Bücher mit dem Tag "frauenschicksal"
435 Bücher
- Jane Austen
Stolz und Vorurteil
(4.427)Aktuelle Rezension von: MarleyyIch bin in das Buch mit Interesse gestartet, weil ich vorher auch schon den Anfang des Films angesehen habe, wurde aber ein wenig enttäuscht. Der Schreibstil bzw. die Sprache, die aufgrund der Entstehungszeit benutzt wurde haben mir keinen großen Probleme gemacht, doch ich fand es öfters ein wenig langweilig. Die Geschichte und die Charaktere sind Interessant und haben mir gefallen, doch es ging mir zu langsam voran weshalb ich das Buch auch nicht ganz beendet habe. Trotzdem noch solide 3 Sterne.
- Leo Tolstoi
Anna Karenina
(1.095)Aktuelle Rezension von: EllinorliestIm 19. Jahrhundert wurden drei berühmte Ehebrecherinnenromane veröffentlicht: Madame Bovary, Effi Briest und Anna Karenina. Ich habe nun alle drei gelesen und hätte man mich davor gefragt, wie ich denke, dass sie mir gefallen werden, hätte ich genau diese Reihenfolge genannt: erst den Franzosen, dann den Deutschen und schließlich den Russen. Tatsächlich war es nun gerade andersherum: Madame Bovary fand ich furchtbar langweilig, Effi Briest war ok. Anna Karenina dagegen war großartig.
Dissen (in meiner Ausgabe mit kleiner Schrift) fast tausendseitigen Wälzer habe ich mir als Hörbuch zu Gemüte geführt. Sonst hätte ich vermutlich nicht durchgehalten, Teile übersprungen. So jedoch hatte ich 40 Stunden lang Ulrich Noethen in den Ohren, der das wirklich toll macht, wenn man sich erst einmal an sein doch recht flottes Sprechtempo gewöhnt hat.
Die Geschichte der Titelheldin ist nur eine von eigentlich dreien, die in dem Roman erzählt werden. Den berühmten ersten Satz „Alle glücklichen Familien sind einander ähnlich; jede unglückliche Familie ist auf ihre Weise unglücklich.“, kennt fast jeder. Tolstoi erzählt weitschweifig, aber er erzählt sehr gut. Es gibt nur wenige Stellen, die ich mir etwas kürzer gewünscht hätte. Neben den Geschehnissen innerhalb der Familien gibt das Buch auch einen sehr umfassenden Einblick in die russische Gesellschaft. Der Roman spielt zwar in der Oberschicht, dennoch gibt es viele Szenen, in denen Bezug auf das einfache Volk genommen wird. Auch herrschen unterschiedlichste Ansichten bezüglich Reformbestrebungen und dergleichen. Als dies macht Anna Karenina zu einem wahrhaft großen Werk. Es gefiel mir dabei auch deutlich besser als Krieg und Frieden, da mein Interesse an Kriegstaktiken etc. eher gering ist.
Eine große Lese- bzw Hörempfehlung von mir.
- Anne Frank
Gesamtausgabe
(2.740)Aktuelle Rezension von: 0_storytime_0Eine tieftraurige, aber auch faszinierende Biografie einer jungen und einzigartigen Schriftstellerin. Man muss sich beim Lesen immer wieder ins Gedächtnis rufen, dass es keine Fiktion ist, sondern leider Realität. Deswegen ist dieses Buch definitv ein Werk, welches alle lesen sollten!
- Jane Austen
Emma
(1.112)Aktuelle Rezension von: Sarellax99Ich wollte unbedingt wissen wie Emma drauf ist, was Ihre Charaktereigenschaften sind und was hinter Ihren Gedanken versteckt ist. Ich liebe sie, eine wunderschöne edle junge Dame die nicht nur schön vom äußeren ist sindern auch noch intelligent und mutig ist. Ich mochte ihren Papa auch sehr ein so liebevoller Mann der seine Kinder liebt auch wenn er etwas zu überaus ängstlich ist wenn es um seine Töchter geht. Mir gefiel die Beziehung zwischen Emma und ihren Vater sehr. Die Geschichte war spannnend geschrieben, es war einfsch zu lesen und zu verstehen. Das Ende hätt ich mir nicht besser vorstellen können. Jane Austen entäuscht mich nie :)
- Jane Austen
Pride and Prejudice
(509)Aktuelle Rezension von: AukjeElizabeth Bennet, die zweite der fünf Bennet Töchter, lebt mit ihrer Familie während des frühen 19. Jahrhunderts in England. Eines Tages zieht der wohlhabende und gutaussehende Mr. Bingley mit seiner Schwester Caroline und seinem besten Freund Mr. Darcy auf sein Anwesen ein. Allein diese Tatsache erregt ein großes Aufsehen und als er dann auch noch einen Ball veranstaltet sind alle Heiratswilligen Mädchen ausser sich vor Begeisterung. Während des Balls lernt Mr. Bingley auch die Bennet Mädchen kennen und er interessiert sich schnell für Elizabeth's ältere Schwester Jane, während sein Freund, der stolze Mr. Darcy, zunächst als arrogant und unnahbar wahrgenommen wird. Besonders Elizabeth entwickelt eine Abneigung ihm gegen über, da Mr. Darcy sie während des Ball's als 'nicht schön genug' beleidigt und abweist. Kurz nach dem Ball reist aber Mr. Bingley, seine Schwester und Mr. Darcy wieder ab und es kommt nicht zu der gewünschten Verbindung zwischen Jane und Mr. Bingley. Dann taucht auch noch der Cousin ihres Vater's Mr. Collins bei den Bennet's auf um sich bei ihnen eine Braut zu suchen, und er möchte zunächst Jane heiraten, allerdings rät ihm Mrs. Bennet davon ab, da sie sich weiterhin eine Verbindung mit Mr. Bingley erhofft. Also macht er darauf hin Elizabeth einen Heiratsantrag den sie aber sofort ablehnt, und er daraufhin ihrer besten Freundin Charlotte heiratet. Im Verlauf erfährt Elizabeth das anscheinend Mr. Darcy seinem besten Freund Mr. Bennet abgeraten hat Jane zu heiraten und Elizabeth Abneigung Mr. Darcy gegenüber steigt. Als sie jedoch mit ihrer Tante und ihrem Onkel das Anwesen von Mr. Darcy besucht erkennt sie immer mehr seinen wahren Charakter und begreift das sie die ihm Gegenüber aufgebauten Vorurteile völlig falsch sind. Gleichzeitig wird deutlich, dass Darcy sich in Elizabeth verliebt hat und er bereit ist, alles zu tun, um sie für sich zu gewinnen. Zum Ende hin überwinden Elizabeth und auch Mr. Darcy ihren Stolz und ihre Vorurteile und Mr. Darcy macht Elizabeth einen Heiratsantrag, den sie sie annimmt, wie auch Mr. Bingley und ihrer Schwester Jane.
Aus heutiger Sicht war Jane Austen ihrer Zeit voraus, da das Buch nicht nur eine romantische Geschichtet, sondern auch ziemlich gesellschaftskritisch ist und Themen wie Klassenunterschiede und Geschlechterrollen behandelt werden. Diese Buch ist mein Allerliebster Roman von Jane Austen und ich kann zu hundert Prozent nachvollziehen das die Geschichte heute immer noch so geliebt wird.
- Charlotte Brontë
Jane Eyre
(1.407)Aktuelle Rezension von: calidocreatesJane Eyre beeindruckt mit gesellschaftskritischen Botschaften und einer mutigen Protagonistin, die sich gegen die Konventionen ihrer Zeit stellt, konnte mich aber nicht komplett abholen. Dennoch verdient das Werk Anerkennung für seine kritische Auseinandersetzung mit sozialen Ungerechtigkeiten und der Rolle der Frau in einer patriarchalen Gesellschaft. Ein guter Roman, der jedoch nicht zu den persönlichen Favoriten zählt.
- Jilliane Hoffman
Cupido
(2.832)Aktuelle Rezension von: Flippi1006"Cupido" von Jilliane Hoffman ist ein sehr spannender und vielschichtiger Thriller. Die Protagonistin wurde in ihrer Vergangenheit vergewaltigt und steht nun als Staatsanwältin ihrem Peiniger gegenüber. Dieser ist angeklagt wegen Vergewaltigung und Mord. Die Geschichte ist sehr authentisch beschrieben und der Leser eifert den Ermittlungen mit. Die Geschichte hat viele überraschende und spannende Wendungen. Sehr empfehlenswert!
- Adèle Bréau
Fast perfekte Heldinnen
(65)Aktuelle Rezension von: HubertMEine leichte, unterhaltsame Lektüre ich kann das Buch weiterempfehlen.
- Elena Ferrante
Meine geniale Freundin
(667)Aktuelle Rezension von: ArmilleeVon dem "Hype" um dieses Buch habe ich nix mitbekommen und war überrascht, dass es 4 Teile braucht, um die ganze Geschichte zu lesen. Und dass der Vierteiler erfolgreich in 4 Staffeln verfilmt wurde.
Ich habe lange zwischen 4 und 5 Sternen geschwankt, weil ich Bücher ohne Happy End oder offenes Ende so überhaupt nicht mag. Aber am Ende habe ich mir gesagt, dass ich mich auf den 423 Seiten keine Sekunde gelangweilt habe und dass mir sehr realistisch eine andere Welt - Italien / Neapel / Rione in den 50ern - gezeigt wurde.
In einer Rezi hier auf LB wurde die derbe + vulgäre Schreibweise bemängelt, was auch in Ordnung ist. Ich allerdings konnte das sehr gut nachvollziehen, denn in meiner Kindheit und Jugend bin ich in einem Wohnlager Kaserne groß geworden. Da herrscht eine andere abgeschlossene Welt, andere Gesetze und ganz sicher eine ganz andere Sprache. Gewalt war an der Tageordnung, wie im Rione, unter dem Motto -> wer sich nicht wehrt, lebt verkehrt !
Die Autorin hat alles so echt beschrieben, ich war dabei. Ich war im Rione, mit in der Schule und auch auf Ischia. Und ich war mit Elena in Schockstarre bei dem sexuellen Übergriff. Auch das !
Was mir gefallen und gleichzeitig Angst gemacht hat ist die Unberechenbarkeit von Lila.
Eine wirklich außergewöhnliche Geschichte. Lese ich noch die 3 folgenden Bücher, weil ich neugierig bin ?
Nein, ich denke nicht. Es sei denn, sie finden durch Zufall den Weg zu mir ;o)
- Iny Lorentz
Die Wanderhure
(3.754)Aktuelle Rezension von: liselotte20Die Wanderhure von Iny Lorenz entführt uns ins frühe Mittelalter.
Die junge Adlige Marie gerät durch einen bösen Komplott in die Gefangenschaft und wird danach schwer misshandelt und aus der Stadt geworfen. Nicht einmal ihr Jugendfreund Michel kann ihr nun helfen. Nur durch Hilfe der Wanderhure Hilde überlebt Marie und muss es nun der anderen Frau gleichtun und ihren Körper verkaufen.
Mir gefällt die Reihe, sehr leicht zu lesen und man kann prima abschalten. Natürlich ist dies kein Historikroman der einem Wissen vermittelt, wer das möchte liest eben andere Romane.
- Theodor Fontane
Effi Briest
(1.828)Aktuelle Rezension von: titanreads"Effi Briest" spaltet. Die einen Leser lieben diesen Klassiker, die anderen verabscheuen ihn. Er handelt von der 17-jährigen Effi Briest, die in Hohen-Cremmen eine glückliche Kindheit erlebt und früh Baron von Instetten heiratet. Sie verlässt ihre Geburtsstätte und kommt nach Kessin, wo Baron von Instetten tätig ist. Dabei hat sie eine paranormale Begegnung, wodurch sie sich in ihrem neuen Heim nicht mehr wohlfühlt. Als sie dann Crampas kennenlernt, wird es spannend, denn dieser Crampas ist ein Frauenkenner. Wie wird ihre Zukunft aussehen? Und wie fügt sich Effi in dieses neue Leben voller Edelmänner und feiner Damen ein?
Theodor Fontane hatte nach Hirnleiden und Depression nur zur Ablenkung diesen Roman verfasst, der damals die Gesellschaft spaltete und dies auch heute noch zu schaffen mag, nur leider ist der Schreibstil sehr gewöhnungsbedürftig. Viele Themen (Schwangerschaft, Ehebruch, Tod) sind Tabu-Themen und wurden nicht klar beschrieben. Spannung kommt nur dann auf, wenn solche Themen angeschnitten werden. Fontane schafft es, einen innerlich aufzuwühlen, aber er verpasst viele Chancen, die Themen, Umstände und Situation noch viel tiefer werden zu lassen.
Eine Empfehlung für Literaturliebhaber, die ein sehr gutes Sprachverständnis haben und nicht auf großartige Spannung hoffen!
- Khaled Hosseini
Tausend strahlende Sonnen
(1.261)Aktuelle Rezension von: Sahar_AlemiMitreißend, belehrend und zutiefst emotional — Khaled Hosseini hat erneut ein Werk geschaffen, welches tief unter die Haut geht.
Zum Inhalt: Der Roman handelt von zwei Frauen, die beide aufgrund ihrer jeweiligen Lebensumstände gezwungen sind, im Kindesalter den deutlich älteren Raschid zu heiraten. Mariam, die erste Frau von Raschid, begegnet ihrer Nachfolgerin Laila dabei zunächst mit Misstrauen. Allmählich entwickelt sich zwischen den beiden Frauen allerdings eine innige Freundschaft, die gleichzeitig an eine Mutter-Tochter- Beziehung erinnert. Fest entschlossen, Raschids Brutalität zu entkommen, schmieden die beiden einen Fluchtplan. Doch ihr Kampf um Freiheit birgt tödliche Gefahren.
Die Art und Weise, wie Hosseini die Geschichte von Laila und Mariam erzählt, ist so kraftvoll, dass man das Buch kaum aus der Hand legen kann. Mithilfe eines Perspektivenwechsels ermöglicht der Autor der Leserschaft, Einblicke in die Gedanken und Gefühle beider Protagonistinnen und erlaubt uns, eine hautnahe Verbindung zu ihnen aufzubauen. Beim Lesen von Mariams Kapiteln wurde zunächst eine gewisse Hostilität ihrerseits gegenüber der jungen Laila deutlich, wohingegen Laila stets bemüht war, eine Freundschaft zu jener aufzubauen. Aus diesem Grund war mir Laila als Charakter zunächst auch etwas sympathischer. Allerdings habe ich im weiteren Verlauf der Handlung schnell begriffen, dass Mariams Gefühle und Gedanken durchaus nachvollziehbar sind, wenn man die Einzelheiten zu ihrem Leben erfährt. Umso mehr hat mich ihre Entwicklung im Laufe des Romans berührt. Mariam, die nie zuvor wahrhaftige Liebe verspürt hat — weder durch ihre Eltern, und schon gar nicht durch ihren Ehemann Raschid — entwickelt eine emotionale, mütterliche Bindung zu Laila und ihrer Tochter Aziza. Eben jene Figur, die Laila zunächst verachtet hat, schenkt dem Mädchen letztendlich das Leben, indem sie ihr eigenes opfert. Mit Mariam hat der Autor eine unglaublich inspirierende Protagonistin geschaffen, und auch Laila, die stets mutig und zuversichtlich ist, schleicht sich in das Herz des Lesers. Trotz aller Hindernisse, die diese beiden starken Frauenfiguren bewältigen müssen, verlieren sie niemals ihre Hoffnung und ihren Mut. Und obwohl die Frauenfiguren in diesem Roman fiktiv sind, spiegeln sie dennoch die schweren Verhältnisse sowie das tragische Leben von realen Frauen in Afghanistan wider. Genau das macht Hosseinis Werk auch so besonders: mithilfe seines raren Erzählstils gelingt es ihm, eine fiktive Handlung real wirken zu lassen, tiefe Emotionen beim Leser zu wecken und diesen darüberhinaus zum Nachdenken anzuregen.
Dieses Buch hat mir nochmal mehr vor Augen geführt, warum es so wichtig ist, stets Empathie zu zeigen.
Ich würde „Tausend strahlende Sonnen“ jedem empfehlen, der sich für bewegende Geschichten über kämpferische Frauen, Freundschaft und Zusammenhalt begeistern lässt. Es ist ein äußerst gelungenes und beeindruckendes Werk mit einer unglaublich schönen Botschaft.
- Jojo Moyes
Über uns der Himmel, unter uns das Meer
(686)Aktuelle Rezension von: katiandbooksAustralien 1946: 600 Frauen werden mit einem Flugzeugträger zu ihren Ehemännern nach Großbritannien gebracht, die viele von ihnen schnell geheiratet haben, bevor der Krieg sie wieder trennte und im Grunde kaum kennen. Die Krankenschwester Frances, die priviligierte Avice, die schwangere Maggie und die erst 16jährige Jean teilen sich eine Kabine und machen sich auf ins Ungewisse.
Von Jojo Moyes hatte ich bisher tatsächlich nur "Ein ganzes halbes Jahr" gelesen, und das sollte es eigentlich gewesen sein, hatte ich mir vorgenommen. Nicht, weil ich das Buch besonders blöd gefunden hätte, sondern im Gegenteil: weil ich es so sehr mochte, dass ich dachte: "Etwas besseres wird sie nie wieder schreiben." Weil meine Freundin meinte, dass das total dämlich sei und sie da natürlich vollkommen recht hat, haben wir nun zusammen "Über uns der Himmel, unter uns das Meer" gelesen.
Dass es diese Fahrt (und andere Schifffahrten, die junge australische Frauen mit ihren britischen Ehemännern vereint haben), wirklich gegeben hat, erklärt Jojo Moyes im Vorwort. Ihre eigene Großmutter hat genau auf diesem im Roman beschriebenen Flugzeugträger ihre eigene Reise nach England unternommen, der Roman selbst ist jedoch komplett fiktional.
Der Klappentext beschränkt sich nur auf Frances, daher war ich überrascht, dass wir noch drei weitere Frauen begleiten, die sehr unterschiedlich sind und deren Reise auch trotz der gemeinsamen Ausgangslage (und der gemeinsamen Kabine) sehr unterschiedlich verläuft, vielleicht auch nicht immer ganz logisch. So haben wir uns z.B. mehrmals gefragt, warum Avice, Tochter reicher Eltern, nicht einfach zusammen mit der Familie nach England rüberfliegt, anstatt sich sechs Wochen lang auf einem kurz vor Exitus stehenden Kriegsschiff mit drei fremden Frauen eine Kabine zu teilen, in der spätestens nach zwei Tagen die Luft zum Schneiden dick ist. Aber gut, die Logik beugt sich dem Wunsch nach möglichst unterschiedlichen Charakteren.
Lesen tut sich das alles aber 1a mit Sternchen. Obwohl man weder nach 100 noch nach 200 (und ehrlicherweise eigentlich auch nicht nach 300) Seiten so wirklich sagen kann, dass besonders viel passiert wäre, fliegt man nur so durch. Hin und wieder gibt es auch mal Längen, dann flutscht es aber wieder so dermaßen, dass man das Buch kaum weglegen kann, und ich mir kaum vorstellen konnte, mal keine Zeit auf der HMS Victorious zu verbringen.
Ein bestimmter Handlungsstrang war zwar arg konstruiert und empfand ich letztendlich auch als unnötig, aber insgesamt hat mir "The Ship of Brides" (Originaltitel) wirklich sehr gut gefallen.
Fazit: Toller Schreibstil trifft auf faszinierende Geschichte, die sich immer gut lesen lässt, auch wenn es sich mal in die Länge zieht. Jojo Moyes schreibt eine fiktive Geschichte auf einem historisch wahren Setting mit persönlichem Bezug und hat immer alle Fäden fest im Griff, selbst, wenn es hier und da auch mal zwickt. Von mir bekommt "Über uns der Himmel, unter uns das Meer" deshalb 4****.
- Marion Zimmer Bradley
Die Nebel von Avalon
(1.291)Aktuelle Rezension von: Reisefreundin"Die Nebel von Avalon" habe ich zum ersten Mal als Teenager gelesen. Dieser Roman hat mich dazu bewogen, mich mit den Kelten und ihrer Welt näher zu befassen. Auch weitere Artus-Romane bzw. Romanzyklen habe ich gelesen, aber nichts und niemand kam an Marion Zimmer Bradley heran. Inzwischen umfasst meine Sammlung an Romanen und Fachbüchern zu Kelten und der keltischen Mythologie einen guten Meter Regal - und wächst weiter.
- Sarah Kuttner
Mängelexemplar
(1.222)Aktuelle Rezension von: Maza_e_KeqeIch-Erzählerin Karo Hermann ist 26, arbeitet in ihrem Traumjob, hat Freunde und lebt in einer Beziehung. Ihr Freund Philipp und sie lieben sich nicht, aber genießen das Gefühl in einer Partnerschaft zu sein. Glücklich sind sie dabei beide nicht. Dann verliert Karo ihren Job, muss sich durchschlagen und plötzlich wie aus heiterem Himmel überkommt sie die Angst. Eine Panikattacke, die ihr Leben aus den Fugen wirft.
Die Geschichte ist gut geschrieben, locker und nachvollziehbar erzählt. Ich habe mich selbst in einigen beschriebenen Situationen in Karos Verhalten wieder erkannt, was sie mir leider nicht viel sympathischer machte. Sie beschreibt ihre Therapie, ihre Abstürze und wie sie von ihrem Umfeld "aufgefangen" wird.
Am Schluss hatte ich das Gefühl, dass ich nur ein halbes Buch gelesen habe und da doch eigentlich noch die Geschichte zu einem Abschluss kommen müsste. Vermutlich ist das beabsichtigt: Die Depression lässt sich eben nicht auf 260 Seiten zwischen zwei Buchdeckeln heilen.
Was mich zwischenzeitlich immer wieder störte, war die Fäkalsprache. Diese erinnerte mich in ihrer Ausdrucksweise oftmals an das Werk "Feuchtgebiete" aus der Feder der Moderatorenkollegin der Autorin.
Ein nettes Büchlein, das sich gut zwischendurch lesen lässt, allerdings kaum geeignet das Thema "Depression" näher zu bringen.
- Arthur Golden
Die Geisha
(2.941)Aktuelle Rezension von: ReisebaerenDas junge Mädchen Chiyo wird nach Kyoto verkauft um eine Ausbildung als Geisha zu beginnen. Getrennt von ihrer Familie und ihrer Schwester beginnt sie ein neues, schwieriges Leben in einer Okiya. Erst als eine ältere Geisha sich ihrer annimmt, verbessert sich ihr Leben und sie wird schließlich eine begehrenswerte Geisha. Doch auch dieses Leben ist nicht nur leicht und als der zweite Weltkrieg ausbricht, ändert sich ihr Leben erneut.
Ich habe vor Jahren die Verfilmung gesehen und war ganz gespannt auf das Buch. Wie immer, ist das Buch um Längen besser. Die Gefühle, Gedanken und das Verhalten von Chiyo wurden toll beschrieben und es war oft nachvollziehbar, wie sie sich verhält. Dennoch ist die Welt der Geishas auch nach dieser wundervollen Lektüre noch immer ein großes Rätsel für mich. Näher gebracht hat es mich dieser Kultur auf jeden Fall und das Buch ist definitiv lesenswert.
- Donna W. Cross
Die Päpstin
(4.391)Aktuelle Rezension von: AukjeUm 814 wird Johanna in einem kleinen Dorf in England geboren. Während ihre Mutter, eine normannische Heidin ist, ist ihr Vater der Dorfpriester. Ihr Vater ist ein grausamer Mensch der ihre Mutter schlägt und nicht wertschätzt und Johanna für nicht würdig und dumm hält, da sie ein Mädchen ist. Da er alle Hoffnungen in ihren Bruder legt ein Geistlicher zu werden, stellt er den Pädagogen Asklepius ein der ihn unterrichten soll. Doch dieser stellt ziemlich schnell fest das Johanna intelligent ist und unterrichtet sie heimlich. Als sie jedoch begreift das sie als Mädchen niemals alles erlernen kann, dass sie möchte flüchtet sie von ihrem Heimatort. Während ihrer Reise lernt sie den Ritter Gerold kennen, der ihr hilft. Um in das Kloster in Fulda zu gelangen rasiert sie sich die Haare ab und gibt sich als Junge aus um dort ein Mönch zu werden. Von nun an gibt sie sich als Mann aus und macht durch ihren klugen Verstand eine Karriere in der katholischen Kirche durch, die sie nach Rom führt und sie sogar auf den Papststuhl bringt. Immer begleitet und auch unterstützt wird sie von Gerold und die beiden verlieben sich in einander und haben eine heimliche Beziehung, da sie mittlerweile durch ihre Täuschung Papst ist. Als sie Schwanger von Gerold wird versuchen die beiden es zu verheimlichen, bis es während einer Prozession zum Showdown kommt…
Da ich historische Romane sehr mag, gefiel mir dieses Buch sehr. Geschichtlich soll Johanna als Päpstin wirklich existenz gewesen sein, doch die katholische Kirche leugnet es natürlich bis heute.
- Kathryn Stockett
Gute Geister
(698)Aktuelle Rezension von: LeseknopfEin Buch was mich sehr berührt hat. Eine Geschichte aus drei Perspektiven erzählt, Aibileen und Minny 2 farbige Dienstmädchen im Mississippi der 60er Jahre und die weiße Skeeter. Wie erfahren wie sich das Leben aus ihrer Sicht abspielt. Wie alle drei zusammen finden und ein Buch über ihr Leben verfassen. Ein Leben mit der Rassentrennung, Diskriminierung und Ablehnung. Dann der Mut im Stillen ihre Geschichte zu erzählen. Mein heimlicher Favorit in der Geschichte war irgendwie Cecile Foote, sie tar mir leid und es hat mich gefreut das sie in Minny eine Freundin gefunden hat. Ich persönlich kann das Buch nur empfehlen.
- Audrey Carlan
Trinity - Verzehrende Leidenschaft (Die Trinity-Serie 1)
(516)Aktuelle Rezension von: LadyMuffinchenGillian ist gezeichnet von ihrer Erfahrung mit Männern. Jahrelang wurde sie von ihrem Ex geschlagen und missbraucht. Nun hat sie den Männern abgeschworen, eigentlich. Denn auf einer Geschäftsreise begegnet sie Chase Davis, dem Milliardär und blöderweise Chef, was sie bis dahin nicht wusste. Chase macht keinen Hehl daraus, dass er Gill will. Und was Chase will, bekommt er üblicherweise auch.
Mit großer Freude habe ich mich auf diese Reihe gestürzt, da ich ein großer Fan von der Calendar Girl Reihe bin. Nach ein paar Jahren wollte ich die also nunmehr vollständige Reihe von meinem SuB befreien. Leider hat mich Band eins nicht so überzeugt und umgehauen, wie ich es mir gewünscht habe.
Gillian ist die Protagonistin dieser Story und ich muss schon sagen, das Leben dieser Dame war wirklich nicht schön bisher. Sie hat sehr viel durchgemacht und bezeichnet sich daher selbst gerne als 'kaputt'. Tatsächlich finde ich jedoch, dass sie durchaus starke Chatakterzüge an sich hat und sie auch eine recht kluge Frau ist, wobei es mich genau an der Stelle auch etwas überrascht hat, wie schnell sie unüberlegten Handlungen nachgibt. Für ihre durchlittenen Erfahrungen finde ich ebenso, dass sie sehr schnell wieder Vertrauen zu einem Mann fasst, der besessen davon ist, sie zu besitzen. Es hatte für mich etwas toxisches, was ich nicht ganz nachvollziehen kann.
Auch wenn Chase sie nicht misshandelt, egal, ob seelisch oder physisch, so ist er doch mehr als nur besitzergreifend. Seine überhebliche Art hat mir auch nicht so gefallen. Ferner wirft er mit Geld nur so um sich - Milliardär hin oder her - er lebt so, als könnte er sich alles und vor allen Dingen Jeden kaufen. Das hat mich nur semi gut gefallen. Chase ist außerdem ganz offensichtlich notgeil. Diese Sex-Besessenheit ging mir irgendwann auf den Keks. Ja, ich weiß, dass es in dieser Art Buch darum geht, ABER irgendwann habe ich auch keine Lust (welch Ironie) mehr über Geschlechtsteile und Geilheit zu lesen. Insbesondere dann nicht, wenn Sex die Lösung für alle Probleme sein soll.
Die anderen Charaktere finde ich bisher echt cool! Jack ist zwar speziell, aber ich glaube er hat einen weichen Kern. Und dann die Seelenschwestern mitsamt Phillipp. Ich mag sie wirklich gern. Insgeheim sogar lieber, als Gillian. Sie sind cool, durchgeknallt und einfach immer für einander da. Das ist so mit das schönste am Buch gewesen.
Der Schreibstil, war wie in den Büchern davor von ihr, auch wieder sehr flüssig und locker leicht zu lesen und so kamen wir in dem Buch auch sehr gut voran.
Dann finde ich tatsächlich das durchweg immer wieder aufkeimende Thema der häuslichen Gewalt äußert gut auf den Punkt gebracht. Die Grausamkeit ist gut dargestellt und lässt tief in menschliche Abgründe blicken. Tatsächlich hätte es für mich da noch mehr sein können, da dies für Gillian ja ein sehr präsentes Thema ist. Doch nein, stattdessen lesen wir lieber die 70. übertrieben spicy Szene zwischen einer eigentlich gebeutelten und dann doch leicht zu ünerzeugenden Frau und einem Hengst auf sämtlichen Ebenen.
Der Schreibstil ist angenehm. Man kann das Buch schnell durchlesen, wenn nicht die spicy Szenen mit vielen Genitalien immer das Lesetempo bezüglich der Story drosseln würden. Etwas weniger wäre als Stilmittel auch manchmal mehr.
Dennoch setze ich die Reihe fort, da nunmehr auch noch das Thema des Stalking dazu kommt und es zum Ende hin doch interessant wurde - auch, wenn ich denke, dass ich jetzt schon weiß, wer der Stalker ist 💸
- Jojo Moyes
Ein Bild von dir
(833)Aktuelle Rezension von: HeptavalentDieses Buch hat mich von Anfang an in seinen Bann gezogen und bis zum Schluss nicht losgelassen. Zwei Frauen mit einem völlig unterschiedlichen Leben ähneln sich doch in mancher Weise. Und auch die Gesellschaft und ihre Dynamik in der Meinungsbildung bleibt wohl (leider) immer gleich.
Die Personen der Geschichte werden wunderbar anschaulich beschrieben, man hat das Gefühl, als stiller Beobachter dabei zu sein.
- Malala Yousafzai
Ich bin Malala
(291)Aktuelle Rezension von: SlothreadyMalala Yousafzai kämpft mutig dafür, dass alle Menschen die Chance auf Bildung haben, Lesen und Schreiben lernen dürfen und in Freiheit und selbstbestimmt leben können. Sie kämpft mit allen Mitteln, riskiert dabei ihr eigenes Leben und wird von den Taliban beinahe getötet. In "Ich bin Malala" erzählt sie ihre Geschichte. Sie erzählt ihre Kindheit im Tal Swat in Pakistan, sie berichtet über die Verhältnisse dort und den Kampf der Menschen ums Überleben, sie erzählt von dem Tragischen Zwischenfall, bei dem sie beinahe gestorben wäre, von ihrem Weg zurück ins Leben und von ihrem Neubeginn im sicheren England.
Das Buch ist ein beeindruckendes Zeugnis eines sehr mutigen Mädchens. Es eröffnet neue Perspektiven und lässt einen die Gegebenheiten in Pakistan, das Leben der Menschen dort und die Schwierigkeiten, mit denen sie zu kämpfen haben, etwas besser verstehen. Es hat mich mit Respekt dem jungen Mädchen gegenüber erfüllt, das für Dinge kämpft, die für uns selbstverständlich sind und es ließ mich dankbar zurück, dass ich in einem Land leben darf, in dem der Zugang zu Bildung für alle möglich ist, in dem Frieden herrscht und in dem die Menschen nicht täglich aufs Neue bedroht werden.
Der Inhalt von "Ich bin Malala" war großartig und beeindruckend, der Schreibstil war leider zu langatmig und und durch die vielen Eigennamen etwas mühsam zu lesen. Man hätte auch das ein- oder andere Kapitel ruhig etwas kürzer fassen können. Insgesamt war es aber ein tief bewegendes Buch, das einem neue Blickwinkel eröffnet und das ich sehr gerne weiterempfehle, um so manches Geschehen auf der Welt besser verstehen zu lernen.
- Julia Franck
Die Mittagsfrau
(405)Aktuelle Rezension von: Herbstrose1945. Nach dem Einmarsch der Roten Armee flieht eine Mutter mit ihrem siebenjährigen Sohn aus Stettin in Richtung Westen. Ihr Gepäck besteht aus einem kleinen Koffer, der etwas Geld, Kleidung und die Geburtsurkunde des Jungen, sowie einen Zettel, auf dem „Onkel Sehmisch, Gelbensande“ geschrieben steht, enthält. Auf einem Provinzbahnhof fordert sie den Jungen auf sich auf eine Bank zu setzen, auf den Koffer aufzupassen und auf ihre Rückkehr zu warten. Doch sie kommt nicht mehr zurück, sie hat ihn verlassen. --- Was treibt die siebenunddreißigjährige Helene dazu, ihren kleinen Peter auszusetzen? Ist es die kürzlich erlittene Vergewaltigung durch Soldaten der Roten Armee, ist es das Scheitern ihrer Ehe mit Wilhelm Sehmisch, dem sie ihre neuen Papiere mit dem Namen Alice Sehmisch verdankt, oder die Erinnerung an ihren tödlich verunglückten Verlobten Carl? Ist ihre Handlung vielleicht auf ihr schlechtes Gewissen zurückzuführen, dass sie mit ihrer jüdischen Mutter, die psychisch labil, gefühlskalt und zu Wutausbrüchen neigend in einer psychiatrischen Anstalt an akuter Lungenentzündung verstorben sein soll, seit den Zwanzigerjahren keinen Kontakt mehr hatte?
Die deutsche Schriftstellerin Julia Franck wurde zusammen mit ihrer Zwillingsschwester 1970 in Ost-Berlin als Tochter der Schauspielerin Anna Franck und des Fernsehregisseurs Jürgen Sehmisch geboren. Für ihre Texte und Bücher erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen, Preise und Stipendien, ihr 2007 im S. Fischer Verlag erschienener Roman „Die Mittagsfrau“ verhalf ihr zum Deutschen Buchpreis 2007, verkaufte sich daraufhin fast eine Million Mal und hielt sich über Monate auf der Spiegel-Bestsellerliste. Wie die Autorin in einem Interview erwähnte, hat die Geschichte Parallelen zu ihrer eigenen Familiengeschichte. Ihr 1937 in Stettin geborener Vater wurde 1945 im Zuge der Vertreibung gen Westen von seiner Mutter auf dem ersten Bahnhof westlich der Oder-Neiße-Linie aufgefordert zu warten, bis sie gleich wieder kommen würde. Sie kam nicht wieder. Nachforschungen zu diesem Roman ergaben, dass die Großmutter der Autorin mit ihrer Schwester über Jahrzehnte zurückgezogen in einer Einzimmerwohnung gelebt habe und 1996 in der Nähe von Berlin verstorben sei. Ein Kind hätte sie nie erwähnt.
Der Roman erzählt in drei Kapiteln die Lebensgeschichte der Protagonistin Helene Würsich, später Alice Sehmisch, von ihrer Kindheit Anfang des 20. Jahrhunderts in Bautzen, von ihren Erlebnisse als junge Erwachsene in den 1920er Jahren in Berlin bis zu ihrem Leben als Ehefrau und Mutter während des Naziregimes. Im Prolog und im Epilog des Romans steht ihr Sohn Peter im Mittelpunkt. Den Titel Die Mittagsfrau hat die Autorin einer slawischen Sage entlehnt, in der ein weiblicher Naturgeist an heißen Tagen um die Mittagszeit erscheint, um den Menschen den Verstand zu verwirren und ihre Glieder zu lähmen. Man kann die Geschichte, sowohl vom Schreibstil als auch inhaltlich, durchaus als anspruchsvoll bezeichnen. Werden doch neben den Wirren der beiden Weltkriege auch viele Tabuthemen der damaligen Zeit behandelt, wie lesbische Beziehungen, Drogenmissbrauch, vorehelicher Sex und Abtreibung, die nachdenklich stimmen und zum diskutieren anregen.
Fazit: Ein lesenswertes Buch, das zu Recht den Deutschen Buchpreis 2007 gewonnen hat.
- Jennifer Donnelly
Die Teerose
(934)Aktuelle Rezension von: Kitty_CatinaDieses Buch ist wohl eines meiner älteren und dennoch habe ich es erst jetzt geschafft, es zu lesen, was vor allem daran lag, dass es sich um einen historischen Roman mit fast siebenhundert Seiten handelt. Und dennoch hat es sich gelohnt, denn dieses Buch ist tatsächlich ein richtiges Highlight für mich gewesen, welches ich kaum aus der Hand legen konnte.
Erzählt wird die Geschichte aus ganz verschiedenen Perspektiven und über mehr als zehn Jahre, sowohl in London als auch New York. Ebenfalls gibt es super viele Handlungsstränge und Personen, die mich aber zu keiner Zeit überfordert haben, da der Schreibstil wirklich großartig war und die Geschichte relativ leicht zu verstehen.
Vor allem aber begleitet man hier die junge Fiona, die mit ihrer Familie 1988 in London lebt, wo sich gerade die Gewerkschaft zu etablieren versucht, was zu einigem Durcheinander führt bis hin zum Tod ihres Vaters. Gleichzeitig spart sie zusammen mit ihrem Verlobten Joe mühsam Geld, um ein eigenes Geschäft eröffnen zu können. Leider wird es aber dazu nicht kommen. Dafür schlägt es Fiona nach New York, wo sie sich mühsam nach oben kämpfen muss, aber auch Rückschläge einstecken.
Die Geschichte ist dabei sehr umfangreich, wirkt aber zu keiner Zeit überladen oder langweilig, denn es passiert immer wieder etwas Neues und gibt viele, unerwartete Wendungen. Zudem treibt Jack the Ripper gerade sein Unwesen in London, ein fieser Teehändler mit Verbindung zu andern schaurigen Gestalten macht Probleme, genauso gibt es eine Menge Armut, Verluste, Mord und Totschlag, vor allem aber eine große Liebesgeschichte, welcher immer wieder, auf unterschiedlichste Weise, Steine in den Weg fallen und die nicht ausgelebt werden kann. Dafür gibt es aber auch wunderbare Freundschaften und Familienbünde, die voller Liebe stecken. Die Geschichte ist wirklich lebendig geschrieben, super spannend, romantisch und ab und an sogar echt spicy. Und obwohl es hier und da nicht zu einhundert Prozent realistisch zuging, habe ich die Geschichte einfach nur geliebt.
Ebenfalls mochte ich die Charaktere super gern, allen voran die starke und fortschrittliche Protagonistin Fiona, die trotz aller Widerstände nicht aufgibt und sich durchkämpft. Auch Joe mochte ich gern, sowie seine und Fionas Familien. Obendrein lernt man im Laufe der Geschichte noch den jungen Nick kennen, der es als schwuler Mann in einer Zeit, die noch nicht so aufgeschlossen war wie die unsere, nicht leicht hat. Er ist eine ganz besondere Person und ein riesiger Lichtblick zwischen anderen, nicht so netten Figuren. Und dennoch überwiegen die großartigen, liebenswerten Charaktere in diesem Buch und machen es zu dem, was es ist, wenn man auch die Bösewichte braucht, um die Geschichte spannend zu halten.
Alles in allem bekommt man hier einen wirklich vielschichtigen, historischen Roman mit einer starken Protagonistin, einer tragischen Liebesgeschichte und einem Kampf für Gerechtigkeit, welcher mich absolut begeistern konnte und den ich, obwohl er schon etwas älter ist, absolut empfehlen kann.
- Lori Nelson Spielman
Und nebenan warten die Sterne
(434)Aktuelle Rezension von: ChristineEEine Mutter verliert eine Tochter durch einen Verkehrsunfall. Schlimm, überaus schlimm und doch setzt das Unglück so viel in Gang und verändert das Leben der restlichen Familie, dass es wieder sein Gutes hat. Aus der Sicht der Mutter und der anderen Tochter, also der Schwester der verunglückten jungen Frau, wird wechselnd beschrieben, wie es weitergeht. Die Trauer wird überschattet von einer Hoffnung, dass die Tote nicht tot ist und sich nur irgendwo versteckt und nicht gefunden werden will. Ich finde das Buch sehr spannend und kann es nur empfehlen - es hat Tiefgang und regt zum Nachdenken an. Es macht Mut und zeigt, was es alles gibt, wenn man sich öffnet und auch über seinen Schatten springt.