Bücher mit dem Tag "freies denken"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "freies denken" gekennzeichnet haben.

7 Bücher

  1. Cover des Buches Schöne neue Welt (ISBN: 9783957285782)
    Aldous Huxley

    Schöne neue Welt

     (1.190)
    Aktuelle Rezension von: Sandra8811

    Warum habe ich mich für das Buch entschieden?
     Wie bereits 1984 stand auch Schöne neue Welt seit meiner Schulzeit auf meiner Wunschliste. Seit einiger Zeit liegt es jetzt auf dem SUB rum und nun habe ich mich endlich ran gewagt.

    Cover:
     Das Cover wäre mir nicht ins Auge gehüpft, allerdings wenn man es mal entdeckt hat, ist es ganz passend. Der sehr steril und langweilig wirkende Treppenaufgang rauf in den blauen Himmel und am unteren Treppenabsatz eher Dunkelheit und Schatten.

    Inhalt:
     Der Gesellschaft ist es gelungen, ein Leben ohne Krankheit, Krieg, Armut und Alter zu schaffen. Niemand soll mehr unglücklich sein und die Stabilität steht an oberster Stelle. Dazu wurde der Lebensweg von jedem Menschen geplant und bereits Föten und Babies darauf genormt. Um sich vor kritischen Gedanken zu schützen, gibt es die Droge Soma. Ein Außenstehender erkennt allerdings, dass diese schöne neue Welt wohl nicht die ist, die sie zu sein scheint.

    Handlung und Thematik:
     Das Buch gilt als der absolute Dystopie-Klassiker. Das besondere Setting: Stabilität, Ungleichheit, Drogen und Konsum stehen an vorderster Stelle. Es gibt ein Kastensystem (Alpha bis Epsilon), dem jeder Mensch zugeordnet wird. Zuerst wird alles in seiner Positivität dargestellt, anschließend dann kritisch beleuchtet.

    Charaktere:
     Wir begleiten Sigmund, der als Alpha Plus nicht der Norm entspricht, da Alphas nicht in der Art genormt werden, wie z.B. ein Delta. Er genießt Einsamkeit und gönnt sich auch Hobbies die nicht seiner Kaste entsprechen. Er macht zusammen mit Lenina, einer Beta, in einem Reservat in Neu-Mexiko Urlaub, nachdem sie hartnäckig war mitzukommen. Lenina genießt ihren Kastenstand, auch wenn sie stellenweise kritische Gedanken hat. Der aus dem Reservat stammende „Wilde“ Michel ist der dritte im Bunde, den wir begleiten. Er kommt mit seiner Mutter Filine in die „schöne neue Welt“, die er bislang noch nicht kannte.

    Schreibstil:
     Der Autor bringt die Ungleichheit, die Drogen und auch generell den Konsum kritisch und gut rüber, aber vor allem zu Beginn fühlte sich das Buch ziellos an. Es dauerte lang, bis ich wusste, wohin der Weg gehen soll. Bis zu diesem Punkt plätscherte die Handlung eher und es ging hauptsächlich um den Setting-Aufbau und die Vorstellung der neuen Welt. Es war jetzt nicht direkt langweilig, aber mitgerissen hat es mich nicht auch sonderlich. Das Setting an sich und der generelle Aufbau des Buches passten aber. Die Charaktere wurden auch mit der notwendigen Tiefe ausgestattet. Dennoch hatte ich mehr von diesem Klassiker erwartet. Zum Ende hin fühlte es sich unvollständig an.

    Persönliche Gesamtbewertung:
     Hatte mehr erwartet. Die Handlung zog mich am Anfang nicht mit und zum Schluss fehlte mir etwas.

  2. Cover des Buches Feuchtgebiete (ISBN: 9783832164225)
    Charlotte Roche

    Feuchtgebiete

     (2.331)
    Aktuelle Rezension von: Nathanael

    Ich fand die Ehrlichkeit sehr erfrischend🙏 einige Dinge haben mich an meine Pubertät erinnert. Allerdings hat die Frau in dem Buch kein Herz und das fand ich ziemlich eklig 🤢🤮 Ich musste Abbrechen weil ich solche Menschen ohne liebe nicht in meinem Leben haben will. Aber jedem das seine für mich ist das nichts.

  3. Cover des Buches Brave New World (ISBN: 9783150145081)
    Aldous Huxley

    Brave New World

     (587)
    Aktuelle Rezension von: CarstenRabe

    Warum ein Buch rezensieren, das im Laufe der Jahrzehnte unendlich oft besprochen wurde? Zwei Gründe:
    1. Auch in der heutigen Zeit auf dieses Buch aufmerksam machen.
    2. Mit dem Wissen unserer Zeit einen Blick auf den Roman werfen. Ist er noch aktuell? Ist er empfehlenswert?

    Um was geht es?
    Die Menschheit hat in der Zukunft eine neue Gesellschaft geformt: Die Menschen sind in Kasten eingeteilt, die jeweils bestimmte Aufgaben und in den höheren Kasten Privilegien haben. Entscheidend: die Menschen werden in Fabriken gezüchtet, in denen vor der Geburt festgelegt wird, in welche Kaste die Neugeborenen gehören werden. Die einen werden optimiert, die anderen künstlich klein gehalten, geschädigt, ihre Intelligenz gemindert. Zugleich sind sie schon vor der Geburt einer Dauergehirnwäsche ausgesetzt, mit dem Ziel, sie für ihre künftige, vorher festgelegte Aufgabe zu optimieren und sie die Regeln der Gesellschaft verinnerlichen zu lassen. Alle Menschen werden zudem mit einer Droge und Vergnügungen ruhig gehalten.
    Die Protagonisten des Buches haben sich zum Teil mit dem System arrangiert, zum Teil hadern sie damit. Die Mehrheit der Menschen findet dieses Gesellschaft die einzig akzeptable - kein Wunder, sie wurden darauf trainiert. Entsprechend lenken die Weltherrscher die Menschen nicht mit unmittelbarer Gewalt, sondern mit dem kalten Zynismus eines hochtechnologisierten Systems, in dem die Masse der Mitläufer und Mitläuferinnen selbst dafür sorgt, Abweichler auszugrenzen.

    In diese Mischung aus Utopie und Dystopie platzt ein "Wilder" aus den Reservaten, noch auf natürlichem Weg geboren. Zunächst reißen sich alle um den Mann, der keine Drogen braucht und die Welt und das Leben so anders sieht als alle anderen. Aber dann kommt es zum Konflikt der Kulturen.

    Was sagt uns das Buch heute?
    Das Buch wurde 1932 veröffentlicht. Dementsprechend spielen Computer, Künstliche Intelligenz und Internet keine Rolle darin. Manches ist natürlich aus heutiger Sicht veraltet - wer einen möglichst realistischen, modern geschriebenen Science-Fiction sucht, ist hier falsch. Wer aber lesen möchte, wie Gesellschafts- und Menschheitskritik statt der blinden Technikgläubigkeit des 19. und frühen 20. Jahrhunderts in das Genre Science-Fiction gekommen sind, findet hier einen der wichtigsten Texte.
    Die Mittel zur Manipulation der Massen stehen nicht im Zentrum des Buches, es geht nicht um eine Auseinandersetzung Mensch-Maschine wie in vielen heutigen Dystopien. Es geht um die zeitlosen Fragen, wie eine Gesellschaft funktioniert, welchen fragwürdigen Entwicklungen wir uns nur allzu gern hingeben, weil es ein bequemer Weg scheint. Es geht um die Freiheit des Einzelnen und die Schwarmdummheit, um zeitlose menschliche Werte und um deren Verachtung im Zeichen des angeblich Guten. Genau das macht das Buch immer wieder lesenswert.



  4. Cover des Buches Alice im Neuland (ISBN: 9783948576004)
    Paul Andersson

    Alice im Neuland

     (15)
    Aktuelle Rezension von: Waldwiesel

    Der Titel "Alice im Neuland" lässt eine Neufassung des Klassikers "Alice im Wunderland" vermuten. Weit gefehlt. Denn auch wenn sich Autor Paul Andersson in groben (sehr groben) Zügen durchaus an "Alice im Wunderland" orientiert, geht er mit diesem Buch ganz neue Wege. 

    Anderssons Geschichte spielt im Neuland. Dieses Neuland ist überall, zwischen Küchentisch und Datenstrom, Kinderzimmer und Autobahn. Der Autor verbindet Märchen und Sachbuch, Phantasie und Realität. Wer selbst nicht genau weiß was dieses "Internet" eigentlich ist, wo es herkam und wie es wurde, was s nunmal ist - nämlich unumgänglich - dem kann mit diesem Buch geholfen sein. Die rasante, abenteuerliche und phantasievolle Geschichte ist zugleich informatives Sachbuch mit einer Fülle an Informationen rund um das Thema Internet. Unterstützt durch interessante und ansprechende Illustrationen/Zeichnungen von Annemaria Papp-Ionescu und informative Grafiken kann "Alice im Neuland" sowohl Bilderbuch, als auch Lexikon darstellen.

    Dieses Buch ist ganz sicher etwas für thematisch Interessierte. Für Laien des Themas ist es jedoch zeitweise mühsam und schwer fassbar. Dennoch eine klare Leseempfehlung für Eltern von Kindern ab etwa 10 Jahren. Kinder verstehen ein solches Thema und eine derart moderne Umsetzung wie in "Alice im Neuland" meist wesentlich besser als ihre Eltern und können sich sicher gut mit der rasanten und impulsiven Erzählweise des Autors "vernetzen".

  5. Cover des Buches Isenhart (ISBN: 9783462044393)
    Holger Karsten Schmidt

    Isenhart

     (97)
    Aktuelle Rezension von: Calipso

    Ein Triller aus der Zeit der Kreuzzüge von einem  Autor der es versteht Spannung aufrecht zu erhalten. Kein Triller mit Gänsehaut aber dennoch möchte man das Buch nicht weglegen. Es wird eine Spannung erzeugt die einen mit nimmt. Man wird sofort in die Zeit um 1100 zurück versetzt und man kann sich vorstellen das es sich so zu getragen hat.

  6. Cover des Buches Das Tulpenvirus (ISBN: 9783492502863)
    Daniëlle Hermans

    Das Tulpenvirus

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Bellis-Perennis

    Gleich vorweg, ich liebe Tulpen und das Cover, das eine verwelkende Tulpe zeigt, hat mich voll angefixt. Ich habe schon einige historische (Kriminal)Romane zur Tulpenmanie gelesen. Daher wollte ich mir dieses als Thriller bezeichnete Buch nicht entgehen lassen. Vor allem der Titel kann auf zwei Arten interpretiert werden: Zum einen als ansteckende Krankheit, wenn es um Gier geht und zum anderen verursacht(e) ja das Tulpenmosaikvirus, die unverwechselbare Zeichnung der Semper Augustus.  

    Worum geht’s? 

    Wie unschwer zu erraten ist - um Tulpen, genauer gesagt um die Semper Augustus, eine rot-weiß geflammte Tulpe, die während der Hochzeit der Tulpenspekulation um 1637 Höchstpreise erzielte. Für eine einzige Zwiebel dieser besonderen Tulpe wurden rund 10.000 Gulden bezahlt und das in einer Zeit, in der das Jahreseinkommen eines Handwerkers 250 Gulden betrug. Die Geschichte der als „Tulpenwahn“ bekannte Spekulationsblase, die im Februar 1637 plötzlich platzt und Abertausende in den Ruin treibt, ist hier sehr gut recherchiert und beschrieben. 

    Der zweite Handlungsstrang, spielt in der Gegenwart. Mehrere Personen werden grausam ermordet. Zunächst ist das Motiv unklar, kristallisiert sich aber als Jagd nach der angeblich letzten Zwiebel, der als ausgestorben geltenden Tulpensorte, heraus. Wie man weiß, ist das Klonen von Pflanzen oder Lebewesen längst möglich. Doch ist das „Wiederbeleben“ der Semper Augustus das einzige Motiv? Wenn es gelänge, Millionen von geklonten BLumenzwiebel zu erzeugen, verlöre die kostbare Tulpe nicht an Wert, wenn Hinz und Kunz eine solche besäßen?  

    Meine Meinung: 

    Es sind schin zahlreiche Bücher über den Tulpenwahn geschrieben worden, historische (Kriminal)Roman und aktuelle Krimis. Dieser hier ist leider in der Umsetzung nicht so toll gelungen. Der historische Teil hat mir ganz gut gefallen, denn er gibt Hinweise auf die politischen Gegebenheiten in Europa. Es tobt der Dreißigjährige Krieg (1618-1648), der ganze Landstriche Europas verwüstet. Die Herrscher brauchen Geld. Was liegt daher näher, als die Euphorie und die Gier rund um die Tulpen auszunützen und gleichzeitig religiöse Botschaften zu verbreiten?  

    Der zweite Handlungsstrang, der in der Gegenwart spielt ist für mich persönlich eher unausgegoren. Es scheinen Anleihen an Dan Brown oder James Bond genommen worden zu sein. Eine Schnitzeljagd um eine vertrocknete und verschimmelte Tulpenzwiebel aus dem 17. Jahrhundert sowie sinistre Kräfte, die nach der Weltherrschaft streben, dafür aber jede Menge Geld brauchen. Da kommt die Legende um die Semper Augustus und deren „Wiederauferstehung“ gerade recht. Ähnliches kann man, besser erzählt, schon woanders lesen. 

    Auch die Charaktere erscheinen ziemlich blass. Keine hat mich so richtig fasziniert. Für mich entbehrlich ist die halb-romantische Nebenhandlung der Dreiecksgeschichte Emma/Alec/Damian, weil sie auf mich ein wenig unterentwickelt wird. Auch die Ermittler von Scotland Yard, Wainwright und Dawn, stolpern irgendwie nur halbherzig durch die Story.  

    Wer, so wie ich, sich für Tulpen und ihre spannende Geschichte interessiert, wird wohl auf andere Bücher wie  Jörg Kastners "Tulpe des Bösen", „In Zeiten des Tulpenwahns“ (Susanne Thomas), „Tulpengold“ (Eva Völler) oder „Tulpenfieber“ von Deborah Moggach zurückgreifen müssen. Wer sich an wunderschönen Fotos erfreuen will, dem seien „Tulpen“ von Jane Eastoe und das gleichnamige Buch von Peter Arnold ermpfohlen.

     Fazit:

    Es gibt bessere Krimis zum Tulpenwahn, daher kann ich hier leider nur knappe 3 Sterne geben.

     

  7. Cover des Buches Meat (ISBN: 9783453433724)
    Joseph D'Lacey

    Meat

     (61)
    Aktuelle Rezension von: ihkft

    Nichts für Vegetarier oder Veganer - dieses Buch hat es in sich! In einer Stadt, abgetrennt von anderen Städten und nur von Ödnis und Verfall umgeben, bestimmt Fleisch den Alltag. Die Schlachterei und die damit verbundenen Tätigkeiten sind Hauptarbeitgeber und so funktioniert der perfekte Kreislauf (im Ruhrgebiet fühlt man sich vage an die Kruppsche Konsumanstalten erinnert). Fleischessen wird zum Gesetz, dass sich auf Religion stützt - denn was im heiligen Buch steht, kann ja nur richtig ung gut sein. 

    Wir begleiten im Buch verschiedene Personen in ihrem Alltag, allen voran Shanti, ein Arbeiter des Schlachtbetriebs, der heimlich kein Fleisch isst und sich selbst geißelt. Aber auch andere Arbeiter, die nicht so sehr mit ihrem Schicksal hadern, lernen wir kennen. 

    Im Kern der Geschichte steigen wir bei einem Umbruch ein, die Revolution steht bevor, immer weniger Menschen können sich Fleisch leisten und manche wollen es nicht mehr essen. Unterstützt und angeführt werden sie von einem - ja man will es fast sagen - Propheten mit den wenig kreativen Initialen JC. Dem Gegenüber steht der skupellose Firmenbaron, der alles daran setzen will, sein Geschäft aufrecht zu erhalten. 

    Fazit: Das Buch ist durchaus lesenswert und nichts für schwache Nerven oder schwache Mägen. Als Film wäre das FSK18. Der religiöse Aspekt und das Ende hat mir persönlich nicht ganz zugesagt, aber an sich war es natürlich durchaus stimmig und spannend. 

    Zu empfehlen in diesem Kontext ist auch das Buch "Wie die Schweine" - wem Meat gefallen hat, sollte das lesen und umgekehrt.

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