Bücher mit dem Tag "fredrik backman"
7 Bücher
- Fredrik Backman
Oma lässt grüßen und sagt, es tut ihr leid
(380)Aktuelle Rezension von: supersusiDie ersten Seiten haben mich etwas abgeschreckt, aber gut, dass ich weiter gelesen habe. Das Buch entwickelt sich zu einem wunderschönen Märchen a la Astrid Lindgren. Voller Geheimnisse, tapferer Helden, grausamen Schicksalen und verzauberten Länder im Reich der Phantasie.
Elsa ist fast 8 Jahre alt und ihre Oma ist ihr bester Freund. Oma erzählt ihr täglich Geschichten aus dem Land-Fast-Noch-Wach. Da gibt es Wolfsherz, Worsrudel, Häuser in denen die Traurigkeit aufbewahrt wird, den Jetzer, Meerengel und Schneeengel, Trolle und Prinzessinnen. Außerdem haben Oma und Elsa eine Geheimsprache. In dem Mietshaus, in dem Oma mit Elsa und Elsas Mutter lebt, leben noch andere Leute : Der Taxifahrer Alf, die Säuferin, das Monster, der Höllenhund, Lennart, der Kaffee über alles liebt und seine Frau, die immer Kekse bäckt, die Frau mit dem Sohn mit einem Syndrom und das Ehepaar Kent und Britt-Marie, die immer schimpfen und sich über alles beschweren, was wiederum Elsas Oma dazu anstachelt, Blödsinn zu machen und Britt-Marie dadurch zu ärgern.
Und dann schickt ihre Oma Elsa auf eine Mission, eine Art Schnitzeljagd, wie sie es nennt und Elsa muß Briefe verteilen. Briefe in denen ihre Oma sagt, es tue ihr leid. Nach und nach erfährt Elsa so einige Geheimnisse und Geschichten, aber je mehr sie erfährt, desto mehr Fragen tun sich auf.
Die Geschichte ist (vom Anfang, wo es heißt, die Oma habe mit Exkrementen geworfen (war dann doch nur Erde) abgesehen) einfach wunderschön, aber auch spannend, bezaubernd, aber auch erschütternd, witzig, aber auch geheimnisvoll, traurig, aber auch tröstlich. Wer die Märchen von Astrid Lindgren kennt, wird hier den gleichen Zauber finden. Mich hat schon lange kein Buch mehr so begeistert.
Ich liebe es wie treffend manche Menschen beschrieben werden. z.B. S. 35 , als Kent vorgestellt wird : "Kent ist fast nie zuhause, denn er ist Unternehmer. Oder Kentreprenör, wie er zu sagen pflegt und dabei laut lacht und das vor Leuten, die er gar nicht kennt. Wenn die Leute nicht gleich mitlachen, wiederholt er es, diesmal etwas lauter. Als ob es daran gelegen hätte. "
Überhaupt mag ich den Humor in dem Buch sehr. Elsas Vater soll für einen Schulflohmarkt Plakate malen, grübelt aber so lange über die optimale Schriftart, dass er sie erst nach paar Wochen abgibt. S.92 :"... Elsas Lehrer (wollten) sie nicht aufhängen, weil der Flohmarkt schon stattgefunden hatte. Elsas Papa zog ein Gesicht, als würde er gar nicht verstehen, was das denn mit der Sache zu tun habe. "
Da die Oma öfter aneckt oder sich nicht an Regeln hält, kommt es mit diversen Mitmenschen auch mal zu Streit. Ihre Lebensweisheit dazu (s.245) : " leg dich niemals mit jemandem an, der mehr Freizeit hat als du selbst."
Und Manches ist so gut beschrieben. Da, wo andere Autoren einfach nur von einem Gefühlschaos sprechen, heißt es hier (S. 261) : " Elsa weiß nicht recht, an welchem der vielen Gefühle, die in ihr herumwirbeln, sie sich festklammern soll."
Alles in allem ist dies Buch ein Genuß zu lesen. Es ist spannend und voller überraschender Wendungen. Nur Schade, dass es so ein doofes, nichtssagendes Cover hat. Bei dem Bild denkt man an einen heiteren Senioren -Roman. Innen ist es aber eine spannende und bezaubernde Geschichte voller Tiefe und Geheimnisse. Schuld, Trauer, Verantwortung sind wichtige Themen. Never judge a book by its cover.
- Fredrik Backman
Ein Mann namens Ove
(831)Aktuelle Rezension von: Maza_e_KeqeOve ist 59 und erfüllt reichlich Klischees eines mürrischen Rentners: notiert und meldet Falschparker, spricht nicht mehr als nötig, isst ohne zu mosern jeden Tag das Gleiche, kann Veränderungen nicht leiden. Aber Ove ist auch ein Mann, der so ziemlich alles reparieren kann (besonders, wenn es einen Motor hat) und wenn er sich etwas vornimmt, dann zieht er es auch durch.
Ich war am Anfang ehrlicherweise ziemlich genervt von Ove und brauchte 7 bis 9 Kapitel um ein Verständnis für diesen Mann zu entwickeln, indem ich seine Hintergrundgeschichte erfuhr. Dann folgte Mitleid und Mitgefühl und schließlich ein gewisser Kampfgeist. Der Abschluss ging mir noch sehr nah.
Daher empfehle ich dieses Buch wirklich gern weiter. Und wer es anfangs nicht mag, sollte ihm ruhig eine Chance geben um Ove besser kennenzulernen.
- Fredrik Backman
Björnstadt
(200)Aktuelle Rezension von: ArgentumverdeBjörnstadt ist eine im steten Verfall begriffene, kleine schwedische Stadt mitten im Wald. Seit Jahren schon ziehen die Menschen von dort weg, denn es gibt wenig Chancen, das Leben ist einfach und zumeist hart. Eishockey war und ist die große Hoffnung der Stadt. Und gerade jetzt steht nach einer langen Durststrecke die aktuelle Jugendmannschaft kurz vor dem Einzug ins Finale der diesjährigen Meisterschaft. Als der Star der Mannschaft einer Vergewaltigung beschuldigt wird, werden plötzlich Recht und Wahrheit in Frage gestellt, Vertrauen und Ehrlichkeit stehen auf dem Prüfstand, niemand weiß, was oder wem er glauben soll.
Fredrik Backman schreibt gefühlt langsam, detailliert, ausführlich, gibt dem Leser Zeit sich selbst ein Bild von der Stadt und den Menschen zu machen. Die Charaktere sind lebensnah, mit all den typisch menschlichen Fehlern. Die ganze Stadt kann sich der Leser nicht nur bildlich vorstellen, sondern es könnte exakt so sein, wenn man ins Auto Stiege und hinfahren würde. Der Autor greift die unangenehmen Themen und Probleme auf, gesellschaftliche Klassenunterschieden, häusliche Gewalt oder Alkoholmissbrauch, auch die Männerdominanz in vielen Bereichen und die damit verbundene fast ins Hörige gehende Loyalität. Aber es geht eben auch um Freundschaft und Liebe, um Vertrauen und Zusammenhalt. Er entwickelt eine Gesellschaft, die durch ein einschneidendes Ereignis tief erschüttert wird und mit dieser Situation konfrontiert unter enormen Druck gerät, dem sich fast keiner entziehen kann. Dem Autor gelingt es auf beeindruckende Weise Dinge auf den Punkt zu bringen, nicht direkt zu bewerten und dem Leser viel zum Nachdenken zu geben. Dabei erzeugt er einen, wenn auch eher milden, aber kontinuierlichen Spannungsbogen, der den Leser nicht mehr loslässt.
Mein Fazit: Ein nachklingendes Buch, das viele Themen aufwirft, durch enorme Charaktervielfalt und - tiefe beeindruckt und mitzunehmen weiß. Mir war es stellenweise einen Hauch zu langsam im Aufbau, aber ich werde garantiert die Fortsetzung lesen und kann es interessierten Leser definitiv sehr empfehlen.
- Fredrik Backman
Eine ganz dumme Idee
(125)Aktuelle Rezension von: Clouwdy_hamburgDieses Buch ist nicht nur witzig geschrieben, es lässt einen auch regelmäßig überrascht und sogar mit einem Tränchen im Auge zurück.
Schnell ist man mit den Charakteren vertraut und verfolgt ihre vermeintlich eigenständig stehenden Geschichten, ist am Ende umso mehr überrascht, wie sich alles zusammenfügt und möchte gar nicht, dass die Geschichte endet.
Dieses Buch überzeugt mit seiner schnellen Erzählweise und ist nie langweilig. Absolute Leseempfehlung!
- Fredrik Backman
Britt-Marie war hier
(227)Aktuelle Rezension von: abuelitaUnd sehr, sehr gut geschrieben. Dabei dachte ich anfangs: na was soll ich mit einem Roman anfangen, der wohl von einer Frau mit einem Putzfimmel handelt?
Das „Wichtige“ steht dahinter - Britt-Maries Geschichte ist nicht nur komisch, sondern auch tragisch und so wunderschön erzählt, dass es einem ganz warm ums Herz werden kann.
Auf eine ausführliche Inhaltsbeschreibung verzichte ich; das könnt Ihr im Klappentext oder in vielen anderen Rezensionen lesen.
Ich war auf jeden Fall verblüfft und angenehm überrascht - und es hat mir auch sehr viel Spaß gemacht, am Leben von Britt-Marie teilzunehmen.
- Fredrik Backman
Wir gegen euch
(140)Aktuelle Rezension von: ChiarraAuch der zweite Band der Björnstadt-Serie ist wieder sehr spannend geschrieben. Die Andeutungen auf zukünftige Ereignisse und Lebenswege mancher Protagonisten in den einzelnen Kapiteln wecken die Neugierde der LeserInnen auf das weitere Geschehen.
Gerade in der zweiten Hälfte des Buches habe ich dies zwischendurch kurz zur Seite gelegt, um das Gelesene zu reflektieren. Dabei wird einem bewusst, mit welcher Raffinesse der Autor uns einen Spiegel unserer Gesellschaft insbesondere bezüglich der heutzutage leichten Möglichkeiten zu Diffamieren und Mobben sowie der Beeinflussung von Menschen zu eigenen (Macht-)Zwecken vorhält – sowohl im privaten Umfeld wie in der Politik.
Auch das zweite Buch der Serie um Björnstadt hat mir wirklich sehr gut gefallen. Eishockey steht auch hier vermeintlich im Vordergrund, jedoch dient der Sport und das Vereinsleben dem sozialkritischen Blick auf das soziale Gefüge und Miteinander der zwei „verfeindeten“ Orte. Auf jeden Fall ist es sehr empfehlenswert, vorab das erste Buch der Trilogie zu lesen.
Mittlerweile habe ich fast alle Bücher des Autors gelesen und mich zum Fan dieser entwickelt. Hut ab!
- Fredrik Backman
Alles, was mein kleiner Sohn über die Welt wissen muss
(11)Aktuelle Rezension von: ENIDer Autor versucht seinem Sohn, sein Blick auf die Welt anhand von Geschichten aus seiner Vergangenheit zu erläutern.
Diese Geschichten liessen mich teilweise schmunzeln und/oder regten mich zum Nachdenken an. Sie konnten mich leider nicht vollständig überzeugen. Stellenweise mochte ich den Humor des Autors nicht.
Dem Sprecher, Herrn Deutschmann, lauschte ich sehr gerne.