Bücher mit dem Tag "frauenwahlrecht"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "frauenwahlrecht" gekennzeichnet haben.

35 Bücher

  1. Cover des Buches Sturz der Titanen (ISBN: 9783404166602)
    Ken Follett

    Sturz der Titanen

     (1.281)
    Aktuelle Rezension von: Mike_Leseratte

    Dies ist nicht der erste Follett den ich lese, dennoch wahrscheinlich einer der besten. Der Einstieg ist etwas gewöhnungsbedürftig, weil man sich an die vielen sehr unterschiedlichen Charaktere gewöhnen muss. Doch sobald man dies geschafft hat, kann man das Buch echt nur noch genießen. Die verschiedenen Charaktere spiegeln wunderbar die unterschiedlichen Gesellschaftsschichten und Länder dar, die entsprechend in dem Weltkrieg beteiligt sind. Es wird ausführlich dargestellt, wie die Kette an Umständen für den Krieg sorgt, wie der Krieg abläuft und wie wieder "Frieden" einkehrt. 

    Dennoch schadet es nicht, entsprechendes Vorwissen zu haben, um die Ereignisse in den richtigen Kontext einordnen zu können. Des weiteren ist mir zu Beginn des Buches einige "tun" aufgefallen, was den Lesefluss störte, da diese leicht hätten verhindert werden könnten. Ich kann nur vermuten, dass es Übersetzungsüberbleibsel von dem Verb "do" ist, oder eigentlich den walisischen Wortschlag aufgreifen möchte, was aber im deutschen nicht sehr gelungen ist. Dadurch, dass er nach kurzer Zeit verschwindet, fällt er auch nicht mehr sonderlich ins Gewicht.


    Insgesamt eine wunderbare Aufarbeitung und Erzählung zu Zeiten des ersten Weltkrieges. 

  2. Cover des Buches Ströme meines Ozeans (ISBN: 9783847621058)
    Ole R. Börgdahl

    Ströme meines Ozeans

     (12)
    Aktuelle Rezension von: Karin_Schmid

    Klapptext

    Die junge Yvette folgt ihrem Mann Victor vom aufstrebenden Paris der Belle Époque ins koloniale Tahiti. Glückliche Jahre unter südlicher Sonne münden in einer Katastrophe, die das weitere Schicksal von Yvette und ihren Töchtern bestimmt. Die Lebensgeschichte der Familie Jasoline spielt eine zentrale Rolle in dem Roman »Fälschung«, dennoch erfährt der Leser nur wenig davon, was sich im Leben der Protagonisten ereignet hat. In diesem Roman begegnen dem Leser alle noch offenen Fragen, die im historischen Umfeld der noch nicht allzu fernen Vergangenheit beantwortet werden. Es wird die Geschichte der Familie Jasoline in den Jahren zwischen 1890 bis 1961 erzählt.

    Fazit:

    Das Buch Ströme meines Ozeans, gibt die Geschichte der Familie Jasoline wieder und zwar in der Form eines Tagebuches. Demnach sind die Kapitel kurz und knapp, was eine zu der "Ach eines geht noch" Leseform verleitet. In der Ich-Form des Tagebuches wird über das alltägliche Leben der Familie berichtet. Dabei bekommt der Leser auch einen guten Einblick darüber wie man in den einzelnen Zeitabschnitten gelebt hat. Die Schauplätze werden dabei sehr gut und mit viel Liebe zum Detail beschrieben. Eine schöne Ergänzung zum Roman "Die Fälschung".

  3. Cover des Buches Rosie und die Suffragetten (ISBN: 9783896562364)
    Katharina Müller

    Rosie und die Suffragetten

     (10)
    Aktuelle Rezension von: bearelic
    Rosie und die Suffragetten

    Klappentext:

    Als die junge Rosie 1906 Nordengland verlässt, um in London eine Anstellung als Dienstmädchen im Haushalt von Emmeline Pankhurst anzutreten, ahnt sie nicht, welchen Einfluss diese berühmte Frauenrechtlerin auf sie haben wird. Beflügelt durch zahlreiche Begegnungen mit schillernden Persönlichkeiten, die Pankhursts legendären Salon besuchen, beschließt Rosie, sich für das Frauenwahlrecht politisch zu engagieren. Seite an Seite mit anderen Gleichgesinnten plant das umtriebige Hausmädchen politische Aktionen und Anschläge und demonstriert nicht nur vor dem Frauengefängnis Holloway, wo Emmeline Pankhurst in den Hungerstreik tritt. Trotz aller Aktivitäten bleibt aber doch ein wenig Zeit für die Liebe, und als Rosie den attraktiven Hafenarbeiter George trifft, glaubt sie, den Richtigen gefunden zu haben. Wenn da nur nicht plötzlich die hinreißende, sommersprossige Jane auftauchen würde, die Rosie magisch in den Bann zieht …In Rosie und die Suffragetten lässt Katharina Müller die Jahre 1906-1918 lebendig werden und erzählt ein wichtiges Kapitel aus der Geschichte der ersten Frauenbewegung.

     

    Inhalt:

    Kurz zur Erläuterung: eine „Suffragette“ ist eine Frau, die zu Anfang des oben erwähnten Jahrhunderts in England und Amerika für Frauenrechte, insbesondere das Frauenwahlrecht eintrat und eine Gleichberechtigung zwischen den gutbetuchten Herren und ihren Frauen in der Politik erreichen wollten.

    Katharina Müller konnte mich mit ihrem Buch „Rosie und die Suffragetten“ für ein interessantes und wichtiges Kapitel aus der Geschichte des Frauenwahlrechts begeistern. Der Schreibstil aus dem fiktiven historischen Roman, der zu Beginn des 20. Jahrhunderts in England spielt, hat mir gut gefallen und ließ sich flüssig lesen, sodass hier trockene Politik-, Rechts- und Gesellschaftshemen durch die Einbettung vieler Hintergrundinfos und der herzensguten, sympathischen und engagierten Protagonistin auf 232 Seiten an Lebendigkeit dazugewinnen konnten. Mir gefiel der Blickwinkel durch Rosie auf die bekannte Frauenrechtlerin Emmeline Pankhurst und ihren Töchtern, die bis über ihre Schmerzgrenzen und die gute Etikette hinaus unbeirrbar für etwas eintraten, was Ihnen wichtig schien und selbst gesellschaftliche Abgrenzung, Folter und Gefängnisaufenthalte in Kauf nahmen.

    Der Autorin ist es gut gelungen ein authentisches Bild über die Frauenbewegung und ihren prägendsten Personen, die Lebensumstände aus den unterschiedlichen Gesellschaftsschichten aus der damaligen Zeit und die Veränderungen des Landes durch den Krieg zu zeichnen.  Man begleitet Rosie aus ihrer Kindheit auf dem Land hinaus ins unbegreiflich chaotische Stadtleben, in der die Protagonistin mehr durch Zufall und Glück, die Anstellung als Dienstmädchen im Hause Pankhurst erhält und ihr ein Leben auf der Straße erspart bleibt. So kann man miterleben, wie Rosie an Persönlichkeit dazugewinnt und sich zu einer starken, selbständigen und unabhängigen Frau mausert, die später selbst einen Beitrag in der Frauenbewegung leistet und feststellen muss, dass auch unter den Kämpferinnen für Gleichheit unter den Geschlechtern, einige gleicher sind als andere. Als Rosie dann selbst vor ihrer Hausherrin aufbegehrt und ihre Rechte als Dienstmädchen und aktive Suffragette einfordert, wird sie kurzerhand vor die Tür gesetzt und muss feststellen, dass sie dem Makel ihrer sozialen Unterschicht nicht entkommen kann. So bleibt Rosie nur ein weiterer Neuanfang mit einem etwas zu hervorsehbaren glücklichen Ausgang.

     

    Fazit:

    Katharina Müller hat einen sehr authentisch-glaubhaften, historisch-unterhaltsamen, wenn auch zum Ende rosarot-gezeichneten Roman aus der Sicht eines Mädchens der damaligen Unterschicht geschrieben. Die politische Überzeugung der Frauenbewegung und ihr energischer Kampf für mehr Gerechtigkeit kommen sehr deutlich rüber, die Schwierigkeiten die sie überwinden müssen und die sie stark gemacht haben diesen beschwerlichen Weg weiter zu gehen, macht Mut, dass eine Handvoll Menschen doch etwas bewirken können.

    Außer dem kitschigen Schluss, der sogar nicht zum vorangegangenem Schauplatz aus Widerstandskämpfen, dem Leben in den Londoner Ghettos und Kriegsnot passt, hat mich das Buch beeindruckt und zum nachdenken und recherchieren angeregt.


    Für jeden – der sich für das Frauen- und Wahlrecht, sowie das Leben in England um 1910 interessiert – eine Leseempfehlung zur kurzweiligen Unterhaltung mit Lerneffekt.

  4. Cover des Buches Das Haus der Schwestern (ISBN: 9783734107672)
    Charlotte Link

    Das Haus der Schwestern

     (827)
    Aktuelle Rezension von: slashmagazin

    Leider geht aus dem Klappentext nicht genügend hervor, dass es sich eher um einen historischen Roman als einen Krimi handelt. Trotzdem ist die Story ziemlich fesselnd beschrieben, aber im zweiten Teil flacht auch das eher ab. Die Erzählung aus zwei Zeiten ist eine nette Idee, manche Passagen und Erklärungen aber zu ausschweifend. Die Charaktere punkten bei mir am kräftigsten. Kurz: Wer einen fesselnden historischen Roman um Liebe und Selbstfindung eventuell zum Schluss noch ein bisschen Spannung lesen möchte, ist hiermit sehr gut bedient. Wer CHARLOTTE LINKS typische Spannungsromane sucht, sollte weitersuchen!

  5. Cover des Buches Die Wildrose (ISBN: 9783492300384)
    Jennifer Donnelly

    Die Wildrose

     (332)
    Aktuelle Rezension von: annilittle

    Ich muss schon sagen, dass ich ein wenig traurig darüber bin, dass ich meine geliebten Finnegans / Bristows und Baxters gehen lassen muss, aber ich kann ja immer wieder zu ihnen zurückkehren, das beruhigt mich dann doch ein bisschen. Für mich war der Abschluss der Trilogie definitiv der beste Teil der Trilogie und es ärgert mich immer noch, dass am Ende diese eine Sache passiert ist bzw. nicht passiert ist, die mich dann so gestört hat, dass ich am Ende einfach keine 5 Sterne vergeben konnte.

    In diesem Band geht es um Seamie, den jüngsten der Finnegans, und Willa , die man bereits im Vorgänger kennengelernt hat und ich muss sagen, dass ich nicht erwartet hätte, dass sie mir so sehr ans Herz wachsen würden.

    Zum Schreibstil brauche ich nach drei dicken Büchern, glaube ich, nicht mehr allzu viel sagen. Die Frau hat’s drauf und man kann trotz der Seitenzahl einfach nur so durch die Kapitel fliegen. Ich mag die Kombination aus Spannung, Emotionen (positiven wie negativen) und Herzklopfen.

    Nachdem ich den zweiten Band so geliebt habe, konnte ich mir nicht vorstellen, dass ich Seamie oder Willa so gern haben könnte wie Sid und India, weil ich mich mit Letzterer auch so gut identifizieren konnte. Willa und ich könnten unterschiedlicher nicht sein, aber dennoch habe ich so sehr mit ihr mitgefiebert und vor allem mit ihr mitgelitten. Auch Seamie mochte ich gern, ich hatte nur manchmal etwas Probleme, ihn mit dem kleinen Jungen aus »Die Teerose« zusammenzubringen.

    Das ganze Buch war einfach spannend, wir befinden uns auf drei unterschiedlichen Kontinenten und das vor dem Hintergrund des Ersten Weltkriegs, wodurch man ganz viele Perspektiven eröffnet bekommt und auch viele Dinge erfährt, die man mit dieser Zeit nicht unbedingt in erster Linie erfährt, die aber trotzdem enorm wichtig waren.

    Fazit: Ein würdiger Abschluss für eine super Trilogie mit wundervollen Charakteren, die mir viele tolle Lesestunden bereitet hat.

    Bewertung Band 3: 4,5/5
    Bewertung gesamte Trilogie: 4,5/5

  6. Cover des Buches Die Rebellinnen von Oxford - Verwegen (ISBN: 9783736315426)
    Evie Dunmore

    Die Rebellinnen von Oxford - Verwegen

     (159)
    Aktuelle Rezension von: rosarium

    „Die Rebellinnen von Oxford – Verwegen“, von Evie Dunmore, ist mein erstes Buch von der Autorin und sprach mich aufgrund des Klappentexts an.
    Evie Dunmore schreibt locker, fluffig und der Zeitgerecht, in der das Buch spielt. Das Setting war gut rausgeschrieben und die Welt, genau wie sie zu der Zeit spielte, realistisch dargestellt. Unsere Hauptprotagonistin war sympathisch, stur auf ihre Art und Weise und verständlich in ihren inneren Konflikten und Problemen. Der männliche Protagonist war verständlich in seiner Weise und machte eine tolle Entwicklung durch. Generell mochte ich die Dynamik zwischen den beiden Protagonisten und wie sie immer mehr und mehr über ihre Differenzen kommunizierten und sich gegenseitig kennenlernten.
    Ich mochte auch, wie hier teilweise die Frauenbewegung in der Zeit um 1890 in die eigentliche Handlung mit eingeflossen ist und fand es am Ende ein wenig Schade, dass Evie Dunmore nicht mehr draufeinging oder es ausbaute. Potenzial und Kraft hatte das Thema. Vor allem wenn man bedenkt, dass es bis heute andauert. Die Geschichte an sich fing gut an, verlor sich in der Mitte etwas und nahm am Ende wieder gute Fahrt auf.
    Die Nebencharaktere hingegen blieben mir etwas zu zweidimensional und ihre Konflikte nicht wirklich ausgearbeitet.

    Fazit. Ich hatte eine Erwartung an das Buch: Unterhaltung. Und das fühlte ich mich auch letztendlich. Unterhalten und froh, es gelesen zu haben. Deshalb bekommt es von mir eine Empfehlung.

    Das Buch hat von mir 3,5/5

    Liebe Grüße Ellerosé

  7. Cover des Buches Im Schatten des Kauribaums (ISBN: 9783404167562)
    Sarah Lark

    Im Schatten des Kauribaums

     (136)
    Aktuelle Rezension von: BuecherwurmNZ

    Das Buch ist die Fortsetzung zu Das Gold der Maori und erzählt von Höhen und Tiefen von Lizzies, Michaels und Kathleens Kindern sowie von der jungen Violet, die in England die Burton-Familie kennenlernte und mit ihren Geschwistern und ihrem Vater nach Neuseeland auswandert. Abgeschlossen wird die Kauri-Trilogie mit Die Tränen der Maori-Göttin.

    Die Charaktere sind, wie in jedem Buch von Sarah Lark, sehr gut dargestellt und sehr unterschiedlich. Man begleitet sie über mehrere Jahre hinweg durch Höhen und Tiefen. Jeder Protagonist macht eine Entwicklung durch auf der Suche nach seinem Platz im Leben.
    Der Schreibstil ist flüssig zu lesen und fesselnd, wodurch man in die Geschichte eintaucht. Das Buch ist sehr spannend. Man fragt sich, wie es mit Larks Figuren weitergeht und was sie wohl als nächstes erleben werden.
     Besonders gefällt mir an Im Schatten des Kauribaums, dass man miterleben kann, wie sich das Wahlrecht für Frauen und Maori in Neuseeland durchgesetzt hat, da historische Ereignisse in das Leben der Protagonisten geschickt eingebaut sind. 

    Fazit

    Im Schatten des Kauribaums ist, wie die anderen Neuseelandromane von Sarah Lark, ein überaus spannendes Werk mit einem hervorragenden Schreibstil und starken Charakteren verbunden mit der Geschichte Neuseelands.

  8. Cover des Buches Die Hafenschwester - Als wir zu träumen wagten (ISBN: 9783453292338)
    Melanie Metzenthin

    Die Hafenschwester - Als wir zu träumen wagten

     (116)
    Aktuelle Rezension von: Melanie_Ludwig

    Inhalt

    Hamburg, 1892: Die Cholera erschüttert die Stadt an der Elbe und fordert tausende Opfer. Als Marthas Mutter stirbt, muss sie das Überleben ihrer Familie sichern. Die junge Frau aus dem armen Gängeviertel ergattert eine Lehrstelle am Eppendorfer Krankenhaus und arbeitet sich bis zur OP-Schwester hoch. Während die Ärzte sich im Wettlauf gegen die Zeit befinden, ist Hamburg auch im politischen Umbruch: Die Hafenarbeiter streiken, die Frauen kämpfen ums Wahlrecht und für die Rechte von Prostituierten. Martha schließt sich der Frauenbewegung an und führt gleichzeitig ihren ganz persönlichen Kampf. Denn sie hat nicht nur die Liebe zur Medizin entdeckt, sondern – gegen die strengen Regeln am Krankenhaus – auch zu einem jungen Mann


    Fazit

    Ein interessanter Roman. Man begleitet Martha durch die Zeit der choleraepedemie in Hamburg. Es zeigt deutlich wie schwierig das Leben der Armen zu dieser Zeit war. Auch über Freundschaft, Intrigen und Aufstände wird berichtet ich fand es eine gelungener Auftakt und bin gespannt wie es weiter geht.

  9. Cover des Buches Votes for Women (ISBN: 9783770455270)
    Bryan Talbot

    Votes for Women

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Die Geschichte beginnt im Jahr 1969 in einem Pflegeheim. Eine alte, anscheinend bettlägerige Frau erinnert sich… an die Zeit Anfang des 20 Jahrhunderts. Nun erfolgt der Sprung ins Jahr 1912. Sally ist eine junge Frau und arbeitet als Hausmädchen. Sie bekommt Kontakt zur Frauenbewegung in England und nimmt immer mehr aktiv daran teil.

    Ich fand, dass das Buch schon Aufmerksamkeit möchte. Die Zeichnungen in dieser Graphic Novell sind sehr intensiv. Die Farben bestechen eigentlich durch Schwarz und Weiß, aber immer wieder wird das Auge des Betrachters von dem leuchtenden Haarschopf von Sally angezogen oder die Farben der Frauenbewegung stechen einem ins Auge. In die Zeichnungen eingeflochten sind auch immer wieder Zeitungsartikel, die ein wenig Hintergrund zu der Bewegung geben, es gibt Briefe, die auch Informationen verteilen.  Bei den Zeichnungen ist mir besonders die Intensität der Gesichter aufgefallen. Man spürt als Leser und Betrachter die intensiven Gefühle der Figuren.

    Ich muss sagen, ich kannte kaum historische Details dieser Bewegung.  Die Chronologie im Anhang des Buches fand ich hier sehr gelungen. Daran an schließt sich eine Art Glossar, ein Anhang. Gelungen fand ich die Warnung, oder den Hinweis, der im ersten Abschnitt gegeben wird. Der Leser wird aufgefordert erst das Buch zu lesen und danach diese Hinweise.  Ich denke, wenn man diese Hinweise liest, die sich auf Seitenzahlen des Buches beziehen, sollte man die Geschichte vielleicht auch noch einmal lesen. Der Text hier liefert noch einmal zusätzliche Details zu den historischen Hintergründen.

    Informativ, intensive Zeichnungen,  ausdrucksstarke Figuren – eine gelungene, anspruchsvolle Graphic Novell.

  10. Cover des Buches Rückkehr nach Somerton Court (ISBN: 9783596196890)
    Leila Rasheed

    Rückkehr nach Somerton Court

     (126)
    Aktuelle Rezension von: Melanie_Ludwig

    Im Jahre 1912 kehrt die Familie Averley - Lord Westlake und seine beiden Töchter - aus einem luxuriösen Leben in Indien auf ihr herrschaftliches Anwesen Somerton Court in England zurück. Während sich die Dienerschaft hastig auf die Ankunft der Herrschaft vorbereitet, trifft eine schockierende Nachricht ein: Lord Westlake wird auch seine neue Verlobte und ihre drei Kinder mitbringen. Doch nicht nur das sorgt für große Unruhe. Es gibt Gerüchte, Lord Westlake sei wegen eines schrecklichen Skandals aus den Diensten als Gouverneur in Bengalen entlassen worden und schon bald wird offenbar, dass es auch finanziell nicht gut um die Familie bestellt ist. All das sorgt für große Spannungen sowohl bei der Herrschaft als auch der Dienerschaft. Lady Ada, Lord Westlakes Tochter, sieht sich gezwungen, zwischen ihrem eigenen Glück und der Familienehre zu wählen, Sebastian muss sich gegen Erpressungen durch einen früheren Diener – und Liebhaber – zur Wehr setzen und das liebenswürdige Hausmädchen Rose gerät in einen Skandal, der die Macht haben könnte, das Ansehen der Averleys für immer zu ruinieren.Prächtig und verführerisch eröffnet der erste Roman der SOMERTON COURT-Saga zwei Welten, die nicht unterschiedlicher sein könnten und doch unzertrennlich ineinander verwoben sind, in denen rücksichtsloses Streben, verbotene Gefühle und geheime Träume sich hinter beflissenem Lächeln und funkelnden Juwelen verbergen. 

    Fazit

    Das Buch hatte für mich eine ähnlichkeit zu downtown Abby. Es gibt lauter Intrigen und jeder scheint sein Geheimnis zu haben. Sowohl Personal als auch die Familie wird erwähnt. Mir war das zu viel durcheinander. Und der Schluss war leider offen.

  11. Cover des Buches Das Haus der vergessenen Träume (ISBN: 9783453428379)
    Katherine Webb

    Das Haus der vergessenen Träume

     (176)
    Aktuelle Rezension von: Charlea

    Das Cover hatte mich sehr an ein Buch einer anderen Autorin erinnert, aber ich vermute, dass das eine Entscheidung des Verlags ist, sämtliche Bücher von Autorinnen sehr ähnlich zu gestalten. Eigentlich war mein erster Gedanke, dass ich kein ähnliches Buch lesen möchte als das, was ich bereits kannte - Gott sei dank war die einzige Ähnlichkeit zwischen den Büchern das Cover.

    Leider muss ich dem Verlag noch einen weiteren Kritikpunkt andichten, den ich jedoch nicht mit Sternen bewerten werde, da die Autorin dafür nichts kann, und zwar geht es um den Titel. Im englischen Original heißt das Buch "The Unseen" und dieser Titel hätte wirklich so fantastisch auch auf deutsch gepasst. Man hätte daraus "Die Unsichtbaren" oder "Die, die keiner jemals sieht" machen können, denn genau darum geht es im Buch - um das Dienstpersonal, das über Jahrhunderte einfach nur existiert, ohne von der Herrschaft beachtet zu werden. Wo "Das Haus der vergessenen Träume" herkommt, ist und wird mir auf ewig schleierhaft bleiben.
    Cat ist schon früh ein Rebell und hat dadurch schon einen hohen Preis bezahlt, bis sie um 1911 herum in die einsame Gegend von Berkshire ziehen muss, um dort bei dem Vikar Albert Canning und dessen Frau zu arbeiten.
    Doch dies ist nicht die einzige Rahmengeschichte - das Buch beginnt in der näheren Vergangenheit, als der Tod eines Soldaten aufgeklärt werden soll.

    Wie beide Geschichten geschickt mit einander verwoben werden, einen genialen Twist am Ende des Buches bewirken, soll jeder Leser selbst erfahren. Ich habe das Buch wirklich in kürzester Zeit schlicht und weg weggeatmet und bin sehr froh, dass ich noch ein weiteres Buch der Autorin auf dem TBR-Stapel liegen habe. Die Schreibe ist herrlich flüssig und die Charaktere plastisch - zum Greifen nah.

  12. Cover des Buches Die Rebellinnen von Oxford - Furchtlos (ISBN: 9783736316508)
    Evie Dunmore

    Die Rebellinnen von Oxford - Furchtlos

     (66)
    Aktuelle Rezension von: kikiii04

    Harriett war schon immer der Sonderling der Familie Greenfield. Obwohl es niemand direkt zu ihr sagte, wusste Harriett inzwischen, dass die meisten sie als dumm betrachteten. Um endlich einmal mehr zu sein, schloss sie sich damals der Frauenrechtsbewegung an – doch erst als ihre Familie sie gegen ihren Willen verheiratet, versteht sie die Wichtigkeit ihrer Arbeit. Wobei … ganz so drastisch ist es dann doch nicht. Wenn Harriett ehrlich ist, spürte sie bereits die Gefahr, als sie allein durch Lucian Blackstones Haus streifte. Und sie wollte ihn auch definitiv küssen. Nur heiraten, dass ist dann doch zu viel, wenn ihr Ehemann jener ist, den die Gesellschaft als den Teufel bezeichnet.
    Die ersten Tage ihrer Ehe sind für beide ein Auf und Ab der Gefühle. Harriett entscheidet sich zu fliehen – doch wird Lucian sie kampflos aufgeben?

    FURCHTLOS ist der dritte Band dieser Reihe, die mich bisher immer überzeugen konnte. Wer die Reihe nicht kennt, sollte dies meiner Meinung nach unbedingt nachholen und zumindest den zweiten Band sollte man gelesen haben, um Harrietts Geschichte besser zu verstehen. Gerade die Arbeit der Frauenrechtsbewegung wird im zweiten Band detailreich erläutert.

    Was die Reihe neben den starken, gut recherchierten historischen Bezügen ausmacht, das sind definitiv die Lovestorys und die Leidenschaft. FURCHTLOS ist mehr Slow-Burn als die bisherigen Bände, steht diesen aber in der Leidenschaft letzten Endes nichts nach. Die Geschichte wird in Evie Dunmores typisch angenehmem Stil erzählt. Dritte Person, wechselnde Perspektiven und eine gehobenere Ausdrucksweise. Wie immer, konnte mich die Geschichte schnell von sich überzeugen und mitreißen.

    Hattie ist ein richtiger Wirbelwind und handelt und spricht manchmal bevor sie denkt. Sie mag damit etwas naiv erscheinen, aber man nimmt es ihr nicht übel. Hattie ist eine sehr angenehme Protagonistin, die ihr ganzes Leben mit einer beeindruckenden Entschlossenheit angeht und gerade, dass sie zu ihren Fehlern steht, macht sie so sympathisch.
    Bei Lucian brauchte ich ein paar Kapitel länger, biss ich ihn so richtig greifen konnte, denn er ist ein Charakter mit einer sehr harten Schale. Und einem umso weicheren Kern. Je besser man Lucian und seine Geschichte kennenlernt, desto mehr schleicht er sich ins Herz. Am Ende des Buches kann ich nun sagen, dass Lucian bisher sogar mein allerliebster Charakter aus dieser Reihe ist. Weil er so facettenreich ist. Weil er bedingungslos liebt. Und weil er mir ziemlich leidtat, als Hattie ihm Unrecht tat.

    Die Storyline konnte mich von Anfang an überzeugen. Die Chemie zwischen Lucian und Hattie war spürbar und ihre Dynamik einfach perfekt. Sie wollen zwar nicht so ganz einsehen, wie perfekt sie füreinander sind, aber beim Lesen kann man die Dynamik voll und ganz genießen – selbst, wenn sie anfänglich aus Streitereien und Diskussionen besteht.
    Sehr gefallen hat mir auch der Settingwechsel in dieser Geschichte – raus aus der gewohnten Umgebung Londons und Oxfords – hinein in die Weiten der Lowlands. Die Themen die damit einher gingen, fand ich unfassbar interessant, weil man darüber in historischen Liebesromanen einfach wenig liest: Die Unterschicht, ihre Lebensweise, ihre Arbeitsbedingungen.

    Ich war mir eigentlich total sicher, ein richtiges Rundum-sorglos-Paket von einem Buch in meinen Händen zu halten. Alles passte und obendrein gab es ganz viel Gefühl. Wie bereits erwähnt, habe ich auch die Vorgängerbände sehr geliebt – aber es gab immer ein, zwei Punkte, die die Bücher davon abhielten, ein Highlight zu sein. FURCHTLOS, da war ich mir sicher, würde nun endlich ein solches werden.

    Und dann kamen die letzten fünfzig Seiten. Das Buch wurde am Ende spannungsreich, was ich gerne gelesen habe - in Erwartung auf das nahende Happy End. Aber dann baute die Autorin nochmal einen Schlenker ein, und der hat mir einfach nicht mehr gefallen. Das Buch ist ziemlich lang und themenstark – aber irgendwo gibt es Grenzen. Diese wurde meiner Meinung nach überschritten, denn es wirkte, als wollte die Autorin am Ende noch unbedingt ein – zugegeben interessantes – Thema unterbringen. Reinquetschen geradezu. Darunter hat dann leider meine Sympathie für Hattie, die Chemie zwischen den Figuren und sogar die Thematik selbst gelitten, weil sie nichtmehr viel Raum erhielt. Da ging dann noch ein halber Stern abhanden.

    Mein Fazit:
    FURCHTLOS ist ein unglaublich starker dritter Band dieser tollen Reihe. Er steht seinen Vorgängern in nichts nach und die tollen Figuren, das Arranged-Marriage- und Enemies-to-Lovers-Trope und die neuen Themen setzen sogar noch eine Schippe drauf. Ich habe das Buch unfassbar gerne gelesen, die Emotionen darin aufgesaugt und mich gut unterhalten gefühlt. Somit kann ich das Buch definitiv weiterempfehlen. Letzten Endes hat es zu einem Fünf-Sterne-Highlight leider nicht gereicht, aber die 4,5 Sterne sind verdient.

  13. Cover des Buches Das Lied der Lüge (ISBN: 9783426508145)
    Ricarda Martin

    Das Lied der Lüge

     (32)
    Aktuelle Rezension von: gst

    Das Buch beginnt sehr dramatisch: Susan erwartet ein Kind, das durch eine Vergewaltigung entstand. Und Lavinia erfährt, dass sie den Traum vom eigenen Kind begraben muss. Die eine will ihr Leben beenden und wird durch die andere gerettet. Es entsteht ein Handel zwischen den beiden, der deren Leben von Grund auf verändert.

    Das Setting Anfang des 20. Jahrhunderts hat mich an die Sonntagsabendfilme von Rosamunde Pilcher erinnert: Reiche Herrschaften mit Sommerhaus in Cornwall und arme Frau, die aus der Gosse zum Star aufsteigt. Eigentlich ist das Lektüre für recht unterhaltsame Mußestunden. Wahrscheinlich habe ich mir dieses Buch aus diesem Grund vor vielen Jahren angeschafft. Nun wurde es höchste Zeit, es endlich zur Hand zu nehmen.

    Doch leider hat es nicht gehalten, was ich mir damals davon versprochen habe. Trotzdem habe ich tapfer durchgehalten, denn manche Stellen waren doch recht amüsant. Insgesamt war mir die Geschichte jedoch viel zu ausschweifend erzählt. Naja, über 700 Seiten mussten ja gefüllt werden. Aus diesem Grund wurden natürlich viele Dinge der damaligen Zeit eingebaut. Da kämpften die Sufragetten um Gleichberechtigung und wurden niedergeknüppelt. Die bunte Welt der Schauspielerei brachte Farbe in Susans Leben. Und sie konnte an der Jungfernfahrt der Titanic in der ersten Klasse teilnehmen und überlebte (natürlich!). Gleichzeitig wurde deutlich, dass Frauen zu jener Zeit keine Rechte hatten und bei einer Scheidung alles verloren.

    Leider gelang es der Autorin, die ihre Figuren viele Gespräche führen ließ, nicht, mir deren Gefühle näher zu bringen. Alles wurde ausführlichst erklärt, anstatt das Innere der Protagonisten lebendig werden zu lassen. Es gab mehrere Wendungen im Leben von Susan, die sich eindeutig als Liebling der Autorin entpuppte. Störend empfand ich die zahlreichen Wiederholungen; so, als hätte die Autorin kein Vertrauen ins Gedächtnis ihrer Leserinnen.

    Zum Schluss, als ich schon das Schlimmste befürchtete, gelang es ihr doch noch, ein versöhnliches Ende herbeizuführen, mit dem ich mich auch einverstanden erklären konnte.

    Fazit: Scheinbar hat sich mein Lesegeschmack im Laufe der Jahre grundlegend verändert, so dass ich ähnliche Bücher künftig besser meiden sollte. Ich habe mich bei diesem Bauch außen vor gefühlt.


  14. Cover des Buches The Cure for Dreaming (ISBN: 9781419719417)
    Cat Winters

    The Cure for Dreaming

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Keksisbaby

    Oregon um die Jahrhundertwende. Die junge Olivia Mead wohnt zur Feier ihres Geburtstages einer Vorführung jungen Hypnotiseurs Henri Reverie bei. Sie wird sogar als Freiwillige auserkoren, auf der Bühne die Macht des Unterbewusstseins zu demonstrieren. Olivia ist ohnehin sehr unangepasst für ihre Zeit. Sie fährt gern Fahrrad und setzt sich vehement für das Frauenwahlrecht ein. Sehr zum Missfallen ihres Vaters, der als Zahnarzt darum kämpft von den herrschenden Schichten anerkannt zu werden. Um ihr den Starrsinn auszutreiben engagiert ihr Vater eben jenen jungen Hypnotiseur. Als sie jedoch den Übergriff eines allzu eifrigen Verehrers über sich ergehen lassen muss, fasst sie den Entschluss Henri dazu zu bringen sie zu enthypnotisieren, dabei kommt sie ihm näher als gedacht.

    „The Cure of Dreaming“ ist ein wundervolles Buch, welches mich in die Epoche um die Jahrhundertwende zurückversetzt hat. Alles war im Aufbruch und die Damen der Gesellschaft wollen nicht länger nur schmückendes Beiwerk sein, sondern mitbestimmen. Mit Olivia und Henri schafft die Autorin zwei sehr authentische, liebenswerte Charaktere, deren Charme ich umgehend erlegen bin. Insbesondere dem Kampfeswillen von Olivia und ihre Aufmüpfigkeit hatten es mir sofort angetan. Aber auch dem Witz von Henri konnte ich mich nicht entziehen. Lässt er doch Olivia die wahre Natur von Mann und Frau erkennen. Ein bisschen leid tat sie mir dann, weil ihr Vater ihr als Monster erscheint und daher seine dunkle Seite zu Tage tritt. Es ist wohl nicht erstrebenswert der wahren Natur des Menschen gewahr zu werden. Putzig fand ich das Ende, in dem die kleine Suffragette über die Gegner des Wahlrechts triumphiert und ihnen zeigt, was es heißt keine Stimme mehr zu besitzen. Es tat fast weh als die Geschichte sich zu Ende neigte und ich mich von den Protagonisten verabschieden musste, insbesondere da das Schicksal von Henris Schwester nach wie vor ungewiss war, auch wenn sie sich nun die Operation leisten konnte. Dennoch fand ich es sehr viel wahrscheinlicher das Henri und Olivia eben nicht Hand in Hand in den Sonnenuntergang ritten und glücklich bis an ihr Lebensende zusammen waren.

    Da ich mich nur schwer trennen konnte halte ich es einfach mit dem Spruch: Sei nicht traurig, dass es vorbei ist, sondern freue dich das es war. Und wenn ich Olivia und Henri noch einmal begegnen will brauche ich j ohnehin nur noch einmal diese tolle Geschichte ein zweites oder drittes Mal lesen.

  15. Cover des Buches Amalientöchter (ISBN: 9783746635088)
    Joan Weng

    Amalientöchter

     (48)
    Aktuelle Rezension von: Suszi

    Deutschland 1918 - nach den Ende des großen Krieges herrscht Aufbruchsstimmung. Die junge Klara fühlt sich in dem kaisertreuen Elternhaus eingeengt und folgt ihren Verlobten nach Berlin. 

    Klara besitzt die Ungestühmtheit und Risikobereitschaft der Jugend. Ohne viele Bedenken, folgt sie ihrer großen Liebe Fritz nach Berlin, wo der Umbruch sehr viel ausgeprägter als in dem beschaulichen Weimar ist. Das moderne Leben fördert ihre Entwicklung von der behüteten Tochter der gehobenen Gesellschaft mit vorgezeichnetem Lebensweg zu einer selbstbewussten Frau, die ihre Ziele verwirklicht. Während Fritz zunehmend desillusioniert seine Ideale nach und nach aufgibt, blüht Klara regelrecht auf und will mehr als das Leben einer Arztgattin. 

    Prinzipiell ist der Stoff sehr interessant, vor allem auch wegen der politischen Umbrüche. Leider bleiben die Akteure relativ farblos. Der Zusammenhang zu Prinzessin Amalia erschließt sich mir, bis auf Karlas Schwärmerei dafür nicht wirklich. Auch ihre Postkartensammelleidenschaft die die Grundlage für ihre Schreiberei bildet, bleibt darüber hinaus etwas zusammenhanglos. 

    Für mich ein Buch was einen zwar ganz nett unterhält, jedoch nicht wirklich einen bleibenden Eindruck hinterlässt. 

  16. Cover des Buches Goldfields (ISBN: 9782919803699)
    Izabelle Jardin

    Goldfields

     (39)
    Aktuelle Rezension von: Nady

    Klappentext von Goldfields:

    Einmal mehr verknüpft Izabelle Jardin über Jahrhunderte hinweg die Lebenswege starker Frauen und entführt uns in eine längst vergangene Epoche, die bis heute nachwirkt.

    London 2012: Die junge ehrgeizige Robin begegnet bei einer Abendgesellschaft auf einem englischen Landsitz einer faszinierenden alten Dame. Mit ihren Erzählungen entführt sie Robin ins London des Jahres 1851.

    Beatrice Ames, Tochter einer wohlhabenden Reederdynastie, ist schön, hat einen scharfen Verstand und mitreißende rhetorische Fähigkeiten. All ihr Denken und Handeln gilt sozialen Reformen und der Durchsetzung des Frauenwahlrechts – Ziele, die Beatrice mit einem hochangesehenen Mitglied des britischen Oberhauses verbinden, mit dem sie eine leidenschaftliche Affäre hat.

    Doch Beatrices Talent, die Menschen zu begeistern und revolutionäre Kräfte zu entfesseln, ist nicht nur der Obrigkeit ein Dorn im Auge, sondern auch ihrem Bruder und Vormund Henry. Als sie England in Richtung Australien verlassen muss, lernt sie eine fremde raue Welt kennen. Und den attraktiven jungen Iren Peter O'Lalor …

    Meine Meinung:

    Auch im 2. Teil der "Funken der Vergangenheit-Reihe", konnte Izabelle Jardin mich wieder mehr  als begeistern.
    Er spielt auch, wie in "Funkenflug", dem 1. Band der Reihe, in zwei Zeitepochen.

    Izabelle Jardin entführt uns in das Jahr 2011, in der Robin auf einer Abendgesellschaft die ältere Dame Margaret kennenlernt, die ihr die unglaubliche Geschichte von Beatrice, der Schwester von Henry Ames, welcher mir aus "Funkenflug" noch bestens bekannt war, erzählt.

    Zwei Jahre später wird Robin von der Journalistin Faye, auch bekannt aus dem 1. Band, zu einem Interview gebeten. Robin weiß etwas über Faye und willigt endlich ein, die Geschichte um Beatrice Ames zu erzählen.
    Dann reisen wir in das Jahr 1851 und erfahren, was mit Beatrice, der Schwester von Henry Ames, damals geschehen ist und wie sie letztendlich in Australien landete.

    Wieder konnte mich die Autorin von der ersten Seite an begeistern. Ihr flüssiger und bildgewaltiger Schreibstil war fesselnd und die Charaktere hervorragend ausgearbeitet. Die Seiten flogen nur so an mir vorbei und mir wurde wieder bewusst, mich welchen Einschränkungen die Frauen damals leben mussten.

    Ich kann Euch auch diesen 2. Band wärmstens empfehlen und man kann ihn unabhängig vom ersten Band lesen. Allerdings begegnet man auch vielen Charakteren aus "Funkenflug" wieder, weshalb ich diese Reihe in der richtigen Reihenfolge lesen würde.

    Sehr gerne vergebe ich hier 5 von 5 Sternen.

  17. Cover des Buches Der Mann, der Sherlock Holmes tötete (ISBN: 9783847900856)
    Graham Moore

    Der Mann, der Sherlock Holmes tötete

     (75)
    Aktuelle Rezension von: Aleshanee

    Bücher, die sich um Sherlock Holmes drehen, reizen mich eigentlich immer. Zum einen mag ich Krimis in der viktorianischen Ära - und natürlich auch der Mythos um den meisterlichen Detektiv hat schon was ganz besonderes.

    Der Autor erzählt hier auf zwei Zeitebenen.
    Zum einen begleiten wir Harold im Jahr 2010, der ein ebenfalls ein großer Holmes Fan ist und grade als jüngstes Mitglied dem Club der Baker Street Irregulars beigetreten ist. Den Sherlockianern, deren Begeisterung man schon weit mehr als ein Hobby nennen kann.

    Zum anderen führt uns Graham Moore ins London des Jahres 1900. An Arthur Conan Doyles Seite erleben wir den Schöpfer der bekannten Figur, der sie gerade sterben ließ. Denn Doyle ist die allgemeine Aufmerksamkeit und Begeisterung für seinen Protagonisten einfach zuviel geworden; da er selbst kaum Interesse wecken kann und scheinbar alle Sherlock Holmes für echter halten als ihn selber.

    Der Anfang war etwas gewöhnungsbedürftig, allerdings hab ich mich dann ziemlich gut eingelesen und beide Handlungsverläufe mit Interesse verfolgt. In beiden haben wir es mit der Jagd auf einen Mörder zu tun und um die geheimnisvolle Zeit eben jener wenigen Monate aus dem Leben von Doyle, die bis heute nicht so recht entschlüsselt werden konnten.

    Es liest sich sehr flüssig und und ohne besondere Ausschweifungen. Nach einem Drittel war ich sehr gefesselt und die Spannung hat mich wirklich gepackt. Die Spuren, die Rätsel und das auch noch bei zwei unterschiedlichen Fällen, das hat die Neugier geweckt den Drang, der Lösung auf die Spur zu kommen!
    Genau das, was einem Krimi ausmacht, wie der Autor bzw. Doyle hier auch gerne erwähnt. Allerdings ist gerade dass dann etwas missglückt. Die Lösung nämlich bzw. wohin das ganze führte, haben mich dann ziemlich ernüchtert und auch logische Ungereimtheiten sind mir immer öfter negativ aufgefallen. Ich habe mir etwas spektakuläreres erhofft oder etwas außergewöhnliches. Ich fand es leider etwas banal und hab auch gegen Ende etwas die Lust verloren, weiterzulesen.

    Gefreut hab ich mich allerdings über die Begegnung mit Bram Stoker, der tatsächlich ein guter Freund von Arthur C. Doyle war und den man natürlich von seinem Meisterwerk "Dracula" kennt :)

    Übrigens gibts am Ende noch einige Erläuterungen von G. Moore über die überlieferten Tatsachen und die Fiktion, die er hier eingesetzt hat, um diese Geschichte zu konstruieren.

    Sehr schön fand ich auch die Zitate, die jedes Kapitel einleiten und viele Verbindungen zu Sherlock Holmes schaffen.

    Ich habe die Ermittlungen durch Londons historische Straßen mit Doyle sehr gerne verfolgt und einige wissenschaftliche Neuerungen, die zu der Zeit auftauchten, als schönes Mittel gesehen, um einen authentische Atmosphäre zu schaffen und mir diese Epoche näherzubringen.
    Auch mit Harold´s Versuchen, eigene Ermittlungen durchzuführen, hab ich mich gut unterhalten, auch wenn er mir oft etwas zu naiv war - oder andererseits dann "wie aus dem Nichts" auf eine Lösung kam.
    So richtig sympathisch wollten sie mir aber beide nicht werden...

    3.5 Sterne für eine tolle Idee und einen sehr spannenden Mittelteil!

  18. Cover des Buches Die Frauen vom Reichstag: Stimmen der Freiheit (ISBN: 9783499006821)
    Micaela A. Gabriel

    Die Frauen vom Reichstag: Stimmen der Freiheit

     (50)
    Aktuelle Rezension von: Eva_G

    Berlin, 1918: Marlene von Runstedt ist schon ihr ganzes Erwachsenenleben eine Verfechterin der Frauenrechte. So hat sie es mit viel Ehrgeiz geschafft in Paris Jura zu studieren, in Warschau bei der Rückführung der vielen Frauen, die während dem Kreig den Soldaten zur Seite standen und Arbeiten in der Gefahrenzone erledigt haben, zu helfen und schließlich sogar eine der ersten Abgeordneten im deutschen Parlament zu werden. Nur in der Liebe hat sie immer wieder entgegen ihrer Gefühle gehandelt. So hat sie bereits 1907 den ersten Heiratsantrag ihrer großen Liebe Justus von Ostwald erhalten, ihn aber abgelehnt, denn ein Ehemann steht ihren großen Lebensplänen im Weg. Dennoch begleitet Justus sie weiterhin und auch ihre Liebe erlischt nie ganz. Doch die Ablehnung, die er immer wieder erfährt, treibt ihn schließlich in die Arme Sonja, der ehemals besten Freundin Marlenes...

    Micaela A. Gabriel bettet die Geschichte der fiktiven Marlene von Runstedt in die politischen Wirren der Nachkriegszeit, dem Erstarken der Frauenrechte und schließlich dem Einzug von Frauen in das Parlament. Obwohl die Autorin zu Beginn des Romanes die Namen der ersten Frauen, die 1919 in die Weimarer Nationalversammlung gewählt wurden, nennt, hat sie als Protagonistin eine erdachte Person gewählt, die allerdings am Ende die Rede einer realen Politikerin hält. Während der gesamten Handlung ist erkennbar, dass die Autorin die historischen Fakten sehr gründlich recherchiert hat und immer wieder wie nebenbei einfließen lässt. Die Liebesgeschichte zu Justus von Ostwald sorgt für eine emotionale Nebenhandlung, die das Leben von Marlene durcheinanderwirbelt. Da der Roman zwischen mehreren Zeitebenen wechselt, erfährt der Leser die Geschehnisse aus den Jahren von 1898 bis 1919 in nicht-chronologischer Reihenfolge. 

    Bisher habe ich kaum Bücher über die politischen Wirren von 1918 gelesen und war sehr interessiert daran. Der Autorin ist es schon mit dem Prolog gelungen mich zu fesseln. Deshalb habe ich das Buch nur ungern aus der Hand gelegt und war dementsprechend schnell am Ende angelangt. Die Handlung war durchgehend packend, allerdings haben mich die Wechsel zwischen den verschiedenen Zeitebenen oftmals gestört und meistens auch kurzzeitig verwirrt, obwohl ich nachvollziehen kann, warum die Autorin das Geschehen so erzählt.

  19. Cover des Buches Kaffee oder Das Aroma der Liebe (ISBN: 9783499254918)
  20. Cover des Buches Sturmlichter (ISBN: 9783734110368)
    Patricia Theisen

    Sturmlichter

     (46)
    Aktuelle Rezension von: Manu8977

    Ich habe das Buch mit großer Begeisterung gelesen. Diese starken Frauen haben mich total beeindruckt. Alle Drei haben einen Traum und jede kämpft eisern dafür, ihren Traum leben zu können. Torie mit ihrem Traum Automechanikerin zu werden, setzt sich in einer absoluten Männerdomäne durch und zeigt, dass sie einige Männer um Längen schlagen kann. Sie geht sogar verkleidet mit auf eine Expedition und macht deutlich, was in ihr steckt. Egal was das Schicksal ihr auch aufbürdet, sie kämpft weiter.

    Clarissa ist eine Freundin von Torie aus Internatstagen. Sie ist ein absoluter Freigeist. Sie ist künstlerisch sehr begabt. Auch Clarissa trägt so viel Stärke und Kampfgeist in sich. Diese Freundschaft ist schon etwas ganz Besonderes. Und dass Clarissa auch noch Tories Bruder heiratet, schafft eine zusätzliche Verbindung. Auch wenn die Ehe nicht hielt. 

    Mia, eine tolle Krankenschwester, musste schon in der Kindheit lerne, keine Schwäche zu zeigen. Sie muss sich gegen den fiesen Onkel behaupten und für ihre Mutter mitkämpfen. Mia schließt sich einer Frauenbewegung an und kämpft für Frauenrechte.
    Mia trifft im Lararett auf Tories Bruder. Das Schicksal zwischen den Beiden scheint besiegelt zu sein.

    Dieses Buch ist mit so viel Liebe und Leidenschaft geschrieben worden, dass der Leser sofort in die Geschichte eingetaucht und Immer mitten im Geschehen ist. 

  21. Cover des Buches Bebes Vermächtnis (ISBN: 9783868271768)
    Lynn Austin

    Bebes Vermächtnis

     (18)
    Aktuelle Rezension von: Dominika

    Dieses Buch erzählt von 3 Frauen. Viel mehr von der ersten, Beatrice Garner, genannt BEBE. Über Bebes Tochter Lucy und Enkeltochter Harriet.

    Bebe ist in armen Verhältnissen geboren. Sie ist die Tochter eines Bauern. Einige Jahre später bricht ein Bürgerkrieg in Amerika aus und Bebe muss die Arbeiten ihrer Brüder im Hof übernehmen. Diese schwere Arbeit prägt sie, stärkt sie für die Zukunft. 

    Nach dem Krieg lernt Bebe einen reichen Gerberei-Erben kennen und lieben. Bebes Mutter warnt Bebe vor dieser Heirat, aber das Mädchen hört nicht auf sie und heiratet Horatio Garner. Erst nach ihrer Hochzeit merkt Bebe, dass sie mit der Heirat einen großen Fehler gemacht hat. Der Mann, den sie geheiratet hat, ist nicht der, für den er sich ausgegeben hat. Horatio ist nicht stark, lustig und schon gar nicht gottesfürchtig. Aber jetzt gibt es für Bebe kein Zurück mehr. Sie muss weiter machen, weiter leben. Die darauffolgenden Jahre sind für Bebe schwer. Aber sie lernt Gott zu vertrauen und auf ihn zu bauen. 

    Meine Meinung:

    Mich hat Bebes Geschichte schnell gepackt. Mir fiel es oft schwer, das Buch aus den Händen zu legen. 

    Was mir an Bebe so sehr gefallen hat ist, dass sie Horatio nicht verlassen hat, obwohl ihr danach war, nachdem sie erkannt hat, dass sie einen großen Fehler gemacht hat, ihn zu heiraten. Sie hat sich entschieden für ihn zu kämpfen. Der Kampf um ihn und die Gerberei ist ihr nicht leicht gefallen, aber Gott hat sie gehalten. In ihrem Leid und den Kämpfen gegen Alkohol ist ihr Herz zu Gott hingewachsen. Gott hat ihr Herz Stück für Stück verändert.

    Mit dieser Geschichte wurde mir klar, dass wir nur Menschen sind. Wir machen Fehler, so wie Bebe einen gemacht hat. Aber Gott liebt uns so sehr, dass er unseren Fehler in seinen Plan einbaut. Das finde ich so schön! Am Anfang kämpft Bebe für ihren Mann. Sie möchte, dass er aufhört sich zu betrinken. Kurze Zeit später kämpft sie mit vielen anderen Frauen für die anderen Männer, die das Gleiche Problem haben wie ihr Mann. 

    Bebes Geschichte nimmt eine spannende Wendung. Es kommt zum großen Verlust. Bebes Tochter Lucy findet danach viele Jahre lang keinen Frieden.

    Bebes Enkelin Harriet möchte verstehen, wie sie zu diesem Menschen geworden ist. Sie ist gerade im Gefängnis und hat viel Zeit zum Nachdenken. 

    Manchmal tauchen Bibelverse in der Geschichte auf. Die Autorin Lynn Austin erklärt sie wunderbar.

    Mir hat das Buch sehr gefallen! Es ist ein interessanter, fesselnder, christlicher Roman. Ich empfehle es.

  22. Cover des Buches Zeit des Mutes (ISBN: 9783964434036)
    Christiane Lind

    Zeit des Mutes

     (35)
    Aktuelle Rezension von: Pitzi

    Braunschweig 1913:

     Die Tochter aus gutem Hause, Emma, hat sich einen Fehltritt zu schulden kommen lassen. Sie wollte mit einem Bürgerlichen durchbrennen, doch dieser verfolgte ganz andere Pläne und suchte, nachdem er fürstlich bezahlt wurde von ihren Eltern, das Weite.Die romantisch veranlagte Emma ist erschüttert, denn sie sehnt sich nach Liebe, die sie in ihrem Elternhaus nie bekommen hat.

    Und die unterkühlte Atmosphäre spitzt sich, nach ihrem Fehltritt, noch weiter zu. Mehr noch, ihre Familie will sie nun, aus Sorge um den guten Ruf, loswerden. Eine entfernte Verwandte in England, die mit ihrer Familie auf dem Land lebt, hat angeboten, Emma unter ihre Fittiche zu nehmen und so muss sich die junge Frau den Wünschen ihrer Eltern fügen.

     Auf Hazelwood Manor, dort wo Emma fortan leben soll, verrichtet unter anderem die Hausangestellte Lucy ihren Dienst. Sie ist froh über die neue Anstellung, denn ihre Mutter ist schwer krank und so wird Lucys Verdienst dringend benötigt. Lucy wird nahe gelegt, sich unbedingt von Percival, dem Sohn der Ladyschaft in Acht zu nehmen, der sich Hausangestellten gegenüber, bereits in der Vergangenheit alles andere als korrekt verhalten hat.Das fällt ihr auch nicht schwer, denn Percival ist kein freundlicher Zeitgenosse und lässt die Hausangestellten stets spüren, dass er sich ihnen gegenüber überlegen fühlt. Bis es eines Tages zu einer schicksalhaften Begegnung kommt, die Lucy ihren Job kostet.

     Währenddessen hat Emma Probleme damit, sich einzuleben. Denn die Familie zeigt sich ihr gegenüber zwar höflich, doch nicht mehr als das. Zum Sohn des Hauses entwickelt sie zarte romantische Gefühle, doch werden diese keinesfalls erwidert. Stattdessen spottet Percival mit einem Freund über ihr äußeres Erscheinungsbild, ahnt dabei aber nicht, dass Emma ihn dabei belauscht. Und Emma schwört Rache! Als sie Zeugin eines Unglücks wird, nutzt sie ihr Wissen, um Percival dazu zu bringen, sie zu heiraten. Denn nie wieder will sie zurückkehren in ihr ungeliebtes Elternhaus. Sie ahnt nicht, was sie damit anrichtet.

     Einige Zeit später treffen sich Emma und Lucy zufällig in London. Beide gehören nun zum Freundeskreis einer überzeugten Suffragette, die sich, mit vielen anderen Mitstreiterinnen, für die Frauen- und Wahlrechte stark macht. Während Lucy und Emma anfangs eher Mitläuferinnen sind, schreckt ihre Freundin auch vor radikaleren Methoden nicht zurück…

     In „Zeit des Mutes“, führt uns Christiane Lind in die Zeit zu den Anfängen der Suffragettenbewegung zurück und beschreibt ungeschönt und schnörkellos, was die Mitstreiter der Bewegung alles auf sich nahmen im Kampf für Frauen- und Wahlrechte. Diese Romanpassagen sind nicht leicht zu lesen, wühlen den Leser sehr auf und regen zum Nachdenken an, denn was wären wir Frauen heute, ohne diese starken mutigen Frauen?

    Im Fokus des historischen Romans stehen mit Emma und Lucy zwei Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Während Emma niemals Geldnöte plagten und sie von vielen anderen Frauen um ihr privilegiertes Leben beneidet wird, ist sie im Grunde doch sogar in anderer Hinsicht ärmer als die mittellose Lucy. Denn Lucy wird geliebt von ihrer Mutter, ihrem Bruder und ihren Freunden. Emma ist dagegen einsam und kann ihre Sorgen und Ängste lediglich ihrem Tagebuch anvertrauen. Und obwohl Emma sich größtenteils nicht sympathisch verhält, kann man sich doch gut in sie hineindenken und verstehen, wieso sie sich in einer wichtigen Situation so „schuftig“ verhält. Sie gewinnt allerdings im Laufe des Romans an Reife, entwickelt sich, genauso wie auch Lucy, die eher zufällig in die Suffragettenbewegung gerät.

     Ich fand, dass die Autorin den historischen Hintergrund sehr spannend und informativ aufbereitet hat. Sie muss dazu eine akribische Hintergrundrecherche betrieben haben, was sich auch in den zahlreichen Buchtipps, die sich im lesenswerten, sehr umfangreich gestalteten Glossar befinden, widerspiegelt. Schon dafür allein würde ich gerne die volle Punktzahl vergeben.

     Aber es ist nicht nur die Suffragettenbewegung, deren Handlungen und Ziele, einem näher gebracht werden, man erfährt auch sehr viel über das Gesellschaftsgefüge damaliger Zeit, Verhaltensregeln und den täglichen Arbeitsalltag von Hausangestellten, welche in Herrenhäusern „downstairs“ sowie „upstairs“ ihre Tätigkeiten zu verrichten hatten.

    Deren Rechte waren, wie die der Frauen, beschränkt, ganz im Gegensatz dazu die vielen Pflichten, die ihnen auferlegt wurden. Und man kann auch gut nachempfinden, wie sehr Frauen der damaligen Zeit unter den ihnen auferlegten Beschränkungen gelitten haben.

    Christiane Linds Schreibstil ist, wie man es auch bereits aus ihren anderen Romanen gewohnt ist, sehr eingängig, sie drückt sich der Zeitepoche entsprechend aus und wahrt damit das historische Flair. Ich fand es spannend, informativ und aufwühlend zugleich. Lucy und Emma bei ihrem Werdegang über die Schulter schauen zu dürfen, die einem deren Zeitepoche unglaublich nahe gebracht haben und empfehle „Zeit des Mutes“ uneingeschränkt weiter. Übrigens eignet sich die Lektüre auch gut für den Geschichtsunterricht in der Schule, wie ich finde!

     

  23. Cover des Buches Im Schatten der goldenen Akazie (ISBN: 9781535337625)
    Christiane Lind

    Im Schatten der goldenen Akazie

     (37)
    Aktuelle Rezension von: cybergirll

    Nach einer großen Enttäuschung durch ihre Schwester nimmt Franziska eine Einladung ihrer Großtante aus Australien an.
    Sie reist kurzerhand nach Brisbane um die Schmach die sie zu Hause in Hannover erlitten hat zu vergessen.
    Franziska die bisher nichts von ihrer Verwandtschaft in Australien wusste sucht mit ihrer Großtante nach ihren Wurzeln.
    Dabei treffen sie auf die Schwestern Catherine und Victoria. Zwei starke Frauen die ein Geheimnis umgibt.

    „Im Schatten der goldenen Akazie“ ist der erste Band der Australien-Saga von Christiane Lind.
    Die Geschichte hat zwei Zeitebenen.
    Einmal die Gegenwart und dann verschlägt es die Leser*innen in die Vergangenheit ans Ende des 19.Jahrhunderts.

    In der Gegenwart reist Franziska von Hannover nach Brisbane zu ihrer Großtante die sie bis dato gar nicht kennt.
    Gemeinsam begeben sich die beiden auf die Erkundung ihrer Ahnen.
     Schnell wird deutlich, dass es da ein interessantes Geheimnis in der Vergangenheit gibt das zu lösen ist.

    In der Vergangenheit treffen wir auf die beiden Schwestern Catherine und Victoria.
    Nach dem die Mutter gestoben ist halten die Schwestern noch mehr zusammen.
    Sie denken nicht wird sie je trennen bis ein Mann in ihr Leben tritt.

    Die Protagonisten sind sehr gut in Szene gesetzt und durchaus sympathisch.
     Es macht Freude ihnen zu begegnen und Zeit mit ihnen zu verbringen.

    Bestechend an der Geschichte ist aber auch das Land Australien.
    Es wird so toll beschrieben, dass ich die Landschaft vor meinem inneren Auge sehe.
    Es gibt Bücher da läuft beim lesen ein Film im Kopf ab, dieses Buch gehört zweifellos dazu.

    Mit ihrem leichten, lockeren und flüssigen Schreibstil macht die Autorin das Lesen leicht.

    Christiane Lind erzählt die Geschichte spannend und lässt ein Kapitel gerne mal mit einem Cliffhanger enden so, dass man unbedingt weiterlesen möchte.

    „Im Schatten der goldenen Akazie ist ein sehr interessanter, unterhaltsamer und spannender Australien-Roman. Ich könnte immer noch weiterlesen.

  24. Cover des Buches 1919 - Das Jahr der Frauen (ISBN: 9783869152219)
    Unda Hörner

    1919 - Das Jahr der Frauen

     (16)
    Aktuelle Rezension von: breathingfailure

    Das Konzept des Buches hat mich sehr angesprochen, es wird nur das Jahr 1919 beleuchtet. Jedes Kapitel befasst sich mit einem Monat des Jahres 1919 und was bekannte und bewegende Frauen in diesem Monat erlebt haben. Es kamen bekannte Namen wie Rosa Luxemburg und Coco Chanel oder Marie Curie vor. Diese Erzählweise ermöglichte die Geschichte vieler Frauen aufzugreifen und zu erzählen. Es gab auch Geschichten die mich weniger interessiert haben, aber damit ist zu rechnen, wenn es viele Protagonisten in einem Buch gibt. Ich weiß auch, dass im Kern vieles Wahr ist und so geschehen ist wie dargestellt, jedoch sollte man das Buch nicht als Sachbuch sehen und alles glauben, denn Belege ob die Dinge so geschehen sind, gibt es nicht. Trotzdem ein sehr unterhaltendes Buch über wichtige Frauen im 20. Jahrhundert.

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