundert verlief die Geschichte dieser Welt analog zu unserer realen. Dann übernahmen allerdings die Frauen die Macht und entrechteten die Männer. Da nachgewiesen werden konnte, dass (fast) jede Frau der Magie fähig ist, liegt die Macht alleine bei Hexen. Allerdings sind auch die nur während ihrer fruchtbaren Jahre fähig zu zaubern. Mädchen, Fräuleins und Großmütter zählen weniger als zauberfähige Hexen, Jungen und Männer beinahe nichts. Männer, die sich damit nicht abfinden wollen, aber auch Frauen ohne erweckte Zauberkräfte und einige wenige Hexen bilden die Rebellen, die für Gleichberechtigung aller eintreten. Dem Buch selbst ist nicht zu entnehmen, in welcher Zeit die Geschichte spielt. Lediglich der Klappentext verrät, dass es (etwa) 2016 sein muss. Auffallend ist, dass das Ambiente dennoch mittelalterlich wirkt. Es existiert weder erwähnenswerte nicht-magische Technik noch sonst irgendetwas, was erkennen ließe, dass aktuelle Zeiten erreicht sind. Zumindest in diesem 1. Band wird jedoch in keiner Weise erwähnt, wieso die Machtübernahme der Frauen beziehungsweise Hexen die Entwicklung derart gebremst hat.
Die Autorin lässt ihre Protagonistin Helena als Ich-Erzählerin agieren. Der Schreibstil des interessanten Abenteuers, währenddessen die Protagonistin ihre Einstellungen mehrfach überprüfen muss, kann gefallen. Lediglich die oft wiederholten Gedanken zur Rolle von Frau und Mann in dieser Welt erscheinen teilweise doch etwas zu viel. Bis zu den entsprechenden Textstellen dürfte wohl jeder Leser begriffen haben, worum es in dieser Hinsicht geht. Auffallend ist auch, dass in dieser Geschichte außer der Magie keine anderen Fantasy-Elemente auftauchen.
Bei der Situation, in der sich Helena am Ende dieses Bandes befindet, darf man gespannt sein, wie sich das Geschehen weiterentwickelt.
Fazit:
Ein außergewöhnliches Fantasy-Abenteuer, bei dem besonders der ungewohnte Weltenbau ins Auge fällt.
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- Maika Adam
Die Fürstin und ihr Ritter: Kampan Band 1
(15)Aktuelle Rezension von: Catherine_BouvierDas Debüt der Autorin ist eine erfrischende Abkehr von alten Denk- und Rollenmustern. In der Welt von Kampan regieren die Frauen. Nach den verheerenden Fürstenkriegen - allein durch Männer verursacht - sehnen sich die Menschen nach Frieden.
Dafür wird alles „Männliche" verboten, unterdrückt und im Keim erstickt. Keine Gewalt, kein Alkohol, und Frauen suchen sich ihre Männer aus, die ihre Heimat verlassen müssen, um in das Heim der Frau zu ziehen. Nicht der erstgeborene Sohn wird gefeiert, sonder die erstgeborene Tochter. Männliche Nachkommen werden nur für eine vorteilhafte Heiratspolitik genutzt. Die meisten von ihnen dienen zum Schutz der Fürstinnen und kaum einer von ihnen kann lesen oder schreiben. Das wilde, raue, triebgesteuerte Verhalten der Männer muss um jeden Preis unterdrückt werden. Doch unter dem Deckmäntelchen der Friedfertigkeit lauern Hass und Gewalt. Das muss auch Iara erfahren, die sich für ein eher raues Männer-Exemplar entscheidet, der ihr erster Ritter wird.
Tino krempelt Kampan mächtig um. Er führt den täglichen Schwertkampf ein, macht sich Gedanken um die Verteidigung des Hofes und bildet die Ritter zu wehrfähigen Männern aus. Er sieht, wovor Kampan die Augen verschließt. Neid und Missgunst lauern in dieser von Frauen dominierten Welt.
Mir hat vor allem die Umkehr der Rollen in diesem Roman gefallen. Das Patriarchat wird abgelöst von einem Matriarchat und entpuppt sich als nicht weniger despotisch und gewaltbereit. Wird die Welt eine bessere, wenn sie allein von Frauen regiert wird?
Diese Frage muss jeder Leser für sich beantworten und die Autorin regt mit ihrem Buch zum Nachdenken an.
- Marion Zimmer Bradley
Die Frauen von Isis
(30)Aktuelle Rezension von: Orca4380Dieses Buch spielt auf einem Planeten wo Frauen herrschen. Männer zählen nur als Haustiere. Doch dann verliebt sich die Tochter der Obersten in einen Diener. Die Reporterin, die über diese Gesellschaft berichten soll, verfällt selber immer mehr dem Charme dieser Ordnung, was ihren Ehemann garnicht gefällt. Man will immer das, was man nicht hat. - Gerd Brantenberg
Die Töchter Egalias (5276 721)
(20)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerDieses Buch habe ich das erste Mal in den 80ern gelesen und jetzt festgestellt, dass es immer noch aktuell ist. Es ergibt sich eine Menge Witz durch die Umkehrung der Geschlechter-Verhältnisse incl. der sprachlichen, und wer ein bisschen Ahnung von der Geschichte der Neuen Frauenbewegung hat, wird auch bei den politischen Passagen auf seine Kosten kommen. - Sabine Wassermann
Die Stiertänzerin
(3)Aktuelle Rezension von: mabuerele„...Wer Kreta führen will, darf kein Mann sein, darf keine Mutter sein und muss über die Hörner des Stiers springen...“
Akija ist 6 Jahre alt, als sie den Tod ihrer Mutter beim Tanz mit dem Stier erlebt. Das soll sie für ihr Leben prägen. Akija wird als zukünftige Hohepriesterin aufgezogen. Den Titel trägt momentan ihre Schwester Mijaro. Die aber ist schwanger und will das alte Gesetz brechen, das im Eingangszitat steht. Sie hat ihren Bruder Iasa für ihre Nachfolge vorgesehen. Doch der stirbt in der Arena. Akija wird auf eine ferne Insel verbannt, weil man ihr die Schuld am Tode des Bruders gibt.
Die Autorin hat einen spannenden historischen Roman aus der Frühzeit der Insel Kreta geschrieben.
Es wird schnell deutlich, dass die Könige aus Argos und Mykene die Hand nach Kreta ausstrecken. Sie haben Mijaro zu ihrer Entscheidung veranlasst. Eine Frau ist für sie schwach und leicht beeinflussbar und sie drängen danach, dass gesamte Mittelmeer zu beherrschen.
Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen. Während Akija gut charakterisiert wird und ich ihre Entwicklung Schritt für Schritt verfolgen darf, bleibt Mijaro erstaunlich blass. Ihr Verhalten ist für mich nicht immer nachvollziehbar. Akijas Verbannung zwingt sie allerdings zu einer folgenschweren Entscheidung.
Deutlich herausgearbeitet wird der Unterschied in den Verhältnissen zwischen Kreta und den umliegenden Königreichen, wie das folgende Zitat zeigt:
"...Sie tragen ihre Schwerter, weil sie ständig auf Raubzüge aus sind. Wenn sie nicht damit beschäftigt sind, ihr Gebiet zu verteidigen, greifen sie auf anderes zu..."
Die eigentlichen Gegenspieler sind Akija und Kaion. Der König von Mykene kennt keine Skrupel und benutzt die Menschen wie Figuren auf dem Schachbrett. Dazu gehört auch, das er keinen Versuch unterlässt, um Akija zu brechen und dabei gegen die Gesetze seines eigenen Volkes verstößt.
Gut beschrieben wird die Landschaft. Hier arbeitet die Autorin mit passenden Metaphern und schönen Bildern:
"...Sie nahm sich einen Augenblick Zeit, die Schönheit der Landschaft in sich aufzunehmen, die wie Speerspitzen aufragenden Zypressen, die gelben Blüten des Ginsters und die weißen der Ölbäume..."
Akija wächst mit jeder scheinbaren Niederlage. Sie hält ihren Wunsch aufrecht, Hohepriesterin der Insel zu werden. Dafür geht sie durch manche Tiefen. Im Laufe der Handlung wirkt sie weitaus stärker als Mijaro.
Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen.
- Bettina Pecha
Eine Liebe im Schatten der Krone
(42)Aktuelle Rezension von: Melisande55Edinburgh, 1561: Nach der Liebesheirat von Fiona Fraser mit dem Landedelmann Duncan Middleton werden die beiden an den Hof von Königin Mary nach Holyrood Palace berufen.
Zunächst scheint das Glück noch perfekt, Mary heiratet ebenfalls und die beiden werden zu Freundinnen. Doch dann beginnen die Intrigen gegen die Königin und auch Fionas Mann wendet sich von ihr ab ...
Hier läßt Bettina Pecha Geschichte lebendig werden. Geschickt verbindet sie Fiktion und wahre Begebenheiten. Ich war so gefangen und berührt vom Schicksal der beiden Frauen, die sich aber nicht unterkriegen lassen. Die Autorin schreibt sehr flüssig, mitreisend, bildhaft und spannend, man kann das Buch nicht mehr aus der Hand legen.
Alle Schauplätze und die damalige Mode werden so detailgetreu beschrieben, dass man ein genaues Bild vor Augen hat.
Ich habe mit den Figuren mitgelitten, mitgebangt, will man doch wissen, wie es für Fiona und Mary ausgeht. Kann Fiona ihren Mann zurückgewinnen? Wieviel Leid kann Mary ertragen?
Ich habe die Geschichte mit großer Begeisterung gelesen und vergebe eine große Leseempfehlung und 5 Sterne.
Auf der Homepage von Bettina Pecha kann man viel interessantes über die hist. Schauplätze und Personen erfahren. - Maika Adam
Die Fürstin und die Rache aus Oran: Kampan Band 2
(6)Aktuelle Rezension von: Lesekatze-1407Eine überaus gelungene Fortsetzung des ersten Bandes! Hierbei schließt sich der Band nahtlos an das Ende des ersten an.
Eingebettet in eine mittelalterliche Gesellschaft üben hier ausschließlich Frauen die Geschäfte. Die „Mütterlichkeitslehre“ bestimmt, dass Fürstinnen das „Reich der Vereinigten Mutterländer“ beherrschen. Sie haben alle Macht, auch über die Männer und Ritter, die lediglich bessere Diener sind. Soweit die Theorie.
Iara, lebt diese Rolle und füllt sie entsprechend aus. Denn nicht alle Fürstinnen sind gerecht, gütig und klug - ganz im Gegenteil. Sie zeigen sich herrisch, boshaft, machtbesessen. Das kommt in diesem Band wieder ganz besonders zum Vorschein.
Hauptpersonen sind die junge, willensstarke Fürstin Iara von Kampan und Tino von Berchag - ihr Ritter, ein von der Richtigkeit der Gesellschaftsform absolut überzeugter Mann. Schon früh musste Iara nach dem Tod der Mutter die Verwaltung des Ländchens übernehmen
Auch in Band 2 geht es wieder um Familie, Liebe, Freundschaft, Machtspiele und Rache, Recht und Gerechtigkeit. (Und offenbart, was kein Geheimnis ist: es ist gleich, wer an der Macht ist –der Charakter bestimmt die Qualität der Machtausführung.)
Kampan ist ein unbedeutendes, sympathisches aber friedliches Land, das von Herstellung und Handel mit erlesenen Stoffen lebt.
Es ist ein wunderbar beschauliches Leben, das den Leser teilhaben lässt an den Höhen und Tiefen des Alltags. Dabei vergeht die Zeit gemächlicher, dennoch sind Herausforderungen und Probleme zu bewältigen.
Neben der ruhigen Erzählweise stößt Maika Adam Gedankengänge an – so eben die Hauptfrage, ob Frauen wirklich die besseren Regenten sind. Ob die Unterdrückung einer Volksgruppe auf lange Sicht wirklich Frieden bewahrt. Diese Fragen werden allerdings durch Iaras Reisen und Erfahrungen deutlich beantwortet. Denn je mehr sie Länder und Fürstinnen besucht, desto deutlicher stellt man fest, dass es nicht unweigerlich besser und gerechter zugeht.
Es wieder zahlreiche Perspektivenwechsel: es wird aus der Sicht von Iara, Tino, anderen Charakteren erzählt.
Mir gefällt die feinfühlige, unaufgeregte Liebesgeschichte. Tino und Iara gehen sehr respekt- und liebevoll miteinander um und als Leser bin ich dabei, wie sich diese Liebe weiter vertieft. Dabei kommt Maika Adam ohne die mittlerweile seitenfüllenden Bettgeschichten aus.
Wer Interesse am Grundprinzip von Recht, Freiheit und Gerechtigkeit hat, kann in dieser Kampan-Reihe interessante Gedankenansätze und/oder Antworten finden. Denn Iara ist eine kluge Frau, die weiß, wie man Gesetze lesen und verstehen sollte. Auch wenn sie sich nicht so bezeichnen würde, sie ist so etwas wie ein Anwalt für die Rechtlosen.
Neben einer umfangreichen, mit viel Liebe zum Detail ausgearbeiteten Beschreibung der Welt, der Hierarchien und Traditionen spielen auch Folter und Gewalt keine unbedeutende Rolle – denn es ist nicht alles so toll wie geplant. Dennoch ist nichts überzogen – der Mix einer Vielzahl von Haupt- und Nebenszenen macht aus der Kampan-Reihe ein echtes Schmuckstück in jeder Bibliothek.
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