Bücher mit dem Tag "frauenrolle"
81 Bücher
- Gustave Flaubert
Gustave Flaubert, Madame Bovary
(617)Aktuelle Rezension von: BloomingLillyGustave Flauberts "Madame Bovary" ist zweifellos ein Klassiker der Weltliteratur, jedoch konnte mich dieses Buch nicht überzeugen. Trotz seines literarischen Rufs fand ich die Lektüre enttäuschend und langatmig.
Ein Hauptgrund für meine Unzufriedenheit liegt in der Charakterentwicklung, insbesondere in Bezug auf die Protagonistin Emma Bovary. Obwohl sie als tragische Figur präsentiert wird, konnte ich keine wirkliche emotionale Verbindung zu ihr aufbauen. Ihre Handlungen und Entscheidungen erschienen mir oft unverständlich und inkonsequent, was es schwer machte, sich in sie hineinzuversetzen.
Die Handlung des Buches erscheint ebenfalls zäh und langwierig. Flaubert neigt dazu, sich in ausführlichen Beschreibungen von Alltagsszenen zu verlieren, was den Lesefluss erheblich beeinträchtigt. Darüber hinaus fehlt es dem Buch an spannenden Höhepunkten oder Wendungen, die das Interesse des Lesers aufrechterhalten könnten.
Insgesamt ist "Madame Bovary" von Gustave Flaubert für mich persönlich eine enttäuschende Lektüre. Obwohl es zweifellos seinen Platz in der Literaturgeschichte hat, konnte es mich als modernen Leser nicht überzeugen. Die langatmige Handlung, die schwer zugänglichen Charaktere und die veraltete Darstellung der Gesellschaft machen es zu einer wenig ansprechenden Lektüre.
- Simone de Beauvoir
Das andere Geschlecht
(66)Aktuelle Rezension von: julia-elysiaIch habe Auszüge des Buches in meinem Studium behandelt und es nun zu großen Teilen - allerdings nicht komplett - gelesen.
Mit seinen knapp tausend Seiten ist das Buch keine kurze und einfache Lektüre. Simone de Beauvoir erklärt ausführlich, dass man nicht als Frau geboren, sondern zu dieser gemacht wird. Hierzu hat sie das Werk in zwei Teile geteilt. Der erste Teil befasst sich mit den Fakten und Mythen und ist in die Kapitel "Schicksal", "Geschichte" und "Mythos" unterteilt. Der zweite Teil befasst sich mit den gelebten Erfahrungen der Frau und genauer mit dem Werdegang, der Situation, den Rechtfertigungen und dem Weg zur Befreiung.
Das Buch ist nichts für zwischendurch. De Beauvoir untersucht auf biologischer, historischer, philosophischer und soziologischer Ebene, inwieweit Frauen zum anderen Geschlecht (gemacht) wurden. An einigen Stellen wiederholt die Autorin sich; oft führt sie sogar ähnliche Aussagen, die sie bereits zu Beginn getätigt hat, später noch einmal auf.
Dennoch hat sich de Beauvoir ausführlich mit dem Thema beschäftigt und sich auch insbesondere mit den biologischen und historischen Aspekt auseinandergesetzt, um diese, so wie sie seit Jahrhunderten weitergegeben werden, zu entkräften und den Ursprung der vermeintlichen biologischen und historischen Gegebenheiten zu erläutern.
Trotz dessen ist das Werk auch noch über 70 Jahre nach Erscheinung von erschreckender Aktualität. Viele Passagen, die ich gelesen habe, haben immer noch ihren aktuellen Wert und haben sich bis heute nicht geändert. Auch wenn das Werk kein einfaches oder kurzes ist, würde ich dieses sehr empfehlen, zumindest auch ausschnittweise.
- John Katzenbach
Die Anstalt
(776)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderFrancis Petrel hat zwanzig Jahre in einer psychatrischen Klinik verbracht. Nie wollte er dass, denn als krank hätte er sich nicht bezeichnet. Furchtbare Dinge sind hinter den Gemäuern passiert und wegen zahlreicher Morde wurde die Anstalt dann auch geschlossen. Was ist dort drin wirlich passiert? Francis hört immer noch grausame Stimmen, Schreie, sieht Taten und wir Leser hetzten atemlos neben ihm her um hinter das Geheimnis und das Rätsel der Anstalt zu kommen. Wer ist Täter wer Opfer und ist Francis Petrel vielleicht selbst der mysteriöse Engel des Todes? Katzenbach schreibt wie immer atemlos spannend, grauenhaft dicht und man kann sich dem nicht entziehen.
- J. C. Philipp
Rückkehr nach Chestnut Hill
(29)Aktuelle Rezension von: Annette126❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤
Rezension zu "Heimkehr nach Sommerset"
Elegant
Der Roman spielt im 18.Jahrhundert. Janet ist eine liebe und junge Frau, die ein angenehmes Leben sehr liebt. In London will ihr Vater, das sie einen Mann namens Michael heiraten soll, obwohl die beiden sich nur mittelmässig verstehen....
Wird sie Michael heiraten?🤔
Das herrschaftliche Schloß hat mich hierbei durchaus abgelockt. Und ich habe mich dabei auch gedanklich an diesem Ort wohlgefühlt. Dabei habe ich auch bemerkt, das es ihr in London durchaus recht gut ging und sie dabei auch wunderbar in diese Gegend passt.
Michael fand ich hier etwas denkwürdig aufgrund seiner besonderen Art. Bei beiden zueinander habe ich da auch etwas Sympathie bemerkt. Auch edel kam es bei mir in der Richtung rüber.
Nach einer nächtlichen Überlegung bekommt es heute von mir die wohlverdienten 5 Sterne.
📚voll empfehlen kann ich es jedem von Euch📚
❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤
- Cayla Kluver
Alera - Geliebter Feind
(145)Aktuelle Rezension von: theresa_stDas Cover finde ich total schön. Die Schrift vom Titel in Kombination mit den Ornamenten ist total ansprechend.
Der Schreibstil war flüssig. Teilweise war es mehr wie in einem historischen als in einem reinen Fantasy-Roman. Hat aber sehr gut gepasst. Das Buch ist aus Aleras Sicht geschrieben und man sieht oft nur ihren Blickwinkel einer Situation.
Ich muss sagen, es ist schwer dieses Buch zu beurteilen. Beim Lesen des Klappentextes habe ich mir nämlich eigentlich etwas anderes erwartet. Ich habe mit einigem an Fantasy und auch einigem an Action gerechnet. Das gab es so leider nicht. Viel Fantastisches passiert in diesem Band nicht. Ja, es ist High Fantasy und spielt in einer anderen Welt. Die Welt erinnert aber stark an unsere Vergangheit. In Aleras Reich gibt es ein starkes Patriachat. Obwohl, sie Kronprinzessin ist, wird sie später einmal nicht regieren, sondern ihr Mann. Frauen dürfen z.B. auch keine Hosen tragen und man traut ihnen nicht wirklich zu, sich auch in Politik auszukennen. Daneben gibt es dann dieses total gegenteilige Nachbarreich, in dem Narian aufgewachsen ist. Dort führen Frauen die Geschäfte.Diesen Konflikt zu sehen war sehr spannend.
Leider gibt es aber, wie erwähnt nicht so viel Action. Es geht mehr um Alera und wie sie sich entscheiden soll in Hinblick auf ihr Herz und ihre Verantwortung als Kronprinzessin einen würdigen Königen zu ehelichen.
Die Charaktere haben mir auch sehr gut gefallen. Alera hat stets ihren eigenen Kopf und versucht sich über die herrschenden Gesetze hinwegzusetzen und ihren eigenen Weg zu gehen. Man merkt, dass sie mal eine gute Königin wäre, wenn die Tradition sie nicht zu einem Schmuckstück des Königs degradieren würde. Ihre Faszination für Narian finde ich total nachvollziehbar. Er ist so anders, als die Männer von ihrem Reich. Denn er hört ihr wirklich zu und nimmt ihre Meinung ernst. Das ist ein ganz neues Gefühl für Alera.
Narian bleibt die ganze Zeit ziemlich geheimnisvoll und man erfährt nur wenig über seine Vergangenheit. Man merkt aber bald, dass er wohl eher kein Spion ist. Was ich ziemlich ungewöhnlich finde (zumindest ist mir das bsiher eher selten untergekommen) ist, dass Narian jünger als Aria ist. Sie bezeichnet ihn sogar einmal als Junge.
Dann gibt es da noch Steldor, den Aleras Vater sich als Aleras Zukünftigen wünscht. Man lernt ihn nur aus Aleras Sicht kennen, die ihn von Anfang an ablehnt. Er wirkt ziemlich arrogant und selbstverliebt. Im Laufe des Buches ändert er teilweise sein Verhalten. Ich bin mir aber nicht sicher, ob das nur zur Show diente, oder er wirklich über sein Verhalten reflektiert hat. Am Schluss ähnelt er nämlich wieder mehr seinem alten Ich, wobei er auch noch schlimmer reagieren hätte können.
Lustig waren auch Aleras wechselnde Leibwächter, die alle sehr unterschiedlich sind. London zum Beispiel ist teilweise eine Vaterfigur für sie. Aber er hat Geheimnisse vor ihr und man wird nicht immer ganz schlau aus ihr.
Der Schluss des Buches kommt ziemlich abrupt und lässt Alera in einer ziemlich hoffnungslosen Situation zurück. Also werde ich natürlich Band 2 lesen.
Fazit:
Etwas ganz anderes als ich erwartet hatte, aber trotzdem gut - von mir 4 von 5 Sternen. - Sybille A. Schmadalla
Von Notburga, Maria, Cäcilie, Malin und Pia
(9)Aktuelle Rezension von: Lesefeuer„Von Notburga, Maria, Cäcilie, Malin und Pia“ ist ein Historischer Roman von Sybille A. Schmadalla, erschien 2017 im epubli Verlag.
Als Pia zufällig einen TV Bericht über die Befreiung Rosstals im April 1945 durch die Amerikaner sieht, beginnt sie sich Fragen zustellen nach der Geschichte ihrer Familie und inwieweit dies Einfluss auf ihre eigene Biografie hatte. Sie stößt auf die Tagebücher und andere Dokumente ihrer Ahninnen. Es spannt sich ein Bogen von 1850 von Notburga, der Ururgroßmutter über deren Tochter Maria, die eine Suffragette war, hin zur Oma Cäcilie, die nach Paris ging, zurückkehrte, heiratete und Pias Mutter gebar. Pia reist durch den Wandel der Zeiten, Aufbruch und Niedergang, Beginn des Technologiezeitalters. Sie erfährt, die allmählich veränderte Stellung der Frau von einer rechtlosen, den unmündigen Kindern gleichgestellten Frau hin zur emanzipierten Frau der heutigen Gesellschaft einerseits. Andererseits gibt es die individuellen Antworten der Protagonistinnen auf ihre persönliche Lage. Dieses Buch führt den Leser vom beschaulichen Franken, nach Frankreich, Norwegen und Afrika. Im Spiegel der Biografien und Lebenswege der Ahninnen klärt sich für Pia ihr eigenes Leben. Am Ende versteht Pia ihr eigenes Leben besser, basierend auf den Erfahrungen ihrer Ahninnen trifft sie eine Entscheidung Ein Buch über die Irrungen, Wirrungen, Hoffnungen, Wünsche und Träume der Menschen. Ein Buch über verstehen, verzeihen und versöhnen. 165 Jahre lebendige deutsche Zeitgeschichte.
Meine Meinung:
Selten fiel es mir so schwer eine Rezension zu schreiben wie bei diesem Buch. Ich weiß gar nicht so recht, wo ich anfangen soll. Die Autorin hatte mich zu einer Leserunde zu ihrem historischen Roman eingeladen. Auch wenn mich das Buch nicht überzeugen konnte, bin ich froh mitgemacht zu haben. Das Buch handelt in den Jahren 1850 bis 2015 und beschäftigt sich vor allen Dingen um die Frauenrechte und dessen Wandel in dieser Zeit. Meiner Meinung nach befindet sich das Buch eher in einer Rohfassung und ich habe mich zunehmend als Testleser gefühlt. Es ist in einer nicht ganz leichten Schreibweise geschrieben und ich musste zugegeben einige Wörter nachschlagen. Scheinbar erfolgte ein nicht ausreichendes Lektorat, sodass sich im Buch viele Schreibfehler, Grammatikfehler und auch stilistische Fehler, wie merkwürdige Satzzeichensetzung etc, tümmeln. Es hat elendig lange Kapitel, was für mich persönlich ja ein Graus ist. Außerdem spielten für mich zu viele Charaktere eine Rolle. Da habe ich leicht den Überblick verloren. Ein Kapitel, jedoch, fand ich ganz interessant und ich hatte kurzweilig wirklich mal das Gefühl einen Roman zu lesen. Ansonsten hatte das Buch eher eine Art Biographie-Charakter und mir fällt es schwer „Roman“ zu sagen. Aufgefallen ist mir eine sehr distanzierte Schreibweise, aber das liegt sicher daran, dass ich es eben, wie schon beschrieben, nicht als Roman sehen würde. Zu den Figuren konnte ich daher keine Nähe aufbauen. Dennoch merkt man, dass die Autorin absolut in dem Thema „Frauenrechte“ gefangen ist, und sie dafür lebt. Ich bin mir sicher, dass die Recherche eine enorme Arbeit war. Aber: um Leser zum Buch zu bekommen, muss es dringend überarbeitet werden. Ich weiß, dass die Autorin das macht und ich wünsche ihr dafür gute Berater und eine geschickte Hand.
Sybille A. Schmadalla ist Dipl. Betriebswirtin (FH), Dipl. Designerin (FH), studierte berufsbegleitend zwei Semester Philosophie und zwei Semester Soziologie. Sie arbeitete in verschiedenen deuten Konzernen in Führungspositionen. Heute arbeitet sie als Business Coach. Geboren ist sie 1958 in Bayern und heiratet 1984 in Canada. Sie hat zwei erwachsene Söhne und wohnt abwechselnd in Deutschland und Finnland.
Fazit: 2 Sterne. - Margaret Atwood
The Handmaid's Tale
(167)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerI’ve read the book while they decided to prohibit abortions in some of the United States. So it felt kinda surreal to read about a dystopian story like this, while women rights can be so easily dismissed.
- Jarka Kubsova
Marschlande
(152)Aktuelle Rezension von: engineerwifeMit „Marschlande“ hat die Autorin Jarka Kurbsova einen Roman kreiert, der auf zwei Zeitebenen aufgebaut ist und die beiden auf sehr harmonische Weise miteinander verwebt. Der Vergangenheitsteil rund um Abelke Bleken basiert auf wahren Tatsachen und ist hervorragend recherchiert. Während die Dialoge der Protagonistin natürlich frei erfunden von der Autorin in den Mund gelegt wurden, konnte ich mir beim Hören gut vorstellen, dass es so oder ähnlich gewesen sein muss. Die mutige Abelke steht mit beiden Beinen im Leben und führt nach dem Tod ihres Vaters als alleinstehende Frau den Familienbauernhof mit all seinen Angestellten weiter. Das war damals sehr ungewöhnlich und so wird sie mit Argwohn von den Nachbarn beäugt. Als sie schließlich durch die Willkür einiger Männer alles verliert und sich selbst als Magd verdingen muss, wird sie letztendlich der Hexerei bezichtigt. Ein trauriges Ende nimmt seinen Lauf …
Auch Britta muss erfahren, dass in der heutigen Zeit für Frauen nicht alles rund läuft. Sie stößt nach ihrem nicht ganz freiwilligen Umzug in die Marschlande auf die Geschichte Abelke Blekens und fängt an zu recherchieren, während in ihrem eigenen Leben nach und nach alles aus dem Ruder zu laufen scheint. Dabei will sie einfach Gerechtigkeit und eine faire Behandlung, sowohl in der eigenen Familie als auch im Beruf. Ein Kampf gegen Windmühlen wäre wahrscheinlich einfacher zu bestreiten ...
Mit „Marchlande“ bin ich durch Zufall mal wieder auf wunderbaren Roman gestoßen, der mich fasziniert und direkt zu ein paar eigenen Recherchen zum Thema Hexenverfolgung im 16. Jahrhundert inspiriert hat. Wie waren die Zeiten doch oft hart und grausam damals! Eindringlich gesprochen von den beiden bekannten Hörbuchsprecherinnen Julia Nachtmann und Nina Petri habe ich mich beim Hören sehr wohl gefühlt in der Geschichte und kann sie uneingeschränkt empfehlen. Von mir gibt es mit fünf Sternen die volle Punktzahl!
- Alice Munro
Dear Life
(25)Aktuelle Rezension von: JohannGeherEin wirklich heißer Tipp für alle, die auf Kausalität im Leben Acht geben. Das Leben ist kein Wunschkonzert, sondern verläuft oft chaotisch und unerwartet - genau diese Spannung fängt Munro in ihrer Kurzgeschichtensammlung gekonnt ein... - Birgit Jaeckel
Die Druidin
(194)Aktuelle Rezension von: Ninja_TurtlesMeinung:
Die Autorin hat es von Anfang an geschafft, mich in ihren Bann zu ziehen.
Die Geschichte ist spannend geschrieben, der Schreibstil flüssig und ohne Stolpersteine zu lesen.
Die Charaktere sind gut ausgearbeitet, die Spannung zu jedem Zeitpunkt gegeben.
Es gibt Staunmomente, schmunzelne Szenen, erotische Momente, die keine zu große Rolle spielen, aber wichtig sind.
Dies ist mein Jahreshighlight 2023!
Fazit:
Ein Muss für alle Fantasy-Liebhaber, die es lieben, sich im Mittelalter auszutoben. Der historische Aspekt hat hier nicht so weit ausgeufert, dass man nur Zahlen an den Kopf geschlagen bekommt, sondern beiläufig. Ein toller Roman, der mich überzeugen konnte!
- Laura Baldini
Lehrerin einer neuen Zeit
(135)Aktuelle Rezension von: Katharina_CizekDieses Buch ist mir sehr ans Herz gewachsen. Durch meine Arbeit als Kindergartenpädagogin hab ich natürlich schon viel über Maria Montessori und ihre Pädagogik gehört. So wie das Leben der ersten Ärztin Italiens von Laura Baldini beschrieben wird, habe ich es jedoch noch nie gehört. Die verschiedenen Facetten und Blickwinkel der Geschichte haben mich sehr fasziniert und mich auch in meiner Arbeit inspiriert. Maria Montessori war eine herausragende Persönlichkeit, die sich nicht nur für benachteiligte Kinder einsetzte, sondern auch für die Frauen ihrer Zeit kämpfte.
Zum Inhalt:
Maria war schon sehr früh ihrer Zeit voraus und beginnt, gegen den Willen ihres Vaters, ein Studium der Medizin an der Universität. Von ihren Mitstudierenden, natürlich allesamt Männer, wird sie nicht gerade mit offenen Armen empfangen. Trotz diesen Wiederstandes beendet sie ihr Studium mit Auszeichnung und wird zur ersten Ärztin Italiens. Sie arbeitet zunächst in einer Irrenanstalt mit Kindern, die für schwachsinnig erklärt wurden. Durch ihr Interesse an der Entwicklung der Kinder, entwickelt sie immer neue Ideen, um die Kinder zu fordern und so zu fördern. Immer mehr werden durch ihren Erfolg mit den Kindern auf die junge Ärztin aufmerksam. Nebenbei beginnt sie eine Romanze mit ihrem Kollegen Doktor Montesano. Diese könnte ihre Karriere jedoch gefährden…
Ich bin ein großer Fan von Laura Baldinis Schreibkunst. Ihre Romane sind unglaublich frisch und bildhaft geschrieben. Ich greife immer wieder gerne zu ihren Büchern.
- Caroline Bernard
Die Muse von Wien
(70)Aktuelle Rezension von: _liesmich_Alma. Alleine der Name hat mich dazu veranlasst dieses Buch zu lesen. Alma, das Leben von Alma Schindler. Ein wahrlich liebenswerter Roman über das Leben und die Lieben von Alma. Das Buch endet mit dem Tod Mahlers. Passend dazu Robert Seethalers „Der letzte Satz“ aus der anderen Perspektive. Siehe meine Rezension.
- Lena Johannson
Die Villa an der Elbchaussee
(91)Aktuelle Rezension von: SternenstaubfeeDie Geschichte von Frieda beginnt kurz nach dem ersten Weltkrieg, was ich an sich schon spannend finde. Eine schwierige und spannende Zeit! Zudem spielt die Geschichte in Hamburg, und es geht um Kakao und Schokolade. Also schon drei Gründe, die dieses Buch für mich interessant machten! :-)
Ich hatte dann auch tatsächlich sehr viel Freude mit dem Buch und habe Frieda und ihre Familie/Freunde sehr gerne begleitet. Die Charaktere konnten mich alle überzeugen; ich hatte von allen ein gutes Bild vor Augen. Auch die Zeit nach dem ersten Weltkrieg und das Kriegstrauma, das Friedas Bruder Hans durchlebt, wurden sehr glaubhaft dargestellt.
Ich bin jetzt sehr gespannt, wie es im zweiten Band weitergehen wird und freue mich darauf, die Charaktere bald "wiederzusehen"! - Nick Hornby
Funny Girl
(29)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerNick Hornby ist normalerweise Experte für Expeditionen in die Seele männlicher Mittvierziger, die eine Macke haben - in Bezug auf Musik (High Fidelity; 21 Songs), Fußball (Fever Pitch), das Erwachsenwerden (About a Boy) oder Beziehungen (A Long way down; How to be good; High Fidelity). Hier schildert Hornby das Großbritannien der Sechziger aus weiblicher Perspektive, wenn auch nicht in der Ich-Form. Als Leser erlebt man mit, wie aus der echten Barbara die Künstlerin Sophie wird, die dann in ihrer erfolgreichsten Show doch wieder Barbara heißen muss und im Jim-Darsteller von "Barbara (und Jim)" auch ihren vorübergehenden Verlobten findet. Ein Genre-, Autoren- und Zeit-übergreifender Vergleich sei erlaubt: Bei Hornby kann man sich das spießige, langsam erwachende England der Sechziger, in dem die Berufstätigkeit von Frauen eigentlich nur die Wartezeit auf den richtigen Kerl darstellt und bloß nicht zu anspruchsvoll sein darf, sowie die Zwänge einer quasi-staatlichen Institution wie der BBC so gut vorstellen wie in Heinrich Manns Roman "Der Untertan" die Gesellschaft des Kaiserreichs. Großartig. Dieser Roman macht Fernseher und Zeitmaschine überflüssig. - Rona Jaffe
Das Beste von allem
(66)Aktuelle Rezension von: EmmaWinterManhatten 1952: Caroline Bender startet ihr Berufsleben in einem New Yorker Verlagshaus. Fabian Publications wird ebenso ihr Zuhause, wie das von zahllosen anderen jungen Frauen - fünfmal in der Woche von 9.00 bis 17.00 Uhr. Eigentlich ist es eher eine Warteschleife, denn das erklärte Ziel der allermeisten Mitarbeiterinnen ist die Heirat mit einem schmucken jungen Mann.
Über drei Jahre verfolgen wir das Schicksal von fünf jungen New Yorkerinnen, die alle nur glücklich sein wollen. Im Trubel der Stadt, zwischen Dates, Weihnachtsfeiern, übergriffigen Chefs, winziges Apartments, Affären und reichlich Alkohol, versuchen sie den Kopf über Wasser zu halten.
Die Autorin veröffentlichte das Buch mit 26 Jahren und beschreibt darin auch ihre eigenen Erlebnisse, zudem hat sie mit 50 Frauen Interviews geführt und nach deren Erfahrungen in der Arbeitswelt gefragt. Herausgekommen ist ein Stück Gesellschaftsgeschichte in Romanform. Wir tauchen tief ein in das New York der damaligen Zeit, in die Arbeitswelt - geprägt von Männern, in der Frauen in den meisten Fällen nicht nur unterschätzt, sondern kaum geachtet werden - und das Gefühlsleben der Protagonistinnen, das ebenfalls vom Wohl und Wollen der Männer abhängt. Rona Jaffe schreibt detailliert, daher gibt es durchaus Längen in diesem Roman. Allerdings hat er mich insgesamt sehr gut unterhalten, auch wenn die Rolle der Frau in der Gesellschaft schon recht häufig Grund zum lauten Schreien gegeben hat. Besonders die Figur der Caroline reflektiert aber auch über die traditionellen Wünsche der Frauen, ob die Erfüllung des eigenen Lebens in einer Heirat zu suchen sei.
Eine sehr interessante Lektüre mit viel New York Flair und einem spannenden Nachwort der Autorin.
- Meredith Haaf
Wir Alphamädchen
(30)Aktuelle Rezension von: RevontuletEine tolles Buch zum Einstieg in den Feminismus. Ich habe mich bis jetzt nie für eine Feministin gehalten, weil das für mich etwas militantes war, etwas, dass Frauen dazu bringt, sich die Haare abzuschneiden und ihre BHs zu verbrennen. Aber in diesem Buch geht es um Frauenthemen, die wichtig sind und für die es sich zu kämpfen lohnt. Wichtige Themen wie Verhütung, Vergewaltigung, Arbeitsplätze,... werden angesprochen, und zwar auf eine witzige und leicht verständliche Art. Ich kann jetzt mit gutem Gewissen behauten, dass ich Feministin bin und trotzdem lebe ich als Frau und mit BH und kann mich des Lebens erfreuen. - Natasha Walter
Living Dolls
(24)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerIch beschäftige mich mittlerweile seit knapp 20 Jahren wissenschaftlich mit sozialen Ungleichheiten und Ungerechtigkeiten. Dabei liegt mein Schwerpunkt nicht gerade auf Geschlechterfragen, aber nicht erst seit der Intersektionalitätstheorie ist das Zusammenspiel verschiedener Diskriminierungsarten in den Sozialwissenschaften bekannt. Immer wieder beschäftige ich mich deshalb auch mit Fragen des Sexismus, des Feminismus, der Geschlechteremanzipation sowie der Unterdrückung und Ausbeutung von Frauen oder nicht normkonformen Geschlechterstereotypen.
Natasha Walter ist britische Journalistin und widmet sich in „Living Dolls“ dem „neuen Sexismus“, der eigentlich auch der alte ist. Und auch wenn mir alles theoretisch klar ist, bin ich immer wieder geschockt, empört und manchmal auch paralysiert, ob der Beispiele die Natasha Walter anführt. Eigentlich schreibt sie nichts Neues, eigentlich ist alles bekannt oder besser: sollte bekannt sein. Eigentlich dürften die Beispiele überhaupt nicht mehr überraschen und doch ist es die geballte Darstellung, die mich immer wieder aufs Neue erschüttert.
Was veranlasst junge Frauen dazu, sich nur noch über ihr Aussehen zu definieren? Vor allem nicht ihr Aussehen, so wie sie es mögen, sondern das Aussehen, wie es die vermeintliche Mehrheit der Männer möchte oder zumindest die Verantwortlichen in Film- und Werbebranche. Warum machen sich manche Frauen freiwillig zu Püppchen, Pussys und Schlampen? Und auch hier wieder: es geht nicht um die selbstbestimmte Aneignung dieser Begriffe (wie es Pussy Riot, Pussy Terror o.ä. darstellen), sondern die abwertende Fremdbeschreibung von Chauvinisten wird zur anerkannten Selbstbezeichnung. Lebensziel Onanievorlage. Was läuft nicht richtig mit unseren Gesellschaften?
Die Anti-Rassismus-Aktivistin Jane Elliott hat in ihrer großartigen Workshop-Dokumentation „Blue eyed“ 1996 aufgefordert: stop to be cute! Hören Sie auf süß zu sein! Und genau das ist es, was man bei all den Beispielen von Natasha Walter ausrufen möchte. Hört auf! Hört auf Untertan zu sein und den ganzen Sexismus einfach wegzulächeln. Hört auf Püppchen sein zu wollen. Niemand wird es euch danken. Wer sich ausschließlich oder vornehmlich über sein Aussehen definiert, verdinglicht sich selbst zu einem Objekt und nicht zuletzt zu einem Sexobjekt. Es ist die absolute Entfremdung von den eigenen authentischen Gefühlen. Es ist eine beschädigte Selbst- und Weltwahrnehmung. Diese kommt aber nicht qua Natur oder Schicksal daher, sondern ist Menschen- und vor allem Männergemacht, was nicht bedeutet, das hier faktisch Männer an der Unterdrückung arbeiten – das kommt natürlich vor – aber viel eher ist es ein Nutzen und Ausnutzen der Privilegien, die das Patriarchat mit sich bringt.
Das Strukturelle zeigt sich dann im alltäglichen Faktischen. Über Barbie-Puppen muss man mittlerweile nicht mehr reden. Nicht, weil das damit verbundene Problem der Idealisierung einer bestimmten Körperform längst geklärt wäre, sondern weil es einfach noch viel schlimmer geht. Ich kannte Bratz-Puppen (Google-Bildersuche) bis dahin nicht. Ultradünn, immer sexy gekleidet, aufgespritzte Lippen (WTF), Miniröcke, hochhackige Schuhe und Lippenstift. Die It-Girls als Spielzeug für die neue Generation der It-Girls. „It’s good to be a Bratz“ krakeelt es von der Webseite von MGM. Und hier kann man sich den unverblümten Sexismus auch anschauen.
Nicht alles ist dabei direkt übertragbar auf Deutschland, oder vielleicht sollte man besser schreiben: noch nicht. Die Bratz Puppen scheinen mir in Deutschland nicht ganz so verbreitet. Auch Walters Beispiele von jungen Frauen, die sich als „Sport“ dem Poledance widmen, scheint mir in Deutschland keine ebensolche Verbreitung gefunden zu haben, wie in England oder den USA. Das ändert natürlich nichts daran, dass der Sexismus sich hier andere Bahnen bricht.
„Die hochgradig sexualisierte Kultur in unserem Umfeld wird toleriert und sogar begrüßt, weil sie auf der Illusion von Gleichberechtigung gründet.“ Der unerschütterliche (Aber)Glaube, dass Gleichberechtigung ja mittlerweile hergestellt sei, (ver)führt viele junge Frauen dazu, ihren Körper, ihr Aussehen und ihre sexuelle Verfügbarkeit in den Vordergrund zu stellen. Jetzt könne man es ja ganz selbstbestimmt machen, so wohl der Selbstbetrug. Wie gesagt spricht überhaupt nichts gegen die emanzipierte Aneignung von Lust und Sex. Nur ist es eben häufig keine selbstbestimmte Aneignung, sondern eine Unterwerfung. Man glaubt sich frei und schlüpft doch nur in genau die Rolle, die für einen vorgesehen war. Natasha Walter liefert hierfür reichlich Belege, die auch immer wieder mit einem recht umfangreichen Anmerkungsapparat belegt sind (ohne jedoch wissenschaftlich zu werden oder sein zu wollen).
Ich kann „Living Dolls“ unbedingt empfehlen. Es ist sicherlich keine theoretische Literatur zur Begründung eines neuen Feminismus. Vielmehr ist es eine Sammlung dessen, was hier ganz gewaltig schiefläuft. Insofern kann es auch als Einstieg und Anregung verstanden werden, um sich mit den Themen Sexismus und Feminismus zu beschäftigen. Vielleicht sollten solche und ähnliche Bücher Pflichtlektüre in der Schule werden. Oder zumindest ab einem gewissen Alter auf dem Nachttisch jedes Menschen liegen.
- Barbara Wood
Das Paradies
(170)Aktuelle Rezension von: Michelles_NotebookBarbara Wood versteht es wie keine zweite, Frauenschicksale in wunderbare Geschichten zu verpacken. Über mehrere Generationen hinweg, angefangen in den 1930ern, beschreibt Barbara Wood die Lebenswege der Frauen einer ägyptischen Familie, die über kulturelle Zwänge, familiäre Vorgaben und das herrschende Patriachart hinweg ihre Wege gehen - ob als Mutter, Bauchtänzerin oder Ärztin, eingeheiratete Europäerin oder weibliches Familienoberhaupt. Die damals herrschenden und bis in die heutige Welt nachwirkenden Regeln und Gepflogenheiten werden mit viel Liebe zum Detail verwoben mit den Lebensgeschichten drei starker Frauen, die für ihre Träume kämpfen müssen. Die Autorin schafft es, die Charaktere lebensecht und nahbar darzustellen und die unterschiedlichen Lebensansichten und -entscheidungen nachvollziehbar werden zu lassen. Auch wenn die Geschichten nicht für alle gutausgehen, habe ich doch jede Seite genossen und mit jedem Charakter mitgefühlt. Einer meiner absoluten Lieblingsromane!
- Anke Stelling
Bodentiefe Fenster
(41)Aktuelle Rezension von: NorbertGroosDies ist die Vorgeschichte zum "Schäfchen im Trockenen". Eine Tochter alt 68er lebt einen "alternativen" Lebensstil in einem Gemeinschaftshaus in dem die Rivalitäten zwischen den hippen Müttern und Vätern einfach unerträglich werden und zutiefst verlogen.
Sehr lesenswertes Buch, dass ich nach "Schäfchen im Trockenen" gelesen habe, andersherum ist vielleicht die richtige Reihenfolge. Das 2. Buch von Anke Stelling für mich macht mich süchtig nach mehr von Ihrer modernen, unkonventionellen, brillanten Prosa.
- Mary Basson
Die Malerin
(88)Aktuelle Rezension von: A_KaidenDie Sprache der Autorin ist sehr schön und bildhaft. Dies hat mich dazu bewegt, weiterzulesen und den Roman erst in der Mitte abzubrechen. Denn die Story zieht sich leider extrem in die Länge und auch mit der Hauptfigur, sie sich auf ihren verheirateten Lehrer einlässt und von diesem jahrelang an der Nase herumführen lässt, wurde ich absolut nicht warm. Das Frauenbild hat mich ehrlich gesagt so genervt, dass ich letztendlich nach über 300 Seiten abgebrochen habe. Das ist allerdings Geschmackssache, deswegen bon mir trotzdem 3 Sterne, auch wegen dem schönen Schreibstil.
- Christa Wolf
Kassandra
(268)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderKassandra, die Seherin, die Umworbene und die Tochter von König Priamos von Troja. Als der Trojanische Krieg beginnt ist auch Kassandra dabei und hat ihre eigenen Gedanken und Ideen und Einfälle und betrachtet sich und ihr Leben und was bisher passiert ist. Christa Wolf hat sich diesem Mythos angenommen und durch Reisen nach Griechenland und viel Literatur, hat sie sich ein Bild gemacht, ein Werk erschaffen, dass komplex ist, aber eben auch spannend und ein anderer Blick auf einen Krieg ist.
Hier findet man neben dem Text auch tolle Kommentare.
- Petra Durst-Benning
Das gläserne Paradies
(7)Aktuelle Rezension von: MAZERAKIch habe mich für die Hörbuch-Version entschieden, um gemütlich mit dem Strickzeug in der Hand einer historischen Geschichte zu lauschen.
Johanna Steinhart, die seit Jahren die Glasbläserei der Familie führt, bekommt Besuch von Ihrer Nichte Wanda, Tochter ihrer Schwester Ruth, die in Amerika lebt. Als Wanda, ernsthaft liiert mit dem erfolgreichen Glasbläser Richard, erfährt, das die Glashütte in Lauscha in Gefahr gerät, von einem Verleger übernommen zu werden, versucht sie, gemeinsam mit den Glasbläsern eine Genossenschaft zu gründen. Doch der Traum zerbricht und Wanda ist am Boden zerstört und fühlt sich schuldig. Da kommt Hilfe von unerwarteter Seite… kann sich doch noch alles zum Guten wenden?
Ulrike Grote ist eine unschlagbar gute Leserin! Sie interpretiert die Protagonisten überzeugend und jeden auf seine Art, reißt mit und baut Spannung auf. Es ist absolut angenehm, ihrer Stimme und Betonung zu lauschen.
Leider muss ich gestehen: hätte ich Band 1 und 2 nicht vor langer Zeit gelesen, würde ich mich in den verzwickten (wenn auch in Rückblicken gut erklärten) Familienverhältnissen nicht leicht zurechtfinden.
Auch die Thematik hat mich dieses Mal leider nicht überzeugt. Petra Durst-Benning schreibt so zauberhafte Frauengeschichten, voller Romantik, Kopfkino und viel Lokalkolorit, das mir bei diesem dritten Band einfach etwas fehlt. Zu sehr geht es um Geschäfte, Gesetze, Arbeitsverhältnisse, Lug und Trug und dabei bleibt die gewohnte Heimeligkeit und Lauschas Glitzerwelt auf der Strecke. Es ist eine gute Geschichte, aber nicht ganz so, wie von mir von der Autorin erwartet.
- Marion Zimmer Bradley
Die Feuer von Troia
(310)Aktuelle Rezension von: ReisebaerenDie Geschichte von Troja, dem fast zehnjährigen Krieg und dem Untergang, ausgelöst schließlich durch das trojanische Pferd, werden hier aus Sicht der Prinzessin Kassandra erzählt.
Meine Kenntnisse über die Geschichte hatte ich vom Hören Sagen und aus dem Hollywoodblockbuster Troja. Daher stellte sich dieses Buch für mich als Perle heraus.
Zuerst einmal erfuhr ich viel mehr über die Hintergründe. Warum es zu dem Krieg kam, bei dem es eben nicht nur um die schöne Helena ging. Auch die äußeren und inneren Konflikte der einzelnen Protagonisten wurden hier nachvollziehbar dargestellt. Beispielsweise Helena, die der Liebe wegen ihr Land verlässt, sich schuldig für den Krieg fühlt, an ihrer Liebe zu Paris zweifelt und sich alleine im fremden Troja fühlt. Ganz neu und sehr spannend fand ich den Einfluss der Götter in dieser Geschicht, die auch durch die Menschen sprechen und agieren können. Welch Konflikte dies birgt und welch innere Zerrissenheit Kassandra dadurch erlebt, waren sehr spannend zu lesen. Der für mich interessantes Aspekt dieser Geschichte stellt aber der Konflikt zwischen Männern und Frauen da. In Kassandras Zeit existierte teilweise noch das Matriarchat. Wie anders es sich doch lebt, aber auch welche Konflikte zu lösen sind, wenn Frauen an der Macht sind.
Alles in allem fand ich das Buch toll geschrieben und mit vielen tiefgründige Charakteren sehr reizvoll. Einzig das Ende, dass Kassandra betrifft, war mir ein wenig zu schnell und zu kitschig.
- Lauren Groff
Matrix
(105)Aktuelle Rezension von: Lotti3005Historische Figuren als Basis für eine dystopische Geschichte einer autarken, klugen und starken Klostergemeinschaft. Ein stilistisch wundervolles Werk, sprachgewaltig und mit einer hochinteressanten Botschaft. Nichts desto trotz lässt mich Matrix ungemein zwiegespalten zurück. Mich hat die extrem feministische Haltung und weitgehende Unglaubwürdigkeit der Protagonistin sehr gestört. Dieses Gefühl konnte auch die schöne bildhafte Sprache der Autorin nicht ausgleichen. Meiner Meinung nach entstand eine unüberwindbare Kluft zwischen mittelalterlicher Handlung und zeitgemäßer feministischer Denkweise. Die intensive Fokussierung auf weibliche Selbstbestimmung und Kraft wirkte pathetisch und idealisiert. Wer sich historisch auskennt, erkennt dass hier viel gewollt und wenig gut umgesetzt wurde. Insgesamt ein Buch, das ich gerne gelesen habe aber nicht zu meinen Favoriten zählt.